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Language:
Deutsch
Stats:
Published:
2024-08-11
Updated:
2025-10-06
Words:
280,471
Chapters:
51/?
Comments:
3
Kudos:
30
Bookmarks:
4
Hits:
2,568

Liebe ist stärker

Summary:

Hey, das ist meine erste Ladybug Fanfiction. Ich hoffe sie gefällt euch.

Ein Ereignis kann alles ändern. Es kann alte Erinnerungen und Gefühle hoch holen. Es kann aus einem Bösewicht einen Helden machen. Aus einer verlorenen, zerbrochenen Seele wieder eine Ganze.

Als Adrien durch einen Akuma beinahe stirbt, beginnt Gabriel sein Handeln und seine Vergangenheit zu überdenken. Als dann auch noch eine neue Bedrohung Paris heimsucht, wird er zum Helden um seinen Sohn zu schützen. Vergangenes kommt wieder hoch und änder das Leben der Agrestes.
Durch einen neuen Feind, gewinnen Ladybug und Cat Noir neue Verbündete. Aber Marinette bezahlt dafür einen hohen Preis. Was ist das für ein Preis?
Wer ist dieser neue Feind und was hat ein weiteres verschollenes Miraculous damit zu tun?

Chapter 1: Prolog; Ein Ereignis, das alles ändert

Chapter Text

Prolog; Ein Ereignis, das alles ändert

Wieder spürte Hawk Moth, dass einer der Bewohner von Paris Wüten und Hasserfüllt war. Sofort schickte er seinen Akuma los. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht weiss, ist das sich die Wut der Person gegen seinen Sohn Adrien richtete. Es war ein ehemaliger Mitarbeiter von Gabriel Agreste, der Adrien die Schuld an seiner Kündigung gab.
„Dark Tailor, ich bin Hawk Moth, ich verleihe dir die Kraft alles zu zerschneiden. Dafür bringst du mir die Miraculous von Ladybug und Cat Noir!“, befiehlt Hawk Moth dem Akumatisierten. „Ich hole mir meinen Platz wieder und du bekommst was du willst!“, erwidert Dark Tailor.
Mit seiner Kraft ausgestattet greift Dark Tailor sein Opfer sofort und ohne Warnung an. Marinette, die mit Adrien unterwegs ist, bemerkt den Angriff und stösst Adrien beiseite. „Adrien lauf!“, ruft sie ihm zu, doch da wird sie von Dark Tailor schon in die Seine geschmissen. „Tikki, verwandle mich!“, keucht Marinette als sie wieder an die Oberfläche kommt.
Dark Tailor unterdessen attackiert Adrien mit einer Schere. Adrien versucht den Angriffen auszuweichen. Alya, die auch in der Nähe ist, filmt das Ganze und stellt es direkt online. Ladybug klettert aus der Seine um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann schwingt sie ihr JoJo und sammelt Adrien ein, doch Dark Tailor folgt ihnen. „Weisst du was dieser Mann von dir will?“, möchte Ladybug von dem Blonden wissen. „Nein, keine Ahnung. Ich kenne ihn nicht. Ich bin mit ihm zusammengestossen, aber ich habe mich entschuldigt!“, haspelt Adrien. „Irgendwie muss ich ihn abhängen und dich verstecken!“, seufzt Ladybug. Genau da erwischt Dark Tailor sie und sie landet unsanft auf dem Boden. Schützt Adrien aber vor weiteren Verletzungen. Schützend stellt sie sich vor den bereits blutüberströmten Jungen und kämpft gegen Dark Tailor, der jeden Fluchtversuch von Adrien abschneidet.

„Gabriel, Adrien wird von dem Akumatisierten angegriffen!“, stürmt Nathalie zu Gabriel. „Was?“, entkommt es Hawk Moth. „Es ist auf dem Ladybugblog zu sehen!“, damit hält sie ihm ihr Handy hin. „Nein, ich rufe den Akuma zurück!“, flüstert er und versucht den Akuma zurück zu rufen. Doch gelingt es ihm nicht. „Der Akuma lässt sich nicht zurückrufen. Wir müssen zu Adrien!“, keucht er und sinkt auf ein Knie. „So kannst du nicht raus!“, stellt Nathalie fest. „Nooroo, dark wings fall!“, verlangt er von dem Kwami. Schnell versteckt er die Brosche unter seiner Krawatte und eilt mit Nathalie los.
In der Nähe der Dupain-Cheng Bäckerei sehen sie Adrien und Ladybug. „Adrien!“, ruft Gabriel und rennt sofort zu seinem Sohn, der blutüberströmt hinter Ladybug auf dem Boden kniet. Schnell zieht Gabriel seinen Sohn schützend in seine Arme. „Papa“, flüstert dieser erschöpft. „Monsieur Agreste, bringen sie ihn hier weg, ich halte Dark Tailor auf!“, weisst Ladybug den Designer über die Schulter an. „Oh nein, Gabriel Agreste wird zusehen, wie ich seinen Sohn töte. Er soll wissen wie es sich anfühlt, wenn einem das Wichtigste im Leben genommen wird. Denn das hat er mir angetan, er hat mir meine Arbeit gekündigt, mich auf die Strasse geworfen wie ein Stück Müll!“, schreit Dark Tailor und schleudert Ladybug in ein Gebäude. Gabriel drückt seinen Sohn noch schützender an sich. Er durfte ihn nicht verlieren. Durfte nicht zulassen das seinem Sohn etwas passierte.
„Das werde ich nicht zulassen!“, knurrt Gabriel. Behutsam legt er seinen Sohn auf den Boden und stellt sich schützend vor ihn. Schon greift Dark Tailor ihn an. Diese Ablenkung nutzt Ladybug, zerstört den akumatisierten Gegenstand und reinigt den Akuma. Dann fängt sie Gabriel Agrestes Sturz auf den Boden ab. „Dank ihrer Ablenkung, konnte ich den Akuma unschädlich machen. Vielen Dank!“, lächelt Ladybug den Designer an. „Ich wollte nur meinen Sohn schützen!“, keucht Gabriel und blickt zu diesem, der ihn schwach anlächelt. „Keine Sorge, mein Glücksbringer richtet das wieder!“, nickt Ladybug und erhebt sich. „Miraculous Ladybug!“, wirft sie den Glücksbringer in die Luft. Alle Schäden und auch die Verletzungen von Adrien und Gabriel verschwinden. „Ladybug, Marinette, er hat sie in die Seine geschmissen!“, kommt es sofort von Adrien. „Ihr geht es gut. Auf Wiedersehen die Herren Agreste!“, damit verschwindet Ladybug. In einer nahen Seitengasse verwandelt Marinette sich zurück und eilt zu Adrien.
„Du wirst sterben!“, reist eine Stimme Gabriels Aufmerksamkeit von seinem Sohn los. Überrascht dreht er sich um, da wird ihm schon eine Schere in die linke Schulter gerammt. Marinette sieht dies und rennt ohne nach zu denken los. Mit all ihrem Gewicht, was nicht viel ist, wirft sie sich gegen den Angreifer und bringt ihn zu Boden. Nathalie ist im selben Moment da und fängt Gabriel ab, als dieser nach hinten kippt. Schnell zieht Marinette die Hände des Mannes auf dessen Rücken und bindet sie mit ihrem Schal zusammen. Dann wendet sie sich den Agrestes und Nathalie zu. „Oh, Gott“, entweicht es ihr, als sie die Schere in Gabriels Schulter sieht. „Ich zieh sie raus!“, hört sie Adrien sagen. Sofort packt Marinette dessen Hände, um das zu verhindern. „Nicht, wenn du sie rausziehst, könnte er verbluten. Er muss ins Krankenhaus!“, erklärt sie ihm sofort. „Gib mir dein Hemd!“, fordert sie dann schon. „Mein Hemd?“, will Adrien wissen. „Ja, wir müssen verhindern das die Schere sich verschiebt oder doch aus der Wunde rutscht. Ich brauche dafür dein Hemd und einen Schal oder so etwas!“, erklärt Marinette. „Geht der?“, will Nathalie wissen und hält Marinette ihr seidenes Halstuch hin. „Das ist super. Adrien dein Hemd. Dann geh und hohl meinen Papa. Er soll das Auto herfahren!“, weist die Schülerin noch einmal an. Doch Adrien starrt einfach nur geschockt auf die Schere. „Adrien, mach was sie sagt!“, reist Gabriels schwache Stimme den Blonden aus seiner Starre. Schnell drückt er Marinette sein Hemd in die Finger und rennt los. Marinette rollt das Hemd auf und legt es um die Schere bevor sie es mit dem Halstuch fixiert.
„Woher können sie das?“, möchte Nathalie wissen. „Ich Babysitte, meinen Eltern meinten, dass ich dafür einen Erste-Hilfe-Kurs machen sollte!“, lächelt die Jüngere. „Den scheint Adrien auch nötig zu haben!“, entkommt es Gabriel. „Gabriel, hast du schmerzen?“, will Nathalie sofort wissen. „Ja, aber mach dir keine Sorgen!“, bringt Gabriel leise hervor. „Ich soll mir keine Sorgen machen. Da steckt eine verdammte Schere in deiner Schulter!“, faucht Nathalie. „Ich weiss!“, nickt Gabriel. „Sie sollten versuchen sich nicht zu sehr zu bewegen!“, bittet Marinette den Designer.
Da kommt Tom Dupain mit dem Auto. „Marinette, Adrien ist ja völlig durch den Wind. Oh scheisse, Gabriel was hast du denn angestellt!“, entkommt es diesem als er aussteigt. „Okay, fahren wir ins Krankenhaus!“, stellt er noch fest. „Wo ist Adrien?“, will Gabriel wissen. „Keine Sorge Sabine kümmert sich um ihn!“, beruhigt Tom den anderen Vater. „Nathalie, bleib bei Adrien!“, bittet Gabriel seine Assistentin. „Was ist mit dir?“, will sie nur wissen. „Ich bleibe bei Monsieur Agreste!“, versichert Marinette ihr und hilft ihrem Vater den Verletzten ins Auto zu verfrachten. „Na gut, ich rufe die Polizei und dann gehe ich zu Adrien!“, seufzt Nathalie. „Danke!“, nickt Gabriel, bevor Marinette die Tür schliesst.
Marinette sass rechts von Gabriel auf der Rückbank und half ihm nicht zur Seite weg zu kippen. „Papa, fahr bitte vorsichtig!“, bittet sie ihren Vater. „Kein Problem, aber verdammt Gabriel was machst du nur für Sachen!“, schüttelt Tom den Kopf. „Ich kann mir auch schöneres vorstellen als eine Schere in der Schulter stecken zu haben!“, schnaubt Gabriel. „Du machst Sachen!“, seufzt Tom noch. So verläuft die restliche Fahrt schweigend. Beim Krankenhaus eilt Tom direkt rein um Hilfe zu holen, während Marinette Gabriel beim Aussteigen hilft. Dieser stützt sich schwer auf ihrer Schulter ab. Tom kommt mit Ärzten und einer Lieg aus dem Krankenhaus. Als Gabriel das sieht, verkrampft sich seine Hand an Marinettes Schulter. „Keine Sorge, ich bleibe bei ihnen!“, lächelt diese etwas gequält zu ihm auf. Mit Mühe kann er das Lächeln erwidern, als er auch schon auf die Liege verfrachtet wird. Erschrocken greift er nach Marinettes Handgelenk. Diese läuft einfach mit und legt ihre freie Hand auf die an ihrem Handgelenk. „Ich warte draussen, Marinette pass auf ihn auf!“, bittet Tom seine Tochter.
„Monsieur, damit wir sie behandeln können, müssen sie jetzt den Arm der jungen Dame loslassen!“, bittet ein Arzt im Behandlungszimmer. Tom war vor diesem stehen geblieben. Gabriel schüttelt nur den Kopf. „Darf ich hierbleiben?“, möchte Marinette sanft wissen. „Von mir aus. Aber fassen sie nichts an. Wer hat die Schere eigentlich so sauber Stabilisiert?“, schnaubt der Arzt. „Das war ich!“, schmunzelt Marinette und beginnt über Gabriels Unterarm zu streichen. So beginnen die Ärzte mit der Untersuchung.
„Sie hatten verdammt viel Glück. Wir werden die Schere jetzt entfernen. Es wird etwas bluten, aber nicht schlimm. Die Schere steckt zwar tief drin, hat aber keine gravierenden Schäden verursacht. Dann desinfizieren wir die Wunde, nähen sie und decken die Naht sauber ab!“, erklärt zwischendurch einer der Ärzte was sie tun.
„Wir würden sie zur Sicherheit für 24 Stunden hierbehalten!“, erklärt ein Arzt am Schluss der Behandlung. „Nein, ich will sofort entlassen werden!“, weigert Gabriel sich und klammert sich noch mehr an Marinette fest. Diese legt ihre freie Hand auf die Unverletzte Schulter des Designers und drückt leicht zu. „Wie sie wollen. Ich hole die Papiere, es ist ihre Verantwortung!“, erwidert der Arzt und verschwindet. „Sie sollten“, fängt Marinette an zu sprechen. „Ich hasse Krankenhäuser. Seit Emilie…, ich halte es hier nicht länger aus!“, presst Gabriel hervor und sieht genau in Marinettes Augen. Sie hatte die ganze Zeit die Ärzte beobachtet und nicht gemerkt, wie er sie nicht aus den Augen gelassen hatte. Es hatte ihn beruhigt und abgelenkt sich auf sie zu konzentrieren. Trotzdem hatte sie die ganze Zeit seinen Unterarm gestreichelt und immer wieder beruhigende Dinge gemurmelt. Mit einem traurigen Lächeln nickt die Blauäugige. Nach dem alle Dokumente unterschrieben sind, verlassen Marinette und Gabriel das Behandlungszimmer. Nur mit Marinettes Hilfe kann Gabriel sich aufrecht halten. Das Schmerzmittel, welches dir Ärzte ihm gegeben hatte, verfehlte seine Wirkung nicht. Auch wenn Gabriel davon speiübel war und er das Gefühl hatte ein paar Gläser über den Durst getrunken zu haben.
„Papa, wir können gehen!“, spricht Marinette ihren Vater an, der am Süssigkeiten Automaten steht. „Also sah es schlimmer aus, als es war. Gabriel du hast echt einen Schutzengel!“, kommt es erleichtert von Tom und er übernimmt es Gabriel auf dem Weg zum Auto zu stützen. „Wenn du deine Tochter damit meinst, dann hast du recht. Gott, kann der Boden mal aufhören zu wackeln!“, brummt Gabriel etwas unverständlich. Damit bringt er Tom zum Lachen. Auch die Rückfahrt verläuft schweigend. Bei der Bäckerei steigen Marinette und Gabriel aus, während Tom das Auto in die Garage fährt, gehen sie schon hoch. Marinette hält sich auf der Treppe hinter Gabriel um ihm, wenn nötig helfen zu können.

„Mama?“, ruft Marinette als sie die Wohnungstür für ihren Gast aufhält. „Marinette, wie geht es Monsieur Agreste?“, erklingt Sabines Stimme, bevor sie in ihr Blickfeld kommt. „Monsieur Agreste, kommen sie. Setzen sie sich doch!“, damit zieht Sabine Gabriel schon in den Wohnbereich. Erleichtert bemerkt Gabriel das Nathalie und Adrien auf dem Sofa sitzen. „Papa!“, schon schlingen sich die Arme seines Sohnes um ihn. Behutsam legt er seinen unverletzten Arm um seinen Sohn und versucht nicht nach hinten weg zu kippen. „Ich hatte solche Angst um dich Papa!“, hört Gabriel seinen Sohn flüstern. „Was glaubst du wie es mir ging, als ich dich blutüberströmt in dem Video auf dem Ladybugblog gesehen habe?“, murmelt Gabriel in das Haar seines Sohnes. „Setzt euch hin. Es gibt Tee und Gebäck!“, scheucht Sabine sie da zum Sofa, auf welchem Nathalie und auch schon Marinette sitzen. „Ich bin kurz unten!“, damit verschwindet Sabine.
„Tausenddank Marinette!“, wendet Adrien sich an das Mädchen als er und sein Vater auch sitzen. „Nicht der Rede wert!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Deinem rechten Handgelenk nach zu urteilen, war es der Rede wert!“, schüttelt Nathalie den Kopf. Verwundert blicken Gabriel und Adrien auf besagtes Handgelenk, welches sich Dunkelblau verfärbt hatte. Geschockt weiten sich Gabriels Augen. Hatte er sich so extrem an ihr festgeklammert? „Marinette, wie ist das passiert?“, will Adrien wissen. „Ist nicht schlimm, in zwei bis drei Tagen sieht man es gar nicht mehr!“, winkt Marinette ab. „Das wollte ich nicht wissen. Marinette warum ist dein Handgelenk so Blau!“, kommt es nun eindringlicher von Adrien. „Das ist meine Schuld!“, ist alles was Gabriel hervorbringt. „Wie meinst du das, Papa?“, wendet sein Sohn sich ihm zu. Doch Gabriel kann seinen Blick nicht von dem blauen Handgelenk lösen. „Was er sagen will, ist das er so viel Panik vor Krankenhäusern hat, dass er ihr wohl beinahe das Handgelenk gebrochen hat!“, schnaubt Nathalie und besieht sich das Handgelenk. „Sie sollten es kühlen!“, bemerkt Nathalie an Marinette gewandt. „Wie muss ich das verstehen?“, hackt Adrien nach. „So wie Nathalie es sagt. Ich hatte Panik und habe mich am Ersten, das in Reichweite war festgekrallt!“, bringt Gabriel zögernd heraus. „Verzeihen sie Mademoiselle Dupain-Cheng, dass ich sie verletzt habe!“, wendet er sich leise an diese. „Dafür müssen sie sich nicht entschuldigen!“, wehrt Marinette dies ab. Adrien erhebt sich und setzt sich neben seine Schulfreundin um sie zu Umarmen. „Du hast meinen Papa gerettet und hast es auch bei mir versucht. Natürlich muss ich mich bedanken!“, murmelt er in ihr Haar. Marinette erwidert die Umarmung einfach sanft.

„So da haben wir das Gebäck!“, kommt Sabine grinsend zu ihnen und stellt einen Teller mit Macarons und Schokocroissants auf den Tisch. Bevor sie den Tee holt und sich neben Gabriel setzt. So trinken alle einen Tee. Nathalie und Adrien schlagen auch begeistert beim Gebäck zu. Gabriel traute seinem Magen gerade nicht und liess es lieber bleiben. „Soll ich euch noch etwas Gebäck einpacken?“, schmunzelt Sabine sie an. „Da Papa mit der Verletzung nicht kochen können wird, wäre das gut. Sonst verhungern Nathalie und ich noch!“, feixt Adrien. „Also du kannst gerne ein paar Tage hier bleiben Adrien. Dann kann Nathalie sich um deinen Vater kümmern und er kann sich von der Verletzung erholen!“, bietet Sabine ihm sofort an. „Wirklich?“, fragt Adrien nach. „Natürlich nur, wenn dein Vater einverstanden ist!“, lächelt Sabine. „Papa?“, wendet Adrien sich an seinen Vater. Dieser nickt nur leicht als Zustimmung.
So waren sie nach dem Tee zum Anwesen gefahren. Adrien hatte für ein paar Tage gepackt und war dann wieder zu Marinette gefahren.

Gabriel selbst, war immer noch irgendwie unter Schock und das Schmerzmittel tat sein Übriges. Erst war sein Sohn, seinetwegen verletzt worden. Dann hatte Ladybug Adrien und auch ihn selber beschützt. Und dann war da noch das Mädchen, Marinette Dupain-Cheng. Sie hatte ihn gerettet und war einfach bei ihm geblieben. Er hatte sie nicht als gut genug für seinen Sohn betrachtet, aber dieses Bild begann sich zu ändern. Immer wieder sind da Erinnerungsfetzen an Gespräche mit Adrien. Immer wenn er über das Bäckermädchen gesprochen hatte, war da dieses wundervolle Lächeln gewesen, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst. Dann erinnerte er sich an früher. Als Adrien noch klein gewesen war. Damals war er oft in die Bäckerei der Dupain-Chengs gegangen. Immer um Emilie mit etwas süssem zu überraschen, wenn sie von einer ihrer Reisen zurück war. Auch einfach so in der Zeit in der sie Zuhause war. Damals, als kleines Mädchen hatte Marinette immer an ihm geklebt, wenn er dort gewesen war. Er erinnerte sich wie sie ihn das erste Mal voll in beschlaggenommen hatte und ihm ihre Zeichnungen gezeigt hatte. Damals musste sie vier oder fünf gewesen sein. In dieser Zeit hatte er das Mädchen so geliebt und sich immer darauf gefreut sie zu sehen. Auch erinnert er sich daran, wie gut er mit ihr Vater einmal befreundet gewesen war. Wie viel sie zusammen angestellt hatten. Wie oft er bei Tom, Gina und Roland hatte schlafen dürfen, wenn er nicht nachhause wollte. Wie sie ihn immer herzlich behandelt hatten. Und das Tom ihn trotz allem was passiert war, immer noch als Freund sah. Trotz dessen, was sein Onkel getan hatte. Obwohl er Schuld an Philippes tot hatte. Zudem hatte Marinette seinen Akumas jedes Mal widerstanden. Heute hatte sie ihr Leben für Adrien und ihn riskiert. Seine Gedanken wollen einfach nicht aufhören sich im Kreis zu drehen.
„Was beschäftigt dich?“, reist Nathalie ihn aus all diesen Gedanken. „Mademoiselle Dupain-Cheng. Sie hat ihr Leben riskiert um mich zu retten!“, murmelt er leise. „Sie ist ein nettes Mädchen. Zudem ist sie sehr begabt, sie könnte einmal eine namhafte Designerin werden, wenn sie den richtigen Mentor hat!“, lächelt Nathalie und setzt sich neben Gabriel auf das Sofa. „Sie tut Adrien gut oder?“, fragt Gabriel nach. „Ja das tut sie. Sie ermutigt ihn, die Dinge zu tun, die er tun möchte. Sie hört ihm zu und behandelt ihn normal!“, nickt Nathalie. „Sie hat bisher, meinen Akumas jedes Mal widerstanden!“, bemerkt Gabriel. „Sie ist ein sehr selbstloser Mensch!“, stellt Nathalie einfach fest. „Da ist noch mehr, was du mir sagen willst!“, seufzt Gabriel. „Ja, da ist eine Menge. Du hast Adrien in Gefahr gebracht. Dann hast du dich auch noch angreifen lassen. Dazu hast du Marinette beinahe das Handgelenk gebrochen. Du solltest dir mal überlegen, ob es das wirklich wert ist, was du tust. Ich weiss du vermisst Emilie, aber sieh hin. Sie dir Marinette an. Sie ist Emilie sehr ähnlich. Du musst es nur sehen wollen! Zudem bist du schon seit einer Weile so unkonzentriert, fahrig und ständig abgelenkt!“, kommt es ungehalten von Nathalie. Überrascht starrt er sie an. Marinette sollte so sein wie Emilie? Nein das war sie nicht. Sie war nicht Selbstbewusst, sie war nicht Abenteuerlustig und ganz sicher war sie keine Rebellin. Aber irgendwie, erinnerte sie ihn an seine kleine Schwester. Das hatte sie vom ersten Moment getan. Als Tom ihm ihren Namen gesagt hatte, da waren ihm die Tränen gekommen. Sie war fast immer fröhlich und positiv. Lachte gern und viel. Sie war einfühlsam und verständnisvoll. Erschöpft schliesst er die Augen und bleibt still. Natürlich war Nathalie auch die Veränderung seines Verhaltens nicht entgangen, doch was sollte er ihr sagen. Die Wahrheit konnte er ihr nicht sagen. Er musst sie und Adrien um jeden Preis beschützen. Auch wenn es ihn zerstören würde.
„Ich glaube ich sollte mich hinlegen. Das Schmerzmittel, das die Ärzte mir gegeben haben, ist echt heftig. Mir dreht sich schon wieder alles!“, nuschelt er, um der Situation zu entfliehen. Doch sein Versuch aufzustehen scheitert, denn kaum stand er aufrecht kippt er schon nach vorn. Nur Nathalies schnelle Reaktion verhindert, dass er der Länge nach auf den Boden kracht. „Hinlegen solltest du dich wirklich. Aber so wirst du die Treppe nicht hochkommen. Leg dich aufs Sofa!“, bittet sie ihn. Seufzen nickt er nur. Als er wieder sitzt hilft Nathalie ihm aus seinem Jackett und den Schuhen, bevor er sich hinlegt. Kaum lag er, war er schon eingeschlafen. Nathalie bringt das zum Lächeln und sie legt noch eine Decke über ihren Chef.

Chapter 2: Ein neuer Feind und ein neuer Verbündeter

Summary:

Ein neuer Feind taucht auf und ein alter Feind wird zum Verbündeten.

Chapter Text

Kapitel 1; Ein neuer Feind und ein neuer Verbündeter

Gabriel Agreste sass in seinem Büro und versuchte an neuen Entwürfen zu arbeiten, doch schweiften seine Gedanken ab. Immer wieder sah er seinen Sohn, blutüberströmt auf dem Boden Knien. Seit Adrien vor rund 2 Wochen bei einem seiner Angriffe auf Paris verletzt worden war, hatte Gabriel nicht mehr als Hawk Moth agiert. Natürlich wollte er seine Emilie wieder, doch wollte er dafür nicht das Leben seines Sohnes riskieren. Zudem hatte er die Hoffnung sie zu retten mittlerweile aufgegeben. Schon länger tat er all das, nur noch um Nathalie irgendwie zu rette. Deshalb hatte er beschlossen erstmal niemanden mehr zu akumatisieren.
Plötzlich wird die Tür zu seinem Arbeitszimmer aufgerissen und Nathalie stürmt in den Raum. „Gabriel, es gibt einen Angriff auf Paris, es ist in den Nachrichten!“, keucht sie aufgeregt. Sofort schaltet Gabriel an seinem Bildschirm die Nachrichten ein und Nathalie tritt zu ihm. „Gibt es etwas genaueres zu dem Angriff?“, will er mit einem Blick zu ihr wissen. Doch sie schüttelt den Kopf.
„Hier ist Nadja Chamack, live beim Angriff auf Paris. Wieder einmal ist ein Schurke in Paris unterwegs und zerstört alles was ihm in den Weg kommt!“, erklingt die Stimme der Moderatorin. Im Hintergrund sieht man auf den Aufnahmen eine riesige Sphinx, die alles in Schutt und Asche legt, was ihr in die Quere kommt. Auch Ladybug und Cat Noir sind zu sehen. „Unsere Helden scheinen sehr grosse Probleme damit zu haben dieses Ding zu besiegen. Bisher ist auch noch nicht klar, ob wieder Hawk Moth dahintersteckt oder ob wir es mit einem anderen Schurken zu tun haben!“, erklärt Nadja weiter. Während dessen kracht Ladybug in ein Gebäude.
„Das sieht nicht gut aus!“, bemerkt Nathalie besorgt. „Wo ist Adrien?“, will Gabriel wissen. „Er sollte bei den Dupain-Chengs sein. Er und Mademoiselle Dupain-Cheng arbeiten zusammen an einem Schulprojekt!“, gibt Nathalie ihm sofort Auskunft. Sofort zieht Gabriel sein Handy hervor um seinen Sohn anzurufen, doch nimmt Adrien nicht ab. „Hast du die Nummer der Dupain-Chengs?“, will er wissen und sieht zu, wie nun Cat Noir in ein Gebäude kracht und wird blass. Das war die Bäckerei der Dupain-Chengs und wie es auf den Aufnahmen aussah, hatte Cat Noir den Kataklysmus aktiviert gehabt. Das Ganze Gebäude stürzte in sich zusammen. „Versuch die Dupain-Chengs zu erreichen. Ich muss dahin. Ladybug und Cat Noir brauchen wohl etwas Hilfe!“, brummt er und steckt sich das Schmetterlings-Miraculous an. „Queen Bee und Rena Rouge sind gerade dazu gestossen!“, stellt Nathalie fest und wählt die Nummer der Dupain-Chengs ein. „Nooroo, dark wings rise!“, fordert Gabriel den Kwami auf.
„Ich erreiche niemanden!“, stellt Nathalie fest als Gabriel verwandelt ist. Gabriel ergreift Nathalies Schultern und drückt sie leicht. „Bleib hier im Anwesen, es reicht, dass Adrien in Gefahr ist!“, bittet er sie und verschwindet durch das Fenster. So schnell er kann, begibt er sich zum Ort des Geschehens. Kaum ist er in Sichtweite, sieht er, dass Ladybug in der Schusslinie einiger umherfliegender Trümmer ist. Ohne Zögern springt er los und reisst die Heldin aus der Schusslinie.
„Das war knapp“, entweicht es seinen Lippen, als er die zierliche Gestallt auf ihre Füsse setzt. „Das war es wohl, Danke!“, hört er sie sagen, bevor sie sich ihm zu wendet. „Hawk Moth“, entweicht es ihr erschrocken. „In der Tat Ladybug, aber ich bin nicht als Feind hier. Ich habe den Angriff in den Nachrichten gesehen. Es sah so aus, als könntet ihr Hilfe brauchen!“, erwidert er mit leicht erhobenen Händen. „Hilfe können wir gut gebrauchen!“, murmelt die Blauhaarige. Besorgt mustert Hawk Moth die Heldin und bemerkt einiges an Verletzungen, auch die Tränenspuren in ihrem Gesicht fallen ihm auf. „Gibt es einen Plan?“, will er wissen. „Wir müssen Cat Noir, wenn er gleich zurück ist, nahe genug an die Sphinx bekommen, damit er sie mit dem Kataklysmus zerstören kann. Rena beschäftigt sie mit einer Illusion und Queen Bee deckt Cat Noir, während er sich wieder auflädt!“, rattert die Heldin herunter. „Also bräuchten wir am besten das Pferde-Miraculous um ihn durch ein Portal nahe genug an sie ran zu bringen?“, hackt Howk Moth nach. „An diese Möglichkeit hatte ich auch gedacht, aber der übliche Träger steht gerade nicht zur Verfügung. Ich weiss nicht wo er ist!“, erklärt Ladybug. In dem Moment kommen wieder Trümmer angeflogen. Sofort packt Hawk Moth die Jüngere und springt mit ihr in Sicherheit. In einer Seitengasse stellt er sie wieder hin. „Wenn der Träger nicht verfügbar ist, muss jemand anderes es benutzen!“, stellt er schlicht fest. „Ich weiss nicht wer!“, kommt es leise von Ladybug.

„Ladybug!“, erklingt da die Stimme von Queen Bee hinter Hawk Moth. „My Lady!“, kommt auch der Ausruf von Cat Noir und die Beiden treten zu ihnen. „Hawk Moth!“, knurrt der Kater sofort los. „Cat, er hat mich beschützt. Er will uns helfen das Ding zu besiegen. Nur weiss ich immer noch nicht wie wir das schaffen sollen!“, stellt Ladybug sich schützend vor ihn. Da beginnen auch schon ihre Ohrringe zu piepen. „Verdammt, das auch noch!“, entkommt es ihr. „Cat, Queen könnt ihr Rena unterstützen. Ich versuche eine Lösung zu finden, aber erst muss ich mich wieder aufladen!“, bittet sie die anderen beiden Helden. „Und Hawk Moth?“, will Cat wissen. „Ich bleibe in ihrer Nähe um sie zu schützen, wenn nötig!“, seufzt er und bemerkt das Nicken von Queen Bee. Diese ergreift Cat am Arm. „Wir können jede Hilfe gebrauchen. Wenn er sie deckt, brauchen wir uns nicht zu sorgen!“, damit zieht sie den Kater mit sich.
„Ich bin da ums Eck!“, deutet Ladybug und verschwindet um die Ecke. Langsam tritt er zu der Ecke, ohne herum zu sehen. Wenn sie ihm schon so viel Vertrauen entgegenbrachte wollte er das nicht missbrauchen. Je schneller sie die Sphinx erledigt hatten, je schneller konnte er nach Adrien suchen. „Verdammt!“, vernimmt Hawk Moth da Ladybugs Stimme. Dies war nach der Rückverwandlung an die Wand gelehnt zu Boden gesunken. Tikki war dabei einen Macaron zu verschlingen und mustert Marinette besorgt. „Ladybug, was ist?“, fragt er nach. Überrascht linst Tikki um die Ecke zu der Stimme. „Ich hab wohl mehr abbekommen, als gedacht!“, hört er sie erwidern. „Das heisst?“, will er genauer wissen. „Ziemlich viel Blut und mindestens zwei gebrochene Rippen!“, gibt sie zu. „Hawk Moth“, quiekt da Tikki auf. „Keine Sorge Tikki, er will uns helfen!“, lächelt Marinette ihren Kwami an. „Was heisst ziemlich viel Blut?“, hackt Howk Moth nach. „Mein Shirt ist nicht mehr weiss, sondern rot!“, seufzt Marinette und schliesst erschöpft die Augen. Sie war so Müde und ihr war schwindelig. „Ladybug, kannst du weiterkämpfen?“, verhindert seine Stimme das sie in den Schlaf abdriftet. „Es sollte gehen, aber wir haben immer noch keine Lösung!“, bringt sie schwer hervor. „Gib mir das Pferde-Miraculous. Ich hab bisher nichts abbekommen. Ich kann problemlos zwei Miraculous gleichzeitig nutzen!“, bietet er ihr an. Etwas Besseres viel ihm auf die Schnelle auch nicht ein. „Und dann verschwindest du damit?“, fragt Marinette den anderen und kommt Mühsam wieder auf die Beine. „Ich gebe dir des Schmetterlings und du mir das Pferde-Miraculous. Wenn alles vorbei ist, tauschen wir sie zurück!“, schlägt er vor. „Na gut. Tikki spots on!“, erwidert sie leise. Als sie verwandelt ist, holt sie sofort das Pferde-Miraculous aus ihrem JoJo hervor. „Gib mir das Miraculous, dann bekommst du das Andere!“, fordert sie von dem ihr Fremden.
„Nooroo, dark wings fall!“, verlangt Gabriel von dem Kwami. „Meister, was habt ihr vor?“, will Nooroo sofort wissen. „Nooroo für Fragen ist keine Zeit!“, damit löst Gabriel die Brosche von seinem Hemd und streckt seine Hand aus, damit Ladybug sie nehmen kann. Sofort spürt er wie zierliche Finger die Brosche durch eine Brille ersetzen. Seufzend setzt er die Brille auf. Direkt erscheint das Pferde Kwami vor ihm. „Ich bin Kaalki, dein Kwami. Um dich zu verwandeln sage Kaalki full gallop!“, erklärt der Kwami sofort. „Gut, Kaalki full gallop!“, seufzt er. Im nächsten Moment steht er in einem schwarzen Lederanzug da und hat einen silbernen, hüftlangen Pferdeschwanz. So tritt er um die Ecke zu Ladybug. „Wow, so einen enormen Unterschied hätte ich nicht erwartet!“, stellt diese fest. „Das können wir nachher diskutieren. Konzentrieren wir uns auf den Kampf!“, verzieht er die Lippen und öffnet ein Portal zu den Anderen. „Nach dir Ladybug!“, deutet er ihr. So tritt sie durch das Portal und er folgt ihr. Die Schmetterlingsbrosche hatte sie sich angesteckt.

„Ladybug, wo ist Hawk Moth. Queen Bee meinte er hilft uns!“, faucht Rena sie direkt an. „Naja, er hat gerade das Pferde-Miraculous und ja er will uns helfen!“, nickt sie der Füchsin zu. „Das glaubst du ja selber nicht. Er ist der Feind!“, knurrt Rena. „Rena, wir brauchen seine Hilfe!“, stellt Ladybug fest. „Ladybug er ist ein Monster. Wir brauchen ihn nicht. Wir sollten ihn erledigen!“, faucht Rena. „Nein Rena. Ohne ihn haben wir keine Chance. Wir brauchen seine Hilfe. Sonst können wir die Bewohner von Paris nicht schützen!“, erklärt Ladybug sanft. „Ohne mich! Trix let’s stop!“, damit steht wieder Alya da und schmeisst die Kette zu Boden. Dann verschwindet sie. Ladybug sammelt schnell die Kette ein. „Geh zu Cat ich versuche mit Queen Bee die Sphinx abzulenken!“, deutet sie dem Älteren. „Mach ich, und wenn alles vorbei ist, reparierst du mit dem Glücksbringer wieder alles!“, damit verschwindet er durch ein Portal.

„Cat Noir, Ladybug will die Sphinx ablenken, dann bringe ich dich mit einem Portal nahe genug an sie ran!“, teilt Hawk Moth dem Kater mit. „Hawk Moth?“, fragt dieser überrascht nach. „Ja, nur mit einem anderen Miraculous!“, zuckt dieser die Schultern. „Gut, dann sollten wir uns bereithalten!“, bestätigt Cat. „Ja das sollten wir!“, nickt der Ältere. „Darf ich fragen, warum sie uns jetzt helfen?“, will Cat wissen ohne die Sphinx aus den Augen zu lassen. „Lange und komplizierte Geschichte. Kurz gesagt, bei meinem letzten Angriff hätte ich beinahe jemanden Verloren. Ich hätte beinahe sein Blut an meinen Händen gehabt!“, gibt Hawk Moth zu. „Da war ich verhindert. Ladybug hat das ohne mich hingekriegt!“, erwidert Cat. Kurz überlegt er, wer ausser ihm selber noch verletzt worden war. Es vielen ihm nur sein eigener Vater und Marinette ein. Hawk Moth war ein Mann, aber wenn kannte er, der Marinette nahestand? Genau da ist es so weit und Hawk Moth erschafft das Portal. „Kataklysmus!“, ruft Cat und springt durch das Portal und erwischt die Sphinx voll mit dem Kataklysmus. Sie hatten es geschafft.
„Miraculous Ladybug!“, ruft Ladybug laut und wirft den Glücksbringer in die Luft. Die Schäden an der Stadt werden behoben, doch was keiner zu diesem Zeitpunkt weiss, ist dass es Schäden gibt, die nicht behoben werden. Mit einem Portal sammelt Hawk Moth die anderen ein und bringt sie in eine Seitengasse. „Wir haben es geschafft!“, stellt Queen Bee fest. „Ja!“, bestätigt Ladybug und sinkt an der Wand entlang zu Boden. „Ladybug!“, rufen Cat und Queen Bee aus, bevor sie neben ihr auf die Knie gehen. „Keine Sorge, ich bin nur erschöpft!“, winkt Ladybug sofort ab. „Queen Bee, behalt das Miraculous fürs erste. Wenn so etwas noch mal passiert, kann ich nicht nach dir suchen!“, erklärt sie dieser. „Okay!“, damit verschwindet Queen Bee. „Cat du solltest auch gehen!“, wendet die Blauhaarige sich an diesen. „Bis zum nächsten Mal M`Lady!“, damit verwindest auch der Kater.
„Dann bleiben wohl nur noch wir zwei!“, stellt Hawk Moth fest. „Ja, aber ich muss auch schnell los. Also tauschen wir zurück!“, damit hievt sie sich wieder auf die Beine. „Ja“, damit tritt Hawk Moth um die Ecke. Kurz sieht er sich um, aber es ist niemand da. Ladybug ihrerseits lehnt bei der Ecke an der Wand. „Kaalki stop gallop!“, hört sie den Mann sagen. Gerne hätte Ladybug gewusst wer er war. Doch blieb sie wo sie war. „Hier!“, damit taucht seine Hand in ihrem Blickfeld auf. Schnell löst sie das Schmetterlings-Miraculous und tauscht es mit dem Pferde-Miraculous aus. „Danke für deine Hilfe Hawk Moth. Eine Sache wüsste ich aber gerne noch, bevor sich unsere Wege trennen. Warum der Sinneswandel?“, bedankt sich die Heldin. „Mein letzter Angriff. Jemand der mir nahe steht, wäre beinahe umgekommen. Du hast ihn gerettet!“, seufzt er. „Verstehe!“, damit verschwindet Ladybug. Gabriel blickt ihr kurz nach, bevor er das Miraculous in einer Innentasche an seinem Jackett verschwinden lässt und in Richtung der Dupain-Cheng Bäckerei eilt.

Cat Noir verwandelt sich nahe der Dupain-Cheng Bäckerei zurück. „Wir haben es geschafft!“, grinst Plagg ihn sofort an. „Ja aber nur dank Hawk Moth, er hat uns geholfen!“, nickt Adrien. „Vielleicht, ist er gar nicht soooo böse!“, zuckt Plagg die Schultern. „Vielleicht, aber ich muss jetzt Marinette suchen!“, erwidert der Grünäugige und rennt los.
Als Gabriel die Bäckerei fast erreicht hat, sieht er seinen Sohn aus einer Seitenstrasse rennen. „Adrien!“, ruft er sofort nach seinem Sohn. Dieser dreht sich überrascht in Richtung des Rufenden. „Papa!“, ruft Adrien als er seinen Vater erkennt und eilt diesem entgegen. „Was machst du hier?“, will der Jugendliche von seinem Vater wissen. „Nathalie und ich haben in den Nachrichten den Angriff gesehen. Wir haben weder dich noch die Dupain-Chengs erreicht. Da bin ich hergekommen, so schnell es ging!“, mit diesen Worten zieht Gabriel seinen Sohn fest an sich. „Papa hast du Marinette gesehen? Wir wurden getrennt. Wir waren nicht mehr im Gebäude als Cat Noir reingekracht ist. Ich weiss aber nicht was mit ihren Eltern und ihrem Grand-père ist!“, haspelt Adrien runter. „Ganz ruhig, Adrien. Wir gehen zur Bäckerei und sehen nach. Sie wird herkommen, da bin ich sicher!“, versucht Gabriel seinen Sohn zu beruhigen und schiebt ihn zur Bäckerei.
„Adrien!“, lässt eine Stimme die Agrestes kurz vor der Tür stoppen. Sofort wenden sie sich in Richtung der Stimme und sehen Marinette die sich an einer Wand abstützt. „Marinette, ich habe mir Sorgen gemacht!“, mit diesen Worten sprintet Adrien seiner Klassenkameradin entgegen. Marinette läuft schwankend auf ihn zu. In dem Moment als sie nach vorne kippt, erreicht er sie und kann sie gerade so noch ergreifen. Mit ihr in den Armen sinkt er auf die Knie. Er spürt etwas Warmes, flüssiges an seinen Händen. Gabriel war seinem Sohn gefolgt und kniet sich zu den Jugendlichen. „Mademoiselle Dupain-Cheng, sind sie verletzt?“, will er sofort wissen. Ihm waren auch die Schrammen an den Armen und im Gesicht seines Sohnes nicht entgangen. Marinette nimmt die Stimmen nur verschwommen wahr. „Papa, ich glaube sie Blutet!“, damit zeigt Adrien seinem Vater seine rechte Hand, die voller Blut ist. „Okay, leg sie auf den Rücken!“, weisst Gabriel seinen Sohn an und zieht sein Handy hervor. Dann wählt er den Notruf um Hilfe zu Organisieren. Danach schiebt er Vorsichtig Marinettes blutdurchtränktes T-Shirt etwas hoch um zu sehen wo die Verletzung ist. Zischend zieht er die Luft ein, als er einen tiefen Schnitt an ihrer linken Seite sieht. Rechts waren ihre Unteren Rippenbögen blau-violette verfärbt.
„Was ist mit Mama und Papa?“, bringt das Mädchen da leise heraus. Seufzend löst Gabriel seine Krawatte und drückt den Stoff auf die Wunde. „Ich weiss es nicht!“, antwortet Adrien der Fragenden. „Kannst… kannst du nach ihnen und Grand-père sehen, bitte Adrien?“, bittet sie ihn leise. „Mach das Adrien und ruf Nathalie an. Sie sorgt sich sonst unnötig um dich!“, weisst Gabriel seinen Sohn an. Schnell drückt dieser noch Marinettes Hand und verschwindet. „Sie müssen wach bleiben!“, wendet Gabriel sich an das Mädchen. „Ich versuche es, Monsieur Agreste!“, kommt es keuchend über ihre viel zu blassen Lippen.
Gerade als Adrien in der Bäckerei verschwunden ist, tauchen Chloé und Sabrina auf. „Monsieur Agreste?“, kommt es überrascht von Chloé und sie Kniet sich neben ihn. „Chloé, was tut ihr hier?“, will Gabriel wissen. Seine Krawatte war schon fast durchgeblutet. „Wir haben in den Nachrichten gesehen was passiert ist. Wir wollten nachsehen, ob alles wieder in Ordnung ist!“, erklärt Sabrina. „Anscheinend nicht. Sie muss von Trümmern während des Kampfs verletzt worden sein. Sie blutet extrem stark!“, erklärt Gabriel den Mädchen. Sofort zieht Chloé ihre Strickjacke aus. „Hier, das Blut sickert ja schon durch ihre Finger!“, hält sie sie ihm hin. „Können sie die Wunde abdrücken? Adrien wollte nach Mademoiselle Dupain-Chengs Eltern sehen!“, bittet Gabriel sie leise, damit Marinette die Sorge in seiner Stimme nicht hören kann. Denn aus welchen Gründen auch immer, hatte Gabriel gerade ein ganz mieses Gefühl. „Natürlich!“, nickt die Blonde und drückt sofort den Stoff auf die Wunde als Gabriel seine Hände wegzieht.
„Chloé und Sabrina bleiben bei ihnen. Ich bin gleich wieder zurück!“, erklärt er Marinette und streicht ihr sanft übers Haar. Diese nickt nur schwach. Schnell folgt Gabriel seinem Sohn.

„Adrien, wo bist du? Ist dein Vater bei dir. Wurdest du Verletzt?“, prasseln Nathalies Fragen auf Adrien ein, kaum hatte sie abgenommen. „Nathalie mir geht es gut. Papa ist hier, ihm geht es auch gut. Aber Marinette sie blutet und ich habe Angst um sie!“, erklärt Adrien und geht zur Bäckerei. „Was heisst sie blutet?“, will Nathalie wissen. „Ich weiss nicht, es ist viel Blut. Papa drückt die Wunde mit Stoff ab und hat den Notruf verständigt. Ich bin auf dem Weg um nach Marinettes Eltern und ihrem Grand-père zu sehen!“, erklärt Adrian und öffnet die Tür zur Bäckerei. Sofort sieht er Marinettes Mutter auf dem Boden liegen. Um ihren Kopf hatte sich eine Blutlache gebildet. Auch sieht er das immer noch Trümmer herum liegen. Wieso hatte Ladybugs Glücksbringer das nicht gerichtet? Scheisst es ihm durch den Kopf. „Okay, Adrien, ich komme so schnell ich kann!“, damit hatte Nathalie aufgelegt. Adrien steckt das Handy weg und eilt zu Sabine. „Madam Dupain-Cheng?“, spricht er sie an und rüttelt an ihrer Schulter. Doch bekommt er keine Reaktion von ihr.
„Adrien?“, hört er da seinen Vater hinter sich. „Papa sie reagiert nicht!“, bringt der Junge verzweifelt hervor. Schnell eilt Gabriel zu seinem Sohn und der am Boden liegenden Frau. Auch ihm entgehen nicht das Blut, die Trümmer und das Chaos. Als er neben seinem Sohn kniet, legt er seine Finger an die Halsschlagader der Frau. Kein Puls. Auch Atmung kann er keine feststellen. „Sie hat weder Puls noch Atmung!“, bringt Gabriel leise hervor. „Suchen wir nach den anderen Beiden, für sie können wir nichts tun. Sie ist vermutlich schon zulange ohne Puls und Atmung!“, zieht Gabriel seinen Sohn auf die Beine. „Papa, nein, nein!“, murmelt Adrien nur. „Adrien, ich weiss das ist furchtbar. Aber wenn die Anderen noch leben, müssen wir ihnen helfen. Sonst könnte deine Freundin mehr als nur ihre Mutter verlieren. Wenn zumindest noch ihr Vater lebt, hat sie noch ihn!“, redet Gabriel eindringlich auf seinen Sohn ein. „Du hast recht Papa, aber“, fängt Adrien an. „Nichts aber, Adrien. Wir suchen die Anderen! Tom, Roland wo seid ihr?“, damit beendet er das Thema, ruft nach den Verbleibenden und tritt zum Verkaufstressen. Nur um sich umzudrehen und direkt auf den Boden zu Kotzen. Das war auch für seinen Magen zu viel. Tom Dupain lag entzweigerissen hinter dem Tresen. „Papa, was hast du?“, kommt es erschrocken von Adrien. Gabriel verhindert schnell, dass sein Sohn sieht was hinter dem Tresen ist. „Nicht Adrien, dieser Anblick ist nichts was du sehen solltest!“, bei seinen Worten hält er seinen Sohn an den Schultern fest. „Papa, du machst mir Angst!“, flüstert Adrien. „Ich weiss, Adrien geh zu Marinette zurück. Chloé und Sabrina sind bei ihr. Wenn die Rettungskräfte und Polizei hier sind, schick jemanden rein. Sag ihnen das es zwei Tote gibt. Ich suche noch nach Marinettes Grand-père!“, weisst Gabriel seinen Sohn an. „Zwei Tote?“, flüstert Adrien. Das war seine Schuld, er war mit dem Kataklysmus in das Haus gekracht. Tränen beginnen über seine Wangen zu laufen. „Bitte Adrien!“, flüstert auch Gabriel. Zitternd dreht Adrien sich um und verlässt den Laden.
Tief atmet Gabriel durch bevor er sich umwendet und nach Marinettes Grand-père sucht. Tom, mit dem er so gut befreundet gewesen war, während ihrer Schulzeit, so zu sehen treibt dem Designer Tränen in die Augen.

Nathalie war gerade vor der Bäckerei angekommen und will eigentlich zu Chloé, Sabrina und Marinette, als Adrien zitternd aus der Bäckerei tritt. Sofort sieht sie die Tränen und Verzweiflung in seinem Gesicht. „Adrien, wo ist dein Vater?“, will sie wissen und tritt zu ihm. „Nathalie, Papa sucht noch nach Marinettes Grand-père!“, flüstert Adrien bevor er seine Arme um Nathalie schlingt und sein Gesicht einfach an ihrer Brust verbirgt. „Er sucht? Wie meinst du das?“, wundert sich Nathalie. „Drinnen ist noch alles verwüstet. Marinettes Eltern, sie… sie sind…tot!“, kommt es schluchzend von dem blonden Jungen. Sofort festigt Nathalie ihren Griff um den Jungen. „Tief durchatmen Adrien, dann sehen wir nach Marinette!“, bestimmt Nathalie und drückt ihn dann sanft von sich. „Sie sind tot!“, haucht er noch einmal. „Bist du sicher?“, will Nathalie wissen. „Papa sagte ich soll der Polizei sagen zwei Tote und er würde noch nach Marinettes Grand-père suchen!“, kommt es zittrig über Adriens Lippen. „Dein Vater ist sich sicher?“, hackt sie nach. „Als er Marinettes Vater gesehen hat, hat er sich übergeben. Er hat mich nicht hinsehen lassen!“, kommt es leise von Adrien. „Das ist nicht gut, aber Marinette lebt, also sehen wir nach ihr!“, damit schiebt Nathalie ihn in die Richtung der Mädchen.
„Adrien, wie geht es dir?“, will Sabrina sofort wissen. „Nur ein paar Schrammen!“, nuschelt er und kniet sich auf Marinettes freie Seite um ihre Hand zu nehmen. „Was ist… mit Mama und… Papa und Grand-… père?“, bringt Marinette stockend hervor. „Gabriel sucht noch nach ihnen!“, kommt Nathalie dem Blonden mit einer Antwort zuvor. Sie kniete hinter Adrien und blickte besorgt auf die Klassenkameradin ihres Schützlings. „Danke!“, bringt Marinette hervor. Und endlich kommen auch die Rettungskräfte und Sabrinas Vater. Nathalie drückt noch kurz Adriens Schulter und eilt auf Roger Raincomprix zu.
„Officer Raincomprix!“, spricht sie Sabrinas Vater an. „Mademoiselle Sancoeur, was kann ich für sie tun?“, möchte er wissen. „Wir sollten in die Bäckerei. Monsieur Agreste ist drinnen und sucht noch nach Marinettes Grand-père. Für ihre Eltern kommt wohl alle Hilfe zu spät!“, erklärt sie leise und deutet zur Bäckerei. Blass folgt der Polizist ihr. Drinnen sehen beide sofort Sabine Dupain-Cheng in ihrem Blut auf dem Boden. Sofort überprüft Roger den Puls. „Tot!“, stellt er leise fest. „Adrien meinte es. Er war hier drin, aber Gabriel hat ihn rausgeschickt, nach dem er Marinettes Vater gefunden hatte!“, erklärt sie leise. „Hört sich nicht gut an!“, stellt Roger fest.
„Officer!“, betritt Gabriel wieder den Verkaufsraum. Auch Marinettes Grand-père hatte er tot vorgefunden. Hinten in der Backstube. „Gabriel“, will Nathalie schon zu ihm eilen. „Nathalie bleib wo du bist. Der Anblick hinter dem Tresen ist furchtbar!“, stoppt er sie. „Was?“, wundert sie sich. Roger tritt sofort zum Tresen und muss ein Würgen unterdrücken. „Nicht sehr appetitlich!“, stellt er fest und blickt zu Gabriel. „Marinettes Grand-père?“, fragt er ganz der Polizist. „Roland liegt hinten in der Backstube, auch tot!“, lässt Gabriel die Schultern sacken. „Das hier sollten wir wohl abdecken!“, deutet er zu Boden. „Ja!“, bestätigt Roger. Gabriel reicht ihm das Ende eines weissen Tuches, das er in der Backstube gefunden hatte. So decken sie Tom Dupains Leiche ab. „Gehen sie schon nach draussen. Ich sehe noch in die Backstube und dann werde ich Marinette wohl oder übel informieren müssen!“, erklärt Roger. So tritt Gabriel zu Nathalie und verlässt mit ihr die Bäckerei.

Marinette wurde, kaum war Nathalie weg, sofort in den Rettungswagen verfrachtet und notversorgt. Adrien, Chloé und Sabrina stehen an der geöffneten Hecktür. Nathalie und Gabriel eilen sofort dorthin, als sie aus der Bäckerei raus sind. „Adrien, haben die Sanitäter schon mehr zu ihrem zustand sagen können?“, erkundigt Gabriel sich und legt den Arm um seinen Sohn. „Sie muss ins Krankenhaus. Sie hat vermutlich zwei gebrochene Rippen und sie bekommen die Blutung nicht gestillt!“, flüstert dieser und lehnt sich an seinen Vater.
„Verzeihen sie, aber sind Angehörige anwesend?“, will einer der Sanitäter wissen und springt aus dem Wagen. „Nein, warum?“, will Gabriel wissen. „Im Krankenhaus wird das Einverständnis für eine OP benötigt!“, erklärt der Sanitäter. „Könnte auch ich das machen? Ich weiss nicht wann ein Angehöriger hier sein kann!“, kommt es besorgt von Gabriel. „Eigentlich nicht!“, rümpft der Sanitäter die Nase. „Darf ich mich einmischen?“, will da Sabrinas Vater wissen. „Officer?“, wundert sich der Sanitäter. „Die Eltern des Mädchens liegen Tot in der Bäckerei. Ihr Onkel lebt glaube ich in Shanghai und ihre Grossmutter ist ausser Landes. Wenn nicht Monsieur Agreste die Einwilligung erteilen darf, haben wir ein Problem!“, erklärt Roger leise. „Ich bin sicher hier kann eine Ausnahme gemacht werden. Sonst rufe ich Papa an, die Einwilligung des Bürgermeisters müsste ihnen ja wohl genügen!“, wirft Chloé sofort ein. Sie war blass und hielt sich an Sabrina fest. „Dann werden wir wohl eine Ausnahme machen können!“, seufzt der Sanitäter. „Steigen sie bitte ein, wir sollten sie so schnell ins Krankenhaus bringen wie nur möglich!“, wendet der Sanitäter sich an Gabriel. „Moment, ich muss ihr noch sagen, dass ihre Eltern tot sind!“, wirft Roger ein. „Das würde alles noch schlimmer machen. Sie ist in keinem guten Zustand. Sie sollte es erst nach der OP erfahren!“, schüttelt der Sanitäter den Kopf. „Ich komme mit Adrien und den Mädchen nach!“, versichert Nathalie dem Modedesigner. Zögernd steigt Gabriel in den Rettungswagen und setzt sich. Dann ergreift er Marinettes Hand, da sie versucht nach ihm zu greifen. „Ich bin da Mademoiselle Dupain-Cheng!“, lächelt er sie schwach an. „Was ist… mit meinen Eltern?“, will sie wissen, als der Rettungswagen losfährt. Kurz blickt Gabriel zu dem Sanitäter, welcher nur den Kopfschüttelt. „Ich weiss es nicht genau, aber man kümmert sich sicher gut um sie!“, lügt er das Mädchen an. Marinette starrt den Modedesigner an und die Tränen beginnen über ihre Wangen zu laufen. Vorsichtig streicht Gabriel ihr mit der freien Hand einige Tränen weg. „Alles wird gut!“, versucht er sie aufzumuntern. „Sie lügen!“, erkennt Marinette an Gabriels gequältem Lächeln.
„Adrien sorgt sich um sie!“, versucht er das Thema zu wechseln. „Wurde er verletzt?“, ist alles was Marinette interessiert. Sie würde es sich nicht verzeihen, wenn ihm wegen ihrer Unfähigkeit etwas passiert wäre. „Nur ein paar Schrammen. Sie brauchen sich nicht um ihn zu sorgen!“, lächelt Gabriel. Wie konnte sich dieses Mädchen nur um seinen Sohn sorgen, wo sie doch diejenige war, die in einem Rettungswagen lag. Besorgt mustert er noch einmal ihre Verletzungen ihr weisses T-Shirt war in Blut getränkt und zerschnitten. Ein Verband lag um ihre Taille. Auch da schimmerte schon Blut durch. „Mein Shirt ist nicht mehr weiss, sondern rot!“, hallen Ladybugs Worte durch Gabriels Geist. „Sind sie Sicher?“, lenkt Marinettes Stimme seine Aufmerksamkeit wieder in ihr Gesicht. „Ja, das bin ich!“, nickt er einfach. „Warum waren sie eigentlich da?“, will sie auf einmal wissen. „Ich hatte in den Nachrichten gesehen, wie die Bäckerei eingestürzt ist. Ich habe mir sorgen gemacht!“, gibt er leise zu. „Da waren wir schon nicht mehr im Gebäude!“, flüstert Marinette. „Das war dann wohl ihr Glück!“, stellt Gabriel fest. „Wir sind kurz vor Beginn des Angriffes raus. Wir wollten zu André und uns ein Eis holen!“, bringt Marinette leise hervor. Gabriel drückt einfach sanft ihre Hand und wischt einige weitere Tränen von Marinettes Wange. Er wusste genau, wie sich das Mädchen fühlen würde, wenn man ihr sagen würde, was wirklich mit ihren Eltern war. So wie er sich immer noch jeden Tag fühlte, wenn er an Emilie oder an seine kleine Schwester dachte.

Chapter 3: Kapitel 2; Wie geht es ihr und was wird nun mit ihr passieren?

Summary:

Die Agrestes, Nathalie, Chloé und Sabrina bangen um das Leben von Marinette. Was wir mit ihr Passieren?

Chapter Text

Kapitel 2; Wie geht es ihr und was wird nun mit ihr passieren?

Seit einer Stunde sass Gabriel schon im Warteraum des Krankenhauses. Als sich die Tür öffnet und Nathalie zusammen mit Adrien, Chloé und Sabrina hereinkommt. „Gabriel, wie geht es Marinette?“, möchte Nathalie auch sofort hören. „Sie wird gerade Operiert. Mehr weiss ich auch nicht. Erst nach der Operation werden wir mehr erfahren!“, erklärt er leise. Adrien setzt sich neben seinen Vater und lehnt sich gegen ihn. Sanft legt Gabriel seinen Arm um Adrien. „Wird sie es schaffen?“, flüstert der Grünäugige. „Ich hoffe es, aber ich weiss es nicht. Sie hat viel Blut verloren. Die Ärzte tun alles was sie können!“, erklärt Gabriel seinem Sohn ehrlich. „Marinettes Tasche, die Sanitäter hatten sie mir in die Finger gedrückt!“, damit legt Chloé diese vor Gabriel auf einen kleinen Tisch. „Danke Chloé!“, nickt er ihr zu. „Mein Papa versucht Marinettes Grand-mère zu erreichen!“, bemerkt Sabrina. Daraufhin kann Gabriel nur nicken. „Ich hab versucht ihren Onkel zu erreichen und ihm auf den Anrufbeantworter gesprochen!“, erzählt nun Adrien. „Dann meldet er sich hoffentlich bald. Und hoffentlich wissen wir dann schon mehr zu Marinettes zustand!“, bestätigt Gabriel und legt seine Wange an Adriens Schopf.
Nach fast drei Stunden warten, erhebt Gabriel sich und beginnt im Raum auf und ab zu tigern. Nathalie, Chloé, Sabrina und Adrien starren nur stumm auf den Boden. Den drei Jüngeren laufen Tränen über das Gesicht. Irgendwann nach zwanzig Minuten wird es Nathalie aber zu bunt. „Gabriel, du machst mich mit deinem herum getigere noch Wahnsinnig! Setz dich wieder hin!“, schnauzt sie ihren Chef an. „Ich kann nicht einfach nur dasitzen Nathalie!“, seufzt Gabriel und tritt zu ihr. Sanft legt er seine Hand auf ihre Schulter. „Ich weiss das du dich sorgst. Nur tun wir das auch!“, resigniert Nathalie. „Ich weiss!“, nickt Gabriel. Da öffnet sich die Tür zum Warteraum. Hoffnungsvoll blicken alle hin, aber es sind nur Chloés und Sabrinas Väter die hereinkommen. „Wie geht es Marinette?“, möchte der Bürgermeister auch gleich wissen. „Sie wird immer noch Operiert!“, erwidert Gabriel. Da steht Nathalie auf und schlingt ihre Arme um den Designer. Dieser legt seine Arme auch um Nathalie und hält sie sanft fest. „Wir konnten ihre Grand-mère bisher nicht erreichen!“, bemerkt Sabrinas Vater. „Ihr Onkel hat bisher auch nicht zurückgerufen!“, nickt Adrien. Genau in dem Moment klingelt sein Telefon auch schon. Schnell zieht er es hervor. „Das ist ihr Onkel. Wer redet mit ihm?“, möchte Adrien wissen. „Das ist mein Job. Darf ich?“, kommt es sofort von Roger und er streckt die Hand nach dem Handy aus.
„Monsieur Cheng, hier ist Officer Roger Raincomprix!“, beginnt Roger zu sprechen, er hatte auf laut gestellt, damit alle mithören konnten. „Guten Tag Officer, aber das ist doch das Handy von Adrien Agreste?“, wundert sich Wang. „Das ist so, wir dachten sie würden auf seinen Anruf eher reagieren, als auf eine Unbekannte Nummer!“, erklärt Roger. „Ist etwas passiert?“, kommt es unsicher von Wang. „Ja leider Monsieur Cheng. Leider muss ich ihnen mitteilen, dass Sabine Dupain-Cheng, ihr Mann Tom und dessen Vater heute ums Leben gekommen sind. Ihre Nichte Marinette ist im Krankenhaus und momentan noch im OP!“, erklärt Roger leise. „Sabine und Tom sind tot?“, flüstert Wang. „Ja!“, bestätigt Roger. „Marinette wie geht es ihr genau? Sie sagten sie ist im OP?“, will Wang wissen. „Sie wurde verletzt und hat viel Blut verloren, aber genaueres kann ich ihnen nicht sagen. Weil ich selber nicht mehr weiss. Ich bin mit Adrien und dessen Vater im Krankenhaus. Die Agrestes waren als erste vor Ort und haben den Notruf verständigt!“, erklärt Roger. „Ich nehme an ich soll nach Paris kommen?“, fragt Wang nach. „Wenn es ihnen möglich wäre, wäre das sehr gut!“, nickt Roger. „Ich werde einige Tage brauchen um hier alles zu regeln bevor ich nach Paris kommen kann!“, merkt Wang an. „Monsieur Cheng, hier ist Gabriel Agreste, wenn sie erlauben, würde ich bis sie hier sind, die Verantwortung für ihre Nichte übernehmen und mich um alles nötige kümmern!“, wirft Gabriel da sofort ein. „Das würden sie wirklich tun?“, fragt Wang nach. „Natürlich, ihre Nichte ist eine gute Freundin meines Sohnes!“, bestätigt Gabriel. „Ich wäre ihnen sehr dankbar dafür!“, erwidert Wang. „Ich versuche hier alles so schnell wie möglich zu regeln und gebe Adrien Bescheid, sobald ich weiss wann ich in Paris sein werde!“, fügt der Chinese an. „Hervorragend, dann hören wir von ihnen und die Agrestes informieren sie darüber wie es ihrer Nichte geht sobald wir mehr wissen!“, beendet Roger das Telefonat und reicht Adrien sein Telefon wieder. „Danke Monsieur Agreste!“, nickt der Bürgermeister diesem zu. Gabriel nickt nur leicht. Immer noch klammerte sich Nathalie an ihm fest. Er spürte, dass es ihr nicht gut ging.

Als sich nach einer weiteren Stunde des Wartens endlich die Tür öffnet und ein Arzt eintritt, blicken alle diesen erwartungsvoll an. „Sie gehören alle zu Mademoiselle Dupain-Cheng?“, will der Arzt wissen. „Ja!“, nickt Gabriel schlicht. „Gut, also sie ist aus dem OP raus und wird gerade in ihr Zimmer gebracht. Sie ist noch nicht ganz wach. Die OP ist gut verlaufen. Wir konnten alle inneren Blutungen stillen. Eine der gebrochenen Rippen war verschoben. Wir haben sie gerichtet und beide mit einer Metallplatte fixiert. Sie hat viel Blut verloren, aber sie wird es schaffen, da sind wir sehr zuversichtlich. Wenn alles gut geht und sie sich gut erholt, kann sie in etwa einer Woche entlassen werden. Allerdings wird sie sich sechs bis acht Wochen schonen müssen!“, erklärt der Arzt. „Wann dürfen wir zu ihr?“, will Adrien sofort wissen. „Wenn sie möchten dürfen sie jetzt zu ihr, aber nur vier Personen auf einmal. Mehr sollten wir ihr nicht zumuten!“, erklärt der Arzt. „Dann gehe ich wohl als einer der Ersten zu ihr und informiere sie über den Tod ihrer Eltern. Sie wird vermutlich eh nach ihnen Fragen!“, kommt es von Roger. „Ich warte mit den Kids vor dem Zimmer!“, nickt Nathalie sofort. So führt der Arzt sie zum Krankenzimmer und betritt dieses mit Roger, dem Bürgermeister und Gabriel.

„Marinette, wie geht es dir?“, begrüsst Roger das Mädchen, welches ihn erschöpft mustert. „Was ist mit Mama, Papa und Grand-père?“, will sie auch sofort wissen. Seufzend tritt Roger direkt an ihre Seite. Gabriel setzt sich auf der anderen Seite vorsichtig auf die Bettkante und ergreift Marinettes rechte Hand, um sie fest zu halten. „Es tut mir leid Marinette, sie sind tot. Ihre Verletzungen waren zu schwer. Noch bevor Monsieur Agreste die Bäckerei betreten hat, war es zu spät!“, erklärt Roger behutsam. „Tot?“, wiederholt Marinette nur dieses eine Wort. Gabriel spürt wie sie sich völlig verkrampft. Behutsam hebt er seine Hand um ihr über den Schopf zu streichen. Da brechen bei Marinette sämtliche Dämme. Die Tränen rinnen über ihre Wangen und sie wird von Schluchzern geschüttelt. Vorsichtig zieht Gabriel sie an seine Brust und hält sie sanft fest. Sofort spürt er wie sie sich an ihn klammert. Roger, der Bürgermeister und der Arzt verlassen leise das Zimmer.
Gabriel hält Marinette einfach sanft fest und streicht ihr behutsam über den Rücken.

„Papa, wie geht es Marinette?“, möchte Sabrina sofort von ihrem Vater wissen. „Sie steht unter Schock und ist aufgelöst!“, erklärt Roger seiner Tochter und nimmt sie sanft in den Arm. „Wir sollten ihr etwas Zeit geben!“, fügt er leise an. „Papa ist noch bei ihr?“, kommt es fragend von Adrien. „Ja Adrien, dein Vater ist bei ihr. Marinette scheint gerade bei ihm Halt zu suchen!“, nickt Roger dem Blonden zu. „Gehen sie erstmal in die Cafeteria und wenn sie zurück sind, können sie zu Mademoiselle Dupain-Cheng!“, fordert der Arzt die Gruppe auf. So kommt die Gruppe der Aufforderung nach.

„Entschuldigen sie!“, flüstert Marinette nach einigen Minuten und drückt sich von Gabriel weg. „Nicht doch, alles gut!“, beschwichtigt dieser sofort sanft. Und streicht Marinette, welche sich wieder in die Kissen hatte sinken lassen, einige Haare aus dem Gesicht. „Bevor ich es vergesse, ihre Tasche. Chloé hat sie eingesammelt und hergebracht!“, damit reicht Gabriel der Dunkelhaarigen ihre Tasche. „Danke, ich werde wohl einige meiner Sachen brauchen. Könnten sie Chloé bitten, mir das Nötigste zu holen?“, kommt es scheu von Marinette. Dann zieht sie ihr Handy aus der Tasche und hält sie Gabriel wieder hin. „Natürlich, ich nehme an, der Schlüssel ist in ihrer Tasche!“, lächelt Gabriel und nimmt ihr die kleine Tasche wieder ab, um sie auf seinen Schoss zu legen. Marinette nickt nur leicht und beisst sich unsicher auf die Unterlippe. „Was liegt ihnen auf dem Herzen?“, fragt Gabriel schmunzelnd. „Meine Eltern, mussten sie leiden?“, flüstert Marinette und sieht Gabriel flehend an. „Ehrlichgesagt weiss ich es nicht. Ihre Mutter wirkte recht friedlich als Adrien und ich sie fanden. Auch ihr Grossvater wirkte friedlich. Ihr Vater allerdings war kein schöner Anblick!“, gibt er ihr eine ehrliche Antwort. „Was heisst kein schöner Anblick?“, bittet Marinette zu erfahren. „Das werde ich ihnen nicht sagen. Auch Adrien habe ich das erspart. Glauben sie mir einfach, wenn ich sage, dass es kein schöner Anblick war!“, weigert sich Gabriel ihr mehr zu sagen. Einige Momente herrscht Stille zwischen den Beiden ungleichen Personen.
„Ihr Onkel weiss bereits Bescheid, sie sollten ihn Anrufen, damit er weiss, dass es ihnen gut geht!“, seufzt Gabriel nach einigen Minuten. „Er weiss, dass meine Eltern tot sind?“, fragt Marinette nach. „Ja, das weiss er bereits!“, nickt Gabriel. Seufzend wählt Marinette die Nummer ihres Onkels ein und hält sich ihr Handy ans Ohr.
„Marinette, bist du es?“, fragt ihr Onkel sofort in den Hörer. „Ja Onkel Wang ich bin’s. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht!“, erklärt Marinette ihrem Onkel leise. „Marientte, ist jemand bei dir? Du bist doch nicht allein oder?“, will ihr Onkel sofort wissen. „Nein ich bin nicht allein. Monsieur Agreste ist bei mir!“, verneint sie sogleich um ihren Onkel zu beruhigen. „Gut, Marinette ich weiss noch nicht wann ich in Paris sein werde. Aber ich versuche so schnell wie möglich zu kommen. Ich soll dir von Fei gute Besserung wünschen!“, erklärt Wang seiner Nichte. „Okay“, murmelt Marinette. „Wir sehen uns bald!“, damit legt Wang auf.
Mit zitternden Händen lässt Marinette ihr Handy sinken. Erschöpft schliesst sie die Augen. Gabriel lässt sie keine Sekunde aus den Augen. Vorsichtig nimmt er ihr das Handy ab und legt es auf den Nachttisch. Genau da beginnt es auch zu Klingeln. Doch hindert Gabriel Marinette daran nach ihrem Handy zu greifen. „Sie brauchen ruhe. Wer auch immer das ist, kann warten!“, teilt er ihr streng mit. „Aber wenn es meine Grand-mère ist?“, fragt Marinette und öffnet ihre Augen wieder. So ergreift Gabriel das Handy und blickt auf das Display. „Mademoiselle Césaire“, liest er laut vom Display. Als Marinette nichts sagt, blickt er zu ihr und sieht wie wieder Tränen über ihre Wangen laufen. Aber auch Enttäuschung spiegelt sich in ihren Augen. So legt er das Handy wieder weg und ergreift mit seiner Linken, Marinettes rechte Hand und legt seine Rechte sanft an ihre Wange. Eine ganze Weile sitzt Gabriel so bei dem Mädchen. Immer wieder Klingelt das Handy, doch trotzdem schläft Marinette irgendwann ein. Als er sich sicher ist, dass sie nicht aufwacht, erhebt Gabriel sich und verlässt das Zimmer leise. Auf dem Gang kommen ihm direkt Chloé, Sabrina, Nathalie und sein Sohn entgegen.

„Papa wie geht es Marinette?“, will Adrien sofort wissen. „Sie schläft. Chloé, Mademoiselle Dupain-Cheng hat mich gebeten, dich zu bitten, ihr die nötigsten Dinge von Zuhause zu holen!“, damit reicht er ihr Marinettes Tasche. „Natürlich, das mache ich. Dann komme ich später mit ihren Sachen noch mal!“, verabschiedet Chloé sich leise. „Papa, dürfen Sabrina und ich noch zu ihr?“, fragt Adrien seinen Vater leise. „Natürlich, aber bitte weckt sie nicht!“, nickt Gabriel. So zieht Adrien Sabrina mit sich in das Zimmer.
„Wie geht es dir?“, will Nathalie leise wissen. „Müde und erleichtert, dass es Adrien gut geht!“, seufzt Gabriel. „Gehen wir einen Kaffee trinken. Du musst mir noch erzählen, was alles passiert ist!“, damit hängt Nathalie sich bei Gabriel ein und zieht ihn zur Cafeteria.

„Tikki?“, fragt Chloé den Kwami leise als sie das Krankenhaus verlässt. Sie hatte ihn bemerkt, als sie Marinettes Wunde abgedrückt hatte und darum die Tasche an sich genommen. „Chloé“, erwidert Tikki leise und setzt sich auf Chloés Schulter. Pollen gesellt sich sofort zu dem anderen Kwami und nimmt sie in den Arm. „Marinette ist Ladybug. Was machen wir jetzt. So wie es ihr geht, fällt sie länger aus!“, murmelt Chloé und eilt zur Bäckerei der Dupain-Chengs. „Ich weiss es nicht. Aber es ist gut, hast du rausgefunden, dass sie Ladybug ist. So bist du das Notfallbackup!“, seufzt Tikki. „Ich das Backup? Aber das Miraculous ist doch noch bei Marinette!“, schüttelt Chloé den Kopf. „Das schon, aber als Queen Bee kommst du problemlos zu ihr und kannst die Ohrringe holen. Das Problem sind eher die anderen Miraculous!“, grinst Tikki. „Tikki hat recht!“, stimmt Pollen zu. „Ladybug ist die Hüterin. Kann ich sie nicht zu mir mitnehmen? Ich gebe sie ihr wieder, sobald sie wieder aus dem Krankenhaus raus ist!“, überlegt Chloé. „Das wäre eine gute Idee!“, stimmt Pollen zu. „Tikki weisst du eigentlich warum Rena uns im Stich gelassen hat?“, kommt es der Blonden da in den Sinn. „Hawk Moth, sie misstraut ihm. Aber Marinette vertraut ihm. Er hat das Miraculous des Pferdes auch wieder zurückgegeben!“, erklärt Tikki was sie weiss. „Ich glaube, Hawk Moth ist eher verzweifelt als böse. Als ich Akumatisiert wurde, war da jedes Mal Wut, aber auch so viel Verzweiflung!“, murmelt Chloé. „Das musst du Ladybug sagen!“, bemerkt Tikki. „Mach ich. Jetzt packen wir erst mal alles zusammen!“, nickt Chloé. So packt sie alles zusammen. Dann bringt sie als Queen Bee schnell die Miraculous-Schatulle zu sich und kehrt zurück. Mit Marinettes gepackten Sachen begibt sie sich wieder zum Krankenhaus.

Nathalie und Gabriel sitzen in der Cafeteria des Krankenhauses etwas abseits. „Also was ist alles passiert, nach dem du gegangen bist?“, fragt Nathalie leise. „Ich habe erst mal Ladybug gerettet. Dann kamen Queen Bee und Cat Noir dazu. Ladybug hat ihnen gesagt, sie sollen die Sphinx ablenken. Dann musste sie sich aufladen!“, fängt Gabriel an zu erzählen. „Also weisst du nun wer Ladybug ist?“, will sein Gegenüber wissen. „Nein, ich wollte ihr Vertrauen in dem Moment nicht missbrauchen. Aber ich weiss das sie schwer Verletzt wurde. Als sie wieder Ladybug war, gab ich ihr mein Miraculous und sie gab mir das des Pferdes. Wir brauchten seine Fähigkeit, damit Cat Noir nahe genug an die Sphinx rankam. Rena Rouge wollte mir nicht vertrauen und ist abgehauen!“, erklärt er leise. „Ihr habt gewonnen!“, bemerkt Nathalie. „Ja, aber zu welchem Preis? Adriens Freundin hat ihre Eltern verloren und liegt im Krankenhaus!“, flüstert Gabriel. „Es ist ausnahmsweise nicht deine Schuld!“, stellt die Schwarzhaarige fest. Gabriel bleibt still. „Was passierte nach dem Sieg?“, will sie wissen. „Ladybug und ich tauschten die Miraculous wieder. Dann ging sie und ich eilte zur Bäckerei. Adrien kam aus einer Seitenstrasse. Nur Schrammen, mehr hat er nicht abbekommen. Dann hörten wir Mademoiselle Dupain-Chengs Stimme. Adrien ist sofort zu ihr gerannt. Sie ist umgekippt. Als ich bei ihr war, sah ich das Blut an Adriens Händen und habe sofort nach der Verletzung gesucht und sie dann abgedrückt. Sie hat nach ihren Eltern gefragt. Darum habe ich Adrien in die Bäckerei geschickt und ihm gesagt, er soll dich anrufen. Als Chloé und Sabrina dazu kamen, bin ich Adrien gefolgt. Er kniete neben Madam Dupain-Cheng. Sie hat nicht mehr geatmet und hatte auch keinen Puls. Adrien war aufgelöst. Dann fand ich Tom hinter dem Tresen. Mein einziger Gedanke war, dass Adrien das nicht sehen sollte!“, erläutert der Designer leise. „Adrien meinte du hast dich übergeben, als du ihn gesehen hast?“, hackt Nathalie nach. „Das habe ich auch. Mademoiselle Dupain-Cheng wollte das ich ihr sage, wie ich ihren Vater vorgefunden habe, aber ich konnte es ihr nicht sagen. Diesen Schmerz wollte ich ihr ersparen!“, nickt Gabriel ergeben. „Wie hast du ihn gefunden?“, will Nathalie wissen. Ihr Blick lässt keine Ausreden zu. „Er wurde entzweigerissen. Seine Organe lagen zwischen Torso und Beinen auf dem Boden!“, bringt Gabriel knapp heraus. „Kataklysmus?“, mutmasst Nathalie. „Ich weiss es nicht. Aber ich bin froh, hat nicht Adrien ihn gefunden!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Was hast du jetzt vor? Willst du Ladybug in Zukunft helfen oder sie wieder bekämpfen?“, erkundigt Nathalie sich. „Ich weiss es nicht. Vorerst, werde ich nichts tun!“, bringt er resigniert über die Lippen. „Erst mal müssen wir auch sehen wie es mit Mademoiselle Dupain-Cheng weiter geht. Ob ihr Onkel sie mit sich nach Shanghai nimmt und wenn nicht, was dann mit ihr passiert!“, seufzt Gabriel. „Du sorgst dich um sie?“, bringt Nathalie verwundert hervor. „Ja, ich sorge mich um sie. Sie ist Adriens Freundin. Du weisst das sie mir vor zwei Wochen das Leben gerettet hat. Sie hat auf der Fahrt hier her meine Hand nicht eine Sekunde losgelassen. Dann hat sie sich vorher weinend an mich geklammert, als sie erfuhr das ihre Eltern tot sind. Das hat mich ziemlich überfordert!“, murmelt Gabriel und starrt in seinen Kaffee. „Wenn sie hier, in Paris, bleiben möchte und ihr Onkel zustimmt, braucht sie ein Zuhause!“, bemerkt Nathalie und mustert Gabriel. So durcheinander hatte sie ihn seit Emilie ins Koma gefallen war nicht mehr gesehen. „Worauf willst du hinaus?“, brummt Gabriel. „Im Anwesen ist mehr als genug Platzt. Ich glaube es würde Adrien sehr freuen. Er scheint sie mehr zu mögen, als es bei einer Freundschaft üblich ist. Ich glaube er empfindet wesentlich mehr für sie!“, erklärt Nathalie zögernd. „Du meinst er hat sich in sie verliebt?“, hebt Gabriel elegant eine Augenbraue. „Du hättest ihn heute sehen sollen, bevor er zu ihr ist. Er hat sich sicher vier Mal umgezogen und mich gefragt, ob er so zu ihr kann. Auch wie sehr er sich um sie sorgt, spricht dafür!“, schmunzelt Nathalie. „Mein Sohn verliebt sich und ich weiss das nicht?“, blinzelt Gabriel. „Ich glaube, er weiss es selber noch nicht wirklich, aber es ist doch recht deutlich zu sehen. Ausserdem weiss ich, dass sie ihn auch sehr mag. Er könnte ihr vielleicht den Halt bieten, denn sie sicher brauchen wird!“, grinst Nathalie schelmisch. „Er ist verliebt, hat es aber selber noch nicht begriffen?“, verkneift Gabriel sich das Lachen. „Es scheint so!“, nickt Nathalie. „Dann sollten wir wohl mal nach ihnen sehen!“, damit erhebt sich Gabriel.

„Hey, Adrien, Sabrina. Schläft sie noch?“, betritt Chloé das Zimmer. Tikki versteckte sich wieder in Marinettes Tasche. „Ja, sie schläft noch. Hast du ihre Sachen?“, erwidert Sabrina leise. „Ja hab alles nötige geholt!“, nickt Chloé und stellt die gepackte Tasche ans Fussende vom Bett und dann die kleine Tasche zum Handy auf den Nachtisch. „Nur ihr Handy klingelt ständig!“, seufzt Adrien. „Klingelt es noch mal gehe ich ran!“, stellt Chloé fest und stellt sich neben Adrien, der auf der Bettkante sass und Marinettes Hand festhielt.
„Es ist meine Schuld, das sie verletzt wurde. Als dieses Ding angriff wurden wir getrennt!“, entkommt es leise Adriens Lippen. Doch selbst Gabriel und Nathalie, die gerade die Zimmertür öffneten, hörten seine Worte. „Nein Adrien, dass ist es sicher nicht. Marinette hatte einfach Pech. Du kannst nichts dafür. Auch wenn du bei ihr gewesen wärst, hätte sie verletzt werden können!“, schimpft Chloé sofort los. Aber Adrien hört nicht wirklich zu. Er hatte sie alleine gelassen, um sich in Cat Noir zu verwandeln. Dann war er auch noch in die Bäckerei gekracht und damit für den Tod ihrer Eltern verantwortlich. Stumm beginnen die Tränen über seine Wangen zu laufen. Sofort tritt Gabriel zu seinem Sohn und kniet sich neben ihn. „Adrien, Chloé hat recht. Es ist nicht deine Schuld. Der Angreifer ist schuld und sonst Niemand!“, versucht er seinen Sohn zu trösten. „Dein Vater hat recht!“, kommt es da leise von Marinette. Die seine Worte auch gehört hatte, weil sie durch Chloés Stimme wach geworden war. Aus halb offenen Augen blickt sie zu dem Blonden. „Marinette du bist wach!“, flüstert Adrien und versucht sie anzulächeln. Was Marinette einfach erwidert. Dankbar schenkt auch Gabriel dem Mädchen ein Lächeln. „Wie geht’s dir?“, möchte Adrien wissen. „Ausser den Schmerzen und der Müdigkeit, geht es so!“, erwidert sie leise. „Haben wir dich geweckt?“, möchte Chloé da wissen. „Nein, ich bin wegen der Schmerzen wach geworden!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Wo haben sie schmerzen?“, erfragt Gabriel sofort. „Am Bauch und den unteren Rippen!“, bringt sie mühsam hervor. „Nathalie, hol bitte einen Arzt!“, weisst Gabriel seine Assistentin an. „Natürlich!“, schon ist sie verschwunden.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, murmelt die Dunkelhaarige leise. Schnell sieht Gabriel auf seine Armbanduhr. „Nicht ganz zwei Stunden!“, teilt er ihr dann mit. Marinette nickt nur. „Marinette, soll ich dir dein Skizzenbuch und die Stifte auf den Nachtisch legen?“, möchte da Chloé wissen. „Das wäre lieb!“, nickt Marinette. So kommt Chloé dem nach. „Sabrina und ich sollten dann wohl nachhause!“, damit verabschieden sich Chloé und Sabrina. Gabriel richtet sich langsam wieder auf und legt seine Hand auf Adriens Schulter.
„Sie haben Schmerzen?“, betritt ein Arzt mit Nathalie das Zimmer und tritt an das Bett. Marinette nickt nur leicht. „Wo?“, will der Mann im Kittel wissen. „Bauch und die Unteren Rippen!“, wiederholt sie ihre Aussage. „Verstehe!“, nickt der Arzt und tastet sie kurz ab. „Ich erhöhe die Morphindosis etwas. Dann sollte es besser werden!“, erklärt der Arzt und dreht am Rädchen von einem der Infusionsbeutel. „Danke!“, murmelt Marinette. „Sie brauchen nun Ruhe. Ihre Besucher dürfen Morgen wieder kommen!“, werden Adrien, Gabriel und Nathalie rausgeschmissen. Adrien umarmt Marinette noch vorsichtig, bevor er mit den beiden Erwachsenen verschwindet.
Kaum war Marinette allein, kam Tikki aus ihrem Versteck heraus. „Tikki, Chloé hat dich gesehen oder?“, fragt Marinette ängstlich. „Ja hat sie. Aber es ist okay. Die Miraculous-Schatulle ist jetzt bei ihr. Sie kümmert sich darum, bis du hier raus bist!“, erklärt Tikki ihr. Was Marinette enorm erleichtert.

„Was wird nun weiter passieren?“, fragt Adrien seinen Vater, als sie beim Abendessen sitzen. „Du meinst wegen Mademoiselle Dupain-Cheng?“, hackt Gabriel nach. „Ja“, nickt Adrien. „Das kann ich dir so nicht sagen!“, seufzt Gabriel und blickt hilfesuchend zu Nathalie. „Wird sie nach Shanghai gehen müssen?“, präzisiert Adrien seine Frage. „Ich weiss es nicht. Es kommt sicher auch darauf an, was sie will. Will sie hierbleiben und ihr Onkel stimmt dem zu, finden wir sicher eine passende Lösung. Will sie aber nicht hierbleiben, ist das auch ihre Entscheidung. Das müssen wir respektieren!“, seufzt Gabriel. „Ich will aber nicht das sie geht. Sie ist meine Freundin, ich will sie nicht verlieren!“, schnappt Adrien. „Das weiss ich doch!“, nickt der Designer und legt seine Hand auf die seines Sohnes. „Du kannst sie Morgen fragen, was sie will. Sollte sie hierbleiben wollen, können wir dafür dann schon eine Lösung suchen!“, lächelt er ihn an. „Wir?“, fragt Adrien nach. „Ja wir. Ich und Nathalie werden euch dabei helfen. Wenn sie hierbleibt, braucht sie ein Zuhause!“, bestätigt der Platinblonde. „Genau, wenn sie hierbleiben will und ihr Onkel zustimmt, finden wir eine Lösung. Wir hätten hier sicher ein Zimmer für sie!“, stimmt Nathalie zu. „Was, sie dürfte hier wohnen?“, kommt es verblüfft von Adrien. „Wenn sie das möchte. Nathalie und ich hatten schon darüber geredet, als du bei ihr warst!“, bestätigt Gabriel. „Danke Papa!“, damit fällt Adrien seinem Vater um den Hals. Dieser erwidert die Umarmung nur zu gern. Es freute ihn, seinen Sohn etwas aufmuntern zu können. „Du konntest vor zwei Wochen auch für ein paar Tage bei ihnen Wohnen. Also ist es doch das Mindeste was ich tun kann oder?“, murmelt Gabriel leise. Daraufhin erwidert Adrien nichts und drückt sich enger an seinen Vater.

Das Wochenende war ruhig verlaufen. Adrien war die meiste Zeit bei Marinette gewesen. Auch Gabriel und Nathalie hatten nach dem Mädchen gesehen. Doch jedes Mal, wenn Gabriel ihr Zimmer betreten hatte, hatte sie ihr Skizzenbuch schnell zugeschlagen und unter ihr Kissen geschoben. Auch war ihr Onkel am späten Sonntagabend aus Shanghai angekommen. Nun war Montag und Adrien musste zur Schule.
„Papa, ich will nicht zur Schule. Bitte ich möchte zu Marinette!“, versucht Adrien seinen Vater zu überzeugen. „Adrien, das hatten wir doch schon. Du kannst nach der Schule zu ihr. Also los, ab mit dir!“, schiebt Gabriel seinen Sohn zur Haustür. Da klingelt es auch schon. „Siehst du das wird sicher dein Freund Nino sein. Geh und lass ihn nicht warten!“, seufzt Gabriel. „Na gut!“, gibt Adrien nach und verschwindet aus dem Haus.
„Adrien, was machst du den für ein Gesicht?“, wundert sich Nino als sein Freund durch das Tor zu ihm kommt. „Weisst du es noch nicht? Marinette liegt im Krankenhaus. Sie wurde bei dem Angriff am Freitag verletzt!“, wundert sich der Blonde. „Was? Marinette ist das Mädchen, das verletzt wurde? In den Nachrichten haben sie keine Namen genannt, auch nicht bei den drei Toten!“, erwidert Nino sichtlich geschockt. „Madam Bustier wird zu Beginn des Unterrichts sicher Alle Informieren!“, nuschelt Adrien und die Beiden laufen stumm zur Schule.

„Marinette ist echt die mieseste Freundin überhaupt! Erst klaut sie, dann fängt sie an Lily zu Mobben und jetzt ignoriert sie ihre Freunde!“, erklingt Alyas Stimme als Adrien und Nino in das Klassenzimmer treten. „Halt die Klappe Alya. Wer keine Ahnung hat, sollte einfach Still sein!“, braust Chloé sofort auf. „Ach wirklich Chloé, ich dachte du würdest meine Aussage feiern. Schliesslich magst du Marinette ja nicht!“, pflaumt Alya herum. „Alya, was soll das. Wie kannst du solche Dinge nur sagen!“, schüttelt Adrien den Kopf. „Wie ich das kann? Ich habe das ganze Wochenende versucht sie zu erreichen. Aber sie Ignoriert mich. Hat mich sogar einfach weggedrückt!“, schnauzt die Rothaarige. „Alya, Marinette liegt seit Freitag im Krankenhaus. Es war nicht mal Sicher, ob sie Überlebt!“, schreit Adrien sie einfach an. Alle in der Klasse starren ihn nur geschockt an. „Was?“, blinzelt Alya. „Wärst du wirklich eine gute Freundin wüsstest du, dass es ihr momentan einfach nur Scheisse geht und nicht mal klar ist, ob sie überhaupt in Paris bleibt!“, stellt Adrien leise fest. Als er Marinette danach gefragt hatte, hatte sie nur gesagt, sie wisse es nicht.
„Was ist hier los?“, erklingt da Madam Bustiers Stimme. „Madam Bustier, stimmt es, dass Marinette im Krankenhaus ist?“, wagt Juleka zu fragen. „Juleka, ja das stimmt. Aber der Bürgermeister wird gleich hier sein und euch persönlich Informieren!“, kommt es mit betrübtem Blick von der Lehrerin. „Aber warum streitet ihr nun?“, seufzt sie noch. „Alya, redet schlecht über Marinette!“, kommt es sofort von Chloé. „Alya, so etwas dulde ich in meinem Klassenraum nicht. Setzt euch bitte!“, fordert sie die Schüler auf. Alle kommen dem nach.
„Weiss man schon, wann Marinette wieder in die Schule kommt? Weil, Adrien hat gesagt, dass sie Paris vielleicht verlässt!“, kommt es besorgt von Rose. „Ich bin sicher, der Bürgermeister wird ihnen dazu mehr sagen können. Ich weiss auch nur, was mir der Bürgermeister, Officer Raincomprix und Monsieur Agreste gesagt haben!“, erklärt Madam Bustier sanft. „Was hat Adriens Vater damit zu tun?“, verlangt Alya zu wissen. „Adrien, vielleicht kannst du uns schon etwas mehr sagen?“, bittet seine Lehrerin ihn. „Papa war es, der den Notruf verständigt hat. Ich war Freitag bei Marinette, als der Angriff stattfand. Als Vater das in den Nachrichten gesehen hat, ist er sofort zu den Dupain-Chengs gekommen. Ich und Marinette waren nicht im Gebäude, als es einstürzte. Wir wurden während dem Angriff getrennt. Als es vorbei war, bin ich meinem Vater in die Arme gelaufen, da ist auch Marinette schon dazu gekommen. Plötzlich ist sie einfach zusammengesackt. Da war so viel Blut!“, bringt Adrien leise hervor. „Wie Blut?“, will Mylène wissen. „Papa, hat sofort nach Verletzungen gesucht. Sie hatte einen sehr tiefen Schnitt in der linken Seite. Papa hat sofort etwas auf die Wunde gedrückt, um die Blutung zu stillen!“, erklärt Adrien leise. „Aber wie wurde sie verletzt?“, hackt Kim nach. „Während des Angriffs. Wie weiss ich nicht, aber Ladybugs Glücksbringer hat nicht alles wieder in Ordnung gebracht!“, bringt Adrien unsicher hervor. „Das ist nur weil sie neuerdings mit Hawk Moth zusammenarbeitet! Darum gab es ja auch drei Tote!“, schnauzt Alya wieder. „Zu denen uns der Bürgermeister auch etwas sagen wird!“, seufzt Madam Bustier. Da klopft es auch schon an die Tür und der Bürgermeister öffnet die Tür. „Verzeihen sie meine Verspätung. Ich war noch bei Marinette im Krankenhaus!“, entschuldigt sich dieser sofort. „Wie geht es Marinette?“, möchte Juleka sofort wissen. „Denn Umständen entsprechend gut. Deswegen bin ich hier. Sie sind alle Freunde von Marinette. Bevor Morgen jeder in Paris alles erfährt, wollte ich sie persönlich informieren!“, lächelt der Bürgermeister traurig. „Papa, sag es einfach. Egal wie sie es erfahren, es ist furchtbar!“, seufzt Chloé. „Du hast recht mein Schatz. Also ich mache es kurz. Sabine Dupain-Cheng, Tom Dupain und Roland Dupain sind am Freitag bei dem Angriff ums Leben gekommen. Marinette wurde schwer verletzt und es war einen Moment auch nicht klar ob sie überlebt. Einzig Monsieur Agrestes schnellem Handeln verdankt sie ihr leben!“, kommt es dem Bürgermeister schwer über die Lippen. Geschockt starren ihn alle, ausser Adrien, Chloé und Sabrina an. „Das ist ein schlechter Scherz!“, schnappt Nino. Doch als er zu Adrien sieht, weiss er, dass es kein Scherz ist. „Leider nein. Monsieur Agreste hat die Leichen der Drei in der Bäckerei gefunden!“, erklärt der Bürgermeister. „Was passiert nun mit Marinette? Adrien meinte, dass sie vielleicht nicht hier in Paris bleibt!“, möchte Rose wissen. „Dazu kann ich ihnen nichts sagen. Marinettes Onkel aus Shanghai ist gestern in Paris eingetroffen. Er wird mit Marinette sehen wie es weiter geht. Er hat mir aber schon gesagt, dass er selber wieder nach Shanghai zurück gehen wird. Sollte Marinette hier in Paris bleiben wollen, wird sich sicher eine passende Lösung dafür finden!“, gibt er ehrlich zu. „Darf man sie im Krankenhaus besuchen?“, will Juleka nun wissen. „Ja, sie können Marinette besuchen. Es dürfen aber immer nur vier Personen gleichzeitig zu ihr!“, nickt der Bürgermeister. „Adrien, warum hast du uns nicht darüber informiert?“, will Nino wissen. „Ich habe es sowohl Adrien als auch Sabrina und Chloé verboten. Sie trifft da keine Schuld!“, nimmt der Bürgermeister den Blonden in Schutz. „Ich weiss, es wird ihnen nun schwerfallen, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Darum haben der Schulleiter, ihre Lehrer und ich beschlossen ihnen heute Frei zu geben. Morgen erscheinen sie alle wieder hier. Nun können sie gehen!“, entlässt der Bürgermeister die Jugendlichen.
„Adrien, ich will zu Marinette kommst du mit?“, will Nino wissen, als sie aus dem Schulhaus treten. „Natürlich!“, nickt Adrien. „Ich komm auch mit. Ich will von ihr wissen, warum sie meine Anrufe nicht beantwortet hat!“, kommt es da von Alya. So machen sie sich auf den Weg zum Krankenhaus.

Chapter 4: Alya, Chloé und Gabriel Agreste

Summary:

Ein Kampf ohne Ladybug. Ein klein wenig Vertrauen und sehr viel Angst und Unsicherheit.

Chapter Text

Kapitel 3; Alya, Chloé und Gabriel Agreste

Kaum war Adrien aus dem Haus, machten sich Nathalie und Gabriel auf dem Weg zum Krankenhaus. Vor Marinettes Zimmer treffen sie auf den Bürgermeister und Marinettes Onkel Wang. „Ah, Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur, wenn ich sie mit Wang Cheng bekannt machen darf!“, begrüsst der Bürgermeister die Neuankömmlinge. „Bürgermeister, Monsieur Cheng!“, grüssen Gabriel und Nathalie synchron. „Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur!“, grüsst Wang zurück. „Ich muss los. Wir sehen uns!“, damit verschwindet der Bürgermeister. „Wie geht es ihrer Nichte?“, erkundigt sich Gabriel bei dem Chinesen. „Sie schläft gerade!“, erwidert Wang. „Setzen wir uns doch in die Cafeteria!“, schlägt Nathalie vor. So gehen die Drei dorthin.
„Ich muss mich noch einmal bei ihnen Bedanken, dafür dass sie für Marinette da waren!“, bedankt Wang sich, als sie bei einem Kaffee sitzen. „Nichts zu danken. Das war selbstverständlich!“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Da muss ich Nathalie recht geben. Wir tun das gerne!“, nickt Gabriel zustimmend. „Trotzdem vielen Dank!“, kommt es vehement von Wang. Dann ist es kurz still. „Das alles ist für sie sehr schwer. Sie verschliesst sich, zumindest vor mir. Ich versuche seit ich gestern hier an kam, herauszufinden was sie möchte. Ob sie lieber in Paris bleiben will oder zu mir nach Shanghai kommen möchte. Hat sie vielleicht mit ihnen darüber geredet?“, fängt Wang wieder an zu sprechen. „Adrien hat sie darauf angesprochen. Aber sie meinte nur, dass sie das nicht wisse!“, kommt es von Nathalie. Sie war danebengestanden, als Adrien gefragt hatte. „Dann hoffe ich, dass sie es mir morgen sagen kann. Wenn ich sie mit nach Shanghai nehme, muss ich alles Nötige in die Wege leiten. Wenn nicht, muss ich hier für sie ein Zuhause finden. Zudem muss ich mich um die Beerdigung kümmern!“, kommt es müde von Wang. „Sollte sie hierbleiben wollen, sie ist im Hause Agreste immer willkommen!“, versichert Gabriel dem Koch. „Wirklich? Sie würden Marinette bei sich aufnehmen?“, fragt Wang nach. „Natürlich. Sie braucht momentan Halt. Das weiss ich nur zu gut. Als Adrien seine Mutter verlor, hat er sich in der ersten Zeit auch sehr zurückgezogen. Aber er wusste, dass er immer zu Nathalie und mir kommen kann. Genau das braucht ihre Nichte jetzt auch!“, lächelt Gabriel traurig. „Es scheint, dass sie ihr vermutlich mehr helfen können als ich!“, stellt Wang fest. „Wenn es für sie wirklich in Ordnung ist, fände ich es das Beste, sie würde in Paris bleiben. Ich habe mein Restaurant und weiss nicht, ob ich daneben meiner Nichte, in der momentanen Situation, gerecht werden würde. Zudem möchte ich sie eigentlich nicht von ihren Freunden wegreissen!“, fügt er noch an. „Es ist für uns vollkommen in Ordnung. Dann reden wir am besten mit ihr darüber!“, nickt Gabriel. Wang blickt kurz auf seine Uhr. „Könnten sie das machen? Ich habe gleich einen Termin beim Bestatter und muss los!“, fragt Wang nach. „Aber sicher. Gehen sie nur und wir sehen nach Marinette und reden mit ihr!“, nickt Nathalie. So verabschiedet Wang sich und Nathalie und Gabriel machen sich auf den Weg zu Marinette.

„Marinette, sieh mal wer dich sehen wollte!“, grinst Adrien als er mit Alya und Nino das Zimmer betritt. Marinette schaut von ihrem Skizzenbuch auf und nickt den Besuchern nur zu. Alya wollte sie eigentlich gerade nicht sehen. So wie die Andere sich in den Wochen seit den Frühlingsferien verhalten hatte. Marinette wollte sich nicht wieder Vorwürfe und Beschuldigungen anhören. „Marinette, warum hast du nicht auf meine Anrufe reagiert?“, will Alya direkt hören. „Weil ich keine Energie dafür hatte!“, hält gefragte sich kurz. Adrien setzt sich zu ihr auf die Bettkante. „Wie keine Energie? Ich finde es echt scheisse, dass ich vom Bürgermeister erfahren musste das deine Eltern wegen Ladybug tot sind. Ich hätte das lieber von dir erfahren!“, faucht Alya. „Wegen Ladybug? Du meinst wohl eher, weil Rena Rouge einfach abgehauen ist und Ladybug und Cat Noir im Stich gelassen hat!“, stellt Marinette fest. „Ladybug hat sich mit dem Feind verbrüdert!“, schnappt Alya. „Ja und? Sie haben zusammen die Sphinx erledigt!“, erwidert die Dunkelhaarige. „Bitte? Hawk Moth ist der Feind. Sie hat ihm ein Miraculous gegeben und er kennt jetzt vermutlich sogar ihre wahre Identität!“, zischt die Rothaarige. „Alya, bitte!“, möchte Nino den Streit beenden. „Falls es dir entgangen ist Alya, ohne Hawk Moth hätten Ladybug und Cat Noir verloren!“, schnaubt Marinette. Das sind auch die ersten Worte die Gabriel und Nathalie hören, als Gabriel die Tür aufschiebt. Aber sofort stoppt er in der Bewegung. Besorgt blickt er zu seiner Assistentin. „Ja klar, das war doch sicher nur eine Falle von Hawk Moth!“, faucht Alya. „Und du bist einfach eine scheiss Freundin!“, fügt sie an. „Verschwinde, hau einfach ab!“, mit diesen Worten springt Marinette aus dem Bett. Adrien verhindert das sie auf Alya los geht. Da zögern auch Gabriel und Nathalie nicht mehr und eilen in das Zimmer. „Sie haben Mademoiselle Dupain-Cheng gehört. Verlassen sie sofort dieses Zimmer!“, schnauzt Gabriel die Rothaarige sofort an. Genau da sackt Marinette mit einem Keuchen zu Boden. Schnell ist Gabriel neben ihr auf den Knien um sie zu stützen. Nathalie indes packt Alya und schmeisst sie aus dem Zimmer. Nino blickt entschuldigend zu Adrien und eilt seiner Freundin nach.
„Verdammt!“, entflieht es Gabriel, als er Blut an seinen Fingern spürt. „Adrien, hol sofort einen Arzt!“, verlangt er von seinem Sohn. Dann hebt er das zierliche Mädchen auf seine Arme und legt sie auf das Bett. Adrien starrt einfach wie erstarrt auf Marinette. Nathalie entgeht das nicht und sie zieht den Blonden mit sich um einen Arzt zu suchen. Marinettes Atmung ist hektisch und ungleichmässig. „Ruhig, ganz ruhig. Jeh ruhiger sie sind, desto weniger schmerzt es!“, versucht Gabriel sie zu beruhigen. Sanft hält er beide ihrer Hände in seiner Linken und streicht mit der Rechten über ihren Schopf. Marinette versucht ruhig zu atmen, aber die Schmerzen erschweren es ihr. Beunruhigt bemerkt Gabriel wie sich der Verband immer röter färbt. „Wenn es ihnen hilft, drücken sie meine Hand!“, flüstert er ihr sanft zu. Dabei versucht er nicht in Erinnerungen zu versinken. Genauso war er auch bei seiner Schwester gesessen, als sie gestorben war. Nur war sie nicht wegen einer Verletzung, sondern wegen einer Krankheit gestorben.
„Was ist passiert?“, reist ihn die Stimme eines Arztes von dem Anblick des Mädchens los. Mittlerweile klammerte sie sich schmerzhaft an seiner Hand fest. „Ganz genau weiss ich es nicht. Als wir reinkamen, stand sie und ist dann zusammengesackt. Sie blutet!“, erklärt Gabriel was er weiss. Sofort löst der Arzt den Verband. „Die Nähte sind aufgerissen. Das muss frisch genäht werden und wir müssen überprüfen, dass keine der inneren Verletzungen wieder aufgerissen ist!“, erklärt der Arzt. „Ich bin sofort zurück!“, damit verschwindet er aus dem Zimmer. Minuten später kommt er mit mehreren Krankenschwestern und einem OP-Bett wieder. „Wir bringen sie in den OP und kümmern uns darum!“, damit wird Marinette auf das andere Bett verfrachtet. Doch nicht eine Sekunde lässt sie Gabriel los. „Mademoiselle, sie müssen loslassen. Wir müssen sie in den OP bringen!“, erklärt der Arzt. Doch Marinette schüttelt nur den Kopf. Seufzend blickt der Arzt zu Gabriel. „Sie tun genau was ihnen gesagt wird!“, weisst der Arzt an. So bleibt Gabriel an Marinettes Seite.

Eine Stunde später sitzt Gabriel wieder an Marinettes Bett. Nathalie war mit Adrien in der Cafeteria am Mittagessen. „Guten Tag Monsieur Agreste!“, lässt Chloés Stimme den Designer zur Tür blicken. „Chloé“, nickt er ihr zu. „Sie wirken müde!“, stellt Chloé fest und tritt zu ihm. „Ich brauch nur einen starken Kaffee!“, seufzt er. „Dann holen sie sich einen, ich bleibe bei Marinette!“, lächelt Chloé. Mit einem Nicken erhebt sich Gabriel und verschwindet aus dem Zimmer.
„Er ist weg!“, schmunzelt Chloé und setzt sich auf die Bettkante. „Woher wusstest du, dass ich wach bin?“, nuschelt Marinette. „Ich hab dein Zucken gesehen!“, zuckt Chloé die Schultern. „Danke, dass du es Monsieur Agreste nicht gesagt hast!“, bedankt sich die Blauäugige leise. „Darf ich fragen warum du dich schlafend gestellt hast?“, will die Blonde wissen. „Alya war hier. Wir haben gestritten und ich bin aufgesprungen. Dabei sind die Nähte aufgerissen. Die Wunde musste neu genäht werden. Ich hatte Panik und habe mich an seiner Hand festgekrallt. Ich hab’s einfach nicht geschafft ihn los zu lassen!“, erklärt Marinette unsicher. „Es ist dir unangenehm, dass du so reagiert hast?“, wundert sich Chloé. Marinette nickt nur.
„Du hast Tikki gesehen!“, versucht Marinette das Thema zu wechseln. „Ja, ich hatte es davor aber schon irgendwie vermutet!“, gibt Chloé zu. „Ein gutes hat es, du kannst Ladybugs Ersatz sein. Ich kann solange ich im Krankenhaus bin nicht einfach verschwinden!“, grinst Marinette schief. „Das stimmt, so ist Paris sicher. Aber dann sollten wir über Rena und Hawk Moth reden!“, nickt die Blonde. „Du hast recht. Rena ist raus. Alya bekommt nie wieder ein Miraculous. Darum ist auch Nino raus. Die beiden wissen von den Identitäten des Anderen. Was Hawk Moth angeht, bin ich unsicher!“, erklärt die Bäckerstochter. „Zu ihm sollte ich dir noch etwas sagen. Er hat mich ja schon mehrfach akumatisiert. Jedes Mal habe ich bei ihm Wut, aber auch eine enorm grosse Verzweiflung gespürt!“, erzählt Chloé leise. „Verzweiflung?“, wiederholt Marinette überlegend. „Meinst du, wir sollten mit ihm reden? Ihn fragen warum er die Miraculous von Cat und mir will?“, fragt sie nach. „Es wäre nicht dumm!“, nickt Chloé. „Dann entweder du oder ich. Wer ihn zuerst sieht, fragt ihn!“, bestätigt Marinette.
Plötzlich bebt das ganze Gebäude. Chloé eilt zum Fenster. „Wieder so ein komisches Ding!“, stellt sie fest. Draussen wütet ein riesiger schwarzer Wolf. „Hier nimm die Ohrringe. Du weisst was du zu tun hast!“, erklärt Marinette. Sofort steckt Chloé sich die Ohrringe an. „Tikki spots on!“, bittet sie. Sekunden danach steht sie in einem gelben Anzug mit schwarzen Punkten da. Sie sieht aus wie ein Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer. „Punkte stehen dir!“, grinst Marinette. Chloé schüttelt nur den Kopf und verschwindet durch das Fenster. Auf dem Dach hält sie Ausschau nach Cat Noir und Hawk Moth. Ausserdem verschafft sie sich einen Überblick über die Lage.

Adrien war gerade auf der Toilette, als das Gebäude plötzlich bebt. „Tja, Plagg scheint das wir wieder in den Einsatz müssen!“, seufzt er. „Sieht so aus!“, nickt dieser. „Plagg claws out!“, damit verwandelt er sich. Als er aus der Toilette rennt, knallt er in Gabriel Agreste. „Sorry, aber hab’s eilig!“, ruft er nur über die Schulter. „Geht mir auch so!“, seufzt Gabriel und verschwindet in der Toilette. „Nooroo, dark wings rise!“, verwandelt auch er sich, als er niemanden darin vorfindet. Dann eilt auch er Raus und springt auf das Dach. Dort warten schon Cat Noir und ein Gelb-Schwarzer Käfer.
„Du bist aber nicht Ladybug!“, stellt er fest als er hinter den Beiden landet. „Nein, ich bin Queenbug. Unsere Lady ist verhindert!“, wendet die Sprecherin sich um. „Ihre Verletzungen?“, fragt Hawk Moth leise nach. „Leider ja. Aber wir kriegen das hin. Ich hatte tatsächlich sogar auf dein Erscheinen gehofft!“, bestätigt sie nur. „Ich hoffe deine Pläne sind so gut wie die von Ladybug. Planen liegt mir nicht!“, wirft Cat ein. „Kriegen wir hin Kitty. Ich habe ihn beobachtet. Er scheint nicht so gezielt wie die Sphinx vor zu gehen!“, erklärt Queenbug. „Wir lenken ihn ab und Cat Noir macht ihn unschädlich?“, fragt Hawk Moth nach. „Ja, genau so probieren wir es. Wenn es nicht klappt, hole ich uns Verstärkung!“, nickt die Blonde. So stürzen sie sich in den Kampf.
Mitten im Kampf wird Hawk Moth von der Pranke des Wolfes erwischt und kracht mit der linken Schulter in eine Wand. „Fuck!“, entweicht es ihm. Ein höllischer Schmerz schoss durch die Schulter und er fühlt Flüssigkeit von ihr seinen Arm herunterfliessen. Die Naht seiner Verletzung von vor zwei Wochen war schon wieder aufgeplatzt. Benommen drückt er seine rechte Hand gegen seine Schulter. Als er plötzlich ein Keuchen hört blickt er auf, genau in Nathalies Augen. „Nathalie?“, bringt er leise hervor.
„Hey Schmetterling alles klar?“, landet Cat Noir neben der Schwarzhaarigen. „Sicher!“, erwidert Hawk Moth schnaubend und stemmt sich hoch. Sofort fast er sich wieder an die Schulter und verzieht die Lippen vor Schmerz. „Sicher? Ich habe nicht den Eindruck!“, bemerkt Cat und greift um Nathalies Taille, da dieser gerade die Beine versagen. „Ja sicher. Bring sie hier weg!“, damit nickt er zu Nathalie und stürzt sich wieder in den Kampf. Mit etwas Mühe schaffen sie es den Wolf in die Ecke zu drängen und ihn zu erledigen. Queenbug benutzt denn Glücksbringer um alles wieder zu richten. Dann verschwinden die Drei in einer Seitengasse. Hawk Moth muss sich wegen der Schmerzen an die Wand lehnen und gleitet an dieser zu Boden. „Verdammt!“, murmelt er und drückt wieder die Hand auf die Schulter. „Dich hats ja heftig erwischt!“, bemerkt Cat. „Ich wurde vor kurzem an der Schulter Operiert. Die Naht muss wieder aufgerissen sein!“, gibt Hawk Moth zurück. „Vor kurzem Operiert und trotzdem kämpfst du mit uns?“, fragt Queenbug. „Ja“, ist die knappe Erwiderung. „Okay, Cat verschwinde schon. Ich kümmere mich um seine Verletzung!“, seufzt Queenbug. „Bist du sicher?“, hackt Cat Noir nach. „Cat verschwinde!“, seufzt sie nur. Grinsend drückt dieser ihr einen Kuss auf die Wange. „Wie ihr verlangt werte Königin!“, grinst er und verschwindet.
„Kein Wunder kassiert er ständig abfuhren von Ladybug!“, schüttelt sie ihren Kopf und kniet sich zu Hawk Moth. „Abfuhren?“, will dieser wissen. „Ja abfuhren. Er baggert sie ständig an. Und du musst dich zurückverwandeln, sonst kann ich dir nicht helfen!“, grinst sie schelmisch. „Es geht schon!“, murmelt er. „Selbst ich bemerke die Lüge!“, stellt sie fest. „Nooroo, dark wings fall!“, seufzt er. „Monsieur Agreste?“, kommt es erschrocken von Queenbug. Aber sofort öffnet sie seine Kleidung und schiebt sie von der Schulter. Das Blut war bisher nur durch das Pflaster gesickert. „Und du bist wie ich annehme Chloé!“, kommt es resigniert über seine Lippen. „Ja“, nickt sie nur und greift in das JoJo. „Zum Glück hat Ladybug da allen möglichen Krempel drin!“, stellt sie fest und zieht Nadel und Faden daraus hervor. „Chloé lass es!“, murmelt er nur. „Nop!“, erwidert sie und beginnt die Wunde neu zu vernähen und verpasst ihm ein neues Pflaster. Wie gut hatte sie, durch die Klassenarbeit mit Marinette, nähen gelernt. „Ich setze sie bei einem Seiteneingang ab und hoffe, dass noch niemand bei Marinette ist!“, damit schnappt Queenbug den Älteren und schwingt sich mit dem JoJo zu einem Seiteneingang wo sie Gabriel absetzt. „Bei Gelegenheit, würde Ladybug gerne mit Hawk Moth sprechen!“, murmelt Queenbug dem Mann zu. „Sie soll dir sagen wann und wo. Dann kannst du mich informieren!“, nickt er. So verschwindet Queenbug und Gabriel eilt los in Richtung von Marinettes Zimmer.
Queenbug hat Glück, Marinette war noch allein im Zimmer. „Tikki, spots off!“, so steht sie wieder vor Marinette und reicht ihr die Ohrringe zurück. „Mal sehen wer zuerst rein stürmt!“, feixt die Blonde und setzt sich wieder auf die Bettkante.
„Hawk Moth würde einem Treffen zustimmen. Ich kann ihn kontaktieren. Du musst mir nur sagen wann und wo!“, grinst sie Marinette an. „Ich weiss nicht Chloé. Vielleicht bin ich bald nicht mehr in Paris. Würdest du es dann ganz übernehmen Ladybug zu sein?“, murmelt Marinette. „Was soll das heissen?“, will die Blonde wissen. „Ich will für niemanden eine Last sein. Also wird es wohl das Beste sein ich gehe nach Shanghai!“, kommt es leise von Marinette.

Cat Noir bleibt bei einem Seiteneingang des Krankenhauses stehen. „Plagg, claws in!“, seufzt er. „Adrien, wieder ein Feind besiegt!“, grinst Plagg. „Ja aber Hawk Moth hat was abbekommen. Queenbug kümmert sich um ihn. Sie ist heute an Ladybugs stelle da gewesen!“, seufzt Adrien. „Ladybug hat im letzten Kampf ziemlich was einstecken müssen!“, nickt der Kwami. Plagg wusste ja, dass Marinette Ladybug war. „Ja, das hat sie. Und ich bin schuld, dass Marinette ihre Eltern verloren hat!“, schon fliessen die Tränen über Adriens Wangen. Schon das ganze Wochenende hatte er damit zu kämpfen gehabt. „Das war nicht deine Schuld. Es war ein Unfall!“, kommt es vehement von Plagg. „Aber sie sind tot!“, schluchzt Adrien. „Das sind sie, darum musst du für Marinette stark sein. Sie braucht dich jetzt. Das sieht sogar dein Vater!“, redet Plagg auf ihn ein. „Papa, er wird sich sorgen. Scheisse ich muss zu Nathalie!“, rennt der Blonde los. Dahin wo er sie als Cat Noir abgesetzt hatte. Sie war immer noch dort. „Nathalie, wurdest du verletzt?“, will er sofort wissen. „Nein, Cat Noir hat mich beschützt, aber ich komm allein nicht hoch. Hilfst du mir bitte?“, hält sie ihm ihre Hände entgegen. „Natürlich!“, ziehet Adrien sie auf die Beine. „Papa und Marinette machen sich sicher sorgen!“, merkt er an, als Nathalie steht. „Ja du hast recht!“, damit eilen sie los.
Vor Marinettes Zimmer stossen sie mit Gabriel zusammen. „Euch geht es gut?“, will er sofort wissen. „Alles gut bei uns!“, nickt Nathalie. „Gut, sehen wir nach Marinette und Chloé!“, seufzt Gabriel und öffnet vorsichtig die Tür.
„Was soll das heissen?“, hören die Drei Chloé fragen. „Ich will für niemanden eine Last sein. Also wird es wohl das Beste sein ich gehe nach Shanghai!“, erklingt Marinettes Antwort leise. „Marinette, das ist absoluter Schwachsinn!“, entrüstet sich Chloé. „Chloé, das ist kein Schwachsinn. Meine Eltern sind tot. Grand-père auch. Grand-mère müsste ihre Freiheit aufgeben, wenn ich in Paris bleiben will. Oder sonst jemand müsste mich aufnehmen. Ich gehöre nicht mehr hier her. Es würde mich wohl eh keiner vermissen!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Das stimmt nicht!“, stürmt Adrien an seinem Vater vorbei in den Raum. Überrascht blicken beide Mädchen zu dem Blonden und sehen hinter ihm in der Tür Nathalie und Gabriel stehen. „Es ist lieb, dass du das sagst Adrien. Aber wer würde mich schon vermissen? Alya hat mir die Freundschaft gekündigt. Die anderen glauben mir ja auch nicht. Meine Familie ist grösstenteils tot. Ich habe niemanden mehr!“, lächelt Marinette traurig. Gabriel ist geschockt durch die Worte des Mädchens und auch durch die Verzweiflung in ihnen. „Nimm Adrien und Chloé und geh mit ihnen etwas trinken. Ich rede mit ihr!“, raunt er seiner Assistentin besorgt zu. „Adrien, Chloé, wir sollten Marinette etwas ruhe gönnen!“, fordert Nathalie die Jugendlichen auf. Chloé steht sofort auf und schiebt Adrien aus dem Raum. Dieser starrt Marinette einfach nur sprachlos an. Nathalie folgt ihnen und Gabriel schliesst seufzend die Tür, bevor er sich bei Marinette auf die Bettkante setzt.
„Adrien sorgt sich um sie und er würde sie vermissen, wenn sie wirklich gehen!“, stellt Gabriel leise fest. Marinette starrt einfach auf ihre Hände, welche in ihrem Schoss liegen. „Er hat Chloé und Nino und er hat sie und Nathalie. Er würde damit zurechtkommen!“, flüstert Marinette nach einigen Minuten. „Da wäre ich mir nicht so sicher!“, seufzt Gabriel und legt seine linke Hand auf Marinettes verschränkte. Marinette schluckt einfach nur leer und versucht Gabriel nicht anzusehen. „Mademoiselle Dupain-Cheng, sie sind keine Last, für niemanden. Ohne sie, wäre ich vermutlich tot!“, versucht er es erneut. Überrascht habt Marinette ihren Blick. „Ich habe doch nicht wirklich etwas getan!“, schüttelt sie den Kopf. „Nicht? Sie haben den Angreifer zu Fall gebracht und haben ihn gefesselt. Dann haben sie meine Wunde versorgt und Adrien angewiesen ihren Vater zu holen. Auch im Krankenhaus, sind sie bei mir geblieben!“, lächelt er sie an. „Das war doch selbstverständlich!“, murmelt Marinette erstickt. „Das war es nicht. Erst recht nicht, als ich ihnen beinahe das Handgelenk gebrochen habe. Sie haben nicht einen Ton von sich gegeben. Mir nicht im Geringsten gezeigt, wie grosse schmerzen ich ihnen bereitet habe. Sie haben mir gut zu geredet und mir über den Arm gestrichen!“, redet Gabriel auf sie ein. Nach diesen Worten beginnen die Tränen über Marinettes Wangen zu rinnen. Seufzend zieht der Designer die Schulfreundin seines Sohnes dicht an sich und hält sie leicht fest. Fast sofort spürt er wie sie sich an ihn Klammert.
„Ich war, als sie mit mir im Krankenhaus waren auch nicht ganz ehrlich zu ihnen!“, beginnt er nach einigen Minuten wieder zu reden. Vorsichtig drückt Marinette sich von ihm weg und sieht in sein Gesicht auf. „Womit?“, kommt es leise von ihr. „Als ich ihnen sagte, warum ich Krankenhäuser hasse. Es liegt nicht nur an Emilie!“, lächelt er traurig und greift in die linke Innentasche seines Jacketts. Daraus zieht er ein Bild hervor, welches er Marinette reicht. Diese nimmt es überrascht entgegen und blickt darauf. Dann dreht sie es um. „Marinette und Gabi Grassette“, liest sie leise was dasteht. Dann sieht sie wieder auf die beiden Personen auf der Vorderseite. Es zeigt einen Jungen etwa in ihrem alter und ein Mädchen von zehn vielleicht elf Jahren. „Das sind sie und das Mädchen ist ihre Schwester?“, murmelt Marinette fragend und blickt wieder in das Gesicht des Designers. Sie hatte nicht gewusst das Adriens Vater eine Schwester hatte. „Ja, ich und meine kleine Schwester. Das Bild ist knapp ein Jahr vor ihrem Tod entstanden!“, nickt er traurig. „Was ist passiert?“, wagt Marinette zu fragen. „Etwa einen Monat nach der Aufnahme ist sie plötzlich umgekippt. Wochenlang haben die Ärzte versucht heraus zu finden was sie hat. Leukämie, war schlussendlich die Diagnose. Keine Therapie half, sie wurde immer schwächer. Sie ist drei Tage vor ihrem zwölften Geburtstag gestorben!“, flüstert Gabriel und hat selber mit den Tränen zu kämpfen. Marinette blickt wieder auf das blonde Mädchen mit den blau-grauen Augen. Der Mann bei ihr, hatte seine Frau verloren und auch seine Schwester. Vorsichtig schlingt sie ihre Arme um Gabriel und verbirgt ihr Gesicht an seiner Brust. Sanft erwidert dieser die Umarmung.
„Sie sind für niemanden eine Last Marinette. Aber es ist ihre Entscheidung ob sie in Paris bleiben wollen. Sollten sie sich entscheiden, hier zu bleiben, steht ihnen die Tür des Hauses Agreste immer offen!“, murmelt Gabriel irgendwann in das Haar des Mädchens. Es fiel ihm so unglaublich schwer ihren Namen auszusprechen. „Danke“, vernimmt er dumpf ihre Stimme. „Nicht dafür!“, schüttelt er den Kopf. Behutsam schiebt er sie etwas von sich, um ihr Gesicht sehen zu können. Vorsichtig wischt er ihr die Tränen von den Wangen. „Danke, dass sie da sind!“, nuschelt Marinette leise. „Das ist selbstverständlich!“, seufzt Gabriel. Erschöpft lässt Marinette sich wieder in die Kissen sinken. „Brauchen sie etwas?“, möchte der Designer leise von ihr wissen. „Zeit?“, kommt es fragend über ihre Lippen. „So viel sie brauchen!“, lächelt er und möchte sich aufrichten. Marinette bemerkt das und greift zögerlich nach Gabriels Hand. Überrascht blickt er sie an. „Ich möchte nicht alleine sein!“, flüstert sie unsicher. „Natürlich!“, nickt er ihr zu und setzt sich wieder. Sanft nimmt er ihre Hand zwischen die Seinen. Kurz danach ist sie eingeschlafen. Die rechte Hand mit dem Bild, das er ihr gegeben hatte, fest an ihre Brust gedrückt.
Tikki hatte alles aus ihrem Versteck heraus beobachtet, als sie plötzlich einen Kwami auf Gabriels Schulter entdeckt. „Nooroo, auch wenn sie schläft, solltest du dich nicht so offen zeigen!“, seufzt Gabriel. „Verzeiht Meister, aber das Mädchen tut mir so unendlich leid!“, brummt der Kwami. „Sie hat so zu sagen alles verloren!“, nickt Gabriel. „Meister, wollt ihr euch wirklich mit Ladybug treffen?“, will Nooroo wissen. „Ja Nooroo, das habe ich vor. Dieses Mädchen hat mir gezeigt, was für ein Idiot ich war. Wie närrisch ich mich verhalten habe!“, erklärt Gabriel. „Sie ist ein gutes Mädchen. Das spüre ich!“, nickt Nooroo. „Adrien mag sie sehr. Nathalie meint, dass er sich in sie verliebt hat. Wenn es so ist, kann ich gut verstehen warum!“, lächelt Gabriel versonnen. So viel von seiner Schwester sah er in diesem Mädchen. „Also wird alles gut werden?“, fragt Nooroo. „Ich wünschte es mir, aber Nathalie, ihr geht es immer schlechter!“, murmelt Gabriel und sieht wieder, wie sie ihn mit so viel Angst angesehen hatte, als sie während des Kampfes plötzlich vor ihm Stand.

Nathalie setzte sich mit Chloé und Adrien in der Cafeteria, jeder mit einer heissen Tasse Schokolade, an einen Tisch. „Warum sagt Marinette so etwas?“, flüstert Adrien nach einigen Minuten. „Gib ihr etwas Zeit Adrien. Sie hat auf einen Schlag eigentlich alles verloren!“, lächelt Nathalie ihn traurig an und legt ihre Hand auf seine. „Nathalie hat recht. Ausserdem weisst du doch wie sie ist. Marinette ist immer für jeden da, aber selber Hilfe annehmen? Das kann sie einfach nicht!“, lächelt Chloé. „Aber es stimmt nicht, dass niemand sie vermissen würde. Luka und Kagami, sie sehen in ihr eine Freundin. Juleka, Rose, Mylène, Alix und Nino sehen in ihr eine Freundin. Ich sehe in ihr eine Freundin!“, bringt Adrien unter Tränen hervor. „Damit hast du ja recht. Nur kann sie das gerade nicht sehen. Sie braucht Zeit und jemanden der einfach da ist. Gib ihr einfach ein paar Tage!“, versucht Nathalie ihn aufzumuntern. „Ich wäre ja gerne für sie da, aber sie lässt es nicht zu!“, kommt es leise von Adrien. „Wir sind alle für sie da Adrien. Mehr können wir nicht tun. Ich weiss, du würdest gerne mehr tun. Aber wenn sie es nicht annimmt, können wir nur abwarten. Und hoffen, dass dein Vater ausnahmsweise die richtigen Worte findet!“, zwinkert sie ihm zu. „Papa scheint gerade als Einziger zu ihr durch zu dringen. Weisst du wieso?“, will Adrien wissen. „Nein, aber er sorgt sich um sie und um dich. Er sieht doch, wie sehr du dich um sie sorgst. Er tut das alles für dich. Du bist der Grund, warum er zur Bäckerei kam. Nur wegen dir, konnte er Marinette helfen!“, erklärt Nathalie ihm. „Ich will nicht, dass Marinette weg geht!“, flüstert Adrien. „Das will ich auch nicht!“, nickt Chloé. „Seit wann, kommen du und Marinette eigentlich mit einander aus?“, wundert der Blonde sich. „Naja, ich weiss es nicht wirklich. Aber vermutlich seit wir zusammen dieses Projekt machen mussten und die Scheisse die Lila da abzieht. Naja, da bin ich mir mit Marinette sehr einig. Lila ist ein verdammtes Mistsrück und ein Lügnerin!“, zuckt Chloé ihre Schultern. „Wirklich? Liegt es nicht eher an dem was Ladybug dir gesagt hat? Da bei diesem Angriff vor drei oder vier Wochen!“, fragt er zögernd. „Laut Ladybug hat Marinette mich aus dem Gebäude getragen, als ich bewusstlos war. Mehr hat Ladybug mir nicht gesagt!“, seufzt Chloé.
„Wollt ihr zwei noch mal zu Marinette?“, fragt Nathalie, als sie ausgetrunken hat. „Nein, ich glaub nicht, dass das eine gute Idee wäre!“, kommt es traurig von Adrien. „Wollen wir bei André ein Eis holen und dann begleite ich dich nach Hause?“, bietet Chloé an. „Nathalie, wäre das in Ordnung?“, möchte Adrien wissen. „Natürlich. Ich sehe nach deinem Vater und Marinette und dann sehen wir uns später!“, nickt die Dunkelhaarige lächelnd. So verabschieden sich Adrien und Chloé von Nathalie.

Chapter 5: Kapitel 4; Krankenhaus und Backstube

Summary:

Kaum aus dem Krankenhaus heraus findet jemand keinen Schlaf und bäckt Croissants.

Chapter Text

Kapitel 4; Krankenhaus und Backstube

Das Klopfen an der Tür, lässt Nooroo wieder in sein Versteck, in Gabriels Jackett schlüpfen. Es ist Nathalie, die eintritt. „Nathalie, wo ist Adrien?“, möchte Gabriel sofort wissen. „Er wollte nach Hause. Chloé ist bei ihm. Marinettes Worte haben ihn hart getroffen!“, flüstert Nathalie und tritt neben Gabriel. „Er nimmt es sich so sehr zu Herzen?“, fragt Gabriel leise. „Irgendwie ja. Sie bedeutet ihm viel!“, bestätigt sie und mustert das Schlafende Mädchen. Direkt bemerkt sie das Bild in ihrer Hand. Vorsichtig zieht sie es aus der Hand des Mädchens. Verwundert blickt Nathalie auf zwei Blonde Kinder. Langsam dreht sie das Bild und liest die Namen. „Du hast eine Schwester?“, wundert sie sich. „Hatte Nathalie, ich hatte eine Schwester!“, seufzt der Platinblonde. „Was ist mit ihr passiert?“, fragt die Schwarzhaarige vorsichtig nach. „Sie ist gestorben. Schon vor sehr langer Zeit!“, gibt Gabriel zu. „Was heisst vor sehr langer Zeit?“, will Nathalie wissen. „Sie war Elf, als sie starb!“, hält Gabriel sich kurz. Nathalie legt das Bild wieder in Marinettes Hand, bevor sie ihre Eigenen auf Gabriels Schultern legt. „Wie geht es deiner Schulter?“, möchte sie dann leise wissen. „Sie schmerzt, aber es ist auszuhalten!“, erwidert er leise. Sanft legt er seine freie Hand auf Nathalies linke.

„Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur!“, betritt Wang am frühen Abend das Zimmer seiner Nichte. „Monsieur Cheng!“, nicken ihm beide zu. „Wie geht es Marinette?“, möchte der Chinese leise wissen und tritt an das Bett. „Erschöpft und wie es scheint immer noch extrem unter Schock!“, seufzt Gabriel. „Wegen Sabine und Tom?“, fragt Wang nach. „Ja, es macht ihr sehr zu schaffen. Zudem war eine Freundin von ihr hier und sie haben sich recht heftig gestritten!“, erwidert nun Nathalie. „Das auch noch? Arme Marinette. Hat sie schon etwas gesagt, ob sie in Paris bleiben möchte?“, hackt Wang leise nach. „Nicht so richtig. Sie meinte zu Chloé, dass sie niemandem zur Last fallen möchte und deshalb nach Shanghai gehen würde. Aber ich glaube, dass ist nicht was sie wirklich möchte!“, erklärt Gabriel leise. „Niemandem zur Last fallen? Wie meint sie das?“, möchte Wang wissen. „Sie denkt, wenn sie hierbleibt, müsste ihre Grand-mère ihre Freiheit für sie aufgeben. Oder sie würde sich damit sonst jemandem aufdrängen. Ich habe ihr gesagt, dass es Schwachsinn ist, aber ob sie mir das auch wirklich glaubt?“, erläutert Gabriel leise. „Das werden wir wohl noch erfahren!“, seufzt Nathalie.
„Onkel?“, vernehmen alle drei da die leise Stimme von Marinette. „Marinette, wie geht es dir?“, möchte Wang sofort von ihr wissen. „Ich bin Müde und ich möchte hier raus!“, murmelt sie. Immer noch hielt sie Gabriels Hand mit ihrer fest. „Marinette, die Ärzte sagen, du solltest noch einige Tage hierbleiben. Wenn alles gut geht, wirst du nächste Woche entlassen!“, erklärt Wang und streicht ihr vorsichtig über den Kopf. Gabriel spürt deutlich, wie sich ihre zierlichen Finger um seine Hand verkrampfen. „Ich möchte aber nicht hierbleiben. Bitte!“, fleht sie schon regelrecht. „Aber Marinette, ich habe noch so viel zu tun. Ich kann mich gerade noch nicht um dich kümmern. Wie stellst du dir das vor?“, schüttelt Wang den Kopf. „Sie kann gerne ins Agreste Anwesen kommen. Ich arbeite von zuhause und Nathalie ist auch meistens da. Es wäre also immer jemand in ihrer Nähe!“, bietet Gabriel an. „Sicher?“, möchte Wang sicher gehen. „Natürlich!“, nickt Nathalie. „Dann hole ich einen Arzt, dann können wir es mit diesem besprechen!“, damit verschwindet Wang aus dem Raum. Marinette schliesst erschöpft ihre Augen. „Liegt es an Mademoiselle Césaires Besuch, dass sie nicht hierbleiben möchten?“, bittet Gabriel zu erfahren und lässt das Gesicht von Marinette nicht aus den Augen. „Auch“, nuschelt diese nur und öffnet ihre Augen wieder. „Aber hauptsächlich, fühle ich mich hier einfach nicht wohl!“, fügt sie leise an. Dabei denkt sie an die vielen Male, als sie in den Nächten aufgeschreckt war und sie allein gewesen war. „Das kann ich gut nachvollziehen!“, lächelt Gabriel sie an und erwidert leicht den Druck ihrer Hand.

„Mademoiselle Dupain-Cheng, ihr Onkel meint sie möchten entlassen werden?“, betritt ein Arzt mit Wang das Zimmer. „Ja“, hält diese sich kurz und stemmt sich in eine sitzende Position. „Ich bin ehrlich zu ihnen. Ich rate ihnen davon ab. Sie sollten hierbleiben. Nur zwingen kann ich sie nicht, wenn ihr Onkel zustimmt und sie wirklich gehen möchten, werde ich sie entlassen!“, kurz blickt der Arzt nach diesen Worten zu Gabriel und Nathalie. „Sie sind die Eltern?“, fragt er dann nach. „Nein“, kommt es sofort von Nathalie. „Verzeihen sie, aber sie waren die letzten Tage sehr viel hier!“, nickt der Arzt. „Ich will entlassen werden!“, erklärt Marinette fest. „Monsieur Cheng, sie stimmen einer Entlassung zu?“, will der Arzt wissen. Kurz blickt dieser zu seiner Nichte und dann zu Gabriel. „Eigentlich fände ich es besser, wenn sie hierbleiben würde. Aber wenn es ihr Wunsch ist, möchte ich sie nicht zwingen hier zu bleiben. Also ja, ich stimme zu, obwohl ich damit nicht glücklich bin!“, kommt es Wang schwer über die Lippen. „Gut, dann ziehen sie sich an. Ich werde mit ihrem Onkel die Papiere fertig machen!“, seufzt der Arzt und verlässt mit Wang das Zimmer.
„Brauchst du Hilfe?“, möchte Nathalie leise wissen. „Vermutlich“, nuschelt Marinette. „Dann warte ich vor dem Zimmer!“, erklärt Gabriel und geht. Nathalie nimmt Marinettes Tasche und holt Kleidung heraus. Dann Packt sie alles andere schnell ein. Marinette wechselt in dieser Zeit ihr Oberteil. Auch die Schlafanzughose kann sie ausziehen. Nathalie hilft ihr dann in ihre Jeans und die Schuhe. „So deine Sachen sind gepackt. Ich sag Gabriel, dass er wieder reinkommen darf!“, zwinkert Nathalie der Jüngeren zu und eilt zur Tür. „Gabriel, du darfst wieder reinkommen!“, teilt Nathalie diesem mit. So tritt er wieder ein und sieht Marinette auf der Bettkante sitzen. Langsam tritt er vor sie. „Sie sind sehr blass!“, bemerkt Gabriel. Als er den Raum verlassen hatte, hatte sie mehr Farbe im Gesicht. „Alles gut!“, murmelt Marinette leise. Als sie aufgestanden war, war ihr schwindelig geworden und nur dank Nathalie, war sie nicht umgekippt. „Sicher?“, fragt Gabriel nach. Marinette nickt nur. Vorsichtig setzt Gabriel sich neben sie. „Wenn sie uns nicht sagen, wenn es ihnen nicht gut geht, können wir ihnen nicht helfen!“, merkt Gabriel an. „Ich möchte“, fängt Marinette leise an. „Sie fallen uns nicht zur Last. Sonst hätte ich das Angebot nicht gemacht. Also hören sie auf, sich darüber Gedanken zu machen!“, unterbricht Gabriel sie streng. Unsicher starrt Marinette auf den Boden. „Marinette, Gabriel hat recht. Sie fallen uns nicht zur Last. Adrien wird sich freuen, sie um sich zu haben. Aber sie müssen uns sagen, wenn es ihnen nicht gut geht. Ihr Onkel hat uns die Verantwortung für sie überlassen!!“, versichert Nathalie ihr tadelnd. Seufzend nickt Marinette nur.
„Also die Papiere sind Unterschrieben. Hier sind die Medikamente, die du nehmen musst und ein Plan wann du welches in welcher Dosierung nehmen musst!“, kehrt Wang in das Zimmer zurück. Nathalie nimmt ihm die Medikamente und Papiere ab. „Danke Onkel Wang!“, lächelt Marinette ihren Onkel an. „Schon gut, ich versuche einmal am Tag nach dir zu sehen, aber es ist so viel zu tun!“, erklärt Wang ihr leise. „Natürlich Onkel. Mach dir um mich nicht zu viele Gedanken!“, nickt sie nur. „Wir sehen uns Marinette. Ihnen beiden vielen Dank!“, verabschiedet sich Wang.
„Dann sollten wir wohl auch los!“, damit nimmt Nathalie die Tasche. Marinette steckt das Foto vorsichtig in ihre Handtasche und versucht allein auf die Beine zu kommen, schafft es aber nicht. Seufzend legt Gabriel seinen rechten Arm um ihre Taille und schiebt seinen linken unter ihre Knie. So hebt er sie auf seinen Arm. „Gabriel, du sollst doch nicht schwer tragen mit deiner Schulter!“, kommt es sofort von Nathalie. „Also Mademoiselle Dupain-Cheng ist alles andere als schwer!“, schüttelt Gabriel den Kopf. Marinette hatte nur erschrocken ihre Arme um Gabriels Hals gelegt. Seufzend öffnet Nathalie ihrem Chef die Tür und gemeinsam gehen sie raus zum Auto. Adriens Leibwächter fuhr sie zum Anwesen. Nathalie sass vorne und Gabriel mit Marinette auf der Rückbank. Beim Anwesen hebt Gabriel Marinette wieder auf seinen Arm und trägt sie hinein. Dafür erntet er einen missbilligenden Blick von Nathalie. Drinnen setzt Gabriel Marinette vorsichtig auf ihre eigenen Beine. Nathalie schliesst hinter ihnen die Tür. Kurz fast Gabriel sich an die schmerzende Schulter, versucht es sich aber nicht anmerken zu lassen.
„Papa, Nathalie ihr seid wieder da!“, hört er da auch schon seinen Sohn und sieht zum oberen Treppenabsatz. An diesem bleibt Adrien verwundert stehen. „Marinette?“, kommt es leise vom Blonden, als Chloé neben ihn tritt. „Hallo Adrien, Chloé!“, grüsst Marinette leise und beisst sich dann auf die Unterlippe. „Solltest du nicht noch im Krankenhaus sein? Mit deinen Verletzungen solltest du nicht umherlaufen!“, merkt Chloé besorgt an und kommt die Treppe runter. „Ich habe es im Krankenhaus nicht mehr ausgehalten!“, murmelt Marinette leise. Sanft legt Gabriel ihr die Hand auf den Rücken. „Warum bist du hier?“, will Adrien von Marinette wissen und tritt vor sie. „Dein Vater und ich haben ihr angeboten hier zu wohnen!“, seufzt Nathalie und legt Adrien eine Hand auf die Schulter. „Ich dachte du willst nach Shanghai!“, schnappt Adrien. Die Wut und Enttäuschung in seinen Augen, versetzen Marinette einen heftigen Stich mitten ins Herz. „Ich sollte gehen!“, murmelt sie nur und dreht sich um. Doch verhindert Gabriel ihr vorhaben. „Adrien, das sollten wir in Ruhe klären. Du bist verletzt, das verstehe ich. Trotzdem bleibt Mademoiselle Dupain-Cheng hier!“, erklärt Gabriel und deutet mit seiner freien Hand in Richtung Wohnzimmer. „Dann verabschiede ich mich. Adrien wir sehen uns morgen in der Schule!“, damit umarmt Chloé ihn. Dann umarmt sie auch Marinette. „Deine Worte haben ihn wirklich verletzt. Du bist für ihn eine wichtige Freundin!“, raunt Chloé der anderen leise zu, bevor sie sie loslässt. „Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend!“, damit verschwindet die Blonde.

Nathalie schiebt Adrien ins Wohnzimmer, während Gabriel Marinette sanft dorthin dirigiert. Gabriel platziert Marinette links von Adrien auf dem Sofa und setzt sich selber links von Marinette dazu. Nathalie setzt sich auf einen Sessel. Einige Momente ist es einfach still. Nathalie und Gabriel wollten den beiden Jüngeren Zeit geben. Zeit miteinander zu reden ohne Einmischung. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der niemand etwas sagt, streicht Gabriel Marinette sanft über den Rücken. Er hatte ihr leichtes Zittern bemerkt und wusste nicht, ob er das Gespräch der Beiden besser auf Morgen schieben sollte.
„Adrien, es tut mir leid. Ich wollte dich mit dem, was ich gesagt habe nicht verletzen!“, flüstert Marinette leise. Unsicher starrt sie einfach auf ihre Hände. Nur die Hand an ihrem Rücken hatte ihr genug Mut gegeben zu sprechen. „Ich hätte dich nicht so anfahren sollen!“, nuschelt Adrien leise. Nicht eine Sekunde lässt er seine Freundin aus den Augen. Daher bemerkt er sofort, als Tränen beginnen über ihre Wangen zu laufen. Unsicher greift er nach ihren Händen. Das lässt Marinette überrascht in sein Gesicht aufblicken und sich ihm mehr zuwenden. „Ich weiss, dass es für dich gerade nicht leicht ist. Ich verstehe was du durchmachst. Nur ich möchte dich nicht verlieren. Du bist doch meine beste Freundin!“, versucht Adrien ihr zu erklären. Sanft schenkt Marinette ihm ein zaghaftes Lächeln. „Ich weiss nicht was Papa dir gesagt hat, aber ich würde mich wirklich freuen, wenn du in Paris bleibst!“, erklärt er ihr leise. „Ich weiss nicht, ob ich das kann Adrien. Mein Onkel wird nicht bleiben. Er wird nach Shanghai zurück gehen. Ich wüsste nicht wo ich leben sollte, wenn er geht und ich in Paris bleibe!“, gibt Marinette unsicher zu. „Dafür finden wir eine Lösung!“, bei diesen Worten sieht Adrien fragend zu seinem Vater. Gabriel nickt nur mit einem leichten Lächeln. „Adrien, ich möchte niemandem zur Last fallen!“, bringt Marinette zittrig heraus. „Du, jemandem zur Last fallen? So etwas, kann auch nur dir in den Sinn kommen. Marinette, wenn du in Paris bleiben möchtest, kannst du hier bei uns bleiben. Für Papa und Nathalie wäre es okay, wenn du dauerhaft hier wohnen würdest!“, redet Adrien sanft auf sie ein. „Wirklich?“, fragt Marinette überfordert nach. Unsicher mustert sie Adriens Gesicht auf dem sich ein Lächeln breit macht. Dabei bildet sich ein leichtes Grübchen auf seiner rechten Wange. Überrascht bemerkt sie die Ähnlichkeit zu dem Mädchen auf dem Foto von Monsieur Agreste. „Ja wirklich, das heisst, wenn sie das denn auch möchten!“, erklingt Gabriels stimme in ihrem Rücken. Zögernd dreht Marinette sich Gabriel zu. Diesem entgeht nicht die Unsicherheit in ihrem Blick. „Ich habe es ihnen schon gesagt Mademoiselle Dupain-Cheng, sie sind uns immer ein willkommener Gast!“, lächelt der Designer sie an. „Ich weiss nicht“, beginnt Marinette. „Sie müssen sich nicht jetzt entscheiden. Nehmen sie sich die Zeit, die sie brauchen. Es eilt nicht!“, unterbricht Gabriel sie. Da schlingen sich Adriens Arme von hinten um Marinette. „Siehst du? Wenn selbst Papa das sagt, musst du es doch einfach glauben. Du weisst doch, wie ungern er Fremde hier hat!“, schmunzelt Adrien und zieht Marinette an sich. Diese lehnt sich erschöpft gegen den Blonden. Gabriel kann sich ein Schmunzeln bei diesem Anblick nicht verkneifen. Die beiden sehen gerade wirklich süss aus. Kurz blickt er zu Nathalie und sieht auch sie lächeln.
„Der Tag war anstrengend. Ich bestelle uns was zu Essen und kümmere mich um das Zimmer für Marinette!“, damit steht Nathalie auf und ist auch schon verschwunden. „Wir sollten vielleicht noch den Anderen schreiben, dass du nicht mehr im Krankenhaus bist. Rose, Juleka und Mylène wollten dich Morgen nach der Schule besuchen. Und Juleka wird sicher Luka mitschleppen!“, bemerkt Adrien. „Ich dachte eigentlich ich könnte Morgen wieder zur Schule!“, nuschelt Marinette müde. Gabriel zieht seine Augenbraue hoch. Das meinte sie doch jetzt nicht ernst. „Sie glauben doch nicht, ich würde sie Morgen in die Schule lassen oder?“, will der Designer wissen. „Vielleicht!“, gibt Marinette zu. „Keine Chance, sie bleiben hier. Zumindest den Rest der Woche. Wenn es ihnen bis Sonntag besser geht, können sie Montag wieder in die Schule!“, bestimmt Gabriel. Seufzend lässt Marinette ihre Schultern sacken, nickt aber. „Papa, sei doch bitte nicht so streng mit Marinette!“, bittet Adrien. „Ich werde mich nicht auf eine Diskussion einlassen. Schreibt schon euren Freunden. Damit sie wissen, wo sie Mademoiselle Dupain-Cheng besuchen kommen können!“, seufzt Gabriel. „Danke Papa!“, lächelt Adrien seinen Vater an. Schnell zieht er sein Handy hervor. Als dieses auch schon Klingelt. „Oh, das ist Kagami!“, stellt der Grünäugige fest. Schnell nimmt er ab und stellt auf Lautsprecher. „Hey Kagami!“, grüsst er sie. „Adrien ich störe doch nicht oder?“, möchte Kagami wissen. „Nein überhaupt nicht!“, verneint Adrien. „Ich habe vorher Alya getroffen. Sie war ziemlich Wütend und hat Marinette schlecht gemacht!“, fängt Kagami an zu reden. „Was hat Alya dir gesagt?“, will Adrien wissen und sieht besorgt zu seinem Vater. „Alya meinte, dass sie froh ist, wenn Marinette weg ist. Wenn sie sie nicht mehr ertragen muss. Und dass es schade ist, dass Marinette nicht einfach wie der Rest ihrer Familie gestorben ist!“, erklingt Kagamis zitternde Stimme. „Alya ist wütend auf Marinette!“, erwidert Adrien. „Was meint Alya mit ihren Worten?“, hackt Kagami nach. „Zuerst Kagami, Marinette hört mit. Sie ist bei mir und sie ist Okay. Bei dem Angriff am Freitag, wurde sie allerdings verletzt und war das Wochenende über im Krankenhaus!“, fängt Adrien an zu erklären. Vorsichtig sieht er zu Marinette, die ihre Arme um sich geschlungen hatte. Tränen rinnen wieder über ihre Wangen und sie zittert. Gabriel zieht sie einfach sanft an sich und streicht ihr über den rechten Oberarm. „Marinette ist bei dir? Ich höre sie nicht!“, wundert sich Kagami. „Ja sie ist hier. Sie ist immer noch nicht wirklich fit!“, bestätigt der Blonde. „Wie schlimm wurde sie denn verletzt und was soll der Rest von Alyas Worten heissen?“, will Kagami wissen. „Marinette hat zwei gebrochene Rippen und eine Wunde die genäht wurde. Was Alyas Worte angeht. Bei dem Angriff sind Marinettes Eltern gestorben!“, bringt Adrien belegt hervor. „Ihre Eltern sind wirklich tot?“, kommt es geschockt von Kagami. „Wie kommt sie damit klar?“, fügt sie an. „Sie ist immer noch ziemlich durch den Wind. Sie ist bei mir im Anwesen und kann auch hierbleiben solange sie möchte. Wenn du sie besuchen möchtest, kannst du vorbeikomme. Einfach nicht mehr Heute!“, erklärt Adrien. „Okay, dann komme ich morgen Nachmittag vorbei, um nach ihr zu sehen. Dann könnt ihr mir auch alles genauer erklären!“, bestätigt Kagami. „Gut dann sehen wir uns Morgen!“, lächelt Adrien. „Ja wir sehen uns Morgen, sag Marinette, dass ich ihr eine gute Besserung wünsche!“, damit hatte Kagami aufgelegt. „Dann gebe ich schnell den Anderen noch Bescheid!“, wendet Adrien sich an Marinette. Diese nickt nur müde. Immer noch hielt Gabriel sie fest. „Mach das!“, nickt Gabriel seinem Sohn zu. Dieser steht auf und verlässt den Raum.

„Gabriel das Essen ist da!“, kommt Nathalie wieder ins Wohnzimmer. „Adrien gibt noch seinen Freunden Bescheid, dass Mademoiselle Dupain-Cheng hier und nicht mehr im Krankenhaus ist!“, seufzt Gabriel. Marinette war an ihn gelehnt in seinen Armen eingeschlafen. „Sie schläft schon wieder?“, bemerkt Nathalie verwundert. „Ja, sie braucht die Erholung momentan, aber sie sollte wirklich etwas essen!“, seufzt Gabriel. „Ich bring das Essen mal in die Küche. Komm ja nicht auf die Idee sie wieder zu tragen. Du sollst deine Schulter schonen!“, mahnt Nathalie. Als sie verschwunden ist, kann Gabriel sich das Seufzen nicht verkneifen. „Sie hat recht!“, hört er da auch schon Marinette murmeln. „Ich weiss!“, nickt er leicht und spürt wie Marinette wieder anfängt zu zittern. „Ist ihnen kalt?“, wundert er sich. „Es geht schon!“, nuschelt Marinette. „Dann sollten wir Nathalie wohl besser nicht warten lassen. Nach dem Essen sollten sie sich hinlegen!“, damit steht Gabriel auf und hält Marinette seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Es brachte nichts jetzt mit ihr zu Diskutieren. Zögernd ergreift Marinette die angebotene Hand und nimmt die Hilfe an. Das Abendessen verläuft schweigsam. Danach schickt Gabriel Adrien ins Bett und Nathalie bringt Marinette in ihr Zimmer.

Gabriel wollte eigentlich nach seinem Sohn und dann nach Marinette sehen, bevor er selber ins Bett geht. Doch sieht er wie sein Sohn sich aus seinem Zimmer stiehlt und zum Zimmer seiner Freundin schleicht. Unbemerkt folgt Gabriel seinem Sohn. Leise schiebt er die Tür, hinter der Adrien verschwunden ist auf und schielt in das Zimmer. „Bist du noch wach?“, hört er seinen Sohn leise fragen. „Ja bin ich. Kannst du nicht schlafen?“, erklingt Marinettes Antwort. „Ja“, ist die knappe Erwiderung des Blonden. „Dann komm her!“, seufzt Marinette. Gabriel sieht wie sein Sohn zögerlich zum Bett geht und sich dann zu seiner Freundin unter die Decke kuschelt. Einige Momente ist es still. Nathalie tritt mit gehobener Augenbraue zu ihrem Chef. Dieser deutet ihr nur still zu sein.
„Was hast du da?“, hören beide Adrien fragen. Dieser hatte das Bild bemerkt, welches Gabriel Marinette gegeben hatte. Sie hatte es betrachtet, bis sie gehört hatte wie Adrien reinkam. „Ein Foto, dein Vater hat es mir vorher im Krankenhaus gegeben. Nach dem Nathalie mit Chloé und dir gegangen war. Ich denke er wird es zurückwollen!“, erklärt Marinette. Vorsichtig nimmt Adrien es ihr aus der Hand und betrachtet es. „Ist das Papa? Wie alt er da wohl war? Aber wer ist das Mädchen?“, runzelt Adrien die Stirn. Gabriel und Nathalie hören genau die Verwirrung aus seiner Stimme. „Auf der Rückseite!“, bemerkt Marinette leise. So dreht Adrien das Bild um. „Marinette und Gabi Grassette? Grassette, so hiess Papa früher. Ich weiss gar nicht warum er seinen Namen irgendwann geändert hat. Aber er hat mir nie gesagt, dass er eine Schwester hat!“, wundert sich Adrien. Gequält beisst Gabriel sich auf die Unterlippe. „Hatte Adrien. Sie lebt nicht mehr!“, lächelt Marinette traurig. „Hat er dir gesagt, was mit ihr passiert ist?“, fragt Adrien. „Sie wurde Krank und starb an der Krankheit. Nicht ganz ein Jahr, nach dem das Foto gemacht wurde. Sie war damals elf!“, teilt Marinette ihm mit, was Gabriel ihr gesagt hatte. Nathalie bemerkt genau, wie Gabriel mit den Tränen zu kämpfen hat und schlingt einfach sanft ihre Arme um ihn und legt ihren Kopf an seine Schulter. „Also ähnlich wie bei Maman. Bei Maman hat es mit Schwindelanfällen und Husten angefangen. Dann verschwand sie plötzlich. Und jetzt, jetzt ist auch noch Nathalie krank. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube sie hat dasselbe wie Maman es hatte. Sie und Papa wollen nicht das ich es bemerke, aber ihr geht es schlecht. Ich will sie nicht auch verlieren, Papa würde das nicht verkraften!“, bringt Adrien leise hervor und Tränen beginnen über seine Wangen zu laufen. Sanft schmiegt er sich enger an Marinette. Gabriel war einfach nur geschockt von den Worten seines Sohnes und schlingt seine Arme fest um Nathalie. „Ich weiss nicht was deine Mama hatte, aber die Schwester deines Vaters hatte Leukämie. Das hat dein Vater mir gesagt!“, erklärt Marinette leise und hält ihren Freund sanft fest. „Sie hat auch Marinette geheissen. Papa hat anfangs immer so merkwürdig gewirkt, wenn ich dich erwähnt habe. Jetzt verstehe ich warum. Weil sie denselben Namen hatte wie du. Es muss ihn an sie erinnert haben, wenn ich deinen Namen gesagt habe!“, stellt Adrien fest. Er hatte nie hinterfragt, warum sein Vater die Gespräche immer so schnell beendet hatte. Jetzt aber verstand er, dass da mehr hinter steckte. Wie recht Adrien mit dieser Vermutung hatte, spürte Nathalie. Gabriels Griff um sie hatte sich verkrampft. „Maman hat mir mal erzählt, dass Papas Eltern gestorben sind, bevor sie ihn kennengelernt hat. Ich weiss nicht, ob er ihr von seiner Schwester erzählt hat!“, bemerkt Adrien leise. „Das wirst du ihn fragen müssen. Aber du hast dasselbe Grübchen auf der Wange, wenn du Lächelst, wie deine Tante es auch hatte!“, merkt Marinette an und kuschelt sich etwas mehr an Adrien. „Wirklich? Sie hat ein Grübchen, aber ich auch?“, wundert Adrien sich. Gabriel musste schmunzeln, Marinette hatte recht. Adrien hatte das Grübchen, wenn er Lächelte. „Wir sollten schlafen, du musst Morgen zur Schule!“, erklingt wieder Marinettes Stimme. „Darf ich hier bei dir Schlafen? Ich möchte nicht alleine sein!“, nuschelt Adrien. Nathalie und Gabriel hatten die Frage nur knapp verstanden. „Natürlich, schlaf schön Adrien!“, lächelt Marinette leicht. „Danke, du auch!“, nuschelt dieser leise. Vorsichtig legt Marinette das Bild noch auf den Nachttisch. Gabriel zieht ganz vorsichtig die Tür zu. Nathalie schiebt ihn vorsichtig ins Wohnzimmer.

„Wusste Emilie von deiner Schwester?“, fragt Nathalie nach einer Weile in der Gabriel sie einfach nur festgehalten hatte. „Nein, ich habe nie mit ihr darüber geredet!“, murmelt Gabriel und legt müde seine Wange an Nathalies Schopf. „Warum hast du mir nie von ihr erzählt?“, hackt Nathalie nach. „Es ist so lange her Nathalie. Erst starb Marinette an Leukämie, dann fast zwei Jahre später mein Vater bei der Explosion in der Fabrik und kurz danach Mutter, weil sie es nicht verkraftet hat die Beiden zu verlieren. Ich wollte mich einfach nicht daran erinnern müssen!“, nuschelt er. „Hat Adrien recht, dass er mit seinen Erzählungen über Marinette, die Erinnerungen wieder hochgeholt hat?“, möchte Nathalie wissen. „Ja“, nickt Gabriel. „Du bist ein Sturschädel!“, brummt Nathalie müde und schmiegt sich enger an Gabriel. Dieser seufzt leise, bleibt ansonsten aber still. Nathalie hatte ja recht. Nach einiger Zeit, bemerkt er wie ihre Atmung tiefer und gleichmässiger wird. Schmunzelnd blickt er auf die Frau in seinen Armen herunter. Seit er sie kannte, war sie immer für ihn da gewesen. Sie war Emilie immer eine gute Freundin gewesen, hatte sich um Adrien gekümmert. Sie hatte sogar seine idiotischen Pläne unterstützt. Nur deswegen ging es ihr jetzt schlecht. Er war schuld, wenn sein Sohn nun auch Nathalie verlieren sollte. Stumm beginnen die Tränen über seine Wangen zu laufen. Es dauert einige Zeit bis die Tränen wieder versiegen.
„Ladybug, bitte hilf mir sie zu retten!“, murmelt er in die Stille. Adrien hatte recht, er würde es nicht verkraften Nathalie oder seinen Sohn zu verlieren. Einige Zeit lang geniesst er es einfach die Jünger in den Armen zu halten. Dann ändert er seinen Griff um sie und steht mit ihr auf seinen Armen auf. Vorsichtig bringt er sie in ihr Zimmer, legt sie auf das Bett und deckt sie führsorglich zu. „Es tut mir so leid Nathalie. Es ist alles nur meine Schuld!“, murmelt er leise. Küsst sie sanft auf die Schläfe und verlässt ihr Zimmer. Müde lehnt er sich einen Moment an die Wand, bevor er zu Marinettes Zimmer geht. Er wollte noch nach ihr und Adrien sehen.
Leise tritt er an das Bett heran und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Marinette lag auf der Seite, ihr Gesicht ihm zugewandt. Adrien lag an ihren Rücken geschmiegt hinter ihr und hielt sie fest in seinem Arm. Sein Gesicht in ihren Haaren verborgen. Vorsichtig setzt der Designer sich auf die Bettkante und streicht seinem Sohn einige wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht. Langsam wandert sein Blick zu dem Mädchen. Überrascht blickt er in zwei müde blaue Augen. „Habe ich sie geweckt?“, fragt er leise. Doch schüttelt sie nur leicht den Kopf, verzieht dann aber leicht das Gesicht. „Schmerzen?“, murmelt er fragend. „Adriens Arm“, erwidert das Mädchen schwach. Sofort hebt Gabriel den Arm seines Sohnes sanft von ihrer Seite. Murrend dreht Adrien sich um, schläft aber weiter. Gabriel kann nur die Augen verdrehen. Sieht dann aber wieder besorgt zu Marinette. „Danke!“, nickt sie. Kopfschüttelnd streicht Gabriel auch ihr einige wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Sie sollten noch etwas schlafen!“, bemerkt der Designer. „Wie spät ist es?“, nuschelt Marinette und stemmt sich in eine sitzende Position hoch. Kurz blickt Gabriel auf seine Armbanduhr. „Fast 02:00 Uhr in der Früh!“, murmelt Gabriel. War er so lang mit Nathalie auf dem Sofa gesessen? Seufzend schiebt Marinette ihre Beine aus dem Bett. Auch schon die letzten Nächte war sie dann wach geworden. Ihr fehlten die Geräusche der Bäckerei. Um 02:00 fingen ihre Eltern immer in der Backstube an. Müde reibt sie sich über das Gesicht. „Brauchen sie etwas?“, will Gabriel besorgt wissen. Erst schüttelt Marinette einfach nur den Kopf. „Es ist zu still, ohne die Geräusche der Bäckerei, fällt es mir schwer wieder ein zu schlafen!“, nuschelt sie. Verstehend nickt Gabriel. Wenn Emilie auf Reisen gewesen war, hatte er auch kaum schlaf gefunden. Und dann, nach dem Emilie ins Koma gefallen war, war es ihm ähnlich gegangen. Sie war immer zuerst wach gewesen. Ohne die üblichen Geräusche war er auch aufgeschreckt und hatte nicht mehr schlafen können. Selbst jetzt bald zwei Jahre danach, wachte er teilweise auf und suchte sie.
„Das kann man wohl nicht ändern. Kommen sie, etwas Warmes zu Trinken wird vielleicht helfen!“, lächelt er sie an und richtet sich auf. Dann reicht er ihr seine Hand und zieht sie auf die Beine. Marinette greift noch auf den Nachtisch und hält Gabriel das Foto hin. Mit einem Lächeln nimmt er es und steckt es wieder in die Innentasche. Gemeinsam laufen sie zur Küche. Marinette lehnt sich dort an die Küchenkombination, während Gabriel Milch in einem Topf erwärmt und Honig hineingibt. Als die Milch warm ist, giesst er sie in zwei Tassen. Eine reicht er Marinette und deutet dann zur Kücheninsel. Still sitzen sie beisammen und trinken. Irgendwann fallen Gabriel die Augen zu und sein Kopf sinkt auf seine Arme, welche auf der Kücheninsel liegen.
Marinette kann nicht anders als zu lächeln, als sie sieht wie der Designer so einschläft. Nach einigen Momenten steht sie auf, sie hatte im Wohnzimmer eine Decke auf der Sofa lehne gesehen. Sie wollte nicht das dem Älteren kalt wurde. Schnell hatte sie die Decke zur Hand und legt sie vorsichtig über den Rücken und um die Schultern des Designers. Dann wäscht sie die beiden Tassen und den Topf ab. Bevor sie sich rastlos in der Küche umsieht. Sie würde eh nicht mehr schlafen können, also konnte sie auch etwas Nützliches tun. Nach etwas suchen, hatte sie alle Zutaten für schnelle Croissants zusammen und begann den Teig zuzubereiten. Immer wieder blickt sie kurz zu Monsieur Agreste. Auch er hatte viel in seinem Leben verloren. Sie hatte vor längerem einmal gelesen, dass er früh seine Eltern verloren hatte. Fünfzehn oder Sechzehn war in dem Artikel gestanden. Dann das verschwinden seiner Frau Emilie und wie sie heute erfahren hatte, der Tod seiner kleinen Schwester. Irgendwie konnte sie so auch seine Angst und Sorge um Adrien verstehen. Trotzdem war er ihr gegenüber so freundlich und auch sanft. Etwas, mit dem sie nie gerechnet hätte.

Der Duft von frisch gebackenen Croissants lässt Gabriel langsam wach werden. War er wieder in der Backstube der Dupains eingeschlafen? Gina würde ihn sicher wieder mit diesem schelmischen Blick mustern. Schiesst es ihm durch den Kopf. Müde drückt er sich in eine aufrechte Position und sein Blick fällt sofort auf die zierliche Gestallt am Herd. Er braucht einige Momente, bevor er realisiert das es Marinette Dupain-Cheng ist und nicht Gina. „Morgen!“, bringt er müde hervor. Sonst war er immer der Erste, der wach war. Normalerweise schlief er auch nicht an der Kücheninsel. „Guten Morgen Monsieur Agreste!“, lächelt die Dunkelhaarige ihn an. Da stellt sie ihm auch schon eine Tasse dampfenden Kaffee hin. Schnell legen sich seine Hände um diese. „Ich nehme an, sie haben nicht mehr geschlafen?“, bemerkt er und mustert sie. Sie hatte Schatten unter den Augen und wirkte müde auf ihn. „Nein, ich konnte nicht. Also habe ich mich mit Backen beschäftigt!“, nickt sie und setzt sich mit einer Tasse in den Händen zu ihm. Er nickt nur und nimmt einen Schluck von seinem Kaffee. „Immerhin, ich könnte mich daran gewöhnen durch den Geruch von frischen Croissants geweckt zu werden!“, zwinkert Gabriel ihr zu. Was ihr ein leichtes Lächeln auf die Lippen zaubert. Erst jetzt fällt ihm wirklich auf, wie sehr er diesen Geruch in den frühen Morgenstunden, die letzten bald zwanzig Jahre vermisst hatte. „Das sollte kein Problem sein!“, nickt sie dann einfach.
„Gabriel Agreste!“, wird da die Küchentür aufgerissen und er zieht einfach den Kopf zwischen die Schultern. Sich mit Nathalie anzulegen, wenn sie wütend war und dass noch vor dem ersten Kaffee, war eine schlechte Idee. „Guten Morgen Nathalie, möchten sie auch einen Kaffee?“, fragt Marinette freundlich und blickt zu der Frau in der Küchentür. Nathalie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und mit blitzenden Augen. „Marinette du bist schon wach?“, wundert sich die Schwarzhaarige überrascht. „Schon eine ganze Weile!“, nickt Marinette. „Kaffee hört sich gut an!“, seufzt Nathalie und tritt dann zu Gabriel. Schnell hebt sie die Decke auf, welche von seinen Schultern gerutscht war, als er wach geworden war. „Wie bin ich in mein Bett gekommen? Ich war doch auf dem Sofa eingeschlafen?“, seufzt sie und legt die Decke zusammen. „Du weisst genau wie!“, brummt Gabriel und nimmt einen Schluck. „Du sollst deine Schulter doch schonen. Die Nath ist schon vier Mal aufgerissen!“, tadelt sie ihren Chef. Zu seinem Glück wusste sie nicht, dass die Nath am Vortag auch aufgerissen war. Sonst würde sie ihm wohl an die Kehle springen. „Ich konnte dich nicht einfach da liegen lassen!“, seufzt nun er. „Du hättest mich wecken können!“, erwidert sie. „Genau das war es, was ich nicht wollte!“, mit diesen Worten blickt er besorgt zu ihr auf. Marinette hatte einfach einen Kaffee für Nathalie hingestellt und sich wieder gesetzt. Nun beobachtete sie das Hin und Her der Beiden. „Gabriel!“, nuschelt Nathalie und lässt die Schultern sacken. Dann setzt sie sich neben ihn und greift nach dem Kaffee.
„Wie hast du geschlafen Marinette?“, wendet sie sich an Marinette. „Etwas kurz aber gut!“, zuckt diese die Schultern. „Darum riecht es hier wohl auch so gut. Du bist wohl genauso schlimm wie Gabriel!“, seufzt Nathalie. Überrascht blickt Marinette kurz zu dem Designer und dann wieder zu Nathalie. „Nach dem mit Emilie, da ist er auch immer mitten in der Nacht aufgestanden. Er hat zwar nicht gebacken, sich dafür aber in sein Nähzimmer eingeschlossen!“, grinst Nathalie. Marinette kann darauf nur leicht nicken. Gabriel starrt nur in seinen Kaffee. Einige Minuten ist es still.
„Ich geh mal Adrien wecken, sonst kommt er noch zu spät zur Schule!“, seufzt Nathalie und verschwindet aus der Küche. Auch Marinette steht wieder auf und deckt die Kücheninsel für das Frühstück ein. „Mhm riecht das gut!“, kommt da auch schon Adrien mit Nathalie herein. „Guten Morgen Adrien!“, lächelt Marinette ihren Schulfreund an. Dieser kommt sofort zu ihr und zieht sie in seine Arme. Danach setzen sie sich und Frühstücken gemeinsam. „Die Croissants sind echt super Marinette!“, grinst Adrien zwischen zwei bissen. „Es freut mich, wenn es dir schmeckt!“, lächelt die Bäckerstochter mit einem Roséschimmer auf den Wangen. Gabriel muss sich das Grinsen verkneifen, als er das bemerkt. Leicht lehnt er sich zu Nathalie. „Adrien scheint da wirklich auf dem Schlauch zu stehen!“, murmelt er ihr zu. Nathalie verschluckt sich fast an ihrem Kaffee, aber Gabriel hatte ja recht. Ein Blinder sah, dass Marinette mehr für Adrien empfand, als nur Freundschaft. Nur eben Adrien schien es nicht zu bemerken. Aber wie der Vater, so der Sohn, denkt sie sich da nur. „Und wie!“, murmelt sie zurück. Dann schaut sie kurz auf ihre Uhr. „Adrien, du musst langsam los, sonst kommst du noch zu spät!“, weisst sie diesen darauf hin. „Natürlich!“, damit springt Adrien auf, drückt Marinette einen Kuss auf die Backe und ist aus dem Raum. Bei dem Blick der Vierzehnjährigen kann Gabriel nicht anders als zu Lachen und auch Nathalie grinst breit. Sofort richtet Marinette ihren Blick auf ihre Hände.
„Gabriel du hast in zehn Minuten eine Videokonferenz!“, wendet Nathalie sich dann an ihren Chef. Augen verdrehend leert Gabriel seine Tasse und erhebt sich auch. „Vielen Dank für das Frühstück Mademoiselle Dupain-Cheng!“, damit verlässt er den Raum und eilt in sein Arbeitszimmer. „Ich muss in einer halben Stunde auch noch zu einem Termin. Aber du kannst dich frei bewegen und wenn etwas ist, kannst du jederzeit zu Gabriel!“, lächelt Nathalie das Mädchen an und hilft ihr mit dem Aufräumen. Als Nathalie weg war, ging Marinette in ihr Zimmer und machte sich für den Tag fertig. Auch wenn sie nur im Anwesen war, wollte sie nicht in ihrem Schlafanzug bleiben. Danach setzte sie sich und nahm ihr Skizzenbuch zur Hand, aber schon nach kurzer Zeit, war ihr die Stille unangenehm. Zögerlich geht sie mit ihrem Skizzenbuch in Richtung von Monsieur Agrests Arbeitszimmer.

Chapter 6: Kapitel 5; Unsicherheit, eine Prügelei und Sorgen

Summary:

Weil Adrien sich Prügelt trifft Gabriel auf jemanden aus seiner Vergangenheit.

Chapter Text

Kapitel 5; Unsicherheit, eine Prügelei und Sorgen

Seufzend lehnt Gabriel sich zurück. Manchmal fragte er sich wirklich, wie gewisse Leute in der Branche so absolut unfähig sein konnten. In der Videokonferenz war es um ein angeblich aufstrebendes Talent gegangen, aber Gabriel sah da kein Talent. Nur verkrampfte und erzwungene Entwürfe, die willkürlich zusammengemischt worden waren. Nun wollte man von ihm, dass er diesen jungen Mann unter seine Fittiche nahm. Doch das hatte er vehement verweigert. Er würde seine Zeit doch nicht verschwenden, schon gar nicht jetzt, wo die junge Mademoiselle Dupain-Cheng seine Aufmerksamkeit forderte. Ja er sorgte sich um das Mädchen und wollte für sie da sein. Zu sehr erinnerte sie ihn an seine kleine Schwester. Dann war sie auch noch Toms Tochter. Zu gut erinnerte er sich, wie dieser immer für ihn da gewesen war. Zudem sah er, wie viel sie seinem Sohn bedeutete.
Knock, Knock. Reist ihn ein leises Klopfen aus seinen Gedanken. Das konnte nur der Grund für seine Sorgen sein. „Kommen sie nur rein!“, fordert er und erhebt sich von Nathalies Schreibtisch. Zögerlich wird die Tür geöffnet und Marinette tritt ein. „Ich wollte nicht stören!“, kommt es sofort leise von ihr. „Das tun sie nicht. Wie kann ich ihnen helfen?“, lächelt er sie sanft an. „Nathalie musste weg und“, doch zögert sie weiter zu sprechen. Sie wollte also nicht allein sein. „Es ist ihnen zu still?“, bietet er fragend an. Unsicher nickt Marinette. „Sie dürfen mir gerne Gesellschaft leisten!“, nickt Gabriel und deutet zu dem, im Boden eingelassenen, Sofa in seinem Arbeitszimmer. „Danke!“, lächelt Marinette und setzt sich dorthin. Gabriel selbst begibt sich zu seinem Arbeitsplatz um seine letzten Entwürfe noch einmal durch zu gehen. Zwischendurch wandert sein Blick immer wieder zu dem Mädchen, welches in ihr Skizzenbuch vertieft war. Nach einer Stunde verschwindet er in die Küche um Tee zu machen. Diesen stellt er vor Marinette ab und setzt sich neben sie. Überraschte blaue Augen sehen da zu ihm auf.
„Ich dachte sie möchten vielleicht auch einen Tee!“, deutet er zum Service. „Danke, sehr gerne!“, nickt sie ihm zu. So schenkt er zwei Tassen ein. Marinette legt ihr Skizzenbuch ab und gibt noch Zucker in ihren Tee, bevor sie sich mit der Tasse in Händen zurücklehnt. Nach einigen Schlucken fällt Gabriels Blick auf das Skizzenbuch.
„Darf ich?“, möchte er wissen und deutet auf das Skizzenbuch. Unsicher blickt Marinette zu dem Designer auf, nickt dann aber zögerlich. Vorsichtig nimmt Gabriel das Buch und beginnt es durch zu blättern. Diverse der Entwürfe faszinieren ihn. Sie waren so hell, so bunt, so harmonisch und so frei. Bei der Skizze eines Hochzeitskleides stockt er. Das Kleid ähnelte dem, in dem Emilie ihn geheiratet hatte. Zart streicht er mit den Fingerspitzen über die Seite. Dann blättert er weiter. Plötzlich werden die Skizzen viel dunkler und weniger verspielt. Das überraschte ihn, aber trotz der rapiden Style Änderung, waren die Entwürfe fantastisch. Dann war da eine Skizze von Hawk Moth. Sie war enorm Detailliert gezeichnet. Überrascht wandert seine Augenbraue nach oben. „Bei dem Angriff am Freitag, habe ich ihn gesehen!“, hört er neben sich. Langsam blickt er zu ihr. Sie hatte ihn am Freitag gesehen? Wo war sie gewesen, er hatte sie nicht bemerkt gehabt. „Sie haben ihn recht gut getroffen. In den Nachrichten gab es einige Aufnahmen von ihm!“, nickt Gabriel. Sanft legt er das Buch wieder zurück.
„Sie haben Talent, sie könnten es weit bringen!“, bemerkt er leise und greift wieder nach seiner Tasse. „Ich habe vor einer Weile ein Portfolio bei einer namhaften Marke eingereicht, für ein Praktikum in den kommenden Sommerferien, aber der Designer dort meinte meine Arbeit wäre zu kindisch und schlampig!“, hört er sie leise flüstern. „Welche Marke?“, hackt er nach. „Bei Maje“, erwidert Marinette. „Lassen sie sich davon nicht verunsichern. Ich kenne den leitenden Designer und er ist einfach ein Traditionalist. Klar Linien und gedeckte Farben, alles andere wird von ihm schlecht gemacht!“, stellt Gabriel fest und legt seinen linken Arm um Marinettes Schultern. „Er meinte ich sollte es einfach Vergessen und etwas anderes, passenderes für mich suchen!“, murmelt Marinette. „Er hat recht, du solltest dir ein passenderes Label für deine Anfänge suchen. Er wird schon noch merken, was für einen Fehler er begangen hat!“, nickt Gabriel. Diese Worte lassen Marinettes Mund aufklappen. Völlig überrumpelt starrt sie den Designer an. Dieser bemerkt das natürlich, nimmt aber seelenruhig einen Schluck von seinem Tee. „Denken sie das wirklich?“, wagt Marinette es leise zu fragen. „Ja, sie sind gut. Hier und da sind einige Kleinigkeiten, an denen sie noch arbeiten müssen, aber im Großen und Ganzen. Sie haben Talent und sie haben Ideen und Vorstellungen. Gerade die plötzliche Style Änderung zeigt, wie gross ihr Talent ist. Andere, auch Namhafte Designer, würden das nicht so ohne weiteres hinbekommen!“, lächelt er ihr zu. „Da…Dan…Danke!“, bringt Marinette stotternd hervor. „Ihr Selbstbewusstsein, ist wohl das Erste an dem sie arbeiten sollten!“, lächelt er sie an. „Ich weiss!“, nuschelt das Mädchen neben ihm.

„Gabriel ist Marinette bei dir?“, betritt da Nathalie den Raum. „Wie du selber siehst, ja!“, lächelt er ihr zu. „Hallo Marinette!“, grüsst Nathalie das Mädchen. „Hallo Nathalie!“, nickt diese zurück. „Gabriel, kann es sein, dass du bei der Videokonferenz mal wieder etwas unfreundlich warst?“, wendet Nathalie sich wieder an ihren Chef und stemmt die Hände in ihre Hüften. „Unfreundlich? Ich habe nur meine ehrliche Meinung gesagt!“, grinst Gabriel. „Gabriel!“, kommt es mahnend von seiner Assistentin. „Was kann ich dafür, wenn der Kerl keine Kritik verträgt? Ausserdem, sein Style passt nicht im Geringsten zur Agreste Marke. Wieso also sollte ich mir die Mühe machen als sein Mentor zu fungieren? Damit würde ich meine Zeit verschwenden. Nur weil andere Designer ihn für fähig und talentiert halten? Nathalie du kennst mich ja wohl besser!“, seufzt Gabriel erklärend. „Waren seine Entwürfe den so schlimm?“, brummt Nathalie und presst ihre Lippen zu einem schmalen Strich. „Ja!“, stellt Gabriel nur fest. Sofort geht Nathalie zu ihrem Schreibtisch und geht die neuen Dateien durch, in denen die Entwürfe waren.
„Entwürfe?“, kommt es fragend von Marinette. „Von einem jungen Mann, der Designer werden will. Nur er hat kein Talent, keine Ideen und einen furchtbaren Geschmack. Unter anderem der Designer, über den wir vorher geredet haben, ist begeistert von den Entwürfen!“, erklärt Gabriel ihr leise. „Was ist denn an den Entwürfen so schlimm?“, möchte Marinette wissen. „Die Farben, die gewählten Schnitte, die Gestaltung und sie sind wirklich schlampig gearbeitet. Sowohl seine Zeichnungen als auch die genähten Probestücke!“, antwortet Gabriel ehrlich. „Oh, aber das macht einen guten Designer doch aus. Das er vernünftige, saubere Skizzen macht. Das seine Probestücke gut gearbeitet sind und dass er Farben und Schnitte aufeinander abstimmt!“, blinzelt Marinette. „Sie sagen es!“, nickt der Designer. „Wenn ich mir die Skizzen ansehe, sehe ich keine endgültige Skizze, sondern einen ersten groben Entwurf, in den man noch viel Arbeit stecken muss. Etwas das man in einem Restaurant auf eine Servierte krizelt um es nicht zu vergessen, was man dann aber sauber aufarbeitet!“, hängt er an.
„Darum solltest du auch wieder anfangen ein Skizzenbuch mit zu nehmen. Dann müsstest du nicht immer auf Servierten herumkritzeln!“, bemerkt da Nathalie und kommt mit ihrem Tablet zu ihnen und setzt sich auf Marinettes freie Seite. „Hier, du kannst dir selber ein Bild zu den Entwürfen machen!“, damit reicht sie Marinette das Tablet. Sofort springt ihr ein senfgelbes Kleid mit grell pinken Akzenten entgegen. Dann ein Oranger Anzug mit einem Pinken Hemd. „Er scheint Pink sehr zu mögen!“, stellt Marinette fest. In jedem Entwurf war Pink, wirklich in jedem. Das war aber auch alles was die Entwürfe miteinander verband. Kein klarer Style war erkennbar. „Hat er wirklich einen einfachen Gradstich für die Ziernaht benutzt? Und dann noch mit der Maschine?“, murmelt Marinette. „Hat er!“, nickt Gabriel. Marinette kann nur den Kopf schütteln und reicht Nathalie das Tablet wieder. „Ich gebe dir ja recht Gabriel. Nur am Samstag wird er bei der Präsentation von Mings Kollektion auch anwesend sein!“, seufzt Nathalie. „Samstag wie, diesen Samstag!“, hackt Gabriel nach. „Ja, diesen Samstag!“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Aber keine Sorge ich habe mit Ming schon telefoniert. Sie meinte es ist Okay, wenn eine Freundin von Adrien uns begleitet!“, schmunzelt Nathalie. „Danke Nathalie!“, seufzt Gabriel. Das hatte er völlig vergessen gehabt. „Ming? Wie Ming Na Wen die Chinesische Designerin?“, möchte Marinette wissen. „Genau die, sie stellt am Samstag ihre neue Kollektion vor und wir gehen hin!“, nickt Nathalie. Sofort leuchten die blauen Augen der Jüngeren. „Und ich darf wirklich mit?“, fragt sie zur Sicherheit nach. „Ja!“, nickt Nathalie lächelnd. Genau da klingelt Gabriels Handy.
„Agreste“, hebt er ab. „Monsieur Agreste, hier ist Damocles vom Collège Francoise Dupont. Leider gab es einen Zwischenfall, in den ihr Sohn Adrien verwickelt war. Ich müsste sie darum bitten her zu kommen!“, erklingt die Stimme des Rektors. „Darf ich fragen was für ein Zwischenfall?“, möchte Gabriel wissen. „Nun, eine Prügelei!“, erwidert Damocles. „Ich bin auf dem Weg!“, seufzt Gabriel und zieht das Handy vom Ohr. „Was ist?“, möchte Nathalie besorgt wissen. „Adrien hat sich anscheinend Geprügelt!“, seufzt Gabriel und steht auf. „Darf ich mitkommen?“, fragt Marinette. „Ja“, nickt Gabriel und zusammen machen sich die Drei auf den Weg zur Schule.

„Aber Chloé hat angefangen!“, erklingt Alyas Stimme als Gabriel die Tür zum Schulleiterbüro öffnet. Erst lässt er Nathalie und Marinette eintreten, bevor er eintritt und die Tür wieder schliesst. „Adrien, was musste ich hören? Du hast dich geprügelt?“, lenkt Gabriel alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Arme verschränkt und von Nathalie, links, und Marinette, rechts, flankiert lässt er seinen Blick über die sechs Schüler gleiten. „Papa, Nathalie, Marinette!“, quiekt Adrien. „Monsieur Agreste, danke dass sie so schnell hergekommen sind!“, lächelt Madame Bustier ihn an. Sofort fällt ihm das Blaue Auge auf. „Madame Bustier, sie sehen aus, als hätten sie sich ebenfalls geprügelt!“, bemerkt Gabriel mit gehobener Augenbraue. Er versucht sich den leichten Schock darüber nicht anmerken zu lassen. Er kannte sie, sie war etwas jünger als er selbst, aber ihr Bruder war in seiner Klasse gewesen. „Nun das nicht, aber ich habe versucht die Streithähne zu trennen. Einer hat mich dann leider erwischt!“, lächelt sie schief. Gabriel wirft seinem Sohn nur einen finsteren Blick zu. „Papa“, fängt dieser an. „Ich will es gar nicht hören Adrien. Vor allem nicht so wie du aussiehst!“, wehrt Gabriel das ab. Sein Sohn sah aus, als hätte er sich mit einer Gruppe Boxprofis angelegt und verloren. Er selbst hatte ja auch oft ähnlich ausgesehen, nach Prügeleien, aber die gegen Partei dafür noch schlimmer. Er war kein Unschuldslamm, aber er hatte gewusst wie man zuschlägt. „Darf ich fragen, was nun genau passiert ist?“, wendet er sich an Madame Bustier und den Schulleiter. „Wir warten noch auf die Eltern der anderen Schüler. Dann erfahren sie das alles!“, erklärt Damocles.
„Papa, hör mir doch zu. Ich wollte nur Chloé und Sabrina helfen!“, versucht es Adrien erneut. „Darum siehst du aus, als hättest du dich mit einer Horde Boxprofis angelegt? Adrien ich glaube, ich habe dich anders erzogen, als dich blind links in Prügeleien zu stürzen!“, seufzt Gabriel. „Aber Alya hat Marinette, Ladybug, Cat Noir und Queen Bee schlecht gemacht. Und sie hat behauptet Ladybug würde sich von Hawk Moth vögeln lassen und seinen Schwanz lutschen!“, entkommt es Adrien. „Adrien solche Worte haben nichts in deinem Mund verloren!“, brummt Gabriel. Gerne würde er selber dieser Alya an die Gurgel gehen. Aber er wusste es besser, also so etwas dummes zu tun. Er selbst hatte sich wegen deutlich weniger geprügelt, aber er war anders aufgewachsen als Adrien. Marinette tritt zu Adrien und legt ihm die Hand auf die Schulter. „Dein Vater hat recht. Alya ist es nicht wert, sich an ihr die Finger schmutzig zu machen!“, lächelt das Mädchen sanft. „Wie bitte! Was fällt dir eigentlich ein!“, schnauzt Alya los. Doch ein Klopfen und das Öffnen der Tür verhindern weitere Worte. Die Mütter von Nino und Alya sowie die Väter von Chloé und Sabrina treten ein.
„Was genau ist hier passiert?“, will Roger wissen und mustert die lädierten Jugendlichen. „Unsere Kinder scheinen sich Geprügelt zu haben. Oder eher sie haben versucht sich zu prügeln und sind masslos daran gescheitert!“, stellt Gabriel klar. „Bitte?“, wundert sich Alyas Mutter. „Mama, Chloé hat angefangen. Adrien und Sabrina haben sie unterstützt. Lila und Nino wollten mir nur helfen!“, kommt es unschuldig von Alya. „Nun es ist so, dass Alya und Chloé angefangen haben!“, seufzt Madame Bustier. „Wir sollten noch auf Lilas Mutter warten!“, seufzt Damocles. Seufzend tritt Gabriel zu Marinette und seinem Sohn. Etwas unsanft hebt er das Gesicht seines Sohnes an und rümpft die Nase über den Anblick. Eine Blutige Lippe, Nasenbluten und eine Platzwunde an der linken Schläfe. Seufzend zieht er ein Taschentuch hervor und reicht es seinem Sohn. „Ich hoffe für dich, dass nicht du Madam Bustier so zugerichtet hast!“, stellt er leise klar. „Das war Lila!“, murmelt Adrien, doch Gabriel hatte es gehört. „Lass mich das machen!“, nimmt Marinette dem Blonden das Tuch ab und tupft vorsichtig das Blut weg. „Danke Marinette, aber solltest du nicht zuhause im Bett sein?“, möchte Adrien wissen. Sie zieht nur ihre Augenbraue hoch. „Sei froh ist sie hier!“, brummt Gabriel seinem Sohn zu. Gerne hätte er ihn einfach direkt nach Hause gebracht und ihn zusammengestaucht. Als Nathalies Hand sich auf seine Schulter legt, blickt er über diese zu ihr. „Ich glaube die Verletzungen sind Straffe genug für seine Dummheit!“, lächelt sie sanft. Seufzend nickt er und legt seinen rechten Arm um Nathalies Taille.

„Du Vögelst neuerdings deine Assistentin Grassette?“, erklingt da eine Frauen Stimme von der Tür. Gabriel läuft es eiskalt den Rücken herunter. Diese Stimme, das war Céline Leclerq. Mit einem falschen Lächeln dreht er sich in die Richtung ihrer Stimme. Schnell bringt er sich zwischen Céline und Nathalie, Adrien und Marinette. „Ich wüsste nicht, was es gerade dich angeht Leclerq!“, stellt er fest. Gerade stieg das Bedürfnis in ihm auf etwas zu zertrümmern. „Nein, du hast recht. Was mich aber etwas angeht, ist wenn dein Schläger von Sohn sich an meiner Nichte Lila vergreift!“, zischt sie ihn an. „Tante Céline, was machst du hier?“, wundert sich Lila. „Dich abholen. Deine Mutter konnte nicht von der Arbeit weg!“, damit tritt Céline zu Lila. „Mein Sohn hat bitte was? Deine Nichte ist doch diejenige, die deiner Schwägerin erzählt hat, sie wäre mit meinem Sohn in einer Beziehung!“, braust Gabriel auf. Diese Frau musste nur im selben Raum sein, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Eine zierliche Hand umschliesst da plötzlich seine Rechte. Er war froh darum, dass Marinette das tat und dichter zu ihm trat. „Du bist immer noch das gleiche ungehobelte, grobe Arschloch wie früher. Es wundert mich nicht, dass dein Sohn genauso ein Schläger ist, wie du einer warst. Wie kannst du es wagen meiner Nichte so etwas zu unterstellen!“, faucht Céline. „Ich unterstelle ihr nichts, ich sage nur, was ich von deiner Schwägerin gehört habe!“, bleibt Gabriel ruhig. „Ein Lügner bist du auch immer noch. Bei dem Vater ist es ja auch kein Wunder, dass der Junge ein so Missratener kleiner Schläger! Aber anscheinen hast du dich ja schön Hochgevögelt. Eine Engländerin aus gutem Hause, wenn ich mich nicht irre? Ohne sie wärst du immer noch nur ein kleiner, armer Schneider! Ein dreckiger kleiner“, doch mehr kann Céline nicht sagen, da Marinette genau da die Sicherungen durchbrennen. Wie konnte diese Frau nur so mit ihrem Idol reden. Mit zwei Sätzen ist sie bei der Frau. „Halten sie mal die Luft an. Sie Möchtegern Model. Nur weil sie für ein Paar unbedeutende Namen gelaufen sind, heisst das nicht, dass irgendwer hier auch nur eine Sekunde seines Lebens mit ihren unnötigen Worten verschwenden will!“, kommt es der Halbchinesin eiskalt über die Lippen. Gabriel kann nicht verhindern, dass ihm der Mund aufklappt. Hatte die Kleine das gerade wirklich gesagt und getan? Hatte sie sich gerade schützend vor ihn gestellt? Aber Gott, er würde sogar dafür bezahlen, diesen Ausdruck auf Célines Gesicht zu sehen. Es war so still, man hätte eine Stecknadel fallen hören.
„Scheisse was fällt dir, einfältigem Bäckermädchen ein, so mit meiner Tante zu reden!“, schreit da Lila und im nächsten Moment landet Marinette rücklings auf dem Boden, Lila über ihr Kniend. Sofort reagiert Gabriel und reist Lila am Oberarm von Marinette runter und donnert sie gegen den Schreibtisch des Schulleiters. Nathalie war schon neben Marinette und half ihr beim Aufsitzen. Auch Adrien, Chloé und Sabrina sind sofort bei Marinette. Alya und Céline eilen zu Lila. Gerne wäre Gabriel wirklich auf Lila losgegangen, aber er liess es bleiben. Mit einem Blick über die Schulter sieht er wie Nathalie die Verbände von Marinette kontrolliert. „Mir geht’s gut!“, hört er diese sagen. „Nach dem die Nähte gestern schon einmal aufgerissen sind, gehen wir kein Risiko ein!“, brummt Nathalie. Aber wie es aussah, hatten die Nähte wirklich gehalten.
„Wir sollten das Ganze nun sachlich klären. Bevor noch jemand wirklich verletzt wird!“, seufzt Damocles. „Sachlich klären? Jemand sollte die Polizei rufen und dieses Gewalttätige Arschloch, diesen Kinderschänder verhaften lassen!“, faucht Céline. Mit einem Blick zum Bürgermeister und Raincomprix, stellt Gabriel fest, dass diese nur ihre Arme verschränken. „Nun so wie ich das sehe, ist ihre Nichte auf ein Mädchen losgegangen, dass sich aufgrund schwerer Verletzungen nur schwer auf den Beinen halten kann!“, stellt Roger fest. „Wie bitte?“, kommt es von Céline. „Sie können froh sein, ist Mademoiselle Dupain-Cheng anscheinend nichts passiert. Wäre es anders, müsste ich ihre Nichte verhaften!“, stellt Roger klar. „Meine Nichte wurde aber verletzt. Dieses Gewalttätige Arschloch hat sie verletzt!“, faucht Céline. Gabriel ignoriert das Gezeter und tritt zu Marinette. „Sie sind wirklich unverletzt?“, möchte er leise wissen. „Nur etwas Rückenschmerzen!“, nickt Marinette. „Nathalie, geh mit ihr schon zum Auto. Ich hoffe es dauert hier nicht mehr allzu lange!“, bittet er seine Assistentin. „Mir geht es gut!“, kommt es vehementer von Marinette. Als er zu Nathalie sieht, weiss er, dass er verloren hat. Nathalie würde mit Marinette dableiben.
„Wir haben ja gerade gesehen, wer sich nicht beherrschen kann!“, stellt Ninos Mutter fest. „Ich denke alle sechs sollten zwei Wochen Straffarbeiten verrichten und sich von nun an aus dem Weg gehen. Nino, du hältst dich von Adrien, Chloé und Sabrina fern!“, fügt sie leise an. „Aber Mama!“, will Nino aufbegehren. „Nein Nino!“, stoppt sie ihn. Alle ausser Lilas Tante und Alyas Mutter sind einverstanden mit der Strafe. So war es beschlossen. Kurz darauf sitzt Gabriel mit Marinette und Adrien auf der Rückbank, während Nathalie vorne neben Placide sass.
„Papa, ich wollte mich wirklich nicht Prügeln, aber zwei gegen einen ist nicht fair. Lila und Alya haben auf Chloé eingeschlagen. Ich wollte ihr wirklich nur helfen und alles beenden!“, beginnt Adrien auf halben Weg zu sprechen. „Das glaube ich dir. Trotzdem bin ich mit dem Passierten nicht glücklich!“, seufzt Gabriel und reibt sich die Nasenwurzel. Er bekam gerade Kopfschmerzen. „Marinette, du warst übrigens echt der Hammer, wie du Lilas Tante den Wind aus den Segeln genommen hast!“, wendet der Grünäugige sich an seine Freundin. „Da muss ich Adrien recht geben. Das war wirklich äusserst beeindruckend und amüsant. Ich habe Céline noch nie so sprachlos gesehen!“, grinst Gabriel zu dem Mädchen rechts von sich. Prompt werden ihre Wangen rot. „Es war doch nur die Wahrheit. Sie ist nur ein Zweitklassiges Model. Kein grosser Designer würde sie für sich laufen lassen. Sie ist wie Lila. Arrogant, überheblich, manipulativ und unausstehlich!“, murmelt Marinette. Besser hätte Gabriel Céline nicht beschreiben können. „Papa, warum hat Lilas Tante dich eigentlich Grassette genannt?“, fällt es Adrien da ein. „Céline und ich kennen uns von früher. Bevor ich deine Mutter kannte. Sie war schon damals kein angenehmer Mensch!“, murmelt Gabriel. Ja er war mit ihr zur Schule gegangen. „Das heisst?“, will Adrien genauer wissen. „Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Ihre Familie zog in unserem letzten Schuljahr aber nach Italien. Ich traf sie wieder, als ich begann, als Designer, bekannter zu werden. Sie wollte für meine Marke Modeln, aber ich habe es abgelehnt!“, seufzt Gabriel. „Sie ist deswegen immer noch wütend?“, fragt Adrien leise. „Ja“, nickt der Designer.
„Lila und Alya werden nicht aufhören. Was ist, wenn sie dich angreifen, wenn du wieder zur Schule kommst, Marinette?“, äussert Adrien plötzlich bedenken. „Adrien, du machst dir zu viele sorgen. Chloé können sie provozieren, aber ich werde mich nicht auf ihre Spielchen und Provokationen einlassen!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Aber wenn sie dich verletzen?“, begehrt Adrien auf. „Wie sollten sie das können? Du bist doch da und auch Juleka, Rose, Mylène, Alix und die Anderen!“, lächelt Marinette ihn sanft an. Gabriel konnte über den Optimismus des Mädchens nur Lächeln. Sein Sohn blickte aber weiterhin besorgt zu dem Mädchen. „Wir sehen es, wenn ich nächste Woche wieder in der Schule bin!“, seufzt Marinette. Um die Besorgnis in Adriens Blick abzumildern. „Du hast recht. Übrigens Juleka, Rose, Mylène, Alix und Luka kommen am Nachmittag vorbei!“, seufzt nun Adrien. „Kagami wollte auch kommen oder?“, murmelt Marinette. „Ja!“, nickt Adrien als sie auf den Hof des Anwesens fahren.
„Sie sollten sich noch etwas ausruhen, wenn heute Nachmittag so viel Besuch kommt!“, bittet Gabriel die Blauäugige. „Natürlich!“, nickt Marinette. „Darf ich mich zu dir gesellen und meine Hausaufgaben machen?“, möchte Adrien leise wissen. „Sicher!“, nickt Marinette und schon sind die Beiden verschwunden. Wie so oft beginnt Gabriel an den Zwillingsringen zu spielen. „Gabriel?“, spricht Nathalie ihn an und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bin nur Müde, ich habe nicht viel geschlafen, letzte Nacht!“, murmelt er. Das seine Gedanken sich gerade einfach im Kreis drehten und er eine unglaubliche Unruhe verspürte, wollte er Nathalie nicht sagen. „Soll ich mich um das Mittagessen kümmern?“, fragt sie leise nach. „Brauchst du nicht!“, schüttelt er den Kopf und geht in die Küche. Nathalie folgt ihm leise. „Gabriel, irgendwas beschäftigt dich doch gerade!“, stellt sie fest und lehnt sich an die Kücheninsel. „Nathalie, können wir das später diskutieren? Mir brummt der Schädel!“, seufzt Gabriel und zieht sich die Schürze an. „Nein können wir nicht!“, kommt es kalt von der Blauäugigen. „Nathalie, bitte!“, murmelt Gabriel. „Gabriel, du sagst mir jetzt sofort was los ist!“, braust Nathalie laut auf. Doch genau da klappen ihre Beine weg. Gabriel kann sie gerade so noch um die Taille ergreifen und zieht sie fest an sich. „Du sollst dich doch nicht so aufregen. Du weisst das es dadurch nur noch schlimmer wird!“, flüstert Gabriel besorgt. „Dann rede mit mir, dann muss ich mich auch nicht aufregen!“, kommt es schwach von ihr. Seufzend hebt Gabriel die Jüngere auf seinen Arm um sie in ihr Zimmer zu bringen. „Du sollst deine Schulter doch nicht so belasten!“, schimpft Nathalie wieder lauter. Er ignoriert ihre Worte und trägt sie zu ihrem Zimmer.
„Papa, was ist mit Nathalie?“, erklingt Adriens Stimme als Gabriel Nathalies Zimmer erreicht. „Adrien kannst du mir die Tür aufmachen?“, fragt er einfach. Doch es ist nicht sein Sohn der seiner Aufforderung folgt. Marinette hält ihm die Tür schnell auf. „Danke!“, nickt er ihr zu und bringt Nathalie zum Bett. Sanft legt er sie ab und deckt sie zu. Sie war schon auf dem Weg nach Oben eingeschlafen. „Papa was ist mit ihr?“, hört er seinen Sohn von der Tür fragen. Schnell tritt Gabriel auf den Gang und zieht die Tür hinter sich zu. Dann blickt er die beiden Jugendlichen an. „Zu viel Stress!“, murmelt er nur. „Wir haben gehört, dass sie dich angeschrien hat!“, flüstert Adrien. Ergeben nickt Gabriel und zieht seinen Sohn dann an sich. „Warum habt ihr gestritten?“, will sein Sohn wissen. „Das ist nicht wichtig. Sie braucht einfach etwas Ruhe!“, murmelt Gabriel. „Es geht ihr schlechter und das nach dem ihr gestritten habt. Papa ich will Nathalie nicht auch noch verlieren!“, flüstert Adrien und Tränen beginnen über seine Wangen zu laufen. Marinette hatte bis da alles still beobachtet. Doch nun tritt sie zu den beiden Agreste Männern und beginnt Adrien über den Rücken zu streichen. Diese Worte seines Sohnes tun Gabriel so unglaublich weh. „Adrien, ich bin sicher, dass dein Vater recht hat. Nathalie tut so viel. Sie muss sich einfach auch einmal ausruhen!“, lächelt Marinette ihren Freund an. Blickt dann aber besorgt zu Gabriel auf. Sanft drückt Gabriel seinem Sohn einen Kuss auf den Schopf und bemerkt das Pflaster an seiner Schläfe. Er war froh, hatte Marinette seinen Sohn verarztet. „Ich bin in der Küche, ich ruf euch, wenn das essen fertig ist!“, damit löst er sich von Adrien und verschwindet.
„Adrien, dein Vater sorgt sich genauso um Nathalie wie du!“, bemerkt Marinette und geht mit Adrien wieder in ihr Zimmer. „Ja, aber wieso sagt er mir nicht, warum sie gestritten haben?“, will Adrien wissen. „Weil er weiss, wie sehr du dich um sie sorgst!“, seufzt Marinette leise. Kaum sitzen sie klingelt schon Marinettes Telefon. „Ich muss noch was aus meinem Zimmer holen!“, verschwindet Adrien. So nimmt Marinette ab. „Ja?“, will sie wissen. „Kannst du offen reden?“,fragt die Stimme von Chloé. „Ja, ich bin allein!“, nickt sie und Tikki setzt sich auf ihre Schulter. „Hawk Moth hat sich bei mir gemeldet. Er meint er muss dringend mit Ladybug sprechen. Glaubst du, du würdest es hinbekommen ihn zu treffen?“, erklärt Chloé schnell. „Ich bin zwar immer noch nicht fit um zu kämpfen, aber ein einfaches Treffen sollte ich hinbekommen. Sag ihm um Mitternacht auf dem Dach der Dupain Bäckerei. Ich muss eh noch etwas holen!“, murmelt Marinette. „Gut dann gebe ich ihm bescheid. Sollen ich und Kitty auch kommen?“, bestätigt die Blonde. „Nein, ich rede erst alleine mit ihm. Wenn ich dich brauche, ruf ich an!“, schüttelt die Blauäugige den Kopf. So legt Chloé auf und Marinette wendet sich wieder ihrem Skizzenbuch zu. Kurz danach kommt auch Adrien zurück und lehnt sich gegen sie.

In der Küche zieht Gabriel sofort sein Handy hervor. -Chloé, hast du mit ihr schon wegen dem Treffen gesprochen? Ich muss dringend mit ihr reden!- schreibt er schnell eine Nachricht, bevor er sich dem Kochen widmet.
Kurz bevor das Essen fertig ist, klingelt sein Handy. -Habe gerade mit ihr geredet. Sie ist immer noch nicht wirklich fit. Aber sie würde sich heute Abend mit dir treffen. Um Mitternacht auf dem Dach der Dupain Bäckerei!- liest er die Nachricht. -Ich werde da sein!- antwortet er.
Trotz des vielen Besuchs hatte er am Nachmittag seine Ruhe. Kaum waren die Gäste da, war Gabriel in seinem Arbeitszimmer verschwunden. Natürlich hatte er Adrien gebeten, dass sie nicht zu laut sein sollten, wegen Nathalie. Nun versuchte er seit Stunden sich irgendwie auf seine Entwürfe zu konzentrieren. Aber immer wieder wandern seine Gedanken zu dem bevorstehenden Treffen mit Ladybug.

Adrien und Marinette sassen zusammen mit Juleka, Luka, Rose, Mylène, Alix und Chloé bereits im Wohnzimmer. Es fehlte nur noch Kagami. „Bleibst du in Paris oder gehst du nach Shanghai?“, wagt Rose es Marinette zu fragen. „Ehrlichgesagt, ich weiss es noch nicht Rose. Ich brauche noch Zeit um mir darüber klar zu werden!“, murmelt Marinette ohne jemanden an zu sehen. „Wenn du gehen würdest, würden wir dich furchtbar vermissen!“, bemerkt Mylène. Bevor jemand etwas weiteres sagen kann, klingelt es an der Tür. „Das wird Kagami sein!“, springt Adrien auf und eilt zur Tür. Kurz danach kommt er mit Kagami zurück.
„Marinette, wie geht es dir?“, will diese sofort wissen und Umarmt die Blauäugige. „Hey, Kagami. Es geht so. Meine Rippen tun teilweise noch weh, aber sonst bin ich Okay!“, lächelt Marinette sie wollte nicht, dass jemand sich um sie sorgte. Kagami lässt sich neben Marinette auf das Sofa sinken. „So, jetzt müsst ihr mir aber erzählen was Freitag passiert ist. Ich weiss, dass es einen Angriff gab und in den Nachrichten wurde etwas über Tote gesagt. Nur warum hat Ladybugs Glücksbringer das nicht gerichtet?“, möchte Kagami hören. „Alya behauptet, weil Ladybug die Hilfe von Hawk Moth angenommen hat, hätte ihr Glücksbringer nicht alles repariert!“, kommt es sofort von Alix. „Warum sollte das so sein? Nur weil Hawk Moth dabei war, soll der Glücksbringer nicht funktioniert haben? Hätten dann nicht mehr Schäden zurückbleiben müssen?“, kommt es sofort von Luka. „Vielleicht war es, weil Cat Noir mit dem Kataklysmus in das Gebäude gekracht ist!“, bemerkt Adrien. „Das glaube ich nicht Adrien. Er hat doch schon öfter Gegenstände und Gebäude zerstört, aber der Glücksbringer konnte es immer wieder richten. Ich bin sicher, dass weder Cat Noir noch Ladybug Schuld haben!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Naja, vielleicht lag es an Ladybugs Verletzungen. Sie war gestern bei dem Angriff nicht da. Es war jemand anderes mit ihrem Miraculous da!“, wirft Chloé ein. „Stimmt als sie nach dem Sieg Freitag gefilmt wurde, war zu sehen, dass es sie echt heftig erwischt hatte!“, nickt Juleka. „Naja, wir sollten wohl froh sein, das Hawk Moth die Seiten gewechselt hat. Mit diesem neuen Schurken, haben Ladybug und Cat Noir alle Hände voll zu tun!“, bemerkt Mylène. „Ja so wird er wohl auch niemanden mehr von uns akumatisieren!“, nickt Alix. „Stimmt, aber kann seine Fähigkeit auch für Gutes benutzt werden?“, wundert sich Kagami. „Ich denke schon. Er gibt den Leuten basierend auf ihren Emotionen Kräfte. Das müsste bei Positiven Emotionen genauso gut funktionieren!“, überlegt Adrien. „Du und Marinette seid glaube ich, die Einzigen von uns, die noch nie akumatisiert wurden!“, kommt es da von Luka. „Bei mir hat er es versucht, aber ich habe mich dagegen gewehrt!“, nickt Marinette. „Bei mir hat er es wirklich noch nie versucht, aber vermutlich, weil da meistens andere stärkere Emotionen hatten als ich. Dafür wurde Papa schon akumatisiert!“, zuckt Adrien die Schultern. „Was für Emotionen habt ihr von Hawk Moth gespürt, als er euch akumatisiert hatte?“, fragt Chloé leise nach. „Wut und Hass!“, kommt es von Ivan. „Wut!“, geben Rose und Juleka zusammen von sich. „Wut und da war noch etwas, aber ich kann es nicht benennen!“, murmelt Mylène. „Wut war da. Kurz bevor ich gerettet wurde, waren da aber noch Resignation und ich glaube Verzweiflung!“, murmelt Luka. „Verzweiflung? Die habe ich auch gespürt!“, nickt Kagami. Dann sehen alle zu Chloé. „Wut und auch Verzweiflung!“, nickt sie. „Marinette, was hast du gespürt, als er es bei dir versucht hat?“, will die Blonde wissen. „Mhm, Wut war da. Dann wurde er von Mayura angesprochen. Plötzlich waren da Angst und Entsetzen, dann ist die Verbindung abgebrochen!“, murmelt Marinette nachdenklich. „Denkst du etwas war mit Mayura? Als er mich das letzte Mal akumatisiert hatte, schien es ihr nicht gut zu gehen!“, bemerkt Chloé. „Das ist gut möglich. Sicher sagen kann ich es aber nicht. Er hat die Verbindung fallen lassen!“, zuckt Marinette die Schultern. Nach Kurzem wechseln die Jugendlichen zu einem positiveren Thema.
„Es wird langsam Spät, wir sollten wohl nach Hause!“, bemerkt Luka. „Oh schon?“, entkommt es Adrien. „Ihr könntet doch zum Essen bleiben, ich kann Vater schnell fragen!“, fügt er an. „Also wenn es für deinen Vater wirklich okay, ist!“, nicken alle. „Ich gehe ihn fragen!“, damit springt Adrien auf und geht zur Tür zum Arbeitszimmer. Die anderen folgen ihm leise.

Chapter 7: Kapitel 6; Luka und Monsieur Agreste/ Ladybug und Hawk Roth

Summary:

Zwei sehr unterschiedliche Gespräche.

Chapter Text

Kapitel 6; Luka und Monsieur Agreste/ Ladybug und Hawk Moth

Knock, knock, pocht es an die Tür und Gabriel blickt, aus seinen Gedanken gerissen, zur Tür. Adrien tritt ein, ohne auf eine Antwort zu warten. „Papa?“, fragt Adrien. „Was ist Adrien?“, möchte Gabriel wissen. „Naja, ich wollte fragen ob die Anderen zum Abendessen bleiben dürfen?“, fragt Adrien und beisst sich auf die Unterlippe. Seufzend lässt Gabriel die Schultern sacken und geht etwas auf seinen Sohn zu. Wieso musste sein Sohn ihn so flehend ansehen und da hinter ihm in der Tür, stand auch noch Mademoiselle Dupain-Cheng. „Wenn ihre Eltern einverstanden sind!“, gibt er ohne Diskussion nach, auch wenn er lieber nein gesagt hätte. „Danke Papa!“, so springt Adrien seinem Vater um den Hals. Dieser muss einen Schritt zurück machen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Langsam Adrien!“, murmelt er nur und drückt den Jüngeren leicht an sich. „Du bist der Beste. Dürfen wir kochen?“, will Adrien da schon wissen. Seit wann wollte sein Sohn freiwillig kochen? Kurz blickt er zu der Blauäugigen, die noch in der Tür steht und lächelt. „Wenn ihr unbedingt wollt, aber ihr räumt danach auch wieder auf!“, erlaubt er es. „Danke Papa!“, schon war Adrien aus dem Raum.
„Leute sagt euren Eltern das ihr hier esst und dann ab in die Küche. Wir machen das Essen!“, hört er enthusiastisch von seinem Sohn. Seufzend tritt er zu dem Mädchen, welches noch in der Tür stand und Adrien kopfschüttelnd nachsah. „Seit Emilie nicht mehr da ist, wollte er nicht mehr Kochen!“, murmelt er mehr zu sich, als zu ihr. Sein Sohn schleifte seine Freunde einfach in die Küche und schien nicht zu bemerken, dass Marinette ihnen nicht folgte. „Es ist doch schön, wenn er es wieder möchte!“, lächelt Marinette zu dem Designer. Müde nickt Gabriel auf ihre Worte. Sie hatte recht. „Wollen sie nicht ihren Freunden und Adrien helfen?“, fragt er, als sie immer noch verharrt. „Backen und Desserts liegen mir, aber ansonsten, bin ich eher ungeschickt in der Küche!“, lächelt sie schwach und ihre Hand legt sich über ihre Rippen. „Sie haben Schmerzen?“, will er wissen und sie nickt nur leicht. „War der Trubel für sie zu viel?“, möchte er erfahren. Sofort schüttelt sie den Kopf. „Nein, es ist schön Adrien so ausgelassen zu sehen!“, zuckt sie dann die Schultern. „Es geht nicht um ihn, sondern um sie. Sie sind Verletzt und müssen genesen. Es ist wichtig, dass sie ehrlich sagen, wenn ihnen etwas zu viel wird!“, tadelt er sie sanft. „Mir geht es gut. Stille und allein sein ist für mich schlimmer!“, murmelt Marinette und schlingt ihre Arme um sich. Sanft legt Gabriel seine Hand an ihren Rücken. „Trotzdem sind sie nicht mit den Anderen gegangen!“, bemerkt er. „Ich bin jetzt doch auch nicht allein!“, nuschelt sie und blickt zu Boden. Es war ihr zu viel, aber sie wollte seinem Sohn die Freude nicht nehmen. „Was halten sie davon, wenn sie nach Nathalie sehen und ich sehe, dass meine Küche ganz bleibt?“, bietet er ihr leise an. „Natürlich!“, lächelt sie zu ihm hoch und macht sich auf den Weg zu Nathalie.

Zögerlich klopft Marinette an die Tür zu Nathalies Zimmer. „Herein!“, erklingt aber sofort Nathalies Stimme. Langsam schiebt sie die Tür auf und erblickt Nathalie mit ihrem Laptop auf dem Bett sitzend. „Marinette, komm nur rein!“, lächelt die Ältere sofort. „Ich möchte nicht stören. Monsieur Agreste hatte mich nur gebeten nach ihnen zu sehen!“, entschuldigt Marinette sich sofort. „Du störst nicht, komm rein!“, damit legt Nathalie ihren Laptop weg und klopft neben sich auf das Bett. Seufzend schliesst Marinette die Tür hinter sich und kommt der Aufforderung nach. „Wollten nicht Freunde von dir und Adrien vorbeikommen?“, erkundigt Nathalie sich, da Marinette schweigt. „Adrien ist mit ihnen in der Küche und macht das Abendessen!“, erklärt Marinette leise. „Wirklich? Warum bist du dann nicht bei ihnen?“, hackt Nathalie nach. „Adrien ist gerade etwas zu überdreht!“, nuschelt Marinette. „Es ist dir zu viel? Warum sagst du das nicht. Gabriel würde eure Freunde sofort zum Gehen auffordern!“, tadelt Nathalie. „Ich möchte Adrien nicht die Freude verderben. Er hat gerade so viel Spass. Er hat so gestrahlt als sein Vater erlaubt hat, dass die Anderen zum Essen bleiben und sie dann auch noch kochen dürfen!“, lächelt Marinette. „Hat Gabriel dich darum zu mir geschickt? Hat wenigstens er bemerkt, dass es dir zu viel wird?“, fragt Nathalie. Marinette nickt nur leicht. „Es ist nett, wie viel Rücksicht du auf Adrien nimmst, aber wenn es dir nicht gut geht oder etwas zu viel wird, musst du es sagen!“, seufzt Nathalie. „Alles gut, ich brauch nur eine kurze Pause dann geht es wieder!“, wehrt Marinette ab. „Sicher? Wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Du musst es uns einfach ehrlich sagen. Eure Freunde können jederzeit kommen, du musst dich nicht quälen, nur damit Adrien jetzt glücklich ist!“, erklärt Nathalie sanft. „Ich bin sicher!“, nickt Marinette. „Du wirkst Müde!“, bemerkt Nathalie. Marinette nickt nur leicht. So rutscht Nathalie etwas mehr in die Mitte des Bettes. „Leg dich hin!“, seufzt sie. Zögernd kommt Marinette der Aufforderung nach und ist keine Minute später eingeschlafen. Kopfschüttelnd betrachtet Nathalie das Mädchen. „Du bist genauso stur wie Gabriel!“, entkommt es ihr seufzend und sie nimmt sich ihren Laptop wieder.

Die Küche ist schon das reinste Schlachtfeld, als Gabriel in die Tür tritt. „Adrien, lasst die Küche ganz!“, entfleucht es seinen Lippen. Sofort blicken alle zu ihm. „Entschuldige Papa, wir sind wohl etwas zu übereifrig!“, grinst ihn sein Sohn an. „Das ist mir nicht entgangen. Aber dir scheint entgangen zu sein, dass Mademoiselle Dupain-Cheng noch nicht wieder ganz fit ist!“, seufzt Gabriel. „Marinette, wo ist sie überhaupt?“, stellt Adrien da fest. „Stimmt wo ist sie den Abgeblieben?“, kommt es besorgt von Alix. „Sie sieht nach Nathalie, der Trubel war ihr etwas zu viel. Aber aus Rücksicht auf euch alle, hat sie nichts gesagt!“, erklärt Gabriel. „Was?“, entkommt es Adrien. „Wir können gehen!“, kommt es sofort von Luka. „Sie glauben doch nicht, dass Mademoiselle Dupain-Cheng das akzeptieren würde oder? Sie hat bewusst nichts gesagt. Aber für ein nächstes Mal, achtet besser auf ihr verhalten. Sie versucht es nicht zu zeigen, aber wenn ihr richtig hinseht, wird euch auffallen, wenn es ihr zu viel wird!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Papa wir wollten nicht, dass Marinette sich unwohl fühlt oder es ihr zu viel wird. Aber sie hat heute doch so viel Gelacht und ich dachte sie würde sich freuen, wenn die anderen zum Essen bleiben!“, kommt es traurig von Adrien und er blickt zu Boden. „Adrien, keinem von uns war aufgefallen, dass etwas nicht okay ist, Marinette ist nun einmal gut darin es zu verstecken!“, beruhigt Rose ihn und legt einen Arm um ihn. „Es soll kein Vorwurf an euch sein Adrien. Ich wollte euch nur darauf hinweisen. Zudem stimmt es, sie versteckt es wirklich gut. Aber ich habe damit mehr als genug Erfahrung, um es trotzdem zu sehen!“, tritt Gabriel zu seinem Sohn und legt ihm die Hand auf die Schulter. „Was sollen wir dann machen?“, murmelt Adrien. „Einfach etwas langsamer und ruhiger. Du warst gerade so extrem Stürmisch, du hast ihr Fehlen erst bemerkt als ich dich darauf hingewiesen habe!“, lächelt Gabriel ihn an. „Danke Papa!“, umarmt der Jüngere ihn. Kurz wuschelt er ihm durch die Haare. „Dann lasse ich euch mal weiter Kochen, aber bitte lasst die Küche wirklich ganz!“, damit verlässt Gabriel die Küche.
„Monsieur Agreste?“, hält ihn eine Stimme ausserhalb der Küche auf. „Was gibt es?“, möchte er wissen und dreht sich dem Blauhaarigen Jungen zu, der vor der geschlossenen Küchentür steht. „Ich wollte mich bei ihnen Bedanken, dass sie sich um Marinette kümmern und auch das wir heute herkommen durften!“, erklärt der Junge ihm. „Das ist nichts wofür sie sich bedanken müssen. Für mich ist es selbstverständlich Mademoiselle Dupain-Cheng eine helfende Hand zu reichen, sie ist eine Freundin von Adrien!“, erwidert Gabriel. „Sie tun deutlich mehr als das. Sie bieten ihr ein Zuhause!“, schüttelt Luka den Kopf. „Ob es ein Zuhause für sie ist, liegt an Mademoiselle Dupain-Cheng, nicht an mir oder Nathalie oder Adrien. Nur wenn sie sich hier sicher und geborgen fühlt, ist es auch ein Zuhause!“, bemerkt Gabriel. Dabei denkt er daran, dass er sich bei den Dupains immer sicher und geborgen gefühlt hatte. „Aber genau diese Dinge geben sie ihr. Sie geben ihr Sicherheit und auch Geborgenheit. Sie hat alles verloren, aber sie sind da!“, begehrt Luka auf. „Sie sind genauso da. Sie braucht ihre Freunde!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Wir sind ihre Freunde, dass wir da sind, ist normal. Sie sind fast ein Fremder und trotzdem sind sie da!“, seufzt Luka. Er wollte die Beweggründe des Mannes verstehen. Wollte sicher sein, dass es Marinette gut ging. „Mademoiselle Dupain-Cheng ist ein aussergewöhnlicher, zuvorkommender, hilfsbereiter und sehr aufopferungsvoller Mensch. Sie erinnert mich an jemanden, denn ich kannte!“, lächelt Gabriel traurig. „Was wurde aus dieser Person?“, fragt Luka nach. „Sie ist viel zu jung verstorben!“, ist Gabriel ehrlich. Er spürte die Sorge des Jüngeren um Marinette. „Das tut mir leid!“, murmelt Luka. „Mademoiselle Dupain-Cheng liegt ihnen sehr am Herzen!“, stellt Gabriel fest. „Das tut sie. Marinette ist eine wundervolle Freundin und ich sorge mich um sie. Das Adrien wirklich auf beiden Augen blind zu sein scheint, macht es leider nicht besser!“, das Letzte grummelt Luka nur. „Nun, dass mein Sohn zu blind ist, um zu sehen was für ein Atemberaubendes Mädchen sie ist, habe ich durchaus schon bemerkt. Er scheint da wohl einen etwas kräftigeren Stoss von der richtigen Seite zu brauchen!“, schmunzelt Gabriel. „Adrien scheint wirklich der Einzige zu sein, der es nicht bemerkt!“, seufzt Luka. „Was, dass sie nervös wird und ständig errötet, wenn er in ihrer Nähe ist?“, zieht Gabriel eine Augenbraue hoch. „Sie wissen es, aber lassen sie trotzdem hier wohnen?“, hackt Luka nach. Er war sich nicht sicher, ob es gut oder schlecht war, dass Adriens Vater aufgefallen war, dass Marinette Gefühle für Adrien hat. „Warum sollte ich nicht? Bisher sehe ich nur Vorteile, sollte mein Sohn endlich begreifen, was er für sie empfindet. Jeden Morgen beim Aufstehen frische Croissants. Jemand der sich nicht beim geringsten Satz über meine Arbeit zu Tode langweilt. Angehname, ruhige Gesellschaft während der Arbeit. Ich wüsste nicht, wo sie ein Problem sehen!“, gluckst Gabriel. Luka klappt bei diesen Worten einfach der Mund auf. Adrien sollte auch Gefühle für Marinette haben? Mehr als Freundschaft für sie empfinden. „Gut vermutlich werde ich künftig doch wieder etwas häufiger Sport treiben müssen, aber das ist ein kleiner Preis, wenn mein Sohn glücklich ist und ich mit Gebäck verwöhnt werde!“, zwinkert Gabriel dem Blauhaarigen zu. „Es stört sie also nicht, dass Marinette nur die Tochter eines Bäckers ist?“, fragt Luka leise. „Die Tochter des besten Bäckers von Paris wollten sie wohl sagen. Aber was sollte mich daran stören? Sie ist klug, hübsch, freundlich, hilfsbereit, aufopferungsvoll, gütig, stellt das Wohl anderer über ihr eigenes, kann Backen und hat Talent was das Designen angeht!“, zählt Gabriel ihre guten Eigenschaften auf. „Zudem, wenn sie ihren Mut mal findet, ist sie durchaus auch schlagfertig und weiss sich gewählt und gekonnt auszudrücken!“, fügt er mit einem Lächeln an und muss an die Begegnung mit Céline denken. „Wow, das beschreibt Marinette verdammt gut. Aber sie ist auch stur, dickköpfig und kann sehr verbissen sein. Sie lässt sich schnell verunsichern und schreibt sich selber wenig Wert zu!“, nickt Luka. „Ja ihr Selbstvertrauen, daran muss sie wirklich arbeiten!“, stimmt Gabriel zu. „Jetzt müsste nur noch Adrien das begreifen und merken, dass sie mehr als Freundschaft für ihn empfindet!“, lässt Luka die Schultern sacken. „Hoffen wir, dass er sich nicht zu viel Zeit lässt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Mädchen lange auf ihn wartet ist gering. Vor allem wenn jemand anderes bereit ist auf sie zu warten!“, mit diesen Worten legt Gabriel dem anderen eine Hand auf die Schulter. „Marinette und ich waren kurz zusammen, aber es hat nicht gepasst. Nicht nur weil sie Adrien liebt. Ihre Zukunftsvorstellung und meine, sie passen nicht zusammen!“, schüttelt Luka den Kopf. „Ausserdem würde ich mich so sehr für sie und auch Adrien freuen, wenn er es endlich begreifen würde. Sie wären ein schönes Paar!“, fügt er noch an. „Nun, dann wird ein kräftiger Stoss eines Freundes meinem Sohn vielleicht die Augen öffnen!“, überlegt Gabriel. Dann lässt er den Jungen stehen um zu Nathalie und Marinette zu gehen.

„Du hast mit Papa geredet?“, will Adrien wissen als Luka wieder in die Küche kommt. „Ja, ist das ein Problem?“, fragt Luka nach. „Nein, nein!“, schüttelt Adrien den Kopf und konzentriert sich wieder auf die Töpfe vor sich. „Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Keiner von uns hat bemerkt, dass es ihr zu viel geworden ist. Es ist nun mal so, dass sie ein Sturschädel ist!“, legt Luka dem Blonden den Arm um die Schultern. „Aber ich hätte es besser wissen müssen. Nach dem Zwischenfall gestern mit Alya und der Sache heute mit Lila!“, murmelt Adrien. „Adrien, Marinette kann einem sehr gut etwas vorspielen, vor allem wenn sie nicht will, dass man merkt wie schlecht es ihr geht!“, seufzt Luka. „Weisst du ich dachte, wenn sie sieht, wie viel sie uns allen bedeutet, würde sie nicht mehr darüber nachdenken nach Shanghai zu gehen. Ich hatte gehofft, sie würde sich entscheiden hier zu bleiben. Ich möchte sie nicht verlieren. Sie ist mir wichtig und Papa und Nathalie mögen sie auch!“, erklärt Adrien unsicher. „Vielleicht solltest du dir darüber klar werden, was sie für dich wirklich ist. Was siehst du in Marinette? Ist sie eine Art Schwester für dich? Ist sie eine sehr gute Freundin oder ist sie mehr als nur eine Freundin für dich?“, versucht Luka ihn zu schubsen. „Luka, ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass es so unglaublich weh getan hat, als sie sagte sie würde nach Shanghai gehen und dass sie niemanden mehr habe!“, flüstert Adrien traurig. „Dann solltest du dir da Gedanken zu machen!“, rät ihm Luka und hilft dann wieder den Anderen. Adrien blickt seinem Freund nur nach und ist immer noch aufgewühlt.

Leise öffnet Gabriel die Tür zu Nathalies Zimmer und sieht sie am Laptop sitzen und Marinette neben ihr schlafen. Er hatte schon damit gerechnet, dass die Jüngere vor Erschöpfung einschlafen würde. „Gabriel?“, fragt Nathalie leise. Vorsichtig schliesst er die Tür hinter sich und geht zum Bett. „Wie geht es dir?“, möchte er besorgt von Nathalie wissen und setzt sich auf die Bettkante neben Marinette. „Ich bin immer noch wütend auf dich. Auch wenn du sie hochgeschickt hast, weil es ihr zu viel war!“, seufzt Nathalie mit Blick auf die Schlafende. „Sie ist einfach viel zu lieb. Weder Adrien noch ihre Freunde haben bemerkt, dass es ihr zu viel geworden ist. Ich habe gearbeitet bis Adrien wegen dem Abendessen gefragt hat. Da habe ich bemerkt, wie sie sich zurückgezogen hat. Trotzdem wollte sie Adrien die Freude nicht nehmen. Ich habe schon mit ihm und ihren Freunden geredet. Aber ich hätte zwischendurch mal nach ihnen sehen sollen!“, geht er nicht auf ihren ersten Satz ein. „Damit hast du recht, sie ist viel zu lieb. Und ja du hättest zwischendurch nach ihnen sehen sollen! Was hast du Adrien und ihren Freunden gesagt? Hast du sie nach Hause geschickt?“, möchte Nathalie wissen und klappt ihren Laptop zu. Mit einem Blick bemerkt sie, dass Marinette aufgewacht war. „Sie sind noch hier. Ich habe sie gebeten, nächstes Mal mehr auf Marinettes Verhalten zu achten. Adrien habe ich auch gebeten nicht so zu überborden!“, erklärt Gabriel leise. „Er ist doch sonst nicht so!“, stellt Nathalie fest. „Ich glaube er hat Angst. Angst das sie sich entscheidet nicht hier zu bleiben. Angst sie zu verlieren. Er dachte wohl, wenn er ihr zeigt, wem sie alles etwas bedeutet, würde sie sich eher entscheiden hier zu bleiben!“, offenbart Gabriel seine Gedanken. „Aber es ist ihre Entscheidung, er sollte nicht versuchen sie in eine Richtung zu drängen!“, seufzt Nathalie und blickt auf das Mädchen. „Da hast du recht. Nur irgendwie kann ich ihn verstehen. Sie ist ihm wichtig und er will sie nicht verlieren!“, lächelt Gabriel schwach. „Das kann ich auch verstehen, aber trotzdem ist es ihre Entscheidung!“, kommt es hart von Nathalie. Seufzend streicht Gabriel über Marinettes Schopf. „Wieso stört es dich so, dass er möchte, dass sie hierbleibt?“, möchte er wissen. „Das stört mich nicht. Sie tut ihm und vor allem auch dir gut. Mich stört, dass er es erzwingen möchte. Sie hat einen herben Verlust durchlebt. Trotzdem denkt Adrien gerade nur an sich selber. Sie hingegen denkt nur an Andere und nicht an sich selbst!“, seufzt Nathalie. „Adrien meint es doch nur gut!“, nuschelt da Marinette. Nathalie will schon etwas sagen, bemerkt aber die Tränen, die über Marinettes Wangen laufen. Gabriel seinerseits kann nur aufseufzen. „Sie wissen, dass es sich nicht gehört Gespräche zu belauschen?“, möchte er wissen. „Es tut mir leid!“, murmelt Marinette und drückt sich in eine sitzende Position. Sofort sieht Gabriel die Tränen und zieht ein Taschentuch hervor um es ihr zu reichen. „Danke“, nimmt die Jüngste im Raum dies an. Sanft rutscht Nathalie zu Marinette und zieht sie leicht gegen sich. „Marinette, du brauchst dich nicht zu entschuldigen!“, bemerkt Nathalie leise und wirft Gabriel einen bösen Blick zu. Dieser lässt nur die Schultern sacken und blickt auf seine Hände.
„Sicher, dass es nicht zu viel ist, wenn eure Freunde zum Essen bleiben?“, fragt Nathalie behutsam nach. „Es geht schon!“, nuschelt Marinette und spielt an dem Taschentuch in ihren Händen herum. „Na gut!“, murmelt Nathalie leise. Aber eigentlich war sie damit nicht zu frieden. In ihren Augen brauchte Marinette eigentlich ruhe. Da legt Gabriel sanft seine Hand auf die Hände von Marinette. Sofort spürt Nathalie, wie das Mädchen neben ihr, sich deutlich entspannt. „Ich wollte wirklich nicht lauschen!“, nuschelt die Blauäugige leise. „Schon gut!“, mit diesen Worten streicht Gabriel ihr sanft ein paar Tränen weg. „Adrien und ihre Freunde sorgen sich wirklich um sie!“, versucht er sie aufzumuntern.
„Papa, Nathalie, Marinette, das Essen ist fertig!“, hören sie da schon Adrien laut rufen. „Dann sollten wir wohl sehen, was die Chaoten uns vorsetzten!“, zwinkert Gabriel an Marinette gewandt. Dann richtet er sich auf und hält ihr die Hand hin. Mit einem Lächeln lässt sie sich von ihm aufhelfen. Dann hält er auch Nathalie seine Hand hin, doch diese ignoriert es und steht ohne Hilfe auf. Das Essen verlief relativ ruhig und die Freunde von Adrien und Marinette verabschiedeten sich direkt danach. Als sie weg waren, schickte Gabriel auch die beiden Verbleibenden in ihre Betten.

„Du gehörst auch ins Bett!“, hört er Nathalie hinter sich, während er das restliche Chaos in der Küche beseitigte. „Ich weiss, aber ich habe um Mitternacht noch einen Termin!“, seufzt Gabriel. „Um Mitternacht? Was bitte schön hast du so spät noch für einen Termin?“, möchte Nathalie wissen. Gabriel tritt seufzend zur Küchentür und schliesst sie, bevor er dicht zu Nathalie tritt. „Ich oder besser Hawk Moth trifft sich um Mitternacht mit Ladybug!“, flüstert der Designer. „Was? Wieso weiss ich davon nichts? Du kannst da nicht alleine hin!“, kommt es sofort von Nathalie. „Nathalie, du kannst das Miraculous nicht benutzen. Es hat dir schon viel zu sehr geschadet. Du hast Adrien gestern Abend doch auch gehört. Er hat Angst dich zu verlieren!“, seufzt Gabriel leise. „Ja aber was ist, wenn es nur eine Falle ist?“, will Nathalie wissen. Sie sorgte sich, dass Gabriel etwas passieren könnte. „Ich habe um das Treffen gebeten. Ich hoffe, dass Ladybug das Miraculous reparieren kann und eine Möglichkeit kennt, dir zu helfen!“, flüstert Gabriel und lässt sich auf einen Hocker an der Kücheninsel nieder. Zögernd legt Nathalie ihre Hand auf die Hände von Gabriel. „Trotzdem, was ist, wenn dir etwas passiert? Adrien braucht dich. Marinette braucht dich!“, möchte Nathalie wissen. „Ich bin vorsichtig, versprochen!“, murmelt der Grauäugige. „Na gut, dann warte ich in deinem Arbeitszimmer, bis du zurück bist!“, seufzt Nathalie. „Nein Nathalie, du musst dich ausruhen!“, widerspricht Gabriel ihr sofort. „Wie soll ich das machen, wenn ich mich um dich sorge?“, will sie wütend wissen und springt auf die Beine. Dann beginnt sie unruhig auf und ab zu laufen. „Nathalie“, versucht Gabriel es leise. Doch reagiert sie nicht. So streckt er seinen Arm nach ihr aus und ergreift ihr Handgelenk. Überrascht keucht Nathalie auf, als Gabriel sie zu sich zieht und seine Arme einfach um ihre Taille schlingt. Sein Gesicht verbirgt er an ihrer Brust. Völlig überrumpelt blickt sie auf den Älteren herunter. Sie braucht einige Momente, bevor sie sanft einen Arm um ihn legt und mit der anderen Hand beginnt über sein Haar zu streichen. So verharren die Beiden eine lange Zeit.
Das Klingeln von Gabriels Handy lässt die beiden sich von einander lösen. -Ladybug wartet, wo bleibst du?- liest er die Nachricht von Chloé und erschrickt, als er sieht wie spät es ist. Er war schon zehn Minuten zu spät. „Nathalie, ich muss los. Ich bin schon zu spät!“, sanft küsst er sie auf die Schläfe. Dann eilt er in sein Arbeitszimmer um das Pfauen-Miraculous zu holen. -Bin auf dem Weg!- schreibt er Chloé schnell zurück. „Nooroo, dark wings rise!“, murmelt er und verwandelt sich. „Sei vorsichtig und pass auf dich auf!“, hält Nathalies Stimme ihn auf. Schnell tritt er zu ihr und Umarmt sie, bevor er aus dem Fenster verschwindet. Nathalie setzt sich auf das Sofa um auf seine Rückkehr zu warten.

Schon aus einiger Entfernung sieht Hawk Moth jemanden am Geländer der Dachterrasse seines Zieles lehnen. „Guten Abend Ladybug, verzeih meine Verspätung!“, bittet er und landet neben ihr auf dem Geländer. „Queen Bee meinte, du wurdest aufgehalten!“, lächelt die Jüngere ihn an. „Aufgehalten ist nicht ganz das richtige Wort. Ich wurde eher vom gehen abgehalten!“, murmelt er und setzt sich auf das Geländer. „Mayura?“, möchte Ladybug neugierig wissen. „Ja, sie sorgt sich!“, nickt Hawk Moth. „Es klang so, als wäre es recht dringen, dass du mit mir sprechen musst!“, bemerkt Ladybug. „Ja“, nickt der Anzugträger und sucht nach den richtigen Worten. „Dann, ich höre?“, fordert die rot gekleidete. Unsicher beisst der Ältere sich auf die Unterlippe. Wie sollte er anfangen? Seufzend zieht er das Pfauen-Miraculous hervor und reicht es zu Ladybug. „Das Pfauen-Miraculous?“, fragt sie, nimmt es aber entgegen. Vorsichtig betrachtet sie es und sieht die Risse. „Es ist beschädigt!“, stellt sie fest. „Schon seit langer Zeit. Ich weiss nicht wann es passierte, aber damals hatte noch meine Frau es in ihrem Besitz!“, nickt Hawk Moth. „Ihre Frau?“, hackt Marinette nach. „Ja wir waren damals recht frisch zusammen, als wir die Miraculous in Tibet fanden. Sie liebte das Reisen, das Forschen und Erkunden. Damals nutzten wir die Miraculous um den Menschen in einem kleinen Dorf zu helfen. Erst als sie Jahre später begann krank zu werden, bemerkte ich das etwas mit der Brosche nicht stimmte, sah die Risse. Auf meine Nachfrage, sagte sie mir, dass die Beschädigung von einem der Kämpfe stamme!“, erklärt er leise. „Wurde sie wieder Gesund?“, möchte Ladybug besorgt wissen. „Nein, sie viel in ein Magisches Koma. Es ist bald zwei Jahre her, seit sie im Koma liegt. Darum wollte ich die Miraculous der Erschaffung und der Zerstörung. Ich hatte gehofft sie damit zurück zu bekommen. Doch nun hat Mayura das Miraculous benutzt, obwohl ich es ihr verboten hatte. Die Symptome werden immer schlimmer. Ihr darf nicht dasselbe passieren wie meiner Frau. Bitte Ladybug, kannst du etwas für sie tun?“, erklärt er leise weiter und muss gegen die Tränen kämpfen. Ladybug stösst sich vom Geländer ab und tritt genau vor Hawk Moth. „Ich weiss nicht ob es eine Heilung gibt. Da will ich dich nicht belügen. Aber ich kann versuchen, eine Möglichkeit zu finden, Mayura zu helfen. Allerdings denke ich, dass es für deine Frau zu spät ist!“, stellt Ladybug klar. Hawk Moth nickt. „Das es für meine Frau zu spät ist, damit habe ich mich eigentlich schon abgefunden. Aber nach dem Mayura das Miraculous benutzt hatte, konnte ich nicht einfach aufhören und sie diesem Schicksaal überlassen!“, bemerkt er leise. „Was ist mit den beiden Kwamis, was haben sie dir gesagt?“, will die Heldin wissen. „Sie meinten das Miraculous könne repariert werden. Wegen einer Heilung meinten sie, dass nur der Hüter dieses Wissen besitze oder die Vereinigung der Miraculous von Erschaffung und Zerstörung gemeinsam entsprechend mächtig genug wären!“, seufzt er. „Darum wolltest du sie haben. Es war einfacher sie zu finden als den Hüter!“, fragt Ladybug nach. Wieder nickt er nur. „Ich werde einige Tage zeit brauchen. Es gibt auch noch einiges Anderes, worüber wir reden sollten!“, bemerkt sie leise. „Queen Bee meinte es. Ich nehme an, dass für dich noch weitere offene Fragen besten!“, bestätigt er. „Eigentlich nur eine wirklich wichtige. Wirst du in Zukunft auf unserer Seite kämpfen? Zudem muss ich wissen, ob Mayura, wenn sie wieder gesund ist, auch mit uns kämpfen wird!“, kommt es direkt von der Dunkelhaarigen. „Ja, ich werde an eurer Seite kämpfen. Nie wieder soll jemand so furchtbares Leid durchleben, wie das Mädchen, dass sonst hier oben steht und Paris überblickt. Aber für Mayura kann ich nicht sprechen, auch wenn es mir lieber wäre, sie würde sich entscheiden nie mehr zu kämpfen!“, flüstert er und denkt an die traurigen Augen von Marinette. „Du kanntest die Dupain-Chengs?“, wundert sich Ladybug. „Ja, ich kannte sie. Tom und seine Eltern kannte ich sogar sehr gut. Früher habe ich oft in der Bäckerei eingekauft. Seit meine Frau im Koma ist, kaum noch. Meist brachte Mayura mir dann Gebäck von ihnen!“, lächelt er bei der Erinnerung. „Cat mag Marinette, er nennt sie immer seine Prinzessin. Sie scheint ein nettes Mädchen zu sein!“, weicht Ladybug aus. Dieser Mann war also früher oft in der Bäckerei gewesen? Kannte sie ihn also sogar? „Sie ist ein wundervoller Mensch. Hätte sie etwas mehr Selbstvertrauen, hätte ich darauf gewettet, dass sie Ladybug ist!“, grinst Hawk Moth. Ja der Gedanke war ihm gekommen, doch hatte er ihn, wegen ihres fehlenden Selbstvertrauens, verworfen. „Wirklich? Cat beschreibt sie immer als so sanftmütig und zart!“, versucht Ladybug sich an dessen Worte zu erinnern. Damit bringt sie Hawk Moth zum Lachen. „Was ist daran so lustig?“, will sie wissen. „Es scheint, dass dieses Mädchen Köpfe verdreht ohne es zu bemerken. Aber sie scheint ja nur für einen Augen zu haben!“, gluckst er. „Ach noch eine Frau, bei der Cat keine Chance hat? Er kann einem schon fast leidtun!“, gluckst nun auch Ladybug. „Manche Männer haben einfach nicht so viel Glück. Bis ich meine Frau kennenlernte, bekam ich auch nur abfuhren!“, schmunzelt Hawk Moth. „Tja, dann kommt für Cat hoffentlich auch bald die Richtige. Nur sollte er wohl nicht als Held nach ihr Ausschau halten!“, lächelt Ladybug. „Das stimmt!“, nickt ihr gegenüber. Genau da klingelt sein Handy. Seufzend zieht er es hervor. Als er Nathalies Bild sieht sacken seine Schultern nach unten.
„Mayura, was gibt es?“, möchte er leise wissen. „Ich mache mir Sorgen. Du bist jetzt schon eine ganze Weile weg. Du hast nicht gesagt, dass es so lange dauern wird. Verdammt wo bist du?“, will sie wissen. „Immer noch bei dem Treffen mit Ladybug. Du solltest schlafen, leg dich hin, ich bin so gut wie auf dem Rückweg!“, murmelt er. „Ich werde sicher nicht ins Bett gehen, solange du ausser Haus bist. Das wo du bist hast du auch nicht beantwortet. Ausserdem will ich mit Ladybug reden. Sie wird Emilie sicher helfen, wenn wir sie darum bitten und ihr alles erklären!“, schnauzt sie ihn an. Hawk Moth zieht das Handy einfach vom Ohr und will auflegen, doch Ladybug verhindert es. „Alles okay?“, will sie wissen und legt ihre Hand auf den Handy Display. „Nein!“, murmelt Hawk Moth. Seufzend nimmt Ladybug das Handy und hält es ans Ohr. „Mayura, hier ist Ladybug!“, spricht sie hinein. „Ladybug? Er ist also wirklich bei dir? Ich will mit dir reden. Seine Frau“, haspelt Mayura. „Ich weiss, er hat es mir erzählt!“, unterbricht die Jüngere seufzend. „Also hilfst du uns, seine Frau zurück zu bringen? Ich bin gerne bereit mein Leben zu opfern, wenn er sie dann wieder bekommt!“,kommt es hastig von Mayura. Kurz blickt Ladybug zu Hawk Moth, der am Geländer zu Boden gesunken war und die Knie an die Brust gezogen hatte. Seufzend geht sie zur Dachluke und schlüpft in das Zimmer. „Wieso willst du dich für sie opfern?“, will Ladybug von der Anderen wissen. „Weil sie ein so unglaublich gütiger und lebensfroher Mensch ist. Weil sie ihm alles bedeutet und auch sein Sohn seine Mutter braucht!“, erklärt Mayura. „Sie ist seit zwei Jahren nicht mehr da. Denkst du nicht, es würde die Beiden treffen dich zu verlieren? Du scheinst einen wichtigen Platz in ihren Leben eingenommen zu haben!“, hackt Ladybug nach. „Seinen Sohn vielleicht, aber er würde seine geliebte Mama wieder bekommen. Hawk Moth würde alles geben, um sie zurück zu bekommen. Nur darum haben wir all diese Dinge überhaupt getan. Ich bin für ihn nicht wichtig!“, Mayura kann den Schmerz nicht ganz aus ihrer Stimme heraushalten. Ladybug kann nicht anders als die Augen zu verdrehen. Wirklich, hier dasselbe spiel wie bei Nathalie und Gabriel? Auch bei den Beiden sah ein Blinder, dass da mehr war, aber sie zu stur waren es zu sehen. Obwohl Hawk Moth schien sich seiner Gefühle zumindest zum Teil bewusst zu sein. „Was wenn er sie nicht zurückwill? Wenn ich dir sage, dass er mich darum gebeten hat alles zu tun um dich zu retten?“, möchte Ladybug wissen. Hier konnte sie wenigstens helfen. „Was? Er hat was?“, flüstert Nathalie und kann nicht verhindern, dass Tränen über ihre Wangen laufen. „Sein Sohn darf ihn nicht verlieren!“, setzt sie nach. „Ich werde alles tun um genau das zu verhindern. Weder seinen Vater noch dich soll der Junge verlieren. Ich suche nach einer Lösung für euch!“, erklärt die Heldin. „Wirklich?“, flüstert die Ältere. „Ja wirklich, tu mir einen Gefallen und leg dich schlafen. Ich schicke Hawk Moth auch nachhause ins Bett. Sobald das Pfauen-Miraculous repariert ist, treffen wir zwei uns mal und reden vernünftig!“, lächelt Ladybug ins Telefon. „Danke Ladybug, aber ich kann mich nicht hinlegen, solange er nicht da ist. Wenn jemand das offene Fenster sieht und dadurch einbricht!“, erklärt Mayura. „Na gut, aber wenn er zurück ist, geht ihr Beide ins Bett!“, seufzt Ladybug. „Versprochen!“, nickt Mayura. „Schlaf dann gut!“, damit zieht Ladybug das Handy vom Ohr und legt auf. Dann verlässt sie das Zimmer wieder und verschliesst die Dachluke. Sie hatte schon vorher die aller wichtigsten Dinge in ihr JoJo gesteckt.

„Mayura wartet auf dich, du solltest los!“, spricht sie den Mann an und hält ihm sein Handy hin. „Worüber habt ihr geredet?“, fragt er leise. Kopfschüttelnd setzt Ladybug sich links neben ihn. „Sie wollte sicher sein, dass ich deine Frau rette, selbst wenn es sie ihr eigenes Leben kostet!“, ist Ladybug ehrlich. „Mein Sohn würde mir das niemals verzeihen!“, flüstert er leise. „Das und er würde sie vermutlich vermissen. Ich habe ihr gesagt, worum du mich gebeten hast. Sie schien damit nicht gerechnet zu haben!“, lächelt die Blauäugige und legt ihre Hand an seinen Oberarm. „Sie hasst mich und dass zurecht!“, nuschelt er. „Ich war ein Egoistisches Arschloch!“, murmelt er weiter. Damit bringt er die junge Frau zum Lachen. „Nun dem das du egoistisch warst, kann ich nicht widersprechen. Aber sie hasst dich nicht. Du bist ihr wichtig und sie sorgt sich um dich!“, grinst sie ihr gegenüber an. Doch er bleibt einfach still. „Na los, sie wartet und gehört wirklich ins Bett. Geh!“, fordert sie ihn auf. „Danke Ladybug!“, damit zieht er die Jüngere in eine feste Umarmung. Diese erwidert das sofort. Einige Momente verharren beide, bevor Hawk Moth sich langsam löst. „Pass auf dich auf und schon dich, damit deine Verletzungen richtig verheilen!“, sagt er ihr. „Ich versuche es!“, bringt sie gequält hervor. „Nicht versuchen, machen!“, fordert er. „Das ist nicht so einfach. Ich will niemandem zur Last fallen!“, nuschelt sie. Bei diesen Worten hat Gabriel sofort wieder das Gesicht von Marinette vor Augen. „Jemandem zur Last fallen? Ich bin sicher, dass du genau das nicht tust. Deine Familie und Freunde sorgen sich sicher um dich!“, seufzt er. „Genau das ist es, was ich nicht will. Niemand soll sich wegen mir Sorgen machen. Das möchte ich nicht!“, flüstert sie. „Du bist ein Sturkopf, weisst du das?“, will er wissen. „Ich möchte nur niemandem“, doch weiter kommt sie nicht. „Hat irgendwer behauptet, du wärst eine Last?“, will er hören. „Nein, aber ich habe jemanden mit meinen Worten sehr verletzt!“, haucht sie. Wieso erinnerte Ladybug ihn nur so sehr an Marinette Dupain-Cheng. „Du, gerade du bist für niemanden eine Last. Da bin ich sicher. Du rettest Paris immer wieder aufs Neue!“, redet er eindringlich auf sie ein. „Trotzdem sind die Dupain-Chengs meinetwegen tot!“, flüstert sie und die Tränen beginnen über ihr Gesicht zu rinnen. Ja es war nur ihre Schuld, dass ihre Eltern nicht mehr lebten. Nur weil sie unfähig war, so wie sie es nun einmal immer war. „Nein, es war nicht deine Schuld und auch nicht die von Cat Noir. Das darfst du dir gar nicht erst einreden!“, tadelt er sie und zieht sie wieder in seine Arme. Gott, sie war doch noch fast ein Kind. Sie kämpft gegen Monster, aber sie war doch noch so jung. Er spürt wie sie sich haltsuchen an ihn klammert und hört ihr Aufschluchzen. Sanft streicht er über ihren Schopf und hält sie dicht an sich. Dieses Mädchen war sicher nicht älter, als sein eigener Sohn. Das machte alles was er getan hatte, nur noch schlimmer. Nach einigen Minuten drückt die Jüngere sich von ihm weg. „Danke, es ist so schwer. Ich konnte bisher nicht darüber reden. Es hat mich schon fast zerfressen!“, murmelt sie. Sie fragte sich die ganze Zeit, ob ihre Eltern und ihr Grossvater hatten leiden müssen. Sanft streicht Howk Moth eine Träne von ihrer Wange. „Nicht dafür. Das war selbstverständlich. Ich konnte und kann wenigsten immer mit Mayura reden. Wenn du jemanden brauchst um zu reden. Nachts kann ich mir sicher irgendwie Zeit nehmen!“, lächelt er schwach. „Queen Bee kann dich wirklich immer erreichen?“, fragt Ladybug leise. „Ja, das kann sie. Wenn etwas ist, sie kann mich egal zu welcher Zeit kontaktieren. Ich werde nicht immer sofort reagieren können, aber das verstehst du sicher!“, lächelt er sie sanft an. „Mayura ist die Einzige, die weiss wer du wirklich bist? Also ausser Queen Bee, sie weiss es oder? Weil, sie ist die Einzige, die meine aber auch die Identität von Cat kennt!“, fragt Ladybug. „Ja nur Mayura und Queen Bee wissen es. Queen Bee auch nur weil ich das Pech hatte, dass die Naht einer Wunde aufgerissen war!“, seufzt er leise. „Okay, aber du solltest wirklich los!“, nickt die Blauäugige. „Du hast recht, du gehörst aber auch ins Bett!“, nickt er und richtet sich auf um ihr dann eine helfende Hand zu reichen. Als Ladybug steht, trennen sich ihre Wege wieder.

Chapter 8: Kapitel 7; Ein Einbruch und die Leichenhalle

Summary:

Ein Einbruch erschüttert Gabriel und auch Adrien. Adrien will weder Marinette noch seinen Vater alleine lassen, wofür entscheidet er sich.

Chapter Text

Kapitel 7: Ein Einbruch und die Leichenhalle

„Nooroo, dark wings fall!“, murmelt Gabriel als er in seinem Arbeitszimmer ankommt und schliesst schnell das Fenster. Verwundert blickt er sich um, aber es war dunkel und Nathalie war nicht da. „Nathalie?“, fragt er leise. Keine Antwort. Leise verlässt er sein Arbeitszimmer und bemerkt Licht in der Küche. Zögerlich geht er dort hin. Doch auch in der Küche ist niemand. „Nathalie?“, fragt er noch einmal. Nichts, war sie nach Oben in ihr Zimmer gegangen? Schnell aber möglichst ohne Geräusche zu machen eilt er zu ihrem Zimmer, aber auch da ist sie nicht. Wo war Nathalie? War sie bei Emilie? Sofort eilt er wieder in sein Arbeitszimmer nur um die Knöpfe an Emilies Portrait zu drücken. Kaum war er unten sah er den zerschlagenen Glassarg und vor ihm auf dem Boden Nathalie. „Nathalie!“, mit diesem Ausruf eilt er auf sie zu. Als er neben ihr kniet zieht er sie vorsichtig in seine Arme. „Nathalie?“, spricht er sie an und tätschelt ihre Wange. „Gabriel?“, ihre Stimme war dünn und ihre Augen trüb, als sie sie öffnet. „Nathalie, was ist passiert?“, fragt er sanft. „Nach dem Telefonat war da plötzlich dieser Schatten. Dann wurde ich an eine Wand gepresst. Ich sollte still sein, sonst würden Adrien und Marinette sterben. Dann hat die Person mich gezwungen sie zu Emilie zu bringen. Vor dem Sarg war da plötzlich dieser enorme Schmerz und alles wurde schwarz!“, erklärt Nathalie stockend. Schnell hebt Gabriel sie hoch um sie in sein Arbeitszimmer zurück zu bringen. Erst Oben angekommen, bemerkt er die Verwüstung. Vorsichtig setzt er Nathalie auf das Sofa, als auch schon die Fensterscheiben klirrend zersplittert.
„Papa!“, erklingt kurz darauf die Stimme von Adrien. Gabriel kniet sich einfach neben Nathalie. „Brauchst du einen Arzt?“, fragt er sie. „Ich weiss nicht, mein Schädel brummt!“, nuschelt sie. Da stürmen auch schon Adrien und Marinette in den Raum. „Papa, Nathalie, was ist passiert?“, kommt es panisch von Adrien. „Wenn ich es wüsste Adrien. Ich musst noch mal Weg und als ich wieder kam fand ich Nathalie hier niedergeschlagen und dann sind auch schon die Scheiben zersplittert!“, murmelt Gabriel „Was?“, kommt es von Adrien. Marinette kniet sich einfach hinter Nathalie. „Blut, das muss sich ein Arzt ansehen!“, murmelt Marinette leise und besieht sich die Verletzung an Nathalies Hinterkopf. „Adrien hast du dein Handy? Wir brauchen einen Krankenwagen und die Polizei!“, wendet sie sich an den Blonden. Sofort schüttelt er den Kopf. Gabriel zieht mit zitternden Händen seins hervor. Schnell nimmt Marinette es ihm ab. „Adrien holst du bitte etwas zu trinken für Nathalie und deinen Vater!“, bittet sie ihren Freund. „Nicht allein, es könnte noch jemand im Haus sein!“, kommt es mit geweiteten Augen von Gabriel. Das Licht in der Küche hatte gebrannt. Wie mechanisch steht er auf und geht zu seinem Sohn. Marinette beobachtet das besorgt und wählt den Notruf. Diesem schildert sie was passiert war und wo sie sich befand.
„Nathalie, konntest du die Person sehen?“, möchte sie dann leise wissen. „Nein, es war nur ein Schatten im Augenwinkel. Aber die Stimme, es war sicher eine Frau!“, versucht Nathalie sich zu erinnern. „Okay, das ist schon mal gut. Hast du Schmerzen, Unwohlsein oder sonst etwas?“, fragt Marinette weiter. „Kopfschmerzen und das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen!“, murmelt Nathalie. „Hört sich nach einer Gehirnerschütterung an. Sie werden sicher die Nacht ins Krankenhaus müssen!“, seufzt Marinette. Schritte lassen sie zur Tür blicken. Adrien und Gabriel, jeder mit zwei Tassen, kamen gerade wieder. Schnell steht Marinette auf um Gabriel die Tassen ab zu nehmen. Er sah wirklich nicht gut aus. „Sie sollten sich setzen!“, murmelt sie ihm besorgt zu. Er nickt nur und lässt sich dann links von Nathalie auf das Sofa sinken. Marinette stellt die Tassen vor den Beiden ab und setzt sich neben Gabriel. Adrien sass schon auf Nathalies anderer Seite. Nathalie lässt sich gegen Gabriel sacken. Besorgt schlingt er seine Arme um sie.
„Ich hätte nicht zu dem Treffen gehen sollen, dann wäre das nicht passiert!“, murmelt Gabriel leise. Als er Nathalie da Unten gefunden hatte, hatte er einen Moment gedacht, sie wäre tot. Er spürt wie eine zierliche Hand anfängt einfach über seinen Rücken zu streichen. „Das stimmt nicht!“, kommt es schwach von Nathalie. „Papa, Nathalie hat recht. Auch wenn du hier gewesen wärst, hätte es passieren könne. Vielleicht wärst du dann jetzt verletzt oder sogar tot!“, kommt es von Adrien. Dieser kann die Tränen kaum zurückhalten. Sofort löst Gabriel seinen rechten Arm von Nathalie um seinen Sohn näher zu ziehen. Kaum war Adrien nahe genug schlang auch Nathalie ihre Arme um Adrien. Dieser erwidert das indem er sich an ihr festklammert. Langsam löst Gabriel auch seinen linken Arm, nur um Marinette seine Hand hin zu halten. Diese zögert, nimmt die Hand aber. So zieht Gabriel sie einfach sanft auf seinen Schoss und in die Umarmung hinein. Adrien greift schnell nach einer von Marinettes Händen. Diese lehnt ihren Kopf an Gabriels Schulter und hält je eine Hand von Adrien und eine von Nathalie fest. „Ich bin nur froh, ist euch Beiden nichts passiert!“, flüstert Nathalie. „Ja, das ist ein Glück!“, stimmt Gabriel zu. Sanft streicht er seinem Sohn übers Haar. Wie froh er war, dass es den Beiden gut ging und Nathalie nicht schwerer verletzt worden war.
„Papa, muss ich trotzdem zur Schule?“, fragt Adrien da auch nach. „Natürlich musst du zur Schule!“, schnappt Nathalie, fast sich dann aber an den Kopf. „Aber Nathalie!“, nuschelt Adrien. „Kein aber Adrien, Nathalie hat recht. Du gehst zur Schule!“, seufzt Gabriel leise. So sitzen die Vier still da, bis die Sirenen der Polizei zu hören sind. „Ich geh zur Tür!“, damit steht Marinette auf. Sofort fast Gabriel sie am Handgelenk. „Nicht allein!“, bittet er leise. „Ich gehe mit, Papa. Bleib du bei Nathalie!“, damit steht auch Adrien auf und verlässt mit Marinette den Raum. „Nooroo, behalt die Beiden im Auge!“, flüstert Gabriel dem Kwami zu, der aus seinem Jackett schielt. Sofort kommt dieser der Bitte nach. „Gabriel, glaubst du wirklich, dass noch jemand im Haus ist?“, möchte Nathalie leise wissen. „Als ich zurückkam, war in der Küche Licht. Du warst nicht hier, also habe ich dich gesucht!“, murmelt er. „In der Küche war Licht? Sicher das Marinette nicht in der Küche war?“, fragt Nathalie besorgt nach. „Ja, sehr sicher!“, bemerkt Gabriel. „Scheisse, was ist mit Emilie?“, haucht Nathalie. „Darauf habe ich nicht geachtet. Verdammt Nathalie, einen Moment dachte ich du wärst tot!“, bringt Gabriel zitternd hervor und zieht die Jüngere einfach fester an seine Brust. Diese braucht einen Moment um die Worte des Anderen zu verarbeiten, aber dann dreht sie sich in seinen Armen und schlingt ihre eigenen um seine Taille.
Schritte lassen Gabriel zur Tür blicken. Marinette und Adrien kamen mit Polizisten und Sanitätern herein.
„Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur!“, grüßt Officer Raincomprix. „Officer Raincomprix!“, grüßt Gabriel zurück. „Marinette hat uns gesagt, dass Mademoiselle Sancoeur verletzt wurde?“, fragt Roger nach. „Ja, ich musst recht spät nochmal weg, als ich vorher zurückkam, fand ich Nathalie niedergeschlagen hier im Arbeitszimmer!“, erklärt der Designer belegt. „Gut, wir müssen sie untersuchen!“, erklärt ein Sanitäter freundlich. Langsam löst Gabriel sich von Nathalie und steht auf. Schnell tritt er zu Adrien und Marinette um die Beiden wieder an sich zu ziehen.
„Konnten sie schon überprüfen ob etwas gestohlen wurde?“, möchte Roger wissen. „Nein, meine einzige Sorge galt Nathalie, Adrien und Marinette!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Dann müsste ich sie jetzt bitten das zu überprüfen!“, erklärt Roger. Doch da klingelt Gabriels Handy. Marinette hatte es eingesteckt und reicht es ihm nun. „Unbekannte Nummer!“, nuschelt Gabriel mit einem Blick auf das Display. „Stellen sie auf laut!“, weist Roger an. So nimmt Gabriel ab und stellt direkt auf laut.
„Agreste!“, meldet er sich. Alle sind still und blicken zu ihm. „Hallo Gabriel mon cher, es ist lange her!“, lacht eine Frauenstimme. Nathalie wird blass, das war die Stimme des Eindringlings. „Wer sind sie und was wollen sie!“, will Gabriel wissen. Er kannte die Stimme, konnte sie aber nicht zuordnen. „Was ich will? Süsse Rache!“, lacht die Unbekannte. „Du wirst büßen, genauso wie Emilie gebüßt hat. Du wirst lernen wo dein Platz ist du dreckiges Stück scheisse. Ich werde sehr viel Spass haben dich Stück für Stück zu zerstören!“, fügt die Stimme mit bedauerndem Ton an. Gabriel kann nur wie erstarrt auf sein Handy starren. „Habe ich dich sprachlos gemacht? Emilies Leiche kannst du Morgen übrigens von der Spitze des Eifelturms holen! Ich bin fertig mit ihr, ich hoffe, dir gefällt was ich mit ihr gemacht habe!“, nach diesen Worten hatte die Frau aufgelegt. Marinette hatte gewusst, dass Emilie Agreste offiziell nicht als tot, sondern als verschwunden galt, aber das war heftig. Jemand hatte sie getötet und es würde vermutlich nicht bei diesem Mord enden. „Papa was meint diese Frau mit ihren Worten?“, will Adrien wissen. Seine Mutter war krank gewesen und dann auf einmal war sie weg gewesen. Er hatte immer gedacht, sie wäre gegangen, damit er und sein Vater sie nicht sterben sehen würden. Nach Adriens Frage, geben Gabriels Beine unter ihm einfach nach und er sackt auf seine Knie. Sofort ist ein Sanitäter neben ihm, während Marinette Adrien sanft in ihre Arme zieht. „Monsieur Agreste, haben sie eine Ahnung, wer das gerade war und weshalb sie sich an ihnen rächen möchte?“, fragt Roger besorgt nach. Gabriel kann nur den Kopf schütteln. „Ich werde eine Einheit vor dem Haus positionieren und dann direkt zum Eifelturm fahren. Aber können sie mir mehr zu der Sache mit ihrer Frau sagen?“, seufzt Roger. Mit etwas Mühe kommt Gabriel auf die Beine und deutet Roger mit ihm den Raum zu verlassen. Hinter sich zieht er die Tür zu, doch fällt sie nicht ins Schloss.
„Emilie war schon längere Zeit krank als sie verschwand. Eigentlich wollte sie nach Tibet zu einem speziellen Heilkundigen, aber sie verschwand bevor sie bei ihm war. Ihre Spur verlief sich an der Grenze zu Tibet. Ich nahm an, sie wäre der Krankheit erlegen!“, hören alle Gabriel leise erklären. Adrien klammert sich fester an Marinette. Kurz danach treten Gabriel und Roger wieder ein.
„Wie sieht es aus, muss Mademoiselle Sancouer ins Krankenhaus?“, möchte Roger wissen. „Eigentlich ja, aber sie verweigert es!“, seufzt einer der Sanitäter. „Nathalie“, setzt Gabriel schon an. „Vergiss es Gabriel. Nach dem Anruf gerade eben kannst du vergessen, dass ich Marinette, Adrien und dich alleine hierlasse!“, fährt sie ihn sofort an. „Sie müssen sich schonen, mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen!“, bemerkt der Sanitäter. „Ja!“, kommt es knapp von Nathalie. „Na gut, dann gehen wir. Sobald etwas ist, rufen sie sofort an!“, wendet Roger sich an Gabriel. „Ich bringe sie zur Tür!“, lächelt Marinette die Polizisten und Sanitäter an und geht mit ihnen. Gabriel setzt sich einfach wieder zu Nathalie und zieht sie an seine Brust. Adrien steht etwas verloren da.

„Marinette, wenn irgendetwas ist, melde dich zu jeder Tages- und Nacht-Zeit bei mir!“, bittet Roger das Mädchen an der Tür. „Das mache ich. Ich hoffe die Person wird schnell gefunden. Die Agrestes haben schon genug durch gemacht!“, flüstert Marinette traurig. „Wir tun alles was wir können. Ich sorge dafür, dass hier verstärkt Patrouliert wird. Tu mir aber den gefallen und geh nicht allein raus!“, bittet der Polizist. „Das würde Monsieur Agreste gar nicht zulassen!“, lächelt Marinette. „Für ihn muss es wirklich ein riesiger Schock sein!“, murmelt Roger und verschwindet. Langsam geht Marinette zum Arbeitszimmer zurück und bleibt in der Tür stehen.
„Wir sollten uns wohl alle hinlegen!“, lächelt sie nach einigen Momenten schwach. Die Agrestes und Nathalie blicken sofort zu ihr. „Danke Marinette!“, lächelt Nathalie und versucht auf zu stehen. Sofort ergreift Gabriel stützend ihren Unterarm und hilft ihr. Seufzend lässt Nathalie es zu. Adrien tritt zu Marinette und zieht sie wieder in seine Arme. „Darf ich wieder bei dir schlafen, ich möchte nicht alleine sein!“, nuschelt er ihr zu. Die Blauäugige nickt ihrem Freund nur sanft zu.
Gabriel tritt mit Nathalie am Arm zu den Beiden. „Adrien du musst morgen zur Schule, ab ins Bett!“, bittet Nathalie sanft. So verschwinden Adrien und Marinette. „Hältst du es für klug sie einfach so ins Bett zu schicken? Sie sind sicher aufgewühlt!“, murmelt Gabriel. „Gerade Marinette braucht die Ruhe!“, murmelt Nathalie und klammert sich an Gabriels Arm fest. Seufzend ändert er seine Position und hebt die Jüngere auf seinen Arm. „Das sollst du doch nicht!“, nuschelt sie, legt aber ihren Kopf an seine Schulter. So trägt Gabriel sie zu ihrem Zimmer. Vor dessen Tür setzt er sie sanft wieder auf ihre Füsse. „Danke, denn Rest schaffe ich alleine!“, schlägt sie ihm die Tür vor der Nase zu. Mit hängenden Schultern geht Gabriel zu seinem eigenen Zimmer und macht sich Bettfertig. Dann setzt er sich auf die Bettkante und verbirgt sein Gesicht in den Händen. Es war alles nur seine Schuld. Wie sehr er sich wünschte, dass Nathalie wieder gesund wurde. Er hoffte Ladybug würde eine Lösung finden.
„Meister?“, spricht Nooroo ihn an. „Alles ist nur meine Schuld!“, flüstert Gabriel und spürt wie Nooroo sich an ihn schmiegt.

Adrien und Marinette hatten beobachtet wie Nathalie Gabriel die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. „Ich mach mir Sorgen um Papa!“, flüstert Adrien leise als sein Vater in seinem Zimmer verschwunden war. „Möchtest du zu ihm?“, fragt Marinette. „Ich kann dich nicht alleine lassen!“, kommt es sofort zurück. „Soll ich mitkommen?“, fragt sie einfach. „Das würdest du?“, fragt Adrien leise. „Natürlich!“, lächelt sie ihn an. So gehen die Beiden leise zu der Tür und Adrien klopft zaghaft an, bevor er die Tür öffnet.
Ein zaghaftes Klopfen lässt Gabriel aufblicken. Nooroo schlüpft schnell in Gabriels Oberteil. „Adrien, ist etwas?“, möchte er besorgt wissen, als sein Sohn eintritt und seine Freundin mit sich in den Raum zieht. Während Marinette bei der Tür stehen bleibt, eilt Adrien zu seinem Vater. „Ich…“, fängt Adrien an, stockt aber und blickt zu Boden. Sanft greift Gabriel nach seinen Händen. „Papa, darf ich bei dir Schlafen!“, nuschelt Adrien dann schnell und blickt weiter zu Boden. „Wenn du das möchtest!“, lächelt Gabriel seinen Sohn an. Dann blickt er zu Marinette, die schon die Tür wieder öffnen möchte. „Darf Marinette auch hierbleiben? Ich möchte nicht, dass sie allein ist!“, hält Adriens Stimme das Mädchen vom Gehen ab. „Wenn sie das möchte!“, nickt Gabriel seinem Sohn zu, der sofort zu Marinette blickt. Diese blickt einfach zu Boden und kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Marinette?“, fragt Adrien leise. Langsam mit traurigem Lächeln hebt das Mädchen ihren Blick. Marinette wollte keine Last sein. Sanft gibt Gabriel seinem Sohn einen Stoß in ihre Richtung. Schnell tritt Adrien zu seiner Freundin und ergreift ihre Hand. „Du hast Papa gehört. Es ist okay, dass du hier bist. Komm, bitte!“, möchte er mit großen, treuen Augen von ihr. Seufzend lässt sie sich von ihm zum Bett ziehen. Adrien bugsiert sie sofort in die Mitte des Bettes und legt sich auf ihre rechte Seite. Gabriel löscht das Licht und legt sich links neben das Mädchen, bevor er die Decke über sie alle zieht. Nooroo flieht und versteckt sich hinter einem Kissen auf einem Sessel. Als er schon fast weggedöst ist, hört Gabriel das Wimmern seines Sohnes. „Er hat einen Albtraum!“, murmelt Marinette noch sehr wach. Seufzend setzt Gabriel sich auf und beugt sich über Marinette zu seinem Sohn. Kaum berührt er seine Schulter, wird Adrien ruhiger. „Ihre Haltung wirkt nicht sehr bequem!“, hört er von dem Mädchen. Müde blickt er zu ihr und nickt leicht. Dann spürt er schon wie sie unter seinem Arm, auf dem er sich abstützte, durchrutscht, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich neben Adrien zu legen. Seufzend legt er sich neben ihn auf den Rücken und zieht ihn mit seinem rechten Arm dicht an seine Seite. Dann blickt er zu Marinette und sieht sie auf der Bettkante sitzen. „Legen sie sich wieder zu uns? Adrien hat recht, sie sollten heute Nacht nicht alleine sein!“, lächelt er sanft. Unsicher krabbelt Marinette wieder richtig auf das Bett, beisst sich aber auf die Unterlippe. Sie hatte das Gefühl diesen innigen Moment zwischen Vater und Sohn zu stören. „Was beschäftigt sie?“, versucht Gabriel ihrer Unruhe auf den Grund zu gehen. „Adrien hat grosse Angst sie oder Nathalie zu verlieren!“, seufzt Marinette. Sie wollte nicht lügen aber auch nicht die Wahrheit sagen. „Ich weiss und ich würde ihm diese Sorge gerne nehmen können!“, nickt Gabriel und legt seine linke Hand auf Marinettes Hände. Sie kniete neben ihm und ihre Hände lagen in ihrem Schoss. „Genauso, wie ich ihm die Sorge sie zu verlieren, gerne nehmen würde!“, fügt der Designer sanft an. „Mama hat immer gesagt, dass wir die Menschen die wir lieben, niemals wirklich verlieren, weil sie für immer in unseren Herzen sind!“, lächelt Marinette leicht. Nur mit viel Mühe schafft sie es nicht zu schluchzen. „Ein schöner Gedanke!“, lächelt Gabriel zurück. „Ich möchte nicht, dass Adrien durch meine Entscheidung verletzt wird. Aber momentan habe ich einfach das Gefühl nicht mehr hier her, nach Paris, zu gehören!“, flüstert Marinette und eine einzelne Träne rinnt über ihre Wange. Sie fühlte sich gerade so allein. Obwohl, selbst Hawk Moth ihr angeboten hatte, für sie da zu sein. „Bei ihrer Entscheidung sollten sie nicht an ihn oder sonst jemanden denken. Es geht um sie und ihr Leben. Das Einzige worauf sie hören sollten, ist ihr Herz!“, kommt es ehrlich von Gabriel. „Und wenn mein Herz sich noch nicht entschieden hat?“, haucht sie leise. Denn so war es. Ihr Herz schien zerrissen. Sie wollte nicht von ihren Freunden, Tikki, den Agrestes, Nathalie, Cat oder Hawk Moth weg gehen. Aber sie wusste nicht ob sie damit leben konnte, immer und überall an ihre Eltern erinnert zu werden. „Dann nehmen sie sich die Zeit, die es braucht. Sie sind hier immer willkommen. Auch dann, wenn sie mit ihrem Onkel gehen und in Shanghai feststellen, dass sie wieder hierherkommen möchten. Selbst wenn sie hierbleiben und in einigen Monaten merken, dass sie nach Shanghai wollen, ist es vollkommen in Ordnung. Sie sind immer willkommen und dürfen jederzeit zu uns kommen. Zu mir kommen, wenn sie jemanden brauchen der ihnen einfach zuhört oder an dessen Schulter sie sich ausweinen können. Selbst wenn sie nur stumme Gesellschaft möchten. Auch Nathalie ist immer da!“, versichert er dem Mädchen. Diese Worte lassen die Tränen einfach ungehemmt über ihre Wangen rinnen. Erst Hawk Moth und nun auch Monsieur Agreste waren da. Womit hatte sie das verdient? Sie war es doch, die schuld war, dass ihre Eltern und ihr Grossvater tot sind. Sie hatte das alles doch gar nicht verdient. „Na, na, das ist doch kein Grund zu weinen!“, murmelt Gabriel und legt seine Hand an ihre Wange. Immer noch zögernd legt Marinette sich neben Gabriel und bettet ihren Kopf auf seine Brust. Sanft legt er den Arm um ihren zierlichen Körper. Da kann sie die Schluchzer nicht zurückhalten. Eine Hand krallt sie in Gabriels Oberteil fest und drückt sich eng an ihn. Sucht Schutz und Geborgenheit. „Alles gut, sie sind nicht alleine. Wir sind immer da!“, flüstert Gabriel sanft. Es dauert einige Zeit bis Marinette ruhiger wird, aber immer noch schmiegt sie sich an ihn. Nicht lange nach dem ihre Schluchzer verstummt sind, war Gabriel in den Schlaf gesunken.
Marinette spürt deutlich wie die Atemzüge des Designers ruhiger und tiefer werden. „Danke für alles Monsieur Agreste!“, murmelt sie leise. Müde schliesst auch sie ihre Augen und gleitet in die Traumwelt.

„Gabriel, ist das dein Ernst?“, werden er und die beiden Jugendlichen durch Nathalies Stimme wach. Müde blinzelt Gabriel und erblickt Nathalie mit in die Hüften gestemmten Händen am Bett stehen. „Nathalie, wie spät ist es?“, bringt er hervor. Er spürt wie sowohl sein Sohn als auch Marinette sich enger an ihn schmiegen. „So spät, dass Adrien sich beeilen muss, weil er sonst zu spät zur Schule kommt. Warum hast du deinen Wecker nicht gestellt!“, motzt die Schwarzhaarige ihn an. „Ich muss es vergessen haben!“, brummt Gabriel. Gerne wäre er aufgestanden, aber dieser Versuch wurde von zwei Gewichten auf seiner Brust sabotiert. „Ach wirklich?“, patzt Nathalie. „Du bist Wütend, gut. Sei wütend, aber hilf mir mal eben!“, bringt er resigniert hervor. Das bringt Nathalie dazu eine Augenbraue anzuheben. Irgendwie sah es ja süss aus, wie Gabriel da lag. Auf jeder Seite einen Jugendlichen, der sich eng an ihn schmiegte. Und sie hatte auch ein Foto davon gemacht, bevor sie die Drei geweckt hatte. „Adrien, aufstehen. Geh mach dich für die Schule fertig!“, verlangt sie von ihm. „Aber Nathalie, es ist so kuschelig!“, nuschelt Adrien und vergräbt seine Nase in der Seite seines Vaters. Da spürt Gabriel wie Marinette sich aufsetzt und er wendet seinen Blick zu ihr. „Adrien, Nathalie hat recht!“, seufzt die Blauäugige müde. „Warum hilfst du ihr noch. Nathalie leg dich doch einfach dazu!“, hört Gabriel seinen Sohn brummen. „Adrien, du hast es gehört, los!“, seufzt er selber. Murrend löst sein Sohn sich von ihm und verschwindet aus dem Zimmer. Langsam setzt auch Gabriel sich auf und Blickt zu Nathalie. „Ist noch etwas?“, möchte er wissen. „Soll ich jemanden organisieren, der die zerstörten Fenster repariert?“, will sie einfach wissen. „Wenn du dich fit genug fühlst, deine Arbeit zu machen. Ansonsten, wenn du dich lieber ausruhen möchtest, kümmere ich mich nachher selber darum!“, zuckt er die Schultern und steht vom Bett auf. Dabei fällt sein Blick auf Marinette, welche immer noch auf diesem sass. Gabriel hört wie Nathalie das Zimmer verlässt und dann kracht die Tür unsanft ins Schloss. Seufzend lässt Gabriel sich rücklings wieder auf das Bett fallen. „Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht?“, brummt er und blickt zu der Vierzehnjährigen. „Da fragen sie die Falsche!“, lächelt Marinette ihn an. „Der Tag kann nur besser werden!“, murmelt Gabriel und setzt sich wieder auf. „Das stimmt!“, damit steht Marinette auf und tritt zu dem Designer. Fragend blickt er zu ihr auf. „Danke für letzte Nacht!“, bedankt sie sich. „Nichts zu danken. Wir sollten uns wohl auch fertig machen, sonst bringt Nathalie mich wirklich um!“, schmunzelt er sie an und legt ihr kurz die Hand an den Oberarm. „Das sollten wir vermeiden!“, damit verlässt auch Marinette das Zimmer.
Kurz danach sitzen alle vier beim Frühstück in der Küche. Das Klingel der Türglocke lässt Gabriel aufseufzen. „Ich geh schon!“, damit hatte Marinette den Raum verlassen. „Adrien bist du fertig? Du musst los!“, kommt es da von Nathalie. „Ist ja gut!“, brummt Adrien. „Adrien, Nino wartet am Tor auf dich!“, tritt Marinette wieder ein. „Danke Marinette!“, damit tritt er zu ihr und umarmt sie. „Achte darauf, dass Nathalie Papa nicht umbringt. Sie scheint gerade echt wütend auf ihn!“, flüstert er ihr ins Ohr und ist weg. „Du solltest nachher prüfen, ob etwas fehlt!“, kommt es knapp von Nathalie an Gabriel, bevor auch sie aus der Küche verschwindet. „Noch einen Kaffee?“, fragt Marinette den Designer. „Ohne werde ich den Tag nicht überleben!“, seufzt dieser. Schmunzelnd macht Marinette ihm noch einen Kaffee und setzt sich dann wieder hin um ihr Frühstück auf zu essen. „Danke!“, nickt Gabriel ihr zu.
„Als sie gestern mit Officer Raincompix geredet haben, wirkte Adrien sehr geschockt!“, murmelt Marinette. „Ihr habt es gehört?“, kommt es gequält von Gabriel. „Ja“, nickt die Blauäugige. Gabriel lässt die Schultern sacken. Genau das hatte er verhindern wollen. „Sie sollten in Ruhe mit ihm darüber reden. Er braucht das!“, lächelt Marinette ihn an. „Ja, sie haben recht!“, seufzt Gabriel. Da klingelt es schon wieder an der Tür. „Ich gehe schon!“, damit ist Marinette schon aus der Küche. Gabriel steht seufzend auf und folgt ihr. Als er bei der Tür ankommt, öffnet Marinette diese gerade. Wang Cheng und Officer Raincomprix treten ein. „Officer Raincomprix, Onkel!“, grüsst das Mädchen, während Gabriel den Beiden nur zunickt. „Hallo Marinette, wie geht es dir?“, will Wang wissen, nach dem er sie umarmt hat. „Mir geht’s gut. Mit einigen Bewegungen muss ich etwas aufpassen, wegen meiner Rippen, aber ansonsten geht es mir gut!“, lächelt sie ihn an. „Gut, dass ist alles was ich wissen wollte. Am Freitag ist die Beerdigung um 10:00 Uhr. Ich schicke dir noch eine E-Mail mit allen Informationen, dann muss ich auch wieder los!“, damit ist er schon wieder verschwunden.
Roger räuspert sich kurz. „Wir sollten uns setzen, ich muss mit ihnen reden!“, wendet er sich an Gabriel. „Natürlich, kommen sie. Möchten sie einen Kaffee oder sonst etwas?“, möchte Gabriel wissen und führt Roger zur Küche. Marinette folgt ihnen und setzt sich wieder an ihren Platz. „Gerne einen Kaffee!“, nickt Roger und setzt sich neben Marinette. Schnell steht vor dem Polizisten ein Kaffee und Gabriel sitzt wieder vor seinem. „Die Leiche ihrer Frau wurde in den frühen Morgenstunden auf dem Eifelturm gefunden. Wir können uns nicht erklären, wie sie dorthin kam. Nach dem Anruf gestern waren zwei Polizisten denn Rest der Nacht dort oben!“, erklärt Roger langsam. Gabriel muss schwer schlucken. Er hatte gehofft, dass es nur eine leere Drohung gewesen war. Doch nun hatte er wirklich das Gefühl im würde der Boden unter den Füssen weggerissen werden. Mit einem Nicken gibt er dem Polizisten zu verstehen, dass er verstanden hatte. „Leider muss ich sie darum bitten, im Verlauf des Tages, in die Leichenhalle zu kommen. Sie müssen uns ihre Identität zur Sicherheit bestätigen!“, erklärt Roger. „Ja, natürlich!“, nickt er nur. „Gut, rufen sie mich an, wenn sie soweit sind, dann werde ich dort sein!“, nickt Roger und erhebt sich. „Ich finde selber nach draussen!“, damit war er weg. Kaum fällt die Küchentür ins Schloss, beginnen die Tränen über Gabriels Wangen zu laufen und er beginnt zu zittern. Schnell steht Marinette auf und tritt zu dem Designer. Sanft streicht sie ihm über den Rücken. Er dreht sich ihr zu und klammer sich haltsuchend an dem Mädchen fest. Sein Gesicht verbirgt er an ihrer Schulter und versucht die Schluchzer zu unterdrücken. „Es ist okay, sie müssen jetzt nicht stark sein!“, flüstert Marinette und streicht weiter über Gabriels Rücken. Als sich die Küchentür öffnet, blickt Marinette kurz hin, hört aber nicht auf mit dem was sie tut.
Nathalie war geschockt über den Anblick. „Was ist los?“, fragt sie leise und tritt zu ihnen. „Officer Raincomprix war gerade da. Man hat die Leiche von Emilie Agreste heute früh auf dem Eifelturm gefunden!“, erklärt Marinette leise. „Wir wussten, dass sie vermutlich tot ist. Gabriel hatte die Hoffnung, dass ihre Leiche gefunden werden würde, schon aufgegeben!“, seufzt Nathalie und streicht Gabriel über den Schopf. So hatte sie ihn seit Emilies verschwinden nicht mehr gesehen. All ihre Wut auf ihn, war mit einem Mal weg und sie empfand Mitleid mit ihm. Er hatte Emilie nun zum zweiten Mal, aber nun auch endgültig verloren. „Aber eine Leiche, macht es viel realer. Ohne, gibt es immer diese kleine Hoffnung!“, murmelt Marinette und spürt das leichte Nicken von Gabriel. Dann drückt er sich von ihr und versucht die Tränen weg zu wischen. „Verzeihen sie!“, nuschelt er leise. „Nicht doch!“, wehrt Marinette ab. „Ich sollte wohl zur Leichenhalle und es hinter mich bringen!“, damit will er aufstehen. Doch Nathalie verhindert das, in dem sie ihm die Hand auf die Schulter legt. „Zur Leichenhalle?“, will sie wissen. „Ja, ich muss ihre Identität bestätigen!“, nickt er. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich da alleine hin gehen lasse!“, kommt es kälter als gewollt von ihren Lippen. Sofort zuckt Gabriel zusammen. „Nathalie hat recht, sie sollten nicht alleine dort hin. Ich kann sie begleiten. Nathalie sie sollten hierbleiben. Mit der Gehirnerschütterung, wäre es nicht klug, wenn sie raus gehen würden!“, kommt es sanft von Marinette. Nathalie war immer noch sehr blass und Marinette sorgte sich um sie. Seufzend nickt Nathalie und wartet auf Gabriels Zustimmung. „Sie sollten das nicht sehen müssen!“, mit diesen Worten blickt er zu dem Mädchen auf. „Entweder sie begleitet dich oder ich!“, kommt es streng von Nathalie. „Na gut!“, gibt er nach. Zehn Minuten später machen sich Gabriel und Marinette auf den Weg. Marinette hatte Roger Raincomprix noch Bescheid gegeben.

„Monsieur Agrests, Marinette!“, werden sie vor Ort von Roger in Empfang genommen. Gemeinsam folgen sie dem Polizisten ins Innere des Gebäudes. „Nach der Identifizierung durch sie, wird eine Obduktion durchgeführt um die genaue Todesursache festzustellen. Erst danach kann die Leiche freigegeben werden und sie sich um eine Beerdigung kümmern. Es wäre gut, wenn sie dem Gerichtsmediziner alles was sie, über die Krankheit ihrer Frau, wissen mitteilen!“, erklärt Roger und führt sie in den Raum, in dem die Leichen Obduziert werden. Dort wartet bereits ein Gerichtsmediziner auf sie.
„Guten Tag, ich möchte sie vorwarnen. Es kann sehr aufwühlend und schockierend sein in das tote Gesicht eines geliebten Menschen zu blicken!“, damit deutet der Mediziner zu einem der Tische und zieht das weisse Tuch vom Gesicht der Person. Gabriel war geschockt über den Anblick. Da lag seine Emilie auf dem Tisch. Ihre einst wunderschönen blonden Haare wirr und voller Dreck. Ihr zartes Gesicht verzerrt zu einer Fratze. Auf ihrer Stirn eingebrannt war ‘VERRÄTERIN’ deutlich zu lesen. Einzig das Gefühl der zierlichen Hand, die seine umfasst hielt, liess ihn sich zusammen reisen. Marinette blickt wie erstarrt auf die Frau auf dem Tisch. Sie war froh, sich an der Hand des Designers festhalten zu können. Gerne hätte sie einfach nur kehrt gemacht um davon zu rennen. Was für Qualen hatte diese Frau wohl durchleiden müssen. Hatte ihre Mutter auch so ausgesehen. Hatte auch sie den Eindruck vermittelt schmerzen zu haben. „Nun Monsieur Agreste, können sie uns bestätigen, dass dies ihre Frau Emilie ist?“, möchte Roger leise wissen. Damit zieht er die Aufmerksamkeit beider auf sich. „Ja“, ist alles was Gabriel über die Lippen bringt. „Sind sie sich hundert Prozentig sicher?“, möchte Roger wissen. Kurz räuspert Gabriel sich. Natürlich war er sich sicher. Seine Emilie würde er überall wieder erkennen. Selbst von ihrer Zwillingsschwester hatte er sie immer unterscheiden können. „Eigentlich ja, aber sie hat ein Tattoo an der linken Wade mit Adriens Geburtsdatum und einer Pfauenfeder!“, erklärt er leise. Sofort überprüft der Gerichtsmediziner ob das Tattoo da war. „Ja, hier ist das Tattoo!“, nickt er. „Gut, wenn sie möchten können wir ihnen einen Moment mit ihr allein geben!“, erklärt Roger. Doch Gabriel schüttelt nur den Kopf er wollte nur da raus. Marinette war froh, dass der Designer nicht länger bleiben wollte. „Gut, ich muss dann einfach noch wissen, hatte ihre Frau irgendwelche Erkrankungen?“, möchte der Mediziner wissen. „Ja, wir wussten nicht was es genau war. Aber die Symptome die sie hatte kann ich ihnen nennen!“, erklärt Gabriel. Darauf nickt der Mediziner leicht. „Angefangen hatte es mit Hustenanfällen, dann kamen Schwächeanfälle dazu. Dann begann sie Blut zu husten, konnte sich teilweise kaum auf den Beinen halten. Kein Arzt konnte uns sagen was sie hatte!“, zählt der Designer die Symptome auf. Mit einem Nicken entlässt der Gerichtsmediziner sie. Schnell führt Gabriel seine Begleitung aus dem Gebäude. Draussen lehnt er sich an die Wand und lässt Marinettes Hand los. Einige Momente ist es still und Gabriel starrt auf den Boden. Marinette steht einfach bei ihm und hatte ihre Arme um sich selber geschlungen. Nicht eine Sekunde wendet sie ihren Blick von dem Vater ihres Schulfreundes ab. Immer wieder fragt sie sich, ob ihre Eltern auch so oder noch schlimmer ausgesehen hatten. Müde blickt Gabriel wieder auf und genau in die Augen der Vierzehnjährigen. Er sieht den Schimmer von Tränen in ihren Augen. „Danke, dass sie mitgekommen sind!“, versucht er sich an einem Lächeln. „Das ist doch selbstverständlich!“, bringt sie leise hervor. Seufzend hält Gabriel ihr eine Hand entgegen. Als sie diese nicht ergreift tritt er direkt vor sie und zieht sie sanft an sich. Fast sofort schlingen sich ihre Arme um ihn. Behutsam streicht er ihr über den Schopf. Einige Minuten hält er sie einfach nur fest. Er konnte sich vorstellen, was gerade alles durch ihren Kopf huschte. „Wir sollten wohl nachhause und Nathalie darüber informieren!“, murmelt er und blickt auf sie herunter. Er spürt ihr Nicken an seiner Brust. Dann löst sie sich langsam von ihm und gemeinsam gehen zu zum Auto.

Chapter 9: Kapitel 8; Ich bleibe in Paris

Summary:

Wer sich wohl heute heimlich Raus schleicht?

Chapter Text

Kapitel 8; Ich bleibe in Paris

„Gabriel, Marinette!“, werden sie beim Eintreten von Nathalie begrüsst. „Nathalie, du solltest doch im Bett sein und dich schonen!“, seufzt Gabriel. „Ich bin in meinem Zimmer!“, hört er Marinette nuscheln. Kurz streicht er ihr über den Rücken und nickt ihr zu. So verschwindet sie und er bleibt mit Nathalie zurück. „War es wirklich Emilie?“, möchte Nathalie wissen und tritt vor ihn. Gabriel nickt nur leicht. „Okay, in zehn Minuten kommen die Arbeiter, um die Fenster zu reparieren. Du solltest vorher noch prüfen ob etwas fehlt!“, murmelt sie. Dann möchte sie ihm eigentlich die Hand an den Oberarm legen, doch weicht er der Berührung aus und eilt in sein Arbeitszimmer. Hinter sich schliesst er die Tür. Müde lehnt er einen Moment dagegen und versucht seine Gedanken zu ordnen. Doch wollen diese nicht aufhören sich im Kreis zu drehen. So geht er zu dem Portrait von Emilie um den Tresor dahinter zu überprüfen. Auf dem Weg dorthin, bemerkt er, dass jemand das Chaos beseitigt hatte. Ihm war sofort klar, dass Nathalie aufgeräumt hatte. Im Tresor fehlt nichts. Selbst das Grimoire der Miraculous war noch da. So schliesst er den Tresor wieder. Erschöpft lehnt er seine Stirn an das Portrait seiner nun endgültig toten Frau. Er wusste nicht wirklich, wie er sich damit nun fühlen sollte. Auf einer Seite tat es so unglaublich weh. Auf der anderen war da diese Erleichterung und das Gefühl endlich wieder frei zu sein. Nur liess ihn das sich schuldig fühlen.
„Gabriel?“, vernimmt er hinter sich Nathalies Stimme. „Was?“, will er wissen ohne sich ihr zu zuwenden. Als sich eine Hand auf seinen Rücken legt, zuckt er zusammen und wendet sich ihr zu. „Rede mit mir!“, verlangt Nathalie leise. „Worüber? Das ich dich mit allem was ich getan habe in Gefahr gebracht habe? Das ich Adrien in Gefahr gebracht habe? Das ich Marinette in Gefahr gebracht habe? Das es meine Schuld ist, dass es dir so schlecht geht? Das ich in allem einfach nur versage? Was willst du hören!“, fährt Gabriel die Jüngere laut an. „Gabriel“, fängt sie an. „Nein Nathalie, das Alles ist nur meine Schuld. Ich sollte tot sein nicht sie!“, schreit er sie an und eilt an ihr vorbei um der Situation und der Überforderung zu entkommen. Kaum verlässt er sein Arbeitszimmer sieht er Marinette, welche ihm mit besorgtem Blick entgegenkommt. Er weicht ihr nur aus um in sein Zimmer zu gehen und sich einzuschliessen. Erst dann lässt er sich zu Boden sacken und lässt den Tränen freien Lauf. „Meister, nicht doch. Ihr dürft euch nicht die Schuld geben!“, ereifert Nooroo sich. „Aber es ist meine Schuld. Hätte ich die Miraculous damals nicht Emilie gezeigt, dann wäre heute alles anders!“, schluchzt Gabriel. Nooroo schmiegt sich wieder eng an den Mann. Der Kwami wusste, dass es die Wahrheit war. Aber er wusste auch, dass Emilie seinen Meister nur benutzt hatte um die Miraculous zu bekommen. Gabriel wird immer wieder von Schluchzern geschüttelt.

Marinette war in ihr Zimmer gegangen und wollte eigentlich anfangen nach einer Heilung für Mayura zu suchen. „Tikki wir können anfangen nach einem Heilmittel zu suchen!“, wendet sie sich an Tikki. „Du solltest dich ausruhen. Das war für dich auch sehr anstrengend und aufwühlend!“, schimpft Tikki und schmiegt sich an ihre Wange. Seufzend nimmt Marinette eines der Bücher von Meister Fu hervor und beginnt zu lesen. Doch nach kurzem wird sie durch die laute Stimme von Gabriel Agreste davon abgelenkt. Schnell verlässt sie ihr Zimmer um zu sehen was los war. Doch kann sie die Worte nicht verstehen. Erst kurz vor dem Arbeitszimmer versteht sie das Gesagte. „… ich sollte tot sein nicht sie!“, hört sie seine Stimme sich schon fast überschlagen. Da kommt er auch schon durch die Tür. Besorgt will sie auf ihn zu gehen, doch weicht er ihr aus und eilt an ihr vorbei. Verwirrt sieht Marinette ihm nach, als sie Schritte hinter sich hört. Schnell wendet sie sich wieder dem Arbeitszimmer zu und erblickt Nathalie in der Tür stehen. Tränen rinnen der Frau über das Gesicht. „Nathalie, was… was ist passiert?“, fragt die Jüngere vorsichtig. „Ich wollte mit ihm reden. Er hat das falsch aufgefasst!“, seufzt Nathalie. „Warum hat er gesagt, dass er tot sein sollte und nicht seine Frau?“, wagt Marinette zu fragen. „Weil… Marinette das ist alles nicht so einfach zu erklären. Gabriel gibt sich die Schuld, das Emilie damals verschwand. Er war dagegen, dass sie alleine nach Tibet reist, aber sie wollte nicht hören und ist in der Nacht gegangen. Gabriel hatte eigentlich schon angefangen alle seine Termine um zu planen, um mit ihr zu gehen. Aber das brauchte Zeit. Als er ihr endlich nachreisen konnte, fand er keine Spur mehr von ihr. Niemand hatte sie dort gesehen, wo sie hinwollte. Er denkt, wenn er einfach gegangen wäre ohne Rücksicht auf seine Karriere, wäre es nie so weit gekommen!“, versucht Nathalie irgendwie zu erklären, muss sich dann aber am Türrahmen abstützen um nicht in sich zusammen zu sacken. Sofort ist Marinette bei ihr um sie zu stützen. „Du solltest dich wirklich wieder hinlegen!“, seufzt Marinette und versucht das Gesagte irgendwie zu verarbeiten. „Aber gleich kommen die Arbeiter, die die Fenster reparieren sollen!“, erklärt Nathalie leise. „Darum kümmere ich mich. Geh und leg dich hin. Sobald die Arbeiter weg sind, sehe ich auch nach Monsieur Agreste!“, lächelt Marinette sanft. „Danke!“, damit drückt Nathalie das Mädchen kurz an sich und macht sich langsam auf den Weg zu ihrem Zimmer.
„Tikki?“, fragt die Blauhaarige den Kwami leise. „Ja Marinette?“, möchte das rote Kwami wissen. „Ich habe mich entschieden. Ich bleibe hier bei den Agrests und Nathalie. Ich gehe nicht nach Shanghai!“, teilt sie ihre Entscheidung mit. „Das freut mich!“, nickt der Kwami und kuschelt sich an ihre Wange. Als es klingelt geht Marinette sofort zur Tür und Tikki versteckt sich wieder. Eine Stunde später waren die Fenster ersetzt und die Arbeiter verlassen das Anwesen wieder.

Mit einem Tablet mit Kaffee und Essen geht Marinette zu Gabriels Zimmer. Nathalie hatte sie schon etwas zu Essen gebracht und Adrien würde erst am späten Nachmittag wieder nachhause kommen. Vorsichtig klopft sie an die Tür.
Ein klopfen lässt Gabriel aufschrecken, er musste auf dem Boden eingeschlafen sein. Nooroo verschwindet sofort wieder in Gabriels Brusttasche „Monsieur Agreste?“, erklingt da Marinettes Stimme. Seufzend richtet er sich auf um ihr zu öffnen. „Mademoiselle Dupain-Cheng, was gibt es?“, fragt er leise, als er die Tür aufzieht. Dann erst bemerkt er das Tablet in ihren Händen. „Ich dachte sie hätten vielleicht Hunger!“, lächelt sie ihn an. Verwundert blickt er auf seine Armbanduhr. „Oh“, bemerkt er nur und tritt bei Seite, damit sie eintreten kann. Marinette betritt langsam das Zimmer und geht zum kleinen Tisch, mit den zwei Sesseln vor dem Fenster, um das Tablet darauf abzustellen. Gabriel schliesst die Tür und setzt sich dann auf die Bettkante. Er hatte keinen Hunger. „Brauchen sie noch etwas?“, möchte Marinette wissen und tritt vorsichtig an den Designer heran. „Hat Nathalie sie geschickt?“, möchte er wissen. Er nahm nicht an, dass es anders sein könnte. „Nein, Nathalie schläft. Ihr habe ich auch etwas zu Essen gebracht, aber ich wollte sie nicht wecken!“, erklärt Marinette ehrlich. Überrascht blickt Gabriel zu dem Mädchen. „Sie schläft?“, wiederholt er fragend. „Ja, nach dem sie vorher weg waren, ging es ihr nicht gut. Ich habe sie dann gebeten sich hinzulegen!“, erklärt Marinette. Nach diesen Worten sacken Gabriels Schultern herunter. Wieder ging es Nathalie schlecht und es war seine Schuld. „Sie sollten etwas essen!“, bemerkt Marinette sanft. Gabriel schüttelt nur leicht den Kopf. „Es ist lieb von ihnen, aber ich habe keinen Hunger!“, murmelt er leise. „Trinken sie wenigstens den Kaffee!“, seufzt Marinette bittend. „Haben sie schon gegessen?“, möchte er einfach wissen. Marinette schüttelt den Kopf. Seufzend erhebt Gabriel sich und deutet zu den beiden Sesseln. Zusammen mit der Blauhaarigen setzt er sich und greift nach seinem Kaffee. Marinette nimmt sich eines der Sandwiches, die sie gemacht hatte und beisst hinein. Nach der Hälfte seines Kaffees nimmt sich Gabriel doch eines der Sandwiches und bemerkt schmunzelnd, dass Marinette ihre Beine an die Brust gezogen, den Kopf daraufgelegt hatte und eingeschlafen war. Sie war die ganze Zeit sehr ruhig gewesen.
„Sie ist richtig süss!“, murmelt Nooroo und hält den Kopf aus der Tasche. „Nooroo, du weisst es. Aber ja du hast recht!“, brummt Gabriel und beisst wieder in sein Sandwich. Als er seinen Kaffee leer und das Sandwich gegessen hatte, stand Gabriel auf und hob das zierliche Mädchen auf seinen Arm. So will er sein Zimmer verlassen, stösst aber in der Tür mit Nathalie zusammen. „Du sollst doch nicht!“, zischt sie leise. Seufzend verdreht Gabriel die Augen und lässt sie einfach stehen um Marinette in ihr Zimmer zu bringen. Dort legt er sie auf ihr Bett und deckt sie leicht zu.
„Gabriel, du weisst“, fängt Nathalie an, kaum hatte Gabriel die Zimmertür geschlossen. „Das ich meine Schulter schonen soll?“, beendet er ihren Satz. „Hast du gegessen was Mademoiselle Dupain-Cheng dir gebracht hat?“, möchte er dann wissen, als sie schweigt. „Ja, hast du etwas gegessen?“, kommt sofort die Gegenfrage. „Ja, Mademoiselle Dupain-Cheng und ich haben zusammen gegessen!“, nickt Gabriel. „So schlimm die Umstände sind, die Marinette zu uns brachten. Ich bin dankbar, dass sie hier ist. Ich weiss nicht wie wir das alles gerade ohne sie hinbekommen sollten!“, nuschelt Nathalie und schlingt ihre Arme um sich selbst. Seufzend überwindet Gabriel die Distanz zwischen ihnen und zieht seine Assistentin sanft an sich. „Nathalie, du brauchst dich wegen dieser Gedanken nicht schuldig fühlen. Ich weiss auch nicht, wie wir das Ganze ohne ihre Hilfe schaffen sollten. Ich weiss nicht mal ob ich es auf die Reihe bekommen hätte den Notruf zu wählen!“, murmelt der Designer in das Haar der Jüngeren. „Wenn du schon von Anruf redest. Die Frau, die dir gedroht hat, war auch diejenige, die mich niedergeschlagen hat. Diese Stimme war unverwechselbar!“, flüstert sie leise. Sofort festigt sich Gabriels Griff um sie. „Ist es egoistisch, wenn ich hoffe, dass Marinette hierbleibt?“, flüstert die Dunkelhaarige nach einem Augenblick. „Ich weiss es nicht. Aber es ist auch das was Adrien sich wünschen würde!“, brummt Gabriel. Da schlingt Nathalie ihre Arme um seine Taille und drückt ihr Gesicht gegen seine rechte Schulter.
„Wie war das Treffen gestern eigentlich?“, bringt Nathalie nach einigen Minuten hervor. „Du gehörst ins Bett, dann kann ich dir davon erzählen!“, seufzt Gabriel und will sie schon hochheben. „Die paar Meter kann ich noch laufen!“, wehrt sie das ab und geht zu ihrem Zimmer. Schnell folgt Gabriel ihr.

Marinette war aufgewacht, als sie auf ihr Bett gelegt worden war. Leise hatte sie sich zur Tür geschlichen und das Gespräch der Beiden anderen belauscht. Sie wusste, es gehörte sich nicht, aber sie hatte Adrien versprochen auf die Beiden aufzupassen. „Spätestens jetzt, hättest du dich zum Bleiben entschieden!“, grinst Tikki als die Erwachsenen weg sind. Seufzend schliesst Marinette die Tür wieder und geht zu ihren Nachforschungen. „Vermutlich, wir müssen Mayura helfen und dann Nathalie und Monsieur Agreste. Ich weiss nicht wie, aber wir müssen diese merkwürdige Frau finden und ausschalten!“, murmelt Marinette und konzentriert sich auf ihre Aufgabe eine Lösung zu suchen. Seufzend zieht sie das Pfauen Miraculous hervor und legt es auf den Tisch. Sofort erscheint der kleine blaue Kwami mit den Pfauenfedern. „Ihr seid nicht Mayura!“, kommt es von dem Kwami. „Duusu!“, quietscht Tikki und umarmt das andere Kwami. „Tikki? Oh Tikki wie schön dich zu sehen. Aber wo ist Nooroo? Und wo bin ich?“, haspelt der Kwami. „Hallo Duusu, ich bin Marinette, die Besitzerin von Tikkis Miraculous. Hawk Moth hat mir dein Miraculous gegeben, weil es ja beschädigt ist. Er hat mich gebeten es zu reparieren und Mayura zu helfen!“, erklärt Marinette freundlich. „Du hilfst Mayura, damit ihr nicht dasselbe passiert, wie meiner vorherigen Besitzerin?“, will Duusu wissen. „Ja das versuche ich, aber ich brauche deine Hilfe!“, erklärt Marinette. „Meine Hilfe?“, wundert Duusu sich. „Ja ich muss von dir wissen, wann das Miraculous beschädigt wurde und auch wie oft Mayura und die Frau vor ihr es benutzt haben!“, erklärt Ladybug sanft. „Also meine Besitzerin vor Mayura, Madame Paons hat sie sich genannt. Am Anfang hat sie das Miraculous oft benutzt und ihr Partner hat das Schmetterlings-Miraculous benutzt. Dann bekam sie ein Baby. Sie hat das Miraculous trotzdem sehr oft, ohne das Wissen ihres Partners, benutzt. Er hat das des Schmetterlings nach der Geburt des Kindes über zehn Jahre nicht benutzt. Sie hat mir auch verboten ihm das zu erzählen. Ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Babys wurde das Miraculous beschädigt. Sie reiste viel allein, eine Zeit begleitete Mayura sie zwar, aber nur etwa vier Jahre lang. Erst als sie enorm schwächer wurde, begann sie aufzuhören. Aber da war es schon zu spät. Sie kann nicht gerettet werden!“, rattert Duusu herunter. „Das heisst Hawk Moth weiss nicht, dass seine Frau es so oft benutzt hat?“, hackt Marinette nach. „Nein, sie wollte es nicht. Sie liebte ihn und ihr Kind. Auch wenn sie immer wieder an seiner Liebe gezweifelt hat. Sie verstand oft nicht, warum ihr Partner auf gewisse Dinge sehr sensibel reagiert hat. Trotzdem sie hat ihn glaube ich sehr geliebt. Aber sie konnte das Leben, welches dazu gehörte, nicht führen. Sie fühlte sich darin gefangen und oft auch von ihm abgelehnt. Sie wollte das Leben einer Heldin führen. Es gibt Menschen die deshalb wütend auf sie waren, die ihr schaden wollten und immer noch wollen. Ich habe Angst, dass das auf ihren Partner zurückfallen und ihm schaden könnte. Er wollte sie doch nur zurückbekommen. Sie hat ihn so oft verletzt und ihm so unglaublich weh getan, aber er hat sie bedingungslos geliebt und versucht ihr alles zu geben, selbst wenn es ihm geschadet hat!“, erklärt Duusu. „Wie passt Mayura da genau hinein?“, möchte die Blauäugige wissen. „Sie fing an für die Beiden zu Arbeiten. Begleitet anfangs meine frühere Besitzerin auf ihre Reisen oder half später ihrem Partner mit dem Kind. Doch sie verliebte sich in ihn. Sie wollte sein Leid lindern und ihm helfen seine geliebte Frau zurück zu bekommen. Sie hat das Miraculous vielleicht ein Duzend Mal benutzt. Die Frau vorher hat es auch als es Kaputt war wesentlich öfter und über Jahre hinweg benutzt und ich hatte sie gewarnt. Sie kannte das Risiko!“, kommt es traurig von Duusu. Marinette blättert durch eines der Bücher, als ihr etwas ins Auge fällt. „Gut, ich habe hier etwas gefunden was Mayura helfen könnte, Tikki, Duusu was meint ihr?“, damit zeigt Marinette ihnen das Rezept für eine Medizin. „Genau die braucht sie!“, ruft Duusu aus. „Super, ich brauche einen Monat um sie zu machen, aber das Miraculous kann ich in drei Tagen reparieren!“, seufzt Marinette und zieht ihr Handy hervor. Schnell wählt sie Chloés Nummer ein.
„Hey Marinette, was kann ich für dich tun?“, nimmt Chloé ab. „Hey Chloé kannst du mir einen Gefallen tun und unseren neuen Freund für mich kontaktieren?“, möchte Marinette wissen. „Ja kann ich machen, was soll ich ihm ausrichten?“,möchte Chloé wissen. „Also für Mayura habe ich ein Heilmittel gefunden. Ich brauche einen Monat um es herzustellen. Das Miraculous des Pfaues kann ich ihm in vier Tagen aber schon wieder geben, sollte Mayura sich mit mir treffen wollen. Zudem muss ich ihn noch mal um ein Treffen bitten. Es ist wirklich wichtig, dass ich so schnell wie nur möglich mit ihm reden kann. Er und sein Sohn könnten in Gefahr sein!“, erklärt Marinette eindringlich. „Gut ich ruf ihn sofort an. Was ist mit den Miraculous, die ich bei mir habe?“, will Chloé leise wissen. „Ich hole sie sobald ich kann ab!“, erwidert die Blauhaarige. „Gut ich gebe dir Bescheid, wenn ich mit ihm gesprochen habe!“, verabschiedet Chloé sich.
Rund eine halbe Stunde später erhält Marinette eine Nachricht von Chloé. -Selbe Zeit, selber Ort, er wird da sein, heute. Sei ehrlich zu ihm und vor allem, sag ihm wer du wirklich bist. Nur wenn ihr wisst, wem ihr gegenübersteht, könnt ihr wirklich agieren. Cat lasse ich da aussen vor. Der sollte es bei euch Beiden nicht wissen!- liest Marinette leise. „Wird wohl wieder eine kurze Nacht Tikki!“, seufzt Marinette.

In ihrem Zimmer setzt Nathalie sich ans Kopfende des Bettes. Gabriel setzt sich auf die Bettkante. Nooroo fliegt sofort zu Nathalie und schmiegt sich an ihre Wange. „Also wie war das Treffen mit Ladybug?“, will sie wissen. „Gut denke ich. Sie wirkte sehr ruhig. Zumindest vor dem Telefonat mit dir. Mir ist bei dem Treffen schmerzlich bewusst geworden, dass ich gegen Kinder in Adriens alter gekämpft habe. Sie hat sich angehört was ich zu sagen hatte und mir gesagt, dass sie einige Tage brauchen wird um nach einer Lösung zu suchen. Dann kam nach dem Telefonat die Sache mit den Dupain-Chengs zur Sprache. Sie konnte bis zu unserem Treffen nicht darüber reden!“, nach dem letzten Satz holt Gabriel tief Luft. „Wie kam es zur Sprache?“, hackt Nathalie nach. „Sie gibt sich die Schuld an deren Tod!“, seufzt der Designer. „Oh nein. Ich hoffe, das hast du ihr ausgeredet!“, seufzt Nathalie. „Ich habe es versucht. Ich habe sie eine ganze Weile einfach festgehalten. Ich habe ihr auch angeboten, dass ich jederzeit da bin, wenn sie jemanden zum reden braucht. Es scheint, dass sie nicht wirklich jemanden hat!“, erklärt er leise. „Noch ein Schützling?“, fragt Nathalie mit gehobener Augenbraue. Bei dieser Frage legt Gabriel den Kopf schief und denkt noch mal nach. Das blutige Shirt, die schweren Verletzungen, sie war beim Kampf am Montag nicht dabei, das Treffen auf dem Dach der Dupain-Chengs, dass sie niemandem zur Last fallen will. Immer wieder kommt er zu demselben Punkt. Ladybug und Marinette Dupain-Cheng waren ein und dieselbe. Oder doch nicht? Auf einer Seite war er sich sehr sicher, aber auf der anderen wollte und konnte er es nicht glauben. Es würde für das Mädchen alles nur noch schlimmer machen. „Schützling würde ich jetzt nicht sagen!“, murmelt er. „Nicht? Weisst du wie lange ich gerade auf deine Antwort gewartet habe? Da ist mehr, aber wie immer willst du es für dich behalten. Mach das, aber dann verschwinde!“, zischt sie ihren Chef an. „So ist es nicht Nathalie. Ich bin mir nur nicht sicher, ob mein Verdacht richtig ist. Darum sage ich nichts!“, seufzt er und möchte aufstehen. Doch genau da klingelt sein Handy, so bleibt er sitzen und zieht es hervor.
„Agreste“, nimmt er ab. „Monsieur Agreste, hier ist Chloé!“, erklingt die Stimme der Blonden. „Chloé, was kann ich für dich tun?“, möchte er wissen. „Mir sagen, dass sie sich heute Nacht mit Ladybug treffen können. Sie hat mich gerade kontaktiert. Sie hat vermutlich eine Möglichkeit Mayura zu helfen. Zudem hat sie etwas weiteres, was sie persönlich besprechen möchte!“, erwidert die Tochter des Bürgermeisters. „Heute Nacht? Chloé so gerne ich würde, es geht nicht. Ich weiss nicht wann es wieder gehen wird. Ich weiss nicht was Adrien dir erzählt hat!“, lehnt Gabriel ab. „Adrien hat mir alles erzählt. Ich kann als Queen Bee das Anwesen im Blick haben. Sie brauchen sich nicht zu sorgen, dass Adrien, Nathalie oder Marinette etwas passieren könnte!“, bietet Chloé an. „Ich weiss nicht Chloé!“, murmelt er. „Sie müssen sich mit ihr treffen und sie müssen ihr sagen wer sie wirklich sind. Gerade mit dem was letzte Nacht passiert ist!“, seufzt Chloé. „Wieso?“, will er nun wissen. „Weil sie es früher oder später herausfinden wird. Da ist es besser, sie sind jetzt ehrlich zu ihr!“, verdreht Chloé die Augen. „Gut heute Nacht zur selben Zeit wie gestern und du bist in der Nähe des Anwesens!“, willigt Gabriel ein. „Gut ich lasse es Ladybug wissen!“, bestätigt Chloé und legt auf.
„Ladybug will dich heute direkt wieder treffen?“, will Nathalie wissen. „Ja, sie scheint etwas gefunden zu haben, was dir helfen könnte. Dann ist da noch etwas, aber da wollte Chloé mir nicht mehr zu sagen!“, seufzt Gabriel. „Gut dann solltest du dich noch etwas ausruhen!“, brummt Nathalie. Seufzend steht Gabriel auf, nimmt das Tablet vom Nachttisch und verlässt den Raum. Auch das Tablet aus seinem Zimmer holt er und geht in die Küche.

Der Rest des Tages blieb ruhig im Hause Agreste. Auch das Abendessen war sehr still. Kurz danach hatte Marinette sich entschuldigt und in ihr Zimmer verzogen. Auch Adrien war in sein Zimmer verschwunden. Er hatte zwar kurz bei Marinette rein gesehen, aber diese hatte für ihn schlafend gewirkt.
„Ich bleibe wach, bis du zurück bist!“, erklärt Nathalie als Gabriel sie zu ihrem Zimmer begleitet. „Nathalie, das musst du nicht. Chloé hat ein Auge auf alles!“, versichert er ihr leise. „Trotzdem, ich bleibe wach. Ich will sicher sein, dass du zurückgekommen bist, bevor ich einschlafe!“, bleibt sie stur. „Na gut, aber wenn irgendwas ist, meldest du dich sofort!“, will er von ihr und hält ihr die Tür zu ihrem Zimmer auf. „Komm mit rein!“, fordert sie leise. Zögernd folgt er ihr in den Raum und schliesst die Tür. Als er im nächsten Moment auch schon mit dem Rücken gegen diese gedrückt wird. „Warum hast du Ladybug eigentlich gesagt, dass du Emilie nicht zurückwillst?“, will Nathalie da mit Tränen in den Augen wissen. Gabriel legt einfach seine Arme um sie und schweigt. „Antworte mir!“, verlangt sie. „Spielt es noch eine Rolle? Sie ist tot. Weg für immer. Ich bin nicht bereit Adrien oder dich zu verlieren um sie zurück zu holen!“, nach diesen Worten legt er einfach seine Lippen auf die der Jüngeren. Schon seit einiger Zeit, war ihm bewusst, dass seine Gefühle sich verändert hatten und er nur noch für Nathalie weitergemacht hatte.
Erschrocken reist Nathalie sich aus seinem Griff frei und stolpert zurück. Ungeschickt landet sie auf ihrem Hinterteil. Mit geweiteten Augen starrt sie ihn an. Hatte er sie gerade wirklich geküsst?
Kraftlos lässt Gabriel sich an der Tür zu Boden gleiten. Was hatte er da nur getan? Wieso hatte er sich nicht zurückhalten können. Würde sie ihn wieder wütend anschreien oder noch schlimmer, würde sie gehen?
„Gabriel?“, hört er sie flüstern. Unendlich Müde hebt er seinen Blick und sieht sie immer noch da auf dem Boden sitzen. „Verzeih mir, Nathalie, ich weiss nicht“, doch bricht ihm seine Stimme weg. Mit sehr viel Mühe schafft es Nathalie auf die Beine zu kommen und zu Gabriel zu treten, nur um neben ihm auf die Knie zu sinken. „Du bist durcheinander. Emilie in der Leichenhalle zu sehen, war sicher nicht leicht!“, murmelt Nathalie und weiss nicht wirklich was sie sonst sagen soll. So lange liebte sie diesen Mann schon und nun hatte er sie geküsst. „Vergib mir Nathalie!“, flüstert er einfach. „Gabriel hör auf dich zu entschuldigen. Alles ist gut!“, seufzt sie und versucht wieder auf die Füsse zu kommen, schafft es aber nicht. Schnell ändert der Designer seine Position und hilft Nathalie wieder hoch zu kommen um sie dann zu ihrem Bett zu bringen. Auf diesem lässt sie sich erschöpft nieder. „Ruh dich aus, ich mache mich auf den Weg. Ich will nicht wieder zu spät sein!“, murmelt er. Auch wenn er mehr als zu früh sein würde. „Nooroo, dark wings rise!“, verwandelt er sich und flieht durch das Fenster aus der Situation.

„Scheint als wärst du heute früh dran!“, stellt Ladybug fest als sie neben Hawk Moth landet. Seit sicher einer halben Stunde regnete es einfach in Strömen. Er war schon völlig durchnässt. Ein Blick zu der jungen Heldin, verrät ihm, dass auch sie schon klitsch nass war. „Ja, scheint so!“, nuschelt er zurück. Er war froh um den Regen, so konnte die Jüngere seine Tränen nicht sehen. „Bei dem Wetter ist es hier nicht so gemütlich komm!“, damit geht sie zur Dachluke und öffnet sie. Unsicher folgt er ihr. „Wir sollten nicht da rein, wenn jemand kommt!“, gibt er zu bedenken. „Es wird niemand kommen!“, seufzt sie. So betritt er zum ersten Mal das Zimmer von Marinette Dupain-Cheng. Mitten im Raum verharrt er einfach, Ladybug schlüpft auch hinein und schliesst die Luke wieder. Dann öffnet sie die Luke im Zimmerboden und verschwindet kurz. Als sie zurückkommt, hat sie einen Stapel Handtücher dabei. „Hier“, reicht sie ihm eins und legt den Stapel auf den Schreibtisch um sich selber eins zu nehmen.
„Du wolltest mit mir reden!“, merkt er nach einigen Minuten der Stille an. „Ja, das wollte ich. Aber zuerst, Queen Bee meint, wir sollten uns unsere geheimen Identitäten verraten. Was ist deine Meinung dazu?“, erklärt sie ohne zu ihm zu sehen. „Auf einer Seite hat sie recht, auf der Anderen weiss ich nicht, ob ich wirklich wissen will, wem ich hier gegenüberstehe. Es könnte alles nur noch komplizierter machen!“, seufzt er ergeben. „Sie meint, es würde es einfacher machen und wir könnten besser agieren. Nach den Informationen die ich von Duusu bekommen habe, könnte sie recht haben!“, murmelt Ladybug. „Nooroo, dark wings fall!“, haucht Gabriel nur. Quälend lange Sekunden verstreichen in denen er nur zu Boden blickt. „Monsieur Agreste? Tikki spots off!“, hört er sie sagen. Immer noch wagt er es nicht den Blick zu heben. Als blaue Haare in seinem Blickfeld auftauchen und sich Arme um seine Taille schlingen. Überrumpelt legt er auch seine Arme um sie. Er braucht einige Momente um zu begreifen, dass es wirklich Marinette war, die ihn da umarmte. „Marinette!“, murmelt er leise. Ein Nicken ist für den Moment die einzige Antwort.
„Wir sollten uns setzen!“, murmelt die Vierzehnjährige, als sie sich von ihm löst. Gabriel kann nur nicken und setzt sich mit ihr auf die Chaiselongue. Nooroo hatte sich auf Gabriels Schulter gesetzt. „Nooroo!“, quietscht Tikki nun und knuddelt den anderen Kwami. „Tikki? Oh wie schön dich zu sehen!“, flüstert Nooroo zurück. Tikki versucht Nooroo zu Marinette zu ziehen, doch dieser wehrt sich und drückt sich dann an Gabriels Hals. „Nooroo, seit wann bist du so scheu? Marinette tut dir nichts!“, wundert sich Tikki. Vorsichtig greift Gabriel nach dem violetten Kwami und lässt die Hand dann in seinen Schoss sinken. Nooroo blickt mit grossen Augen zu Marinette. „Hallo Nooroo!“, lächelt diese sanft. „Wo ist Duusu?“, ist Nooroos einzige Reaktion. „Duusu geht es gut!“, brummt Tikki und lässt sich neben Nooroo auf Gabriels Hand sinken. Einige Momente herrscht Stille.

„Scheint als könnten wir uns das Davonschleichen in Zukunft sparen!“, nuschelt Marinette leise. „Auch die Unmöglichen Zeiten können wir uns sparen!“, schmunzelt Gabriel auf die Kwamis runter. „Ja, das Stimmt. Normale Zeiten und kein Rauschleichen. Ausserdem kein Risiko mehr, das Adrien mitten in der Nacht zu mir will und ein leeres Bett findet!“, lächelt Marinette. Dann zieht sie zwei Macarons aus ihrer Tasche und hält sie den Kwamis hin. Diese greifen begeistert zu. „War er darum nach unserem letzten Treffen wach?“, fragt Gabriel und blickt auf die Jüngere. „Ich hatte wohl glück, ich hatte mich gerade zurückverwandelt, als er sich reingeschlichen hat!“, seufzt Marinette. Darauf kann Gabriel nur seufzen. „Ich nehme einfach mal an, dass Nathalie Mayura ist?“, fragt die Blauäugige leise nach. „Ja!“, murmelt der Designer. „Es gibt ein Heilmittel. Ich werde etwa einen Monat brauchen um es herzustellen!“, erklärt Marinette leise. „Du bist sicher, dass es ihr helfen wird?“, fragt Gabriel nach. „Sehr sicher, Tikki und Duusu denken auch, dass es ihr helfen wird. Ich muss nur sehen wo ich es mache, damit Adrien es nicht bemerkt!“, nickt sie ihm zu. „Da findet sich ein Zimmer!“, lächelt der Ältere. „Das wäre gut!“, nuschelt Marinette müde. „Chloé meinte, dass du noch über etwas anderes mit mir reden willst!“, hackt Gabriel nach. „Ja, Duusu hat mir noch einige Dinge erzählt. Dinge die sie wissen sollten!“, bestätigt die Jüngere. „Was für Dinge?“, kommt es unsicher von Gabriel. Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte. Er hatte schon lange den Verdacht gehabt, dass Emilie ihm etwas verheimlicht hatte, aber er hatte das immer von sich geschoben. Wollte es nicht wahrhaben. Zu sehr liebte er sie. „Duusu hat mir erzählt, dass die Brosche erst etwa ein halbes Jahr nach Adriens Geburt beschädigt wurde!“, flüstert Marinette. Genau spürt sie das Unbehagen des Älteren. „Also auf ihrer ersten Reise nach seiner Geburt!“, nuschelt Gabriel nur. Erst da, er hatte gedacht, dass es früher passiert wäre. „Es scheint, dass sie das Miraculous sehr oft benutzt hat. Laut Duusu eigentlich auf jeder ihrer Reisen!“, fügt Marinette an. „Irgendwie hatte ich das Befürchtet. So sehr sie Adrien geliebt hat, so sehr hat sie auch ihre Freiheit geliebt. Genau die konnte ich ihr nicht bieten, darum habe ich nie etwas gegen ihre Reisen gesagt. Ich wusste wie sehr sie das brauchte. Aber ich konnte und wollte das nicht. Ich wollte ein Zuhause für Adrien und auch meine Arbeit, meine Leidenschaft!“, erzählt er ihr leise. „Sie hat also nur an sich gedacht? Ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken? Duusu meinte, dass es Leute gibt, die mit ihrem Handeln als Heldin nicht glücklich waren. Das könnte auch einen Zusammenhang mit dem Angriff auf Nathalie haben!“, kommt es leise und nachdenklich von Marinette. Gabriel kann darauf nichts sagen. Seit sie die Miraculous gefunden hatten, war immer die Angst Emilie zu verlieren da gewesen. Nun wusste er auch wie berechtigt diese Angst wirklich gewesen war. Wie oft hatte sie ihm gesagt, dass sie sich eingesperrt fühlte, wenn sie nicht reisen konnte. Er hatte ihr alle Freiheiten gelassen, in der Hoffnung sie nicht zu verlieren. Nun hatte er dadurch nicht nur sie verloren, sondern auch Nathalie und Adrien in Gefahr gebracht. Stumm beginnen wieder Tränen über seine Wangen zu laufen. Sofort fliegt Nooroo zu Gabriels Wange und schmiegt sich an. „Meister, es ist nicht eure Schuld. Es war ihre Entscheidung!“, versucht Nooroo ihm sanft klar zu machen. „Nooroo hat recht!“, nickt Marinette und lehnt sich leicht gegen den Älteren. Sofort ändert er seine Position um seinen linken Arm sanft um sie zu legen. Marinettes Blick ist auf Tikki gerichtet, die immer noch auf Gabriels rechter Hand sitzt. Eine ganze Weile verharren beide still.
„Wir sollten wohl zurück. Chloé sollte ins Bett, sie muss morgen in die Schule!“, seufzt Gabriel irgendwann, als seine Tränen versiegt sind. „Das stimmt!“, seufzt Marinette und erhebt sich. Doch ihr Kreislauf, war damit nicht so ganz einverstanden. Gabriel merkt sofort wie die Beine der Vierzehnjährigen wegsacken und sie sich an den Kopf fast. Gerade so kann er seinen Arm noch um ihre Taille schlingen und zieht sie an sich. „Entschuldigung“, murmelt Marinette sofort. „Sicher nicht dafür!“, seufzt Gabriel. „Es geht schon wieder!“, nuschelt sie und drückt sich von ihm weg. „Dann sollten wir wohl. Nooroo dark wings rise!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Tikki, spots on!“, nickt Marinette. Gemeinsam machen sie sich auf den Rückweg.

Chapter 10: Kapitel 9; Plagg geht stiften

Summary:

Nächtliche Gespräche und ein Käse süchtiger Kwami

Chapter Text

Kapitel 9; Plagg geht stiften

„Ist einer von euch umgekippt, dass es so lange gedauert hat?“, will Queen Bee grinsend wissen, als Ladybug und Hawk Moth neben ihr landen. „Nein!“, kommt es synchron von beiden. „Hat unser Kätzchen sich eigentlich mal blicken lassen?“, fragt Ladybug noch nach. „Ja er war vorher hier. Er wollte eigentlich unbedingt zu Marinette. Ich hab ihm gedroht in zu kastrieren, wenn er sie ausversehen aufweckt. Da hat er es gelassen. Aber ehrlich, er scheint immer noch ziemlich neben sich zu stehen. Er hat gemeint, dass es seine Schuld ist, dass die Dupain-Chengs tot sind!“, seufzt Chloé. „Dann sollte er sich wohl mit Marinette treffen!“, seufzt Ladybug. „Wann und wo?“, hackt Queen Bee nach. Hawk Moth beobachtet das Gespräch der beiden Heldinnen stumm. „Am besten morgen Nacht. Wo sollte wohl klar sein!“, brummt die rote Heldin. „Solange die Katze nicht zu spät vorbeikommt und auch wieder geht!“, merkt Hawk Moth an und legt seinen rechten Arm um Ladybugs Schultern. „Keine Sorge, ich hatte nicht vor einen Streuner aufzunehmen!“, gluckst die Blauhaarige. „Das will ich hoffen!“, schmunzelt der ehemalige Schurke nun, dabei drückt er sie leicht an sich. „Ach bevor ich es vergesse, da haben dich einige gefrässige Kwamis vermisst!“, damit reicht Queen Bee grinsend die Miraculous Schatulle zu Ladybug. „Danke!“, lächelt diese nur. „Also wir sehen uns. Passt auf euch auf und wenn etwas ist, meldet euch!“, damit verschwindet Queen Bee.
„Dann ab ins Bett mit dir!“, seufzt Gabriel und schenkt der Jüngeren ein müdes Lächeln. „Natürlich, dann reden wir Morgen irgendwann?“, fragt sie nach. „Ja, wir reden Morgen. Einfach wenn Nathalie nicht gerade da ist!“, murmelt er zurück. „Vorerst ist es vermutlich besser sie weiss es nicht, auch wenn Duusu sie sehr vermisst!“, nickt Marinette. Dann verschwindet sie. Gabriel beobachtet wie sie in ihrem Zimmer verschwindet, bevor er zu Nathalies geht. Das Fenster war für ihn noch geöffnet. Leise tritt er ein. Natürlich war sie noch Wach und arbeitete an ihrem Laptop.
„Nathalie, du solltest schlafen. Nooroo dark wings fall!“, macht er sich leise bemerkbar. „Wie hätte ich schlafen sollen?“, ist alles was von ihr kommt, ohne dass sie zu ihm sieht. Seufzend schliesst Gabriel das Fenster. Kurz blickt er noch zu Nathalie und geht dann zur Tür. „Was wollte sie?“, kommt es kalt von ihr, als Gabriels Hand sich auf die Türklinke legt. „Sie braucht etwa einen Monat um das Heilmittel für dich herzustellen!“, hält er sich kurz. „Gabriel, ich will alles von eurem Gespräch wissen!“, knurrt sie wütend. „Da gibt es nicht viel zu sagen. Emilie hat mich belogen und deswegen sind du und Adrien jetzt in Gefahr!“, murmelt er. Er hört ihre Schritte hinter sich. „Wie meinst du das?“, möchte Nathalie wissen. Sanft legt sie ihre Hand an seine Schulter, um ihn mit etwas Druck zu zwingen, sich zu ihr zu drehen. Gabriel kann nicht verhindern, dass wieder Tränen über seine Wangen laufen. Völlig resigniert gibt er dem Druck nach und blickt in Nathalies Gesicht. „Genauso wie ich es gesagt habe. Emilie hat das Miraculous viel öfter benutz als wir dachten. Die Frau, die dich angegriffen hat, sie hat irgendwas mit Emilie zu tun!“, flüstert Gabriel. „Nein, das kann nicht sein!“, flüstert Nathalie und versucht die Tränen zurück zu halten. „Duusu hat es Ladybug gesagt!“, murmelt Gabriel kraftlos. „Nein!“, flüstert Nathalie erneut und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Gabriel kann nur gequält Lächeln. Nathalie schüttelt den Kopf und stolpert zurück. Das konnte nicht sein, Emilie hatte ihr doch geschworen, dass sie das Miraculous nur in Notfällen benutzt hatte. Plötzlich ist da wieder dieser stechende Schmerz in ihren Lungen und sie kann den Hustenanfall nicht verhindern. Fast sofort spürt sie, wie Gabriels Arme sich um sie schlingen und sie an seine Brust ziehen. „Schsch, Nathalie ganz ruhig. Die Aufregung macht es nur schlimmer. Alles ist gut, ich bin da!“, vernimmt sie seine leisen Worte. Haltsuchend schlingt sie ihre Arme auch um ihn und nach einigen Minuten beruhigt sich auch ihr Husten. „Ich kann nicht glauben, dass Emilie so etwas getan hat. Sie hat uns beide belogen und ist unnötige Risiken eingegangen!“, haucht sie immer noch geschockt. „Mir geht es nicht anders. Ladybug sorgt sich, sie denkt, dass der Angriff auf dich, damit zusammenhängt, was Emilie für Risiken eingegangen ist!“, flüstert Gabriel. „Du hast ihr gesagt wer du wirklich bist?“, kommt es ungläubig von Nathalie. „Ja, so kann ich dich und Adrien besser schützen!“, flüstert er und festigt seinen Griff um sie. „Wir bringen Marinette genauso in Gefahr!“, kommt es zitternd von Nathalie. „Um so mehr ein Grund ehrlich zu Ladybug zu sein!“, seufzt Gabriel. Es war besser Nathalie noch nicht zu sagen, dass Marinette und Ladybug dieselbe Person waren. Sie würde ausflippen und dann würde es ihr nur wieder schlechter gehen. „Du hast recht, trotzdem mache ich mir sorgen. Was wenn sie und Cat Noir uns nicht helfen, sondern ihr neues Wissen gegen uns benutzen?“, äussert Nathalie ihre Bedenken. „Ladybug ist nicht so. Sie würde das nicht tun. Zudem scheint Cat Noir auch gefallen an Marinette gefunden zu haben. Er wird sie sicher schützen wollen!“, verneint Gabriel sanft. Darauf erwidert Nathalie nichts, sondern schmiegt sich enger an den Älteren. „Du solltest dich schlafen legen!“, seufzt Gabriel als er das spürt. „Ich möchte nicht allein sein!“, nuschelt Nathalie leise. „Willst du dich in mein Bett legen? Ich brauch noch eine heisse Dusche!“, bietet er ihr leise an. Zögernd nickt Nathalie. So zieht Gabriel sie mit sich.

Nathalie war gerade dabei weg zu dämmern, als die Tür zu Gabriels Schlafzimmer sich leise öffnet. Sofort setzt sie sich auf. „Nathalie?“, fragt Adrien leise, als er sie im Licht der Nachttischlampe sieht. „Adrien, warum schläfst du nicht?“, fragt sie besorgt. „Albtraum, und jetzt kann ich irgendwie nicht mehr einschlafen!“, murmelt der Blonde und setzt sich auf die Bettkante. „Aber was machst du hier in Papas Zimmer?“, fragt er unsicher nach. „Mir geht es ähnlich. Ich bin aus dem Schlaf hochgeschreckt, als dein Vater noch mal nach mir sehen wollte. Ich wollte nicht alleine sein, so bin ich hier gelandet!“, lächelt sie schief. „Und Papa?“, hackt Adrien nach. „Wollte noch Duschen!“, seufzt Nathalie. „Du wolltest dich zu ihm Kuscheln?“, fragt sie nach. „Ja, Marinette ist in der Küche am Backen, also wollte ich mich zu Papa kuscheln!“, nuschelt der Jüngere. „Na dann komm her!“, damit hebt Nathalie die Decke an. Sofort schlüpft Adrien zu ihr. Als Nathalie liegt kuschelt er sich an sie. „Schlaf gut Adrien!“, lächelt sie ihn sanft an. „Du auch Nathalie!“, brummt er schon im Halbschlaf.

Als Gabriel geduscht und umgezogen aus dem Bad tritt, schlief Nathalie schon. Adrien hatte sich auch in sein Bett geschlichen und lag eng an Nathalie gekuschelt da. Das bringt den Designer dazu sanft zu lächeln.
„Marinette ist in der Küche!“, lässt ihn Tikkis Stimme zusammenzucken. Der Kwami sass mit Nooroo auf der Rückenlehne eines Sessels. „Sie kann also nicht schlafen?“, damit setzt Gabriel sich in den Sessel. Sofort hat er auf jeder Schulter einen Kwami sitzen. „Sie hat seit Freitag keine Nacht durchgeschlafen!“, bemerkt Tikki. „Dann sollte ich wohl nach ihr sehen. Ich hab eh keinen Platz in meinem Bett!“, schmunzelt Gabriel und sieht auf die Zwei in seinem Bett. „Adrien, wollte eigentlich zu Marinette, aber als er sie in der Küche und nicht in ihrem Bett gefunden hat, kam er hier her!“, gluckst Tikki. Seufzend steht Gabriel auf und verlässt mit den beiden Kwamis sein Zimmer und macht sich auf den Weg zur Küche.
Kaum öffnet er die Küchentür, schlägt ihm der Geruch von Keksen entgegen. „Sie sollten im Bett liegen und schlafen!“, macht er sich leise bemerkbar. Mit einem entschuldigenden Lächeln wendet Marinette sich ihm zu. „Ich weiss, nur ist es einfacher gesagt als getan!“, erwidert sie. Seufzend setzt Gabriel sich an die Kücheninsel. „Sie können auch nicht schlafen?“, hackt sie leise nach. „Es ist eher so, dass ich keinen Platz in meinem Bett habe. Nathalie und Adrien haben sich darin breit gemacht!“, schmunzelt er sie an. „Nathalie?“, wundert Marinette sich. „Sie wollte nicht alleine sein, nach dem ich ihr gesagt hatte, dass Emilie uns belogen hat. Das hat sie hart getroffen!“, erklärt er leise. „Verstehe, die Beiden waren gut befreundet oder?“, fragt Marinette sanft nach. „Ja, das waren sie. Als Nathalie anfing für uns zu arbeiten, war sie Emilies ständige Begleiterin. Das war der Grund, warum ich sie eingestellt hatte. Ich wollte jemanden in Emilies Nähe wissen!“, fängt Gabriel an zu erzählen. Marinette hört aufmerksam zu, während sie Macaron-Teig zubereitet. „Damals hatten wir auch noch ein Kindermädchen für Adrien, wenn Emilie auf reisen war. Als Adrien fünf war, habe ich gesehen wie das Kindermädchen ihn geohrfeigt hat. Da habe ich sie fristlos entlassen, danach blieb Nathalie bei uns und Emilie reiste wieder alleine!“, beendet er die Erklärung. „War das mit der Ohrfeige eine einmalige Sache?“, fragt Marinette unsicher nach. „Leider nein, aber das wurde mir erst klar, als ich gesehen habe wie sie ihn geschlagen hat. Er hatte immer mal wieder Blaue Flecken. Das Kindermädchen sagte immer er sei auf dem Spielplatz gestürzt und solche Sachen. Wir hatten dieser Frau vertraut!“, murmelt Gabriel und fährt sich über das Gesicht. „Sie haben keine Schuld!“, versichert ihm die Jüngere. Er kann nur schwach nicken.
„Kein Camembert, ist das euer Ernst!“, fliegt plötzlich ein schwarzer Katzenkwami aus dem Kühlschrank. „Plagg? Was machst du hier?“, zischt Marinette den Kwami sofort an. „Hei etwas freundlicher bitte. Tikki benutzt den da auch als Sofa!“, brummt Plagg und deutet zu Gabriel. „Das erklärt nicht was du hier machst!“, seufzt Marinette und fischt den Kwami aus der Luft. „Nach dir sehen! Was glaubst du was sich mein Kitten wegen dir sorgen macht! Hätte Queen Bee es nicht verhindert, würde er jetzt vermutlich deine Identität kennen. Verdammt noch mal, räum doch die Bücher weg, wenn jemand die sieht!“, schimpft der Kwami mit ihr. „Ausserdem du gehörst ins Bett!“, fügt er noch an. Marinette kann nicht anders als die Augenbraue zu heben und um Gabriels Lippen zuckt ein leichtes Lächeln. „Der Kwami hat recht!“, zwinkert er ihr dann zu. „Warum weiss der eigentlich von Tikki?“, will Plagg wissen ohne auf Gabriels Kommentar ein zu gehen. „Nooroo, willst du nicht Hallo sagen?“, fragt Gabriel nach. Zögerlich schwebt dieser von Gabriels Schoss in dem er sich versteckt hatte nach oben. „Hey, Plagg?“, winkt Nooroo unsicher. „Nooroo? Aber dann sind sie Hawk Moth?“, keucht Plagg und starrt den Mann entsetzt an. „Bekomm dich ein Plagg!“, gluckst Tikki. „Mich ein Bekommen? Nur so, nicht nur dass ihr hier mit Hawk Moth Kaffeekränzchen macht, ihr sagt meinem Kitten nicht wer er wirklich ist!“, brummt der schwarze Kwami. „Plagg ich will Cat da nicht ausschliessen, aber ich weiss es auch erst seit wenigen Stunden!“, erklärt sie ihm leise. „Du weisst wie sehr er sich wünscht zu wissen wer du wirklich bist. Verdammt er liebt dich!“, faucht Plagg. „Noch etwas Lauter und Nathalie und Adrien stehen gleich in der Tür. Das sollten wir vermeiden!“, bittet Gabriel den Kwami. „Wenn sie Hawk Moth sind, dann ist Nathalie Mayura?“, fragt Plagg leise. „Ja, aber sie weiss noch nicht das ich Ladybug bin, als bitte sei leiser!“, nickt Marinette. „Wann sagst du es Cat?“, will Plagg leiser wissen. „Gib mir ein paar Tage okay?“, bittet Marinette. „Warum sollte ich?“, knurrt Plagg. „Weil ich die Gefahr noch nicht einschätzen kann!“, murmelt Marinette und merkt wie ihre Augen anfangen zu brennen. Gabriel sieht sofort wie sie gegen die Tränen kämpft. Schnell steht er auf und tritt zu ihr, nur um sie sanft an sich zu ziehen. Sofort schlingen sich ihre Arme um ihn.
„Plagg ich verstehe deinen Unmut. Aber gestern Nacht war jemand hier. Jemand hat Nathalie angegriffen. Wir wissen nicht wie gross die Gefahr wirklich ist. Zudem ist Marinette immer noch stark geschwächt. Gib uns eine Woche!“, bittet Tikki den Kwami leise. „Nein, ich gebe euch bis Sonntagabend!“, verneint Plagg. „Plagg bitte. Es ging nie darum jemandem wirklich zu schaden. Duusus Miraculous wurde beschädigt. Sowohl Nathalie als auch Emilie wurden dadurch Krank. Es ging nur darum Emilie zu retten!“, versucht es Nooroo. Plagg starr ihn nur an. Sie hatten nur Adriens Mutter retten wollen? Plagg wusste wie sehr der Junge seine Mutter vermisste. Aber er wusste auch wie sehr sein Kitten sich wünschte, dass sein Vater endlich darüber hinwegkommen würde und sie wieder eine Familie sein konnten. Vielleicht sogar zusammen mit Nathalie. „Plagg ich will Cat nicht weh tun. Darum brauche ich einfach einige Tage Zeit. Ich kann nicht versprechen, dass ich bis Sonntag so weit bin, aber ich versuche es!“, hört er die dumpfe Stimme von Marinette. Ladybug hatte seinem Kitten weh getan, aber sie dieses Mädchen, das dastand und vom Vater seines Kittens gehalten wurde, sie hatte seinem Kitten nie weh getan. Sie tat alles für Adrien und auch für Cat Noir. Vorsichtig schwebt der Kwami zu ihr und dem älteren Mann. Die ganze Zeit liegt Gabriels Blick auf dem Kwami, während er Marinette einfach schützend festhält.
„Wenn das so ist, wird es Zeit, dass er erfährt, wer Ladybug wirklich ist!“, mit diesen Worten setzt Plagg sich auf ihre Schulter. „Plagg das kannst du nicht verlangen!“, fährt Tikki den schwarzen Kwami an. „Ach halt die klappe Tikki!“, knurrt Plagg. „Wow, was genau ist bei euch beiden los? So kenn ich euch gar nicht!“, merkt Nooroo an. „Alles Plaggs Schuld!“, verschränkt Tikki die Arme. „Meine Schuld? Pardon, nein. Du warst es, die scheisse gebaut hat. Aber auf mich hört eh keiner. Dann kann ich ja gehen!“, presst Plagg hervor.
„Plagg warte!“, bittet Marinette leise. „Warum sollte ich? Ich bin unerwünscht und mein Kitten wird ausgeschlossen!“, ist alles was Plagg sagt. Das lässt Marinette zittern. Doch Gabriel hindert ihn am Davonfliegen. „Plagg, Cat Noir soll hier nicht ausgeschlossen werden. Nathalie weiss genau so wenig wie Cat Noir. Er wird alles erfahren, zuerst müssen wir aber verhindern das Marinette, Nathalie oder Adrien etwas zustösst. Solange wir nicht wissen, wie gross die Gefahr wirklich ist, könnte es Cat Noir auch in Gefahr bringen. Auch Queen Bee weiss nur Bruchstücke, damit sie nicht in zu grosse Gefahr gerät!“, erklärt er dem Kwami sanft, aber absolut ehrlich. „Meine Meinung ist, dass er es wissen muss. Ohne das Wissen ist er in grösserer Gefahr. Marinette, ich mag dich. Du bist seit langem die Erste Ladybug, die ich mochte. Aber als Ladybug hast du ihm weh getan. Als Marinette nicht, als Marinette bist du immer gut zu ihm gewesen. Mach das nicht kaputt!“, flüstert der Kwami. „Ich hab dich auch lieb Plagg!“, nuschelt Marinette. Sofort schmiegt Plagg sich an ihre Wange. „Ach Kind, ich will dir damit nicht weh machen. Aber jetzt wo Hawk Moth auf unserer Seite steht, da habt ihr Beiden die Wahrheit verdient!“, brummt der Kwami grummelig. „Aber jetzt gehörts du ins Bett. Es wird ja schon fast wieder hell!“, fügt der Kwami an, als Marinette schweigt. „Ich kann nicht schlafen. Sonst würde ich jetzt nicht hier stehen!“, murmelt Marinette und drückt sich enger an Gabriel. „Ach Kind!“, brummt Plagg und wischt mit seiner Tatze eine Träne von ihrer Wange. „Kannst… kannst du Cat sagen, dass ich ihm keine Schuld gebe?“, fragt sie leise. „Er bringt mich zwar um, aber natürlich sage ich ihm das. Wir sehen uns kleines. Und du Hawk Moth, passt gefälligst gut auf die Prinzessin meines Kittens auf!“, dabei blickt der Kwami zu Gabriel auf. „Keine Sorge, genau das hatte ich vor!“, nickt Gabriel. Schnell drückt Plagg sich auch an Gabriels Wange, bevor er verschwindet und nach seinem Kitten sieht, welches immer noch an Nathalie geschmiegt da liegt.

„Aber er hat recht, sie gehören ins Bett!“, brummt Gabriel. „Ich muss noch aufräumen!“, nuschelt sie leise. „Nein, das können wir machen, wen Adrien in der Schule ist!“, damit hebt er das Mädchen auf seinen Arm und trägt sie zu ihrem Zimmer. Dort setzt er sie sanft auf ihr Bett ab. „Brauchen sie noch etwas?“, möchte er fragend wissen. „Nicht allein sein!“, nuschelt sie leise. „Dann rutschen sie rüber!“, schmunzelt Gabriel. Als Marinette ihm Platz gemacht hat, legt er sich neben sie und sofort kuschelt sie sich an ihn. So schlafen die Beiden ein.
Das Klingeln von Marinettes Wecker lässt Gabriel wach werden. Müde blickt er auf den blauen Haarschopf, der auf seiner Brust liegt. „Es scheint das wir aufstehen müssen!“, murmelt er ihr zu und streicht ihr sanft übers Haar. „Ja!“, nuschelt Marinette verschlafen und setzt sich auf. „Haben sie wenigstens gut geschlafen?“, möchte Gabriel wissen und scheibt die Beine aus dem Bett. „Ja!“, lächelt sie scheu. „Gut, dann sehen wir uns gleich in der Küche!“, damit verschwindet Gabriel direkt in die Küche. Als Marinette zehn Minuten später in die Küche kommt, ist Gabriel schon dabei Frühstück zu machen und nebenbei Ordnung zu schaffen. „Kann ich helfen?“, fragt sie sofort. „Sie können schon mal Kaffee machen und für das Frühstück eindecken!“, lächelt er ihr zu. Sofort kommt Marinette dem nach. Gerade als sie den letzten Kaffee auf die Kücheninsel stellt, kommen Nathalie und Adrien in die Küche.
„Morgen“, brummt Adrien müde. „Morgen Adrien, Nathalie!“, lächelt Marinette die Beiden an. „Wart ihr die ganze Nacht wach?“, will Nathalie wissen. „Nein!“, schüttelt Marinette den Kopf. Seufzend setzt Nathalie sich und Gabriel stellt einen Teller Waffeln vor sie und einen vor Adrien hin. „Waffeln zum Frühstück?“, zieht Nathalie die Augenbraue hoch. Gabriel verkneift sich einfach jeden Kommentar und kommt mit Marinettes und seinem eigenen Teller zur Kücheninsel. Stumm wird gefrühstückt.
„Papa, morgen fällt der Unterricht wegen der Beerdigung der Dupain-Chengs aus. Darf Nino heute hier übernachten und dann mit uns zur Beerdigung gehen?“, fragt Adrien als er seine Schultasche über die Schulter wirft. Kurz blickt Gabriel zu Marinette, die aber nur auf ihre Hände starrt. „Ich weiss nicht ob das eine gute Idee ist Adrien. Gerade mit dem Zwischenfall vom Dienstag!“, seufzt Gabriel. „Marinette, wäre es für dich okay, wenn Nino hier übernachtet?“, möchte Adrien von dieser wissen. „Adrien“, fängt Nathalie sofort an. „Wenn er deswegen keine Probleme mit Alya bekommt. Sie könnte wüten werden, wenn er in meine Nähe kommt!“, unterbricht Marinettes flüstern sie. „Alya regt sich schon nur darüber auf, dass Nino noch mit mir redet!“, seufzt Adrien. „Dann ist es wohl keine gute Idee, wenn er hier übernachtet, aber er kann ja einfach den Nachmittag herkommen!“, bietet Gabriel seinem Sohn an. „Okay Papa!“, damit umarmt Adrien seinen Vater. Dann tritt er zu Marinette und umarmt auch sie. „Nino versteht Alya gerade auch nicht!“, nuschelt er ihr zu und verschwindet.
„Hältst du das wirklich für klug?“, will Nathalie von Gabriel wissen. „Nino ist Adriens Freund, würde ich es komplett verbieten, würde ich Adrien damit verletzen!“, seufzt Gabriel nur und beginnt abzuräumen. Marinette starrt nur in ihre Teetasse. „Es geht gerade aber nicht um Adrien. Es geht um Marinette. Als diese Alya im Krankenhaus war, hat Nino nur dagestanden und nichts getan. Wären wir nicht genau im richtigen Moment in das Zimmer gekommen, hätte es noch viel schlimmer ausgehen können!“, schnauzt Nathalie den Blonden an. Gabriel sagt darauf nichts. „Wenn du mich so unbedingt Ignorieren willst. Ich habe eh noch einen Termin!“, damit war Nathalie weg.
„Wie sehen sie das Ganze?“, fragt der Designer und setzt sich wieder zu Marinette. „Mir spielt es keine Rolle ob Nino herkommt. Ich möchte nur nicht das er deswegen Probleme mit Alya bekommt. Das Nino Carapace war, wissen sie ja. Da er und Alya zusammen sind und sie uns im Stich gelassen hat, bekommen beide nie wieder ein Miraculous!“, erklärt Marinette leise. „Bei Rena Rouge verstehe ich es. Aber Carapace auch? Sind sie sich da wirklich sicher?“, hackt er besorgt nach. „Ja, ich bin mir sicher. Ich will keine unnötigen Risiken eingehen. Momentan muss ich jedem vertrauen können, dem ich ein Miraculous gebe. Sonst bringe ich Adrien, Nathalie oder sie in Gefahr!“, nickt Marinette. „Sie haben recht!“, nickt er ihr zu und nimmt den letzten Schluck Kaffee. „Ich geh mich mal eben Umziehen!“, damit verlässt auch Gabriel die Küche. Marinette unterdessen macht dem Designer einen zweiten Kaffee und füllt ihre eigene Tasse mit frischem Tee. Zehn Minuten später setzt Gabriel sich wieder neben Marinette. Das Klingeln der Haustür lässt beide aufseufzen. Gemeinsam gehen sie zur Tür. Am Tor steht Marinettes Onkel. Sofort öffnet Gabriel das Tor und auch die Haustür.
„Monsieur Agreste, Marinette, ich wünsche einen guten Morgen und entschuldige mich für die Störung. Aber es gibt noch einiges, dass ich mit Marinette besprechen sollte!“, erklärt der rundliche Chinese. „Aber natürlich, kommen sie doch herein Monsieur Cheng. Möchten sie einen Tee oder einen Kaffee?“, lässt Gabriel den Älteren eintreten. „Gerne einen Tee!“, nickt Wang lächelnd. „Gehen sie mit ihrer Nichte doch schon ins Wohnzimmer, ich komme sofort mit dem Tee!“, damit geht Gabriel zur Küche. Zehn Minuten später tritt er mit dem Tee ins Wohnzimmer und findet den Raum still vor. Marinette sass auf einem der Sofas und ihr Onkel auf dem gegenüber. Seufzend stellt er das Service auf den Tisch und giesst drei Tassen ein. Dann setzt er sich neben Marinette.
„Um 10:00 Uhr morgen ist die Beerdigung. Ich würde mich gerne schon eine halbe Stunde früher mit dir vor Ort treffen!“, erklärt Wang seiner Nichte. „Das sollten kein Problem sein!“, nickt Marinette. „Gut, dann muss ich von dir wissen, ob du hier in Paris bleiben willst oder mit mir nach Shanghai kommst?“, möchte der Chinese wissen und mustert seine Nichte eindringlich. Marinette starrt einfach in ihre Tasse. Was sollte sie ihm sagen. Eigentlich wollte sie hierbleiben, aber würde Monsieur Agreste sie noch hier haben wollen? Gabriel lies die Jüngere nicht für eine Sekunde aus den Augen. Genau konnte er die Unsicherheit aus ihrer Haltung herauslesen. Sanft legt er seine Hand wieder zwischen ihre Schulterblätter. Als Marinette die Hand spürt, blickt sie zu Monsieur Agreste und sieht ein sanftes und aufmunterndes Lächeln seine Lippen umspielen. „Wenn Monsieur Agreste immer noch damit einverstanden ist, würde ich gerne hier in Paris bleiben!“, wendet sie sich leise an ihren Onkel. „Ich sagte doch, sie sind uns immer willkommen!“, bestätigt er das. „Dann wäre es auch das Beste, wenn Monsieur Agreste dein Vormund werden würde. Das setzt aber die Zustimmung deiner Grand-mère voraus!“, nickt Wang sanft. „Ich habe bisher nichts von ihr gehört!“, murmelt Marinette. „Sie wird Morgen sicher da sein. Sie wären einverstanden, die Vormundschaft für Marinette zu übernehmen?“, möchte der Chinese von Gabriel wissen. „Natürlich!“, nickt er bestätigend und spürt wie Marinette sich gegen ihn lehnt. Sanft legt er den Arm richtig um sie. „Dann können wir das Morgen sicher alles klären. Aber du solltest bis Dienstag alles aus dem Haus geholt haben, was du behalten möchtest!“, wendet Wang sich wieder an seine Nichte. „Bis Dienstag?“, hackt Marinette unsicher nach. „Ja, danach wird es von einem Räumungsunternehmen leergeräumt und danach verkauft!“, erklärt er leise. „Oh“, murmelt die Blauäugige. „Das Geld vom Verkauf, kommt auf ein Konto auf deinen Namen. Du wirst mit Achtzehn zugriff darauf erhalten. Zudem wird Monsieur Agreste eine gewisse Summe bekommen, da er sich um dich kümmert!“, erklärt Wang ihr. „Sie brauchen mir kein Geld zu geben. Legen sie das Geld für die Zukunft ihrer Nichte zur Seite. Oder stellen sie ihr Monatlich eine gewisse Summe für ihre Wünsche zur Verfügung. Für alles andere komme ich auf, da müssen sie sich keine Gedanken machen!“, lehnt Gabriel ab. „Sind sie sich sicher?“, will Wang wissen. „Absolut!“, versichert Gabriel. „Gut, ich würde ihnen trotzdem die Vollmacht über das Konto geben, dann können sie auch entscheiden, was für eine Summe Marinette monatlich zur Verfügung hat. Sie wissen vermutlich besser, was da angebracht ist!“, seufzt Wang. „Das können wir so machen!“, nickt der Designer zustimmend. „Dann sehe ich, dass ich bis Dienstag die Sachen hole!“, nuschelt Marinette. Sie wusste nicht wie sie das machen sollte, aber vielleicht konnte sie es als Ladybug mit ihrem JoJo als Stauraum machen. „Gut deinen Schlüssel brauche ich, sobald du deine Sachen geholt hast. Du kannst mir dann bescheid geben!“, mit diesen Worten leert Wang seinen Tee. „Natürlich!“, bestätigt die Blauhaarige leise. „Gut dann muss ich auch schon wieder los!“, damit erhebt Wang sich. Gabriel bringt den Chinesen zur Tür.

Als er wieder in das Wohnzimmer kommt, hört er schon das leise Schluchzen. Vorsichtig setzt er sich wieder neben die Vierzehnjährige. Marinette hatte ihre Beine an die Brust gezogen, ihre Arme darum geschlungen und das Gesicht an den Knien verborgen. Behutsam legt Gabriel ihr den Arm um die Schultern. „Wenn sie möchten, können wir ihre Sachen direkt holen. Je länger sie warten, desto schwerer wird es werden!“, bietet er ihr an. „Sie würden mich wirklich begleiten?“, schnieft sie leise. „Natürlich, sie müssen da nicht alleine durch!“, bestätigt er. „Dann sollte ich es wohl hinter mich bringen!“, nuschelt Marinette. Gabriel räumt noch das Service in die Küche und sie machen sich auf den Weg zur Bäckerei der Dupain-Chengs. Von Unterwegs schreibt Gabriel Nathalie eine SMS zur Info und ruf Placide an, damit dieser mit einem kleinen Lieferwagen die Sachen hohlen kommen würde.
 „Am besten wir arbeiten von Oben nach Unten!“, bemerkt Gabriel als sie die Wohnung betreten. „Dann fangen wir in meinem Zimmer an. Was darf ich überhaupt mitnehmen?“, fragt sie leise. „Aus ihrem Zimmer? Ein Bett und einen Schreibtisch haben sie, aber wenn sie lieber das von hier haben, ist das auch kein Problem!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Ich mag das Bett im Anwesen, nur der Schreibtisch ist mir zu klein. Und die Chaiselongue würde ich gerne mitnehmen!“, nuschelt sie leise. „Dann nehmen wir die Sachen mit. Ich nehme an ihren Computer möchten sie auch mitnehmen?“, versichert Gabriel ihr. „Danke!“, murmelt Marinette. So packen sie Marinettes Sachen zusammen. Als Placid kommt, stellt er ihnen einige Kartons hin und nimmt zuerst die Chaiselongue und dann den Schreibtisch mit. Marinettes Stoffe sind bereits in der grossen Holzkiste und in einen Karton packt sie alle ihre Nähsachen. Die Nähmaschine kommt nur in die Schutzhülle. In zwei Kartons kommen ihre Kleider, in einen ihr Computer mit Zubehör und in fünf weitere alles andere. Ihre Schneiderpupe und den Spiegel stellt sie auch zu den Kartons. „Ist noch etwas auf der Terrasse oben?“, möchte Gabriel wissen. „Nichts was mir wichtig wäre!“, verneint Marinette. „Dann sind wir hier fertig und können im Rest der Wohnung sehen, was sie noch mitnehmen möchten?“, fragt er nach. „Ja, darf ich dann noch einige der Backformen aus der Bäckerei mitnehmen?“, fragt sie unsicher nach. „Solange sie damit auch Backen, habe ich nichts dagegen. Nehmen sie mit was sie möchten!“, gluckst er und zieht sie sanft an seine Seite. Dankbar lächelt Marinette den Designer an. In der Wohnung packen sie alle Fotoalben und diverse Erinnerungsstücke ein. Auch den traditionell Chinesischen Hotpot und einige andere traditionelle Kochutensilien so wie alle Kochbücher packt Marinette ein. Zuletzt wird noch die Bäckerei geplündert. Gabriel war froh, hatte jemand das ganze Blut hinter dem Verkaufstresen entfernt. Diverses an Backutensilien landet in den Kisten. Als auch das erledigt ist, helfen Gabriel und Marinette Placid dabei die Kisten zum Wagen zu bringen.
„Adrien hat gleich Schulschluss, wollen wir ihn abholen und mit ihm Nachhause laufen? Placid kann die Sachen auch ohne uns in ihr Zimmer stellen!“, möchte Gabriel wissen, als die letzte Kiste im Wagen verschwunden ist. „Ja, können wir machen!“, lächelt Marinette zurück. So laufen die Beiden gemeinsam zur Schule um davor auf Adrien zu warten.

„Papa, Marinette, was macht ihr den hier?“, fragt Adrien als er aus der Schule kommt und auf sie zu eilt. „Wir waren in der Nähe und dachten, vielleicht möchtest du ja mit uns Nachhause laufen!“, lächelt Gabriel seinen Sohn an. „Ihr wart in der Nähe?“, fragt Adrien nach. „Ja!“, nickt sein Vater. „Okay. Juleka und Luka würden gern am Nachmittag vorbeikommen. Ist das Okay? Nino darf von seiner Mutter aus nicht zu uns kommen!“, fragt Adrien als sie loslaufen. „Wenn Mademoiselle Dupain-Cheng damit einverstanden ist!“, erlaubt es Gabriel. „Marinette, ist es für dich okay?“, möchte der Blonde von seiner Freundin wissen. „Ja klar!“, nickt die Gefragte. „Gut dann schreib ich das Juleka schnell!“, grinst der Grünäugige. Auf dem ganzen Weg nachhause erzählt Adrien davon wie Alya, Ladybug schlecht macht und auch auf ihrem Blog scheisse schreibt. Gabriel und Marinette wechseln immer mal wieder leicht genervte Blicke, sagen aber nichts. Adrien schien sich da einfach Luft machen zu müssen.
„Adrien, Marinette, Gabriel, da seid ihr ja. Ich hatte mir schon sorgen gemacht!“, werden sie im Anwesen direkt von Nathalie begrüsst. „Entschuldige Nathalie, Madame Bustier hat uns heute erst sehr spät gehen lassen!“, entschuldigt der Grünäugige sich schnell. „Schon gut!“, seufzt die Schwarzhaarige. „Das Essen ist fertig, wir sollten es nicht kalt werden lassen!“, damit deutet Nathalie zur Küche. „Okay ich bring noch schnell meine Tasche hoch!“, eilt Adrien los. „Ich bin noch kurz auf der Toilette!“, verschwindet auch Marinette. So bleiben Gabriel und Nathalie zurück. Nebeneinander gehen sie zur Küche. „Sie hat sich also entschieden hier zu bleiben, dass ihr ihre Sachen geholt habt?“, möchte Nathalie wissen. „Ja, sie wird hierbleiben. Aber auch wenn nicht, hätten wir ihre Sachen holen müssen. Ihr Onkel möchte das Gebäude, in dem die Bäckerei ist, verkaufen!“, erklärt Gabriel und hält Nathalie die Tür auf. „Es ist Verständlich, verkauft er es. Auch wenn es für Marinette schlimm sein muss. Sie hat ihr ganzes Leben dort verbracht!“, murmelt die Jüngere. „Ihr Onkel möchte, dass ich die Vormundschaft für sie übernehme. Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne bereit dazu bin!“, erzählt er ihr und setzt sich neben sie an die Kücheninsel. „Da er nach Shanghai zurück geht, ist es verständlich, dass er jemanden hier zu ihrem Vormund machen möchte!“, nickt Nathalie leise. „Hoffen wir, dass ihre Grand-mère es genauso sieht. Bisher hat sie sich anscheinend nicht gemeldet!“, seufzt der Designer. „Denkst du, sie könnte Probleme machen?“, wundert Nathalie sich leise. „Ich weiss es nicht. Aber ich hoffe, sie tut es nicht. Es wäre für Mademoiselle Dupain-Cheng furchtbar!“, kommt es nachdenklich vom Älteren. Er kannte Gina Dupain und wusste wie stur und dickköpfig die Frau sein konnte.
Als Marinette und Adrien in die Küche kommen, beginnen sie mit dem Essen. Welches ruhig verläuft. Danach zieht Marinette sich in ihr Zimmer zurück, bis ihre Freunde kommen würden. Auch Adrien verzieht sich schnell.
„Tomoe wird um 14:00 Uhr hier sein. Hast du alles für den Termin fertig?“, möchte Nathalie leise wissen. „Ja, ich habe alles fertig. Weisst du ob Kagami sie begleitet?“, möchte Gabriel wissen. „Nein, das weiss ich nicht!“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Wir werden es dann ja sehen!“, nickt Gabriel und beginnt damit, die Kartons mit den Backsachen auszupacken. „So wie es aussieht, dürfen wir uns in Zukunft über reichlich Gebäck freuen!“, schmunzelt Nathalie und geht ihm zur Hand. „Und ich werde wohl wieder häufiger Sport machen müssen!“, lächelt Gabriel. „Das hast du früher auch. Als du noch oft bei ihnen eingekauft hast!“, lächelt Nathalie. „Ja, aber irgendwann freute Emilie sich nicht mehr über das Gebäck und seit sie verschwunden war, war ich ja überhaupt nicht mehr dort!“, nuschelt er. „Als ihre Gesundheit ihre Reisen eingeschränkt hat, fing das an!“, überlegt die Schwarzhaarige. „Du hast recht. Je weniger sie reiste, desto weniger freute sie sich über das Gebäck!“, bestätigt Gabriel. „Es war nicht deine Schuld!“, seufzt sie und legt ihm sanft die Hand an den Oberarm. „Ich habe aber das Gefühl, dass es alles nur meine Schuld ist!“, schüttelt der Designer seinen Kopf. „Ach Gabriel!“, brummt Nathalie und schlingt ihre Arme einfach um ihn. Vorsichtig legt sie ihren Kopf an seine rechte Schulter. Sanft legt auch Gabriel seine Arme um Nathalie. Sanft haucht er ihr einen Kuss auf die Stirn.
Die Türklingel lässt die Beiden sich voneinander lösen. „Das werden wohl die Couffaine sein. Adrien meinte, sie wollen vorbeikommen!“, damit geht Gabriel schon zur Tür. Drückt den Öffner für das Tor und öffnet die Haustür. Sofort sieht er das Luka und Juleka nicht alleine da sind. Jagged Stone, dessen Agentin Penny Rolling und Anarka Couffaine kommen mit den beiden Jugendlichen auf ihn und Nathalie zu.
„Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur!“, grüssen die Jugendlichen freundlich. „Hallo Luka, Juleka. Marinette und Adrien sind oben. Seht am besten einfach in beiden Zimmern nach!“, deutet Nathalie für sie zur Treppe. „Danke!“, lächelt Juleka scheu. „Monsieur Agreste, schön sie wieder zu sehen!“, hält Jagged diesem die Hand hin. „Die Freude ist ganz meiner Seitz Monsieur Stone, Mademoiselle Rolling. Und sie müssen Madame Couffaine sein?“, damit reicht Gabriel jedem kurz die Hand. „Nennen sie mich bitte Anarka. Bei Madame Couffaine komme ich mir immer so alt vor!“, seufzt diese. „Natürlich, wenn ihnen das lieber ist Anarka!“, nickt Gabriel. „Wir wollten nur kurz nach Marinette sehen!“, erklärt Jagged warum sie da sind. „Natürlich, kommen sie nur herein!“, deutet Gabriel. „Luka, Juleka geht schon mal zu ihr. Wir kommen gleich!“, scheucht Penny die wartenden Jugendlichen los. Gabriel schliesst die Tür mit einem Schmunzeln. „Marinette würde uns so oder so nicht sagen, wie es ihr wirklich geht. Dürfen wir fragen, was sie für einen Eindruck haben, wie es ihr geht?“, möchte Anarka leise wissen. „Setzen wir uns doch in die Küche!“, bietet Nathalie an und führt die Gäste dort hin.

Chapter 11: Kapitel 10; Ein Kampf und Sorgen über Sorgen oder auch Marinette möchte nicht nach Italien

Summary:

Viel Besuch für einen Tag, wieder ein blödes Monster und viel Angst und Unsicherheit.

Chapter Text

Kapitel 10; Ein Kampf und Sorgen über Sorgen oder auch Marinette möchte nicht nach Italien

„Hey ihr zwei!“, grüsst Luka als er mit Juleka Marinettes Zimmer betritt. „Hey Luka, Juleka. Wie geht es euch?“, möchte Marinette wissen und wendet sich von ihrem Schreibtisch ab. Adrien half ihr gerade dabei ihre Sachen ordentlich zu verräumen. „Hey!“, grinst auch Adrien und stellt die Nähmaschine auf dem Schreibtisch ab. „Sieht nach viel Arbeit aus. Können wir euch zur Hand gehen?“, möchte Juleka wissen. „Ganz ehrlich. Ja! Ich weiss noch nicht bei allem wo es hin soll. Aber die Kleider könnte man in den Schrank räumen und ich brauche dann vermutlich noch ein Regal oder einen Schrank für meine Stoffe und Nähsachen!“, erklärt Marinette und umarmt ihre Freunde leicht. „Kein Problem. Du sagst was wohin und wir kuschen!“, lacht Luka. So wird fleissig das Zimmer eingerichtet.

„Also?“, möchte Anarka wissen, als alle mit einer Tasse Kaffee an der Kücheninsel sitzen. „Was ihre Verletzungen betrifft, die verheilen gut. Auch wenn sie sich sicher noch einige Wochen schonen muss. Der Verlust macht ihr wesentlich mehr zu schaffen!“, erklärt Nathalie. „Das dachten wir uns schon. Aber wie sehr macht es ihr zu schaffen? Wir alle haben schon festgestellt, dass sie versucht es zu verstecken, wenn es ihr schlecht geht!“, erklärt Penny. „Sie wacht meist mitten in der Nacht auf und kann dann nicht mehr schlafen. Sie hat Probleme damit längere Zeit allein zu sein. Auch mit Stille scheint sie Mühe zu haben. Sie versucht alleine mit allem klar zu kommen, weil sie niemandem zur Last fallen will!“, seufzt Gabriel. „Zur Last fallen? Marinette denkt das wirklich?“, kommt es leise von Jagged. „Ja, ich habe ihr schon mehrfach gesagt, dass es nicht so ist. Sie braucht Zeit und die Gewissheit, dass immer jemand da ist, zu dem sie kann. Mehr können wir jetzt nicht für sie tun!“, nickt der Designer. „Juleka meinte, dass Marinette vielleicht mit ihrem Onkel nach Shanghai geht. Ist das nun definitiv?“, möchte Anarka leise wissen. „Sie bleibt hier in Paris. Diese Entscheidung hat sie getroffen und ihren Onkel auch schon informiert. Solange ihre Grand-mère zustimmt, bleibt Marinette hier bei uns. Ihr Onkel und ich haben auch schon besprochen, dass ich die Vormundschaft für sie übernehme!“, beruhigt Gabriel die Blauäugige mit der roten Brille. „Was wenn ihre Grand-mère nicht zustimmt?“, will Penny wissen. „Das wäre ein Problem. Marinette würde daran kaputt gehen, zu etwas gezwungen zu werden, dass sie nicht will!“, kommt es besorgt von Nathalie. „Können wir in dieser Sache irgendwie behilflich sein?“, möchte Jagged wissen. „Ich weiss es nicht. Aber wenn sie Marinette in ihrer Entscheidung unterstützen, wird das sicher schon helfen!“, versichert der Grauäugige seinen Gästen. „Das ist etwas, das wir gerne tun. Sollten sie je Hilfe brauchen, sagen sie es einfach. Marinette gehört für mich zur Familie, auch wenn Luka und sie nicht mehr zusammen sind!“, erklärt Jagged dem Designer. Gabriel kann nur mit einem leichten Lächeln nicken. Da Klingelt es auch schon wieder an der Tür. „Das wird Madam Tsurugi sein!“, stellt Nathalie mit Blick auf ihr Tablette fest. „Sie entschuldigen mich!“, damit verlässt Gabriel die Küche. „Ein Geschäftstermin?“, möchte Penny wissen. „Ja, Gabriel soll für ein Neues Produkt von Tsurugi Industries das Designe gestalten. Was genau für ein Produkt weiss ich aber nicht!“, erklärt Nathalie. „Dann sollten wir wohl zu Marinette!“, grinset Jagged und leert seinen Kaffee in einem Zug.

„Tomoe, schön dich zu sehen. Kagami, du möchtest sicher zu Adrien und Marinette. Sie sind oben, vermutlich in Marinettes Zimmer. Einfach da wo es am lautesten ist!“, begrüsst Gabriel seine Gäste. „Guten Tag Monsieur Agreste. Mutter darf ich zu den Anderen?“, bittet Kagami. „Geh schon. Hallo Gabriel!“, nickt Tomoe. Gabriel ergreift Tomoes freie Hand und legt sie an seinen Arm, um sie in sein Arbeitszimmer zu führen. „Darf ich dir einen Tee anbieten?“, möchte Gabriel wissen als Tomoe sitzt. „Nein danke. Ich bin wegen des Designes hier und möchte das auch direkt besprechen!“, erklärt die Japanerin. „Natürlich, ich hole schnell die Entwürfe!“, damit eilt Gabriel zu Nathalies Schreibtisch wo alles bereit liegt.

„Marinette, Adrien, Luka, Juleka!“, grüsst Kagami als sie das Zimmer betritt und sofort zu Marinette geht. „Kagami, was tust du denn hier?“, will Adrien wissen. Marinette umarmt einfach ihre Freundin. „Mama hat einen Termin mit deinem Vater. Es geht um das Designe für ein neues Produkt!“, erklärt Kagami. „Schön dich zu sehen!“, damit legt Luka der Blauhaarigen Japanerin den Arm um die Schultern. Diese wird daraufhin sofort leicht rot. „Kann ich auch irgendwie helfen?“, möchte Kagami dann wissen und zeigt auf eine der Kartonschachteln. „Ja klar, du kannst mir helfen einen Platz für meinen Spiegel und meine Schneiderpuppe zu finden. Luka und Adrien könnt ihr die Kiste da an die Wand machen?“, fängt Marinette wieder an Aufgaben zu verteilen. Juleka räumt weiter die Kleider weg.
„Ihr seid ja fleissig!“, stellt Nathalie fest, als sie mit Jagged, Penny und Anarka in Marinettes Zimmer tritt. „Marinette meine süsse!“, grinst Jagged und zieht genannte in eine feste Umarmung. „Jagged? Schön dich zu sehen!“, erwidert Marinette die Umarmung gerne. „Hey für meine Lieblings Nichte würde ich sogar nach Shanghai reisen!“, gluckst der Musiker. „Nichte?“, kommt es verwirrt von Kagami. „Ja ich habe Marinette einfach mal so als Nichte angenommen!“, lacht Jagged und schmeisst sich dann auf die Chaiselongue. „Jagged, benimm dich gefälligst!“, motz Anarka ihn an. „Aber Anarki, ich benehme mich doch!“, guckt er sie mit Hundeblick an. Als plötzlich das ganze Haus bebt. „Was zum“, fängt Penny an. „Eine geflügelte Riesenschlange!“, unterbricht Marinette sie mit Blick aus dem Fenster. „Gabriels Arbeitszimmer ist der sicherste Raum im Gebäude!“, weisst Nathalie sofort an. Marinette bleibt unbemerkt in ihrem Zimmer zurück und Adrien setzt sich in seins ab, ohne Marinettes fehlen zu bemerken.
„Nathalie, weisst du was das eben war?“, will Gabriel wissen als sie mit den Anderen in sein Arbeitszimmer kommt. „Eine Riesenschlange!“, keucht sie ausser Atem. „Ähm, wo sind Marinette und Adrien?“, bemerkt da Jagged. „Nathalie ihr verlasst den Raum nicht ich sammle die Beiden ein!“, damit war Gabriel aus dem Raum. So schnell er kann eilt er zu Marinettes Zimmer, wo Ladybug schon wartet. Schnell schliesst er hinter sich die Tür. „Wo ist Adrien?“, fragt er nach. „Nicht mehr hier, aber er hat sein Handy in seinem Zimmer gelassen. Vermutlich wollte er das noch holen!“, erklärt sie leise. „Okay, Nooroo dark wings rais!“, verwandelt auch er sich und so verschwinden sie aufs Dach.

„Hoffentlich kommen Cat und Queen schnell. Ohne sie wird das echt nicht leicht!“, seufzt Ladybug und sondiert die Lage. „Ich kann deine Kräfte verstärken, wenn nötig!“, erklärt er ihr. „Wenn uns die Optionen ausgehen!“, nickt sie ihm zu. Da landen auch schon Cat und Queen bei ihnen. „My Lady, schön dich wieder zu sehen. Hawk Moth!“, grüsst die schwarze Katze. „Cat schön konntest du es einrichten. Queen Bee, wie immer perfektes Timing!“, grüsst Ladybug. Während Howk Moth nur nickt und die Schlange nicht aus den Augen lässt. „Wie finden wir die Schwachstelle von dem Vieh?“, will die Biene sofort wissen. „Keine Ahnung. Denkst du Ryuko wäre hilfreich?“, fragt Ladybug nach. „Ist sie in der Nähe?“, will gefragte wissen. „Ja, sie Viperion und Purple Tigress sind in der Nähe. Soll ich sie holen?“, will Ladybug wissen. „Am besten wäre es!“, nickt die Queen. „Die Geflügelte Schlange ist eine Gottheit der Mesoamerikanischen Kulturen. Maya, Azteken und auch Inka!“, murmelt Hawk Moth. „Kennst du ihren Schwachpunkt?“, will Cat wissen. „Ich nicht, aber Mayura könnte es wissen!“, bei diesen Worten blickt er zu Ladybug. „Ich hole die Anderen. Beschäftigt die Schlange!“, damit verschwindet Ladybug.

Ein Klopfen am Fenster lässt alle dorthin blicken. Ladybug winkt leicht. Schnell öffnet Nathalie das Fenster für sie. „Leute ich brauch Ryuko, Viperion und Purple Tigress im Einsatz!“, damit hält sie die drei Miraculous hoch. Sofort schnappen Kagami, Luka und Juleka sie sich. „Nathalie, sie kennen sich mit der Mesoamerikanischen Kultur aus?“, fragt Ladybug diese sofort. „Ich war mit Emilie einige Male in der Region. Was musst du wissen?“, will die Schwarzhaarige wissen. „Geflügelte Riesenschlange, wo liegt der Schwachpunkt bei dem Vieh?“, kommt es von der Heldin. „Eine Quetalcoatl? Die Flügelansätze und die Augen sind am leichtesten zu verletzen. Mehr kann ich dir da nicht sagen!“, erklärt Nathalie leise. „Danke. Leute jetzt verwandelt euch schon!“, seufzt die Blauhaarige. „Vor allen?“, will Luka wissen. „Sie wissen es jetzt eh schon. Die Zeit läuft uns davon!“, nach diesen Worten zerschellt das zweite Fenster und Hawk Moth landet krachend auf dem Boden. Sofort ist Ladybug neben ihm. „Lebst du noch?“, will sie wissen. „Nein ich tu nur so. Hilf mir mal hoch, mit nur einem Arm ist das etwas umständlich!“, brummt er sarkastisch. Sofort ist Jagged da und hilft dem ehemaligen Schurken auf. „Deine Schulter?“, fragt Ladybug als Hawk Moth wieder steht. „Ja!“, hält der sich kurz. „Longg, verwandle mich!“, kommt es da von Kagami. „Kagami, das ist viel zu gefährlich!“, kommt es sofort von Tomoe. „Sass, verwandle mich!“, schliesst Luka sich an. „Roaar, verwandle mich!“, beeilt auch Juleka sich. „Seid vorsichtig!“, bittet Penny die drei frisch verwandelten. „Sicher, dass du noch kämpfen kannst?“, murmelt Ladybug zu Hawk Moth. Tomoe umarmt ihre Tochter und Jagged und Anarka tun dies mit ihren Kindern. „Wenn du kämpfst, kämpfe ich weiter. Mit deinen noch nicht verheilten Verletzungen, lasse ich dich da nicht alleine wieder raus!“, seufzt er und geht zum Fenster. „Leute wir müssen!“, damit folgt sie dem Älteren. Auch die drei anderen Helden folgen sofort.
„Sie haben keine Angst um ihre Kinder?“, fragt Tomoe leise nach. „Doch natürlich, aber Ladybug ist bei ihnen und dieser Hawk Moth scheint auch aufzupassen. Er wirkt recht vernünftig!“, seufzt Jagged. „Unsere Kinder sind Helden und kämpfen mit Ladybug. Ich bin so stolz auf sie!“, lächelt Anarka.

„Queen, Cat wie sieht es aus?“, will Ladybug wissen als sie die Beiden erreicht. „Das Mistvieh, mit den Schuppen kann ich es nicht lähmen!“, knurrt die Biene. „Versuch es bei den Flügelansätzen. Tigress, Cat wenn es gelähmt ist greift die Augen an. Ryuko kannst du es mit dem Winddrachen ablenken? Hawk Moth, Viperion und ich geben euch Deckung!“, erläutert Ladybug den Plan. Alle eilen los. „Glücksbringer!“, ruft diese ihren Glücksbringer. „Ein Safarihut?“, brummt sie. „Ein Hinweis auf Nathalie und ihr wissen?“, murmelt Hawk Moth neben ihr. Zwei Mal muss Viperion die Zeit zurückstellen bis sie die Schlange erledigt haben. Dann sammeln sich die Helden in einer Seitengasse. „Miraculous Ladybug!“, ruft Ladybug dort und wirft den Glücksbringer in die Höhe. Sofort lässt der Schmerz in Hawk Moth Schulter nach. Trotzdem rutscht er an der Wand entlang zu Boden. „Braucht der Opa ein Nickerchen?“, gluckst Cat Nori. „Pass auf was du sagst Streuner. Ich könnte noch auf die Idee kommen, dich zum Tierarzt zu bringen, damit du kastriert wirst!“, brummt der Ältere zurück. „Müsst ihr beiden euch so an zicken?“, will Queen Bee wissen. „Sie hat recht. Wir sind ein Team, wir sollten nicht so miteinander umgehen!“, seufzt Viperion. Seufzend blickt Hawk Moth zu Ladybug. Diese kniet sich einfach neben ihn. „Wie geht’s deiner Schulter?“, möchte sie leise wissen. „Es geht. Die Naht ist glaub ich zwar schon wieder aufgerissen, aber ich werde es wahrscheinlich überleben. Ausser natürlich Mayura reisst mir den Kopf ab!“, seufzt er ergeben. „Naht aufgerissen?“, wundert Tigress sich. „Er wurde vor kurzem an der Schulter Operiert!“, erklärt Queen schnell. „Mhm, hört sich schmerzhaft an!“, bemerkt Ryuko. „Wer zu stur ist, seine Schulter zu schonen, der lernt es halt auf die schmerzhafte Art!“, gluckst Ladybug. „Könntest du aufhören, dich auf Mayuras Seite zu stellen!“, will der violette gekleidete wissen. „Nein, das kann ich nicht. Weil sie recht hat und du weisst das auch!“, verneint Ladybug. Daraufhin kann Hawk Moth nur seufzen. „Wow, sorry Leute aber wenn Césaire euch so sieht. Dann wird die Gerüchteküche richtig brodeln. Ladybug hat einen Daddy Kink. Wird dann die Schlagzeile sein!“, stellt Queen fest. „Das oder sie wird mich als Pädophilen darstellen!“, murmelt Hawk Moth. „Was die Schreibt, ist mir so ziemlich egal. Wenn es sie Geil macht, soll sie den Schrott schreiben!“, brummt Ladybug. Da piepen auch schon ihre Ohrringe. „Okay, Leute ihr könnt die Miraculous erst mal behalten. Ich vertraue auf eure Diskretion!“, damit erhebt sich Ladybug und hält Hawk Moth die Hand hin. Dieser drückt sich aber ohne Hilfe hoch. „Dann halt nicht!“, lacht die Blauhaarige. „Wir sehen uns!“, nickt er allen zu und verschwindet auf das Dach. „Bis dann Leute!“, folgt Ladybug ihm und hat ihn schnell eingeholt. „Hey, das war wirklich nicht böse gemeint!“, murmelt sie. „Ich weiss, nur ein Schauspiel. Wir sollten uns beeilen!“, nickt er. Schnell sind sie in Marinettes Zimmer und verwandeln sich zurück. Auf dem Weg zum Arbeitszimmer, sammeln sie noch Adrien vor seinem Zimmer ein.

„Ladybug hat euch ohne Begleitung zurückkommen lassen? Was wenn euch etwas zugestossen wäre?“, hören sie Tomoes Stimme, als Gabriel die Tür öffnet. „Mama, Hawk Moth hat mit einer Verletzung zu kämpfen und Ladybug hatte nicht mehr viel Zeit, bevor sie sich zurück verwandelt hätte, so wie wir ja auch!“, versucht Kagami ihre Mutter zu beruhigen. „Sie hat recht. Ausserdem war das Vieh, ja schon erledigt. Sie würde uns nie unnötig einer Gefahr aussetzen!“, pflichtet Luka ihr bei. „Was heisst hier allein? Ich habe euch begleitet!“, erklingt Chloés Stimme. „Auch nicht das Klügste Chloé. Gut jeder weiss das du Queen Bee bist. Aber es könnte dich doch in Gefahr bringen!“, seufzt Juleka. „Ich weiss, aber Ladybug und Hawk Moth haben neben diesen scheiss Monstern noch mehr als genug anderes um die Ohren. Glaubt mir, ich würde nicht tauschen wollen!“, seufzt Chloé. „Was soll das heissen?“, möchte Luka wissen. „Ich weiss nur einen Teil. Aber Mayura geht es nicht gut. Ladybug versucht ein Heilmittel für sie zu finden. Dann sind da noch Dinge über die ich nichts weiss und entsprechend nichts sage. Aber Ladybug und Hawk Moth können jede Unterstützung gebrauchen, die sie bekommen!“, erklärt die Blonde. „Dann sind wir da, wenn sie uns brauchen!“, kommt es sofort von Kagami. „Kagami das ist gefährlich!“, kommt es sofort von ihrer Mutter. „Ich weiss Mama, aber Ladybug hat dich und auch mich schon gerettet. Wir schulden es ihr!“, bittet Kagami. „Du hast recht!“, gibt Tomoe nach.
„Da seid ihr ja, wir hatten uns schon sorgen gemacht!“, damit tritt Nathalie zu Gabriel, Adrien und Marinette. „Bei uns ist alles okay. Bei euch?“, möchte Adrien wissen. Doch anstelle einer Antwort zieht Nathalie ihn einfach an sich. „Marinette, dir geht es auch wirklich gut?“, möchte Nathalie hören. „Alles gut Nathalie!“, lächelt Marinette. „Ich wäre dafür, dass wir jetzt alle einen Tee trinken!“, stellt Anarka fest. „Da bin ich dabei!“, stimmt Tomoe zu. „Adrien, Marinette bringt ihr unsere Gäste ins Wohnzimmer? Gabriel und ich holen den Tee!“, bittet Nathalie. So zieht die Schwarzhaarige den Designer mit sich zur Küche. Gabriel wusste, jetzt würde sie ihn einen Kopf kürzer machen.

„Bist du wenigsten sicher gegangen, dass es Marinette und Adrien gut geht, bevor du dich in den Kampf gestürzt hast?“, zischt sie ihn wütend an. Dann fängt sie an den Tee und das grosse Service zu richten. „Ja, den Beiden ist nichts passiert!“, seufzt er. „Was ist mit dir?“, will Nathalie leise wissen. „Meine Schulter tut weh, aber die Naht hat gehalten!“, versichert er ihr. „Du musst sie endlich richtig schonen!“, bemerkt Nathalie. Vorsichtig tritt Gabriel hinter die Jüngere und zieht sie sanft an sich. „Nathalie, bitte hör auf dir Sorgen zu machen!“, bittet er sie. „Wie, wenn du dich immer wieder in Gefahr bringst!“, will sie wissen und wendet sich ihm zu. „Ich habe Ladybug meine Hilfe zugesichert. Ich kann sie nicht im Stich lassen!“, flüstert er. „Sie sorgt sich auch um dich!“, stellt Nathalie fest. „Ja, sie ist fast so schlimm wie du. Ich passe auf sie auf und sie auf mich!“, erklärt er ihr leise. „Ich will Adrien nicht sagen müssen, dass er dich auch noch verloren hat!“, kommt es leise von Nathalie. Sanft festigt Gabriel seinen Griff um die Jüngere.

„Setzt euch doch bitte schon hin!“, bittet Marinette im Wohnzimmer. Alle folgen der Bitte. „Dieses Miststück!“, entkommt es plötzlich Chloés Lippen. „Chloé, bitte achte auf deinen Sprachgebrauch. Was ist denn so schlimm?“, seufzt Marinette. „Alya und ihr Blogg. Ich lese euch ihren neusten Post mal vor. Als erstes ist da ein Bild, das wohl entstanden ist als die Schlange Ladybug erwischt hat und Cat und Hawk Moth, beide sie abgefangen haben. Hier steht:

Ladybug neuerdings Zweigleisig? Ist sie nun mit Cat Noir zusammen oder doch mit Hawk Moth? Oder hat sie mit Beiden gleichzeitig was am Laufen. Oder prügeln die Beiden sich um sie?

Auf dem nächsten Bild sieht man wie Hawk Moth Ladybug aus der Reichweite des Schlangenschwanzes zieht.

Anscheinend gefällt es der Heldin von Paris von einem alten Mann umgarnt zu werden. Das Hawk Moth ein Schwein ist war klar, aber dass er sich an einer Minderjährigen aufgeilt. Wie ekelhaft. Ein Erwachsener Mann der ein Kind fickt! Was für ein Pädophiler Mistkerl!

Was fällt diesem Miststück Césaire ein so eine Scheisse zu schreiben?“, liest Chloé den Artikel vom Blog vor und empört sich. „Wenn Alya das schreiben will, lass sie. Sie macht sich ihre Zukunft als Reporterin damit kaputt!“, zuckt Marinette die Schultern. „Marinette hat recht. Wir haben gesehen wie Ladybug und Hawk Moth interagieren. Die Beiden gehen sehr vertraut miteinander um. Aber eher wie Vater und Tochter. Nicht wie Liebhaber!“, stimmt Juleka leise zu. „Stimmt, die Beiden wirken wirklich eher wie Vater und Tochter. Vor allem als Ladybug ihm gesagt hat, dass Mayura recht hat und er seine Schulter schonen sollte!“, nickt Kagami. „Stimmt, auch wie er mit Cat umgegangen ist. Eher wie ein Vater, der die Männer von seiner Tochter fernhalten will. Darum hat er ihm wohl auch mit der Kastration gedroht!“, lacht nun Luka. „Gut Cat ist selber schuld. Er weiss, dass sie nichts von ihm will. Aber er baggert ja immer weiter!“, lacht nun auch Chloé und zwinkert Adrien zu. „Ich hatte jetzt auch nicht den Eindruck, dass Hawk Moth irgendwelche unschicklichen Gedanken Ladybug gegenüber hegt. Ich hatte auch eher das Gefühl, dass er versucht sie zu beschützen!“, nickt Jagged. „Chloé was Cat angeht, was bitte baggert der nicht an? Hallo der Kerl sass schon auf meiner Dachterrasse und hat mir Rosen gebracht!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Was? Dieser dreckige Streuner hat dich belästigt?“, kommt es sofort von Jagged. „Onkel Jagged, alles gut. Ich habe ihn nicht rein gelassen. Streuner bleiben draussen!“, lächelt Marinette als Gabriel und Nathalie mit dem Tee reinkommen. „Will ich wissen worum es geht?“, hebt Gabriel eine Augenbraue. „Nun anscheinen hat Cat Noir Interesse an deinem neuen Schützling!“, schmunzelt Tomoe. „Der soll nur versuchen sie anzufassen, dann kastriere ich ihn persönlich!“, knurrt Gabriel. Bei diesen Worten wird Adrien etwas blasser und Chloé knallt vor Lachen fast auf den Boden. „Also wirklich Gabriel. Wenn Marinette ihn mag und es zulässt, hast du dich nicht einzumischen!“, grinst Nathalie und setzt sich. „Oh Mummy und Daddy streiten!“, gluckst Jagged. „Also sollten sie Hilfe brauchen, um den Streuner zu Kastrieren, sagen sie Bescheid!“, grinst Anarka. „Ich kann dir gerne eins meiner Katanas dafür ausleihen!“, stimmt Tomoe zu.
Marinette setzt sich einfach schmunzelnd zwischen Jagged und Gabriel. Ihre Eltern hatten Cat geliebt und hier wollten alle sie vor ihm beschützen. Was ihre Eltern wohl sagen würden? Naja, mit den ganzen Lügen von Lila, würden sie ihr eh nicht mehr glauben. Sie hoffte ihre Grand-mère würde sie hierbleiben lasse und sie nicht mit nach Italien, zu diesem Internat schleifen, auf das ihre Eltern sie ab dem neuen Schuljahr hatten schicken wollen. Zum Glück hatte sie die Anmeldungsunterlagen zerrissen und ihre Eltern hatten noch auf die Neuen gewartet. In der letzten Woche hatte sie jeden Tag deswegen mit ihren Eltern gestritten. Das Klingeln ihres Handys reisst sie aus ihren Gedanken. Überrascht zieht sie es hervor und sieht die Nummer ihres Onkels. Schnell nimmt sie ab.
„Onkel Wang, was gibt es?“, möchte sie wissen. Gabriel mustert das Mädchen besorgt. Ihm war nicht der traurige Ausdruck in ihren Augen entgangen. „Marinette, entschuldige, wenn ich störe. Aber deine Grand-mère ist auf dem Weg zum Agreste Anwesen. Zusammen mit jemandem vom Jugendamt, einer Frau namens Céline Leclerq und deiner Lehrerin Madame Bustier. Sie will dich von da wegholen. Du sollst mit ihr nach Italien und dort auf ein Internat!“, erklärt der Chinese schnell. „Was?“, ist alles was Marinette hervorbringt. „Es tut mir leid. Ich hole noch den Bürgermeister und Officer Raincomprix, dann komme ich sofort zu dir!“, nach diesen Worten hatte er schon aufgelegt. Marinette kann nicht fassen was sie da gerade gehört hatte. Das Handy entgleitet einfach ihren Fingern und knallt auf den Boden. „Marinette?“, kommt es synchron von allen im Raum. Doch starrt diese nur zittern auf den Boden. Gabriel bemerkt das Zittern sofort und legt seinen rechten Arm um ihre Schultern und zieht sie auch leicht gegen sich. Aber er möchte ihr Zeit geben, von selber zu reden.
„Meine Grand-mère ist auf dem Weg hier her. Sie hat jemanden vom Jugendamt dabei. Sie will mich mit nach Italien nehmen!“, kommt es nach einigen Momenten in einem Schwall aus dem Mund der Vierzehnjährigen. Gabriel begreift sofort, dass Marinette Angst hatte, dass sie nicht in Paris bleiben können würde. „Keine Sorge, wir reden in Ruhe mit ihr. Sie wird ihren Wunsch hier zu bleiben sicher berücksichtigen!“, flüstert der Designer ihr zu. Er wusste wie schwierig dieses Unterfangen war, aber er hoffte das Gina ihm zuhören würde. „Monsieur Agreste hat recht. Wenn du ihr erklärst, dass du hierbleiben möchtest, wird sie das sicher verstehen!“, stimmt Jagged zu. „Das wird sie nicht!“, kommt es viel zu schnell über die blassen Lippen der Blauäugigen.
Genau da klingelt es an der Tür. „Ich geh, beruhig du Marinette!“, damit erhebt Nathalie sich. Genannter beginnen die Tränen über das Gesicht zu laufen. „Schschsch, alles gut. Wir sind da. Wenn du nicht nach Italien willst, musst du das auch nicht!“, verspricht Jagged sofort. „Monsieur Stone hat recht, wir sind da. Wir bekommen das schon hin!“, bestätigt Gabriel. Dann sieht er zu Adrien und seinen Freunden. Sofort kommen die dazu. Adrien hebt Marinette hoch und setzt sich mit ihr auf dem Schoss zwischen seinen Vater und Jagged. Juleka setzt sich auf den Schoss ihres Vaters und Luka stellt sich hinter das Sofa um Marinette eine Hand auf die Schulter zu legen. Chloé setzt sich einfach auf Gabriels Schoss und Kagami knie sich vor Marinette auf den Boden und legt ihr eine Hand auf den Oberschenkel. „Ich bin sicher, sie werden hierbleiben können!“, ermuntert auch Tomoe das Mädchen. Diese drückt sich nur enger an Adriens Brust. Sanft streicht Juleka ihr über den Rücken und Chloé nimmt ihre Hände. Kagami nimmt noch das Handy vom Boden hoch und legt es auf den Salontisch.
„Onkel Wang kommt auch her. Er will aber noch den Bürgermeister und Officer Raincomprix informieren!“, flüstert Marinette leise. „Das ist gut, ihr Onkel wird sie in ihren Wünschen sicher unterstützen!“, versucht Gabriel ihr Mut zu machen.

Nathalie unterdessen tritt aus der Haustür und begibt sich zum Tor. Sie hatte auf der Kamera Céline Leclerq gesehen. Diese würde sie nicht ins Haus lassen. „Guten Tag was kann ich für sie tun?“, möchte sie freundlich wissen und tritt ans Tor. „Mir meine Enkelin geben, lassen sie sie gefälligst raus!“, schnauzt Gina Dupain sofort. „Dann sind sie sicher Madame Dupain. Ihre Enkelin Marinette ist aus freien Stücken hier und kann das Anwesen jederzeit verlassen. Sie ist keine Gefangene!“, erklärt Nathalie sanft. „Nun, ich würde gerne mit dem Mädchen reden, allein. Ich bin vom Jugendamt!“, kommt es von einer Frau mit hüftlangen, strohblonden Locken. „Da ihr Onkel Wang Cheng sie in unsere Obhut gegeben hat, kann ich das ohne seine Zustimmung nicht zulassen!“, erklärt Nathalie. „Sie dürfen gerne mit ihr reden, aber nur wenn Monsieur Agreste oder ich dabei sind. Sie Mademoiselle Leclerq muss ich zum Gehen auffordern. Monsieur Agreste möchte sie nicht in der Nähe seines Sohnes oder der Nähe von Mademoiselle Dupain-Cheng!“, mit dem letzten Teil wendet sie sich an die Braunhaarige. „Darf ich wissen warum Monsieur Agreste Mademoiselle Leclerq nicht in sein Haus lassen möchte?“, möchte die Frau vom Jugendamt wissen. „Nun da kann ich vielleicht helfen. Die Nichte von Mademoiselle Leclerq und Monsieur Agrests Sohn, sowie vier weitere Schüler haben sich am Dienstag geprügelt. Danach gab es eine verbale Auseinandersetzung zwischen Mademoiselle Leclerq und Monsieur Agreste!“, mischt sich Madame Bustier ein. „Nun dann kann ich es verstehen. Mademoiselle Leclerq, ich wünsche ihnen noch einen guten Abend!“, verabschiedet die Frau vom Jugendamt die Dunkelhaarige. Diese Verzieht das Gesicht, macht aber auf dem Absatz kehrt. So öffnet Nathalie das Tor für die drei übrigen Frauen.
„Mir wurde gesagt das Mademoiselle Dupain-Cheng auf eigenen Wunsch frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Können sie mir dazu etwas sagen?“, fragt die blonde Beamte auf dem Weg nach drinnen. „Es ist so, dass eine Schulfreundin von Marinette sie am Montag im Krankenhaus besucht hat. Die Beiden hatten einen sehr heftigen Streit. Nach dem ging es Marinette mental sehr schlecht und aus Angst, noch mal von diesem Mädchen besucht zu werden, wollte sie dann entlassen werden. Ihr Onkel meinte, dass mit allem was noch zu tun wäre, er keine Zeit hätte entsprechend für sie da zu sein. Da hat Monsieur Agreste angeboten, dass sie hier im Anwesen bleiben kann. Sie und Adrien gehen zusammen in die Schule. Wir dachten es wäre gut für sie, wenn ein Freund in ihrer Nähe ist!“, erklärt Nathalie und öffnet die Haustür. „Nun, das ist sicher richtig. Nach so einem herben Verlust sind Freunde sehr wichtig. Aber ob Adrien da alleine Ausreicht?“, nickt die Beamte. „Am Dienstag waren einige ihrer Freunde auf Besuch hier und auch Heute sind Freunde von ihr und Adrien hier. Sie sind im Wohnzimmer. Zusammen mit Gabriel, der Mutter ihrer Freundin Kagami und den Eltern der Couffaine Zwillinge. Auch die Agentin vom Vater der Couffaine Zwillinge ist da!“, erklärt die Schwarzhaarige zuvorkommend. „Marinette braucht ruhe und nicht duzende von Leuten, die Stress verursachen!“, knurrt Gina. „Nun Marinette ging es gut, bis zu dem Zeitpunkt als ihr Onkel angerufen hat. Er hatte ihr gesagt, dass sie kommen und sie mit nach Italien nehmen wollen. Ihre Enkelin möchte das augenscheinlich aber nicht!“, kommt es kalt von der blauäugigen Brillenträgerin. „Ich komme nur dem Wunsch ihrer Eltern nach. Im nächsten Schuljahr wäre sie sowieso auf ein Internat in Italien gegangen!“, zickt Gina. „Nun ich will mir jetzt erst selber ein Bild machen!“, seufzt die Beamtin vor der Wohnzimmertür. Nathalie hält diese auf.

„Gabriel, Madame Dupain, Madame Bustier und eine Frau vom Jugendamt sind hier!“, teilt Nathalie ihrem Chef mit. Dieser schiebt Chloé von seinem Schoss und erhebt sich. Schnell tritt er zu den drei Frauen, während Nathalie sich wieder setzt. „Madam Bustier, wie ich sehe, ist das blaue Auge gut verheilt?“, erkundigt er sich und reicht ihr die Hand. „Ja, es war nicht ganz so schlimm, wie es ausgesehen hat!“, lächelt sie ihn an. „Madame Dupain, willkommen!“, nickt Gabriel dieser nur zu. Gerne hätte er die Mutter seines Freundes Tom in seine Arme gezogen, doch würde sie ihn dafür vermutlich schlagen. Er glaubte nicht, dass sie ihn erkannt hatte. „Verzeihen sie, wie war noch gleich ihr Name?“, wendet er sich dann direkt an die Frau vom Jugendamt. „Ich bin Béatrice Roux, vom Pariser Jugendamt!“, stellt sie sich vor und nimmt die Hand des Designers. „Nun was kann ich für sie tun Madam Roux?“, möchte Gabriel wissen. „Nun ich bin wegen Marinette Dupain-Cheng hier. Ihre Grand-mère möchte die Vormundschaft übernehmen und sie mit nach Italien nehmen. Leider konnte ich bisher noch nicht mit Monsieur Cheng sprechen!“, erklärt die Blonde freundlich. „Nun Monsieur Cheng befindet sich auf dem Weg hier her. Also werden sie nachher mit ihm sprechen können. Nehmen sie doch bitte Platz!“, deutet Gabriel zu den Sofas. So setzen sich die drei Frauen auf das freie Sofa und Gabriel setzt sich wieder zu Marinette. Chloé hatte sich zu Kagami auf den Boden gesetzt.
„Nun Marinette, ich darf dich doch mit Vornamen ansprechen?“, wendet Madame Roux sich direkt an das Mädchen. Marinette blickt kurz zu der Frau und nickt. Gabriel hatte sanft ihre Hände ergriffen. „Gut, du weisst warum ich hier bin?“, möchte sie wissen. „Mein Onkel sagte, dass Grand-mère mich nach Italien mitnehmen will!“, zuckt Marinette die Schultern. „Unter anderem, es ist so, dass auf Grund des Todes deiner Eltern ein neuer Vormund für dich bestimmt werden muss. Üblicherweise ist das Jemand aus der Familie. Also deine Grand-mère oder dein Onkel. Von allem was ich bisher gehört habe, tendiere ich dazu deiner Grand-mère die Vormundschaft zu übertragen. Da ich es wie sie und deine Lehrerin sehe, dass ein Schulwechsel dir guttun würde. Das war ja auch der Wunsch deiner Eltern, dass du auf ein Internat in Italien gehst oder?“, erklärt die Beamtin. „Was andere wollen ist ja immer wichtiger, als das was ich will!“, schluchzt Marinette. „Ich habe gerade meine Eltern verloren und nun wollen sie mich auch noch von all meinen Freunden wegreisen!“, fügt sie viel leiser an. „Darf ich kurz Fragen, wie meinen sie das mit: Ihre Eltern wollten sie auf eine Schule in Italien schicken?“, mischt Gabriel sich vorsichtig ein. „Genauso, Tom und Sabine wollten sie auf ein Internat in Italien schicken. Marinette muss lernen die Konsequenzen für ihr Handeln zu tragen. Etwas was ein Reiches Arschloch wie sie, sicher noch nie musste!“, faucht Gina. Gabriel hebt nur eine Augenbraue. Das Gina ihn nicht erkannt hatte okay, aber so etwas hatte er nicht von ihr erwartet. „Ich hatte schon angenommen, dass Adrien ihnen nichts von den Zwischenfällen in der Schule erzählt hat!“, seufzt Madame Bustier. „Zwischenfällen?“, will sofort Jagged wissen. „Ja, Marinette hat in letzter Zeit öfter Probleme gemacht. Zuerst hat sie die Lösungen für einen Test gestohlen, dann die Kette einer Klassenkameradin. Dann hat sie ein Mädchen die Treppe runter gestossen und über ihren Instagram Account mobbt sie das arme Mädchen!“, erklärt Madam Bustier. Nach diesen Worten reist Marinette sich aus Adriens Griff los und rennt aus dem Zimmer.
„Marinette jemanden mobben? Das kann ich nicht glauben!“, kommt es sofort von Kagami. „Es stimmt auch nicht. Nichts davon. Also ob ausgerechnet Marinette so etwas tun würde! Weder das Mobben noch das Klauen!“, schnaubt Chloé verachtend. „Nun Chloé leider sind die Beweise sehr klar!“, seufzt Madame Bustier. „Unter welchem Namen wird der Instagram Account betrieben?“, will Gabriel wissen. Er kannte den Account von Marinette. Sie hatte ihn, als sie den Hut Wettbewerb gewonnen hatte, gefragt ob sie den Hut Posten dürfe. Daher wusste er, dass sie nur einen Account hatte. Nämlich MDC-Designe. „Warum fragen sie?“, wundert sich die Beamtin. „Weil es sehr leicht ist einen Fake-Account zu erstellen. Ich rede aus Erfahrung. Was glauben sie wie oft falsche Accounts mit dem Namen Gabriel Agreste oder der Marke Agreste auftauchen?“, erklärt Gabriel. „Mari-Dupain-Cheng, heisst der Account!“, schon nur als er dieses Kürzel ihres Namens aus Madame Bustiers Mund hört, verzieht Gabriel das Gesicht. „Marinette hasst es, wenn man sie Mari nennt!“, kommt es sofort von Luka. „Mademoiselle Dupain-Cheng hat einen Account. Aber keinen Privaten, sie nutzt ihren Account nur für ihre Arbeiten. Daher ist das mit dem Mobbing über Instagram sicher nicht wahr. Hier das ist ihr Account!“, damit reicht er der Beamten sein Handy. „Sie können es nachprüfen, auch der Hut mit dem sie meinen Wettbewerb gewonnen hat, ist dort gepostet!“, seufzt der Designer. „Stimmt das Cover meines Albums und die Brille, die sie für mich gemacht hat, sind auch gepostet!“, kommt es sofort von Jagged. „Sie können es auch ganz einfach prüfen, wenn der Account Adriens Privatem Account folgt, ist es der Account von Mademoiselle Dupain-Cheng!“, fügt Gabriel noch an. „Wie heisst dieser Privat Account?“, möchte die Beamtin wissen und zieht ihr Tablet aus ihrer Tasche hervor. „Adrien Grassette, ist der Name den ich benutze!“, erklärt Adrien. Er hatte nicht gewusst, dass sein Vater davon wusste. „Mhm, bei Mari-Dupain-Cheng finde ich diesen Account nicht. Aber hier bei dem Account den sie geöffnet haben, ist er ein Follower und sie folgt ihm auch!“, murmelt die Beamtin und reicht Gabriel sein Handy wieder. „Ich bin sicher Lila hat den Account unter dem Namen Mari-Dupain-Cheng erstellt. Sie will Marinette schlecht machen. Sabrina und ich haben auch genau gesehen, dass Marinette noch mindestens zwei Meter von Lila weg war, als diese die Treppe runtergestürzt ist!“, schnaubt Chloé. „Warum sollte Lila das tun? Sie ist doch das Opfer!“, kommt es von Madame Bustier. „Aber Madam Bustier, warum sollte Marinette es tun? Sie ist die Klassensprecherin, sie ist immer für jeden da, der Hilfe braucht, sie lässt nie jemanden im Stich. Sie hat noch nie jemandem etwas getan oder jemandem geschadet. Sie kennen Marinette deutlich länger als Lila und trotzdem glauben sie Lila!“, braust nun auch Juleka auf. „Alya hat mir bestätigt, dass der Account Marinette gehört, aufgrund der Bilder!“, erklärt Madam Bustier. „Bilder kann man auch Kopieren. Zudem weiss Alya nichts von Marinettes richtigem Account. Marinette hat eigentlich niemandem davon etwas gesagt!“, murmelt Adrien. „Warum weisst du dann davon?“, will Madam Bustier sofort wissen. „Weil das Bild von dem Hut, von Papas Wettbewerb, da gepostet wurde, bin ich darüber gestolpert!“, erklärt Adrien. „Darf ich noch kurz nachfragen. Lila, damit ist Lila Rossi gemeint?“, möchte Gabriel wissen. „Ja, genau sie ist damit gemeint!“, erklärt Juleka. „Papa, Lila ist wirklich gemein zu Marinette. Zudem wird sie mir gegenüber immer aufdringlicher. Teilweise habe ich davon sogar blaue Flecken!“, beisst Adrien sich auf die Unterlippe. „Warum höre ich davon gerade zum ersten Mal, Adrien? Hättest du mir das Gesagt, hätte ich ihren Vertrag längst aufgelöst! Nathalie sei so nett und mach morgen direkt die Dokumente für die Vertragsauflösung von Mademoiselle Rossis Vertrag bereit. Nach dem Zwischenfall am Diesntag und diesen Informationen, würde es der Marke Agreste nur schaden, sie weiter als Model zu beschäftigen!“, wendet Gabriel sich nach dieser Antwort an seine Assistentin. „Natürlich!“, nickt sie ihm zu. Da Klingelt es an der Tür. „Das wird wohl Monsieur Cheng sein!“, damit verlässt Gabriel den Raum.
„Monsieur Cheng, Officer Raincomprix, Sabrina, Audrey, André kommt doch herein!“, bittet Gabriel die Neuankömmlinge. „Ist Gina Dupain schon hier?“, möchte Wang beim Eintreten wissen. „Im Wohnzimmer, zusammen mit einer Frau vom Jugendamt und Madame Bustier. Marinette hat sich zurückgezogen. Es war zu viel für sie. Gehen sie doch schon ins Wohnzimmer und ich sehe noch schnell nach Marinette!“, bittet Gabriel. „Natürlich, ist Chloé hier? Sie wollte eigentlich herkommen!“, kommt es da von Audrey. „Sie ist mit Adrien, Kagami, Juleka und Luka auch im Wohnzimmer!“, nickt Gabriel ihr zu. „Danke!“, nickt sie und so gehen die Fünf zum Wohnzimmer.
Gabriel geht zu Marinettes Zimmer. Sanft klopft er an, bekommt aber keine Antwort. Seufzend öffnet er die Tür und tritt ein. Sofort sieht er sich einer Horde Kwamis gegenüber. Zuvorderst Duusu und Plagg mit einem Mörderblick. „Ich komme in Frieden, lasst mich bitte am Leben!“, bittet er an Plagg gewandt. „Ist die Tussi vom Jugendamt weg?“, will Plagg wissen. „Nein, aber Marinettes Onkel ist da!“, verneint Gabriel. Plagg fliegt zurück zu Marinette, die sich auf dem Bett zusammen gekauert hatte. Langsam folgt der Designer dem Kwami und setzt sich auf die Bettkante. Tikki blickt ihn dafür finster an. Sanft berührt er Marinettes linken Arm mit seinen Fingerspitzen. Er wollte sie nicht erschrecken. Überrascht hebt Marinette den Kopf und sieht Gabriel dasitzen. „Hey!“, spricht er sie leise an und breitet leicht die Arme aus. Sie sollte selber entscheiden ob sie in den Arm genommen werden wollte. Schnell krabbelt die Blauhaarige zu dem Designer und drückt sich an dessen Brust. „Alles gut, ich bin da!“, flüstert Gabriel in das Haar der Jüngeren. „Warum?“, murmelt Marinette. Sie verstand nicht, wie der Designer nun hier sitzen und sie in seinen Armen halten konnte, nach dem er gehört hatte, was man ihr vorwarf. „Weil ich nicht im Geringsten glaube, dass sie etwas von den Dingen getan haben, derer sie beschuldigt werden. Gerade die Sache mit dem Mobbing über Instagram, kann ich sehr sicher sagen, dass das nicht sie getan haben!“, erklärt er sanft und streicht durch das Haar des zitternden Mädchens. „Sie glauben mir, dass ich es nicht war? Nicht mal Alya und meine Eltern glauben mir!“, kommt es ungläubig von Marinette. „Ich kenne ihren Instagram-Account. Ich wiess, dass sie es nicht waren. Auch die anderen Dinge kann ich nicht glauben. Sie sind für so etwas viel zu ehrlich, zu zuvorkommend und auch zu sanftmütig!“, lächelt er auf sie herunter. Schniefend blickt Marinette in das Gesicht des Designers auf. „Er hat recht. Du wärst nicht Ladybug, wenn du zu solchen Dingen fähig währst!“, meldet Plagg sich zu Wort und schmiegt sich an sie. Immer mehr Tränen laufen der Vierzehnjährigen über die Wangen und sie kann das Schluchzen nicht unterdrücken.

Chapter 12: Kapitel 11; Wenn die Vergangenheit einen einholt

Summary:

Ein sehr unerwarteter Besucher und eine furchtbare Wahrheit erwarten uns in diesem Kapitel.

Chapter Text

Kapitel 11; Wenn die Vergangenheit einen einholt

„Guten Abend zusammen“, grüsst Wang als er mit Chloés Eltern, Sabrina und deren Vater ins Wohnzimmer tritt. „Monsieur Cheng nehme ich an?“, möchte Madame Roux wissen. „Ja der bin ich. Sie sind sicher die Dame vom Jugendamt!“, erwidert Wang als er sich zu Adrien gesetzt hatte. „Béatrice Roux, ich soll entscheiden wie es mit ihrer Nichte weiter gehen soll. Ich konnte bisher die Meinungen von Madame Dupain, Madame Bustier, teilweise Monsieur Agreste und auch Marinettes Freunden hören. Erzähle sie mir doch, was sie sich für ihre Nichte vorstellen!“, bittet Madame Roux den Chinesen. „Was ich mir vorstelle? Ich möchte das Marinettes Wünsche berücksichtigt werden. Ich werde nach Shanghai zurück gehen, sobald ich mich um alles gekümmert habe und sicher sein kann, dass es meiner Nichte gut geht!“, erklärt Wang. „Was hat ihre Nichte ihnen denn gesagt, was ihre Wünsche sind?“, möchte die Blonde wissen. „Marinette möchte hierbleiben. Bei den Agrestes, hier in Paris. Sie fühlt sich hier wohl. Ich habe heute Morgen mit ihr darüber gesprochen was sie will. Sie möchte bei ihren Freunden in ihrer Heimat bleiben. Monsieur Agreste hat mir versichert, dass Marinette hier immer willkommen ist. Ich hatte ihn auch gefragt, ob er bereit wäre die Vormundschaft zu übernehmen. Ich denke es wäre das Beste. Wenn ich in Shanghai oder Madame Dupain in Italien die Vormundschaft hätten, wäre unpraktisch. Ausserdem vertraut Marinette Monsieur Agreste!“, erläutert Wang. „Ich bezweifle das dieser Mann sich vernünftig um Marinette kümmern kann. Ausserdem wird er genug anderes haben. Jetzt wo die Leiche seiner Frau gefunden wurde!“, schnaubt Gina. „Im Gegensatz zu ihnen, weiss er aber wie Marinette sich fühlt. Gabriel war selber erst Sechzehn, als seine Eltern starben!“, wirft Nathalie ein. „Mhm, ja hier steht es. Mit vierzehn verlor er seine jüngere Schwester. Nicht ganz zwei Jahre später seinen Vater und kurz darauf auch seine Mutter!“, murmelt die Beamtin. „Wie kommen sie an solche Dokumente?“, will Roger wissen. „Weil damals das Jugendamt ihn in die Obhut seines Onkels gab. Der aber noch bevor Monsieur Agreste volljährig wurde, Verurteilt und ins Gefängnis geschickt wurde!“, erklärt die Beamtin. „Papa hat einen Onkel? Von seiner Schwester wusste ich, aber von einem Onkel habe ich noch nie etwas gehört!“, kommt es irritiert von Adrien. „Nun ich nehme an, ihr Vater hat seine Gründe ihnen nichts von seinem Onkel Aaron Grassette erzählt zu haben!“, seufzt die Beamtin. „Aaron Grassette?“, wiederholt Madam Bustier kreide weiss. „Der Kinderschänder?“, haucht Gina geschockt. „Was?“, kommt es von allen Anderen. Wang wirkt sehr irritiert. „Ja Aaron Grassette, der Kinderschänder. Er wurde wegen Kindsmissbrauch in acht Fällen verurteilt!“, nickt die Beamtin. „Es sind noch weitere Fälle, die vermutlich mit ihm in Verbindung stehen. Aber sie konnten nicht nachgewiesen werden. Er ist vor bald vier Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden. Seither wird bei den Pariser Schulen vermehrt Patrouilliert!“, erklärt Sabrinas Vater. „Stopp, aber Aaron Grassette hat nur einen Neffen. Gabi Grassette. Ich kannte den Jungen. Er war ein guter Freund von Tom und dieser Philippe war auch immer mit den Beiden zusammen. Philippes Selbstmord war damals der Grund, warum überhaupt jemand plötzlich entdeckte was für ein Schwein Aaron war. Ich kann es bis heute nicht glauben. Dieser Mann ging bei uns ein und aus!“, mit jedem Satz wird Gina leiser. „Stimmt, mein Bruder Philippe, Tom und Gab waren unzertrennlich. Aber wie genau passt Gabriel Agreste da rein?“, murmelt Madame Bustier. „Gabriel Agreste ist Gabi Grassette. Er hat seinen Namen geändert, nach dem sein Onkel verurteilt wurde. Was durchaus verständlich ist. Er wollte sicher nicht mit den Taten seines Onkels in Verbindung gebracht werden!“, erklärt Madame Roux. „Ich erinnere mich noch gut an diesen stoisch neutralen Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen, während der gesamten Verhandlung. Tom hat sich so um ihn gesorgt. Nach der Verhandlung haben wir ihn nicht mehr gesehen. Ich wusste nicht, dass er noch in Paris ist!“, flüstert Gina. Sie war gerade einfach nur schockiert. „Wo ist Marinettes Zimmer?“, möchte sie dann wissen und steht auf. „Kommen sie!“, seufzt Nathalie und verlässt mit der Frau den Raum. Nathalie hatte nichts von Gabriels Onkel gewusst. Aber er war seit kurz vor dem Zwischenfall, als ihm die Schere in die Schulter gerammt worden war, schon merkwürdig fahrig und unüberlegt gewesen. Als Marinettes Grand-mère das Zimmer betreten hatte, war Nathalie ins Wohnzimmer zurück gegangen.

Ein leises Klopfen an der Tür lässt die Kwamis sich verstecken und Gabriels Blick zur Tür wandern. Gina Dupain stand in der Tür. „Darf ich reinkommen?“, bittet sie leise. „Wenn es sein muss!“, murmelt Marinette kaum hörbar. Gabriel nickt der Älteren leicht zu und bemerkt wie blass sie aussieht. Langsam kommt Gina zum Bett und setzt sich ans Kopfende auf die Kante. „Früher hast du mich nie Madame Dupain genannt. Wenn Tom mit dir und Philippe kam, hast du mich immer Gina genannt!“, murmelt sie leise. „Was?“, nuschelt Marinette und blickt fragend zu ihrer Grand-mère. „Tom hat mal erzählt, dass du eine Zeitlang regelmässig im Laden warst, nach dem er und Sabine ihn übernommen haben. Ich dachte nicht, dass du wirklich in der Stadt geblieben bist. Nach der Verhandlung damals, du warst wie vom Erdboden verschluckt!“, nicht einen Moment lässt Gina den Designer aus den Augen. Dieser blickt stumm auf das Mädchen in seinen Armen herunter. Sanft legt Gina ihre Hand auf Gabriels Arm. „Verzeih mir, wie ich dich vorher angefahren habe Gab!“, bittet die Ältere sanft. Er hatte es schon damals gehasst Gabi genannt zu werden, also hatten sie in Gab genannt. Erst jetzt blickt er langsam in ihr Gesicht auf. Marinette verstand nicht, was gerade los war. Aber sie drückte sich einfach enger an den Designer, da sie sein unterdrücktes Zittern spürte. „Warum bist du damals einfach verschwunden? Du wärst uns immer willkommen gewesen!“, möchte sie hören. „Ich hatte meine Gründe!“, kommt es leise über Gabriels Lippen. Sofort schlingt Marinette ihre Arme um ihn. „Ich weiss du und Aaron hattet nie ein gutes Verhältnis, aber nicht einmal nach der Verhandlung, wäre jemand auf die Idee gekommen, dass auch du eines seiner Opfer warst. Wir waren so blind. Warum hast du nicht mit uns geredet?“, flüstert Gina. „Meine Eltern und Lehrer wollten es nicht glauben. Auch die Behörden haben mir nicht geglaubt. Erst als Philippe sein Opfer wurde und sich umbrachte, da hörten sie plötzlich alle zu!“, erwidert Gabriel leise. „Wir hätten dir geglaubt!“, erklärt Gina. „Hättet ihr das? Du hast nicht mal deiner eigenen Enkelin geglaubt, dass sie es nicht war. Wenn Erwachsene etwas sagen, dann glaubt man es. Wenn Kinder etwas sagen, haben sie eine blühende Fantasie oder sie Lügen!“, wehrt Gabriel ab. „Du und Tom wart so gut befreundet damals. Natürlich hätten wir dir geglaubt. Du warst doch für uns schon fast wie ein zweiter Sohn. Gerade nach dem Tod deiner Schwester, warst du so oft bei uns!“, versichert Gina dem Jüngeren. „Das ist alles lange her!“, möchte Gabriel das Thema beenden. Unsicher festigt er seinen Griff um Marinette. Er wollte nicht darüber reden. Er wollte es einfach nur vergessen. Da legt Gina ihre Hand an seine Wange und zwingt ihn damit sie anzusehen. „Du weisst, dass er wieder auf freiem Fuss ist?“, will sie wissen. „Ja“, kommt es nur brüchig über seine Lippen. „Gab, war er hier?“, will sie besorgt wissen. Gabriel schüttelt nur den Kopf. Bisher war sein Onkel noch nicht bei ihm aufgetaucht. Aber er fürchtete sich davor. Noch mehr Angst hatte er davor, dass er Adrien anrühren könnte. „Grand-mère, merkst du nicht, dass er nicht darüber reden will!“, haucht da Marinette und blickt zu ihrer Grand-mère. Genau diese Worte sind zu viel für den Designer und die Tränen beginnen über seine Wangen zu laufen.
„Du willst wirklich hier bleiben Marinette?“, möchte ihre Grand-mère leise wissen. „Ich will nicht nach Italien. Wenn ich schon nicht hierbleiben darf, will ich mit Onkel Wang nach Shanghai!“, erwidert Marinette. Sofort versteift Gabriel sich. Sie sollte nicht zu etwas gezwungen werden, dass sie nicht wollte. „Gab, gibst du mir ein paar Minuten mit Marinette?“, möchte Gina wissen. Besorgt blickt Gabriel auf die Jüngere. Doch schenkt sie ihm nur ein sanftes Lächeln. Seufzend drückt er ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie aufs Bett setzt und den Raum verlässt. Draussen wischt er sich sofort die Tränen weg.
„Warum hast du ihn weggeschickt?“, will Marinette wissen und rutscht von ihrer Grand-mère weg. „Wenn du wirklich hierbleiben willst und du auch einverstanden bist, dass Gab dein Vormund wird, dann stimme ich zu!“, seufzt Gina sanft. „Warum nennst du Monsieur Agreste so?“, will die Blauhaarige wissen. „Warum? Ich kenne ihn schon sehr lange. Er und dein Vater waren sehr gut befreundet, in ihrer Schulzeit. Warte das Album hier, da müssten Bilder von ihnen drin sein!“, schnell holt Gina das Album, das sie entdeckt hatte. Damit setzt sie sich wieder neben Marinette. „Hier das sind die Beiden. Dein Vater und Gab. Das war ein halbes Jahr bevor Gabs Vater bei dem Unfall ums Leben gekommen ist!“, zeigt sie ihrer Enkelin ein Bild von den Genannten. „Das ist Monsieur Agreste als Jugendlicher? Hatte er seine Haare wirklich braun gefärbt?“, wundert Marinette sich. „Ja, damals hat er sich die Haare dunkel gefärbt. Nach Marinettes Tod hat er damit angefangen!“, lächelt Gina. „Hier das ist Marinette, nach ihr hat dein Vater dich benannt!“, blättert ihre Grand-mère etwas zurück. „Das ist ein schönes Bild von ihr. Das Kleid ist wunderschön!“, lächelt Marinette. „Ja Gab hat es für sie genäht. Ihre Mutter konnte es nicht mehr. Sie hatte immer starke Schmerzen in den Händen. Und ihr Vater war jeden Tag zwölf Stunden in der Kleiderfabrik!“, seufzt Gina. „Du darfst hierbleiben. Ich werde Madame Roux sagen, dass ich einverstanden bin, wenn Gab dein Vormund wird!“, nimmt Gina ihre Enkelin in den Arm. Als auch schon das Klingeln der Tür ertönt. Schnell stehen sie auf, verlassen das Zimmer und gehen zur Treppe. Dort sehen sie Gabriel aus der Tür treten und Nathalie, die ihm besorgt nachsieht. Schnell eilt Marinette zur Tür und öffnet sie leise. Ihre Grand-mère folgt ihr.

Gabriel lehnt neben der Zimmertür, als die Türklingel ertönt. „Rein mit euch beiden!“, sagt er zu Nooroo und Plaag, die neben ihm schweben und hält ihnen das Jackett auf. Sofort folgen die Beiden der Anweisung. Schnell geht er zur Tür. Die Kamera zeigt ihm, dass sein Onkel vor dem Tor steht. „Gabriel?“, hört er Nathalie fragen. „Ich geh schon, setz dich wieder ins Wohnzimmer!“, versucht er sich an einem Lächeln und tritt aus der Tür heraus. Aufrecht und stolz geht er auf das Tor zu. Er würde sich keine Schwäche erlauben. Nicht vor diesem Mann, der ihn beinahe zerstört hätte.
„Was willst du?“, bringt er kalt hervor und bleibt vor dem Tor stehen. „Gabi, mein kleiner Engel. Wie schön es ist, dass du deine Haare nicht mehr färbst!“, lacht Aaron Grassette. Er war ein grossgewachsener Mann. Dunkelblondes wirres Haar und braune Augen konnte er sein Eigen nennen. „Ich frage das letzte Mal. Was willst du?“, knurrt Gabriel. „Was ich will? Mhm, naja weisst du, ich habe hier ein paar hübsche Bilder von deinem Sohn. Und auch von seiner netten kleinen Freundin, Toms Tochter!“, damit hält der Ältere einen Umschlag durch die Gitterstäbe. Schnell nimmt der Designer den Umschlag und holt die Bilder heraus. Sie zeigen Adrien an verschiedenen Orten ausserhalb des Anwesens. Auch Marinette wird an den Verschiedensten Orten gezeigt. Viele Bilder zeigen Beide zusammen. Das Letzte zeigt die Beiden auf Marinettes Terrasse. Vom Winkel her, musste Aaron auf dem Nebendach gewesen sein. Er war seinem Sohn so nahegekommen. Wie war das möglich?
„Woher hast du die?“, will Gabriel leise wissen. „Selber gemacht. Ich hätte so viele Möglichkeiten gehabt. Ich hätte beide einfach nehmen können!“, grinst Aaron hinterhältig. „Du wagst es nicht, die Beiden anzurühren!“, faucht Gabriel. „Nicht? Mhm, was bekomme ich, wenn ich sie nicht anrühre? Was bietest du mir?“, grinst Aaron. Drohend tritt Gabriel näher an das Tor. „Rühr sie an und ich schwöre dir. Ich bringe dich um!“, knurrt Gabriel laut. Das bringt Aaron zum Lachen. Sanft streicht er seinem Neffen über die Wange, was diesen völlig erstarren lässt. „Ich biete dir einen Handel an. Dein hübscher kleiner Hintern. Nur für eine Nacht und ich werde nie wieder nach Paris kommen. Du wirst mich nie wieder sehen und deinen Sohn und seine Freundin lasse ich in Ruhe!“, flüstert Aaron lasziv. Bei diesen Worten weiten sich Gabriels Augen in Panik. Er hatte sich geschworen, dass nie wieder jemand ihm das Antun würde. Aber wenn er so Adrien und Marinette beschützen könnte, würde er den Handel annehmen. Wieder streicht Aaron ihm über die Wange und leckt sich über die Lippen. „Du schwörst, dass du sie nicht anrührst. Nie wieder auch nur in ihre Nähe kommst?“, bringt Gabriel keuchend hervor. „Bei meinem Schwanz!“, grinst Aaron und fast sich provokativ in den Schritt.

„Wer ist denn noch gekommen?“, will Chloé wissen als sie und alle anderen ins Foyer zu Nathalie, Gina und Marinette treten. „Gabriel ist am Tor, ich weiss nicht wer da ist!“, erklärt Nathalie. Alle treten näher zur Tür.
„Woher hast du die?“, hören alle Gabriel fragen. Gina war wie erstarrt. Dieser Mann am Tor, das war Aaron Grassette. Was wollte er hier?
„Du wagst es nicht, die Beiden anzurühren!“, lässt Gabriels Fauchen sie auf keuchen. „Nathalie was bedeutet das? Wer soll es nicht wagen wen anzurühren?“, kommt es leise von Adrien. Gina blickt zu dem blassen Jungen. Der mit so viel Angst in den Augen zu der Schwarzhaarigen mit der roten Strähne sieht.
„Rühr sie an und ich schwöre dir. Ich bringe dich um!“, reist Gabriel ihren Blick von dem Jungen los. Sofort sieht sie wieder zum Tor. „Gab komm da weg!“, murmelt sie und legt ihre Hand auf Marinettes Schulter. Die Blauhaarige stand einfach in der geöffneten Tür. Als Gina sieht wie Aaron Gabriel über die Wange streicht, will sie an ihrer Enkelin vorbei, doch verhindert diese es. „Marinette, lass mich durch!“, brummt sie. „Noch nicht!“, flüstert Marinette ohne zu ihr zu sehen.
„Bei meinem Schwanz!“, nach diesen Worten von Aaron, reist Gina ihre Enkelin zurück und stürmt die Treppe nach unten. „Lass deine dreckigen Pfoten von ihm Aaron!“, schreit sie schon auf halbem Weg. „Kennen wir uns?“, fragt Aaron abfällig. Auch alle anderen kommen nun aus der Tür. Bleiben aber vor der Tür stehen. Nathalie verhindert, dass Marinette ihrer Grand-mère nacheilt. „Oh ja, wir kennen uns. Du dreckiges stück Scheisse. Ich bin Gina Dupain. Klingelt es bei dir?“, schreit sie ihn an. Gabriel schafft es sich aus seiner starre zu lösen und wendet sich Gina zu. Gerade so noch kann er sie wieder zurückziehen, bevor sie Aaron durch das Gitter eine knallen kann. „Gina, nicht. Das ist es doch, was er will!“, flüstert er der Älteren zu. Besorgt sieht diese in sein Gesicht auf. „Er hätte es aber verdient!“, gibt sie zurück. „Er ist es nicht wert!“, versucht Gabriel sie zu beschwichtigen. „Gina Dupain? Ich erinnere mich. Der Arsch deines Sohnes hat mir damals echt gut gefallen!“, gluckst Aaron. „Ich bring dich um!“, schreit Gina nur. Gabriel hat alle Mühe die Ältere zurück zu halten. „Gina, er will dich nur provozieren. Hör nicht hin!“, bittet er leise. Sanft dreht er Gina um und scheibt sie zum Haus.
„Also Gabi, ich warte immer noch auf deine Antwort!“, lässt Aaron ihn auf halbem Weg wieder erstarren. „Was will er von dir?“, flüstert Gina. „Es ist egal, solange ich Adrien und Marinette vor ihm schützen kann!“, damit drückt er ihr den Umschlag mit den Bildern in die Finger. „Geh mit den Anderen rein. Das ist etwas zwischen Aaron und mir!“, bittet er sie. „Aber Gab“, fängt sie an. „Gina, er blufft nicht. Er wird ihnen etwas antun, wenn ich ihm nicht gebe was er will. Geh mit den Anderen rein. Niemand muss wissen was er von mir will. Bitte!“, fleht er sie leise an. „Gab, dass kannst du nicht wirklich in Erwägung ziehen!“, flüstert Gina und legt ihre Hand an seine Wange. „Ich kann nicht zulassen, dass er Adrien oder Marinette antut, was er Philippe, mir und all den anderen angetan hat!“, haucht er nur noch. Das lässt die Tränen über Ginas Wangen rinnen. „Er hat dich wirklich…“, bricht ihr die Stimme weg. „Ich konnte Marinette damals beschützen. Lass mich deine Enkelin jetzt auch schützen!“, bittet er. Sanft streicht Gina ihm über die Wange, bevor sie die Anderen nach drinnen scheucht.
Erst als die Tür ins Schloss gefallen ist, dreht Gabriel sich dem Tor wieder zu. Schnell tritt er direkt vor seinen Onkel. „Sonntagnacht, 23:00 Uhr. In meinem alten Atelier. Danach verschwindest du und wag es nicht auch nur daran zu denken deinen Schwur zu brechen. Du wirst nie wieder in die Nähe von Adrien oder Marinette kommen! Auch nicht in die Nähe ihrer Freunde! Du wirst dich von ihnen fernhalten!“, bringt Gabriel zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Ich werde dich erwarten!“, lacht Aaron und packt Gabriels Krawatte um ihn näher zu ziehen. Dann presst er seine Lippen auf die des Jüngeren. „Du gehörst mir, nur mir allein, mein kleiner Engel!“, damit verschwindet Aaron. Gabriel dreht sich auf dem Absatz um und rennt ins Haus und direkt zu einem Badezimmer, um sich zu Übergeben.

„Grand-mère was soll das?“, will Marinette wissen, als Gina die Tür hinter sich schliesst. Doch zieht Gina nur die Bilder aus dem Umschlag. Als sie das Bild von Marinette und Adrien auf der Dachterrasse sieht, wird sie kalk Weiss. „Madam Dupain?“, will Nathalie besorgt wissen. „Dieses Schwein!“, keucht Gina und reicht die Bilder zu Nathalie. „Was sind das für Bilder?“, will Nathalie wissen. „Das sehen sie doch. Er ist immer noch ein Pädophiles Schwein. Wieso wurde er überhaupt entlassen? Er hat Lebenslänglich mit darauffolgender Sicherheitsverwahrung bekommen!“, schüttelt Gina den Kopf. Roger nimmt die Bilder aus Nathalies Händen. „Die Frage habe ich mir auch gestellt. Niemand will sie beantworten. Irgendwie hat er eine Strafmilderung wegen guter Führung erwirkt!“, zischt Roger. „Aber das hier, das verstösst gegen seine Bewährungsauflagen!“, knurr der Polizist. Da stürmt Gabriel durch die Tür und weiter um in der nächsten Toilette zu verschwinden. „Warum ist Papa so schnell ins Bad gestürmt?“, kommt es leise von Adrien. Marinette zieht ihren Freund sofort in ihre Arme. Auch Luka, Juleka, Kagami, Sabrina und Chloé schliessen sich der Umarmung an. „Gehen sie doch schon wieder ins Wohnzimmer, ich sehe nach Gabriel und komme mit ihm nach!“, bittet Nathalie.

Als alle im Wohnzimmer verschwunden sind, schiebt sie vorsichtig die Tür zum Gästebad auf. In diesem kniet Gabriel vor der Toilette und übergibt sich immer noch. Schnell eilt Nathalie zu ihm und kniet sich neben ihn. Sanft streicht sie ihm über den Rücken. „Gabriel, was wollte dieser Kerl von dir? Und was waren das für Bilder von Adrien und Marinette?“, flüstert Nathalie besorgt. „Es spielt keine Rolle Nathalie. Er wird Paris verlassen. Du brauchst um Adrien und Marinette keine Angst zu haben!“, bringt Gabriel leise hervor. „Ich soll mir keine Sorgen machen? Du hast dich gerade übergeben. Warum nennt Marinettes Grand-mère denn Mann, der am Tor war einen Pädophilen und einen Kinderschänder?“, verlangt Nathalie zu wissen. „Er wird gehen und nie wieder herkommen. Ich verspreche dir, dass Adrien und Marinette sicher sind. Dafür sorge ich!“, flüstert Gabriel und kommt schwankend auf die Beine. Schnell spült er die Toilette und tritt ans Waschbecken um sich den Mund auszuspülen. „Wie willst du dafür sorgen? Wer ist dieser Mann!“, verlangt Nathalie zu wissen und stellt sich direkt vor Gabriel. „Nathalie“, haucht Gabriel. „Ich will wissen wer der Mann ist!“, beharrt die Blauäugige. „Sein Name ist Aaron Grassette. Er ist der Bruder meines Vaters. Er wurde vor 18 Jahren zu einer Lebenslänglichen Haftstrafe mit anschliessender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Er hat mehrere Jungen und Mädchen im alter von 12 bis 17 Jahren sexuell missbraucht. Meistens waren es allerdings Jungen!“, flüstert Gabriel und wagt es nicht Nathalie anzusehen. „Was will er von dir?“, flüstert nun die Jüngere. „Bitte Nathalie, hör auf danach zu Fragen. Es ist besser du weisst es nicht. Vergiss es einfach. Er bekommt was er will, dafür wird er Adrien und Marinette nicht anrühren!“, mit diesen Worten schlingt er seine Arme um Nathalies Körper. Sanft legt er sein Kinn auf ihren Schopf. „Ich will wissen, was er von dir will!“, verlangt Nathalie, legt aber ihre Arme um ihn. „Bitte Nathalie, ich kann dir das nicht sagen!“, bringt Gabriel gepresst hervor. Nur mit viel Mühe kann er ein Aufschluchzen unterdrücken. Das Klingeln von Gabriels Handy lässt Nathalie sich von ihm lösen. „Die Nummer von Dienstagnacht!“, nuschelt er. „Was?“, entkommt es Nathalie. „Kannst du das Gespräch mit deinem Handy aufzeichnen?“, will Gabriel wissen. Sofort zieht Nathalie es hervor und betätigt die Aufnahmefunktion.
„Agreste“, nimmt Gabriel ab und stellt auf Lautsprecher. „Na, hast du dich über Aarons Besuch gefreut. Ich könnte ihn bezahlen und er hätte auch noch Spass daran deinen Sohn zu Ficken!“, lacht die Frau. „Aaron verfolgt nur seine eigenen Ziele. Ich habe schon einen Deal mit ihm!“, knurrt Gabriel. „Oh wie schade. Aber es reicht mir schon wie es dich zerstören wird. Aaron weiss, dass er keine Rücksicht nehmen soll. Es hat mich genug gekostet ihn aus dem Knast zu holen. Er weiss was ich will!“, erklärt ihm die Stimme. „Er wird sich nehmen was er will. Nicht nur von dir. Er wird auch Freunde deines Sohnes nehmen und vielleicht auch deine hübsche kleine Assistentin!“, damit hatte die Frau aufgelegt. Gabriel lehnt sich einfach nur an die Wand und weiss nicht was er tun soll. „Gabriel?“, sanft legt Nathalie ihre Hand an seinen Oberarm. „Ich brauch einen Moment. Ich zieh mich in mein Arbeitszimmer zurück!“, damit verlässt er das Bad. Nathalie folgt ihm aus dem Bad, geht dann aber ins Wohnzimmer.

„Ich bin kurz im Bad!“, entschuldigt Marinette sich, kaum waren sie im Wohnzimmer. Kaum war sie aus dem Raum sind Plagg und Nooroo schon bei ihr. „Wo können wir reden?“, flüstert sie. „Im Arbeitszimmer!“, kommt es von Nooroo. So geht Marinette mit den Kwamis dort hin. „Also was habt ihr mitbekommen? Was wollte dieser Mann von Monsieur Agreste?“, will Marinette von den Kwamis wissen. „Er hat ihn erpresst!“, knurrt Plagg. „Wie?“, will die Hüterin wissen. „Er hat Bilder von dir und Adrien gemacht. Er droht euch anzufassen, wenn Monsieur Agreste ihm nicht gibt was er will!“, erklärt nun Nooroo. „Wie anfassen?“, seufzt die Blauhaarige. „Sexuell!“, seufzt Plagg. „Was will er von Monsieur Agreste?“, kommt es ihr besorgt über die Lippen. „Kleines, bitte das solltest du nicht wissen!“, bittet Plagg. „Ich muss es wissen. Ich muss ihn beschützen!“, beharrt sie. „Dann rede bitte mit ihm. Ich möchte dir das nicht sagen müssen!“, fleht Plagg. „Er will meinen Meister. So wie ich es verstanden habe, will er mit ihm Schlafen. Wenn mein Meister das zulässt, kann er Adrien und dich schützen!“, flüstert Nooroo. „Nooroo!“, schimpft Plagg sofort. „Wann und wo?“, verlangt Marinette zu wissen. „Sonntagnacht 23:00 Uhr. Denn Ort kennen wir nicht. Der Meister hat es sein altes Atelier genannt!“, erklärt Nooroo. „Ich weiss wo das ist. Plagg, du musst Cat bescheid geben. Ich werde seine Hilfe brauchen. Dafür erfährt er Sonntag, wenn wir Monsieur Agreste gerettet haben, alles!“, erklärt Marinette dem Kwami. „Wann und wo?“, will Plagg wissen. „Um 22:30 Uhr auf der Dachterrasse von meinem alten Zimmer. Von da ist es nur ein paar Gebäude entfernt!“, weisst Marinette an. Da öffnet sich die Tür und Gabriel tritt ein.
„Was haben die Beiden dir gesagt?“, seufzt Gabriel und schliesst die Tür hinter sich. „Alles. Ich werde mit Cat hinkommen!“, erklärt sie ihm einfach. „Ihr haltet euch fern!“, verschränkt Gabriel die Arme und tritt zu Marinette. „Nein!“, widerspricht die Blauäugige. „Marinette, du musst mir versprechen, dass weder Ladybug noch Cat Noir auftauchen werden!“, bei diesen Worten ergreift er ihre Schultern. „Warum?“, will Marinette wissen. „Weil es zu gefährlich ist. Bitte versprich es mir!“, bittet Gabriel leise. „Das kann ich nicht!“, schüttelt sie ihren Kopf. „Marinette, versprich es mir. Ich will dir nicht dein Miraculous wegnehmen müssen!“, flüstert der Designer eindringlich. „Ich habe andere in meinem Zimmer!“, zuckt sie die Schultern. „Marinette bitte, ich möchte nicht das du oder sonst noch Jemand in Gefahr geraten. Bitte lass es bleiben!“, kommt es schwach von Gabriel. „Nein, ich werde mit Cat Sonntagnacht dort sein. Ich kann nicht zulassen, dass ihnen etwas passiert. Ich könnte Adrien nie wieder in die Augen schauen, wenn ich nichts tue!“, flüstert Marinette heisser. Das nimmt Gabriel den letzten Wind aus den Segeln. Eigentlich hatte er sie schon anschreien wollen, doch nach diesen Worten kann er sich nur noch auf das Sofa sinken lassen. Sofort setzte sich Marinette rechts neben ihn. Gabriel verbirgt einfach sein Gesicht in den Händen. Er konnte es nicht fassen. An die beiden Kwamis hatte er einfach nicht gedacht. Jetzt sass er hier und wusste nicht was er noch sagen konnte, um Marinette von ihrem Vorhaben abzuhalten.
„Ausser Cat und mir muss niemand davon erfahren. Ich hatte zwar überlegt, Mayura auch mitzunehmen, aber das wollen sie sicher nicht!“, murmelt Marinette leise. „Ihr würdest du einen Gefallen damit tun. Aber du hast recht, ich will sie da raushalten!“, murmelt Gabriel. Nathalie sollte das nicht sehen. Philippe hatte es gesehen und war darum selber zum Opfer geworden. „Nur du und Cat Noir, sonst niemand!“, flüstert er leise. „Nur ich und Cat. Niemand wird je erfahren, was dort passieren wird oder eigentlich passieren sollte!“, bestätigt Marinette. „Dann gehe ich zu meinem Kitten und sage ihm den Treffpunkt!“, erklärt Plagg. Er hatte noch nicht mit Adrien über sein treffen mit Marinette geredet. „Danke Plagg, halt ihn bitte bis Sonntag von mir fern. Ich muss heute Nacht das Pfauen-Miraculous reparieren und ab morgen an dem Heilmittel für Mayura arbeiten!“, bittet sie den Kwami noch. „Mach ich, hab dich lieb kleines!“, damit drückt der Kwami sich noch an ihre Wange. „Du mach nichts dummes!“, damit drückt Plagg sich auch an Gabriels Wange bevor er verschwindet. Müde lehnt Gabriel sich zurück. Sofort spürt er wie Marinette sich an ihn schmiegt und er legt seinen Arm um sie. Marinette spürt kurz darauf wie der Designer leicht gegen sie sackt. Lächelnd legt sie ihn richtig auf das Sofa und holt sich ihr Skizzenbuch, um sich damit wieder neben ihn zu setzen.

„Wo ist Marinette?“, fragt Nathalie als sie ins Wohnzimmer tritt. „Sie wollte zur Toilette. Wo ist Papa?“, erwidert Adrien. „In sein Arbeitszimmer geflüchtet. Und das meine ich Wort Wörtlich!“, seufzt Nathalie und setzt sich zu Adrien. „Was hatten sie bitte erwartet. Er hat genau so wie ich damit gerechnet, das Aaron noch für rund sieben Jahre in einer Zelle sitzen würde und dann in Sicherheitsverwahrung gebracht werden würde!“, schnaubt Gina. „Ich kann auch nicht verstehen, wie man diesen Mann wieder auf freien Fuss lassen kann!“, kommt es leise von Madame Bustier. „Wie auch immer er da rausgekommen ist. Die Bilder hier werden ihn wieder in den Knast bringen. Sie haben doch Kameras die auf das Tor ausgerichtet sind oder?“, wendet Roger sich an Nathalie. „Natürlich sind da Kameras. Ich kann ihnen die Aufnahmen zukommen lassen. Aber glauben sie wirklich, dass die Bilder ausreichen?“, möchte Nathalie wissen. „Wie sollten ein paar Bilder ihm schaden?“, will da auch Jagged wissen. „Das Bild hier!“, er legt das Bild von Adrien und Marinette auf der Dachterrasse auf den Tisch. „Der Winkel kann nur von einem Gebäude aus entstehen. Das heisst er war weniger als 500m von einem Schulhaus entfernt. Damit haben wir ihn!“, erklärt Roger. „Mhm, hier habe ich die Auflagen. Wir haben ihn doppelt. Er darf sich seinem Neffen nicht auf mehr als 300m nähern. Er hat direkt vor ihm gestanden!“, wirft Madame Roux ein. „Das heisst er wandert wieder hinter Gitter?“, will Audrey wissen. „Wenn wir ihn fassen, dann ja!“, bestätigt Roger. „Wie wollen sie ihn fassen?“, will Adrien wissen. „Vielleicht ist in den Aufnahmen etwas, um ihn zu finden. Der Ton vom Gespräch ist doch sicher auch erfasst worden oder?“, wendet Roger sich wieder an Nathalie. „Eigentlich müsste er erfasst worden sein!“, nickt Nathalie und tippt auf ihrem Tablet herum. „Ich schicke die Aufnahme an ihre Mail!“, nickt sie dem Polizisten noch zu. „Dann werden ich mir die heute Abend noch ansehen!“, nickt Roger.
„Was ist jetzt mit Marinette, darf sie hierbleiben?“, möchte nun Anarka wissen. „Ja, Marinette hat meine Zustimmung und ich stimme mit Wang überein, dass Gabriel Agreste ihr Vormund wird!“, nickt Gina. „Dann werde ich das so Notieren. Ich denke mit Monsieur Agreste werde ich Anfang nächster Woche noch einmal reden. Danach mache ich einen Termin für sie, Monsieur Cheng, Madame Dupain und natürlich Marinette und Monsieur Agreste um die Unterlagen zu unterschreiben!“, erklärt Madam Roux. „Vielen Dank!“, nickt Wang der Beamten zu. „Ich müsste einfach noch wissen, wann Marinette wieder zur Schule gehen wird!“, fragt die Beamte nach. „Bisher hatte Gabriel mit ihr abgesprochen, wenn es ihr bis Sonntag gut genug geht, dass sie Montag wieder zur Schule geht. Rein Körperlich, denke ich wird das möglich sein. Mental kann ich es ihnen nicht sagen. Morgen die Beerdigung könnte sie in ein Loch reisen. Aber wir wissen es nicht!“, erklärt Nathalie. „Gut, dann werde ich einfach mal am Montag in den Unterricht reinschauen!“, nickt Roux einfach. „Ich werde sehen wie wir die Sitzordnung anpassen können. Marinette sitzt momentan neben Alya, aber es wäre besser sie neben jemand anderen zu setzen!“, wirft Madame Bustier ein. „Sonst könnte Nino doch mit ihr Platz tauschen. Dann würde sie neben mir sitzen!“, schlägt Adrien vor. „Wir sehen das dann Montag früh!“, seufzt Madam Bustier. „Es wird wohl für uns alle Zeit zu gehen!“, bemerkt Tomoe. „Sie haben recht!“, stimmt Audrey zu. So begleiten Nathalie und Adrien ihre Gäste zur Tür. Nur Gina bleibt bei ihnen stehen.
„Ist noch etwas?“, möchte Nathalie wissen, als alle anderen weg sind. „Ja, ich sorge mich um Gabriel. Denken sie ich könnte noch einmal mit ihm reden?“, möchte Gina wissen. „Wir können es versuchen, aber vermutlich hat er sich eingeschlossen!“, seufzt Nathalie und sie gehen zusammen zum Arbeitszimmer. Vorsichtig schiebt Nathalie die Tür auf nur um Marinette auf dem Sofa sitzen zu sehen. Gabriel lag neben dem Mädchen und schlief. Auch Gina und Adrien treten hinter Nathalie leise ein.

Chapter 13: Kapitel 12; Gefühle

Chapter Text

Kapitel 12; Gefühle

Marinette blickt kurz von ihrem Skizzenbuch auf, als sie hört wie sich die Tür öffnet. Als sie Nathalie sieht, wendet sie sich wieder ihrer Skizze zu. „Wie lange schläft er schon?“, möchte Nathalie wissen und setzt sich gegenüber von Marinette. Adrien und Gina setzen sich zu Nathalie. „Zwanzig, höchstens dreissig Minuten!“, murmelt Marinette ohne aufzublicken. „Aaron zu sehen, das hat ihn heftig aus der Bahn geworfen!“, bemerkt Gina. „Wohl eher, dass dieses Schwein ihm gedroht hat Adrien und mich anzufassen!“, brummt Marinette und blickt zu ihrer Grand-mère. „Trotzdem hat er verhindert, dass ich Aaron an die Gurgel springe!“, seufzt Gina. „Sie kennen oder eher kannten Papas Onkel. Was genau ist damals passiert?“, will Adrien wissen. „Ich weiss sicher nicht alles. Mein Mann und ich, wir waren gut mit den Eltern deines Vaters befreundet und auch mit Aaron. Als Aaron die Vormundschaft für deinen Vater bekommen hat, war es für uns nichts Ungewöhnliches. Nicht mal ein Jahr danach hat dann Philippe Bustier sich umgebracht. Er war ein Freund meines Sohnes Tom und auch von deinem Vater. Er hinterliess einen Abschiedsbrief. In diesem schrieb er, dass er nicht mit der Schande leben könne, vom Onkel seines Freundes Vergewaltigt worden zu sein. Dass er nicht damit leben könne, dass er niemanden hatte schützen können. Er bat darum, dass man diesen Mann für seine Taten büssen lassen sollte!“, erklärt Gina. Die ganze Zeit liegt ihr Blick auf dem schlafenden Gabriel. „Papas Onkel hat einen Freund von Papa vergewaltigt?“, flüstert Adrien geschockt. Marinette blickt nur kurz zu ihm und dann wieder auf ihre Skizze. „Bleibt nur die Frage, warum er sich übergeben hat!“, seufzt Nathalie. „Es ist nicht sicher und die Meisten hielten es auch für unwahrscheinlich. Aber vermutlich hat Aaron nicht einmal vor seinem eigenen Neffen Halt gemacht!“, bringt Gina leise über die Lippen. „Wollen sie uns gerade sagen, dass sie vermuten, dass Gabriel von seinem eigenen Onkel Sexuell missbraucht wurde?“, flüstert Nathalie. „Ich würde es ehrlich gesagt nicht ausschliessen. Ich weiss nicht, warum damals niemand auch nur einen Gedanken dafür übrighatte. Aber im Nachhinein gab es da gewisse Verhaltensmuster. Verhaltensmuster die darauf hindeuten. Nur kann ich es nicht mit Sicherheit sagen!“, seufzt Gina leise. „Papa wurde Vergewaltigt?“, flüstert Adrien. „Ihr solltet das Thema wechseln!“, bemerkt Marinette einfach und klapp ihr Skizzenbuch zu. „Was hat er dir gesagt?“, will Gina wissen. „Nichts“, lügt Marinette. „Du lügst!“, bemerkt Adrien sofort. „Adrien, er will nicht über damals reden. Mehr weiss ich auch nicht!“, seufzt sie leise. „Wieder eine Lüge. Wenn es so ist, ich bin in meinem Zimmer!“, flüchtet Adrien. „Ich sollte wohl auch gehen. Wir sollten ihn schlafen lassen!“, damit erhebt sich auch Gina und verschwindet.
„Sagst du wenigstens mir, was er dir gesagt hat?“, möchte Nathalie wissen. „Eigentlich nicht. Ich habe ihm versprochen, dich da raus zu halten!“, seufzt Marinette. „Mich da raushalten? Warum will er das? Und warum hält er dich da nicht raus?“, will Nathalie wissen. „Eigentlich wollten wir erst Cat einweihen, aber alles hat sich geändert. Nooroo, weisst du wo Tikki sich verkrochen hat?“, seufzt die Heldin in Zivil. Sofort setzt der kleine Kwami sich auf Marinettes Schulter. „Tikki wollte in die Küche und was essen. Sie ist immer noch gestresst, wegen Plagg!“, seufzt Nooroo „Du bist Ladybug?“, flüstert Nathalie. „Ja und du bist Mayura!“, erwidert diese. „Und ihr schleicht euch für Treffen mitten in der Nacht raus!“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Wir wussten bis letzte Nacht nicht wer der Andere wirklich ist!“, lächelt Marinette schwach. „Gabriel wird sich auch blöd vorgekommen sein, als er es erfahren hat. Wir hatten es eine Zeit lang vermutet. Aber Gabriel hat den Gedanken irgendwann verworfen!“, schmunzelt Nathalie. „Aber wenn ich so darüber nachdenke. Es hätte mir auffallen sollen. Gabriel hat mir erzählt wie schwer Ladybug verletzt wurde. Auch wie er nach eurem ersten Treffen geredet hat. Es hätte mir klar sein sollen!“, seufzt Nathalie und blickt zu dem Designer. „Er ist auch nicht draufgekommen. Er hatte die Infos aus erster Hand, du nicht!“, lächelt Marinette. „Wir sollten wohl, den Raum wechseln. Der Mond beginnt bald auf zu gehen und ich habe ein Miraculous, das repariert werden will!“, damit steht die Jüngere auf. „Duusu ist also hier?“, möchte Nathalie wissen. „In meinem Zimmer und er vermisst dich!“, nickt Marinette. „Nooroo, passt du auf ihn auf?“, möchte sie noch vom Kwami wissen. „Ja mach ich!“, nickt der Kwami und setzt sich auf Gabriels Schulter.

„Plagg hast du was mitbekommen?“, will Adrien wissen als er in seinem Zimmer ist. „Ja und nein. Ich war letzte Nacht kurz bei Marinette. Sie gibt dir keine Schuld. Zudem will Ladybug dich Sonntagnacht um 22:30 auf Marinettes Dachterrasse treffen, es ist sehr wichtig!“, rattert Plagg runter. „Du warst bei Marinette?“, keucht Adrien. „Ja, ich konnte nicht mehr ertragen, dass du dir die Schuld gibst. Marinette gibt dir keine Schuld. Sei nicht böse auf sie, weil sie dir nichts sagt. Sie sorgt sich genauso um deinen Papa wie du. Darum auch das Treffen mit Ladybug. Marinette hat mich gebeten, dass Cat Noir und Ladybug auf deinen Papa aufpassen an dem Abend. Er trifft sich mit seinem Onkel. Weil er dich und Marinette vor ihm beschützen will. Du glaubst nicht, wie sehr er sich überwinden musste. Trotz seiner Angst vor diesem Mann, ist er bereit alles zu tun um euch zwei zu schützen!“, erklärt Plagg sanft. „Papa trifft sich mit diesem Mann? Was will er von Papa?“, flüstert Adrien. „Er will ihm weh tun. Aber du darfst nicht zeigen, dass du es weisst. Ladybug weiss Bescheid. Marinette hat persönlich mit ihr geredet. Sie war ganz kurz da, nach dem dein Papa eingeschlafen war. Ich hatte sie geholt. Hat mich einiges an Überredungskunst gekostet. Marinette wollte schon Persönlich dahin, am Sonntag!“, seufzt Plagg. Er mochte es nicht, dass er sein Kitten belügen musste. Aber Sonntag würde er die Wahrheit erfahren. „Warum nur Ladybug und ich? Was ist mit Hawk Moth und den Anderen?“, fragt Adrien nach. „Marinette möchte deinen Papa nicht so vielen Blicken ausliefern. Sie möchte ihn so gut es geht schützen. Darum nur du und Ladybug. Wie gesagt, noch lieber wäre ihr nur du und sie selber!“, brummt Plagg. „Marinette ist so ein wundervoller Mensch. Ich glaube Luka hat recht und ich habe mich in sie verliebt. Gott, kann man zwei Frauen gleichzeitig lieben? Denn ich weiss nicht, irgendwie liebe ich Ladybug noch immer, aber ich liebe Marinette auch!“, kommt es unsicher von Adrien. „Wenn du mich fragst. Vergiss Ladybug und nimm Marinette. Sie hat dir noch nie weh gemacht. Und sie ist so ein liebes Mädchen. Sie würde dir niemals wehtun. Sie tut alles, damit es dir gut geht!“, erklärt Plagg dem Jungen. Er wollte jetzt schon die Kleine vor Adriens entsetzen schützen. Er wusste, Adrien würde einige Zeit brauchen um das alles zu verkraften, aber Marinette und sein Vater wären da und auch Nathalie! Auch er würde für sein Kitten da sein. Adrien rollt sich auf seinem Bett zusammen und Plagg kuschelt sich einfach an ihn.

„Nathalie!“, ruft Duusu als diese mit Marinette in deren Zimmer tritt. „Duusu, schön dich zu sehen!“, lächelt Nathalie und drückt den Kwami sanft an ihre Wange. „Wo sind Nooroo und Tikki?“, wundert Duusu sich und lässt sich auf Nathalies Schulter sinken. „Nooroo passt auf Monsieur Agreste auf und Tikki ist wohl immer noch wütend auf Plagg!“, seufzt Marinette. „Oh“, murmelt Duusu. Marinette geht zu ihrem Schreibtisch und holt die Miraculous Schatulle hervor. Daraus nimmt sie das Pfauen-Miraculous und legt es auf den Tisch. Dann sammelt sie alles was sie zum Reparieren braucht zusammen. Nathalie setzt sich auf die Chaiselongue und beobachtet die Jüngere. Schnell wird die Ältere von allen verbleibenden Kwamis belagert. „Du weisst wirklich, wie man es reparieren kann?“, fragt Nathalie nach. „Ja, dank den Aufzeichnungen des früheren Wächters. Hätte Chloé euch sein Tablet nicht abgenommen, wüsste ich es auch nicht!“, nickt Marinette und beginnt alles vorzubereiten. „Warum reparierst du es genau heute?“, will die Ältere wissen. „Weil nur, wenn ich es bei Vollmond repariere, kann ich sowohl die Brosche als auch die Magie reparieren!“, erklärt die Blauhaarige. „Das spielt wirklich so eine wichtige Rolle?“, hackt Nathalie nach. „Ja das tut es!“, nickt Marinette. Die nächsten Zwei Stunden beobachtet Nathalie stumm wie Marinette das Miraculous repariert.

„Mhm, wie lange habe ich geschlafen?“, brummt Gabriel als er sich aufsetzt und nur Nooroo bei ihm ist. „Nicht ganz eine Stunde. Adrien ist wütend auf Marinette, weil sie ihm nicht sagen wollte, was sie weiss. Nathalie versucht Marinette zu trösten. Ihr solltet nach Adrien sehen!“, erklärt Nooroo schnell. Seufzend richtet Gabriel sich auf und geht zum Zimmer seines Sohnes. Vorsichtig klopft er an die Tür. Als er keine Antwort bekommt, schiebt er sanft die Tür auf. Sofort sieht er Adrien zusammengekauert auf dem Bett. Langsam schliesst der Designer die Tür und setzt sich auf die Bettkante.
„Adrien?“, spricht er ihn behutsam an und legt eine Hand an dessen linken Oberarm. „Was willst du?“, kommt es dumpf vom Jüngeren. „Sei nicht wütend auf Marinette, ich habe sie gebeten niemandem zu sagen, was sie mitbekommen hat!“, erklärt er seinem Sohn leise. „Warum?“, erklingt es wieder dumpf. „Weil ich dich und auch Nathalie schützen möchte. Marinette möchte ich eigentlich auch schützen, aber sie ist ein ziemlicher Sturkopf, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat!“, lächelt Gabriel sanft. Da blickt Adrien das erste Mal auf und sieht wie seinem Vater eine Träne über die Wange läuft. „Marinettes Grand-mère, sie hat uns erzählt, dass dieser Mann Kinder vergewaltigt hat. Das sie fürchtet, dass er dir das auch angetan hat!“, bringt der Grünäugige zittrig hervor. „Komm her“, bittet Gabriel und breitet leicht seine Arme aus. Sofort wirft der Blonde sich in die Arme seines Vaters und klammert sich an ihm fest. „Stimmt es? Hat deine eigener Onkel dich angerührt?“, flüstert der Junge an der Schulter seines Vaters. Sanft drückt Gabriel seinen Sohn an sich. „Es ist nicht wichtig, Adrien. Das Einzige was zählt ist, dass ich euch vor ihm schützen muss!“, nuschelt Gabriel. „Er wird weder dich noch Marinette anrühren, dafür werde ich sorgen!“, fügt er leise an. „Wie?“, will Adrien wissen. „Bitte frag nicht danach. Ich werde euch beschützen. Alles andere ist unwichtig!“, flüstert der Grauäugig und immer mehr Tränen rinnen über seine Wangen. „Aber wenn er dich verletzt!“, keucht Adrien ängstlich. „Das spielt keine Rolle, solange ich euch schützen kann, ist es egal was mit mir ist!“, flüstert Gabriel. „Das stimmt nicht. Was wenn dir etwas schlimmes passiert? Was passiert dann mit Marinette und mir?“, drückt Adrien sich von seinem Vater weg. „Nathalie wird immer für euch da sein, da bin ich mir sicher!“, versucht Gabriel seinen Sohn zu beruhigen. „Ich will dich aber nicht verlieren!“, flüstert Adrien. Darauf kann Gabriel nichts sagen, da er versucht gegen ein Aufschluchzen anzukämpfen. Sanft zieht er seinen Sohn einfach wieder an sich. „Wo ist Marinette?“, murmelt Adrien müde. „Nathalie ist bei ihr. Du brauchst dir gerade keine Sorgen um sie zu machen!“, murmelt der Designer. „Bleibst du bei mir?“, fragt der Blonde nach. „Rutsch rüber!“, nuschelt Gabriel. Adrien schlüpft unter seine Decke und blickt zu seinem Vater. Dieser streift sein Jackett ab, löst die Krawatte und schlüpft aus seinen Schuhen um sich dann zu Adrien zu kuscheln. Eng aneinander geschmiegt schlafen die Beiden ein. Nooroo und Plagg beobachten die Beiden und kuscheln sich auch eng zusammen.

„Sollten wir nach Adrien sehen?“, erkundigt Marinette sich, als sie das Miraculous repariert hat. „Erst nach ihm und dann nach Gabriel!“, nickt Nathalie. „Es ist auch schon fast 23:00 Uhr. Beide sollten ins Bett und wir auch. Zieh dich schon um, dann kann ich noch den Verband wechseln!“, seufzt sie noch. Schnell war Marinette umgezogen und Nathalie hatte ihr einen neuen Verband umgelegt. So gehen die Beiden zu Adriens Zimmer. Gabriel war schon seit einiger Zeit wieder wach und war zu unruhig um wieder ein zu schlafen, aber er wollte Adrien nicht allein lassen. Als Nathalie und Marinette, sehen dass Gabriel bei Adrien im Bett liegt, können sie nicht anders als zu lächeln. „Wie süss!“, flüstert Marinette und tritt leise zum Bett. Als er die Stimme von Marinette hört, wendet er sein Gesicht in ihre Richtung. „Entschuldigen sie, ich wollte sie nicht wecken!“, kommt es sofort von dieser. „Haben sie nicht. Ich bin schon seit einer Weile wieder wach!“, schüttelt er den Kopf. Dann versucht er sich aus Adriens Griff zu befreien, was nicht einfach war. Schnell hilft Marinette ihm, nur um dann selber auf dem Bett in den Armen des Blonden zu landen. „So war das nicht geplant!“, lächelt sie müde. Gabriel sass auf der Bettkante und lächelte zu ihr. „Er scheint gerade jemanden zu brauchen, an dem er sich festhalten kann!“, kommt es entschuldigend über seine Lippen. „Schon gut, dann schlaf ich halt hier!“, lächelt sie. „Sicher?“, will Gabriel besorgt wissen. „Ja, sie sollten auch ins Bett!“, seufzt Marinette. Mit einem Seufzen drückt Gabriel beiden Jugendlichen noch einen Kuss auf den Schopf, zieht die Decke wieder vernünftig über sie und verlässt mit Nathalie das Zimmer. Stumm laufen sie zu Nathalies Zimmer.
„Brauchst du noch etwas?“, möchte sie leise wissen. „Geh nur schlafen!“, seufzt er. Dann küsst er sie kurz auf die Schläfe und geht zu seinem Zimmer. Nathalie blickt ihm nach. Schnell verschwindet sie in ihrem Zimmer und macht sich Bettfertig, dann begibt sie sich zu Gabriels Zimmer. Dieses ist leer als sie eintritt. Sie hört die Dusche laufen. Seufzend ergreift sie Gabriels Wecker, um ihn zu stellen. Dann setzt sie sich auf die Bettkante, mit Blick zur Badezimmertür.

Kaum viel die Tür hinter ihm zu, konnte Gabriel ein Aufschluchzen nicht mehr zurückhalten. Schnell nimmt er seine Schlafanzugshose und frische Boxerschorts, bevor er im Bad verschwindet, um sehr heiss zu Duschen. Schon nur durch den Kuss, den Aaron ihm aufgezwungen hatte, fühlte er sich schmutzig. Nach einer gefühlten Ewigkeit tritt er aus der Dusche. Als er nur mit Hosen bekleidet in sein Schlafzimmer tritt, erblickt er Nathalie auf seinem Bett sitzen.
„Nathalie du solltest doch schlafen!“, bringt er leise heraus. Diese steht sofort auf um zu ihm zu treten. „Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, dich jetzt alleine zu lassen!“, erklärt sie und legt ihre Hände an seine Oberarme. Sofort legt Gabriel seine Arme sanft um die Jüngere. „Alles gut!“, nuschelt er ohne sie anzusehen. „Gabriel, hör auf mich anzulügen. Bitte rede vernünftig mit mir!“, bittet sie ihn. Der Designer schüttelt nur den Kopf. „Warum nicht? Ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiss was los ist!“, seufzt sie und lehnt ihren Kopf an seine rechte Schulter. „Bitte Nathalie, höre einfach auf zu fragen!“, flüstert er. „Das kann ich nicht. Nicht nachdem was passiert ist!“, erklärt sie ihm. Da spürt sie wie seine Arme verschwinden und er von ihr wegtritt. Traurig folgt sie ihm zu den Sesseln. Gabriel lässt sich erschöpft auf einen davon sinken. Vorsichtig setzt Nathalie sich auf die Armlehne und greift nach seiner rechten Hand. „Gabriel bitte!“, bittet sie erneut. Resigniert blickt er in ihre blauen Augen auf. Dann löst er seine Hand aus ihrem Griff um sie in ihren Nacken zu legen. Sanft zieht er sie zu sich um seine Lippen auf ihre zu legen. Überrascht keucht Nathalie auf, als Gabriel sie von der Sessellehen auf seinen Schoss zieht. „Vergib mir!“, nuschelt er plötzlich und dreht sein Gesicht von ihr weg. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie wieder zu küssen? Auf einer Seite wollte er das sie geht, aber auf der Anderen hatte er Angst davor. Deutlich spürt sie das Zittern seines Körpers. Vorsichtig legt sie ihre Hand an seine Wange, um ihr sein Gesicht wieder zuzudrehen. „Was redest du da?“, haucht sie an seinen Lippen und verschliesst sie mit ihren. Da schlingen sich seine Arme sanft um ihren Körper. Sanft lässt sie ihre rechte Hand in seinen Nacken gleiten und stützt sich mit der linken leicht an seiner Schulter ab. Als sie etwas feuchtes salziges an ihren Lippen schmeckt, löst sie den Kuss behutsam. Sofort sieht sie die Tränen über das Gesicht des Designers laufen „Es“, fängt Gabriel an. „Alles gut!“, unterbricht Nathalie ihn und legt ihren Kopf an seine Schulter. Sanft lässt sie ihre Hand von seinem Nacken über seine Schulter auf seine Brust gleiten. Deutlich hörte sie seinen Herzschlag. „Du solltest ins Bett!“, murmelt Gabriel und dreht sein Gesicht wieder von ihr weg. „Ich werde dich jetzt nicht allein lassen!“, seufzt sie und schliesst müde die Augen. „Nathalie, bitte geh!“, flüstert der Ältere flehend. „Nein!“, schüttelt sie den Kopf. Dann ändert sie ihre Position und Kniet sich über Gabriels Schoss. „Nathalie!“, versucht er es noch einmal schwach. Als er ihr in die Augen sieht, sacken seine Schultern nach unten und er schlingt seine Arme enger um sie. Sanft legt sie wieder ihre linke Hand an seine Wange und wischt mit dem Daumen eine Träne weg. Unsicher legt Gabriel seine Hand über Nathalies und schmiegt seine Wange mehr in ihre Handfläche. Dann dreht er leicht sein Gesicht um einen Kuss auf ihre Handfläche zu hauchen. Dann zieht er ihre Hand von seiner Wange und legt sie über sein Herz. Behutsam schiebt Nathalie ihre andere Hand wieder in seinen Nacken und legt ihre Lippen auf die seinen. Gabriel lässt seine linke Hand auch in ihren Nacken wandern und die Rechte legt er auf ihr Kreuz, um sie dichter an sich zu ziehen. Kurz löst Nathalie ihre Lippen wieder nur um ihre und seine Brille auf den Tisch zu legen. Dann legt sie behutsam ihre Lippen auf seine zurück.
Ausser mit seiner ersten Freundin und mit Emilie hatte er es nie geschafft, solche Intimitäten zuzulassen. Hatte es nicht ausgehalten, wenn jemand ihn so berührt hatte, wie es Nathalie gerade tat. Und selbst bei Emilie hatte er es nur unter Aufbringung all seiner Selbstbeherrschung geschafft. Oft war er, nach dem sie Intim geworden waren und sie eingeschlafen war, geflüchtet. Hatte es nicht geschafft in ihrer Nähe zu bleiben. Oft war er auch einfach schon geflüchtet, wenn Emilie angefangen hatte ihn zu berühren. Doch jetzt bei Nathalie fühlte es sich gut und richtig an. So wie es sich damals bei seiner ersten Freundin auch angefühlt hatte. Sie drängte ihn zu nichts. Sie war einfach da und so unglaublich sanft. Noch sanfter als das Mädchen, mit dem er damals zusammen gewesen war. Kein Fordern und kein Druck.
Zögerlich lässt er seine linke Hand unter den Saum ihres Oberteiles gleiten. Als Gabriels Fingerspitzen ihre Haut berühren entkommt Nathalie ein wohliges Seufzen. Sanft trennt sie ihre Lippen wieder, nur um ihre Lippen behutsam an seine Hals zu legen. Doch das lässt Gabriel sich sofort versteifen. Als sie das spürt, hört Nathalie auf und blickt in seine geweiteten Augen. Vorsichtig fährt sie mit der Hand durch sein Haar. „Gabriel?“, möchte sie unsicher wissen. Er schliesst nur gequält die Augen. „Rede mit mir!“, bittet sie ihn leise. „Nicht am Hals“, bringt er einfach leise hervor und sieht aus halb offenen Augen zu ihr. „Gibt es noch andere stellen, die ich nicht berühren sollte?“, fragt sie flüsternd. Sofort wendet Gabriel sein Gesicht von ihr ab und presst die Augen zu. Deutlich hört Nathalie seinen viel zu unruhigen und hektischen Atem. Sanft beugt sie sich wieder zu ihm und legt ihre Lippen auf seinen Mundwinkel. Zögernd wendet er ihr sein Gesicht wieder zu, um den Kuss zu erwidern. Vorsichtig beginnt Nathalie mit ihren Händen über seine Brust und die Oberarme zu streichen. Vorsichtig lässt Gabriel seine rechte Hand auch unter ihr Oberteil gleiten und streicht sanft über ihren flachen Bauch. Als Nathalie ihn gewähren lässt, fährt er mit seiner Hand an ihrer Seite entlang hoch zu ihrer linken Brust. Zart umschliesst er ihre kleine, pralle Brust mit seiner Hand. Damit entlockt er ihr ein erregtes Keuchen.
„Nathalie“, murmelt er an ihren Lippen. „Ja,“, fragt sie und drückt sich leicht von ihm weg, um in seine Augen zusehen. „Wir sollten aufhören!“, flüstert er. Er wollte ihr nicht weh tun und sie nicht enttäuschen. Doch eins von beidem würde sicher passieren, wenn sie jetzt nicht aufhören würden. Deutlich spürte er seine stetig wachsende Erregung. „Warum?“, fragt sie ihn, verschliesst seine Lippen aber direkt wieder mit den ihren. Als sie sich dichter an ihn drückt und dabei ihre Scham gegen seinen erregten Schwanz drückt, entflieht ihm ein Zischen. „Scheint als wäre deine Hose etwas zu eng!“, lacht sie leise und küsst sanft sein Ohr. „Nathalie, bitte“, keucht er und lässt seine Hände an ihre Hüften gleiten. Sanft schiebt er sie etwas von sich. „Bist du dir sicher, dass du das willst?“, flüstert Gabriel zitternd. „Glaubst du, ich wäre noch hier, wenn es nicht so wäre? Glaubst du, ich hätte meine Gesundheit und mein Leben riskiert, wenn du es mir nicht wert wärst?“, fragt sie leise. „Nathalie, ich… ich weiss nicht ob ich dir wirklich geben kann, was du dir wünscht. Ich…du hast etwas Besseres verdient als mich!“, flüstert er heisser. „Du redest Unsinn!“, dementiert sie und legt ihre Hand wieder an seine Wange. „Gabriel warum sagst du so etwas?“, will sie leise wissen. Beschämt wendet er sein Gesicht zur Seite. „Nathalie, ich…ich liebe dich, aber ich werde nie gut genug für dich sein. Ich werde dich nur verletzen und enttäuschen!“, nuschelt er. Geschockt starrt die Schwarzhaarige ihren Chef an. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er sie liebt? „Mich verletzen oder enttäuschen? Wie kommst du darauf? Du hast Ladybug gebeten mich zu retten, nicht Emilie. Du bist da und sorgst dich um mich. Ja in letzter Zeit haben wir uns viel gestritten, aber wie kommst du bitte auf diesen Mist?“, fragt sie flüsternd. „Weil ich nie etwas anderes war als eine Enttäuschung!“, entkommt es seinen Lippen. „Gabriel, hör bitte auf so etwas zu sagen!“, bittet Nathalie und umfasst sein Gesicht mit ihren Händen. Sanft legt sie ihre Lippen wieder auf seine und drückt sich an ihn. Wieder rinnen Tränen über Gabriels Wangen und er schlingt seine Arme um sie. Womit hatte er diese wundervolle Frau nur verdient. Vorsichtig schiebt er sich, mit ihr auf dem Schoss, nach vorne auf die Kante des Sessels. Als er sich aufrichtet, schlingen sich Nathalies Beine um seine Hüften. Behutsam trägt Gabriel sie zum Bett. Als sie auf dem Rücken liegt, lässt er sich neben ihr nieder. Sie dreht sich ihm sofort wieder zu, um ihn zu Küssen und sich eng an ihn zu schmiegen. Sanft lässt er seine rechte Hand über ihren Körper wandern. Seine Linke vergräbt er in ihrem Haar. Nathalies Hände wandern über seine Brust und seine Seite. Als sie ihre Hand an seinem Rücken plötzlich in seine Hose und seine Boxershorts gleiten lässt, löst Gabriel ihre Lippen voneinander. „Willst du das wirklich? Willst du mich wirklich?“, flüstert er unsicher. „Ja Gabriel, ich will dich. Deine Berührungen, deine Lippen, ich will alles von dir!“, flüstert sie zurück. Unsicher beisst Gabriel sich auf die Unterlippe. Konnte er das wirklich? Konnte er weitermachen? Jetzt würde er es vielleicht noch schaffen, aber nach Sonntag, würde er es eine lange Zeit nicht mehr schaffen. Da war er sich mehr als nur sicher. „Was ist los?“, möchte Nathalie wissen und beugt sich über Gabriel, der sich auf den Rücken gedreht hatte. „Es tut mir leid!“, nuschelt er und will sich wegdrehen. Doch Nathalie ist schneller und setzt sich einfach auf seine Hüften und legt ihre Hände an seine Wangen. Deutlich spürt sie seine Erregung gegen ihre empfindliche Stelle drücken. „Rede mit mir, Gabriel. Ich möchte verstehen was los ist!“, bittet sie ihn leise. „Nathalie, bitte. Ich kann nicht!“, fleht er leise. „Du kannst was nicht? Gabriel, du hast gesagt du liebst mich. Wenn das stimmt, dann rede bitte mit mir!“, verlangt sie. Er schliesst einfach nur gequält die Augen und versucht die Tränen zurück zu halten. „Was ist es? Sag es mir doch!“, drängt sie ihn. „Ich kann nicht!“, flüstert er einfach verzweifelt und versucht sie von sich zu schieben. Irritiert lässt Nathalie das zu und sieht wie Gabriel sich zusammenkugelt, kaum war sie nicht mehr auf ihm. Vorsichtig rutscht sie zu ihm und legt sich hinter ihn. Sanft schlingt sie ihre Arme um ihn und schmiegt sich an seinen Rücken. Immer wieder wird er von Schluchzern geschüttelt. Es dauert einige Zeit, bis er sich in ihren Armen dreht und sich selber dicht an sie schmiegt, seine Arme fest um ihren Körper schlingt und sein Gesicht in ihren Haaren verbirgt. Sanft beginnt Nathalie einfach mit einer Hand über seinen Rücken zu streichen. So schlafen die Beiden eng aneinander geschmiegt ein.

Als Nathalie durch das Klingeln des Weckers wach wird, spürt sie wie sich jemand dicht an sie schmiegt. Sie braucht einige Sekunden um zu begreifen, dass es Gabriel ist. Müde legt sie ihren Kopf in den Nacken und sieht geradewegs in die grauen Augen ihres Chefs. „Wie lange bist du schon wach?“, nuschelt sie und schmiegt sich an ihn. „Eine Weile. Wir sollten wohl aufstehen. Es wäre nicht gut, wenn wir zu spät zur Beerdigung der Dupain-Chengs kommen würden!“, nuschelt er. „Stimmt, dann sollte ich mich wohl fertig machen gehen und dann Adrien und Marinette wecken!“, nickt sie und setzt sich auf. „Nathalie?“, kommt es leise von Gabriel. „Ja?“, möchte sie wissen. Langsam setz er sich auch auf und blickt auf seine Hände. „Danke!“, haucht er leise. Sofort rutscht sie näher zu ihm und legt ihre Hand an seine Wange. „Wofür bedankst du dich?“, fragt sie nach. „Das du bei mir geblieben bist!“, murmelt er leise. „Gabriel sie mich an!“, bittet die Blauäugige. Zögernd hebt Gabriel seinen Blick und trifft auf ihre blauen Seelenspiegel. „Dafür musst du dich nicht bedanken!“, lächelt sie ihn an, dann legt sie ihre Lippen sanft auf seine. Sofort schlingt Gabriel seine Arme um sie und zieht sie dicht an sich.
„Wir sollten wirklich aufstehen!“, nuschelt er als er den Kuss löst. „Ja!“, lächelt Nathalie. Kurz haucht sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor sie zu Bettkante rutscht. Gabriel steht schnell auf um ihre Brillen zu holen. „Hier!“, reicht er ihr ihre. „Danke!“, damit setzt sie sich die Brille auf und erhebt sich. Doch kaum steht sie, ist wieder der Hustenreiz und das Brennen in ihrer Lunge da. Als er ihr Husten hört, wendet Gabriel sich Nathalie sofort wieder zu und schlingt seine Arme um ihren zitternden Körper. „Schsch, alles gut. Ich bin da!“, flüstert er ihr zu. Als sich ihr Husten wieder beruhigt hat, schmiegt sie sich noch einen Moment länger an Gabriel. „Danke!“, löst sie sich schlussendlich von ihm und verlässt sein Schlafzimmer. Gabriel blickt ihr seufzend hinterher. Dann Raft er sich zusammen, sammelt seine Kleidung aus dem Schrank und verschwindet im Bad. Nach einer kalten Dusche, putzt er sich die Zähne und schlüpft in seine Kleidung. Schwarze Stoffhosen, dunkelgraues Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Weste und ein schwarzes Jackett. Im Schlafzimmer schlüpft er noch in schwarze Schuhe und macht sich auf den Weg zur Küche.

So schnell sie kann Duscht Nathalie in ihrem Bad. Zieht dann eine schwarze Strumpfhose und ein schwarzes langärmliges Kleid das über ihre Knie reicht an. Dazu schwarze Pumps und ein dunkelgraues Halstuch. So verlässt sie ihr Zimmer und eilt zu Adriens. Er und Marinette schliefen eng aneinander gekuschelt noch. Sanft setzt Nathalie sich auf die Bettkante. „Marinette, Adrien ihr müsst aufstehen!“, weckt sie die Beiden sanft. „Nathalie?“, nuschelt Adrien und setzt sich verwirrt auf. War er nicht mit seinem Vater eingeschlafen? Warum lag Marinette neben ihm. „Ja, aufstehen. Ihr müsst euch fertig machen!“, lächelt Nathalie sanft und streicht Marinette einige Strähnen aus dem Gesicht. „Okay!“, nuschelt die Jüngere und richtet sich auch auf. „Brauchst du Hilfe?“, möchte Nathalie von ihr wissen. „Ich glaube schon!“, murmelt die Blauhaarige. „Adrien wir sehen uns in zwanzig Minuten in der Küche!“, weist Nathalie den Blonden an und verlässt mit Marinette das Zimmer. Schnell springt Adrien unter die Dusche. Dann zieht er sich schwarze Hosen und ein schwarzes Hemd an. Schlüpft in schwarze Schuhe, dann verlässt er mit einer schwarzen Krawatte und einem schwarzen Jackett in Händen sein Zimmer.

„Morgen Papa“, grüsst Adrien als er die Küche betritt. „Guten Morgen Adrien!“, erwidert Gabriel mit einem sanften Lächeln. „Kannst du mir mit der Krawatte helfen?“, möchte der Grünäugige wissen und hält diese hilflos in die Luft. „Natürlich, komm her!“, nickt sein Vater. Schnell legt Adrien sein Jackett auf einen Hocker an der Kücheninsel und tritt zu seinem Vater an den Herd. „Pancakes?“, will er mit einem Blick in die Pfanne wissen. Gabriel ignoriert das und nimmt seinem Sohn die Krawatte ab. Schnell legt er sie um den Nacken seines Sohnes und bindet sie ihm. „Danke Papa!“, bedankt Adrien sich. „Gern doch!“, lächelt Gabriel und legt dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter. Adrien überwindet den letzten Abstand und schlingt seine Arme um seinen Vater. Sanft erwidert dieser die Umarmung. Das Öffnen der Tür lässt die Beiden sich von einander lösen. Nathalie und Marinette treten stumm ein. Marinette trug ein langärmliges, schlichtes, schwarzes Kleid, welches ihr bis zu den Knöcheln reicht, mit schwarzen Ballerinas. Ihre Haare waren zu einem schlichten Dutt hochgesteckt und ausser ihren Ohrringen trug sie keinen Schmuck.
„Guten Morgen Marinette!“, begrüsst Gabriel das Mädchen sanft. Unsicher schlingt diese ihre Arme um sich selber. Seufzen nimmt Gabriel die Pfanne vom Herd und tritt zu der Blauhaarigen. Als er seine Hand auf ihren Rücken legt. Schlingt sie sofort ihre Arme um ihn und drückt sich an ihn. Sanft beginnt Gabriel ihr über den Rücken zu streichen. „Du solltest etwas essen!“, bittet der Designer und schiebt Marinette an den Schultern sanft von sich. „Ich habe keinen Hunger!“, nuschelt sie leise. „Aber Papa hat recht, du musst etwas essen. Sonst kippst du uns nachher noch um!“, kommt es besorgt von Adrien. Zögerlich nickt Marinette und setzt sich an die Kücheninsel. Adrien setzt sich zu ihr. Gabriel stellt sich wieder an den Herd und Nathalie macht für alle Kaffee. Zehn Minuten später setzt Gabriel sich als letztes dazu. Adrien verschlingt sein Essen regelrecht. Nathalie schiebt sich immer mal wieder eine Gabel voll in den Mund und trinkt ihren Kaffee. Gabriel hatte seine Tasse zwischen den Händen und beobachtete Marinette, welche nur in ihrem Essen herumstocherte. „Marinette jetzt iss doch!“, würgt Adrien zwischen zwei Bissen hervor. „Wie gesagt, ich habe nicht wirklich Hunger!“, schüttelt sie den Kopf. „Trink wenigstens!“, bittet Gabriel sie. Ergeben schiebt Marinette den Teller von sich und greift nach ihrer Tasse. Immer wieder nimmt sie einen kleinen Schluck.
„Wir müssen los!“, seufzt Nathalie und fängt an abzuräumen. „Es regnet!“, merkt Gabriel an, als er kurz aus dem Fenster sieht. „Adrien, Marinette holt bitte eure Jacken!“, bittet Nathalie sofort. Schnell verschwinden die zwei Jugendlichen. „Soll ich dir deinen Mantel auch holen?“, möchte Gabriel wissen und tritt zu Nathalie. „Das wäre lieb!“, nickt sie. Kurz haucht der Designer noch einen Kuss auf ihre Lippen und verschwindet dann auch. Erst holt er Nathalies Mantel aus ihrem Zimmer, dann holt er sich seinen Eigenen und schlüpf direkt hinein. Als er ins Foyer zurückkommt, warten Marinette, Adrien und Nathalie bereits auf ihn. Sanft hilft er Nathalie in ihren Mantel, bevor jeder sich noch einen Regenschirm schnappt und sie das Haus verlassen. Draussen wartet bereits Placide neben dem Wagen auf sie. Er hatte die Limousine mit der doppelten Rückbank vorgefahren. Marinette und Adrien setzen sich in Fahrtrichtung, während Gabriel und Nathalie ihnen gegenüber mit dem Rücken in Fahrtrichtung sitzen. Marinette versuchte sich einfach nur so klein wie möglich zu machen. „Hey, alles gut. Wir sind bei dir!“, bemerkt Adrien und legt sanft seinen Arm um Marinette, um sie sanft an sich zu ziehen. Dankbar lehnt diese sich gegen ihn und schliesst ergeben ihre Augen. „Marinette, wenn es dir zu viel wird, dann sag es. Wir können jederzeit gehen. Du musst nicht bleiben, nur weil Andere es von dir erwarten!“, bittet Nathalie und lehnt sich vor um Marinettes Hände sanft zu ergreifen. „Mach ich Nathalie!“, nuschelt die Jüngere.

Chapter 14: Kapitel13; Eine Beerdigung

Chapter Text

Kapitel 13; Eine Beerdigung

„Marinette, Adrien, Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur, schön sie zu sehen!“, werden sie bei der Notre Dame, in welcher die Trauerfeier stattfand, von Wang Cheng begrüsst. Auch Gina Dupain, kommt sofort auf sie zu. „Marinette!“, damit zieht sie ihre Enkelin in eine Umarmung. Als sie sich von ihr löst, wendet sich die ältere direkt an Gabriel, um auch diesen in eine Umarmung zu ziehen. Seufzend erwidert Gabriel diese. „Wir sollten schon rein gehen!“, erklärt Wang dann. Adrien und Marinette gefolgt von Wang und Gabriel betreten die Notre Dame. Gina und Nathalie bleiben draussen stehen. „Hätten sie einen Moment Zeit für mich?“, möchte Nathalie von der Älteren wissen. „Natürlich, was gibt es? Ist gestern noch etwas passiert, nach dem ich gegangen war?“, möchte Gina sanft wissen. „Nun ja, Madame Dupain“, beginnt Nathalie. „Gina reicht vollkommen!“, unterbricht diese sie. „Gut, Gina du hast gestern etwas von Verhaltensmuster gesagt, die Gabriel gezeigt hätte, damals?“, fängt Nathalie zögernd erneut an. „Ja, warum fragen sie danach? Ist etwas vorgefallen?“, kommt es besorgt von der Grünäugigen. „Irgendwie ja, als Adrien und Marinette im Bett waren, wollte ich noch mal nach ihm sehen. Er war wach geworden und nicht mehr im Arbeitszimmer. Als ich in sein Schlafzimmer kam, habe ich die Dusche gehört. Also habe ich gewartet. Als er dann aus dem Bad kam war seine Haut rot, wie wenn man viel zu heiss geduscht hat. Er war ziemlich durch den Wind. Ich wollte ihn in den Arm nehmen. Irgendwie habe ich ihn dann wohl irgendwo berührt, wo es für ihn unangenehm war. Er hat sich komplett versteift und in seinen Augen war so viel Panik!“, flüstert Nathalie. „Das sind typische Anzeichen, die Missbrauchsopfer zeigen. Die gerötete Haut, das mit den Berührungen. Alles sehr klare Anzeichen. Ich habe als Krankenschwester gearbeitet bevor ich Roland heiratete. Ich hatte viel mit Missbrauchsopfern zu tun!“, seufzt Gina. „Warum haben sie es damals dann nicht bemerkt?“, murmelt Nathalie. „Vermutlich wollte ich es nicht sehen. Gabriels Vater war sehr streng, müssen sie wissen. Ich habe Gabriel vor dem Tod seines Vaters öfter zusammengeflickt. Ich habe das Verhalten immer darauf geschoben. Gut eine Zeit war es wirklich sehr extrem, da ist er bei jeder Berührung, die über einen Händedruck hinausging, zurückgeschreckt. Er war auch sehr empfindlich auf Berührungen an seinem Hals. Ich erinnere mich an dieses Mädchen, das oft an ihm und Tom geklebt hat. Einmal hat sie ihm über die Seite seines Halses gestrichen. Als ich die Panik in seinen Augen gesehen habe, habe ich die Kleine zur Sau gemacht, danach kam sie nicht mehr zu uns. Tom hat mir zwar oft erzählt, dass sie Gab nicht in Ruhe lies. Irgendwann war es so schlimm, dass sie ihn beschuldigt hat, sie vergewaltigt zu haben. Das nur weil er ihr sagte, dass er nichts von ihr will!“, erklärt Gina. „Hat er bei allen so empfindlich auf Berührungen reagiert?“, fragt Nathalie nach. „Ja und auch nein. Bei seiner Schwester nicht im Geringsten. Dann war da Caline, Philippes kleine Schwester, sie konnte ihn immer und auch überall berühren. Auch bei Tom und Philippe hat er nicht so heftig reagiert. Bei Männern hat er immer am heftigsten reagiert. Bei mir wurde es mit der Zeit besser. Auch bei Roland ging es eigentlich. Aber bei Aaron war es wirklich extrem. Ich weiss nicht warum wir es nicht erkannt haben!“, seufzt Gina erschöpft. „Wissen sie, wie man ihm helfen kann? Mir ist zwar heute Morgen aufgefallen, das Berührungen von Marinette und Adrien wohl kein Problem sind. Allerdings wäre es gut, wenn er das überwinden könnte!“, möchte die Blauäugige wissen. „Eine Therapie, etwas anderes wird ihm nicht helfen. Er braucht einen verdammt guten Therapeuten. Aber ehrlichgesagt, wirklich einschätzen kann ich es nicht. Ich hatte ihn gut achtzehn Jahre nicht gesehen. Vor gestern, hatte ich ihn zu Letzt bei der Urteilsverkündung im Prozess seines Onkels gesehen. Danach war er wie vom Erdboden verschluckt!“, erklärt Gina. „Trotzdem vielen Dank!“, lächelt Nathalie dankbar. „Nicht doch, das ist selbstverständlich. Ich wünschte nur, ich hätte es damals gesehen und etwas unternommen!“, schüttelt Gina den Kopf.
„Nathalie, hier bist du!“, erklingt da Gabriels Stimme vom Eingang der Notre Dame her. Als Nathalie aufblickt, sieht sie ihn auf sich zu eilen. Genau konnte sie die Sorge in seinem Blick sehen. „Entschuldige Gab, ich hatte sie aufgehalten, weil ich noch mit ihr geredet habe!“, lächelt Gina entschuldigend. Gabriel nickt nur und tritt neben seine Assistentin. „Alles in Ordnung? Du bist sehr blass?“, möchte er besorgt wissen. „Ja, alles…“, doch genau da meldet sich der nächste Hustenanfall. Gina greift nach Nathalies rechtem Ellbogen, als sie sieht wie diese droht weg zu sacken. Gabriel schlingt seinen rechten Arm direkt um die Taille der Jüngeren. Nathalie krallt ihre linke Hand schmerzhaft in Gabriels Oberarm. Ihre Rechte hält sie sich vor den Mund. Nach Minuten beruhigt sich der Husten endlich. Erschöpft und schwer atmend sackt Nathalie gegen die Brust des Grauäugigen. „Geht es wieder?“, fragt dieser nach. „Ja“, haucht sie schwach. „Sicher? Sie sehen wirklich nicht gut aus!“, bemerkt Gina besorgt. „Es geht schon. Ich brauche nur etwas Wasser!“, versichert Nathalie. „Dann hole ich das eben!“, damit verschwindet die Ältere schnell. „Bist du dir wirklich sicher? Placide kann dich sonst nachhause fahren!“, will der Designer sicher gehen. „Gabriel es geht schon. Ausserdem du hast doch gesagt, dass Ladybug das Heilmittel in etwa einem Monat hergestellt haben wird!“, lächelt sie schwach. „Das Heilmittel bringt aber nichts, wenn dein Zustand sich noch mehr verschlechtert. Ich weiss nicht bis zu welchem Punkt es dir wirklich helfen wird. Dein Zustand verschlechtert sich wesentlich schneller, als der von Emilie es getan hat!“, murmelt er ihr zu. „Gabriel, bis das Heilmittel fertig ist, werde ich sicher durchhalten!“, bleibt sie stur. Seufzend drückt Gabriel ihr einen Kuss auf die Schläfe.
Nach dem Gina mit einer Flasche Wasser zurückgekommen war, waren sie in die Notre Dame gegangen. Nathalie hatte sich neben Marinette gesetzt und Gabriel stand bei den Beiden. Immer mehr Leute kommen in die Kirche und werden von Wang und Gina begrüsst. Adrien hatte sich zu Kagami, Luka, Juleka, Chloé, Sabrina und Rose gestellt.
Als Aaron Grassette mit einer Frau am Arm die Kirche betritt, wird Gabriel kalk weiss. Das entgeht Nathalie nicht. „Gabriel?“, fragt sie und steht auf um zu ihm zu treten. Besorgt folgt sie seinem Blick. „Der Mann von Gestern, was will der den hier?“, fragt sie leise. Auch Marinette blickte über die Schulter zu dem Mann. Auch sie wird etwas blasser als sie ihn sieht. „Ich weiss es nicht, aber bleib in meiner Nähe!“, bittet er sie und legt wieder seinen Arm um sie. „Marinette du bleibst auch in unserer Nähe!“, richtet er sich an genannte. „Natürlich!“, nickt diese nur.
Die Trauerfeier verläuft ruhig, auch bei der Beisetzung passiert nichts Ungewöhnliches. Danach war noch ein Trauerempfang mit Apéro. Nathalie hält sich die ganze Zeit an Gabriels rechtem Arm fest. Marinette und auch Adrien standen gerade bei Gina und Wang. Nicht eine Sekunde verlor Gabriel seine Onkel aus den Augen. „Entschuldige mich einen Moment, ich gehe kurz zur Toilette!“, hört er Nathalie murmeln. „Okay!“, nickt er ihr leicht zu. Kurz darauf war Aaron plötzlich aus seinem Blickfeld verschwunden. Als Nathalie nach zehn Minuten nicht zurück ist, tritt er besorgt zu Gina und Marinette. „Nathalie wollte zur Toilette, das ist zehn Minuten her. Würdest du bitte nach ihr sehen?“, spricht er Gina an. Überrascht blickt diese zu ihm und bemerkt seinen suchenden Blick. „Gab, warum bist du so unruhig?“, fragt sie nach. „Aaron ist weg!“, nuschelt er und blickt ihr in die Augen. „Marinette bleib bei Gabriel!“, damit verschwindet Gina zu den Toiletten. Als sie sie betritt, sieht sie wie Nathalie von Aaron an eine Wand gedrückt wird.
„Oh komm schon, hab dich nicht so, Süsse. Du willst das doch genau so sehr wie ich!“, hört sie ihn sagen. Gina hatte die Tür noch offen. „Erstens ist das die Damen Toilette, zweitens nimm deine dreckigen Griffel von ihr, sie hat gesagt, du sollst sie nicht anrühren!“, schreit Gina in einer Lautstärke. Duzende Leute inklusive Gabriel und Marinette wenden sich in ihre Richtung. Aaron starrt nur Wütend zu der Weisshaarigen. Lässt aber widerwillig von Nathalie ab, deren Beine unter ihr nachgeben. Gabriel und Marinette treten zu Gina. „Gabriel würdest du den Herren bitte aus der Damentoilette rausholen?“, bittet sie ihn. Schnell tritt er an ihr vorbei und packt seinen Onkel am Oberarm um ihn aus der Toilette zu zerren. Kaum war er mit ihm draussen, stürmt Marinette zu Nathalie und Roger Raincompirx nimmt dem Designer den Mann ab.

„Nathalie, hat er dir irgendwas getan?“, fragt Marinette besorgt und kniet sich zu der Schwarzhaarigen. Diese hatte ihre Knie an die Brust gezogen und ihre Arme darum geschlungen. „Er wollte, aber deine Grand-mère kam gerade im richtigen Moment!“, bringt sie zitternd über die Lippen. „Monsieur Agreste hatte sich gesorgt und sie gebeten nach dir zu sehen!“, bemerkt Marinette und legt ihre Hand an Nathalies Arm. Da öffnet sich die Tür wieder und Gina steht darin. „Braucht ihr etwas?“, fragt sie nach. Marinette bemerkt sofort Alya die versucht ein Bild von Nathalie zu machen. „Gabriel“, haucht Nathalie leise. „Natürlich!“, versichert Marinette ihr und steht auf. Schnell tritt sie zu ihrer Grand-mère. „Sie fragt nach Monsieur Agreste!“, erklärt Marinette leise aber laut genug, dass dieser und die Couffaines sie hören. Auch einige weitere hatten es gehört. Gabriel kommt sofort zu den beiden Dupains. „Ich bleibe hier stehen. Es muss nicht jeder gaffen!“, erklärt Gina. „Danke Gina!“, nickt Gabriel und tritt mit Marinette, Penny und Anarka in die Toilette. Sofort kniet er sich zu Nathalie.
„Hat er dich verletzt oder dir weh getan?“, möchte er sanft wissen. „Gina kam gerade rechtzeitig, um das zu verhindern!“, bringt Nathalie zwischen den Schluchzern heraus. Behutsam zieht Gabriel die Jüngere an sich. „Schschsch, alles gut. Er wird dir nie wieder so nahkommen. Dafür sorge ich!“, versucht er sie zu beruhigen. Nathalie klammert sich einfach haltsuchend an ihn. „Wir sind alle da. Du gehst heute nirgendwo mehr alleine hin. Eine von uns wird dich überall hinbegleiten!“, erklärt Anarka sofort. Dankbar schenkt Gabriel der Frau ein Lächeln. „Nathalie, wenn es dir lieber ist, wir könne auch gehen!“, versichert Marinette der Schwarzhaarigen. „Marinette nur wegen mir“, fängt Nathalie an. „Nathalie, hör auf es runter zu spielen. Du sagst uns jetzt ob du lieber nachhause willst!“, unterbricht Marinette sie vehement. „Ja, ich würde lieber gehen!“, haucht Nathalie beschämt. „Dann sage ich Grand-mère und Onkel Bescheid, sammle Adrien ein und wir treffen uns in zehn bis fünfzehn Minuten am Auto!“, bestimmt Marinette. „Danke Marinette!“, lächelt Gabriel ihr leicht zu. Sie nickt nur und verlässt mit Anarka den Raum. Behutsam hilft Gabriel Nathalie auf die Beine. „Brauchst du gerade noch etwas?“, möchte Penny wissen. „Nein danke!“, murmelt die Blauäugige und klammert sich an Gabriels rechten Arm. Dieser befreit seinen Arm aus ihrem Griff, um ihn um sie zu legen und sie sanft an sich zu ziehen. Dann nickt er Penny leicht zu und auch sie verlassen den Raum. Sofort sind duzende Blicke auf sie gerichtet. Gabriel und Penny versuchen Nathalie so gut es geht von diesen Abzuschirmen. Schnell verlassen sie den Saal, in dem der Trauerempfang stattfand. Kurz danach kommen Marinette und Adrien in Begleitung von Anarka, Jagged und deren Kindern auch aus dem Saal zum Auto.
„Nathalie, was ist passiert?“, will Adrien besorgt wissen. Doch Nathalie starrt nur stumm auf den Boden. „Nachher Adrien, wir sollten sie jetzt erst nachhause bringen!“, bittet Marinette ihn. „Luka, Juleka wir sehen uns dann Montag in der Schule!“, verabschiedet Marinette sich von den Beiden. Danach lässt sie sich auch von Jagged, Anarka und Penny umarmen. Auch Adrien und Gabriel verabschieden sich. Nathalie klammert sich einfach stumm an Gabriel fest. Als sie ihm Auto sitzen, kann Nathalie die Tränen und das Aufschluchzen nicht mehr unterdrücken. Gabriel zieht sie vorsichtig auf seinen Schoss um sie sanft an seine Brust zu drücken.
„Sagt mir jetzt bitte jemand was los ist?“, bittet Adrien. „Aaron Grassette ist passiert!“, seufzt Marinette. „Wie meinst du das?“, hackt Adrien leise nach und mustert Nathalie besorgt. Diese drückt sich einfach eng an Gabriel und verbirgt ihr Gesicht an seiner Halsbeuge, ihre Hände hatte sie in seinem Oberteil verkrallt. „Er muss gesehen haben, dass sie allein zur Toilette ist und ist ihr gefolgt. Dein Vater hat sich, als sie nach zehn Minuten nicht zurück war, Sorgen gemacht und Grand-mère gebeten nach ihr zu sehen. Sie hat Aaron dabei erwischt, wie er sich Nathalie aufzwängen wollte!“, flüstert Marinette dem Blonden zu. Nathalie musste sie nicht hören. „Scheisskerl!“, knurrt Adrien. Danach ist eine Weile nur Nathalies Schluchzen zu hören, bis es leiser wird und verklingt.
„Schläft sie?“, fragt Marinette vorsichtig nach. „Ja“, bringt Gabriel belegt hervor. „Papa, bist du Okay?“, fragt Adrien besorgt. Mit einem traurigen Lächeln blickt Gabriel zu seinem Sohn und zwingt sich zu nicken. „Bist du sicher? Du bist blass und deine Hände zittern!“, hackt der Jüngere nach. „Es geht schon Adrien!“, schafft Gabriel zu sagen. Seufzend setzt Marinette sich zu dem Designer und legt ihre Hand auf seinen Unterarm. „Wir passen in Zukunft besser auf Nathalie auf, dann kann so etwas nicht noch mal passieren!“, versichert sie dem Älteren. Nach diesen Worten kann er selber die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie rinnen ihm über die Wangen. Deutlich spürt er wie Nooroo sich in seiner Brusttasche enger an ihn schmiegt, um ihn zu beruhigen. „Papa“, hört er von Adrien und spürt dessen Hand an seinem anderen Unterarm. Müde dreht er ihm sein Gesicht zu. „Marinette hat recht. Wir passen auf Nathalie auf. Im schlimmsten Fall, wenden wir uns einfach an Ladybug und Cat Noir, damit sie uns helfen!“, versichert er seinem Vater. Vorsichtig legt Gabriel seine Hand auf die seines Sohnes und versucht ihm ein Lächeln zu schenken. „Danke, euch beiden!“, bringt er leise hervor und blickt auch kurz zu Marinette. Da kommen sie beim Anwesen an.
„Ich bringe Nathalie hoch, zieht euch schon mal etwas bequemeres an!“, bittet Gabriel als sie das Anwesen betreten haben. „Klar Papa!“, nickt Adrien und verschwindet mit Marinette zu ihren Zimmern. Gabriel folgt ihnen langsam die Treppe hoch und geht zu Nathalies Zimmer. Dort legt er sie sanft auf ihr Bett ab. „Gabriel?“, nuschelt sie und schlägt die Augen auf. „Alles gut, wir sind zuhause. Adrien und Marinette ziehen sich gerade um. Ich wollte dich nicht wecken!“, entschuldigt er sich leise. „Schon gut!“, schüttelt sie den Kopf und stemmt sich in eine Sitzende Position hoch. „Nathalie, bleib liegen. Du solltest dich ausruhen und schonen!“, bittet der Designer leise. „Es geht schon. Es tut mir leid, dass“, fängt sie an. „Es gibt nichts, für das du sich entschuldigen bräuchtest. Du kannst nichts dafür, dass ich Gina nicht früher gebeten habe nach dir zu sehen!“, schüttelt er den Kopf. „Gabriel es ist genau so wenig deine Schuld!“, erklärt sie und rutscht näher zu ihm. Sofort schlingt er seine Arme sanft um sie und hält sie fest. Gerne schmiegt Nathalie sich an den Älteren und geniesst die Sicherheit und Geborgenheit, die er ihr bietet.
„Ich muss aus den Klamotten raus!“, murmelt Gabriel nach einigen Minuten der Stille. „Ich sollte mich wohl auch umziehen!“, nuschelt Nathalie an seiner Brust. Sanft greift Gabriel nach ihrem Kinn um ihr Gesicht anzuheben. Sanft legt er seine Lippen auf ihre. „Ich geh mich Umziehen und dann komme ich wieder, okay?“, fragt er nach dem Kuss sanft. „Ja“, lächelt sie, kuschelt sich aber noch einen Moment in seine Arme. Als sie sich langsam von ihm löst, streicht er ihr eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Dutt gelöst hat, hinter ihr Ohr. „Bis gleich!“, küsst er sie noch einmal kurz.

„Marinette bist du umgezogen?“, will Adrien wissen, als er mit geschlossenen Augen die Tür zu ihrem Zimmer aufschiebt. „Ja, das bin ich. Du kannst die Augen aufmachen!“, lacht sie. „Gut, ich wollte zu Nathalie und nach ihre sehen. Willst du mitkommen?“, erklärt ihr der Blonde. „Sie schläft sicher noch. Sie war so erschöpft, als wir zurück gefahren sind!“, bemerkt Marinette und tritt zu Adrien. „Ja schon, aber ich möchte sicher sein, dass sie halbwegs Okay ist. Ich will sie nicht verlieren. Hast du gesehen mit wie viel Sorge Papa sie angesehen hat?“, bringt der Grünäugige leise hervor. „Okay, dann sehen wir nach ihr. Aber wenn sie schläft gehen wir direkt wieder!“, nickt die Blauäugige. So laufen die Beiden zu Nathalies Zimmer. Gerade als Adrien anklopfen will, hören sie ein Poltern und dann das Husten von Nathalie. Sofort reist Adrien die Tür auf und eilt zu der Dunkelhaarigen. „Nathalie!“, ruft er besorgt und zieht sie in eine aufrechte Position. Marinette ist auch direkt neben ihnen und streicht Nathalie über den Rücken. „Danke, es geht schon wieder!“, nuschelt Nathalie nach einigen Momenten, als ihr Husten sich beruhigt hat. „Sicher?“, möchte Marinette besorgt wissen. „Ja“, nickt Nathalie. Mit Hilfe von Adrien und Marinette kommt sie wieder auf die Beine. „Warum bist du nicht im Bett?“, fragt Adrien nach. „Weil ich mich umziehen und ins Bad wollte!“, seufzt Nathalie. „Soll ich dir helfen?“, bietet Marinette an. „Das wäre wirklich lieb von dir!“, nickt die Ältere. „Was wolltest du anziehen?“, erkundigt die Blauhaarige sich. „Einfach eine Hose und einen leichten Pullover!“, erwidert Nathalie. Schnell nimmt Marinette das Genannte aus dem Schrank und Hilft Nathalie dann ins Bad. Adrien setzt sich unruhig auf die Bettkante.

Schnell geht Gabriel in sein Zimmer und zieht sich eine einfache Hose und ein schlichtes Hemd an. So verlässt er sein Zimmer wieder. Kurz klopft er an Nathalies Tür, bevor er sie öffnet und seinen Sohn auf dem Bett sitzen sieht.
„Adrien“, nickt er ihm zu. „Marinette ist mit Nathalie im Bad. Als wir herkamen, hatte Nathalie wieder einen Hustenanfall!“, nuschelt Adrien. Sofort setzt Gabriel sich zu seinem Sohn und zieht ihn in seine Arme. „Es wird immer schlimmer!“, stellt der Jüngere leise fest. „Ich weiss und ich wünschte ich könnte etwas tun, damit es ihr besser geht!“, flüstert Gabriel in das Haar seines Sohnes. „Ich will sie nicht auch noch verlieren!“, haucht Adrien. „Wir finden eine Lösung um ihr zu Helfen. Das Verspreche ich dir!“, murmelt der Grauäugige. Gerne hätte er seinem Sohn gesagt, das Ladybug eine Lösung hatte und auch daran arbeitete, aber er konnte es einfach nicht. „Ich hoffe es!“, vernimmt er Adriens Worte und festigt seinen Griff um ihn.
„Wie süss!“, lässt Marinettes Stimme die Beiden zur Badezimmertür blicken. Nathalie stand auf Marinette gestützt in der Tür. Schnell erhebt Gabriel sich und tritt zu ihnen um Nathalie sanft zu stützen. „Es geht schon!“, murmelt diese sofort. „Danach sieht es nicht aus!“, seufzt Gabriel. „Was machen wir den Rest, des Tages?“, möchte Adrien da wissen. „Such doch mit Marinette einen Film aus und dann schauen wir den!“, schlägt Nathalie vor. Begeistert springt Adrien auf, schnappt sich Marinettes Hand und zieht sie mit sich aus dem Zimmer. „Danke Nathalie!“, lächelt Gabriel sie an. „Wir sollten dann wohl auch ins Wohnzimmer!“, stellt sie fest. Sanft führt der Platinblonde die Schwarzhaarige dorthin. Adrien und Marinette waren noch dabei zu diskutieren, welchen Film sie schauen sollten.
Vorsichtig hilft Gabriel der Jüngeren sich zu setzen. „Möchtest du einen Tee oder sonst etwas?“, erkundigt er sich. „Tee hört sich gut an und die Beiden werden sicher nicht nein zu einer heissen Schokolade und etwas zu Naschen sagen!“, lächelt Nathalie und nickt zu den Jugendlichen. Schmunzelnd nickt Gabriel und verschwindet in der Küche. Schnell hat er zwei Tassen heisse Schokolade, etwas zu Naschen und eine Kanne Tee mit zwei Tassen auf einem Tablet und kehrt ins Wohnzimmer zurück. Adrien und Marinette hatten sich schon auf das Sofa zu Nathalie gesetzt. Schnell reicht er ihnen ihre Tassen, füllt Nathalies und seine Tasse mit dem Tee und setzt sich mit ihnen in Händen zwischen Adrien und Nathalie. Sofort lehnen beide sich gegen ihn und Marinette kuschelt sich leicht an Adrien.
Zum Abendessen bestellten sie einfach Pizza und als Adrien und Marinette auf dem Sofa fast einschliefen, schickt Gabriel die Beiden ins Bett. Nathalie war schon kurz nach dem Essen an ihn geschmiegt eingeschlafen.
„Nathalie, ich denke wir sollten auch ins Bett!“, weckt er sie sanft. „Mhm, wie spät ist es?“, nuschelt die Jüngere. „Halb elf, ich habe Adrien und Marinette gerade ins Bett geschickt. Wir müssen Morgen zur Präsentation von Mings Collection!“, lächelt er sie zärtlich an. „Okay, darf ich wieder bei dir Schlafen?“, fragt sie unsicher nach. „Wenn du das möchtest, dann natürlich!“, nickt er ihr zu. Vorsichtig richtet er sich auf und hält ihr seine Hand hin, um ihr auf die Beine zu helfen. Dann legt er seinen Arm um ihre Taille. „Ich muss mich einfach noch umziehen!“, murmelt sie leise. „Natürlich“, so zieht er sie aus dem Wohnzimmer. Er und auch Nathalie bemerken nicht, die Beiden Jugendlichen, die schnell in der Küche verschwinden. „Soll ich warten oder“, möchte Gabriel leise wissen. „Ich zieh mich um und komme dann zu dir!“, damit stiehlt sie sich einen Kuss von seinen Lippen und verschwindet in ihrem Zimmer. Seufzend geht er in seins und mit seinen Schlafsachen direkt weiter ins Bad.

„Adrien kommst du, dein Vater hat gesagt, wir sollen ins Bett!“, seufzt Marinette. „Warte bitte kurz. Ich möchte nur sicher sein, dass sie nicht wieder anfangen zu Streiten!“, bittet Adrien und öffnet die Tür zum Wohnzimmer einen Spalt. „Nathalie, ich denke wir sollten auch ins Bett!“, hören sie Gabriel sagen. „Ich denke nicht, dass sie nach dem was passiert ist, streiten werden!“, flüstert Marinette. „Halb elf, ich habe Adrien und Marinette gerade ins Bett geschickt. Wir müssen Morgen zur Präsentation von Mings Kollektion!“, erklingt wieder die Stimme des Designers. „Nathalie redet zu leise!“, murmelt Adrien. „Okay, darf ich wieder bei dir Schlafen?“, hören sie dieses Mal auch Nathalies Worte ganz leise. Sofort leuchten Adriens Augen. „Wenn du das möchtest, dann natürlich!“, vernehmen sie Gabriels Antwort. Dann sehen die Beiden wie er aufsteht und Nathalie seine Hand hinhält. Als sie steht, sehen die beiden an der Tür, wie sich Gabriels Arm um Nathalies Taille schlingt. Auch bemerken beide, den sanften liebevollen Ausdruck auf dem Gesicht des Designers. „Wir sollten verschwinden!“, zieht Marinette den Blonden eilig zur Küchentür. Gerade so schaffen sie es, bevor die Erwachsenen aus dem Wohnzimmer kommen.
„Nathalie hat gefragt ob sie wieder bei ihm schlafen darf, glaubst du sie hat letzte Nacht bei ihm geschlafen?“, kommt es mit strahlenden Augen von dem Jungen. „Es ist möglich. Er war gestern ziemlich durch!“, nickt Marinette lächelnd. „Dankst du, Papa und Nathalie könnten sich in einander verlieben oder dass es schon so ist?“, ereifert der Grünäugige. „Adrien, steigere dich da nicht rein. Das etwas zwischen ihnen ist, dass sieht man deutlich. Nur müssen sie das selber merken und es unter sich klären. Nathalie ist deinem Vater wirklich wichtig, das ist klar. Er ist ihr auch wichtig, nur was daraus wird, das ist ihre Sache!“, schüttelt die Blauhaarige den Kopf. „Aber denkst du nicht, wir sollten dem etwas nachhelfen?“, will er wissen. „Nein, das sollten wir nicht. Damit könnten wir es kaputt machen!“, brummt Marinette. „Lass uns jetzt ins Bett gehen. Dein Vater hat recht, es ist spät und Morgen müssen wir fit sein!“, damit lässt sie ihn stehen und verschwindet. Adrien läuft ihr mit hängenden Schultern nach und verschwindet in seinem Zimmer.

Bettfertig geht Nathalie zu Gabriels Zimmer. Als sie auf ihr Klopfen keine Antwort bekommt, tritt sie leise ein. Nur um das Schlafzimmer bis auf Nooroo und Duusu leer vor zu finden. „Nathalie“, kleben die Kwamis sofort an ihr. „Hey ihr zwei!“, lacht sie und drückt die Kwamis sanft an ihre Wange. „Wo ist Gabriel?“, fragt sie dann leise. „Er ist im Bad verschwunden!“, murmelt Nooroo. Seufzend lässt Nathalie sich auf einen der beiden Sessel nieder und wartet. Schnell zieht sie ihre Beine an den Körper und schlingt ihre Arme darum. Gabriel tritt einige Minuten später, mit noch offenem Oberteil, aus dem Bad und erblickt Nathalie zusammen gekauert in einem der Sessel sitzen.
„Nathalie?“, spricht er sie vorsichtig an und geht vor ihr in die Knie. „Gabriel, entschuldige ich war in Gedanken!“, nuschelt sie leise. „Was ist es, das dich beschäftigt?“, möchte er wissen und legt seine Hände sanft auf ihre Knie. „So vieles gerade. Ich kann irgendwie immer noch nicht glauben, dass Emilie uns belogen hat. Das mit diesem Mann, deinem Onkel Aaron Grassette. Dann diese Frau, die dich bedroht!“, flüstert Nathalie. „Wir bekommen das alles hin. Ladybug hilft uns. Ich verspreche dir, ich werde alles tun, um Adrien, Marinette und dich zu beschützen!“, versucht er sie zu beruhigen. „Aber wenn dir etwas passiert? Adrien würde das nicht verkraften und… ich auch nicht!“, kommt es besorgt von Nathalie und sie schiebt ihre Füsse von der Sitzfläche, um sie links und rechts neben Gabriels Knie zu stellen. Behutsam umfasst der Grauäugige ihr Gesicht mit seinen Händen. „Ach Nathalie!“, haucht er und lehnt sich zu ihr, um seine Lippen sanft auf ihre zu legen. Sofort rutscht sie an die Kante der Sitzfläche und schlingt ihre Arme um den Älteren. Auch er legt seine Arme sanft um ihren Körper. Kurz löst er sich von ihr, um sich seine Brille aus zu ziehen, sie auf den Tisch zu legen und dasselbe mit Nathalies zu machen. Dann legt er seine Lippen wieder auf die ihren. Seine rechte Hand legt er an ihr Kreuz und zieht sie dichter an sich. Dadurch spürt Nathalie deutlich seine Erregung gegen ihre Scham drücken. Das entlockt ihr ein wohliges Stöhnen und Gabriel wagt es zurückhalten, seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben. Vorsichtig beginnt er ihren Mund zu erkunden und mit ihrer Zunge zu spielen. Gerne lässt Nathalie das zu und lässt auch ihre Zunge seinen Mund erkunden. Eine ihrer Hände liegt an seinem Hinterkopf, während die andere versucht den Stoff von seinen Schultern zu schieben. Keuchend lösen die Beiden den Kuss, um wieder zu Luft zu kommen. Diese Chance nutzt Nathalie, um den Stoff auch von Gabriels Armen zu schieben, wodurch er zu Boden gleitet. „Wir sollten den Standort ändern!“, brummt Gabriel und legt seine Lippen wieder auf die ihren. Nathalie kann nur nicken und schlingt ihre Beine um seine Hüften. Ihre Arme legt sie um seinen Nacken. Eine Hand in seinem Haar, die Andere zwischen seinen Schulterblättern. Gabriel schlingt seinen linken Arm um ihre Taille und stützt sich mit dem Rechten auf der Sessellehne ab, um auf die Beine zu kommen. Schnell schlägt er mit seiner freien Hand die Decke zurück, um Nathalie sanft in der Mitte seines Bettes zu platzieren. Auf seinen Knien und Unterarmen beugt er sich über sie. Sanft beginnt er ihren Hals zu küssen. „Gabriel“, murmelt sie leise. „Ja, Nathalie?“, löst er seine Lippen von ihr. Doch anstatt einer Antwort, zieht sie seine Lippen wieder auf die ihren. Gerne kommt er ihrem Wunsch nach. Mit seiner linken Hand beginnt er ihr Oberteil zu öffnen. Dann legt er sie auf ihre rechte Brust und beginnt sie sanft zu massieren. Dann löst er seine Lippen wieder von ihren, um sie um ihren linken Nippel zu legen und sanft daran zu saugen. „Ahh“, entflieht es ihren Lippen. Da legt er Daumen und Zeigefinger an ihren anderen Nippel und beginnt diesen mit sanftem Druck zwischen den Finger zu drehen. Nach einigen Momenten, in denen er ihre erregten Seufzer geniesst, beginnt er sich von ihrer Brust zu ihrem Bauchnabel zu küssen. Von dort zieht er mit seiner Zunge eine feuchte Spur zum Bund ihrer Hose.
„Willst du das wirklich? Willst du das ich weiter mache?“, möchte er unsicher wissen und beugt sich wieder zu ihren Lippen, nur um kurz vor diesen zu stoppen. „Ja, ich möchte dich spüren!“, haucht sie und zieht ihn zu sich herunter. Dann verschliesst sie seine Lippen wieder mit den ihren. Sanft schiebt Gabriel seine Finger in den Saum ihrer Hose um sie nach unten zu schieben. Schnell hebt Nathalie ihre Hüften um ihm dabei behilflich zu sein. Schnell sind ihre Hose und ihr Schlüpfer irgendwo auf dem Boden. Begierig zieht sie seine Hüften zu sich, indem sie ein Bein darumlegt, um seine Erektion durch seine Hose gegen ihre empfindliche Stelle drücken zu spüren. Damit entlockt sie ihm ein Keuchen.
„Langsam Nathalie!“, nuschelt er an ihren Lippen. „Deine Hose stört!“, bemerkt sie leise. „Dann müssen wir das wohl ändern!“, keucht er, als sie ihre Scham fester gegen seine Erektion drückt. Mit einer Hand versucht er den Stoff los zu werden. Als Nathalies Hände ihm helfen wollen, muss er sich zusammenreisen, nicht von ihr weg zu zucken. „Gabriel?“, kommt es besorgt von ihr. Deutlich hatte sie das leichte Zucken gespürt. Vorsichtig zieht er ihre Hände an seine Brust. „Langsam!“, nuschelt er noch einmal und entledigt sich seiner Hose und der Boxershorts. Dann lässt er vorsichtig seine Hand über ihren Oberschenkel zu ihrer Scham gleiten, um vorsichtig seinen Daumen zwischen ihre Schamlippen zu schieben. Als er über ihre Perle streicht entlockt er ihr wieder ein Stöhnen. Die Berührung seines Fingers fühlte sich so intensive für sie an. Mit einem Lächeln, legt er seine Lippen wieder kurz auf ihre. Deutlich spürte er, wie feucht sie war.
„Deine letzte Chance, mir zu sagen, dass du nicht willst, dass ich weiter mache!“, murmelt er und drückt seinen Oberkörper etwas höher. „Ich will dich!“, stellt sie klar und lässt eine Hand über seinen Bauch tiefer wandern. „Nathalie“, keucht er, als ihre Fingerspitzen hauchzart über seine Erektion streichen. Deutlich sieht er Unsicherheit in ihren Augen schimmern. „Nathalie, du musst es nur sagen, dann höre ich auf!“, versichert er ihr noch ein Mal. „Nein, ich will nicht das du aufhörst. Ich möchte dich spüren. Deine Lippen, deine Hände und auch“, doch weiter kommt sie nicht, da seine Lippen sich wieder auf ihre pressen. Sanft zieht er eine ihrer Hände in seinen Nacken und die Andere an seinen Rücken. Dann führt er seine Erektion zu ihrem Eingang. Mit sanftem Druck beginnt er in sie einzudringen, als er plötzlich auf einen leichten Widerstand trifft. Sie war unglaublich eng. Er wollte ihr nicht weh machen. Mit einem Mal gibt der Widerstand nach und Nathalie entweicht ein Wimmern.
„Nathalie, habe ich dir weh getan?“, will er sofort wissen und verharrt still. „Es ist Okay, es ist vorbei!“, nuschelt sie. Eine einzelne Träne löst sich aus ihrem Auge. Gabriel fängt sie mit seinem Daumen auf. „Bist du sicher? Wenn ich dir weh mache, hören wir auf. Es ist okay!“, möchte er unsicher wissen. „Nein, Gabriel. Das… ich habe…“, doch schafft sie es nicht ihren Satz auszusprechen. „Nathalie bitte, was ist es?“, möchte er wissen, immer noch bewegungslos in ihr verharrend. „Es war nur das Jungfernhäutchen!“, nuschelt sie leise und dreht ihr Gesicht von ihm weg. „Das ist dein erstes Mal?“, haucht Gabriel. Beschämt nickt Nathalie. Zärtlich legt Gabriel seine Lippen wieder auf Nathalies. Langsam und sanft dringt er weiter in sie ein. Als er vollständig in ihr versenkt ist, verharrt er um ihr die Möglichkeit zu geben, sich an seine Grösse zu gewöhnen. „Tut es noch weh?“, möchte er leise wissen. „Nein, es fühlt sich schön an!“, lächelt sie sanft und streicht durch sein Haar. „Wenn es sich unangenehm anfühlt oder dir Schmerzen bereitet sagst du es sofort!“, bittet er sie. Sie nickt nur sanft. Vorsichtig beginnt er sich aus ihr zurück zu ziehen und wieder in sie einzudringen. Nach einigen Stössen greift er nach einem Kissen, hebt ihre Hüften sanft an und schiebt das Kissen darunter. Nur um dann mit seinem nächsten Stoss noch tiefer in sie einzudringen. „Ahh, ja!“, entlockt er ihren Lippen. Nathalie schlingt ihre Arme um seine Schultern, um ihn dichter an sich zu ziehen und ihr Gesicht in seine Halsbeuge zu drücken. Gabriel selbst schiebt seine Hände vorsichtig unter ihre Schulterblätter. „Darf ich schneller werden?“, erkundigt er sich. Würde er so langsam weiter machen, würde ihre Enge ihn in wenigen Stössen zum Kommen bringen. „Etwas, ja!“, haucht sie an seiner Haut und jagt ihm damit eine Gänsehaut über den Körper. So beginnt er sein Tempo zu steigern, aber weiterhin sanft zu sein. Mit jedem Stoss entlockt er ihr nun ein Stöhnen oder Keuchen. Vorsichtig lässt er seine rechte Hand an ihren Oberschenkel wandern. Von dort schiebt er sie zu ihrer Scham, um mit seinem Daumen leichten Druck auf ihre Perle auszuüben. „Ahh, Gabriel!“, keucht Nathalie auf. Diese Berührung fühlte sich so intensive an. Mit sanftem Druck beginnt er seinen Daumen auf und ab zu bewegen. „Ohh Gott, Gabriel ja!“, entlockt er ihr damit. „Ja Nathalie?“, lächelt er sanft. Da spürt er wie ihre Enge beginnt sich rhythmisch um ihn zusammen zu ziehen und hört ihr Keuchen. „Fuck Nathalie, du bist so Eng!“, keucht er auf. Mit einem letzten Stoss versenkt er sich so tief er nur kann in ihr, bevor er sich in ihr ergiesst. „Gabriel, bitte hör nicht auf!“, fleht sie. Gabriel drückt sich noch fester und etwas tiefer in sie. Sanft drückt er ihren zierlichen, vor Erregung zitternden Körper an sich. Einige Momente verharren die Beiden so, bevor Gabriel sich aus ihr zurückzieht und sich neben sie legt, nur um sie wieder eng an sich zu ziehe. Gerne schmiegt Nathalie sich eng an ihn und schlingt auch ihre Arme um ihn. Auch wenn sie das Gefühl ihn in sich zu haben schon vermisste.
„Danke Nathalie!“, haucht er und legt seine Lippen wieder sanft auf ihre. „Ich muss mich bedanken, dafür wie sanft du warst. Ich liebe dich!“, nuschelt sie. Leicht fröstelnd versucht sie sich noch mehr an ihn zu schmiegen. „Hast du kalt?“, möchte Gabriel wissen. Nathalie nickt nur leicht. Kurz löst Gabriel sich von ihr, nur um die Decke über sie zu ziehen, das Nachtlicht zu löschen und sie wieder an seine Brust ziehen zu können. „Du bist wirklich okay? Keine Schmerzen oder sonst etwas?“, fragt er leise nach. „Nein Gabriel, es war nur ein kurzer Schmerz. Danach war es einfach nur wunderschön, dich in mir zu haben!“, flüstert sie und errötet leicht. Als er seine Lippen schon wieder auf ihre legt. „Schlaf schön, mon Bijou!“, nuschelt er noch, bevor er langsam in den Schlaf driftet. „Du auch, Gabriel!“, haucht sie mit Tränen in den Augen.

Chapter 15: Kapitel 14; Models, Stoffe, ein Verlobter und eine Modenschau

Summary:

Ein stressiger Morgen.

Chapter Text

Kapitel 14; Models, Stoffe, ein Verlobter und eine Modenschau

Müde öffnet Gabriel seine Augen. Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte. Aber als er Nathalie in seinen Armen, eng an ihn geschmiegt entdeckt, breitet sich eine wohlige Wärme in seiner Brust aus. Wie wunderschön die junge Frau in seinen Armen doch war. Womit hatte er es nur verdient, dass sie seine Gefühle erwiderte? Sanft streicht er ihr eine verirrte rote Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. Wie wunder schön sie doch aus sah, wenn sie so friedlich wirkte und ihre langen Haare um ihren Körper lagen. Zögernd legt er seine Lippen auf ihre. Nach nur wenigen Sekunden, beginnt sie dies zu erwidern und er spürt ihre Hand in seinem Nacken. „Guten Morgen mon Bijou!“, haucht er an ihren Lippen. „Guten Morgen, schöner Mann!“, erwidert sie leise. Als sie sich enger an ihn drückt, spürt sie seine Erektion deutlich an ihrem Oberschenkel. „Entschuldige!“, nuschelt er sofort und möchte sich wegdrehen. „Wofür?“, fragt sie und verhindert, dass er sich von ihr wegdreht. „Hast du gut geschlafen?“, möchte er wissen. „So gut, wie schon lange nicht mehr und du?“, fragt sie leise. „Wundervoll!“, seufzt er und streicht sanft von ihrer Hüfte über ihre Seite zu ihrer Brust. Diese umfasst er sanft und beginnt sie zu massieren. „Ohh, du hast so schön warme Hände!“, seufzt Nathalie. Vorsichtig legt Nathalie ihre eigene Hand an seine Hüfte. „Deine sind dafür eiskalt!“, brummt er zurück. Sanft legt er seine Lippen wieder auf die ihren und lässt seine Hand sanft über ihre Seite zu ihrem Oberschenkel gleiten. „Was würdest du von einer Dusche halten?“, nuschelt sie an seinen Lippen. „Nicht viel, ich möchte dich lieber noch eine Weile einfach festhalten!“, murmelt er zurück. „Nur festhalten oder mehr?“, fragt sie leise nach. „Wenn du mehr möchtest“, flüstert er leise und zieht ihren Oberschenkel sanft über seine Hüfte. Seufzend schliesst die Jüngere ihre Augen, als sie seine Erektion an ihrer Scham entlang gleiten spürt. „Mehr hört sich gut an!“, stimmt sie leise zu. „Wie möchtest du es? So wie letzte Nacht?“, fragt er unsicher nach. „Es war schön letzte Nacht, aber wenn es dir anders lieber ist, können wir das probieren!“, lächelt sie ihn an. „Sicher?“, möchte er wissen. „Du hast mehr Erfahrung als ich!“, nuschelt sie und drückt ihr Gesicht in seine Halsbeuge. „Dann komm!“, flüstert er und zieht sie sanft mit sich aus dem Bett. Sanft dirigiert er sie zur Kommode neben der Badezimmertür und hebt sie an den Hüften darauf. Sanft schiebt er sich zwischen ihre Beine und legt seine Lippen wieder auf ihre. Behutsam legt er eine Hand auf ihren unteren Rücken und lässt zwei Finger seiner anderen Hand zwischen ihre Schamlippen gleiten. Deutlich spürt er wie feucht sie bereits ist und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Vorsichtig positioniert er seine Erregung an ihrem Eingang. „Sicher, dass du das möchtest?“, haucht er und sieht ihr in die Augen. „Ja Gabriel, ich will dich!“, erwidert Nathalie. Langsam und sanft dringt er in ihre Enge ein. „Ahh“, entwischt es Nathalies Lippen und sie legt ihren Kopf in den Nacken. Das nutzt Gabriel und legt seine Lippen sanft an ihr linkes Schlüsselbein und verteilt Küsse darauf. Als seine volle Länge in ihr ist, verharrt er einen Moment, damit sie sich an seine Grösse gewöhnen kann. Er wollte ihr nicht wehtun. „Du bist gross“, hört er sie murmeln. Nathalie spürt seine pochende Erektion tief in sich. Sie war froh, war er so sanft und zärtlich mit ihr. Behutsam lässt sie ihre Hände über seine Seiten auf und ab streichen. „Du sagst, wenn es nicht geht. Wenn ich dir weh tue!“, haucht er und legt seine Lippen zart an ihre Wange. „Es tut nicht weh, es fühlt sich schön an. Einfach sanft und langsam!“, flüstert sie leise. „Ich versuche es!“, verspricht Gabriel und beginnt langsam sich in ihr zu bewegen. „Ahhh, ja!“, stöhnt sie auf. Damit bringt sie ihn zum Lächeln. Sanft stösst er seine Länge immer wieder in sie. Drückt ihre Hüften mit der Hand an ihrem Rücken enger an ihn, während seine Andere beginnt ihre linke Brust zu massieren und den Nippel zwischen zwei Fingern zu liebkosen. Gierig legt Nathalie ihre Lippen wieder auf die von Gabriel, legt ihre rechte Hand in seinen Nacken und ihre Linke an sein Schulterblatt. Ihre Beine schlingt sie um seine Hüften um ihn enger an sich zu ziehen. Vorsichtig erhöht er das Tempo etwas. „Ahh ja, Gabriel. Genau da!“, keucht Nathalie in seinen Mund, als er eine sehr empfindliche stelle streift. Gerne kommt er ihrer Bitte nach und versucht die Stell nun bei jedem Stoss zu streifen. Als er spürt, dass nicht mehr viel fehlt um sie über die Klippe zu schicken und auch er selber sich kaum noch beherrschen kann, zieht er sich komplett aus ihr zurück, nur um sich dann um so tiefer in ihr zu versenken. Nach nur wenigen, dieser Stösse spürt er wie sich ihre Enge um ihn zusammen zeiht. „GABRIEL!“, schreit sie seinen Namen vor Lust. Ihre Nägel hatten sich schmerzhaft in sein Schulterblatt gebohrt. Nach drei weiteren Stössen, findet er seine Erlösung tief in ihr und versucht sich noch mehr in sie zu drängen. „NATHALIE!“, entweicht es seinen Lippen und er presst sie wieder auf die ihren. So verharren sie eine ganze Weile eng umschlungen.
Das Klingeln des Weckers ist es, was diesen Intimen Moment beendet. „Mhm, wir müssen uns wohl für den Tag fertig machen. Heute ist die Präsentation von Mings Kollektion. Du weisst wie sie vor denen immer unruhig ist!“, seufzt Gabriel an den Lippen der Frau in seinen Armen. „Ja, aber so kann ich schlecht zu meinem Zimmer gehen. Was sollen Adrien und Marinette den denken? Ich brauche meine Kleider von gestern!“, nuschelt sie leise. „Mhm, die liegen hier irgendwo!“, brummt Gabriel und verschliesst ihre Lippen wieder mit seinen. Dann löst er sich sanft von ihr, sammelt zuerst ihre Brillen ein und dann Nathalies Kleidung. Schnell reicht er ihr erst ihre Brille und dann ihren Schlafanzug. „Danke“, lächelt sie und schlüpft schnell in die Kleidung. „Bis gleich!“, nickt er und legt seine Lippen noch mal auf ihre, bevor er sie gehen lässt. Sanft lässt sie ihre Hand noch über seinen Bauch und seine Hüften gleiten. Kaum war Nathalie weg, lässt er sich auf dem Bett nieder um tief durch zu atmen. Verdammt, was tat diese Frau mit ihm? Dieser Hauch einer Berührung hatte ihn direkt wieder Hart werden lassen. Bei Emilie hatte er sich bemühen müssen, nicht sofort wieder zu erschlaffen, wenn sie ihn berührte. Aber Emilie war auch nie so sanft gewesen. Sie wollte es hart und schnell. Wollte seine Kraft spüren. Etwas, dass ihm unglaublich schwer viel. Er war ihr immer zu sanft und zögerlich gewesen. Darum hatte sie immer die Führung übernehmen wollen. Das war für ihn noch schlimmer gewesen. Es hatte sich für ihn immer so angefühlt, als würde er die Kontrolle verlieren. Frustriert starrt er auf seine harte und pochende Erektion. Seufzend stemmt er sich hoch, sammelt seine Schlafsachen vom Boden auf, um sie auf das Zerwühlte Bett zu schmeissen und sich frische Kleider aus dem Schrank zu nehmen. Schnell verschwindet er im Bad unter der Dusche, um dem Problem zwischen seinen Beinen Abhilfe zu schaffen.

Nathalie steigt sofort der Duft von frischem Gebäck in die Nase, als sie Gabriels Zimmer verlässt. „Sie ist wirklich so schlimm wie Gabriel!“, nuschelt sie zu sich selber und eilt kopfschüttelnd in ihr Zimmer. Dort schnappt sie sich frische Kleidung und verschwindet im Bad unter der Dusche. So gut wie gerade, hatte sie sich seit Wochen nicht mehr gefühlt.

Adrien hatte eigentlich nach seinem Vater sehen wollen, als er sieht wie Nathalie sich aus dessen Zimmer schleicht. Überrascht beobachtet er, wie die Dunkelhaarige zu ihrem Zimmer geht und darin verschwindet. „Sie hat also wirklich bei ihm geschlafen!“, schmunzelt er Plagg an. „Bei ihm oder mit ihm?“, grinst der Kwami. „Plagg, das geht mich nichts an. Auch wenn ich mich für sie freuen würde, sollten sie zusammenkommen!“, schüttelt der Jugendliche sich. „Willst du noch nach ihm sehen oder gehen wir zu Marinette zurück? Sie hat Käse-Croissants gebacken!“, will Plagg wissen. „Ich will nicht das Risiko eingehen, meinen Vater nackt zu sehen. Gehen wir zurück in die Küche!“, brummt der Blonde und wendet sich in besagte Richtung.
„Und sind dein Vater und Nathalie wach?“, möchte Marinette wissen, als Adrien die Küche betritt. „Nathalie definitiv und Vater vermutlich auch, da sie aus seinem Zimmer kam!“, seufzt Adrien und tritt zu der Blauhaarigen. „Sie hatte ja gestern gefragt, ob sie bei ihm schlafen darf!“, nickt diese einfach. „Naja, Nathalie hatte ziemlich rote Wangen!“, nuschelt Adrien. Das war ihm nicht entgangen. „Rote Wangen im Sinn von einer gesunden Gesichtsfarbe oder eher in anderem Sinne?“, verdreht die Halbchinesin die Augen. „Ich weiss nicht!“, nuschelt Adrien. „Dann mach doch schon mal Kaffee und Tee!“, seufzt sie. Aus dem Augenwinkel sieht sie, wie ein schwarzer Katzenkwami sich ein Käse-Croissant schnappt und sich wieder versteckt.
Fünfzehn Minuten später betreten Nathalie und Gabriel gemeinsam die Küche. „Scheint bei ihnen wieder eine kurze Nacht gewesen zu sein Mademoiselle Dupain-Cheng!“, stellt Gabriel mit Blick auf die Croissants fest. „Ja“, nickt sie nur leicht mit einem entschuldigenden Lächeln. Gabriel setzt sich einfach und möchte nach seinem Kaffee greifen, als sein Handy klingelt. „Ming?“, fragt Nathalie schmunzelnd und setzt sich neben ihn. „Ja“, bestätigt der Designer mit Blick auf sein Handy. Schnell hebt er ab und stellt auf Lautsprecher. „Agreste!“, danach nimmt er einen grossen Schluck Kaffee. „Gabriel, bitte sag mir, dass du mir ein Model organisieren kannst. Meins hat sich den Magen verdorben und kotzt sich die Seele aus dem Leib!“, kommt es panisch von der anderen Seite der Leitung. „Männlich? Weiblich? Ungefähre Masse? Was für ein Typ?“, murmelt Gabriel über den Rand seiner Tasse. „Ich schick dir ein Bild und die Masse von meinem eigentlichen Model. Und es ist eine Sie!“, japst die Frau. Ein Pling zeigt Gabriel, dass er eine Nachricht bekommen hat. Seufzend öffnet er sie. Beim Betrachten zieht er eine Augenbraue hoch, dann schiebt er das Handy zu Marinette. „Gabriel sag bitte etwas!“, verlangt Ming. „Gib mir doch bitte etwas Zeit zum Nachdenken, Ming. Mademoiselle Couffaine könnte passen oder?“, wendet er sich mit dem zweiten Teil seines Satzes an Marinette. „Mhm, ja Julekas Masse sind sehr ähnlich. Nicht Identisch, aber ähnlich genug, dass es reichen sollte die Anpassungen zu machen. Soll ich Luka sagen, er soll mit ihr herkommen?“, murmelt Marinette überlegend. „Gabriel wer ist das, mit dem du da redest und heisst das du hast jemanden, der passt?“, will Ming hören. „Rufen sie ihn an. Er soll mit ihr in 30 Minuten hier sein. Ming ja, wir haben jemanden, der passt. Ich bringe sie mit. Setz bitte noch Jagged Stone, Anarka Couffaine, Penny Rolling und Luka Couffaine auf die Gästeliste. Sie gehören zu Juleka Couffaine, die dein Ersatz Model ist!“, seufzt Gabriel. Marinette steht auf und verschwindet aus der Küche. „Renè hat sie aufgeschrieben. Dann wäre da noch etwas!“, haspelt Ming. „Was?“, verdreht Gabriel die Augen. „Da war dieses Model, das ich erst laufen lassen wollte. Nur war sie so ein Miststück, ich habe sie gefeuert. Sie hat das Final Kleid der Collection zerstört!“, schluchzt Ming. „Okay, hast du noch genug Stoff und das Schnittmuster?“, will Gabriel wissen. „Ja, aber wie soll ich es noch mal Nähen? Ich habe drei Wochen daran gesessen!“, bei diesen Worten von Ming, war Marinette wieder eingetreten. „Hast du Nähmaschinen und alles vor Ort?“, seufzt Gabriel und blickt zu Marinette. „Luka wird mit Juleka in zehn Minuten da sein!“, lächelt sie. „Ja ich habe alles vor Ort, aber Gabriel die Zeit ist zu knapp!“, schiebt Ming Panik. „Ming, wir sind so gut wie auf dem Weg. Ein Model ist Organisiert und so gut wie bei uns. Das Kleid kriegen wir gerettet. Ich hoffe einfach du hast genug Kaffee da!“, brummt Gabriel. „Gabriel hier ist Renè, Ming ist gerade abgelenkt. Kaffee willst du, dann bring ihn mit. Kaffee ist Mangelware! Und scheisse besorg mir irgendwo Croissants oder ich lauf Amok!“, damit war auch schon aufgelegt. „Ich pack dann mal ein!“, grinst Marinette und beginnt eine grosse Menge Gebäck einzutüten. Gabriel holt sich seinen Halbliter Thermos Becher und stellt ihn unter die Kaffeemaschine.
„Was würde Ming machen, wenn sie dich nicht hätte?“, gluckst Nathalie in ihren Kaffee. „Verzweifeln?“, zuckt Gabriel die Schultern. Dann blickt er zu Marinette. „Ich hoffe sie Nähen so gut wie sie Zeichnen!“, merkt er an. „Papa, Marinette näht unglaublich gut!“, kommt es von Adrien, der bisher still war. Sofort wird die Blauhaarige rot und blickt zu Boden. Da Klingelt es auch schon an der Tür. „Dann sollten wir los!“, damit schnappt Nathalie sich ihre Tasche. Adrien hilft Marinette das ganze Gebäck zu tragen und so gehen sie zur Tür.
„Hey Luka, Juleka, wir müssen direkt los. Ab ins Auto mit euch!“, lacht Marinette die Beiden an. „Marinette was genau ist los. Luka wollte mir nichts sagen!“, kommt es von Juleka. „Im Auto Mademoiselle Couffaine. Die Zeit drängt!“, damit hält Gabriel die Tür der Limousine auf. Marinette packt das Gebäck in den Kofferraum. Luka und Adrien flankieren Juleka und Gabriel wird dieser gegenüber von Nathalie und Marinette flankiert. „Juleka, wo war noch mal das Café von Rose Mama?“, möchte Marinette wissen kaum sind sie losgefahren. Schnell nennt Juleka die Adresse. „Mhm nur zwei Strassen entfernt. Denkst du sie würden auch grössere Mengen Kaffee liefern?“, möchte Marinette wissen. „Denke schon warum? Was genau ist jetzt los?“, will Juleka ungeduldig wissen. „Du wirst heute für Ming Na Wen bei der Präsentation ihrer neuen Kollektion laufen. Anscheinend ist Kaffee da Mangelware!“, erklärt Marinette. „Ich soll was!“, japst Juleka. „Sie sollen für Ming Na Wen Modeln. Sie ist schon über ihr kommen informiert und Marinette hat ihren Eltern bereits die Adresse und Zeit geschickt!“, lächelt Gabriel das aufgeregte Mädchen an. Juleka starrt den Designer nur mit offenem Mund an. Nathalie unterdessen machte an ihrem Tablet die Auflösungspapiere für Lila Rossis Vertrag fertig und schickte sie ab.

Als sie vor Ort ankommen, kommt schon ein dunkelhäutiger, schlanker, Glatzkopf mit Brille auf sie zu. „Gabriel, Ming dreht mir gleich durch und ich lauf gleich Amok!“, kommt es von dem Mann. „Renè, auch schön dich zu sehen. Also Gebäck ist im Kofferraum, das Model ist hier und zwei paar Hände, um das Kleid zu retten!“, seufzt Gabriel lächelnd. „Ich würde dich ja Knutschen, aber nach dem ich mir bei dir schon eine Gefangen habe, lasse ich es!“, seufzt Renè und fällt dem Grösseren um den Hals. „Schon gut, bring mich mal auf den aktuellen Stand!“, klopft Gabriel dem Assistenten von Ming auf den Rücken. „Also das Catering hat gestern noch abgesagt. Mings Verlobter kümmert sich darum. Er ist Koch und sollte in einer halben Stunde soweit sein, dass jemand ihm helfen muss, das Essen her zu bringen. Kaffee gibt es nicht. Ausser für das neue Model, sind die Fittings durch, nur noch Make-up und Haare. Ming versucht gerade den Stoff zu zuschneiden, für das zerstörte Kleid!“, rattert Renè herunter und reicht jedem ein Band damit sie als Staff zu erkennen sind und hackt ihre Namen auf seiner Liste ab. „Okay, Luka und Adrien ihr helft nachher Mings Verlobtem. Seit wann ist Ming eigentlich verlobt? Das höre ich heute zum ersten Mal!“, bemerkt Gabriel und bekommt von den beiden Jungs ein Nicken. „Oh, das ist noch ganz frisch!“, seufzt Renè verträumt. „Luka, kannst du die halbe Stunde nutzen und Kaffee bei Rose und ihrer Mama organisieren?“, kommt es da von Marinette. „Ja klar, Adrien kommst du mit?“, fragt Luka und schon sind die Zwei weg. Der Rest geht rein.
„GABRIEL!“, kommt der verzweifelte Ausruf von einer kleinen, zierlichen Chinesin. Im nächsten Moment hängt sie schon an Gabriels Hals. „Ming, schön dich zu sehen. Das ist Juleka, dein Model!“, damit deutet er zu dieser. „Oh wie schön sie ist! Sie ist absolut Perfekt!“, freut Ming sich und zieht sie schon mit sich. „Renè, das zerstörte Kleid?“, will der Designer wissen. Sofort läuft der Dunkelhäutige los. Marinette stellt die Taschen mit dem Gebäck ab und folgt den Beiden. Eine Box mit Gebäck hatte sie sich unter den Arm geklemmt. „Hier!“, zeigt Renè ihnen. Schnell drückt Marinette ihm das Gebäck in die Finger und macht sich mit Monsieur Agreste an die Arbeit.

„Rose, du musst uns mal eben Ärsche retten. Wir brauchen Kaffee, sehr viel Kaffee!“, betritt Luka mit Adrien das Café. „Luka, Adrien? Wie ihr braucht Kaffee?“, wundert das Blonde Mädchen sich. „Ja sicher zehn Liter, wenn nicht mehr. Extra Stark, dazu Milch, Sahne, Zucker und Tassen!“, erklärt Adrien. Roses Mutter starrt ihn gross an. „Wegen der Bezahlung kommen Renè oder Nathalie nachher vorbei, schreibt einfach alles auf. Und wir brauchen unbedingt mindestens zwei Liter Matcha Latte!“, lächelt Adrien schräg. „Okay, wo braucht ihr es?“, will Roses Mama wissen. „Drüben bei der Galerie Renard. Fragen sie einfach nach Nathalie oder Renè!“, strahlt Adrien. „Super, in zwanzig bis dreissig Minuten habt ihr es. Braucht ihr mehr, schreibt es Rose und wir kümmern uns!“, strahlt Roses Mama sie an. Schnell eilen Luka und Adrien zurück.
„Nathalie, Rose und ihre Mama bringen den Kaffee in dreissig Minuten. Du oder Réne ,üsst nachher einfach wegen der Bezahlung noch bei ihnen vorbeigehen!“, erklärt Adrien der Schwarzhaarigen. „Das ist super. Renè will gleich los um Mings Verlobtem mit dem Catering zu helfen. Hängt euch an ihn ran!“, lächelt sie die Zwei an und kümmert sich weiter um alles Organisatorische.

Ming unterdessen, war damit beschäftigt die Anpassungen an den Kleidern, die Juleka tragen sollte vor zu nehmen. Juleka ihrerseits war gerade das reinste Nervenbündel.
„Können sie alles vorbereiten, dass ich die Einzelteile direkt über die Maschine lassen kann?“, fragt Gabriel die Blauhaarige während er die letzten Teile aus dem Stoff ausschneidet. „Ja klar, dann fange ich mit dem zusammen heften an!“, damit schnappt sie sich die ausgeschnittenen Teile und Stecknadeln. Eifrig und präzise steckt sie die Ärmel, das Oberteil und den Rock zusammen. Gabriel beginnt schnell mit dem Nähen. „Zeitlich wird es aber recht eng!“, murmelt Marinette und reicht ihm den zweiten Ärmel. „Es wird sehr eng, aber mit ihrer Hilfe sollte es gerade reichen. Könnten sie schon die Säume an den Ärmeln machen?“, damit hält er ihr die beiden Stücke hin. „Ja sicher!“, schon sitzt sie an der anderen Maschine und legt los.
„Also, die Kleider sind alle angepasst. Es fehlt nur das Final Kleid, schaffst du es fertig zu bekommen?“, will Ming plötzlich wissen, während Gabriel das Oberteil zusammennäht. „Nicht hetzen Ming. Aber ja wir sollten es gerade so schaffen!“, seufzt der Designer. „Oh Gott sei Dank!“, seufzt die Chinesin. „Dem brauchst du nicht zu danken. Mademoiselle Dupain-Cheng und ich sitzen hier und nähen es!“, brummt er gespielt beleidigt. „Danke Gabriel!“, damit drückt sie ihm einen Kuss auf die Wange. Dann blickt sie zu Marinette, die gerade den Rocksaum versäubert. „Auch ihnen junge Dame, tausend Dank!“, legt Ming ihr eine Hand auf die Schulter. „Ach, das mache ich doch gerne!“, lächelt Marinette. „Trotzdem, sie und Gabriel sind gerade wirklich meine Rettung. Erst bekomme ich dank euch beiden ein neues Model und dann näht ihr das Kleid von Grund auf neu. Ich würde das in so kurzer Zeit nicht schaffen. Ich bin viel zu zitterig und hibbelig und nervös!“, beteuert Ming. „Renè meinte du bist verlobt, warum weiss ich davon nichts?“, will Gabriel wissen und bemerkt das sein Kaffee alle ist. „Es ist noch sehr frisch. Zudem hat er gerade seine Nichte und deren Mann zu Grabe getragen. Er hat so viel um die Ohren, trotzdem macht er gerade das Essen. Er ist einfach wundervoll!“, kommt es verträumt von Ming. „Nun, dann wirst du ihn mir nachher vorstellen müssen. Könntest du mir noch einen Kaffee organisieren?“, damit hält er ihr seine Tasse hin. „Aber natürlich stelle ich ihn dir vor. Liebes möchtest du auch noch etwas? Es hat auch Matcha Latte, wenn du keinen Kaffee magst?“, wendet sie sich an Marinette, ergreift aber Gabriels Tasse. „Matcha Latte hört sich gut an!“, lächelt die Jüngere. „Dann hole ich euch das!“, eilt Ming los.

„Renè, da bist du ja. Das ist Gina, sie hat mir geholfen, damit ich rechtzeitig fertig werde!“, grüsst Wang, als Renè mit Adrien und Luka im Schlepptau bei dem Koch ankommen. „Wang ich habe hier etwas Hilfe zum Tragen mitgebracht. Das sind Adrien und Luka. Gina es freut mich sie kennen zu lernen!“, grüsst der Assistent lächelnd. „Adrien, Luka schön euch zu sehen, aber was macht ihr bei Renè?“, wundert Wang sich. „Monsieur Cheng, Madam Dupain, Papa ist gut mit Ming befreundet. Er hilft ihr gerade mit einem Kleid, wo es Probleme gab. Marinette und Nathalie sind auch mit Helfen beschäftigt, also dachten wir, wir helfen Renè etwas!“, erklärt Adrien. „Oh, je mehr Hände desto besser!“, lächelt Wang. So wird jedem ein Stapel Kisten in die Arme Gedrückt und sie machen sich auf den Weg zur Galerie.

Beim Kaffee stehen Mings Verlobter Wang Cheng, Renè, Nathalie, Adrien, Luka und Juleka. „Wang Liebling schön dich zu sehen!“, haucht sie ihm einen Kuss auf die Lippen und greift nach der Kaffee Kane. „Kaffee?“, wundert Wang sich. „Nicht für mich Liebling. Gabriel sitzt an der Nähmaschine und rettet das Kleid. Wenn er näht braucht er Kaffee!“, lächelt sie. „Vergiss die Sahne und den Zucker nicht!“, schmunzelt Nathalie. „Nein, das hatte ich noch im Kopf. Nath, liebes würdest du mir noch zwei Matcha Latte einschenken? Die junge Dame, die Gabriel hilft möchte gerne einen!“, bittet sie und gibt Zucker in die Tasse des Designers. „Natürlich!“, schenkt Nathalie zwei Tassen ein. „Also hast du meine Nichte Marinette schon kennengelernt!“, stellt Wang fest und reicht Ming die Sahne. „Die junge Dame bei Gabriel ist deine Nichte? Sie ist so ein süsses Ding!“, lächelt Ming. Dann nimmt sie Nathalie eine Tasse ab. „Ich bin sofort wieder da!“, damit eilt sie zu Gabriel und Marinette. Schnell ist sie aber zurück. „Danke Nath liebes!“, nimmt sie nun ihre eigene Tasse. „Gerne doch!“, nickt diese nur. „Ming, in fünf Minuten musst du bereitstehen um die Gäste und die Presse zu begrüssen. Ich kümmere mich hier mit Nath und Gabriel um alles!“, scheucht Renè seine Chefin los. „Ist ja gut Renè!“, seufzt sie. Sanft nimmt Ming die Hand ihres Verlobten und zieht ihn einfach mit sich. „Ich muss nur kurz noch Gabriel meinen Verlobten vorstellen, ich durfte mir grad schon anhören, dass ich die erste war, die von seiner Verlobung mit Emilie damals erfahren hat, aber er ja der Letzte ist, der etwas von meiner Verlobung erfährt!“, schmunzelt sie. „Ach Ming, wir wissen doch was für eine Diva Gabriel sein kann!“, gluckst Renè. „Sie reden aber nicht von Gabriel Agreste oder?“, will da Gina wissen und tritt zu der Gruppe. „Und sie sind?“, will Ming wissen. „Ming, das ist Gina. Die Schwiegermutter meiner verstorbenen Nichte Sabine!“, erklärt Wang sofort. „Freut mich Madame Na Wen!“, grüsst Gina. „Die Freude liegt bei mir. Aber nennen sie mich doch bitte Ming!“, nickt die Designerin. „Natürlich, aber nur wenn du mich Gina nennst!“, nickt diese. „Gut Gina du entschuldigst uns, ich muss meinen Verlobten und meinen Trauzeugen miteinander bekannt machen!“, lächelt die Chinesin. „Gabriel Agreste?“, hackt Gina nach. „Ja, Gabriel Agreste. Aber warum spielt das eine Rolle?“, möchte die Kleinere wissen. „Ach nur so, ich kannte Gab schon, da war er noch ein süsser kleiner Junge!“, grinst Gina von einem Ohr zum anderen. „Oh wirklich? Gabriel redet selten oder eher gar nicht über die Zeit, bevor ich ihn kennenlernte!“, legt Ming den Kopf schief. „Sie müssen mir dann wohl nachher ein paar Geschichten erzählen!“, zwinkert Ming noch und zieht Wang mit sich.
„Gabriel, mein Verlobter ist da!“, tritt sie hinter den Designer, der gerade die Schnürung in das Kleid einfädelt. „Sekunde Ming!“, brummt er konzentriert. Als er sich dann umdreht, wandert seine Augenbraue nach oben, „Monsieur Cheng“, nickt er dem Chinesen zu. „Monsieur Agreste!“, erwidert dieser. „Da ihr euch ja schon zu kennen scheint. Wang ist mein Verlobter. Ich hatte gehofft, du könntest mein Trauzeuge sein!“, erklärt Ming ihrem langjährigen guten Freund. „Es wäre mir eine Ehre Ming. Meine Glückwünsche zur Verlobung!“, lächelt Gabriel. Sofort fällt Ming ihm wieder um den Hals. Sanft drückt er die zierliche Frau an sich und nickt Wang zu.
„Juleka ist in fünf Minuten soweit, dass wir das Kleid anpassen können!“, kommt Marinette da, zu ihnen. „Onkel Wang?“, grüsst sie ihren Onkel überrascht. „Marinette liebes. Wie geht es dir?“, möchte Wang wissen. Da löst Ming sich von Gabriel, dieser bemerkt natürlich sofort die veränderte Haltung. Ming war angespannt und unsicher. Sanft legt Gabriel seine Hand auf ihren Rücken. „Mir geht es gut, Onkel. Aber was machst du den hier?“, lächelt Marinette ihn an. „Nun, Ming ist in letzter Minute der Caterer abgesprungen, da habe ich das übernommen!“, erklärt Wang. „Oh, verstehe!“, nickt Marinette einfach und dreht sich weg. Natürlich hatte sie nicht vergessen, das Renè gesagt hatte, dass Mings Verlobter das übernahm. Ihr Onkel war Verlobt, wollte aber nicht, dass sie es wusste. Schnell schnappt sie sich ihre und auch Gabriels Tasse und geht in Richtung Kaffee.
„Wang, warum sagst du es ihr nicht?“, möchte Ming wissen. „Ich habe dir schon gesagt, dass ich es ihr im Moment nicht sagen werde. Sie hat gerade ihre Eltern verloren. Da kann ich ihr doch mein Glück nicht unter die Nase reiben!“, verschränkt Wang die Arme. „Nun Monsieur Cheng, da Renè uns zuvor gesagt hat, dass Mings Verlobter sich um das Catering kümmert, wird ihrer Nichte klar sein, dass sie dieser Verlobte sind. Sie sollten vermutlich offen mit ihr reden!“, seufzt Gabriel. „Marinette hätte es noch nicht erfahren sollen!“, brummt Wang. „Sie weiss es jetzt aber. Gabriel hat recht du musst vernünftig mit ihr reden und es ihr erklären!“, bittet Ming. „Ming“, versucht Wang es. „Marinette wird sich für sie freuen, aber nur wenn sie ihr erklären, warum sie es ihr nicht selber gesagt haben!“, stellt Gabriel fest. „Sie haben recht!“, seufzt Wang. Da kommt Marinette mit Juleka und Renè zurück. „Marinette“, fängt Wang an. „Jetzt nicht Onkel, das Kleid muss noch auf Juleka angepasst werden!“, wimmelt sie ihn einfach ab. „Ming, es wird Zeit!“, bittet Renè. „Natürlich, danke Renè. Wang begleitest du mich?“, ergreift sie die Hand ihres Verlobten. „Natürlich!“, damit folgt er ihr.

Schnell war das Kleid auf Juleka angepasst und Marinette lässt sich auf einen Stuhl sinken, während die Show beginnt. Gabriel setzt sich neben sie. „Sie sind enttäuscht?“, fragt der Designer sanft. „Sie meinen, weil mein Onkel Verlobt ist, es mir aber anscheinend nicht sagen will? Ja, ich bin deswegen enttäuscht. Ich freue mich für ihn. Madam Na Wen scheint eine wundervolle Frau zu sein. Nur tut es weh, dass er es mir nicht sagt!“, nickt sie traurig. „Ich bin sicher, er hat nur auf den richtigen Moment gewartet!“, versucht Gabriel sie aufzumuntern. „Ich weiss nicht. Sie scheint so glücklich und ich frage mich, warum er es mir nicht sagt!“, murmelt die Jüngere. „Vermutlich, weil er sie damit nicht verletzen will. Sie haben gerade erst ihre Eltern verloren. Hätten sie sich für ihn freuen können, wenn er es ihnen bei seiner Ankunft gesagt hätte?“, möchte der Designer wissen. „Ja. Ich wusste, dass er sich seit einiger Zeit mit einer Frau trifft. Fay, sie ist eine Waise und lebt bei meinem Onkel, sie hatte mir davon geschrieben, dass es da jemanden zu geben scheint. Fay mag sie und hat mir gesagt wie glücklich mein Onkel mit ihr ist. Also natürlich hätte ich mich gefreut!“, flüstert Marinette. Sanft legt Gabriel ihr den Arm um die Schultern. „Reden sie nachher mit ihm!“, bittet er sie. „Er ist es, der nicht reden will. Er“, mehr kann sie nicht sagen. „Ihr Onkel sorgt sich um sie und wollte sie sicher nicht verletzen!“, versichert der Platinblonde ihr. Seufzend lässt sie sich gegen ihn sacken.
„Marinette hilfst du mir kurz?“, lässt Juleka sie aufblicken. „Ja klar!“, springt Marinette auf und hilft ihr schnell das Kleid zu wechseln. Auch Gabriel musste einem Model mit dem Kleiderwechsel zur Hand gehen. So sind beide den Rest der Show beschäftigt.

„Vielen Dank, ich hoffe es hat ihnen Allen gefallen. Nun gibt es noch einige Leute bei denen ich mich von Herzen bedanken möchte!“, tritt Ming nach dem Finalen Kleid auf den Laufsteg. Jubel ist zu hören und Gabriel steht mit Marinette und den Models beim Vorhang und schielt hinaus. „Zuerst möchte ich mich bei allen Models ganz herzlich bedanken. Da allen voran bei Juleka Couffaine, die so kurzfristig als Ersatz eingesprungen ist!“, unter Applaus kommen die Models zu ihr. „Dann meinem wundervollen Verlobten Wang Cheng. Nicht nur für seine Mentale Unterstützung. Nein, gestern Abend hat mir der Caterer abgesagt. Wang ist heute um zwei Uhr morgens zum Grossmarkt gefahren und hat sich dann um das Catering gekümmert. Mit der Unterstützung der wundervollen Gina!“, mit diesen Worten hält sie ihrem Verlobten die Hand hin. Lächelnd ergreift er sie und geht zu ihr auf den Laufsteg. „Für dich meine Göttin, würde ich alles tun!“, lächelt er sie an und Küsst sie sanft. „Ich liebe dich über alles!“, erwidert sie zärtlich. „Dann muss ich mich bei Renè dafür bedanken, dass er mich immer noch aushält und noch nicht wahnsinnig geworden ist!“, auch dieser geht lächelnd zu Ming und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. „Ach Ming, ja du treibst mich in den Wahnsinn, aber für niemanden würde ich lieber arbeiten!“, zwinkert er ihr zu. „Dann gibt es da noch zwei weitere Personen, denen ich meinen Dank schulde. Ohne ihre Hilfe hätte diese Show ohne das Herzstück meiner Kollektion stattfinden müssen. Als erstes möchte ich der Nichte meines Verlobten, Marinette danke. Für ihr Lächeln, ihren Optimismus und ihre geschickten Finger!“, lächelnd hält sie dieser die Hand entgegen und Gabriel gibt Marinette einen sanften Schubs. Zögernd geht Marinette auf die Chinesische Designerin zu. „Das war doch selbstverständlich!“, lächelt die Halbchinesin mit roten Wangen. „Nein liebes, das war es nicht. Du warst als Gast eingeladen. Trotzdem hast du zusammen mit der letzten Person der ich Danken werde, das Kleid gerettet!“, strahlt Ming und zieht die Jüngere in eine feste Umarmung. „Und nun noch die letzte Person. Er ist ein langjähriger und guter Freund für mich, angefangen hat er damals als mein Attaché. Schon so oft hat er meine Shows in letzter Sekunde gerettet, wenn ich mit den Nerven am absoluten Ende war. Viele sehen in ihm nur einen mürrischen Eigenbrötler. Das ist er teilweise auch, aber er ist auch mein bester Freund und hoffentlich auch mein Trauzeuge. Gabriel, kommst du zu uns?“, bittet sie. Mit einem Lächeln, die Hände hinter dem Rücken verschränkt tritt Gabriel auf den Laufsteg und läuft locker und elegant zu Ming. Sanft nimmt er ihre Hand und haucht einen Kuss auf ihre Knöchel. „Es war mir wie immer eine Ehre Ming. Und auch wenn ich immer noch beleidigt bin, dass ich nicht der Erste war, der von deiner Verlobung erfahren hat, werde ich es sehr gerne übernehmen dein Trauzeuge zu sein!“, lächelt er sie an. „Und nun, wo deine Nervosität verschwunden scheint, noch einmal meine Herzlichsten Glückwünsche zur Verlobung. Ich wünsche dir und deinem Verlobten nur das Beste!“, wünscht er ihr. Das treibt Ming die Tränen in die Augen und sie fällt dem Jüngeren um den Hals und kann ein Aufschluchzen nicht verhindern. Gabriel legt seine Arme sanft um die Chinesin. „Ich hoffe du bist mit ihm für immer glücklich!“, flüstert er ihr ins Ohr. „Danke Gabriel!“, bringt sie hervor, als sie sich von ihm löst. Gabriel reicht ihr sofort ein Taschentuch, mit welchem sie sich die Tränen wegwischt.
„Bevor ich es vergesse, Marinette meine Liebe, würdest du mir die Ehre erweisen eine meiner beiden Brautjungfern zu sein?“, wendet Ming sich an das Mädchen. „Es wäre mir eine Ehre!“, strahlt Marinette und wird sofort von Ming in eine feste Umarmung gezogen.
„Nun wo ich mich bei allen bedankt habe, lasst uns doch zum Apéro übergehen!“, bittet Ming. Die Models, Marinette und Gabriel verschwinden wieder nach hinten und alle anderen werden auf die Terrasse an der Seine geführt.
„Juleka, du darfst dir noch eins von den Kleidern aussuchen, dass du dann behalten darfst!“, kommt Renè zu dieser und Marinette, als Juleka wieder ihre normalen Sachen anhat. „Wirklich? Ich darf eins aussuchen und behalten?“, kommt es überrascht von Juleka. „Ja, hast du schon eins im Kopf oder brauchst du einen Moment?“, möchte Renè hören. „Also das Final Kleid, das mit der rosa Spitze, wenn ich es darf!“, brabbelt Juleka. „Aber natürlich, dann mache ich es gleich bereit, dass du es nachher mitnehmen kannst!“, lächelt der Dunkelhäutige. „Danke!“, lächelt Juleka scheu.

Chapter 16: Kapitel 15; Reporter und ein Hochzeitskleid

Summary:

After Party mit Überraschungen.

Chapter Text

Kapitel 15; Reporter und ein Hochzeitskleid

„Ah, da seid ihr ja!“, werden Gabriel, Marinette und Juleka sofort von Ming begrüsst, als sie die Terrasse betreten. „Juleka Liebes, hast du dir ein Kleid ausgesucht, dass du haben möchtest?“, möchte Ming wissen. „Ja, Renè packt es gerade ein. Vielen Dank!“, lächelt Juleka scheu. „Nicht doch. Ich habe mit Penny wegen deiner Gage schon alles besprochen. Ich hoffe das ist für dich Okay?“, strahlt Ming. „Das ist vollkommen Okay. Sie versteht von solchen Sachen deutlich mehr!“, nickt Juleka und verabschiedet sich um zu ihren Eltern zu gehen.
„Gabriel noch mal tausend Dank!“, wendet Ming sich an ihn. „Es ist selbstverständlich Ming!“, lächelt er ihr zu. „Du bist unmöglich!“, schüttelt sie den Kopf und hängt sich dann einfach bei Marinette ein. „Marinette, dir auch noch einmal Danke!“, küsst sie die Jüngere auf die Wange. „Monsieur Agreste hat recht, es war selbstverständlich!“, nickt Marniette lächelnd. „Wang hat mir vorher schon gesagt, dass du bei Gabriel leben wirst. Aber du bist uns in Shanghai auch immer willkommen, vergiss das bitte nicht!“, lächelt die Designerin sanft. „Danke Madam Na Wen!“, lächelt Marinette zurück. „Nenn mich bitte Ming oder Tantchen, wenn du magst!“, lächelt Ming sie an. Marinette nickt einfach. „Ihr entschuldigt mich. So viele Leute, die mit mir reden wollen. So viele Reporter mit ihren Fragen!“, lässt Ming die Beiden stehen.
„Papa, Marinette!“, kommt Adrien schon zu ihnen. Im Schlepptau hatte er Chloé. „Adrien, Chloé“, grüsst Gabriel nickend. „Monsieur Agreste, Marinette!“, lächelt Chloé. „Wie hat der Style Queen den die Show gefallen?“, fragt Gabriel und deutet mit dem Kopf in Richtung besagter Frau. „Maman ist begeistert. Vor allem das Finale Kleid. Dieser silberne Stoff mit der dezenten rosa Spitze und den schwarzen Akzenten. Das ist atemberaubend!“, kommt es begeistert von der Blonden. „Zudem ist Maman begeistert von Juleka!“, fügt sie noch an. „Stimmt, Juleka war der Hammer. Papa, du hättest sie sehen sollen!“, nickt Adrien begeistert. „Dann sollte ich mich wohl beeilen ihr einen Vertrag anzubieten, bevor jemand anderes das tut!“, schmunzelt Gabriel. Schnell wuschelt er seinem Sohn noch durchs Haar und eilt zu Juleka und deren Vater.
„Papa will Juleka einen Vertrag anbieten?“, staunt der Grünäugige. „Jetzt wo er Lila rausgeschmissen hat, da braucht er jemand besseren!“, grinst Chloé. „Ich freue mich für Juleka!“, lächelt Marinette. „Ja, ich auch!“, nickt Adrien begeistert.
„Mademoiselle Dupain-Cheng, hätten sie vielleicht einen Moment ihrer Zeit für mich?“, wird Marinette plötzlich angesprochen. Als sie sich umdreht, steht sie dem Headdesigner von Maje gegenüber. „Monsieur Lacroix“, grüsst Marinette sehr zurückhaltend. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Sie haben geholfen das Finale Kleid zu nähen?“, vergewissert er sich. Er war ein älterer Mann mit einigen grauen Strähnen in seinem nussbraunen Haar. Schlank und durchschnittlich gross. Seine braunen Augen mustern sie abschätzig. „Nun, ich habe Monsieur Agreste nur zugearbeitet. Er hat das Meiste genäht und ich habe es ihm vorbereitet und dann die Versäuberungen gemacht!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Nun trotzdem scheinen sie doch ein gewisses Talent zu besitzen!“, brummt er von Oben herab. „Nun, wie sie mir schon sagten. Ich arbeite zu schlampig und habe keine Chance!“, erwidert sie, als eine Hand sich auf ihren Rücken legt. „Lacroix, so abseits der ganzen Aufmerksamkeit?“, erklingt Gabriels Stimme. „Agreste, mit ihnen habe ich nachher noch ein Hühnchen zu rupfen. Jetzt spreche ich aber gerade mit der Jungen Dame!“, kommt es von Lacroix. „Ach und worüber sprichst du mit ihr?“, fragt der Grauäugige nach. „Darüber, dass der Praktikumsplatz für die Sommerferien noch zu haben ist und ich ihn ihr anbieten wollte!“, verschränkt der Ältere die Arme. „Wie sie mir schon sagten, ich bin nicht gut genug für Maje und sollte mich nach etwas geeigneterem umsehen. Das habe ich getan, es tut mir leid!“, kommt es entschuldigend von Marinette. „Tatsächlich, wer bitte würde ihnen schon ein Praktikum anbieten?“, knurrt Lacroix. „Nun, du bist zu spät. Sie wird ihr Praktikum bei mir absolvieren!“, grinst Gabriel herausfordernd. „Bitte, wo willst du dir diese Zeit nehmen. Was ist mit Leonard?“, will der Headdesigner von Maje wissen. „Leonard? Du meinst diesen Stümper, von dem du so begeistert bist? Ich habe dir schon gesagt, niemals. Er passt nicht zur Marke Agreste!“, zuckt Gabriel die Schultern. Genannter, der hinter Lacroix steht, schnappt hörbar nach Luft. „Du wirst schon noch sehen, er wird einmal ein grosser Name in der Modewelt!“, knurrt Lacroix und legt dem jungen Mann eine Hand an den Oberarm.
„Die Herren, was ist denn hier los?“, will Audrey Bourgeois wissen. „Agreste macht mir eine Praktikantin abspenstig!“, verzieht Lacroix das Gesicht. „Gabriel?“, möchte Audrey wissen. „Da ich ihr zuerst ein Praktikum angeboten habe, ist es eher anders herum!“, erwidert der Platinblonde. „Könnt ihr beiden nicht einmal friedlich mit einander? Um wenn geht es denn genau?“, seufzt Audrey. „Um Marinette, Maman!“, wirft Chloé ein. „Gut Marinette, wie siehst du das?“, wendet die Style Queen sich an besagte. „Nun ich hatte mich bei Maje beworben, für ein Praktikum. Ich wurde zu einem Gespräch eingeladen. Monsieur Lacroix hat mir dann sehr deutlich gesagt: Sie sind kindisch und ihre Arbeit ist schlampig. Sie gehören nicht in die Modebranche. Gehen sie in die Küche oder suchen sie sich etwas, das besser zu ihnen passt. Danach habe ich bis heute nichts mehr von Maje gehört. Monsieur Agreste hingegen hat mir gesagt, dass ihm meine Entwürfe gefallen und man an einigen Dingen sicher noch Arbeiten muss, aber sie potenzial haben!“, erklärt die Blauäugige leise. „Nun Eren in diesem Fall, bist du selber schuld. Gabriel war schneller als du!“, seufzt Audrey. Wütend stapft Lacroix davon. „Du weisst, dass er dir das nachtragen wird!“, merkt Audrey an und nippt an ihrem Glas. „Soll er. Du weisst, dass ich nichts auf seine Meinung gebe!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Du solltest trotzdem vorsichtig sein, gerade jetzt. Es ist gerade wenige Tage her, dass die Leiche deiner Frau gefunden wurde. Die Presse giert danach, einen Skandal präsentiert zu bekommen!“, erklärt die Style Queen. „Ich weiss, darum halte ich mich auch von der Presse fern!“, gibt er nach. „Es war nur ein Hinweis!“, zieht die Blonde die Augenbraue hoch. Kurz wirft sie ihrer Tochter einen auffordernden Blick zu.
„Adrien, kommst du mit zu Luka und Juleka?“, will Chloé wissen. „Sicher, Marinette kommst du auch?“, erwidert Adrien. „Ich bleibe hier!“, lehnt Marinette ab. Schnell zieht Chloé Adrien mit sich.
„Gabriel, momentan solltest du wirklich vorsichtig sein. Ich bin sicher in ein bis zwei Monaten wird die Presse sich beruhigt haben. Solange solltest du dich aber zurücknehmen!“, rät Audrey dem Designer. „Wenn du schon von ihnen sprichst, da kommen sie!“, grummelt Gabriel und tritt etwas dichter zu Marinette.
„Madame Bourgeois, Monsieur Agreste, dürfen wir ihnen einige Fragen stellen?“, möchte Nadja Chamack wissen. „Nun, dafür sind sie wohl hier!“, lächelt die Style Queen. „Monsieur Agreste, wussten sie, dass ihre Frau noch lebte?“, will da Alya wissen. „Woher hätte ich das, wissen sollen? Sie verschwand vor fast zwei Jahren spurlos, auf einer ihrer Reisen!“, erwidert Gabriel schlicht. „Sicher, dass sie nicht vor ihnen geflohen ist?“, will ein anderer Reporter wissen. Er war muskulös, leicht gebräunt und hatte blondes Haar. „Wieso hätte sie das tun sollen?“, will Gabriel wissen. „Nun, vielleicht hat sie von ihrem Onkel erfahren. Hatte Angst, sie wären genauso ein Monster wie er?“, will nun wieder Alya wissen. „Wovon bitte reden sie da?“, schnaubt Audrey. „Von Aaron Grassette, dem Kinderschänder!“, kommt es wieder von dem blonden Reporter. „Was lässt sie denken, dass Emilie nicht von Anfang an von ihm wusste?“, kommt es kalt von Gabriel. Deutlich spürt er, wie Marinette sich leicht an seine linke Seite drückt. „Weiss ihr Sohn den von ihm?“, will Alya wissen. „Ja, er weiss von meinem Onkel und auch das er gefährlich ist!“, hält der Designer sich kurz. „Ach und sie wollen uns sagen, dass sie nichts mit den Taten ihres Onkels zu tun hatten?“, will der blonde Reporter wissen. „Was wollen sie mir unterstellen?“, bleibt Gabriel ruhig. „Nach den Akten, kannten sie einige der Opfer!“, knurrt Alya. „Ich ging mit einigen von ihnen zur Schule. Einige waren Gäste im Restaurant meiner Grosseltern. Macht mich das zu einem Vergewaltiger?“, möchte er von der jungen Bloggerin wissen. „Nein, nur wie konnten sie nie etwas bemerken?“, will der blonde Reporter hören. „Wie hätte ich es merken sollen? Erst nach dem Tod meiner Eltern, kam ich in seine Obhut. Viel seiner Taten beging er davor!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Das soll jemand glauben? Was war mit Philippe Bustier?“, will Alya wissen. „Er war der Erste, der etwas gesagt hat. Ohne ihn, wäre es nie zu der Verhandlung gekommen!“, kommt es Monoton von dem Grauäugigen. „Sie kannten ihn?“, will der blonde Reporter hören. „Ja, wir waren in derselben Klasse und kamen gut miteinander aus!“, bestätigt Gabriel. „Sie wollen uns sagen, sie haben nicht mitbekommen, wie ihr eigener Onkel einen ihrer Freunde vergewaltigt hat!“, faucht Alya. „Wie hätte Monsieur Agreste es bemerken sollen, wenn duzende Andere es nicht bemerkt haben oder nicht bemerken wollten!“, braust da Marinette auf. „Dich hat niemand gefragt Dupain-Cheng!“, schnauzt Alya. „Nun Mademoiselle Césaire ich habe es nie bemerkt. Wenn sie mir vorwürfe machen wollen, tun sie es. Bedenken sie aber, wie viele Vergewaltiger einfach davonkommen, weil man nicht den Täter, sondern die Opfer verantwortlich macht. Wer würde bitte einem dreizehn- vielleicht vierzehnjährigen glauben, der behauptet von einem hoch angesehenen Mitglied der Gesellschaft missbraucht worden zu sein? Wer würde es glauben? Niemand wollte Philippe Bustier, der damals siebzehn war glauben, bis er sich das Leben genommen hat. Er war bei der Polizei, beim Jugendamt, bei seinen Lehrern und bei seinen eigenen Eltern. Niemand hat zugehört. Niemand ausser seinen Freunden, die genauso machtlos waren wie er selber es war!“, stellt Gabriel leise klar. Geschockt starrt Alya den Designer an. „Es ist oft so, dass gerade die Personen, die dem Täter am nächsten stehen, es am wenigsten erwarten oder glauben würden. Sie sind die, die davon am härtesten getroffen werden!“, seufzt Nadja. „Damit haben sie recht, meine Grosseltern trieb es ins Grab!“, nickt Gabriel. Einige Momente herrscht Stille.
„Stimmt es, dass sie die Leichen der Dupain-Chengs gefunden haben?“, möchte Nadja dann vorsichtig wissen. „Ja“, gibt Gabriel knapp zurück. „Waren sie schon tot oder konnte man sie einfach nicht mehr retten?“, will Alya wissen. Sanft festigt Gabriel seinen Griff um Marinette. „Sie waren bereits tot!“, erklärt er ehrlich. „Wie haben sie sie gefunden?“, hackt Alya weiter. „Wenn sie das wissen wollen, sollten sie sich an die Pariser Polizei wenden!“, lehnt Gabriel es ab zu Antworten. „Tatsächlich? Denken sie nicht die junge Dame an ihrer Seite hat auch ein Recht, das zu wissen?“, will der blonde Reporter wissen. „Warum glauben sie, dass Mademoiselle Dupain-Cheng das nicht längst weiss?“, stellt Gabriel eine Gegenfrage. „Dann könne sie die Frage doch beantworten!“, kommt es von dem Blonden. „Stimmt es, dass Monsieur Dupain zweigeteilt wurde und seine Organe durch den ganzen Laden verteilt waren?“, kommt es scheinheilig von Alya. Das war zu viel für Marinette. Mit Tränen in den Augen klammert sie sich an den Designer. „Audrey, Liebes würdest du Marinette zu ihrem Onkel und Ming begleiten?“, bittet er die Style Queen und schiebt Marinette sanft zu ihr. Audrey nickt nur und zieht das Mädchen mit sich.
„Nun zu ihnen Mademoiselle Césaire. Macht es ihnen wirklich spass? Finden sie es lustig, jemanden so bloss zu stellen? Mademoiselle Dupain-Cheng hat ihre Eltern gerade erst verloren und sie finden es richtig, ihr solche Dinge in aller Öffentlichkeit entgegen zu schleudern?“, will Gabriel wissen. „Sie wusste es doch schon!“, zuckt Alya die Schultern. „Es zu wissen ist etwas anderes, als es so brutal vor die Füsse geschleudert zu bekommen. So etwas ist abscheulich!“, weisst Gabriel sie zurecht. „Aber es sind doch nur die Tatsachen!“, lacht der blonde Reporter. „Er hat aber recht, es ist abscheulich!“, stimmt Nadja dem Designer zu.
„Papa, was ist mit Marinette? Sie steht ja völlig neben sich!“, kommt Adrien dazu. „Mademoiselle Césaire fand es lustig, ihr zu sagen wie die Leiche ihres Vaters zugerichtet war!“, seufzt Gabriel und legt seinem Sohn die Hand auf die Schulter. „Was? Sie hat ihr das gesagt? Aber sogar du hast dich bei dem Anblick übergeben!“, keucht der Grünäugige. „Sie haben sich übergeben?“, kommt es geschockt von Nadja. „Ja, als ich Tom Dupain fand, war das Erste was ich getan habe mich zu übergeben. Einen Mann zu finden, dessen Torso entzweigerissen ist. Ist kein sehr schöner Anblick. Das ich Monsieur Dupain kannte, hat den Anblick nicht weniger schlimm gemacht!“, nickt Gabriel. „Auch wenn Mademoiselle Césaires Beschreibung durchaus übertrieben war. Seine Organe waren nicht im ganzen Laden verteilt, sondern nur zwischen den Hälften seines Körpers!“, fügt er an. „Also stimmen die Gerüchte!“, flüstert Nadja.
„Wie war es eigentlich, für sie und Adrien als sie die Leiche ihrer Frau zu Gesicht bekamen?“, will der blonde Reporter wissen. „Denken sie wirklich, ich hätte meinen Sohn ins Leichenschauhaus mitgenommen?“, kommt es ungläubig von dem Platinblonden. „Wie sehr hat es sie schockiert, wie ihre Frau gefunden wurde?“, will Alya wissen. „Ich weiss nicht wie sie gefunden wurde. Ich weiss wo sie gefunden wurde und auch wie sie im Leichenschauhaus aussah!“, brummt Gabriel. Da dreht Alya ihm und Adrien ihr Handy zu. Es zeigt ein Bild von Emilie. Sie hängt kopfüber an der Spitze des Eifelturms, auf ihrer Stirn die eingebrannte Schrift und in ihrer Brust ein Loch, genau dort wo ihr Herz sein sollte. Gabriel muss leer Schlucken um nicht zu Würgen. Adrien japst nach Luft und fängt an zu Zittern. „Wie kommen sie an ein solches Bild?“, bringt Gabriel beherrscht hervor. „Aus zuverlässiger Quelle!“, zuckt Alya die Schultern. „Adrien geh doch bitte zu Nathalie!“, bittet Gabriel. Doch Adrien steht da wie erstarrt. „Gabriel, Adrien!“, erklingt da die Stimme von Amelie Fathom. „Amelie, Felix, schön euch zu sehen!“, nickt Gabriel ihnen zu. „Adrien, geh doch mit Felix und sieh nach Marinette!“, schiebt er seinen Sohn zu dessen Cousin. Sofort zieht Felix seinen Cousin mit sich.

„Adrien was ist los?“, will Felix sofort wissen. „Maman!“, haucht Adrien und rennt in Gina. „Huch Adrien entschuldige. Was ist los?“, kommt es sofort von der Älteren als auch schon Tränen über Adriens Wangen laufen. Sanft zieht Gina ihn an ihre Brust. „Weisst du was mit ihm ist?“, möchte Gina von Felix wissen. „Madame, ich bin Felix, Adriens Cousin. Nein ich weiss nicht was los ist. Schon als Maman und ich zu ihm und Onkel kamen, wirkte er merkwürdig. Onkel hat ihn sofort mit mir weggeschoben!“, erklärt Felix schnell. „Oh, nenn mich Gina. Ich bin Marinettes Grand-mère. Adrien sagst du mir bitte was ist?“, lächelt Gina sanft. „Maman“, nuschelt Adrien nur. „Du musst mir schon mehr sagen. Komm gehen wir zu Marinette und Nathalie!“, schiebt sie Adrien und auch Felix in diese Richtung.
„Grand-mére was ist mit Adrien?“, will Marinette sofort wissen und ergreift dessen Hand. „Keine Ahnung. Er hat mich fast überrannt und redet nicht!“, seufzt Gina. „Und du bist sicher, dass du nichts mitbekommen hast?“, wendet Gina sich noch mal an Felix. „Tut mir leid. Ich weiss nicht was ist. Ich weiss nur, dass Onkel sehr besorgt gewirkt hat!“, erklärt er. „Hallo Felix!“, nickt Marinette dem Blonden zu. „Marinette, Nathalie!“, grüsst er zurück. „Adrien, sagst du mir was los ist?“, möchte Nathalie sanft wissen und zieht Adrien sanft in eine Umarmung. „Alya…. Maman…. Bild…. Blut….Verräterin….“, ist alles, was zu verstehen ist. „Alya?“, knurrt Marinette und schon war sie auf dem Weg zurück zu Monsieur Agreste. „Felix, pass bitte auf, dass sie nichts dummes macht!“, bittet Nathalie. Sofort eilt Felix der Blauhaarigen nach.

„Gabriel, was ist los?“, möchte Amelie wissen. „Das!“, damit reist er Alya ihr Handy aus den Fingern und reicht es Amelie. Diese schnappt erschrocken nach Luft, als sie das Bild ihrer Schwester sieht. „Emilie!“, entweicht es ihr und in ihren Augen bilden sich Tränen. „Wurde sie so gefunden?“, fragt die Blonde zitternd. „Anscheinend!“, nickt Gabriel. „Ich frage noch ein Mal. Woher haben sie das Bild?“, wendet er sich an Alya. „Ich kann meine Quellen nicht preisgeben!“, schnappt diese. „Gut dann werde ich jetzt die Polizei rufen!“, stellt er klar. „Agreste, halten sie mal die Luft an. Mademoiselle Césaire ist nicht verpflichtet ihre Quellen offen zu legen!“, schnappt der blonde Reporter. „Ihnen ist schon klar, dass es um einen Mord geht? Sie ist verpflichtet die Polizei über dieses Bild in Kenntnis zu setzten!“, schnaubt Gabriel.
„ALYA, was fällt dir eigentlich ein!“, verhindert Marinette das noch etwas gesagt werden kann. Gabriel kann das Mädchen gerade noch so um die Taille packen, bevor sie auf Alya los geht. „Beruhig dich!“, brummt er ihr ins Ohr. „Was hast du Adrien angetan!“, faucht Marinette weiter. „Ich habe ihm nur gezeigt, wie seine Mutter gefunden wurde. Er hat ein Recht, das zu wissen!“, zuckt Alya die Schultern. Felix tritt zu seiner Mutter, die immer noch das Handy in den Fingern hält und nimmt es ihr ab. „Scheisse!“, entweicht es ihm. Sofort nimmt Marinette ihm das Handy ab. „Ist das dein Ernst Césaire? Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!“, faucht Marinette und wirft Alya ihr Handy zu. „Erst verbreitest du Lügen über Ladybug und jetzt zeigst du Adrien solche Bilder? Ist dir klar, wie sehr ihn das Traumatisieren könnte? Willst du ihn psychisch kaputt machen?“, kommt es geschockt über die Lippen der Blauäugigen. Sanft legt Gabriel seine Hände auf die Schultern der Vierzehnjährigen. Sie hatte recht, darum würde er das auch nicht so stehen lassen. „Mademoiselle Césaire, sie können mit einer Anzeige rechnen. Ich bin sicher die Polizei wird nicht erfreut sein, zu erfahren, dass sie möglicherweise Beweismittel zurückbehalten oder sogar den Täter decken!“, damit zieht Gabriel sein Handy hervor. „Monsieur Agreste, ich kümmere mich darum. Sehen sie nach ihrem Sohn!“, damit packt Nadja Alya am Arm und zieht sie mit sich.
„Wie kann sie nur!“, flüstert Marinette heiser. „Wo ist Adrien?“, fragt Gabriel einfach. „Bei Grand-mère und Nathalie!“, erwidert Marinette und blickt zu dem Designer auf. „Gehen wir zu ihm. Es bringt nichts, sich über Mademoiselle Césaire aufzuregen. Sie ist einfach nur Sensations Geil und nichts anderes!“, seufzt Gabriel und blickt zu seiner Schwägerin. „Amelie?“, fragt er vorsichtig. Da beginnen die Tränen über deren Wangen zu rinnen. Seufzend tritt Gabriel vor sie und zieht sie sanft an seine Brust. Zitternd drückt die Ältere ihr Gesicht in seine linke Schulter. Wegen des Schmerzes verzieht er kurz das Gesicht. „Schsch, alles gut!“, murmelt er ihr leise zu. „Wer konnte ihr das nur antun?“, flüstert Amelie. „Ich weiss es nicht Amelie. Ich weiss es nicht!“, seufzt er resigniert. Marinette und Felix stehen einfach stumm daneben. „Komm, wir sollten zu Adrien!“, bittet Gabriel und schiebt seine Schwägerin sanft von sich. „Du hast recht!“, nickt sie und hängt sich bei ihm sein. Seine freie Hand legt Gabriel an Marinettes Rücken.

„Gabriel, was genau ist passiert?“, möchte Nathalie wissen, als sie sie erreichen. Adrien und Gina standen etwas entfernt am Terrassengeländer. „Es nennt sich Alya Césaire. Ich weiss nicht wie, aber sie hat ein Bild davon, wie Emilie auf dem Eifelturm gefunden wurde. Das hat sie Adrien und mir stolz präsentiert!“, erklärt der Designer leise. „Nein, wie kann diese Göre es sich wagen?“, braust Nathalie geschockt auf. „Nathalie, bleib ruhig. Einen Skandal sollten wir vermeiden!“, bittet Gabriel sanft. „Aber er ist völlig aufgelöst und steht neben sich!“, bringt Nathalie hervor. Genau sah Gabriel die Sorge in ihren Augen. „Marinette, siehst du bitte nach ihm?“, bittet der Grauäugige sie. „Natürlich, aber vielleicht wird es Zeit, Alya eins reinzuwürgen!“, merkt sie an und geht mit Felix zu ihrer Grand-mère und Adrien. Natürlich wusste Gabriel genau was sie meinte. Und er konnte nicht anders als ihr recht zu geben.
„Gabriel was jetzt?“, will Nathalie wissen. „Wir kümmern uns um Adrien. Er braucht uns jetzt nur um so mehr. Ich wollte ihm den Anblick eigentlich wirklich ersparen. Aber jetzt wo er das gesehen hat, müssen wir ihm helfen, das zu verarbeiten!“, bringt Gabriel leise hervor. „Du hast recht, mehr können wir nicht tun!“, nickt Amelie. „In welchem Hotel seid ihr?“, seufzt Gabriel leise. „Wir sind im Le Grand Paris. Aber wenn es dir lieber ist, kommen wir ins Anwesen!“, erklärt Amelie sanft. „Ich denke, dass ich morgen erst in aller Ruhe mit Adrien reden sollte. Dann könnt ihr ab Montag gerne Zimmer im Anwesen beziehen. Ihr seid natürlich Herzlichst zum Abendessen eingeladen!“, bittet er seine Schwägerin. Dabei hat er sein Treffen mit Aaron Sonntagnacht im Hinterkopf. „Wir kommen gerne zum Abendessen. Aber rede erst mit Adrien und dann kannst du immer noch sagen, ob wir ins Anwesen kommen sollen!“, lächelt Amelie. „Marinette wohnt einfach auch bei uns. Sie möchte in Paris bleiben. Ihr Onkel lebt in Shanghai und ihre Grand-mère in Italien. Darum werde ich in Zukunft ihr Vormund sein!“, erklärt Gabriel der Blonden. „Sie ist das Mädchen, deren Eltern bei diesem Angriff ums Leben gekommen sind?“, fragt Amelie nach. „Ja, sie und Adrien hatten Glück, dass sie nicht im Gebäude waren!“, nickt Gabriel. „Adrien? Wie meinst du das?“, will Amelie wissen. „Er war bei ihr. Sie haben an einem Schulprojekt gearbeitet. Haben dann aber kurz vor dem Angriff eine Pause eingelegt und waren draussen, als dieses Vieh angriff!“, seufzt Gabriel. „Schiesse, haben sie die Leichen gefunden?“, keucht Amelie. „Adrien hat die Leiche ihrer Mutter gesehen. Sie hatte nur eine Kopfverletzung. Nichts stark Traumatisierendes. Ich bin nur froh, hat er ihren Vater nicht gesehen. Das hat selbst mir den Magen gedreht!“, nuschelt der Designer. „Du hast die Leichen gefunden?“, versichert sie sich. „Das und ich habe einen Rettungswagen für Marinette gerufen. Sie hat eine schlimme Verletzung an der linken Seite. Wenn ihr Zustand stabil bleibt, geht sie ab Montag wieder zur Schule. Die letzte Woche hat sie im Anwesen verbracht!“, erklärt er leise. „Sicher, dass das eine gute Idee ist?“, möchte Amelie wissen. „Wenn ich sie nicht gehindert hätte, wäre sie schon am Dienstag wieder zur Schule gegangen. Montagabend wurde sie auf eigenen Wunsch aus dem Krankenhaus entlassen. Sie hat Mühe mit dem alleine sein und mit Stille. Es ist mir schon am Dienstag sehr stark aufgefallen!“, erzählt er ihr leise. „Mhm, ich weiss nicht, ist das normal?“, wundert die Blonde sich. „Es ist nicht ungewöhnlich. Es ist eine einfache Taktik, um das Passierte von sich zu schieben. Wenn sie alleine ist oder nichts zu tun hat fällt ihr das sehr schwer. Darum sucht sie die Nähe und Beschäftigung. Wenn sie nachts wach wird, stellt sie sich in die Küche und bäckt!“, erklärt nun Nathalie. „Ist das nicht schlecht? Sollte sie das Ganze nicht irgendwie verarbeiten?“, will die Blonde wissen. „Eigentlich ja, aber es ist noch sehr frisch. Solange sie nichts Dummes tut, möchte ich ihr noch etwas Zeit lassen!“, nickt Gabriel. „Etwas Dummes tut?“, will jetzt Nathalie wissen. „Ich habe dich nicht ohne Grund gebeten ihre Medikamente wegzuschliessen, so dass nur du oder ich sie ihr geben können!“, seufzt Gabriel. „Was willst du damit sagen?“, fragt Amelie nach. „Das ich weiss, wie impulsiv Kinder in ihrem Alter nach einem Verlust handeln können!“, hält er sich kurz. „Gabriel, was soll das heissen? Hast du schon mal erlebt, wie ein Kind sich umbringen wollte?“, haucht Nathalie. „Nein, ich war dieses Kind. Ich habe im alter zwischen Vierzehn und Achtzehn drei Mal versucht mich umzubringen!“, seufzt er. „Was?“, keuchen Nathalie und Amelie synchron. „Warum?“, will Amelie leise wissen. „Lange Geschichte, aber kurz. Als ich Vierzehn war, starb meine Schwester. Nach ihrem Tod habe ich Medikamente geschluckt. Zwei Jahre später nach dem Tod meiner Eltern habe ich es mit anderen Medikamenten versucht. Und mit Siebzehn, habe ich mir beidseitig die Pulsadern aufgeschnitten. Die ersten beiden Male hat Tom mich gefunden. Beim dritten Mal war es Gina. Wäre sie keine Ausgebildete Krankenschwester, hätte ich nicht überlebt!“, seufzt Gabriel. „Das wusste ich nicht, Emilie hat nie etwas gesagt!“, flüstert Amelie. „Sie wusste es nicht. Sie wusste, dass meine Eltern tot sind, aber sonst wusste sie nichts. Ich sollte dich noch warnen Amelie. Wenn die Reporter dich auf meinen Onkel ansprechen. Er ist ein verurteilter Straftäter. Emilie wusste nichts von ihm. Den Reportern habe ich gesagt, sie hätte von ihm gewusst. Er wurde vor vier Wochen aus dem Gefängnis entlassen!“, erklärt Gabriel leise. „Siebzehn? Also vor seiner Verhandlung?“, flüstert Nathalie. „Drei Tage davor!“, nickt er nur. „Weshalb wurde er verurteilt?“, möchte Amelie wissen. „Vielleicht später, hier ist der falsche Ort und zu viele Ohren!“, brummt er. Amelie nickt nur blass. „Wir sollten wohl zu Adrien!“, bemerkt Nathalie und deutet in die Richtung.

„Gabriel?“, wird er gerufen, als sie Gina, Felix, Adrien und Marinette erreichen. Überrascht wendet er sich Mings Stimme zu. „Ming was gibt es?“, möchte er wissen. „Dieses Kleid!“, damit hält sie ihm ihr Handy hin. Sofort sieht er die Skizze eines dezent lila Kleides im Empire-Schnitt mit Schmetterlingsapplikationen in den verschiedensten Rosa- und Violetttönen. „Das Kleid ist atemberaubend!“, nickt er. „Ich will es als Hochzeitskleid. Kennst du den Designer?“, möchte sie wissen. Die Style Queen, Wang, Renè und einige Reporter waren mit Ming zu ihnen gekommen. Schnell gleitet Gabriels Blick zur Signatur. Eigentlich nahm er schon an, dass es von Marinette war, aber er wollte sicher sein. MDC, stand als Signatur und zaubert ihm ein lächeln aufs Gesicht. „Was Lächelst du so? Sag schon kennst du den Designer?“, will sie wissen. Da kommt auch Lacroix dazu und blickt auf das Handy. „Hübsch, wer ist der Designer?“, wunder der Headdesigner von Maje sich. Auch Marinette war zu ihm getreten und blickte auf das Bild. „Sag schon wie heisst er und wie kann ich ihn Kontaktieren?“, quengelt Ming. „Also der Designer ist MDC, er ist ein aufstrebendes Talent. Er ist nicht gerne in der Öffentlichkeit und lässt hauptsächlich seine Werke für sich sprechen. Wenn du das Kleid willst, bin ich sicher, ich kann mit ihm reden!“, schmunzelt der Designer verschmitzt. „Mein Gott, wie schön das ist!“, kommt es entzückt von Amelie, die über seine Schulter linst. „Kannst du nicht ein Treffen für mich organisieren?“, will Ming wissen. „Ich weiss nicht, er ist etwas eigen. Ich kann es versuchen, aber versprechen kann ich nichts!“, grinst Gabriel und zwinkert Marinette unbemerkt zu. Diese grinste einfach zurück. „Gabriel, bitte! Ich brauche dieses Kleid!“, fleht Ming. Kurz wartet Gabriel und bemerkt das kaum merkliche Nicken von Marinette. „Das Kleid bekommst du. Nur ein Treffen kann ich dir nicht garantieren. Jagged wird dir sicher sagen, wie scheu MDC ist. Er hat das Cover seines letzten Albums gemacht!“, kurz blickt er auffordernd zu diesem. „Ja das stimmt. MDC ist sehr, sehr scheu!“, seufzt Jagged. „Ich brauche dieses Kleid!“, fleht Ming. „Ming, das Kleid bekommst du. Das ist kein Problem. Ich ruf MDC kurz an und in zehn Minuten steht unter dem Poste, dass du in dem Kleid Heiraten wirst!“, seufzt er. „Dann mach, ich will seine Stimme hören!“, verlangt Ming.
Schnell zieht Marinette Luka mit nach drinnen. „Okay warte kurz!“, langsam wählt er Marinettes Nummer ein.
„Luka du musst MDC sein bitte, verstell leicht die Stimme und mach das für mich!“, damit zieht sie ihr Handy und ihr Skizzenbuch hervor, sie hatte am Morgen nur die Vorderseite gepostet und zeigte Luka schnell die ganze Skizze. „Okay, schreib auf was ich jeweils antworten soll!“, seufzt er. Da Klingelt schon das Telefon.
„MDC, hier ist Gabriel Agreste!“, meldet Gabriel sich als abgenommen wird. „Monsieur Agreste!“, erwidert Luka mit leicht verstellter Stimme. „MDC, ich stelle dich auf Laut. Ich habe hier eine Frau, die sich in dein Schmetterlingskleid verliebt hat!“, damit zieht Gabriel das Handy vom Ohr und stellt auf laut. Luka hatte sofort auf Laut gestellt, damit Marinette alles mithören konnte. „In mein Schmetterlingskleid? Das habe ich doch erst heute Früh gepostet und dann auch nur die Front!“, liest Luka ab. „Ja, aber sie liebt es und als ihr Trauzeuge, muss ich dich darum bitten, es als ihr Hochzeitskleid zu fertigen!“, grinst Gabriel. Er liebte den Einfallsreichtum des Mädchens. „Als Hochzeitskleid? Du als Trauzeuge Gabriel?“, liest Luka weiter was Marinette schreibt. „Ja, so sieht es aus. Würdest du mir diesen Gefallen tun und es fertigen?“, möchte Gabriel wissen. „Naja, ich weiss nicht. Ist die Dame sich den absolut sicher, dass sie es möchte? Empire-Schnitt, lange Ärmel, Schnürung am Rücken mit Schwarzer Seide, die Schmetterlingsapplikationen, es hat keine Schleppe, es ist auch nicht weiss!“, erklingt es von der Stimme, die MDC sein soll. „Ja, ja, ja. Genau das will ich. Ich bin keine junge Frau mehr. Weiss würde überhaupt nicht passen! Ich will dieses Kleid, es ist mir egal was es kostet ich liebe es und will in keinem anderen Kleid heiraten!“, fleht Ming. „Dann, wenn sie es wirklich so sehr möchten. Dann mache ich es. Dann poste ich es noch vollständig und schreibe dazu, dass es eine Auftragsarbeit ist. Wessen Namen darf ich den darunter setzten?“, liest Luka Marinettes Worte weiter vor. „Ming Na Wen, wird die glückliche Braut sein, die deine Kreation vor dem Traualtar tragen wird!“, lächelt Gabriel. „Dann erwarte ich ihre Masse, für das Finale Fitting, lasse ich dir das fertige Kleid zukommen Gabriel!“, mit diesen Worten legt Luka auf. Schnell macht Marinette den Post fertig und stellt es Online. Schnell eilen sie und Luka zurück.
„Ich habe dir gesagt, das Kleid bekommst du. Habe ich dir zu viel versprochen?“, möchte Gabriel von Ming wissen, kaum ist der Anruf beendet. „Ich bekomme mein Traumkleid!“, quietscht sie und fällt dem Designer um den Hals. „Wenn du es verlangen würdest, würde ich dir die Sterne, an deinem grossen Tag, zu Füssen legen. Das ist doch mein Job, als dein Trauzeuge!“, grinst er sie schelmisch an. Sanft erwidert er die Umarmung. „Dieser MDC hört sich interessant an. Aber woher kennst du ihn?“, will Lacroix wissen. „Weisst du, reiner Zufall, dass ich über ein hübsches Stück von ihm gestolpert bin. Seither, da folge ich ihm auf Instagram und bin immer auf dem Laufenden!“, kommt es lapidar von Gabriel. Gabriel war froh, dass Marinette ihre Signatur zu MDC geändert hatte und das auch auf dem Hut. Auch wenn die Signatur auf den Bildern des Hutes nicht zu sehen war. Auch hatte sie nur erwähnt, dass sie ihn für Agreste gefertigt hätte, nichts von dem Wettbewerb. „Oh, scheisse. Meine Brautjungfern brauchen doch auch noch passende Kleider!“, entflieht es Ming da. „Bekommst du und wenn ich die Persönlich nähe!“, lächelt Gabriel mild. „Wirklich, du würdest dich für die Kleider meiner beiden Brautjungfern an die Nähmaschine setzen?“, freut Ming sich. „Oh ich bin sicher, die Nichte deines Verlobten wird mir gerne zur Hand gehen!“, gluckst er nun. „Oh du bist der Beste!“, mit diesem Satz springt sie ihm mit so einer Wucht in die Arme, dass er nach hinten kippt und mit ihr auf sich, Rücklings auf den Boden kracht. „Ahhh“, ächzt er als Ming sich aufsetzt und ihn erschrocken ansieht. „Hattest du schon so viel Wein, dass dein Gleichgewicht so schlecht ist?“, blinzelt sie ihn an. „Nein“, brummt er und drückt sich in eine sitzende Position, Ming immer noch auf seinen Beinen. „Könntest du von mir runter? Ich wollte nicht länger als nötig auf dem Boden sitzen!“, seufzt er. „Oh, natürlich!“, japst sie mit roten Wangen und springt auf. Ächzend richtet auch der Grauäugige sich auf. „Du hast dich auch wirklich nicht verletzt oder?“, möchte Ming besorgt wissen. „Alles gut, ich werde wohl die nächsten Tage Rückenschmerzen haben, aber ansonsten!“, zuckt er die Schultern. „Es war nicht meine Absicht, dich von den Füssen zu reissen!“, beteuert sie erneut. „Ming, alles gut!“, winkt er ab. „Langsam frage ich mich, ob ich eifersüchtig auf Monsieur Agreste sein muss!“, bemerkt Wang und verschränkt gespielt beleidigt die Arme. „Wang, Liebling nein. Du bist die Liebe meines Lebens. Aber Gabriel war nun mal und wird es auch immer bleiben, meine Nummer Zwei!“, beteuert Ming und küsst ihren Verlobten. Dieser schlingt seine Arme sofort um die zierliche Chinesin und drückt sie eng an sich. „Nehmt euch ein Zimmer!“, flutscht es da über Ginas Lippen. „Gina, also wirklich!“, stösst Gabriel ihr den Ellenbogen in die Rippen. „Sicher, dass alles gut ist. Sah echt heftig aus, wie du aufgeschlagen bist!“, flüstert sie ihm zu. „Mein Rücken wird die nächsten Tage motzen und vermutlich bekomm ich eine Beule. Aber sonst alles gut. Sah vermutlich spektakulärer aus, als es war!“, schmunzelt er der ehemaligen Krankenschwester zu. „Sonst soll Marinette mich sofort anrufen!“, brummt Gina. „Geht klar!“, nickt er.

Chapter 17: Kapitel 16; Ein Angriff und ein Scherbenhaufen

Summary:

Noch ein Monster und scheisse das war dann knapp.

Chapter Text

Kapitel 16; Ein Angriff und ein Scherbenhaufen

„BOOMM“, reist eine Explosion alle Aufmerksamkeit auf sich. Am Himmel war ein geflügelter Löwe zu sehen. „Was zum Geier ist das denn?“, will Audrey wissen. „Sieht aus wie eine Mantikor. Körper und Gesicht eines Löwen, die Flügel eines Adlers und den Schwanz eines Skorpions!“, entkommt es Nathalies Lippen. „Ein Mantikor? Wirklich?“, will Wang wissen. Gabriel schleicht sich unbemerkt weg. Auch Marinette schafft es sich davon zu stehlen.
„Sie sollten drinnen Schutz suchen!“, erklärt Ladybug als sie auf dem Terrassengeländer landet. „Ladybug, hast du schon einen Plan?“, kommt Cat Noir dazu. „Hey Kitty, bisher noch nicht. Was ist das überhaupt?“, zuckt sie die Schultern. „Ein Mantikor, der Schwanz ist gefährlich, sein Gift ist Tödlich!“, schlendert Hawk Moth über die Terrasse, durch die Menge, zu Ladybug und der Katze. „Ach auch schon da?“, wundert sich Cat. „Siehst du doch Streuner!“, seufzt Hawk Moth. „Weisst du Schmetterling, langsam nervst du mich!“, brummt Cat. „Jungs, fertig jetzt. Wir müssen uns um das Vieh kümmern!“, schnauzt Ladybug die beiden an. „Natürlich, M’Lady!“, nickt Cat. „Also der Schwanz ist gefährlich, wie erledigen wir das Vieh dann?“, seufzt Ladybug. „Queen Bees Fähigkeit, wäre sicher hilfreich!“, überlegt Hawk Moth. „Bin ja schon da, müsst ihr die Partys immer ohne mich anfangen?“, kommt es von genannter und sie landet neben Hawk Moth. „Du bist heute ganz schön spät!“, bemerkt Cat. „Ich musste ja auch noch wen einsammeln!“, bemerkt Queen Bee. Da landen Ryuko, Tigress und Viperion neben ihr. „Also, Plan A: Wir lenken das Vieh ab. Du Cat, machst es unschädlich. Hawk Moth, du gibst Cat Rückendeckung!“, weisst Ladybug an. „Jawohl!“, kommt es von allen ausser Cat. „Warum er?“, hackt die Katze nach. „Weil er die meiste Erfahrung hat!“, hält Ladybug sich kurz und ist weg. Alle ausser Cat und Hawk Moth folgen ihr. „Welchen Körperteil greife ich am besten an?“, seufzt Cat. „Versuch es von unten am Hals oder Kinn, mit viel Glück ist der Schwanz nicht lang genug!“, empfiehlt Hawk Moth. „Wenn er doch lang genug ist?“, will Cat wissen. „Lass dich nicht stechen, aber ich versuch mich um den Schwanz zu kümmern!“, erklärt der Schmetterlingsheld. „Dann los!“, stösst auch Cat sich vom Boden ab. Sofort springt der Ältere hinterher. „Viperion, halt dich bereit!“, ruft er diesem zu. „Mach ich!“, ruft der zurück.
Als der Mantikor abgelenkt ist, schiesst Cat auf das Kinn zu, doch der Schwanz war schon bereit. „Cat“, schreit der Ältere. Gerade so bringt Hawk Moth sich zwischen Cat und die Spitze. Hart bohrt diese sich in seinen Brustkorb. Mit einem Keuchen kommt ein Schwall Blut aus dem Mund des Helden. Mit den Augen sucht der ehemalige Schurke nach Ladybug und findet sie bei Viperion. „Scheisse Hawk Moth!“, schreit Cat und fängt seinen Sturz ab. Sofort setzt Viperion die Zeit zurück.
„Also Cat der Schwanz reicht bis zum Kinn. Hawk Moth, dich zu Opfern ist keine Option!“, seufzt Viperion. „Du hast die Zeit zurückgestellt?“, will Ladybug wissen. Sie war verwirrt. Immer noch sah sie wie Hawk Moths Augen plötzlich ermatten und Cat ihn festhält. „Jup, jemand muss den Schwanz effektiv beschäftigt halten. Oder Queen Bee muss ihn Lähmen!“, erklärt Viperion. „Gut, Bee schaffst du das?“, will Ladybug wissen. „Krieg ich hin!“, seufzt sie. Neuer Versuch, Ablenkung starten, Queen greift den Schwanz an. Sie ist zu langsam, wieder wirft Hawk Moth sich dazwischen. Dieses Mal erwischt es seine linke Schulter. „Fuck!“, schreit er auf. „Viperion, back!“, schreit Queen Bee. Sofort wird die Zeit wieder zurückgesetzt.
„Der Schwanz schon wieder. Queen war zu langsam. Sie hat es nicht geschafft. Der Schwanz hat sich in Hawk Moths Schulter gebohrt!“, seufzt Viperion. „Hätte ihr das genug Zeit verschafft?“, will Hawk Moth wissen. „Ja schon, aber du“, beginnt Viperion. „Dann machen wir es so. Ich mach den Lockvogel, Queen knockt den Schwanz aus, der Rest lenkt ab und Cat erledigt das Ding!“, kommandiert der Ältere. „Du willst dich opfern?“, keucht Ladybug. Sie kann nicht vergessen wie sie ihn in Cats Armen gesehen hatte. „Der Glücksbringer richtet es!“, versichert er ihr. „Und wenn nicht? Wenn er wieder versagt?“, will sie panisch wissen. „Dann sag meinem Sohn und Mayura, dass ich sie Liebe und beschütze sie für mich!“, bittet er sie. „Nein, ich…“, beginnt sie. „Ladybug es ist unsere beste Chance! Lass sie uns nutzen!“, bittet er sie. „Na gut!“, gibt sie nach. Wieder wird die Ablenkung gestartet, dann greift Hawk Moth den Schwanz an. Die ersten Hiebe wehrt er problemlos mit seinem Stock ab. Dann kommt Queen dazu, wieder schmeisst er sich dazwischen. Wieder erwischt es seine linke Schulter, er wird auf die Terrasse vor der Galerie geschleudert, aber Queen hatte es geschafft. Keuchend versucht Hawk Moth hoch zu kommen, schafft es aber nur sich an einer Scheibe in eine sitzende Position zu bringen. Deutlich hört er die Stimmen der Menschen drinnen. „Hawk Moth!“, kommt da Gina Dupain zu ihm. „Sie sollten nicht hier sein. Gehen sie wieder rein!“, keucht er. „Sie sind verletzt, ich war Krankenschwester!“, versucht sie zu erklären. „Ladybugs Glücksbringer wird das richten!“, wimmelt er ab.
„Cataklysmus!“, lenkt Cats Stimme seine Aufmerksamkeit auf den Kampf. Tigress hatte sich am Schwanz festgeklammert und Cat rammt seine Hand zwischen die Flügel. Das Vieh zerspringt zu Staub. Sie hatten es geschafft. Scharf zieht Hawk Moth die Luft ein, als Hände seine Schulter abtasten.
„Hawk Moth!“, kommen die anderen Helden dazu. „Der Glücksbringer?“, murmelt er nur und sackt gegen Gina. „Ladybug Miraculous!“, wirft Ladybug das Schwert in die Luft. Sofort verschwinden die Schäden und auch Hawk Moths Wunde verschwindet und lässt nur ein dumpfes Pochen und ein feuchtes Gefühl zurück. „Bist du okay?“, will Cat wissen und geht neben ihm in die Hocke. „Ja, meine Schulter pocht zwar, aber das Gift und die Wunde sind weg!“, brummt der Ältere. „Pochen?“, will Ladybug wissen. „Es ist die operierte Schulter, an der es ihn erwischt hat!“, bemerkt Queen Bee als immer mehr Leute auf die Terrasse kommen. „Stimmt, da war ja was!“, seufzt die rote Heldin. „Im Vergleich, zu vor dem Glücksbringer, ist es sehr angenehm!“, versichert Hawk Moth. „Bist du sicher? Nicht das Mayura uns den Hintern versohlt, weil wir nicht auf dich aufgepasst haben!“, will Ryuko scherzend wissen. „Mayura wird mir an die Gurgel gehen, nicht euch!“, schmunzelt der Ältere. „Trotzdem hat sie recht, du solltest die Schulter endlich schonen, sonst verheilt das nie!“, motzt Ladybug ihn an. „Naja, immerhin war es nur seine Schulter. Im ersten Versuch hat das Vieh seinen Schwanz in sein Herz gerammt!“, seufzt Viperion. „Lass das Mayura nicht hören. Sonst kettet sie mich für mindestens eine Woche ans Bett!“, scherzt Hawk Moth. Ladybug muss ein schaudern unterdrücken, als Hawk Moth Viperions Kommentar auf die leichte Schulter nimmt. „Oh, steht da jemand auf Fesselspiele?“, gluckst Cat frech. „Nicht wirklich. Ich bin da absolut kein Fan von!“, stellt Hawk Moth ehrlich fest. „Nur wenn du festgebunden wirst oder auch beim umgekehrten?“, stichelt Cat. „Junge, werde erst mal richtig Erwachsen, dann können wir noch Mal über das Thema reden ja?“, wimmelt der Ältere ab.
„Echt Bettgeschichten, ihr seid Ekelhaft!“, erklingt da die Stimme von Alya Césaire. „Sagt die Frau, die mir eine Affäre mit Ladybug andichtet!“, schnaubt Hawk Moth und kommt auf die Beine. „Ich dichte nicht. Sie sind ein Pädophiler und ein Schurke!“, knurrt Alya wütend. „Seien sie vorsichtig was sie sagen. Solche Beschuldigungen können auch für sie schwerwiegende Folgen haben!“, warnt der ehemalige Schurke. „Es ist die Wahrheit. Ladybug macht für sie die Beine breit und ihnen gefällt das auch noch. Also sind sie ein Pädophiles Schwein!“, schnauzt Alya. „Erstens, woher wissen sie, dass ich nicht doch Achtzehn oder älter bin? Zweitens, welche beweise haben sie, dass er und ich Sex hatten? Drittens, was erdreisten sie es sich eigentlich Lügen zu verbreiten?“, will Ladybug wissen. „Du bist sicher nicht Volljährig! Warum sollte er plötzlich nicht mehr der Böse sein, wenn du die Beine nicht breitgemacht hast? Ich lüge nicht!“, erwidert Alya arrogant. „Also, jetzt reicht es mir. Ich an ihrer Stelle, würde den Mund halten!“, zischt Hawk Moth. „Oh, der Böse Hawk Moth!“, grinst Alya. Da Piepen die Miraculous von Ladybug, Cat Noir, Viperion und Queen Bee. Die anderen Beiden hatten ihre Kräfte nicht benutzt. „Verschwindet schon!“, scheucht Ryuko. So bleiben nur sie und Tigress bei Hawk Moth.
„Nun Mademoiselle Césaire, sie sollten sehr vorsichtig sein. Lügen haben kurze Beine. Sie werden gewaltig auf die Nase fallen, wenn sie so weiter machen. Sie wollen mir nicht vertrauen? Das stört mich nicht. Sie wollen meinen Ruf vollends zerstören? Interessiert mich herzlich wenig. Aber lassen sie Ladybug da raus. Das Mädchen hat ihnen nichts getan. Ja sie ist noch nicht Volljährig und selbst wenn sie es wäre. Sie ist nicht mein Typ. Zu Jung, zu Ungestüm, viel zu leicht zu verletzen. Selbst wenn sie Erwachsen wäre, würde ich die Finger von ihr lassen. Sie hat etwas Besseres verdient als einen alten, gebrochenen Mann! Hören sie auf, Lügen über Ladybug zu verbreiten. Ich bin derjenige den sie hassen. Lassen sie es nicht an anderen aus!“, damit wendet er sich selber zum Gehen. „Sie hat also Interesse an ihnen?“, lacht Alya. „Nein, sie sieht in mir genau das was ich bin. Jemand der ihr im Kampf den Rücken deckt und jemanden der bereit ist, sein Leben zu geben um diese Stadt und ihre Bewohner zu beschützen. Ich bin für sie ausserhalb eines Kampfes nicht wichtig. Ich bin nur ein zerbrochener Haufen Scherben und das weiss sie auch!“, spricht er seine Gedanken aus und verschwindet. Genau das war er ein Haufen Scherben.

„Er ist ein Held, ob Paris es sehen will oder nicht!“, stellt Ryuko fest und blickt ihm nach. „Er ist nicht nur ein Held Ryuko, er beschützt uns. Er ist unser Schutzengel, unser dunkler Schmetterling. Immer!“, lächelt Tigress und zieht Ryuko mit sich.
„Wow, ein Haufen Scherben? Wie kann jemand sich selber nur so geringschätzen?“, wundert Félix sich. „Das ist nicht sich geringschätzen. Er hat furchtbares in seinem Leben gesehen. Das hat Spuren hinterlassen. Viele Menschen, die furchtbare Schicksale haben, sagen von sich, dass sie nur ein Haufen Scherben sind. Oder eine Spur aus Scherben hinter sich herziehen. Oftmals, sind es die Menschen, von denen wir es nie erwarten würden, die so von sich denken und reden!“, seufzt Gina und blickt zu Gabriel, der hinter Marinette und Adrien stand. „Wieso sagen sie das so?“, will Alya wissen. „Ich war Krankenschwester. Ich habe viele Schicksale gesehen. Kinder die viel zu früh starben. Mütter die ihre Kinder nicht aufwachsen sehen konnten. Väter die aus den Armen ihrer Familien gerissen wurden. Aber auch diejenigen die zurückblieben. Der grosse Bruder, der seine kleine Schwester in ihren letzten Momenten an seine Brust gedrückt hielt. Der Sohn, der seinem völlig entstellten Vater bis zu dessen letzten Atemzug, von seinen Zukunftsplänen erzählte. Der Sohn, der die Hand seiner Mutter hielt, obwohl sie seit Stunden tot war. Dem die Ärzte sagten, dass man sie nicht hätte retten können. Auch dann nicht, wenn er pünktlich zuhause gewesen wäre. Die Schwester, die den Blutüberströmten Körper ihres grossen Bruders in Armen hielt, nach dem er sich die Pulsader aufgeschnitten hatte, weil er Vergewaltigt worden war. Aber niemand ihm glauben wollte. Der beste Freund, der die Schuld bei sich gesucht hat. Die Grosseltern die nicht verstanden, warum ihr Enkel seinem Leben ein Ende setzen wollte. Es sind nicht die, die Sterben um die wir trauern sollten. Sie sind es, die Frieden gefunden haben. Es sind die Hinterbliebenen, die eine unendliche Last zu tragen haben. Eine Last, die sie zu ersticken, zu zerbrechen, zu zerreissen droht!“, erklärt Gina mit Tränen in den Augen. „Wow, so habe ich das noch nie gesehen!“, erklingt es von vielen. „Sie müssen wirklich furchtbare Schicksale gesehen haben!“, bemerkt Félix ehrlich. „Die Tochter, die ihre Eltern und ihren Grossvater zu Grabe tragen musste und denkt niemanden mehr zu haben. Allein zu sein, nicht genug zu sein. Aber auch die Mutter des besten Freundes. Die es hätte sehen müssen, aber es nicht hatte sehen wollen und sich nun unendliche Vorwürfe macht. Vorwürfe, dass dieser Mann, dieses Monster in ihrem Haus ein und aus ging. Dass sie ihren Sohn und dessen Freunde nicht besser beschützt hatte. Dass sie zu verblendet gewesen war, um die Anzeichen des Missbrauchs zu sehen!“, nach diesen Worten geben Ginas Beine einfach unter ihr nach und sie kniet schluchzend auf dem Boden.
Gabriel zögert keine Sekunde. Sofort kniet er sich zu ihr und zieht sie sanft an seine Brust. Streicht ihr sanft über den Schopf. „Alles ist gut, es ist bald vorbei. Er wird nie wieder jemanden anrühren, dafür sorge ich!“, flüstert er ihr zu. Alle starren geschockt auf die Szene, die sich ihnen bietet. Einige hatten die Hände vor den Mund geschlagen, andere tuschelten. „Wovon reden sie da? Welcher Missbrauch, was haben sie nicht gesehen?“, will Félix sanft wissen. Gina blickt zu dem Jungen auf. „Den Missbrauch durch Aaron Grassette. Ich nannte diesen Mann einen Freund, leis ihn in mein Haus. In die Nähe meines Sohnes und seiner Freunde. Nun ist er seit vier Wochen wieder aus dem Gefängnis raus!“, erklärt Gina dem Jungen. Viele erstarren einfach und starren mit Blankem Entsetzen auf die Frau. Aaron Grassette war kein Unbekannter Name. Gerade die Älteren hatten den Gerichtsprozess in den Medien verfolgt.
„Er ist wieder frei?“, keucht Lacroix. „Ja!“, flüstert Gina heisser und klammert sich an Gabriel. Er hält sie einfach sanft in seinen Armen und gibt ihr den Halt nach dem sie sucht. „Sie kannten diesen Mann wirklich?“, will Lacroix wissen. „Ja!“, bestätigt Gina nur. „Sie haben nie etwas bemerkt?“, will nun Renè wissen. Er war gerade Vierzehn gewesen, als Aaron Grassette verurteilt worden war. „Nein, nie. Ich war so blind, ich hätte es sehen müssen!“, haucht Gina, trotzdem hatte jeder es gehört. „Es ist nicht deine Schuld Gina. Niemand hat es gesehen. Nicht seine Eltern. Nicht die Eltern der Missbrauchten Kinder. Nicht die Lehrer. Nicht die Behörden. Sie wollten es alle nicht. Er wurde schon als der nächste Bürgermeister gehandelt!“, versichert Gabriel ihr sanft. „Dieses Monster hätte Bürgermeister werden sollen?“, entkommt es Renè. „Ja, hätte Philippe Bustier sich nicht umgebracht und diesen Abschiedsbrief hinterlassen. In dem er darum gefleht hat, dass Aaron Grassette gestoppt wird, dann wäre er Bürgermeister geworden!“, schluchzt Gina und presst sich an Gabriel. „Alles gut, er wird deiner Enkelin nicht nahekommen, dafür sorge ich!“, versichert Gabriel ihr und festig seinen Griff um sie. Bittend blickt er zu Ming und nickt zu den Reportern. Sofort kümmert sich ihre Security darum die Reporter zu entfernen. Auch Alya wird mitgezogen. „Er hat, er hat mir gesagt, dass er“, doch mehr bringt sie nicht heraus. „Schsch, es ist okay!“, nickt Gabriel. „Gina, warum glaubst du, er könnte Marinette etwas antun?“, will Wang da wissen. „Weil es die Aussage seines Neffen war, die ihn hinter Gitter gebracht hat. Die Aussage kennt nur die Richterin, sie wurde nie veröffentlicht. Aber ich habe drei Tage vor dem Prozess den Jungen gefunden. Er hatte sich die Pulsadern aufgeschlitzt, genauso wie Philippe. Hätte ich ihn nicht gefunden, dann wäre Aaron nie hinter Gitter gelandet. Ich weiss nicht was der Junge der Richterin gesagt hat. Ich weiss nur, dass ich ihn seit der Urteilsverkündung vor Achtzehnjahren nicht mehr gesehen habe!“, lässt sie das Detail aus, dass er sie gerade festhielt. „Oh Gina!“, damit kniet Wang sich dazu und streicht ihr über den Arm. „Wolltest du darum, dass Marinette mit dir nach Italien geht?“, möchte Wang wissen. Gina nickt einfach nur. „Warum hast du das nicht gesagt!“, möchte Wang wissen. „Ich wusste nicht wie. Wie ich hätte sagen sollen, dass ich ihn im Stich gelassen habe. Ich habe diesen Jungen geliebt, als wäre er mein eigen Fleisch und Blut. Er hatte alles verloren und ich konnte nicht sehen, was für ein Monster sein Onkel war. Habe seine Bitten, bei uns zu übernachten nie als den Hilferuf gesehen, der sie waren! Der Junge schlief öfter bei und als bei seinem Onkel. Wenn er nicht bei seinen Grosseltern im Restaurant war, dann war er fast immer bei uns!“, schluchzt Gina. „Aber wenn er etwas gesagt hätte, dann hättest du ihm geholfen!“, ist Wang sich sicher. „Er hat doch etwas gesagt. Er wollte…wollte doch lieber bei uns sein. Wollte nicht… nicht zu seinem Onkel. Er hat mich gefragt, ob Roland und ich die Vormundschaft… die Vormundschaft für ihn übernehmen könnten! Wollte nicht das… nicht das seine Freunde zu ihm nachhause gingen. Wollte nicht das sie in die… in die Nähe seines Onkels kamen. Er wollte sie doch beschützen so wie er…!“, stottert Gina und schafft es nicht weiter zu reden. „Schschsch, Gina es ist okay. Es ist alles okay. Sieh mich an!“, bittet Gabriel sie sanft. Zögernd hebt sie ihren Blick in sein Gesicht. „Marinette ist sicher, er wird nicht in ihre Nähe kommen. Du bist sicher, er wird dir nicht nahekommen. Ich sorge dafür, dass euch nichts passiert!“, verspricht Gabriel mit einem zarten Lächeln. Gina kann nicht anders als ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und ihr Gesicht an seiner Halsbeuge zu verbergen. Sanft beginnt Gabriel ihr über den Rücken zu streichen. „Grand-mère, Monsieur Agreste hat recht, du brauchst dich nicht zu sorgen. Ladybug, Cat Noir und Hawk Moth werden nicht zulassen, dass dieser Mann je wieder jemandem weh tut!“, nickt auch Marinette und kniet sich dazu. Das bringt Gina nur noch mehr zum Schluchzen.
„Ich denke für alle war das Ganze sehr aufregend. Wir sollten alle nachhause!“, erklärt Ming bestimmt. So verlassen alle die Terrasse und die Galerie, bis nur noch Ming, Wang, Renè, Adrien, Félix, Amelie, Nathalie, Marinette, Gabriel und Gina da sind. „Was haltet ihr von einem Abendessen im Anwesen?“, möchte Gabriel von Wang, Ming und Renè wissen. „Das hört sich gut an. Ich muss hier einfach noch zwei drei Dinge fertigmachen, dann kommen Renè, Wang und ich nach!“, lächelt Ming. „Dann sehen wir uns nachher!“, nickt Gabriel. Als er sich aufrichtet hebt er gleich Gina auf seinen Arm. „Ja, bis gleich. Gina, tu mir einen Gefallen und hör auf dir Vorwürfe zu machen!“, bittet Wang. Gina nickt nur schwach. So gehen Gabriel mit Gina auf dem Arm, Nathalie, Marinette, Amelie, Adrien und Félix zum Auto. Gabriel hatte Gina auf dem Schoss, so hatten alle Platz. Marinette und Nathalie flankierten ihn. Amelie sass ihm gegenüber, flankiert von Adrien und Félix.

„Wieso ist dieser Mann eigentlich wieder auf freiem Fuss? Hatte er damals nicht Lebenslang bekommen?“, möchte Amelie leise wissen, als Ginas Schluchzen verebbt war. Sie war in Gabriels Armen eingeschlafen. „Wir wissen nicht warum er entlassen wurde. Das Urteil war Lebenslang mit nachfolgender Sicherheitsverwahrung!“, erklärt Gabriel. „Sie scheint sehr damit zu kämpfen zu haben!“, stellt Félix fest und deutet auf Gina. „Was erwartest du? Sagen wir, es stellt sich heraus der Vater deines besten Freundes Missbraucht diesen. Wie würde es dir da gehen?“, will Adrien wissen. Ginas Worte hatten ihm noch viel mehr zu denken gegeben, als alles was er bisher gewusst hatte. „Ich weiss es nicht!“, ist Félix ehrlich. „Ihr eigener Sohn, hätte genauso ein Opfer sein können. Er war es zum Glück nicht. Gina hätte kurzen Prozess mit Aaron gemacht, wenn der ihren Sohn angefasst hätte!“, seufzt Gabriel. „Du klingst da sehr sicher!“, stellt Amelie fest. „Ich kenne Gina, sie hätte keine Sekunde gezögert. Hätte ihr Sohn vor der Sache mit Philippe auch nur einmal einen Verdacht geäussert, wäre es viel früher zum Prozess gekommen!“, versichert Gabriel. „Warum hat Papa das nicht? Wenn dieser Philippe etwas bemerkt hat, warum Papa nicht?“, möchte Marinette wissen. „Philippe war ein völlig anderer Typ, als dein Vater. Philipp war still und zurückhalten. Tom war schon damals sehr aufbrausend und temperamentvoll!“, lächelt Gabriel. „Aber er hätte es merken müssen!“, beharrt Marinette. „Nein, Marinette. Er hätte es nicht gekonnt. Die meisten Missbrauchsopfer, lernen sehr schnell es gerade vor denen zu verstecken, die ihnen am nächsten sind!“, seufzt Gabriel und legt seinen linken Arm um ihre Schulter. Er war froh, dass weder sie noch Adrien oder Nathalie ihn direkt als Opfer nannten. Er wollte nicht das Félix oder Amelie mehr als nötig wussten. „Aber wie konnte dieser Mann beinahe Bürgermeister werden?“, will Félix wissen. „Er war ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft. In der Öffentlichkeit war er ein vorzeige Bürger. Zuvorkommend, hilfsbereit, aufopferungsvoll, gütig, herzlich, hatte seinen Neffen aufgenommen, nach dem sein Bruder und dessen Frau starben. Wer würde in so jemandem ein Monster sehen?“, erwidert Gabriel. „Aber er hat Kinder missbraucht! Haben die Kinder denn nichts gesagt?“, schnappt Félix. „Die, die etwas gesagt haben, denen hat man nicht geglaubt. Sie hatten zu viel Fantasie oder sie logen. Niemand wollte es glauben. Niemand wollte ein Monster sehen. Die Meisten seiner Opfer aber, hatten zu viel Angst etwas zu sagen. Angst er würde es ihnen oder ihren Liebsten heimzahlen. Es ihnen noch mal antun!“, seufzt Gabriel. „Verdammt!“, flucht Félix. „Aber dieser Philippe, war er nur ein Opfer oder wusste er davor schon mehr?“, will Adrien wissen. „Er war zur falschen Zeit am falschen Ort und hat die falschen Dinge gesehen!“, nickt Gabriel. „Woher weisst du das?“, will Félix wissen. „Ich kannte Philippe und auch Tom. Philippe hat versucht zu helfen und wurde zum Opfer. Niemand wollte ihm glauben. Man hat ihn verspottet. Dann wurde er zum Opfer und hat es nicht verkraftet. Darum hat er sich umgebracht. Hätte er den Mund gehalten, dann wäre ihm nie etwas passiert!“, erklärt Gabriel. „Was?“, keucht Amelie. „Das ist in den Gerichtsprotokollen nach zu lesen!“, seufzt er einfach. „Ich will nicht wissen wie hoch die Dunkelziffer ist!“, murmelt Amelie und beendet das Thema.

Beim Anwesen bringt Adrien Amelie und Félix ins Wohnzimmer, Nathalie verschwindet in der Küche und Gabriel und Marinette bringen Gina in Marinettes Zimmer. „Wenn du bei ihr bleiben willst, mach es. Nur weil Amelie und Félix da sind, musst du nicht mit runterkommen!“, bietet Gabriel der Vierzehnjährigen an. „Papa?“, erklingt es da von der Tür. „Adrien was ist?“, möchte Gabriel wissen, als Adrien schon auf ihn zu eilt. Wie ein Ertrinkender klammert der Jüngere sich an seinen Vater. „Schsch, alles gut!“, murmelt Gabriel und streicht seinem zitternden Sohn über die Haare. „Ich will wissen, was damals alles passiert ist. Was mit meiner Tante war, mit meinen Grosseltern, mit dir und was dein Onkel alles getan hat!“, verlangt Adrien. „Wir haben nachher sicher Zeit zu reden. Nach dem Abendessen, aber erst wenn Amelie und Félix weg sind. Auch Ming sollte dann besser nicht mehr hier sein!“, seufzt Gabriel. „Mein Onkel muss auch nicht mehr als nötig wissen. Ich hoffe er stellt keine Fragen!“, murmelt Marinette. Sofort zieht Gabriel das Mädchen zu sich und Adrien. „Hoffen wir es!“, stimmt der Designer zu. Gemeinsam gehen sie runter zu den Anderen. Eine halbe Stunde später kamen Ming, Wang und Renè dazu. Gabriel stellte sich in die Küche und kümmerte sich um das Essen. Als es fertig war, weckte Marinette ihre Grand-mère. Das Essen verlief ruhig und danach verlassen alle ausser Gina und den Bewohnern das Anwesen.

„Ich sollte mich wohl noch entschuldigen, dafür dass ich vorher so überreagiert habe!“, nuschelt Gina als sie sich ins Wohnzimmer gesetzt hatten. „Gina, es ist okay!“, versichert Gabriel und setzt sich neben die Ältere. „Aber ich“, fängt sie an. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen und dir erst recht keine Vorwürfe zu machen. Niemand hat es damals gesehen. Niemand wollte es sehen!“, lächelt er sanft und legt seinen Arm um sie. Marinette und Adrien sassen ihnen gegenüber. Nathalie setzt sich sanft auf Gabriels freie Seite. „Aber ich hätte die Anzeichen erkennen müssen!“, murmelt die Grauhaarige. „Nein, rede dir das gar nicht erst ein. Wenn es jemand hätte sehen müssen, dann wären es meine Eltern gewesen!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Du hast am Donnerstag gesagt, dass du deine Schwester vor ihm schützen konntest, heisst das, er hat dich schon angefasst, als Marinette noch gelebt hat?“, flüstert Gina. Trotzdem hatten auch Adrien und Marinette sie verstanden. Beide waren zutiefst geschockt. „Du hast immer angenommen, mein Vater hätte mich geschlagen, dass die blauen Flecken und mein Zurückschrecken vor Berührungen daherkamen. Aber das hat er nie getan. Vater war streng, aber er hätte nie seine Hand gegen mich oder Marinette erhoben!“, lächelt Gabriel gequält. „Aber Alain war immer so aufbrausend und unbeherrscht!“, murmelt die Ältere. „Das mag sein und es ist ja auch oft Geschirr zu Bruch gegangen. Aber er hätte uns nie absichtlich und bewusst verletzt!“, verneint der Designer. „Darum haben wir es nicht gesehen. Alain war immer der Aufbrausende und Aaron der Ruhige, der Vernünftige und Beherrschte. Wir waren so sehr davon überzeugt, dass Alain fähig dazu war und Aaron nicht!“, stellt Gina fest. „Aber nach Alains tot, da hattest du kaum noch blaue Flecken!“, fügt sie an. „Wie hätte Aaron das erklären sollen? Er wusste immer sehr genau was er tat. Also achtete er dann darauf, dass die Flecken nicht so leicht zu sehen waren!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Aber Ginny, sie hätte es doch merken müssen!“, flüstert Gina. „Wie? Sie hat geschlafen oder gearbeitet. Nach Marinettes tot nur noch mehr!“, fragt Gabriel nach. „Aber Alain, er muss es doch bemerkt haben!“, fleht Gina. „Er wollte es nicht merken. Wollte nicht glauben, dass sein eigener Bruder so etwas tun würde!“, lächelt der Grauäugige schwach. „Deine Grosseltern“, bringt Gina hervor. „Sie wollten es noch nicht einmal glauben, als ihm der Prozess gemacht wurde. Noch da glaubten sie an seine Unschuld!“, seufzt der Jüngere. „Wir hätten“, fängt Gina an. „Nein Gina. Du und Roland ward immer da. Egal was war, ich war bei euch willkommen. Auch wenn es jeweils nur einige Stunden waren. So konnte ich mich wenigstens dann sicher fühlen“, schenkt er ihr ein warmes Lächeln. Das treibt Gina wieder die Tränen in die Augen und sie wirft sich einfach an seine Brust. Sanft und schützend hält er sie fest.

„Papa?“, wagt Adrien es nach einigen Minuten leise zu fragen. „Ja, Adrien?“, blickt der Designer zu seinem Sohn. „Du schuldest mir und auch Nathalie Antworten. Du hast es mir vorher versprochen!“, erklärt der Grünäugige leise. „Natürlich Adrien, was willst du genau wissen?“, nickt Gabriel müde und lehnt sich zurück. Gina immer noch sanft festhaltend. Nathalie legt ihre Hand sanft auf seinen linken Oberschenkel. „Meine Tante, was genau ist mit ihr passiert und wie war sie?“, ist Adriens erste Frage. „Meine Schwester, sie war ein wundervoller Mensch. Sie hat immer gelächelt, sah in allem nur das Positive!“, lächelt Gabriel bei der Erinnerung. „Ja, Marinette war ein Sonnenschein. Tom hat ihr Lachen immer geliebt. Sie war so ein sanftes und zartes Ding. Darum hat er dich, Marinette, auch nach ihr benannt!“, lächelt nun auch Gina. „Sie war Elf, als sie plötzlich einfach umgekippt ist. Es hat Wochen gedauert, bevor die Ärzte wussten was sie hat. Die Diagnose war akute Leukämie. Marinette war schon von klein auf eher kränklich. Sie hat immer schnell Infekte gehabt. Wir dachten uns nie etwas dabei. Manche Kinder sind schneller krank als andere. Aber als die Diagnose kam, Mutter hat wochenlang nur geweint!“, erklärt Gabriel leise. „Dein Vater hat damals angefangen, jede extra Schicht in der Fabrik zu übernehmen!“, fügt Gina an. „Was passierte mit ihr?“, will Adrien wissen. „Sie kämpfte und verlor den Kampf. Kein Jahr nach der Diagnose starb sie. Ihr Immunsystem war so schwach. Sie wollte so gerne an das Sommerfest. Also haben Tom und ich sie mitgenommen. Dann begann es zu regnen. Sie bekam danach eine Lungenentzündung und starb daran!“, mit jedem Satz laufen mehr Tränen über Gabriels Wangen. „Es war nicht deine Schuld, sie war so Glücklich, dass ihr sie mitgenommen habt!“, lächelt Gina. Sanft lehnt Gabriel seine Wange an ihren Schopf und nickt kaum merklich. „Was passierte danach? Nach dem meine Tante gestorben war?“, möchte Adrien wissen und klammert sich an Marinettes Händen fest. „Meine Eltern wussten nicht damit um zu gehen. Aaron war da, gab vor helfen zu wollen. Schon zwei Tage nach Marinettes Tod, hielt ich es nicht mehr zuhause aus!“, seufzt der Designer. „Du kamst zu uns. Die ersten Tage wirkte alles okay. In der dritten Nacht wurden Roland und ich durch Toms Schreien aus dem Schlaf gerissen. Er hatte dich halb besinnungslos im Bad gefunden. Bis ich aus dir rausbekommen habe, was für Tabletten du geschluckt hattest. Ich bin beinahe verzweifelt!“, schluchzt Gina. „Du wolltest dich umbringen?“, flüstert Adrien heiser. Nathalie rinnt eine einzelne Träne über die Wange. Marinette drückt sich in Adriens Arme. „Er konnte meiner Schwester nichts mehr tun. Ich musste sie nicht mehr beschützen und ich konnte es nicht mehr ertragen!“, nickt der Grauäugige. „Du hattest glück, dass ich Kohletabletten zuhause hatte!“, flüstert die Ältere. „Sie haben Papas Leben gerettet?“, hackt Adrien nach. „Du meinst ich habe verhindert, dass er seinem Onkel entkommen konnte!“, flüstert Gina. „Gina, du wusstest es nicht, konntest es gar nicht wissen. Ohne dich würde ich nicht hier sitzen. Ich hätte Emilie nie kennengelernt und nie einen so wundervollen Sohn bekommen, wenn du nicht gewesen wärst!“, dementiert Gabriel. „Ach Gab!“, nuschelt Gina. Nathalies Hand verkrampft sich auf Gabriels Oberschenkel. Sanft umfasst Gabriel sie mit seiner linken und drückt sie sachte.
„Was ist mit meinen Grosseltern passiert?“, möchte der Grünäugige nach einigen Minuten wissen. „Nicht ganz zwei Jahre später, ich war gerade Sechzehn geworden. Vater, er war bei der Arbeit. Eine der Maschinen hatte eine Fehlfunktion. Er wollte es beheben, nur war es zu spät. Der Autoklav ist geborsten und die komplette Fabrik wurde zerstört!“, seufzt Gabriel. „Ich habe von dem Drama gelesen. Weil die Maschine nicht fachgerecht gewartet worden war, kam es zu diesem Unfall!“, flüstert Marinette. Da sie Designerin werden wollte, hatte sie sich mit der Geschichte der alten Fabrik am Stadtrand beschäftigt gehabt. „Ja“, nickt der Designer. „War er sofort tot?“, möchte Adrien wissen. „Nein, er starb zwei Tage später im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen!“, schüttelt der Ältere den Kopf. „Grossmutter?“, fragt Adrien leise. „Nicht ganz zwei Monate später, hat sie sich mit Schlaftabletten umgebracht!“, erklärt Gabriel mit Tränen in den Augen. „Woher hatte sie die Tabletten?“, möchte Adrien wissen. „Sie nahm sie jeden Abend. Ohne konnte sie nicht schlafen. Sie hatte bedingt durch einen Unfall immer Schmerzen in den Händen. Kein Schmerzmittel half dagegen!“, erzählt der Platinblonde leise. „Ich fand sie, als ich zum Mittagessen nachhause kam, in der Küche. Sie hat nicht mehr geatmet und war schon kalt!“, fügt er noch an. Fest drückt Adrien Marinette an sich und verbirgt sein Gesicht in ihren Haaren. „Dann kamst du direkt zu deinem Onkel?“, will Adrien zitternd wissen. „Nein, kam er nicht. Aaron war nicht in der Stadt. Dein Vater kam zuerst zu uns. Ich erinnere mich noch genau, wie du mich und Roland damals gefragt hast, ob nicht wir die Vormundschaft für dich übernehmen könnten. Da hat so viel Hoffnung in deinen Augen geschimmert. Zwei Tage später, kam die Nachricht, dass du zu deinem Onkel müsstest, sobald er von seiner Reise zurück ist!“, erzählt nun Gina. „Danach hat Tom mich keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen!“, lächelt Gabriel schwach. „Du hast zwei Jahre vorher versucht dich um zu bringen. Natürlich hat er dich nicht aus den Augen gelassen. Wir wussten, dass du nicht zu Aaron wolltest. Auch wenn wir damals nicht verstanden warum!“, schnappt Gina. „Aber du hast es trotzdem geschafft, an Tabletten zu kommen. In der Nacht hat wieder Tom uns aus dem Schlaf gerissen. Er hatte dich auf seinem Arm und du hattest Schaum vor dem Mund. Ich bin noch nie in meinem Leben so schnell zur Hausapotheke gerannt. Roland hat geflucht und getobt!“, staucht Gina ihn zurecht. „Zwei Mal? Du hast zwei Mal versucht dich um zu bringen?“, keucht Adrien. „Zwei Mal mit Tabletten!“, korrigiert Gabriel. „Was soll das heissen?“, schnappt Marinette nun. „Das er es noch ein drittes Mal versucht hat. Aber da dann mit einer Klinge. Philippe hatte dich auf diese dumme Idee gebracht. Weil er sich so umgebracht hat!“, flüstert Gina. „Wie kam es dazu?“, fragt Marinette vorsichtig. „Ich musste bei meinem Onkel leben. Ich ergriff jede Möglichkeit vor ihm zu fliehen. Leider schaffte ich es oft nicht. Eines Abends, da kam Philippe plötzlich. Ich hatte das Fenster in meinem Zimmer offengelassen. Philippe war schon immer ein guter Kletterer. Er hat gesehen, was mein Onkel getan hat. Aaron drohte ihm. Er würde mit ihm dasselbe machen, sollte er versuchen jemandem davon zu erzählen. Philippe erzählte es der Polizei, unseren Lehrern, seinen Eltern. Alle hielten ihn für einen Lügner. Dann machte Aaron seine Drohung war. Tom fanden Philippe völlig aufgelöst!“, da bricht dem Grauäugigen die Stimme. „Was passierte dann?“, möchte Adrien wissen. Gabriels Hand verkrampft sich um die von Nathalie. Sanft erwidert sie den Druck. Nathalie versuchte das gehörte irgendwie zu verarbeiten und Gabriel trotzdem eine Stütze zu sein. Sie konnte später unter der Last zusammenbrechen, aber nicht vor Adrien. Sie konnte nicht fassen, dass der Mann neben ihr, wirklich sexuell Missbraucht worden war. Das vermutlich über Jahre hinweg.
„Tom brachte Philippe zu uns. Wir wollten wissen was passiert ist. Er wollte es uns nicht sagen. Dann kam Gab dazu. Philippe hat bei ihm Schutz gesucht. Er hätte vermutlich mit uns geredet, wenn Aaron nicht gekommen wäre. Er hat Gab mitgenommen. Ich weiss gar nicht mehr was der Grund war. Am nächsten Morgen, bekamen wir einen Anruf von Gab. Er war bei Philippe zuhause, wir sollten hinkommen. Als wir dort ankamen, fanden wir ein Blutbad vor. Gab hielt Philippes kleine Schwester in den Armen. Sie knieten in dem ganzen Blut. Philippes Kopf lag auf den Beinen seiner Schwester. Gab hielt einen Umschlag verkrampft in der Hand. Später erfuhren wir, dass Philippe den Brief seiner Schwester gegeben hatte und sich dann vor ihren Augen die Pulsadern aufgeschnitten hat. Sie war völlig verzweifelt. Gab fand sie, weil er nach Philippe sehen wollte und informierte uns und die Polizei sofort. Tom nahm Caline in die Arme. Ich und Roland versuchten von Gab zu erfahren, was passiert war!“, erklärt Gina, da Gabriel es nicht schafft. „Madam Bustier musste ihrem Bruder beim Sterben zusehen?“, haucht Marinette. „Ja“, nickt Gabriel. „Du auch?“, will Adrien von seinem Vater wissen. „Als ich dort ankam, hat er noch geatmet. Er wollte nicht gerettet werden. Er hat mich angefleht, erst Hilfe zu holen, wenn es zu spät sein würde!“, bestätigt der Ältere belegt. „Warum?“, will nun Nathalie wissen. „Weil es ihn zerstört hat, was Aaron ihm angetan hat!“, flüstert Gabriel. „Gab zog noch am selben Tag zu uns, weil in dem Brief von Philippe stand, dass Aaron ihn vergewaltigt hatte und man ihn stoppen müsse!“, flüstert Gina. „Dann kam der Prozess?“, will Nathalie wissen. „Vier Monate später war der Prozess. Drei Tag davor, bin ich nachts wach geworden. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Ich wollte nach Tom und Gab sehen. Aber Gab lag nicht im Bett. Ich fand ihn auf der Dachterrasse. Als er mich gesehen hat, war da sofort dieses entschuldigende Lächeln. Blut tropfte von seinen Fingern auf den Boden. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er sich die Pulsadern aufgeschnitten hat. Ich habe nach Tom und Roland geschrien. Dann habe ich Gab eine Gescheuert und ihn von der Terrasse in Toms Zimmer gezerrt. Mit dem Erstbesten, habe ich die Wunden abgebunden und wir haben ihn ins Krankenhaus verfrachtet. Die Blutungen wurden gestoppt und die Schnitte genäht. Dann kam ein Druckverband drauf und wir durften ihn wieder mitnehmen. Danach haben wir ihn nicht eine Sekunde mehr allein gelassen, bis zum Prozess. Nach dem Prozess war er weg, wie vom Erdboden verschluckt. Bis ich Donnerstag hier her kam, habe ich ihn nicht mehr gesehen gehabt!“, schluchzt Gina. Seufzend drückt Gabriel die Ältere wieder fester an sich. „Warum hast du vor dem Prozess versucht dich um zu bringen?“, will Adrien leise von seinem Vater wissen. „Weil ich Angst hatte. Angst, dass Aaron nicht verurteilt werden würde. Dass man mich wieder zu ihm schicken würde. Vielleicht auch, weil ich mir die Schuld an Philippes Tod gab. Es war damals so vieles, das alles zusammengekommen ist!“, erklärt Gabriel leise. „Wusste Maman von all dem?“, möchte Adrien wissen. „Deine Mutter wusste, dass mein Vater durch einen Unfall starb und meine Mutter sich umgebracht hat. Mehr habe ich ihr nie erzählt. Ich konnte es einfach nicht!“, bringt der Designer schwer über die Lippen. Sofort steht Adrian auf und tritt zu seinem Vater. Unsicher blickt er auf den Älteren runter. Gabriel lässt sanft Nathalies Hand los um seinen Sohn auf seinen Schoss und in eine Umarmung zu ziehen. Nathalie beginnt sofort dem blonden Jungen über den Schopf zu streichen und Gina streicht ihm über den Oberarm. „Danke dass sie für Papa da waren!“, wendet Adrien sich an Gina. „Das war selbstverständlich!“, lächelt diese nur und zieht Marinette, die zu ihnen getreten war, auf ihren Schoss.

Chapter 18: Kapitel 17; Angst, Schmerz, Unsicherheit und Vertrauen

Summary:

Viel zu verdauen für unsere Helden und Nathalie. Angst, Unsicherheit und die Vergangenheit hinterlassen spuren.

Chapter Text

Kapitel 17; Angst, Schmerz, Unsicherheit und Vertrauen

„Es wird langsam spät. Adrien, Marinette ihr gehört ins Bett!“, bestimmt Nathalie nach einer Ewigkeit mit einem Blick auf ihre Uhr. Es war schon fast Elf Uhr. „Nathalie hat recht. Für mich wird es auch Zeit zu gehen. Morgen solltet ihr euch Zeit nehmen, das Gehörte zu verarbeiten. Ich komme Montagnachmittag wieder vorbei!“, damit drückt Gina erst Adrien, dann Marinette und zum Schluss Gabriel einen Kuss auf die Stirn. Nathalie begleitet sie zur Tür.
„Braucht ihr beiden noch etwas, bevor ihr ins Bett geht?“, möchte Gabriel von den Kindern wissen, Marinette im rechten und Adrien im linken Arm halten. „Darf Marinette bei mir schlafen oder ich bei ihr?“, nuschelt Adrien. „Natürlich, solange ihr keine Dummheiten macht!“, nickt Gabriel lächelnd. „Papa!“, schimpft Adrien sofort. Sanft drückt der Designer seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Dann ab mit euch!“, bittet er leise. „Gute Nacht Monsieur Agreste!“, lächelt Marinette. „Ach Marinette, sag doch einfach Gabriel!“, seufzt er und drückt auch ihr einen Kuss auf die Stirn. „Okay Gabriel!“, nuschelt sie und Umarmt ihn kurz, bevor sie mit Adrien den Raum verlässt. Vor der Tür stossen sie mit Nathalie zusammen. „Schlaft gut ihr beiden. Morgen könnt ihr ausschlafen!“, nimmt die Schwarzhaarige die beiden in den Arm. „Schlaf du auch gut!“, nuschelt Adrien. Dann sind er und Marinette verschwunden.

„Hey, wie geht’s dir?“, möchte Nathalie wissen und setzt sich zu Gabriel. Dieser hatte sich zurückgelehnt, seinen Kopf auf die Rückenlehne abgelegt und die Augen geschlossen. Seine rechte Hand presste er auf die linke Schulter. Als er Nathalies Stimme hört, lässt Gabriel seine Hand sofort sinken um damit nach ihr zu tasten. Sanft nimmt sie seine Hand zwischen die ihren. „Hast du wieder Schmerzen in der Schulter?“, fragt sie leise. „Ja, es ist kaum erträglich!“, nuschelt er. „Warum sagst du nichts?“, seufzt Nathalie und rutscht dichter zu ihm. Müde dreht Gabriel ihr sein Gesicht zu und öffnet seine Augen. „Adrien macht sich schon genug sorgen. Zudem nach allem was er gerade gehört hat. Er soll es nicht merken!“, lächelt Gabriel schwach. „Du bist ein Sturkopf!“, stellt Nathalie fest. Sanft streicht sie eine wirre Haarsträhne aus der Stirn des Designers. Dann gibt sie ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Wie geht es dir, mit dem Gehörten?“, wagt Gabriel es zu fragen. „Ich weiss es nicht, es war doch gerade etwas viel!“, lächelt sie schräg. Sanft verschränkt Gabriel ihre Finger miteinander. „Danke, dass du da bist!“, lächelt er sanft. „Ach Gabriel!“, entkommt es ihren Lippen. Ohne dass sie es verhindern kann, beginnen Tränen über Nathalies Wangen zu rinnen. „Schsch, alles gut. Ich bin da!“, flüstert Gabriel und legt seine linke Hand an ihre Wange. Sanft streicht er mit dem Daumen die Tränen beiseite. Die Bewegung und auch die Haltung machten die Schmerzen in seiner Schulter schlimmer, aber für Nathalie ignorierte er das. „Warum hast du Emilie nichts davon erzählt?“, möchte Nathalie plötzlich leise wissen. Sanft legt sie ihre Hand über seine und schmiegt sich in die Berührung. „Ich wollte es einfach nur vergessen. Zudem wusste ich nicht wie ich ihr das hätte sagen sollen. Es hat Emilie wohl auch nie interessiert. Sie hat nur einmal, nach meinen Eltern gefragt. Das war kurz bevor ich ihre Eltern kennenlernte!“, seufzt der Ältere. „Aber du und Emilie ihr wart doch so glücklich. Da willst du mir sagen, dass sie nie nach deiner Vergangenheit gefragt hat?“, haucht Nathalie. „Ich habe sie geliebt, ich liebe sie noch immer irgendwie!“, nuschelt er leise. „Das ist keine Antwort. Was habe ich nicht gesehen?“, möchte Nathalie wissen. „Du hast vieles nicht gesehen Nathalie. Aber das lag daran, dass Emilie und ich nicht wollten, dass du es siehst!“, lächelt er traurig. „Was?“, will sie nur wissen und rückt von ihm ab. Seine linke landet nutzlos in seinem Schoss, während Nathalie ihre Hand aus seiner anderen zieht. „Wir wollten dich nicht mit unseren Problemen belasten. Vor allem ich wollte das nicht. Du hast immer so viel für uns getan!“, lächelt er traurig. „Was für Probleme?“, will Nathalie wissen. „Das ich gerne noch weitere Kinder gehabt hätte, aber Emilie nicht. Sie hat sich knapp ein Jahre nach Adriens Geburt die Gebärmutter entfernen lassen, ohne mit mir darüber zu reden. Kurz bevor ich dich eingestellt habe. Sie meinte, sie wolle sich durch ein weiteres Kind nicht endgültig ihre Freiheit wegnehmen lassen!“, murmelt Gabriel und schliess wieder die Augen. Zu genau erinnerte er sich an den Streit damals, als er den Anruf vom Krankenhaus bekommen hatte. Sie würden sie nur entlassen, wenn jemand sie abholen würde. Also war er hingefahren. Die Ärzte hatten ihm dann erzählt, dass sie in der achtzehnten Woche schwanger gewesen war. Das Kind war tot und die Gebärmutter hatte sich entzündet. Er hatte erst gedacht, es wäre Pech. Sie musste kurz vor ihrer Abreise nach Tibet schwanger geworden sein. Nach ihrer Rückkehr ging es ihr nicht gut und sie war direkt ins Krankenhaus gegangen. Aber einige Tage später, hatte er erfahren, dass Emilie selbst, das Ungeborenen getötet hatte. Weil sie nicht zu einem Arzt gegangen war, hatte sie sich eine beginnende Sepsis zugezogen. Sie hatte gelacht und gesagt, dass sie sich nun nie mehr Sorgen machen müsste. Sie hatte das Kind nicht gewollt und war froh, hatte sein Tod einen Grund zur Entfernung ihrer Gebärmutter geliefert. Sie hatte davor schon überlegt sich normal unterbinden zu lassen, aber mit ihm nie darüber geredet. Er war immer ehrlich gewesen und hatte ihr gesagt, dass er gerne zwei oder drei Kinder hätte.
„Das wusste ich nicht. Kannst du mir das genauer erzählen?“, möchte Nathalie wissen. „Sie war gerade von ihrer Reise zurückgekommen. Sie war knapp sechzehn Wochen in Tibet gewesen. Sie schrieb mir nach der Landung, dass es ihr nicht so gut gehe und sie das abklären lassen wolle. Stunden später bekam ich einen Anruf vom Krankenhaus. Sie baten mich, Emilie abholen zu kommen. Als ich dort war, nahm der Arzt mich bei Seite und sprach mir sein Beileid zu unserem Verlust aus. Ich wusste nicht was er meinte. Das habe ich ihm dann gesagt. Dann meinte er, ob ich denn nicht gewusst hätte, … gewusst hätte, dass Emilie schwanger gewesen wäre. Ein…ein Mädchen, in der achtzehnten Woche wäre es verstorben. Er erklärte mir, dass sie nur den Fö…Fötus hatten entfernen wollen, aber Emilie auf eine vollständige Entfernung ihrer Gebärmutter bestanden hätte. Ich stand völlig unter Schock. Einige Tag danach, versuchte ich mit ihr darüber zu reden. Da hat sie mir gesagt, dass…, dass sie… sie selber dafür gesorgt hatte, dass unser Kind… unser Kind starb. Für sie war es nur ein Zellklumpen, kein Kind. Sie wolle keine… keine Kinder mehr. Dass es ihr Körper wäre und… und sie entscheiden könne was mit diesem passiert. Ich habe das Thema nie wieder angesprochen!“, flüstert er stockend unter Tränen. „Das hat sie getan?“, haucht Nathalie. Er kann nicht mehr als zu Nicken. „Was war noch?“, möchte die Jüngere hören. „Sie war erst wütend, als ich damals das Kindermädchen entlassen habe. Sie hat mir vorgeworfen nur einen Grund vor zu schieben, damit sie nicht mehr reisen könne. Ich war so dankbar, als du angeboten hast bei uns zu bleiben und mir zu helfen. Das hat Emilie auch milder gestimmt. Aber zwei oder drei Jahre später, da hat sie mir vorgeworfen ich würde sie mit dir betrügen. Ich weiss nicht, wie sie auf diesen Schwachsinn kam!“, brummt er frustriert. „Du sie betrügen? Wie kann man jemanden in einer offenen Beziehung betrügen?“, fragt Nathalie mit gerunzelter Stirn. „Offene Beziehung? Damit hat sie dich belogen. Sie hat es mal angesprochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich das nicht möchte. Das ich ihr treu wäre und dasselbe habe ich eigentlich auch von ihr erwartet. Hätte ich davon gewusst, dass sie demnach mit anderen Männern geschlafen hat, hätte ich sie verlassen. Und ich hätte Adrien mitgenommen!“, bringt er belegt hervor und kann ein Aufschluchzen nicht verhindern. „Es tut mir so leid!“, haucht die Blauäugige. „Nathalie, du konntest es nicht wissen!“, flüstert er. „Ich hätte etwas sagen müssen. Ich wusste von ihren Liebhabern und dachte einfach, dass du dir nichts aus Bettgeschichten machst!“, bringt sie unter Tränen hervor. „Ach Nathalie!“, murmelt er schwach. „Gabriel?“, will sie besorgt wissen. Da spürt er eine Hand an seiner Stirn. „Kein Fieber, sind die Schmerzen so schlimm?“, will sie besorgt hören. „Ja“, bringt er gepresst hervor. „Okay, dann bringen wir dich hoch und ich sehe mir das an!“, bestimmt sie. „Wie du willst!“, nickt er. Nathalie steht auf und blickt abwartend auf den Älteren. Mühsam schafft Gabriel es irgendwie auf die Beine zu kommen. Sofort fährt ein stechender Schmerz durch seine Schulter. „Brauchst du Hilfe?“, möchte Nathalie wissen. „Ich bin nicht sicher!“, gibt er zu. Seufzend tritt Nathalie neben ihn. Sanft legt er seinen Arm um ihre Schultern um sich an ihr abstützen zu könne. „Dann komm!“, so hilft sie ihm zu seinem Zimmer. Dort lässt Gabriel sich erschöpft auf das Bett sinken und Nathalie verschwindet wieder, um die Hausapotheke zu holen. Erschöpft richtet Gabriel sich wieder auf, um seine Schuhe und das Jackett schon auszuziehen. Bei jeder Bewegung wird der Schmerz in seiner Schulter schlimmer. Als er es endlich aus dem Jackett geschafft hat, lehnt er sich erschöpft in die Kissen zurück. Müde löst er auch seine Krawatte und das Miraculous um es auf den Nachtisch zu legen.

„Schläfst du schon?“, möchte Nathalie wissen, als sie mit der Hausapotheke wieder in sein Schlafzimmer kommt. Er sah wirklich süss aus, wie er da in den Kissen lag. Das lässt sie lächeln. „Nein, ich versuche nur gerade die Schmerzen zu verdrängen!“, öffnet er seine Augen und dreht ihr sein Gesicht zu. „Dann zieh bitte das Hemd aus!“, bittet sie und stellt die Apotheke auf den Nachtisch. „Du wirst mir helfen müssen, ich kann den Arm gerade kaum bewegen!“, lächelt er entschuldigend und hievt sich in eine sitzende Position. Schnell Kniet Nathalie sich vor ihn und öffnet das Hemd, um es ihm dann ganz vorsichtig aus zu ziehen. Gabriel muss sich auf die Unterlippe beissen, um nicht vor Schmerz zu schreien. „Entschuldige, ich wollte dir nicht weh tun!“, bittet Nathalie um Verzeihung, als sie es bemerkt. „Du kannst nichts dafür, es ist die Verletzung!“, brummt er. Seufzend zieht Nathalie das Pflaster ab. „Wann hast du das Pflaster zuletzt gewechselt?“, möchte sie wissen. „Das muss Donnerstagabend gewesen sein. Nach dem Duschen!“, murmelt er. „Seither, hast du es nicht gewechselt?“, zischt sie erschrocken. „Nicht das ich mich daran erinnern könnte!“, schüttelt er den Kopf. „Gabriel du weisst, dass es morgens und abends gewechselt werden sollte!“, schimpft Nathalie sanft. „Ich habe einfach nicht daran gedacht!“, seufzt er. Die Nath war wieder aufgerissen. Verkrustetes Blut verdeckt die Sicht. „Ich muss das säubern!“, damit verschwindet sie kurz im Bad. Mit einem feuchten Waschlappen kehrt sie zu ihm zurück. Vorsichtig beginnt sie das Blut weg zu wischen. Gabriel kann das Zischen nicht ganz unterdrücken. Es tat höllisch weh. Als alles sauber ist, betrachtet Nathalie die Wunde eingehend. Die Wundränder waren geschwollen und gerötet. Die Wunde nässte auch bereits leicht. „Das gibt eine sehr unschöne Narbe. Es hat angefangen sich zu entzünden!“, murmelt sie besorgt. „Ausbrennen“, nuschelt Gabriel. „Wie bitte?“, will sie wissen. „Gina, hat das mal bei einer Verletzung von mir gemacht, die sich entzündet hatte!“, murmelt er. „Ich werde sicher nichts in der Art machen. Dafür kenne ich mich nicht gut genug damit aus. Ich werde es desinfizieren. Ich weiss nur nicht, ob es einen Sinn hat, es noch mal zu nähen. Du schonst die Schulter sowieso nicht!“, erklärt sie ihm. „Ohne Nähen wird sie viel schlechter heilen. Durch ihre Lage ist, auch wenn ich sie schone, immer Bewegung da. Sie würde immer wieder aufplatzen, wenn sie nicht genäht ist!“, erwidert er sanft. „Gut dann nähe ich sie, aber dafür lässt du mich sie jeden Abend prüfen!“, verlangt Nathalie. „In Ordnung!“, nickt er. Sauber desinfiziert sie die Wunde und macht alles zum Nähen bereit. „Willst du erst noch ein Schmerzmittel?“, möchte sie leise wissen. „Nein, mach es einfach!“, bittet er sie. Vorsichtig vernäht sie die Wunde und klebt dann wieder ein Pflaster darüber. „So, das hätten wir. Du solltest dich schlafen legen!“, lächelt sie ihm zu, während sie alles wieder in die Apotheke räumt. „Bleibst du heute Nacht wieder bei mir?“, möchte er leise wissen. „Ich muss die Apotheke noch wegräumen und mich umziehen, aber dann kann ich wieder zu dir kommen!“, nickt sie. „Danke“, lächelt er sie an. Sie beugt sich einfach zu ihm und legt ihre Lippen auf seine. Gerne erwidert er den zarten Druck. „Dann beeile ich mich!“, damit war sie weg. Seufzend kommt Gabriel auf die Beine. Mit Mühe zieht er sich die Hose aus, und schafft es in seine Schlafanzugshose. Dann geht er ins Bad um sich die Zähne zu putzen.

„Willst du lieber in dein Zimmer oder in meins?“, möchte Marinette wissen, als sie die Treppe hoch gehen. „Wenn es okay ist, in meins!“, nuschelt er leise. „Natürlich ist das okay. Dann gehe ich mich umziehen und komme dann zu dir!“, lächelt sie. „Danke Marinette!“, schenkt er ihr auch ein Lächeln. So lässt Marinette ihn stehen. Schnell geht er in sein Zimmer. „Plagg, kannst du heute Nacht auf Papa und Nathalie aufpassen?“, bittet er den Kwami. „Kann ich machen, warum machst du dir jetzt wieder sorgen?“, möchte Plagg wissen. „Nach allem, was wir heute gehört habe. Ich will sicher sein, das Papa nicht versucht sich umzubringen. Er hat es schon drei Mal versucht!“, haucht Adrien. „Aber jetzt hat er dich und Marinette und Nathalie! Da wird er so etwas Dummes sicher nicht tun!“, versucht der Katzenkwami ihn zu beruhigen. „Wenn doch? Bitte Plagg, wenn Nathalie bei ihm ist, kannst du zurückkommen. Aber ich muss sicher sein. Ich will ihn nicht auch noch verlieren!“, fleht der Grünäugige. „Weil du es bist Kitten, aber nur deswegen!“, damit verschwindet der Kwami aus dem Raum. Auf dem Gang überlegt er kurz, fliegt dann aber erst ins Wohnzimmer. Wo ihn beinahe der Schlag trifft, als er hört was Gabriel über Emilie erzählt. Ganz vorsichtig, schwebt der Kwami hinter die beiden Erwachsenen.
„Das wusste ich nicht. Kannst du mir das genauer erzählen?“, hört Plagg die Frau fragen. „Sie war gerade von ihrer Reise zurückgekommen. Sie war sechzehn Wochen in Tibet gewesen. Sie schrieb mir nach der Landung, dass es ihr nicht so gut gehe und sie das abklären lassen wolle. Stunden später bekam ich einen Anruf vom Krankenhaus. Sie baten mich, Emilie abholen zu kommen. Als ich dort war, nahm der Arzt mich bei Seite und sprach mir sein Beileid zu unserem Verlust aus. Ich wusste nicht was er meinte. Das habe ich ihm dann gesagt. Dann meinte er, ob ich denn nicht gewusst hätte, dass Emilie schwanger gewesen wäre. Ein Mädchen, in der achtzehnten Woche wäre es verstorben. Er erklärte mir, dass sie nur den Fötus hatten entfernen wollen, aber Emilie auf eine vollständige Entfernung ihrer Gebärmutter bestanden hätte. Ich stand völlig unter Schock. Einige Tag danach, versuchte ich mit ihr darüber zu reden. Da hat sie mir gesagt, dass sie selber dafür gesorgt hatte, dass unser Kind starb. Für sie war es nur ein Zellklumpen, kein Kind. Sie wolle keine Kinder mehr. Dass es ihr Körper wäre und sie entscheiden könne was mit diesem passiert. Ich habe das Thema nie wieder angesprochen!“, nach diesen Worten des Vaters seines Kittens muss Plagg aus dem Raum fliegen. Nooroo hatte den anderen Kwami bemerkt gehabt und folgt ihm. Gabriel und Nathalie achteten gerade eh nicht auf ihn.
„Plagg, hey bist du okay?“, will der violette Kwami wissen. „Ob ich okay bin? Hast du nicht zugehört? Adriens Mutter hat ein Kind getötet. Spürst du den Schmerz deines Meisters nicht?“, schnappt Plagg. „Ich weiss schon sehr lange davon. Er wusste damals nicht mit wem er hätte reden sollen. Also hat er mit mir darüber gesprochen. Ja es zerreisst ihm heute noch das Herz, wenn er an dieses Kind denkt. Erst etwa ein Jahr danach, hat er mit einem Freund darüber geredet!“, nickt Nooroo sanft. „Was musste dieser Mann noch alles durch machen? Da wundert es mich nicht, was er getan hat. Es wundert mich eher, dass er zur Besinnung gekommen ist!“, keucht Plagg. „Marinette hat das bewirkt. Sie erinnert ihn an seine kleine Schwester. Plagg ich verstehe, dass du geschockt bist. Aber bitte erzähl Adrien nicht was du gehört hast. Ich weiss das er Cat Noir ist. Ich weiss es schon lange und habe ihn auch schon gedeckt. Plagg, es würde dem Jungen nur noch mehr weh tun. Er musste heute schon genug schlimmes erfahren!“, beschwört Nooroo. „Ich bin hier, weil er mich gebeten hat auf seinen Vater auf zu passen. Er hat Angst, dass der noch mal versuchen könnte sich um zu bringen!“, schnauzt Plagg. „Nathalie passt auf ihn auf. Er hat sich in sie verliebt. Er würde weder Adrien noch Nathalie so etwas antun!“, beschwichtigt Nooroo sanft. „Bist du sicher?“, will der schwarze Kwami wissen. „Absolut!“, nickt Nooroo. „Ich weiss nicht. Gerade mit dem was Morgen kommt, habe ich eine Heiden Angst um mein Kitten. Marinette hat versprochen ihm die Wahrheit zu sagen. Ich weiss nicht, ob er die momentan verkraften kann!“, erklärt Plagg. „Dein Kitten ist nicht allein. Nathalie, Marinette und auch Meister Gabriel sind da. Sie werden immer für ihn da sein!“, nimmt Nooroo den anderen Kwami in den Arm. „Ich hoffe es. Ich wünsche mir, dass morgen alles gut geht!“, nuschelt Plagg. Da öffnet sich die Tür vom Wohnzimmer und Nathalie und Gabriel laufen zur Treppe. Besorgt sehen die Kwamis den beiden nach.
„Glaub mir Plagg, es gibt so vieles, so vieles das Adrien und auch Nathalie nicht wissen. Einiges weiss auch mein Meister nicht. Emilie war nicht die, die sie vorgab zu sein. Ich konnte meinem Meister diesen Schmerz nicht zufügen. Doch jetzt, jetzt hat er wieder halt gefunden. Jetzt bietet sich mir die Möglichkeit ihm die Wahrheit zu sagen. Emilie hat ihn nie geliebt. Sie hat es ihm nur vorgespielt. Das weiss nicht mal Duusu. Emilie wollte meinen Meister nur für ihre Zwecke nutzen. Aber durch Adrien konnte sie das nicht. Der Junge hat meinen Meister gerettet. Sie wollte den Jungen gegen meinen Meister nutzen. Nur hat das nicht geklappt, der Junge hat sich von ihr nicht so Manipulieren lassen, wie sie es wollte. Wäre sie an das Schmetterlings-Miraculous gekommen, dann hätte sie es geschafft. Ladybug, Marinette mit ihr werden wir all das überstehen!“, erklärt Nooroo. „Da musst du mir mehr erklären!“, verlangt Plagg. „Emilie hat ihn nur benutzt um an die Miraculous zu kommen. Sie wollte Adrien nicht. Sie dachte sich dann aber, sie könnte meinen Meister mit dem Kind noch mehr an sich binden. Sie wusste auch alles über seine Vergangenheit. Sie wusste von seinem Onkel und was dieser ihm angetan hatte!“, presst Nooroo hervor. „Sie wusste davon?“, haucht Plagg. „Ja und sie hat es benutzt um ihn zu manipulieren, ohne dass er es bemerkt hat!“, knurrt Nooroo. „Nooroo, wie gefährlich war diese Frau und glaubst du sie ist wirklich tot?“, will Plagg wissen. „Ja Plagg sie ist tot. Die Beschädigung von Duusus Miraculous hat sie dahingerafft. Ich kann dir versichern, dass es ihre Leiche war. Ihre Leiche die in meinem Meister so viele Erinnerungen wieder hochgeholt hat. Sie hätte noch viel schlimmeres verdient gehabt!“, schnappt der violette Kwami.

Nach dem Plagg gegangen war, hatte Adrien sich auf das Sofa gesetzt und starrte nun aus dem Fenster. „Wir sollten ins Bett, du solltest dich noch umziehen!“, setzt Marinette sich nach einiger Zeit zu ihm. „Ich weiss nicht, ob ich schlafen können werde. Es ist alles gerade zu viel!“, flüstert Adrien. „Alya und das Bild deiner Mutter? Oder doch eher die Vergangenheit deines Vaters?“, möchte Marinette leise wissen. „Ich wusste bis heute so gut wie nichts über seine Vergangenheit und schon gar nicht von ihm selber!“, wispert der Blonde. „Es ist okay. Dein Vater wollte dich schützen, nur hat die Entlassung seines Onkels alles verändert!“, lächelt Marinette bedauernd. „Ich habe Papa noch nie so gesehen. Als er von diesem Mann geredet hat. Da war Panik in seinen Augen und so viel Schmerz!“, kommt es zitternd über seine Lippen. „Ja ich weiss. Grand-mère hat auch Angst. Sie hat Angst um uns Adrien!“, flüstert Marinette. „Dieser Mann hat Bilder von uns beiden gemacht. Er war uns so nahe!“, keucht Adrien. „Komm her!“, breitet sie ihre Arme aus. Sofort rutscht er zu ihr und schlingt seine Arme um sie. Sein Gesicht verbirgt er an ihrer Halsbeuge. Sanft legt Marinette ihre Arme um ihn und beginnt über sein Haar zu streichen.

Schnell verräumt Nathalie die Apotheke. Zügig macht sie sich Bettfertig. Dann sieht sie in Marinettes Zimmer, dieses ist aber bis auf die Kwamis leer. So geht sie zu Adriens Zimmer. Vorsichtig schiebt sie die Tür auf und sieht die beiden Jugendlichen auf dem Sofa sitzen. „Ihr solltet schlafen!“, macht sie sich bemerkbar. Langsam löst Adrien sich von Marinette. „Nathalie. Entschuldige, aber dass fällt mir gerade schwer!“, entschuldigt Adrien sich leise. Seufzend geht Nathalie zum Sofa und setzt sich auf die Rückenlehne. „Ich weiss, dass alles etwas viel war. Mich beschäftigt es auch. Nur bringt es nichts, wenn du jetzt darüber grübelst. Schlaf und morgen können wir in Ruhe noch mal reden, wenn du es möchtest!“, bittet Nathalie sanft und streicht ihm über den Schopf. „Ich weiss nicht Nathalie. Es ist so extrem viel. Papa hat so viel durchgemacht!“, murmelt Adrien. „Ich weiss Adrien. Darum müssen wir jetzt einfach für ihn da sein. Es ist ihm nicht leicht gefallen uns all diese Dinge zu erzählen. Das meiste davon wusste nicht einmal deine Mutter!“, seufzt Nathalie. „Aber warum wusste sie es nicht, wusstest du davon?“, will Adrien wissen. „Das musst du deinen Vater fragen. Nein, ich wusste davon genau so wenig wie du! Legt euch bitte schlafen. Auch wenn ihr morgen ausschlafen könnt, Montag ist wieder Schule, für euch Beide!“, lächelt die Ältere sanft und streicht auch Marinette kurz über den Schopf. „Wir gehen sofort!“, lächelt diese zart. „Gute Nacht, schlaft schön!“, verlässt Nathalie den Raum. Auf dem Gang sieht sie Nooroo durch die Wand in Adriens Zimmer schweben.
„Können wir nachsehen ob sie zu Papa zurück geht?“, fragt Adrien leise. „Wir sollten schlafen!“, seufzt sie. „Ja, aber ich mach mir so grosse Sorgen um Papa. Ich möchte nicht, dass er alleine ist. Wenn Nathalie nicht zu ihm geht, dann können wir zu ihm gehen. Bitte Marinette!“, fleht er sie an. „Warte noch etwas, dann können wir nachsehen. Aber wenn sie bei ihm ist, dann gehen wir direkt ins Bett. Wenn er schläft, lassen wir ihn auch in Ruhe und legen uns schlafen!“, bestimmt sie. „Danke Marinette!“, lächelt er sie an. „Geh dich schon mal Umziehen, danach können wir nachsehen!“, scheucht sie ihn auf.
Einige Minuten später treten die Beiden zur Tür von Gabriels Schlafzimmer. Adrien schiebt sie leise auf und sie schielen hinein. Nathalie kommt gerade aus dem Bad und zieht Gabriel hinter sich her. „Nathalie, langsam!“, hören sie Gabriel sagen. „Hast du noch nach Adrien gesehen?“, hören sie seine Frage ebenfalls. Dann sehen sie, wie Gabriel Nathalie an sich zieht und liebevoll, aber besorgt auf sie herunterblickt. „Ja, Marinette ist bei ihm. Sie sind noch wach. Adrien sorgt sich um dich. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen. Marinette ist da und sie hat ihn im Arm gehalten, als ich nach ihnen gesehen habe!“, erklingt Nathalies sanfte Stimme, während sich ihre Hände auf Gabriels Brust legen. Marinette will Adrien schon wegziehen, da sollten sie nicht weiterzusehen. Die nächsten Worte von beiden können sie nicht verstehen. Aber Adrien hält Marinette fest, um weiter zu beobachten. Da sieht der Blonde wie Nathalie eine Hand tiefer wandern lässt. Völlig geschockt klappt sein Mund auf. „Was machst du nur mit mir!“, dringt Gabriels Stimme kaum hörbar an die Ohren der Jugendlichen. Als sie auch schon sehen wie er seine Lippen auf die von Nathalie presst. „Nun, es scheint dir ja zu gefallen!“, vernehmen sie deutlich Nathalies lachen. Schnell zieht Marinette den Blonden von der Tür weg und schliesst sie leise.
„Reicht das? Oder willst du zusehen, wie sie Sex haben!“, fragt Marinette mit hoch rotem Gesicht. „Papa und Nathalie?“, quietscht Adrien und strahlt über das ganze Gesicht. „Adrien, wir gehen ins Bett und schlafen. Und vergessen was wir gerade gesehen haben!“, kommandiert Marinette und läuft los. „Aber die Zwei wären doch ein schönes Paar oder?“, möchte Adrien wissen. „Ja, aber jetzt lass uns schlafen gehen!“, verdreht Marinette die Augen. Vielleicht sollte sie unauffällig bemerken, dass gewisse Dinge nur hinter verschlossene Türen gehörten. Obwohl, sie hatten ja nichts in Gabriels Schlafzimmer verloren. Was wenn er mit Nooroo geredet hätte? Aber auch das gehörte hinter verschlossene Türen.

Wieder einmal findet Nathalie das Schlafzimmer leer vor. Langsam geht sie zur Badezimmertür und lehnt sich in den Türrahmen. Belustigt beobachtet sie, wie Gabriel versucht sich sein Oberteil anzuziehen. „Brauchst du Hilfe? Auch wenn du nur für mich das Ding nicht anziehen musst!“, schmunzelt sie. „Nathalie“, nuschelt er und gibt resigniert auf. „Hey!“, damit tritt sie vor ihn und legt ihre Hände an seine Wangen. „Entschuldige!“, murmelt er leise. „Lass mich dir helfen!“, damit hebt sie das Oberteil vom Boden auf. Vorsichtig streift sie es ihm über den linken Arm und dann lässt sie ihn in den anderen Ärmel schlüpfen. „Danke!“, seufzt er. „Schon gut!“, lächelt sie und zieht ihn mit ins Schlafzimmer. „Nathalie, langsam!“, bittet er. Beim Bett bleibt Nathalie stehen und blickt zu ihm auf. „Hast du noch nach Adrien gesehen?“, möchte Gabriel wissen und zieht Nathalie mit seiner rechten sanft an sich. Behutsam legt sie ihre Hände auf seine nackte Brust. „Ja, Marinette ist bei ihm. Sie sind noch wach. Adrien sorgt sich um dich. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen. Marinette ist da und sie hat ihn im Arm gehalten, als ich nach ihnen gesehen habe!“, erzählt sie ihm sanft. „Er wird durcheinander sein!“, nuschelt der Designer. „Das ist er, aber sie ist bei ihm. Sie hilft ihm!“, bestätigt die Schwarzhaarige. Vorsichtig streicht sie mit einer Hand über seine Brust nach unten. Gabriel schliesst bei dieser zarten Berührung die Augen. Deutlich spürt er, wie er beginnt Hart zu werden. „Was machst du nur mit mir!“, murmelt er und legt seine Hand in ihren Nacken um seine Lippen auf ihre zu legen. „Nun, es scheint dir ja zu gefallen!“, gluckst sie an seinen Lippen. Ihr war die Regung in seinem Schritt nicht entgangen. „Noch nie, habe ich eine Berührung als so wundervoll empfunden. Deine Finger sind so unglaublich sanft!“, nuschelt er und verschliesst ihre Lippen wieder. „Ich will dich!“, verlangt Nathalie. „So gerne ich dir diesen Wunsch erfüllen würde, mit nur einem Arm wird das schwierig!“, zieht er sich zurück und wendet das Gesicht ab. „Gabriel, was ist los? Warum sollte es schwierig sein? Letzte Nacht und heute Morgen, hast du mich verwöhnt. Nun darfst auch du dich mal zurücklehnen und mich die Führung übernehmen lassen!“, lächelt sie und streicht über seine Brust nach unten. „Nathalie, ich“, doch stockt er. Bestimmt ergreift er ihre Hand und zieht sie wieder nach oben. Er wagt es nicht sie anzusehen. „Gabriel was ist los?“, will sie wissen. „Rede mit mir, bitte. Sag mir was los ist!“, bittet sie sanft und umfasst sein Gesicht mit den Händen. So zwingt sie ihn, sie anzusehen. Sofort erkennt sie die Unsicherheit und Angst in seinen Augen. „Ich weiss nicht ob ich das kann!“, haucht er leise. Er wusste nicht, ob er wirklich darüber reden konnte. Er hatte Angst, dass sie dann gehen würde. Genau so grosse Angst hatte er davor, ihr die Führung zu überlassen. Bei Emilie hatte es sich so angefühlt, als würde er die Kontrolle verlieren. Es war furchtbar gewesen. „Was kannst du nicht? Mit mir reden oder mir die Führung überlassen?“, fragt sie sanft nach. „Beides!“, wispert er verzweifelt. „Hey, es ist okay. Du musst nur mit mir reden. Was ist das Problem, wenn du dich hinsetzt und mich machen lässt?“, bittet sie zu erfahren. „Es fühlt sich für mich wie ein Kontrollverlust an!“, bringt er zitternd heraus. „Kontrollverlust? Weil er gerne Macht demonstriert hat?“, möchte sie wissen. Gabriel kann nur nicken und beisst sich auf die Unterlippe. „Darf ich fragen, wie es mit Emilie war?“, möchte sie sanft wissen. „Ich konnte ihr nicht geben was sie wollte. Ich war nur eine Enttäuschung und bin es für dich auch. Es tut mir leid!“, schluchzt er auf. „Schschsch, nein Gabriel. Du bist keine Enttäuschung. Hat Emilie das wirklich gesagt?“, fragt sie sanft nach. Er kann nur nicken und Tränen rinnen über seine Wangen. „Okay, vertraust du mir?“, möchte sie wissen. „Ja“, bringt er hervor. „Gut, dann setzt du dich jetzt aufs Bett, machst es dir gemütlich. Ich mache langsam und du kannst mir jeder Zeit sagen, wenn es nicht geht oder dir etwas unangenehm ist!“, bestimmt sie sanft. „Nathalie“, beginnt er. „Lass es uns versuchen!“, bittet sie und Küsst ihn zärtlich. Unsicher löst er sich von ihr. Dann schlägt er die Bettdecke zurück. Zögernd setzt er sich am Kopfende mittig auf das Bett. Schnell richtet er noch die Kissen etwas und lehnt sich zurück. Erst als er wieder zu Nathalie sieht, kommt sie aufs Bett. Langsam krabbelt sie auf ihn zu, nimmt ihm seine Brille ab und legt sie mit ihrer auf den Nachttisch. Dann setzt sie sich auf die Mitte seiner Oberschenkel. Ihre Knie links und rechts von seiner Hüfte. „Geht das?“, möchte sie wissen. „Ja“, nickt er. Sanft lehnt Nathalie sich zu ihm und Küsst ihn wieder. Ihre Hände legt sie sanft an seine Brust. Gabriel legt seine rechte Hand an ihre Hüfte. „Mhm“, brummt Nathalie und löst den Kuss. „Berührungen am Hals magst du nicht. Wie ist es, wenn ich das mache?“, möchte sie wissen und beugt sich zu seiner linken Schulter um sich sein Schlüsselbein entlang zu küssen. „Ahh, das fühlt sich schön an!“, nuschelt er und legt den Kopf zur Seite, um ihr Platz zu bieten. Das lässt Nathalie lächeln und sie beginnt sanft an seiner Haut zu saugen. „Sind wir nicht etwas zu alt für Knutschflecken?“, schmunzelt er. „Dafür ist man nie zu alt!“, grinst sie und saugt weiter. Sanft lässt er seine Hand unter ihr Oberteil gleiten und streicht hauch zart über ihre Haut. „Mhmm“, brummt Nathalie wieder. Sofort lässt Gabriel seine Hand auf das Bett sinken. Dieses Brummen, so hatte Emilie immer gebrummt, wenn er etwas getan hatte was sie nicht mochte. „Hey, warum hörst du auf?“, wundert Nathalie sich und blickt in sein Gesicht. Schnell wendet Gabriel seinen Blick zur Seite. „Gabriel?“, möchte sie wissen. „Rede mit mir!“, bittet sie. Unsicher sieht er zu ihr. Deutlich erkennt er Sorge in ihren Augen. „Dieses Brummen, das hat Emilie immer von sich gegeben, wenn ich etwas falsch gemacht habe!“, nuschelt er. „Oh Gabriel, ich bin nicht Emilie. Wenn etwas nicht gut ist, dann sage ich es dir ganz klar!“, seufzt Nathalie. Das treibt Gabriel die Tränen in die Augen. Er hatte sie enttäuscht und verletzt. „Schschsch, alles ist gut. Gabriel?“, flüstert sie liebevoll und rutscht etwas dichter an seinen Oberkörper. „Sieh mich bitte an!“, verlangt sie und nimmt sein Gesicht wieder zwischen die Hände. Da beginnen die Tränen über seine Wangen zu laufen. „Bitte sag mir was gerade in dir los ist? Was für Gedanken hast du?“, möchte sie wissen. „Ich enttäusche und verletze dich nur. Ich“, doch mehr lässt sie ihn nicht sagen. Sanft legt sich ihr Daumen auf seine Lippen. „Nein Gabriel das tust du nicht. Du hast mich nicht im Geringsten enttäuscht oder verletzt. Weder letzte Nacht, noch heute Morgen!“, lächelt sie sanft und legt ihre Lippen wieder auf seine. Unsicher hebt er seine rechte Hand, um sie behutsam an ihre Wange zu legen. Mit ihren Daumen wischt Nathalie ihm die Tränen weg. Dann lässt sie ihre Hände sanft auf seine Schultern sinken. Von dort streicht sie über seine Brust zu seinen Seiten, wo ihre Hände verharren. Lächelnd löst sie den Kuss und legt ihre Lippen wieder an sein Schlüsselbein, um etwas näher an der Schulter als davor, wieder sanft an seiner Haut zu saugen. Entspannt legt Gabriel seinen Kopf wieder zurück und schliesst geniessend die Augen. Nathalie lässt ihre Hände an seinen Seiten auf und ab gleiten. Zögernd legt Gabriel seine rechte Hand wieder an ihre Hüfte. Schmunzelnd bemerkt sie wie er wieder Hart wird. Zielstrebig lässt sie ihre Hände zum Bund seiner Hose gleiten. Doch genau das, lässt Gabriel sich wieder versteifen. Nathalie entgeht das natürlich nicht. Besorgt blickt sie wieder in sein Gesicht und sieht die Unsicherheit in seinen Augen. „Sagst du mir was es ist?“, fragt sie. Doch Gabriel dreht einfach sein Gesicht zur Seite. Er enttäuschte sie, konnte ihr nicht geben was sie wollte. Wieder rinnen Tränen über seine Wangen. Bestimmt ergreift Nathalie sein Gesicht und zwingt ihn mit sanftem Druck sie anzusehen. „Es ist okay, du gibst das Tempo vor!“, lächelt sie sanft und küsst ihn wieder. Vorsichtig legt sie ihre Hände einfach an seine Brust.
Nach einigen Momenten beginnt Gabriel mit zitternden Fingern die Knöpfe ihres Oberteils zu öffnen. Dann streicht er mit den Fingerspitzen über ihren flachen Bauch und höher zum Ansatz ihrer linken Brust. Zärtlich legt er seine Hand über ihre Brust und beginnt sie leicht zu massieren. „Aha, ja“, entlockt er ihr damit. Behutsam nimmt er ihren Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger, um ihn mit leichtem Druck dazwischen zu bewegen. Das bringt Nathalie dazu ihre Brust mehr in seine Hand zu drängen. Das entlockt ihm ein kleines Lachen. Kurz lässt er von ihrer linken Brust ab, um ihre rechte leicht anzuheben und ihren Nippel zwischen die Lippen zu nehmen. Während er vorsichtig beginnt daran zu saugen, nimmt er ihren linken Nippel wieder zwischen die Finger. „Etwas stärker!“, bittet sie ihn leise. Unsicher saugt er stärker an ihrem Nippel und erhöht auch leicht den druck seiner Finger. „Ahh ja, genau so ist es perfekt!“, seufzt Nathalie. Ihre linke Hand liegt an seiner Schulter und ihre rechte ruht in seinem Nacken. „Mhm, ja du bist ein braver Junge!“, nuschelt sie. Diese Worte lassen Gabriel erstarren und er beginnt zu zittern. Verwirrt drückt sie sich etwas von ihm weg. Besorgt bemerkt sie die Panik in seinen Augen. „Gabriel, was ist los?“, flüstert sie besorgt. „Er hat das immer gesagt!“, keucht der Grauäugige. „Oh nein, es tut mir leid!“, flüstert Nathalie und lehnt sich einfach sanft an ihn und legt ihre Arme um seinen Körper. „Du konntest es nicht wissen!“, murmelt er heiser. „Okay“, schiebt sie sich sanft von dem Älteren weg.
„Ich stelle jetzt genau eine Regel auf. Ich will das wir miteinander reden! Du sagst mir, wenn etwas für dich nicht okay ist. Du bist ehrlich zu mir. Wir beide sagen einander was okay ist, was nicht okay ist, was uns gefällt und was nicht! Wir fangen genau jetzt damit an!“, verlangt sie. „Ich enttäusche dich nur!“, nuschelt er. „Nein Gabriel das tust du nicht. Wie bitte kommst du auf so etwas? Bitte sei ehrlich zu mir!“, bittet sie sanft. „Ich habe Emilie immer enttäuscht. Ich konnte ihr nicht geben, was sie von mir wollte. Darum hat sie sich wohl auch Liebhaber gesucht!“, bringt er leise hervor. „Was wollte sie von dir, was du ihr nicht geben konntest?“, hackt Nathalie nach. „Sie meinte ich sei viel zu zögerlich, viel zu vorsichtig. Sie wollte es immer einfach nur schneller und härter. Aber ich hatte Angst ihr weh zu tun, sie zu verletzen. Ich konnte ihr das nicht geben. Darum wollte sie dann auch immer die Führung übernehmen, damit sie es so bekam wie sie es wollte!“, flüstert er und versucht Nathalie nicht anzusehen. „Wie war das für dich? Hat es dir dann überhaupt gefallen, so wie sie es wollte?“, möchte Nathalie leise wissen. Gabriel schüttelt nur den Kopf. „Es war für mich kaum erträglich. Teilweise war es einfach auch nur schmerzhaft!“, schluchzt er leise. „Es ist okay. Darum fällt dir das hier auch so schwer. Das ist okay. Ich bin nicht Emilie. Ich möchte, dass es für uns beide schön ist!“, lächelt sie und küsst ihn kurz. „Ausser, dem was ich gerade gesagt habe, gibt es noch andere Sätze, die er benutzt hat? Ich möchte nicht unabsichtlich unschönen Erinnerungen hochholen!“, hackt sie nach. „Eben, du bist ein braver Junge, guter Junge, so ist fein. Dann hat er… hat er mich immer seinen Engel genannt! Ich weiss nicht ob da noch mehr ist, ich habe davon so viel verdrängt!“, nuschelt er leise. „Dann versuche ich das nicht zu sagen!“, lächelt sie sanft. „Danke!“, lächelt er schwach. „Da ist noch etwas, das ich dich jetzt fragen möchte. Heute Nachmittag, als du gesagt hast, wenn ich das mit der Verletzung höre, würde ich dich eine Woche ans Bett ketten. Ist das eine Fantasie von dir oder“, fängt sie an. „Nein!“, unterbricht er sie sofort. „Wie ich zu Cat Noir gesagt habe!“, nuschelt er hinterher. „Hat das mit deinem Onkel zu tun?“, möchte Nathalie wissen. „Unter anderem. Er fand es sehr erregend, wenn seine Opfer ihm völlig ausgeliefert waren!“, schliesst er gequält die Augen. „Emilie?“, fragt die Schwarzhaarig behutsam. „Sie mochte es. Aber nach den ersten Malen nur noch, wenn ich gefesselt war. Dann konnte sie sich nehmen was sie wollte. Umgekehrt fand sie es nicht toll, weil ich zu vorsichtig war!“, erklärt er leise. „Verstehe, also keine Fesselspiele fürs erste!“, nickt sie sanft und küsst ihn wieder.
„Dann sollten wir uns“, fängt sie an, aber Gabriel unterbricht sie, in dem er seine Lippen wieder auf ihre legt. Überrascht löst sie den Kuss und streicht ihm über die Wange „Wie du möchtest!“, lächelt sie und küsst ihn wieder. Sanft streichen ihre Hände über seine Haut. Nach einigen Minuten löst sie den Kuss, um mit ihren Lippen seine Brust zu erkunden. Entspannt legt Gabriel den Kopf zurück und streicht mit der Hand über ihre Seite. Sanft leckt Nathalie über einen von Gabriels Nippeln, was dieser mit einem seufzen quittiert. Neckisch haucht sie ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor sie diese über seine Wange zu seinem Ohr gleiten lässt. Gabriel schlingt den Arm um ihre Taille und zieht sie dichter an sich. Dadurch spürt die Jüngere seine pochende Erektion gegen ihre Scham drücken. „Scheint so, als könntest du es kaum erwarten!“, neckt sie ihn und lässt ihre Hände langsam zu seinen Hüften gleiten. „Darf ich?“, fragt sie nach. „Ja“, nickt er und zieht ihre Lippen wieder auf die seinen. Als ihre Hände seine Hosen und Boxershorts nach unten schieben, hebt er seine Hüften um es ihr leichter zu machen. Grinsend entledigt sie ihn seiner Sachen und wirft sie achtlos zu Boden. Lächelnd löst sie den Kuss, um sich wieder seinem Schlüsselbein zu widmen. „Deine Hose stört!“, brummt Gabriel nach einigen Momenten. Schelmisch richtet sie sich wieder auf und drückt ihre Hüften mehr gegen seine. „Ahh, Nathalie!“, keucht er und sieht sie aus halbgeschlossenen Liedern an. „So ungeduldig?“, möchte sie wissen. „Bitte“, murmelt er und versucht mit seiner rechten Hand ihre Hose von ihren Hüften zu schieben. Mit einem Lächeln ist sie ihm behilflich und nach einem Moment, landet ihre Hose mit samt ihrem Slipp bei seiner. Sanft setzt sie sich wieder auf seine Oberschenkel und verschliesst seine Lippen erneut. Ihre linke Hand streicht über seine Schulter, während ihre rechte an seiner Seite liegt. Seine Hand streicht erkundend ihren Oberschenkel hoch zu ihrer Scham. Dort schiebt er sanft seinen Daumen zwischen ihre Lippen und streift ihre empfindliche Stelle. Das entlockt ihr ein wimmern. „Nathalie, was ist?“, fragt er besorgt und zieht schnell seine Hand weg. „Ach Gabriel, es ist alles gut. Ich bin da nur sehr empfindlich!“, nuschelt sie leise. „Entschuldige, ich wollte nicht“, beginnt er. „Nein Gabriel. Alles ist gut. Nur weil ich da sehr empfindlich bin, heisst das nicht, dass es mir nicht gefällt. Es gefällt mir sogar sehr!“, lächelt sie. Unsicher lässt er seine Hand wieder über ihren Oberschenkel gleiten und lässt ihr Gesicht nicht eine Sekunde aus den Augen. Diese Mal scheibt er seinen Daumen noch vorsichtiger zwischen ihre Schamlippen und tastet behutsam nach der Stelle. „Ahh, ja“, gibt sie zu erkennen, dass er sie wieder gefunden hat. Sachte streicht er ohne Druck auszuüben darüber. Dieser Hauch einer Berührung lässt Nathalie einen Schauer der Erregung über den Rücken gleiten. Als Nathalie ihre Augen geniessend schliesst, zaubert das Gabriel ein Lächeln auf die Lippen. „Du bist so wunder schön!“, haucht er. Deutlich spürte er wie Feucht sie schon war. Behutsam hebt er seine Hand an ihre Wange. Sanft schmiegt sie sich in die Berührung und öffnet die Augen wieder. Lächelnd legt sie ihre Hand über seine, nur um dann seinen Daumen zwischen die Lippen zu ziehen und daran zu saugen. Damit entlockt sie ihm ein Keuchen. Erkundend lässt sie ihre Hände seinen Oberkörper nach unten Wandern. Langsam zieht er ihr Gesicht wieder zu seinem um sie zu Küssen. „Ich will dich spüren!“, nuschelt sie an seinen Lippen. „Langsam!“, murmelt er zurück, als ihre Finger über seine Erregung gleiten. „Versprochen!“, lächelt sie an seinen Lippen und hebt ihre Hüften. Behutsam dirigiert sie seine Erregung zu ihrem Eingang. Langsam und sanft lässt sie sich auf ihn sinken und nimmt ihn in ihre Enge auf. Als seine volle Länge in ihr ist, verharrt sie um sich an seine Grösse zu gewöhnen. Sanft zieht Gabriel sie dichter an sich. Sie war so eng und es fühlte sich so wundervoll an. Da spürt er wie sie anfangen will sich zu bewegen. Schnell legt er seine Hand auf ihre Hüfte und verhindert das. „Nicht Nathalie, du bist so eng. Wenn du jetzt anfängst dich zu bewegen, werde ich sofort kommen!“, stöhnt er auf. „Okay, du sagst, wenn du soweit bist!“, lächelt sie und legt ihre Lippen nun an sein rechtes Schlüsselbein. Geniessend legt Gabriel seinen Kopf wieder zurück.
„Du kannst dich bewegen!“, bittet er sie leise. Kurz legt sie ihre Lippen auf seine. Ihre rechte legt sie an seine Brust und mit der linken hält sie sich an seiner rechten Schulter fest. Dann beginnt sie sich langsam vor und zurück zu bewegen. „Mhm, ja“, seufzt er. Zärtlich streicht er mit seiner Hand ihre Seite nach oben, um sanft ihre Brust zu umfassen und zu massieren. Nach einem Moment versucht er seinen linken Arm zu bewegen, um auch ihre andere Brust zu verwöhnen. Kann ein Zischen aber nicht zurückhalten, wegen der Schmerzen. Sofort hält Nathalie in ihrer Bewegung inne. „Schsch, lass nur. Schon die Schulter!“, flüstert sie an seinen Lippen und streicht sanft über seinen linken Arm. „Es tut mir leid“, nuschelt er leise. „Gabriel, es ist gut. Entspann dich und lass mich machen. Geniess es einfach und schon deine Schulter!“, bittet Nathalie den Älteren. „Aber“, fängt er an. „Nichts aber. Schon deine Schulter. Auch ohne deine linke Hand, geniesse ich sehr was du tust!“, flüstert sie und küsst ihn begierig. „Langsam Nathalie, langsam!“, nuschelt er, als sie den Kuss löst. Sanft beginnt sie wieder ihre Hüften zu bewegen. „Darf ich etwas ausprobieren?“, möchte sie dann wissen. Kurz beiss Gabriel sich auf die Unterlippe nickt dann aber. So verändert Nathalie ihre Bewegung. Sanft lässt sie ihre Hüften nun kreisen. „Nathalie, das fühlt sich wundervoll an!“, stöhnt der Grauäugige und zieht ihre Lippen wieder auf die seinen. Nach einigen Momenten wagt Nathalie es etwas schneller zu werden. Auch ihr gefiel die kreisende Bewegung. Seufzend legt Gabriel seine Hand wieder auf ihren Oberschenkel. Zärtlich beginnt er mit dem Daumen über ihre Perle zu streichen. „Oh ja, Gabriel!“, keucht Nathalie erregt. Zu der kreisenden Bewegung beginnt sie nun auch ihre Hüften leicht zu heben und wieder zu senken. Nach wenigen dieser Bewegungen spürt sie wie Gabriels Erektion in ihr beginnt zu zucken und er ihre Hüften mit seiner Hand fest gegen seine zieht. Das Gefühl als er sich in ihr ergiesst, lässt auch sie kommen. „Oh Gott Gabriel!“, keucht sie an seinen Lippen und presst ihre Hüften gegen seine. Als ihr Orgasmus abebbt, sackt sie erschöpft gegen seine Brust. Sanft schlingt er seinen Arm um die erschöpfte Frau und hält sie fest an sich. „Danke Nathalie, es war wunderschön!“, flüstert er und küsst sie auf die Stirn. Ihre Arme schlingen sich um ihn und sie drückt ihr Gesicht in seine Halsbeuge. „Ich liebe dich, mon Bijou!“, haucht er lächelnd. Schweratmend lächelt sie zu ihm auf. „Ich liebe dich auch, mon Papillon!“, flüstert sie. Nach diesen Worten kann Gabriel nicht anders als seine Lippen wieder auf die ihren zu legen.
Einige Zeit halten sie sich so fest, als Gabriel beginnt weg zu dösen. „Wir sollten uns wohl hinlegen!“, verhindert Nathalie, dass er in den Schlaf gleitet, als sie spürt wie seine Atemzüge ruhig und gleichmässig werden. „Mhm, du hast recht!“, murmelt er müde. Vorsichtig steigt die Schwarzhaarige von seinem Schoss und setzt sich rechts neben ihn. Gabriel rutscht nach unten und legt sich auf seine rechte Seite. Nathalie zieht die Decke über sie beide, legt sich zu ihm und bettet ihren Kopf auf seinen Oberarm. Vorsichtig schiebt Gabriel seinen linken Arm über ihre Taille um sie etwas mehr an sich zu ziehen. „Du sollst die Schulter doch schonen!“, schimpft sie sanft. „Ich weiss, aber ich möchte dich festhalten können!“, entschuldigt er sich leise. „Ach Gabriel!“, lächelt sie und Küsst ihn. Nicht lange danach war er eingeschlafen und Nathalie betrachtete seine entspannten Gesichtszüge.
„So entspannt habe ich ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen!“, erklingt auf einmal Nooroos Stimme. „Schlafen Adrien und Marinette? Ich habe dich vorher bei Adriens Zimmer gesehen!“, fragt Nathalie und blickt zu dem Kwami. Dieser hatte sich auf Gabriels Oberarm gesetzt. „Ja, sie schlafen. Tikki passt auf sie auf. Adrien sorgt sich um seinen Vater. Er hat Angst, dass der Meister noch mal versuchen könnte sich umzubringen!“, erklärt der Kwami traurig. „Ich kann seine Angst verstehen. Erst vor wenigen Tagen wurde Emilies Leiche gefunden. Dann sind da Gabriels Onkel und diese Frau, die ihn bedroht. Ich verstehe warum Adrien Angst hat. Ich habe auch unglaubliche Angst!“, flüstert Nathalie. Sie wollte nicht, dass Gabriel wach wurde und ihre Worte hörte. „Dann solltest du das dem Meister sagen. Er muss wissen, dass ihr Angst um ihn habt!“, nickt Nooroo. „Ich weiss nicht wie!“, haucht sie mit Tränen in den Augen. „So wie du es mir auch gerade gesagt hast. Das war immer etwas, was schwierig zwischen ihm und Emilie war. Sie konnten nicht offen miteinander reden. Emilie hatte immer ihre Erwartungen. Wenn er sie nicht erfüllte, enttäuschte er sie. Sie war ein schwieriger Mensch. Aber nur die Wenigsten haben das gesehen. Kaum jemand hat gesehen wie sehr mein Meister unter ihr gelitten hat. So sehr er sie geliebt hat, so sehr hat sie ihn immer wieder verletzt. Er wollte oder konnte es nicht sehen. Aber jetzt, jetzt hat er dich und endlich eine Chance auf Glück!“, erklärt Nooroo traurig und verschwindet dann. Nooroos Worte lassen Tränen über ihre Wangen rinnen.

Chapter 19: Kapitel 18; Albtraum und nächtliche Gespräche

Summary:

Marinette wird von Alpträumen geplagt, Gabriel hat höllische Schmerzen, Nathalie und Adrien versuchen damit zurecht zu kommen.

Chapter Text

Kapitel 18; Albtraum und nächtliche Gespräche

Etwas nasses an seinem Oberarm weckt Gabriel auf. Etwas orientierungslos braucht er einen Moment bevor er das Zittern der Frau in seinen Armen realisiert. Besorgt sucht er ihren Blick und sieht die Tränen über ihre Wangen fliessen. „Nathalie?“, fragt er besorgt und zieht sie dichter an sich. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken!“, flüstert sie. „Hey, alles gut. Sagst du mir was los ist?“, möchte er wissen. Vorsichtig dreht er sich auf den Rücken und zieht sie an seine Seite, so dass ihr Kopf auf seiner Brust zum Ruhen kommt. „Ich… es ist einfach alles gerade zu viel!“, nuschelt sie und schmiegt sich an seinen warmen Körper. Unsicher legt sie ihre Hand über sein Herz, um seinen Herzschlag zu spüren. So viele Gedanken rasen durch ihren Kopf. Gerade jetzt musste ihr natürlich auch einfallen, dass sie weder am Vorabend, noch am Morgen oder vorher gerade verhütet hatten. Was sollte sie nun machen? Am nächsten Tag in der Apotheke die Pille danach holen? Oder einfach hoffen, dass sie nicht gerade ihre Fruchtbaren Tage hatte? Oder sollte sie mit ihm darüber reden? Sie wusste es einfach nicht, es war alles zusammen gerade einfach zu viel. „Das ist völlig in Ordnung. Ich bin da, du bist nicht allein!“, verspricht er sanft. „Versprichst du mir, dass du uns nie alleine lassen wirst? Dass du bei Adrien, Marinette und mir bleibst?“, flüstert sie leise. Was wenn sie doch ihre Fruchtbaren Tage hatte und Schwanger wurde. Was sollte sie tun, wenn er sie doch alleine lassen sollte oder wenn er keine Kinder mehr haben wollte. „Nathalie, wie kommst du darauf, dass ich euch alleine lassen könnte? Adrien und du, ihr seid das Wichtigste in meinem Leben. Auch Marinette hat sich irgendwie in mein Herz geschlichen. Sie ist die Tochter meines besten Freundes und jetzt ein Teil dieser Familie. Sie braucht uns. Wie also kommst du darauf, ich würde euch allein lassen?“, möchte er unsicher wissen. Unsicher schiebt Nathalie seinen linken Ärmel zurück und fährt mit den Fingerspitzen der Narbe an der Innenseite seines Unterarms entlang. So oft hatte sie die Narben schon gesehen, aber sich nie etwas dabei gedacht. Sie hatte angenommen, die Narben würden von einem Unfall oder einer Operation kommen. Nie hätte sie gedacht, dass er sich diese Narben selber zugefügt hatte. „Ich verstehe, du hast Angst, ich könnte noch mal versuchen mich umzubringen!“, stellt er leise fest. Mit den Augen folgt er ihrer Bewegung. „Muss ich Angst haben, dass du es wieder tun könntest?“, murmelt sie. „Nathalie, sieh mich bitte an!“, bittet er sanft. Zögerlich dreht sie ihm ihr Gesicht zu und legt ihre Hand wieder über sein Herz. Es beruhigte sie, sein Herz schlagen zu spüren. „Ich schwöre dir, dass ich so etwas nie wieder versuchen werde. Das ich es seit damals nicht noch mal versucht habe. Ich würde euch das niemals antun!“, wispert er bestimmt. „Du schwörst es?“, flüstert sie unter Tränen. „Ja ich schwöre es dir. Ich werde nie wieder versuchen mich umzubringen!“, haucht er und küsst sie sanft. Schützend hält er die Jüngere in seinem Arm. Sie hatte ihren Kopf wieder richtig auf seiner Brust abgelegt. Wenn sie schon solche Angst hatte, dass er sich etwas antun könnte, wie ging es dann erst seinem Sohn. Oder Marinette, er sollte ihr Vormund werde. Hatte sie nun auch Angst, dass er sich umbringen könnte und würde sich doch entscheiden nach Shanghai zu gehen? Er würde morgen mit den beiden darüber reden müssen. Seufzend bemerkt er, wie sie anfängt mit dem Zeigefinger Muster auf seine Brust zu malen. Einige Momente geniesst er einfach die sanfte Berührung.
„Mon Bijou, was liegt dir noch auf dem Herzen?“, spricht er sie sanft an. Nathalie ist sich nicht sicher, welche ihrer Sorgen sie ihm mitteilen sollte. „Ich sorge mich auch um Adrien. Marinette ist zwar bei ihm. Aber eigentlich sollten wir gerade für sie da sein und nicht sie für uns. Sie ist hier, damit wir ihr helfen können. Damit wir ihr eine Stütze sein können. Aber sie ist es, die für uns gerade so unglaublich Stark ist!“, schluchzt Nathalie. „Oh mon Bijou, ich weiss. Sie ist ein so unglaubliches Mädchen. Ja, sie ist gerade für uns Stark. Aber sie braucht das auch. Es hilft ihr mit ihrem Verlust klar zu kommen, wenn sie für andere da sein kann!“, seufzt er leise. „Was?“, haucht Nathalie. „Nooroo hat mir das gesagt. Weisst du, wann sie die Entscheidung getroffen hat hier zu bleiben?“, möchte er leise wissen. Nooroo hatte es von Tikki erfahren und ihm dann erzählt. „Nein das weiss ich nicht!“, schüttelt sie den Kopf. „Erinnerst du dich, als sie mit mir aus der Leichenhalle zurück war und ich dich angeschrien habe?“, fragt er nach. Es tat ihm leid, wie er sie angeschnauzt hatte. „Ja, sie hat mich ins Bett geschickt und sich um die Handwerker gekümmert!“, nickt Nathalie. „Genau da hat sie sich entschieden zu bleiben, weil sie das Gefühl hatte, dass wir sie brauchen!“, lächelt Gabriel schwach. „Sie hat sich wirklich deswegen entschieden hier zu bleiben?“, haucht Nathalie. Hätte sie nicht schon gewusst, dass Marinette Ladybug war, wäre es ihr spätestens jetzt klar geworden. „Ja, genau deswegen!“, nickt Gabriel. „Sie ist wahrhaft durch und durch Ladybug!“, schmunzelt Nathalie. „Woher“, fängt der Designer an. „Ich weiss es seit Donnerstag. Als du in deinem Arbeitszimmer eingeschlafen warst und Adrien wütend gegangen war. Da hat sie es mir gesagt!“, erklärt Nathalie sanft. „Adrien war wütend, weil sie ihm nicht gesagt hat was sie weiss. Sie möchte ihn schützen!“, stellt er fest. „Nicht nur ihn auch dich. Sie hat mir nicht gesagt, was dein Onkel von dir will. Sie hat mir nur gesagt, dass du mich da raushalten möchtest und sie dir das versprochen hat!“, beisst sie sich auf die Unterlippe. „Darum hat sie dir gesagt, dass sie Ladybug ist. Weil du sicher wissen wolltest, warum ich sie da nicht raushalte!“, lächelt Gabriel. „Ja, genau darum hat sie es mir gesagt. Sie meinte zwar, ihr wolltet erst Cat Noir einweihen, bevor ihr es mir sagt!“, nickt die Blauäugige. „Ja, eigentlich wollte sie es erst ihm sagen!“, bestätigt er.
Müde versucht Gabriel seine Position etwas zu ändern. Seine Schulter pochte unangenehm. Bei der Bewegung spürt er einen höllischen, stechenden Schmerz in seiner Schulter und kann ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht zurückhalten. „Gabriel was ist?“, will Nathalie besorgt wissen und stemmt sich mit dem linken Arm in eine halb aufrechte Position. „Meine Schulter“, bringt er knapp hervor. „Sind die Schmerzen so schlimm?“, fragt sie nach. „Ja“, keucht er. „Okay, ich hole dir ein Schmerzmittel!“, damit war sie aus dem Bett und setzt sich ihre Brille auf. Dann sucht sie ihre Hose. Schnell schlüpft sie in ihren Slip und die Hose, dann legt sie Gabriels auf das Bett. „Ich bin gleich zurück!“, damit verschwindet sie aus dem Raum. Kaum fällt die Tür hinter ihr zu, setzt er sich auf und greift nach seiner Boxershorts und der Hose um die Sachen anzuziehen. Es kostet ihn unglaublich viel Kraft. Einige Sekunden bleibt er noch sitzen, dann setzt er sich seine Brille auf, steht auf und geht zur Tür.

Nathalie knöpft noch ihr Oberteil zu, auf dem Weg zu ihrem Zimmer. Sie hatte immer Schmerztabletten da. Das hatte sie sich auf den Reisen mit Emilie angewöhnt. Als sie ihre Zimmertür erreicht, hört sie das Öffnen einer anderen Tür. Überrascht blickt sie zu Adriens Zimmer. Marinette trat daraus, Adrien direkt hinter ihr.
„Marinette jetzt warte doch. Bitte rede mit mir!“, hört sie den Jungen flehen. Bei genauem Hinsehen, sieht sie wie blass Marinette ist und dass Tränen über ihr Gesicht laufen. „Adrien, Marinette, was ist los?“, fragt sie. Marinette zuckt beim Klang von Nathalies Stimme zusammen und dreht sich in ihre Richtung. „Marinette will es mir nicht sagen!“, schnauzt Adrien. Gabriel der gerade aus dem Schlafzimmer tritt, blickt verwundert zu seinem Sohn. Dann fällt sein Blick auf Marinette. Sofort schnürt Sorge seine Brust zusammen. Schnell eilt er zu ihnen. „Marinette?“, fragt er vorsichtig. Sie schlingt nur ihre Arme um sich. Besorgt legt Gabriel seine Hände an ihre Schultern. Gerade so kann er einen Schmerzlaut unterdrücken. Dann sinkt er auf ein Knie um von Unten in ihr Gesicht aufzusehen. „Marinette was hast du?“, möchte er sanft wissen. Doch fliessen nur noch mehr Tränen über ihre Wangen. „Sie will nicht sagen was los ist, Papa. Ich bin wach geworden, weil sie geschrien hat. Ich wusste nicht was los ist, dann habe ich bemerkt, dass sie gar nicht wach war. Sie hat sich hin und her geworfen und unverständliche Dinge gemurmelt. Ich habe sie irgendwie wach bekommen. Aber sie will mir nichts sagen!“, erklärt Adrien hektisch. „Ein Albtraum?“, möchte Gabriel vorsichtig von der Blauhaarigen wissen. Sie nickt nur leicht. Nathalie mustert die Situation noch kurz, dann verschwindet sie in ihrem Zimmer und holt die Packung Schmerztabletten. Mit diesen tritt sie wieder auf den Flur. „Setzen wir uns in die Küche, vielleicht hilft ihr ja eine heisse Schokolade!“, schlägt sie vor. „Ja“, nuschelt Marinette nur. Immer wieder sieht sie vor ihrem geistigen Auge, wie der Schwanz des Mantikors sich in die Brust von Hawk Moth bohrt. Sieht wie Blut aus seinem Mund kommt. Sieht diese unglaubliche Angst in seinen Augen. Sie hatte Viperion an der Schulter berührt als er die Zeit zurückgesetzt hatte. Sie hatte nicht gewusst, dass sie dadurch ihre Erinnerungen behalten würde. Bis sie eingeschlafen war, hatte sie es verdrängen können, doch im Schlaf war die Erinnerung mit voller Wucht auf sie eingeprasselt.
Nach dem Marinette zugestimmt hat, richtet Gabriel sich wieder auf, legt seine Hand auf ihren Rücken und schiebt sie Richtung Küche. Adrien läuft neben ihm und Nathalie hinter ihnen. In der Küche dirigiert er das Mädchen zur Kücheninsel auf einen Stuhl. Adrien setzt sich neben sie. Er selber setzt sich ihr gegenüber. Nathalie holt direkt ein Glas Wasser und stellt es mit der Tablettenpackung vor Gabriel. „Was sind das für Tabletten?“, will Adrien wissen, als er sieht wie sein Vater einhändig ein Blister aus der Packung friemelt. „Schmerztabletten, darum war ich auf dem Gang. Dein Vater weiss vor lauter Schmerzen nicht wie er schlafen soll!“, seufzt Nathalie vom Herd her. Marinette beobachtet wie Gabriel versucht eine Tablette aus dem Blister zu bekommen und kläglich daran scheitert. Seufzend steht sie auf, tritt zu ihm und nimmt ihm den Blister aus den Fingern. Kurz blickt sie noch auf die Packung um zu wissen, was für Tabletten es sind. „Wie schlimm sind die Schmerzen?“, möchte sie wissen und sieht ihn fragend an. „Ich würde keine Tabletten nehmen, wenn ich es irgendwie ertragen könnte!“, murmelt er leise. Mit einem Nicken drückt Marinette zwei Tabletten aus dem Blister und gibt sie dem Älteren. Dieser steckt sich die Tabletten in den Mund und spült sie mit dem Wasser herunter. Marinette greift nach der Packung und steckt das Blister wieder rein, um mit der Packung zu Nathalie zu gehen. Diese nimmt sie ihr ab und legt sie neben den Herd. „Bist du so lieb und holst mir vier Tassen her?“, bittet Nathalie sanft.
„Seit wann hast du die Schmerzen schon?“, möchte Adrien wissen und setzt sich links neben seinen Vater. „Irgendwann heute Nachmittag hat es angefangen und wurde kontinuierlich schlimmer. Wie du siehst schaffe ich es nicht mal mehr, mein Oberteil zuzuknöpfen!“, brummt der Designer resigniert. „Geschweige denn es überhaupt alleine anzuziehen!“, wirft Nathalie ein. Gabriel wirft ihr nur einen bösen Blick zu. „Du brauchst mich nicht so ansehen. Du bist absolut selber schuld, dass du solche Schmerzen hast!“, stellt die Assistentin klar. „Was soll das heissen?“, will Adrien wissen. „Dein Vater hat sich nicht vernünftig um die Wundpflege gekümmert und die Schulter viel zu stark belastet!“, erklärt Nathalie. Dabei giesst sie die Schokolade in die Tassen, welche Marinette ihr hinstellt. Marinette nimmt zwei Tassen und bringt sie Gabriel und Adrien. Nathalie kommt mit ihren beiden dazu. Marinette setzt sich wieder gegenüber von Gabriel und Nathalie gegenüber von Adrien.
„Papa warum hast du nicht früher gesagt, dass du Schmerzen hast?“, wendet Adrien sich an seinen Vater. „Stimmt Grand-mère hätte sicher helfen können!“, stimmt Marinette zu. „Mir reichen definitive die Moralpredigten von Nathalie und dir, da muss ich mir die von Gina nicht auch noch antun!“, blickt er zu der Blauhaarigen. „Würdest du auf uns hören, hättest du jetzt nicht so unerträgliche Schmerzen. Sei froh habe ich es bemerkt. Ein oder zwei Tage länger und wir könnten dich vermutlich ins Krankenhaus verfrachten!“, stellt Nathalie streng klar. „Ist es so schlimm?“, wundert Marinette sich. „So schlimm? Also Gabriel hat das Wundpflaster am Donnerstag zuletzt gewechselt, obwohl er es zwei Mal täglich wechseln sollte. Dann war die Naht schon wieder aufgerissen. Ich nehme an von dem Sturz mit Ming heute. Ich durfte erst mal verkrustetes Blut weg machen, dann waren die Wundränder rot und geschwollen, zudem hat die Wunde angefangen zu nässen. Ich habe alles gereinigt, desinfiziert, frisch genäht und ein sauberes Pflaster darüber geklebt. Wenn es bis Dienstagmorgen nicht besser aussieht, geht er damit zum Arzt!“, stellt die Schwarzhaarige streng klar. „Papa, du hättest früher etwas sagen müssen!“, schimpft nun Adrien. Ergeben nickt Gabriel nur. Dann blickt er wieder zu Marinette. Sie hatte ihre Hände auf dem Tisch miteinander verschränkt und starrte in ihre Tasse.
„Marinette, was war das für ein Traum, den du hattest?“, fragt Nathalie sanft. „Es ist nichts!“, nuschelt Marinette. „Was soll das heissen Marinette, natürlich ist etwas. Warum sagst du es uns nicht? Verdammt ich bin wach geworden, weil ich dich schreien gehört habe!“, schimpft Adrien nun mit ihr. „Es tut mir leid Adrien. Ich wollte dich nicht wecken. Es wird nie wieder vorkommen!“, nuschelt die Jüngere. „Wie meinst du das?“, schnappt Adrien. „Marinette, so hat Adrien das nicht gemeint!“, erklärt Gabriel sanft und streckt seinen rechten Arm aus, um seine Hand auf Marinettes zu legen. Marinette fliessen nur wieder mehr Tränen über die Wangen. „Es geht nicht darum, dass du ihn geweckt hast. Es geht hier darum, dass wir uns Sorgen um dich machen. Wenn du uns nichts von deinem Traum erzählen willst, ist das okay. Aber versuch nicht uns weg zu schieben. Wir sind für dich da, egal ob du reden willst oder nur jemand von uns dich in den Arm nehmen soll!“, versichert der Grauäugige ihr sanft. Zögernd blickt Marinette in seine Augen auf, was dazu führt, dass nur noch mehr Tränen ihr die Sicht nehmen. Immer wieder sieht sie seine Augen nach ihren suchen. Hört wie er sie bittet seinem Sohn und Mayura zu sagen wie sehr er sie liebt, sollte ihm etwas zustossen. Wie könnte sie Adrien und Nathalie je wieder in die Augen sehen, wenn Gabriel etwas zustossen würde. Als der Designer die Augen des Mädchens sieht, merkt er wie sie mit sich kämpft. Vielleicht hatte er eine Chance, dass sie mit ihm alleine reden würde. Einige Momente herrscht einfach Stille.
„Wir sollten wohl alle wieder ins Bett!“, seufzt Nathalie und leert ihre Tasse. „Ja“, stimmt Adrien zu. So stehen alle auf. Marinette greift sofort nach den Tassen, während Adrien sie verwundert mustert. „Marinette lass es, das können wir Morgen auch abwaschen!“, bittet Nathalie. „Nein, ich mach das schnell, dann ist es gemacht!“, schüttelt sie den Kopf und wendet sich ab. Gabriel legt seine Hand auf Nathalies Schulter und lehnt sich dicht zu ihrem Ohr. „Geh mit Adrien schon mal in mein Bett. Ich komme mit ihr nach!“, kurz sieht er ihr noch in die Augen. Mit einem Nicken dreht Nathalie sich um und schiebt Adrien aus der Küche. Als die Tür zu gefallen ist, bleibt er stehen. „Warum gehen wir und Papa bleibt bei ihr?“, will Adrien wissen. „Adrien, du weisst, dass sie deinem Vater vertraut. Er hofft, dass sie mit ihm redet, wenn wir nicht mehr dabei sind!“, erklärt Nathalie. „Aber ich möchte auch wissen was los ist. Ich möchte ihr genauso helfen!“, fleht er leise. „Ich weiss und dein Vater weiss es auch. Darum versucht er ja, allein mit ihr zu reden. Wenn er weiss was es ist, kann er dir sagen, wie du reagieren kannst!“, versucht sie ihm begreiflich zu machen. „Aber ich mach mir um ihn mindestens genau so grosse Sorgen!“, flüstert Adrien. Sanft zieht Nathalie ihn an sich und schlingt ihre Arme um ihn. Haltsuchend schlingt er seine Arme auch um sie. So verharren sie einige Momente.
Ein lautes herzzerreissendes Aufschluchzen lässt die Beiden zur Küchentür herumfahren.

Marinette stand am Waschbecken und versuchte die Erinnerungen weg zu schieben. Gabriel tritt hinter sie und legt seine rechte Hand auf ihre linke Schulter. „Marinette, sagst du mir bitte was los ist?“, bittet er sie. „Ich“, fängt sie an, stockt aber. Zitternd stellt sie die Tassen ab, an denen sie sich noch festklammert. Langsam dreht sie sich um und hebt den Blick. Besorgte graue Augen blicken ihr entgegen. „Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, dass ich mich an das Passierte erinnern kann, wenn ich Viperion berühre, während er die Zeit zurücksetzt!“, flüstert sie unsicher. „Woran erinnerst du dich?“, will er leise wissen. „Du hast nach Cat geschrien. Ich habe mich in eure Richtung gedreht und der Schwanz dieses Dings ist auf ihn zugeschossen. Ich habe mich an Viperions Schulter festgekrallt. Dann warst du plötzlich zwischen Cat und dem Schwanz. In der nächsten Sekunde steckte er in deiner Brust. Da war so viel Blut und dann kam welches aus deinem Mund. Du hast mit deinem Blick nach mir gesucht. Cat hat nach Viperion geschrien und deinen Sturz abgefangen. Und dann hast du mir vor dem letzten Versuch auch noch gesagt, wenn du es nicht überlebst, soll ich Adrien und Nathalie sagen, dass du sie liebst!“, nach diesen Worten kann Marinette nicht mehr. Mit einem Schluchzen wirft sie sich gegen den Älteren, schlingt ihre Arme um ihn und verkrallt ihre Hände in seinem Oberteil. Geschockt legt er seinen Arm um das Mädchen und drückt sie fest an sich. „Hätte ich das gewusst!“, murmelte er schwach. Ja, hätte er gewusst, dass sie sich daran erinnerte, hätte er sie nach dem Kampf irgendwie beiseite genommen. Er erinnerte sich nicht daran, darum hatte er es so auf die leichte Schulter genommen und noch einen blöden Spruch gerissen. Sie hatte ihn so zu sagen sterben gesehen, nur damit er sie dann darum bat, seinen liebsten zu sagen, dass er sie liebte, sollte ihm etwas zustossen. Verdammt er wusste doch wie viel ihr an Adrien lag. Er hätte das nie zu ihr sagen dürfen. „Marinette es tut mir unendlich leid!“, flüstert er leise.
„Marinette?“, erklingt da Adriens besorgte Stimme. Gabriel blickt über die Schulter zu seinem Sohn und Nathalie, die in der Tür stehen und ihn fragend anstarren. Doch kann er nichts sagen, da plötzlich ein schwarzes Fellknäul, von irgendwo über Adrien und Nathalie, auf ihn und Marinette zuschiesst. „Oh Mädchen, mach doch nicht immer so dumme Sachen!“, motzt Plagg auf halbem Weg. Er hatte mit Nooroo und Tikki alles mit angehört. Überrascht löst Marinette sich von Gabriel, nur um im nächsten Moment von Plagg beinahe von den Beinen gerissen zu werden. Nur Gabriels Arm um ihre Taille verhindert das. „Plagg was machst du hier!“, entkommt es erschrocken den Lippen der Blauäugigen. „Was ich hier mache? Euch zwei Chaoten kann man keine Sekunde aus den Augen lassen, ohne dass ihr etwas dummes macht!“, empört Plagg sich. Schnell schwebt er zu Gabriels Wange, um sich kurz dagegen zu drücken, nur um sich dann in Marinettes ausgestreckte, angehobene Hände zu setzen. „Plagg, du solltest nicht hier sein. Wieso bist du hier?“ hackt auch der Designer nach. „Ein Kwami?“, entkommt es Nathalies Lippen. Adrien starrt den Kwami nur an. Warum kannten Marinette und sein Vater Plagg? „Cat Noirs Kwami!“, präzisiert Gabriel und blickt wieder zu ihr und Adrien. Sein Sohn war gerade kreide Weiss. Da kommt plötzlich Bewegung in den Blonden und er kommt auf sie zu. „Plagg, verdammt was soll die Scheisse?“, damit packt Adrien den Kwami im Genick und hebt ihn von Marinettes Hand. Sein Sohn kannte den Kwami? „Woher wissen du und Nathalie eigentlich was Plagg ist?“, fragt Adrien ihn da plötzlich. Marinette starrt den Grünäugigen nur an. Das konnte nicht sein, Adrien konnte nicht Cat Noir sein, nein das ging nicht? Wie sollte sie ihn dann beschützen? Gabriel spürt genau das Zittern der Blauhaarigen. Ihr musste gerade auch klar geworden sein, dass Adrien Cat Noir war. Die Erkenntnis reist ihm beinahe den Boden unter den Füssen weg und er klammert sich an der Taille des Mädchens fest.
„Vielleicht sagst du uns erst einmal woher du es weisst und woher du den Kwami kennst!“, tritt Nathalie dazu. „Papa kennt ihn ja auch!“, motzt Adrien. „Was erwartest du Kitten? Ich habe dir gesagt, dass ich bei Marinette war. Dein Vater sass da halt auch hier in der Küche!“, seufzt der Katzenkwami. „Wie bitte? Soll das heissen du hast mich belogen?“, will Adrien wissen. „Nein, ich habe nur gewisse Dinge ausgelassen!“, erwidert Plagg. „Warte, du bist Cat Noir!“, keucht Nathalie plötzlich auf. Entschuldigend blickt der Blonde zu der Schwarzhaarigen auf und beisst sich auf die Unterlippe. Nathalie kann den Blonden nur überrumpelt anstarren. Gabriel kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er realisiert, dass er seinem eigenen Sohn mit einer Kastration gedroht hatte.
„Ich glaube schlafen können wir jetzt vergessen!“, nuschelt Marinette. „Marinette, es tut mir so leid. Plagg weiss eigentlich, dass er sich anderen nicht zeigen darf. Plagg du Idiot, weisst du eigentlich was für einen Anschiss wir dafür von Ladybug kassieren werden. Du weisst wie pingelig genau sie das mit der Geheimen Identität nimmt. Ein Wunder, hat sie uns nicht Umgebracht als Chloé es rausgefunden hat!“, staucht Adrien den Kwami zusammen. „Chloé und Hawk Moth kennen Ladybugs Identität doch auch!“, motzt Plagg. „Bei Chloé hatte ich es angenommen. Sie hatte am Montag die Ohrringe!“, seufzt der Grünäugige. „Tja, also. Hör auf hier so ein Drama zu machen und nimm die Prinzessin lieber mal in den Arm, bevor sie doch noch umkippt!“, verschränkt der Kwami die Arme. Sofort schiesst Adriens Blick zu Marinette. Diese war blass und deutlich konnte er das Zittern sehen. Schnell lässt er Plagg los, überwindet den letzten Abstand und zieht das zierliche Mädchen fest an sich. Gabriel lässt seinen Arm sinken, als Adriens Arme sich schützend um Marinette legen. Es dauert nur Sekunden bis sie ihre Arme um ihn schlingt und ihr Gesicht in seine Halsbeuge presst. Nicht nur, dass Adrien Cat Noir war, nein sein Vater war Hawk Moth. Der Hawk Moth, der im Kampf gegen den Mantikor sein Leben für Cat Noir geopfert hätte, wenn nötig. Sanft streicht der Designer über Marinettes Haar. Sie musste gerade mindesten so geschockt sein wie er selbst, wenn nicht sogar noch mehr.
„Ach Chaton, es tut mir so leid!“, nuschelt Marinette. Dieser Kosename lässt Adrien die Schultern des Mädchens packen, um sie von sich zu schieben. „Wie hast du mich gerade genannt?“, will er wissen. Gabriel und Nathalie hatten ihre Worte nicht verstanden. Aber es war klar, dass es etwas sein musste, dass sonst nur Ladybug zu ihm sagte. „Adrien, wenn ich dir die Hüterin der Miraculous vorstellen darf?“, schwebt Plagg zwischen die Jugendlichen. „Ladybug?“, flüstert Adrien. „Bist du enttäuscht, dass es nur ich bin?“, fragt sie unsicher nach. Sanft legt Gabriel seine Hand zwischen ihre Schulterblätter. Da waren sie wieder, ihr Unsicherheit, ihr fehlendes Selbstvertrauen und ihr fehelendes Selbstwertgefühl. Adrien kann seine Freundin nur anstarren. Wie meinte Marinette das? Warum sollte er bitte enttäuscht sein?
„Tikki, holst du die anderen her? Sie haben sicher alle Hunger?“, damit wendet Marinette sich von Adrien ab und geht zur Kaffeemaschine. So schnell würden sie jetzt nicht mehr ins Bett kommen. „Habe ich schon gemacht!“, schwebt Tikki zu ihr und wirft Plagg einen vernichtenden Blick zu. „Tikki, wenn du dich nicht zurückhältst gehst du. Plagg hat nichts falsch gemacht!“, stellt die Blauäugige mit einem Blick auf den roten Kwami fest. Dieser dreht ihr nur beleidigt den Rücken zu und schwebt zu Adrien. Auf dessen Schulter lässt sie sich sinken. Während der erste Kaffee läuft öffnet Marinette den Kühlschrank und nimmt Macarons und Käse-Croissants heraus. Diese stellt sie auf die Kücheninsel, wo bereits alle momentan im Anwesen lebenden Kwamis sitzen. Nooroo und Duusu hielten sich leicht verborgen.
Gabriel schiebt Nathalie bereits zur Kücheninsel. Sie war blass und stand sichtlich unter Schock. Sanft schiebt er sie auf einen Stuhl an der Ecke der Insel. „Papa, woher wissen du und Nathalie jetzt eigentlich was ein Kwami ist?“, tritt Adrien zu ihnen und ergreift Nathalies linke Hand. Seufzend schiebt Gabriel ihm einen Stuhl hin. „Du wirst dich gerade gedulden müssen, bis alle Kaffee haben und Nathalie mindesten ein Croissant gegessen hat!“, verhindert Marinette das Gabriel antwortet. „Du hast recht, Nathalie sollte etwas essen!“, gibt sein Sohn nach. Schnell reicht Gabriel den Teller mit den Croissants zu Nathalie. „Hey!“, motzt sofort Plagg. „Plagg, benimm dich!“, fordert Adrien von dem Kwami. „Nathalie muss etwas essen. Nicht du verfressenes Ding!“, motzt nun auch Tikki. „Tikki, was habe ich dir gesagt?“, schnappt Marinette und reicht Nathalie und Adrien Kaffee. „Marinette Tikki hat recht. Plagg benimmt sich daneben!“, schüttelt Adrien den Kopf. Seufzend setzt Gabriel sich ums Eck von Nathalie an die Insel. Marinette reicht ihm seinen Kaffee und zieht sich einen Stuhl zwischen ihn und Adrien. So sassen sie am Eck der Insel in einer Art Kreis.
„Ich habe Tikki vorher gewarnt!“, zuckt Marinette die Schultern. Nathalie nimmt sich zögernd ein Croissant und beisst ab. „Was hat Tikki bitte getan? Sie hat doch recht mit dem was sie gesagt hat!“, seufzt Adrien. „Plagg zu sagen, er soll sich benehmen ist etwas anderes, als ihn zu beleidigen und das hat Tikki getan. Sie weiss genau, dass ich es nicht mag!“, erklärt Marinette. „Regt dich nicht auf kleines. Wir wissen doch, dass sie wütend auf mich ist. Sie mag es nicht, wie schonungslos ehrlich ich mit dir bin!“, schwebt Plagg zu ihr und schmiegt sich an ihren Hals. Tikki drückt sich beleidigt an Adriens Hals.
„Okay, Papa, Nathalie woher wisst ihr was Kwamis sind und wieso wart ihr nicht geschockt zu erfahren, dass Marinette Ladybug ist?“, möchte Adrien wissen. „Weil wir das schon wussten!“, erklärt Nathalie. „Woher wusstet ihr das? Warum hast du es meinem Vater und Nathalie gesagt, aber mir nicht?“, will Adrien wissen. „Machen wir es Kurz. Nooroo, Duusu ihr müsst euch nicht verstecken!“, seufzt Gabriel. Die beiden Kwamis schweben zu ihnen. „Nooroo und Duusu? Sind das nicht die Kwamis vom Schmetterlings- und vom Pfauen-Miraculous?“, fragt Adrien mit gerunzelter Stirn. „Ja“, nickt Gabriel. Adrien starrt seinen Vater einen Augenblick an, dann fällt der Groschen. „DU BIST HAWK MOTH!“, schreit der Blonde und springt auf die Beine. „Ja, Adrien. Ich bin Hawk Moth!“, bestätigt Gabriel ruhig. Völlig überfordert setzt Adrien sich wieder und starrt seinen Vater an. Dann erinnert er sich an Hawk Moths Antwort auf seine Frage, warum er ihnen nun half.
„Ich war der Grund? Meinetwegen hast du aufgehört und angefangen uns zu helfen? Weil dein Akuma mich beinahe umgebracht hat? Und ich habe hin und her studiert, wenn ich kenne, der Marinette nahesteht. Ich dachte Hawk Moth meint sie, als er mir sagte, jemand der ihm nahesteht, wäre seinetwegen verletzt worden. Dabei war ich es?“, trifft den Jungen die Erkenntnis. „Ich wurde bei dem Angriff doch nicht wirklich verletzt. Ausser dem kalten Bad in der Seine, habe ich kaum etwas abbekommen!“, schmunzelt Marinette. Aber ja, auch sie hätte sich eine scheuern können. Sie hatte auch hin und her überlegt, aber auf Gabriel Agreste wäre sie nie gekommen. „Glaub mir, im Nachhinein hätte ich mich, für meine Antwort auf deine Frage, am liebsten geohrfeigt. Aber ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, dass ich da zu wenig überlegt habe. Erst im Krankenhaus war mir bewusst geworden, wie einfach es mit dieser Aussage war meine Identität heraus zu finden!“, lächelt Gabriel. „Trotzdem sind weder Adrien noch ich darauf gekommen!“, bemerkt Marinette. „Aber woher weisst du es dann?“, will Adrien wissen. „Wir haben uns beide diese Woche zwei Mal rausgeschlichen. Damit Ladybug und Hawk Moth sich treffen konnten. Glaub mir, wir haben selber über dieses unnötige davon stehlen die Köpfe geschüttelt. Nachdem wir wie begossene Pudel in meinem Zimmer über der Bäckerei Zuflucht gesucht hatten!“, erklärt die Blauäugige. „Warum habt ihr euch den heimlich getroffen. Warum waren Queen und ich nicht informiert?“, will Adrien wissen. „Chloé wusste von den Treffen. Sie war der Mittelsmann!“, seufzt Marinette. „Das heisst Chloé hat am Montag nach dem Angriff von deiner Identität erfahren?“, wendet Adrien sich an seinen Vater. „Ja“, hält der Designer sich kurz.
„Die Schulterverletzung hätte mich stutzig werden lassen sollen!“, brummt der Blonde. „Dann war der Termin Dienstagnacht, ein Treffen mit Ladybug? Warum hast du mich nicht informiert?“, will Adrien wissen. „Ja, das war unser erstes Treffen!“, nickt Gabriel. „Dein Vater, also Hawk Moth hatte um das Treffen gebeten. Ich wusste nicht worum es gehen würde. Queen war auch nicht dabei. Nur er und ich. Ich wollte erst wissen, warum es für ihn plötzlich so dringend war mit mir zu reden und woher der Sinneswandel kam, bevor ich dich dazu hole!“, erklärt die Heldin in Zivil. „Du hast um das Treffen gebeten?“, will Adrien wieder von seinem Vater wissen. „Ja das hatte ich!“, nickt er. „Ihr habt euch bei dir zuhause getroffen. Darum wollte Chloé das ich auf meiner Patrouille einen grossen Bogen um die Bäckerei mache. Aber wieso wolltest du dich mit Ladybug treffen?“, springt Adriens Blick von einem zum andern. „Ja wir haben uns auf der Dachterrasse getroffen. Wenn du auf Patrouille warst, warst du vermutlich nicht hier als Nathalie angegriffen wurde, sonst hättest du es mitbekommen!“, nickt Marinette. „Naja, ich bin nach der Patrouille direkt zu dir!“, gesteht er. „Dann hatte ich doppelt Glück. Ich konnte mich gerade so zurückverwandeln und du hast mich nicht in mein Zimmer klettern sehen!“, seufzt Marinette. Nach diesen Worten blickt Adrien erwartungsvoll zu seinem Vater.
„Ich hatte um das Treffen gebeten, weil das Pfauen-Miraculous beschädigt war. Ich wollte sie bitten es zu reparieren und eine Heilung für Mayura zu finden!“, bringt Gabriel belegt hervor. „Heilung für Mayura? Warte, Nathalie du bist Mayura oder?“, wendet der Blonde sich an sie. Nathalie nickt nur. „Das Miraculous hat dich krank gemacht?“, japst der Grünäugige. „Ja Adrien, ihre Krankheit kommt durch die Nutzung des beschädigten Miraculouses. Ich hatte ihr eigentlich verboten es zu benutzen. Das Risiko, dass ihr etwas passieren könnte, war mir zu hoch!“, erklärt der Designer. „Warum hast du es trotzdem benutzt Nathalie und wann wurde es beschädigt?“, möchte Adrien wissen „Warum sollte dir klar sein. Wir hätten schon vor Monaten erfahren wer Hawk Moth ist, wenn Mayura nicht ein Sentimonster geschaffen hätte!“, lächelt Marinette schwach. Adrien erinnerte sich, dass sie ihn fast gehabt hätten. Auch an den Schock auf Howk Moths Gesicht als Mayura eingegriffen hatte.
„Aber wann wurde es beschädigt? Und wie seid ihr überhaupt an die Miraculous gekommen?“, will Adrien erfahren. „Deine Mutter und ich waren recht frisch zusammen, da hat sie mich auf ihre Reise nach Tibet mitgenommen. Wir haben eine Gebirgstour gemacht, als ich mich von ihr und den Sherpas entfernt habe und regelrecht über die Miraculous gestolpert bin. Als wir am Abend wieder in dem Haus waren, das deine Mutter in einem kleinen Dorf besitzt, habe ich ihr die Schmuckstücke gezeigt!“, erklärt Gabriel. „Wusstest du da schon um die Magie in ihnen?“, möchte Adrien wissen. „Nein, ich wusste nichts davon. Deine Mutter wusste es. Sie war begeistert und hat sofort das Pfauen-Miraculous angelegt. Daraufhin ist Duusu aufgetaucht. Dann verlangte sie, dass ich das Schmetterlings-Miraculous anlege. Als ich es tat, erschien Nooroo. Dann zeigte deine Mutter mir das Grimoire. Sie hatte es schon einige Jahre früher gefunden. Seit dem suchte sie nach den Miraculous!“, berichtet Gabriel leise. „Maman hat nach den Miraculous gesucht? Aber warum?“, wundert der Grünäugige sich. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber sie hatte diese Freundin in Tibet. Wenn wir dort waren, war deine Mutter jeden Abend bei dieser Frau. Ich habe mich immer von ihr ferngehalten. Nach dem Nooroo da war, noch mehr als davor. Nooroo meinte immer sie wäre böse und gefährlich. Mit dem Miraculous konnte ich sehr viele starke, negative Emotionen bei ihr spüren. Aber schon davor, war sie mir nicht geheuer!“, seufzt der Grauäugige. „Mir war sie auch immer suspekt. Diese überfreundliche Art und dass sie immer alles wissen wollte!“, nickt Nathalie. „Also war das Miraculous da schon beschädigt und Maman ist darum Krank geworden?“, hackt Adrien nach. „Nein, damals war es nicht beschädigt. Ich will dich nicht belügen, ich weiss nicht wirklich wann es beschädigt wurde. Eigentlich dachte ich, dass es passiert sein musste, kurz bevor Emilie mir von ihrer Schwangerschaft mit dir erzählt hat. Ich habe angenommen, dass sie es danach nicht mehr benutzt hat. Als sie mir erzählte, dass sie Schwanger ist, habe ich die Reise auf der wir waren abgebrochen. Ich habe sie, das Grimoire und die Miraculous hergebracht. Ich bat deine Mutter das Miraculous nicht mehr zu nutzen und keine solchen Reisen mehr zu unternehmen. Was die Reisen betraf, stellte sie sofort klar, dass sie nicht darauf verzichten würde. Was das Miraculous anging, sie versprach mir es nicht mehr zu nutzen. Nur stimmt das nicht!“, murmelt Gabriel und blickt in seine Tasse.
„Was soll das heissen?“, will Adrien wissen. „Duusu hat mir erzählt, dass das Miraculous etwa ein halbes Jahr nach deiner Geburt beschädigt wurde. Das heisst, sie hat es benutzt. Als ich deinem Vater davon erzählt habe, meinte er, dass es auf ihrer ersten Reise nach deiner Geburt gewesen sein muss. Der Grund für das zweite Treffen, war das Duusu mir erzählt hat, dass die Besitzerin vor Mayura, das Miraculous sehr oft benutzt hat, auch nach dem es Beschädigt wurde. Das obwohl sie das Risiko kannte!“, erklärt Marinette. Adrien starrt sie nur an und versucht zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte.
„Ich wusste das Emilie die Brosche immer getragen hat. Sie hat mir immer gesagt, dass sie sich ohne Duusu alleine fühlt. Also akzeptierte ich es, bat sie aber darum es wirklich nicht zu benutzen. Ich bemerkte die Beschädigung auch erst als ich die Symptome bemerkte. Damals warst du vier oder fünf. Sie hat mir geschworen, dass es vor deiner Geburt beschädigt wurde und sie es seither nicht mehr benutzt hatte!“, flüstert Gabriel und muss gegen die Tränen ankämpfen. „Sie hat dich belogen?“, wispert Adrien. „Sie hat Duusu verboten jemandem davon zu erzählen. Wäre ich nicht die Hüterin, wüssten wir all das immer noch nicht!“, merkt Marinette leise an. „Warum hat Maman das getan?“, will Adrien wissen und Tränen beginnen über seine Wangen zu laufen. Sofort legt Nathalie ihm den Arm um die Schultern.
„Das wissen wir nicht. Mich hat sie auch belogen. Ich wusste weder von der Beschädigung, noch davon, dass sie deinem Vater versprochen hatte es nicht zu benutzen. Mir hat sie gesagt, sie würde es nur im äussersten Notfall benutzen!“, murmelt Nathalie. „Warum habe ich dann erst etwas von Mamans Krankheit bemerkt, als ich etwa Neun war?“, fragt er nach. „Sie wollte nicht, dass du davon weißt. Hätte die Krankheit nicht ihre Fähigkeit zu Reisen eingeschränkt, hättest du vermutlich nie etwas bemerkt!“, gesteht Gabriel. „Aber warum? Ich verstehe das nicht? Und warum hast du angefangen Paris zu terrorisieren?“, schüttelt der Blonde den Kopf. „Ich erfuhr vor knapp einem Jahr, dass der Hüter sich in Paris befinden sollte. Ich wollte niemanden verletzen. Ich wollte ihn nur finden. Aber anstatt sich zu zeigen, hat er die Miraculous von Ladybug und Cat Noir in eure Hände gegeben!“, erzählt der Designer ehrlich. „Warum wolltest du ihn finden?“, will Adrien hören. „Ich hatte gehofft, er könnte deine Mutter retten. Als sie vor zwei Jahren verschwand, wollte sie nach Tibet zu einem Heilkundigen. Ich wollte sie eigentlich begleiten. Aber eines Nachts ging sie. Als ich am Morgen merkte, dass sie weg war. Da habe ich alles getan, um ihr so schnell als möglich nachzureisen. Ich hatte schon einige Vorbereitungen getroffen, aber es hat mich immer noch fast eine Woche gekostet, bevor ich ihr nachreisen konnte. Als ich in Tibet ankam, suchte ich sie. Sie war nie bei dem Heilkundigen gewesen. Nach zwei Wochen gab ich die Suche vorerst auf. Aber ich reiste noch drei weitere Male dorthin. Bei meiner letzten Reise fand ich sie, in einem Magischen Koma. Duusu wachte über sie. Ich nahm ihr das Miraculous ab und brachte sie nach Hause. Ich richtete im Keller einen Raum mit einer Stasis-Kamer ein. Kurz danach hörte ich die Gerüchte über den Wächter. Darum benutzte ich nach fast vierzehn Jahren das erste Mal das Schmetterling-Miraculous. Er hätte mich einfach finden können. Das tat er aber nicht. Also wollte ich die beiden Miraculous, es war der letzte Ausweg. Hätte Nathalie, das Pfauen-Miraculous nicht benutzt. Ich hätte aufgegeben und Hawk Moth wäre verschwunden. Aber ich konnte Nathalie nicht diesem Schicksaal überlassen. Ich konnte nicht zusehen, wie mit ihr das gleiche passierte wie mit Emilie!“, nach diesen Worten rinnen Tränen über die Wangen des Designers. Sanft legt Marinette ihre Hand an seinen Unterarm.
„Das heisst, wenn Meister Fu einfach zu dir gekommen wäre, hätte es all diese Kämpfe nicht gegeben? Aber wenn Maman in einer Stasis-Kamer im Keller ist, was für eine Leiche wurde dann gefunden?“, bringt Adrien unter Tränen hervor. „Als ich Dienstagnacht angegriffen wurde, die Person wusste von deiner Mutter. Sie wusste, dass sie hier ist. Sie hat mich gezwungen sie zu ihr zu bringen. Dein Vater hat mich auch nicht im Arbeitszimmer, sondern vor der zerstörten Stasis-Kamer gefunden!“, erklärt Nathalie sanft. „Maman war hier und ihr habt es mir nicht gesagt?“, keucht er. „Ich wusste nicht, wie ich es dir hätte sagen sollen!“, murmelt Gabriel. „Hätte Meister Fu sie denn noch retten können?“, möchte Adrien wissen. „Nein Adrien. Ab dem Moment, in dem sie in das Magische Koma gefallen ist, war es zu spät. Für Nathalie gibt es aber eine Heilung. Ich habe schon angefangen das Heilmittel herzustellen!“, erklärt Marinette sanft. „Du kannst Nathalie wieder Gesund machen!“, fragt Adrien hoffnungsvoll nach. „Ja, das können wir. Das Heilmittel braucht einen Monat in der Herstellung. Dann wird Nathalie wieder gesund!“, nickt Marinette. Nach diesen Worten laufen auch Nathalie die Tränen über die Wangen.
„Aber was für einen Sinn hätte es gehabt, wenn du die Miraculous bekommen hättest. Wenn Meister Fu sie nicht mehr hätte retten können, was hätten die Miraculous dir dann gebracht?“, wundert der Grünäugige sich.
„Der Wunsch Kitten. Ich habe es dir doch erklärt. Mit dem Wunsch kannst du die Realität ändern!“, erklärt Plagg sanft. „Also könnten wir Maman zurückholen?“, versichert Adrien sich. „Ja mit dem Wunsch könntest du deine Maman wiederbekommen!“, bestätigt Tikki. „Tikki rede ihm keinen Unsinn ein. Du weisst, dass der Preis viel zu hoch wäre. Wir können nicht sagen was er dafür bezahlen müsste. Aber bisher war noch nie jemand wirklich bereit den Preis für seinen Wunsch zu bezahlen!“, schnauzt Plagg. „Er hat recht Tikki. Der Wunsch ist zu gefährlich!“, stimmt Marinette zu. „Aber wir könnten Maman zurückbringen. Die Miraculous sind da!“, begehrt Adrien auf. „Ich bin aber nicht mehr bereit, den Preis zu bezahlen. Ich will nicht riskieren dich zu verlieren!“, versucht Gabriel es seinem Sohn zu erklären. „Du nicht aber ich schon!“, schreit Adrien. „Er hat ein Recht zumindest nach dem Preis zu fragen!“, stimmt Tikki zu. „Hast du sie nicht mehr alle Tikki? Weisst du was du da sagst. Du stellst ihm in Aussicht seine Maman wieder zu bekommen. Nur weiss keiner von uns, was er dafür opfern müsste. Es könnte sein Vater sein, oder Nathalie oder Marinette. Um Emilie zurück zu bringen müsste jemand anderes sterben!“, schreit Plagg den roten Kwami an. „Plagg hat recht, wir kennen den Preis nicht. Gibst du dem Jungen die Möglichkeit danach zu fragen, würde es alles nur noch schlimmer machen!“, stellt Nooroo sich auf Plaggs Seite. Nathalie starrt nur auf ihre Hände. Sie war bereit gewesen ihr Leben zu opfern, um Emilie zurück zu bringen, doch jetzt wusste sie nicht, ob sie es noch könnte. Jetzt wo sie wusste, dass Gabriel ihre Gefühle erwiderte und wo sie vielleicht sogar ein neues Leben unter dem Herzen trug. „Adrien überleg dir das gut. Ich bin Plaggs Meinung. Wir sollten den Wunsch nicht benutzen. Aber ich werde dich nicht davon abhalten, solltest du dich für ihn entscheiden. Keiner kann dir sagen was der Preis ist. Keiner kann dir sagen, ob das zurückbringen deiner Mutter diesen Preis wirklich wert ist. Sie kannte das Risiko und hat sich und euch bereitwillig in Gefahr gebracht!“, erklärt Marinette. „Er hat es verdient zumindest den Preis zu kennen!“, schnauzt Tikki. „Geht es noch Tikki? Es würde ihn zerstören vor die Wahl gestellt zu werden. Das Leben seiner Mutter für das Leben einer Person, die ihm mindestens genau so viel bedeutet, wenn nicht mehr!“, begehrt Plagg auf. „Ich bin der Meinung von Plagg und Marinette. Der Wunsch ist zu gefährlich Adrien. Aber auch ich werde nicht eingreifen, wenn du dich dafür entscheidest. Ich bin gerne bereit mein Leben zu geben, um deine Mutter zurück zu bringen, wenn du dann glücklich bist. Aber ich bin nicht bereit Nathalie oder Marinette dafür zu opfern!“, flüstert Gabriel ohne aufzusehen. Nathalie kann den Designer nur geschockt anstarren. Er würde sich wirklich opfern, damit Adrien glücklich sein konnte. Aber was wäre dann mit Marinette und mit ihr selbst? Wie würde Emilie reagieren? Vor allem wenn sie wirklich schwanger sein sollte? Adrien entgeht nicht, dass Nathalie beginnt zu zittern. Besorgt wendet er ihr seinen Blick zu. Sie war blass und immer noch rinnen Tränen über ihre Wangen.
„Marinette würdest du nicht alles Opfern um deine Eltern wieder zu bekommen?“, will da Tikki einfach aus dem nichts wissen. „Tikki was soll die Scheisse?“, knurrt Plagg und drückt sich an Marinettes Halsbeuge. „Das ist keine Scheisse Plagg, es ist eine Frage. Also Marinette?“, verlangt Tikki. Gabriel, Nathalie und Adrien blicken zu dem Mädchen. Dieses starrt ihren Kwami, der vor ihrem Gesicht schwebt nur an. „Nein. Ich würde niemals das Leben eines anderen opfern, nur um selber wieder eine Familie zu haben. Ich weiss wie es ist, alles zu verlieren. Bekomme ich meine Eltern wieder, verliert jemand anderes die Menschen die er liebt. Das kann ich niemandem antun!“, kommt es kalt von Marinette. „Ausserdem warum sollte ich sie überhaupt zurückwollen? Sie wollten mich sowieso nach Italien in ein Internat abschieben, weil sie lieber Lilas Lügen glauben wollten, als an meine Unschuld zu glauben! Anstatt für mich einzustehen, sind sie mir in den Rücken gefallen!“, zischt sie hinterher. Gabriel spürte genau die unendliche Enttäuschung des Mädchens. „Du lügst!“, schnauzt Tikki. „Tikki hör auf. Du hast gefragt, jetzt musst du mit der Antwort leben. Marinette hat ihre Entscheidung getroffen!“, schützt Plagg das Mädchen. Tikki schwebt sofort zu Adrien und schmiegt sich wieder an diesen. Adrien mustert Marinette. Er konnte keine Lüge erkennen und er bemerkte immer, wenn sie log. Schliesslich war sie eine echt miese Lügnerin.

Chapter 20: Kapitel 19; Kwamis, Gespräche und ein Kleid

Chapter Text

Kapitel 19; Kwamis, Gespräche und ein Kleid

„Ich dacht eigentlich, Kwamis würden den Besitzern ihrer Miraculous immer am nächsten stehen? Bei euch beiden wirkt das überhaupt nicht so!“, bemerkt Nathalie nach einer kurzen Stille. „Bei allen ausser mir und Tikki stimmt das auch. Aber dadurch wie eng Tikki und ich miteinander verbunden sind, ist es nicht ungewöhnlich!“, erklärt Plagg knapp. „Warum ist es nicht ungewöhnlich?“, fragt die Schwarzhaarige nach. „Dazu kann ich vielleicht etwas sagen. Es stimmt das wir Kwamis eine enorm starke emotionale Beziehung zu den Besitzern unserer Miraculous aufbauen. Darum konnte Duusu auch nur der Hüterin von den Dingen erzählen die Emilie getan hat. Der Befehl eines Besitzers gilt für uns Kwamis auch über den Wechsel des Besitzers und den Tod des Früheren hinaus. Bei Plagg und Tikki ist es aber so, dass sie auch eine enorm starke Bindung zum Besitzer ihres Gegenparts aufbauen. Teilweise ist es so, dass diese Beziehung stärker ist, als diejenige zum eigentlichen Besitzer. Das ist immer dann der Fall, wenn die Miraculous an sich zwar in den richtigen Händen sind, aber eben bei der falschen Person. Es kam in der Vergangenheit selten vor, aber es ist schon passiert. Wenn der Hüter sich für eine Ladybug und einen Cat Noir entscheidet, wählt er die Personen nicht einzeln aus. Selbst wenn die Personen es nicht wissen, sind ihre Schicksaale miteinander verbunden. In seltenen Fällen, gibt der Hüter die Miraculous nicht der jeweils richtigen Person. Er gibt sie dem Gegenpart. Hier ist dies der Fall. Ich kannte Fu nur sehr kurz, bevor er die Miraculous von Duusu und mir verlor. Daher weiss ich nicht, warum er diesen Fehler gemacht hat. Ich weiss auch nicht, wie er euch ausgewählt hat!“, erklärt Nooroo sanft. „Bitte? Ich sollte nicht Cat Noir sein, sondern Ladybug oder Mister Bug oder wie auch immer?“, klappt Adrien der Mund auf. „Ja und auch nein. Rein Theoretisch gesehen habt ihr beide die Attribute, um sowohl das Marienkäfer-Miraculous als auch das Katzen-Miraculous zu besitzen. Nur ist bei jedem von euch ein ganz bestimmtes Attribut klar dominieren. Auf Grund von dem entscheidet der Hüter wer welches bekommt. Wie wurdet ihr ausgewählt?“, fragt Nooroo erklärend nach. „Ich habe Meister Fu vor einem Auto gerettet. Es hätte ihn beinahe überfahren!“, erklärt Marinette zögernd. „Mhm, Mut und Selbstlosigkeit. Das hast du damit bewiesen. Mut für die Katze und Selbstlosigkeit für den Marienkäfer. Du Adrien?“, wendet Nooroo sich an den Blonden. „Es war am ersten Schultag. Ich hätte es fast in die Schule geschafft, als Nathalie kam um mich nachhause zu holen. Wäre Meister Fu nicht in der Nähe auf dem Boden gelegen und hätte versucht irgendwie aufzustehen, wäre ich schnell genug gewesen. Aber ich konnte ihn nicht liegen lassen. Also bin ich zu ihm gelaufen und habe ihm aufgeholfen. Dann haben Nathalie und der Gorilla mich nachhause gebracht!“, erklärt Adrien stirnrunzelnd. „Mhm, Hilfsbereitschaft, Opferbereitschaft, Selbstlosigkeit. Nichts was ganz klar für das Katzen-Miraculous steht. Er hat dir nicht gerade eine Schlaue Aufgabe gestellt!“, brummt Nooroo. „Naja, vermutlich dachte Meister Fu, dass jemand der so Tollpatschig ist wie ich, niemals Cat Noir sein könnte!“, murmelt Marinette.
„Nein, Meister Fu war der Meinung Ladybug muss eine Frau sein. Es gab noch nie einen Männlichen Besitzer des Marinekäfer-Miraculous. Es ist das einzige Miraculous, das nur von Frauen benutzt wurde!“, mischt sich Wayzz ein. „Was?“, wundert Nathalie sich. Nur weil es noch nie in Händen eines Mannes gewesen war, hatte der Hüter sich für Marinette entschieden. „Wie Nooroo gesagt hat. Theoretisch können beide mit beiden Miraculous kämpfen. Es macht kaum einen Unterschied. Aber Plagg und Tikki spüren es trotzdem. Viele der Hüter, waren überzeugt nur eine Frau könne das Marinekäfer-Miraculous nutzen. Darum gab es auch in der Vergangenheit schon solche Fälle. Marinette als Hüterin kann entscheiden die Miraculous zu tauschen, aber sie muss nicht. Auch so seid ihr beiden enorm Stark!“ erklärt Wayzz. „Danke für deine Ehrlichkeit Wayzz!“, nickt Marinette.

Langezeit ist es still. Adrien versuchte irgendwie herauszufinden, ob er nun den Preis kennen wollte oder nicht. Er wusste es nicht. Er wusste nicht was er wollte. Wollte er seine Mutter wieder oder wollte er, dass sie eine Familie waren. Sein Vater, Nathalie und er selbst. Vielleicht auch mit Marinette. Er wusste es nicht. Aber er konnte sich auch nicht vorstellen, was ihm mehr bedeuten könnte als seine Mutter wieder in die Arme schliessen zu können. Seine Mutter war oft nicht zuhause gewesen, aber wenn sie da war. Dann war sein Vater immer so glücklich gewesen. Konnte sein Vater ohne sie je wieder so glücklich werden? Gab es die Möglichkeit, dass sein Vater und Nathalie sich ineinander verlieben würden? Oder war es nur Wunschdenken von ihm?
„Du musst dich nicht jetzt entscheiden. Du kannst es jederzeit tun. Ich stelle nur eine Bedingung. Wenn du es tun willst, dann nur wenn wir alle dabei sind. Dein Vater, Nathalie und ich sind dabei. Ich will, dass du jedem von uns in die Augen siehst, bevor du dich entscheidest ob du bereit bist den Preis zu bezahlen oder nicht!“, erklärt Marinette nach einiger Zeit leise. „Warum willst du das?“, möchte Adrien unsicher wissen. „Weil sie glaubt alles zu wissen. Sie denkt der Preis wird das Leben von einem von ihnen sein!“, schnaubt Tikki. „Nein Tikki. Marinette denkt nicht so. Sie möchte, dass er sich darüber klar wird, ob er ihnen je wieder guten Gewissens in die Augen sehen kann, wenn er den Preis bezahlt und seine Mutter zurückholt!“, brummt Plagg. „Marinette?“, will Adrien wissen. „Es geht nicht darum ob du mir je wieder in die Augen sehen könntest. Es geht darum ob du deiner Mutter, deinen Freunden und deiner Familie je wieder in die Augen sehen könntest!“, ist sie ehrlich zu ihm. Gabriels Blick ist auf das Mädchen gerichtet. Sie würde alles Opfern, nur damit Adrien glücklich wäre. Egal was es sie kosten würde. Er wollte Nathalie nicht verlieren, seine grösste Angst war es sie oder Adrien zu verlieren. Emilie war es ihm nicht wert, seinen Sohn oder Nathalie zu verlieren. Aber wenn sein Sohn sie brauchte, um glücklich sein zu können, dann würde er auf sein eigenes Glück verzichten.
„Entschuldigt!“, damit steht Gabriel auf und flieht aus der Küche. „Papa?“, ruft Adrien seinem Vater nach. Doch Gabriel flieht einfach nur. „Gib ihm einen Moment Adrien!“, bittet Nathalie leise. „Weisst du warum er gegangen ist?“, wendet Adrien sich an Nathalie. „Ich bin mir nicht sicher!“, seufzt die Schwarzhaarige. „Er ist aufgewühlt. Der Meister weiss nicht wie er gerade mit der Situation umgehen soll. Auf einer Seite möchte er, dass du glücklich bist Adrien. Auch dann, wenn es bedeutet, dass er sein eigenes Glück oder sein Leben dafür opfern muss. Auf der anderen Seite hat er unglaubliche Angst. Angst was der Preis dafür sein würde, wenn du Emilie zurückholst. Angst, dass es Nathalie oder Marinette das Leben kosten könnte. Angst dich zu verlieren!“, erklärt Nooroo all das was er bei seinem Meister gefühlt hatte. „Hat schon mal jemand den Wunsch ausgesprochen?“, möchte Marinette wissen. „Ein einziger war bereit den Preis zu bezahlen. Hunderte wollten es, aber als sie den Preis hörten, da wollten sie den Wunsch nicht mehr!“, seufzt Tikki. „Was hat dieser eine sich gewünscht und was hat er geopfert?“, möchte Nathalie wissen. „Er wollte das seine Frau gesund wird. Sie litt an einer tödlichen Krankheit. Geopfert hat er sein Glück. Er konnte nie wieder Liebe empfinden und er verlor auch seine Leidenschaft. Die Musik, er konnte sie nie wieder hören, genau so wenig wie ihre Stimme!“, erklärt Plagg. „Er opferte das alles für die Frau, die er liebte und konnte sie nicht mehr lieben?“, blinzelt Adrien. „Ironie nicht. Ein anderer wollte seine Schwester wieder. Es hätte ihn das Leben seiner Tochter gekostet. Er war nicht bereit sie zu opfern!“, schnaubt Plagg. „Das heisst, es ist immer etwas oder jemand den man Liebte, was geopfert wird?“, flüstert Adrien. „Eigentlich ja. Es gab einen Fall, da hätte eine Frau ihr ungeborenes Opfern müssen, um ihren Mann zurück zu bekommen!“, brummt Plaag. „Was?“, entflieht es Nathalies Lippen. „Jemand sollte noch deinem Vater sehen. Am besten du und du solltest offen mit ihm reden!“, bittet Marinette. „Aber wo ist er hin?“, lässt Adrien die Schultern sacken. „Er wird im Garten sein. Dort hin hat er sich früher auch immer zurückgezogen, wenn er aufgewühlt war!“, murmelt Nathalie leise. „Dann soll ich zu ihm?“, fragt der Grünäugig. „Ja, geh zu ihm. Nathalie und ich warten hier!“, nickt Marinette. So steht Adrien auf und verlässt langsam die Küche.

Aufgewühlt führen Gabriels Schritte ihn in den Garten. Einige Momente läuft er unruhig hin und her. Dann setzt er sich im Schneidersitz ins Grass vor die Trauerweide. Seine Gedanken kreisen unaufhörlich. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte seinem Sohn nicht die Möglichkeit nehmen, seine Mutter zurück zu bekommen. Dennoch schnürt Angst ihm die Kehle und die Brust zu. Endlich empfand er wieder glück. Er war glücklich, dass Nathalie seine Gefühle erwiderte, glücklich sie bei sich zu wissen. Das wollte er nicht verlieren. Er war Glücklich, dass Marinette bei ihnen war. Er liebte dieses Mädchen jetzt schon, als wäre sie sein eigenes Kind. Immer hatte er sich noch weitere Kinder gewünscht. Die Tochter seines besten Freundes, hatte sich schon lange einen grossen Platz in seinem Herzen gestohlen. Endlich hatte er das Gefühl gehabt, seinem Sohn wieder näher zu kommen. War so froh gewesen sein Strahlen zu sehen. Ihn einfach nur in seinen Armen halten zu können, hatte ihm so viel Kraft gegeben. Trotz seines Onkels und der Frau die seine Familie bedrohte, war er endlich wieder dabei Glücklich zu werden. Doch nun, nun stand das alles auf dem Spiel. Er könnte all das wieder verlieren. Er liebte Nathalie und wollte sie nicht verlieren. Ja auch Emilie hatte er geliebt, aber ihm war bewusst geworden, wie oft sie nur an sich gedacht hatte. Wie oft sie ihn verletzt hatte. Seine Gefühle für Nathalie waren stärker, als die für Emilie. Würde sie zurückkommen, würde er Nathalie verlieren. Entweder würde es sie ihr Leben kosten oder er müsste für Adrien bei Emilie bleiben und Nathalie aufgeben. Wenn Nathalie leben würde, würde es vermutlich Marinette ihr Leben kosten. Er war sich nicht sicher, ob Adrien diesen Verlust verkraften könnte. Geschweige denn ob er es könnte. Würde Marinette sterben nur um Emilie zurück zu bringen, er könnte Gina nie wieder in die Augen sehen. Könnte Ming und deren Verlobten nie wieder in die Augen sehen. Könnte sich selbst nicht mehr in die Augen sehen.

Einige Momente beobachtete Adrien seinen Vater bereits. Dieser schien ihn nicht zu bemerken. Genau sah Adrien die Tränen unaufhörlich über die Wangen seines Vaters laufen. Langsam tritt er vor ihn und lässt sich auf die Knie sinken. Was ging in seinem Vater gerade vor? Was für Gedanken plagten ihn so sehr? Sanft ergreift er die Hände des Älteren, welche dieser in seinen Schoss gelegt hatte. „Papa?“, spricht er ihn sanft an. Als der Grauäugige seinen Kopf hebt und sich ihre Blicke treffen, zieht sich etwas in Adriens Brust schmerzhaft zusammen. In den Augen des Älteren lag so viel Angst und Schmerz. „Adrien?“, flüstert Gabriel. Genau erkennt er die Sorge in den Augen seines Sohnes. „Es ist kalt hier draussen. Wir sollten wieder nach drinnen gehen!“, bittet der Grünäugige, da er das Zittern seines Vaters spürt. Gabriel schüttelt nur den Kopf. Er wollte nicht nach drinnen. „Papa, Nathalie und Marinette machen sich sorgen!“, versucht der Jüngere es. Doch dreht Gabriel einfach sein Gesicht weg. „Du holst dir hier draussen den Tod, du stur Schädel!“, merkt da Plagg an, der seinem Kitten gefolgt war. Sanft setzt der Kwami sich auf Gabriels rechte Schulter. „Plagg!“, knurrt Adrien. „Was? Er wird sich den Tod holen, wenn er hierbleibt. Aber Marinette hat recht. Ihr müsst miteinander reden!“, seufzt Plagg. „Papa, bitte, lass uns rein gehen!“, ignoriert Adrien den Kommentar von Plagg. Noch mal schüttelt Gabriel den Kopf. Er konnte gerade nicht rein gehen. Er war nach draussen gekommen, weil er drinnen das Gefühl gehabt hatte zu ersticken. „Warum bist du vorher aus der Küche geflohen? Warum bist du gegangen?“, möchte Adrien seufzend wissen. „Ich… ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen!“, nuschelt Gabriel. „Warum, was hat dieses Gefühl ausgelöst?“, fragt Adrien sanft weiter. „Es… Ich möchte, dass du glücklich bist Adrien. Ich möchte das es dir gut geht. Ich kann verstehen, dass du deine Maman zurück möchtest. Das wollte ich auch. Nur habe ich Angst davor, was es uns kostet, wenn sie zurückkommt. Ich möchte dich nicht verlieren. Genau so wenig möchte ich Nathalie oder Marinette verlieren. Ihr seid für mich Familie. Ich habe die Hoffnung Emilie zurück zu bringen schon vor Monaten aufgegeben. Ich konnte für mich damit abschliessen und endlich wieder nach vorne blicken. Das ich weitergemacht habe, lag nur an Nathalie und dir. Ich wollte nicht, dass du sie auch noch verlierst. Ich selbst wollte sie nicht verlieren. Aber als ich dich da blutüberströmt am Boden gesehen habe, da wurde mir klar, dass es einen anderen Weg geben muss. Dass ich euch beide keiner solchen Gefahr aussetzen kann!“, flüstert Gabriel heiser. „Du hast Angst, Nathalie, Marinette oder mich zu verlieren, wenn Maman zurückkommt? Warum, warum muss es jemand von uns sein, dessen Leben für ihres eingetauscht wird?“, möchte Adrien wissen. „Adrien, selbst wenn keiner von euch dafür sterben muss. Ich weiss nicht, ob Emilie einverstanden wäre, wenn Marinette bei uns bleibt. Ihr wart vier oder fünf, da trafen wir im Park zufällig auf sie und ihre Eltern. Dann hat Gina angerufen, weil Roland im Krankenhaus war. Ich habe angeboten, dass wir auf Marinette aufpassen könnten. So gingen sie. Marinette blieb bei uns im Park. Nathalie hat mit euch gespielt. Deine Mutter hat nur gemeckert und war absolut nicht zufrieden damit. Am Ende hat sie dich genommen und ist nachhause. Nathalie blieb bei mir und Marinette. Ich weiss nicht was es war, dass deine Mutter so gestört hat. Aber sie war tagelang Wütend auf mich!“, erklärt Gabriel vorsichtig. „Du glaubst Maman könnte Marinette wegschicken?“, keucht Adrien. „Es ist möglich und sie könnte auch Nathalie wegschicken!“, flüstert der Ältere. „Was? Warum sollte sie das tun?“, hackt Adrien nach. Gabriel schliesst einfach gequält seine Augen. „Papa, warum denkst du Maman könnte Nathalie wegschicken?“, möchte Adrien drängender wissen. „Ich weiss nicht warum, aber vor Jahren hat deine Mutter mir vorgeworfen ich würde sie mit Nathalie betrügen, obwohl es absoluter Unsinn war!“, wispert Gabriel. „Maman dachte du würdest sie betrügen?“, bringt der Blonde geschockt hervor. „Ich weiss nicht wie sie darauf kam. Es war, ich glaube zwei Jahre, nach dem ich das Kindermädchen entlassen hatte und Nathalie bei uns blieb, anstatt mit deiner Mutter zu reisen!“, seufzt Gabriel. Nach diesen Worten kehrt stille zwischen ihnen ein.

„Denkst du es ist wirklich klug, die Beiden jetzt allein zu lassen?“, möchte Nathalie nach einigen Momenten der Stille wissen. „Ich weiss es nicht. Aber sie müssen die Chance bekommen miteinander zu reden. Adrien hat grosse Angst seinen Vater zu verlieren. Vermutlich klammert er sich darum so sehr an die Hoffnung, die das Wissen über den Wunsch ihm gibt!“, seufzt Marinette und tritt vor Nathalie. „Wie geht es dir mit dem allem?“, möchte sie dann von der Älteren hören. „Ich weiss es nicht. Ich sorge mich um Gabriel, Adrien und dich. Zu wissen, dass ihr jedes Mal bei einem Angriff da draussen seid, es macht mir Angst. Auch all die Dinge die wir über Gabriels Vergangenheit erfahren haben. Die Dinge, die er mir noch gesagt hat, als er euch schon ins Bett geschickt hatte. Es ist gerade einfach sehr viel!“, versucht Nathalie zu erklären. „Das verstehe ich. All diese Dinge zu hören. Es war ein Schock, für uns alle. Adrien hat grosse Angst um dich und seinen Vater!“, nickt Marinette. Nathalie stellt ihre Tasse auf die Kücheninsel und zieht Marinette dann einfach an sich. „Ich weiss nicht, wie wir das alles ohne dich schaffen sollten. Seit Emilies verschwinden versuche ich alles irgendwie zusammen zu halten. Gerade dachte ich Gabriel und Adrien würden sich wieder näherkommen und könnten endlich weiter machen. Gabriel scheint dazu auch bereit, aber was Adrien gesagt hat. Er scheint es nicht zu können!“, flüstert Nathalie. „Er braucht Zeit. Er muss erst wirklich begreifen, was es bedeuten würde, würde er den Wunsch wirklich äussern!“, bestätigt Marinette. „Was wenn er sich dafür entscheidet? Gabriel hat mir versprochen, dass er für Adrien, dich und mich da ist. Das er nie wieder so etwas dummes tun würde, wie zu versuchen sich umzubringen! Was wenn es sein Leben ist, das der Preis für Emilies ist?“, haucht Nathalie. „Ich verstehe deine Angst. Ich möchte auch nicht, dass das passiert!“, nickt die Jüngere an der Schulter der Älteren. Einige Momente halten sie sich gegenseitig fest.
„Wir sollten wohl nach den Beiden sehen und vielleicht auch Decken mit rausnehmen!“, seufzt Nathalie. Damit verlassen sie die Küche. Schnell holen sie die Morgenmäntel von allen und zwei grosse Wolldecken. Mit diesen Sachen gehen sie raus in den Garten.

„Papa, was wusste Maman über deine Vergangenheit?“, möchte Adrien leise Wissen. Nathalie und Marinette warten und beobachten die beiden Agreste Männer. „Deine Mutter wusste nur das meine Eltern gestorben sind als ich Sechzehn war. Sie hat nie nach meiner Vergangenheit gefragt, ausser einmal nach meinen Eltern. Ich wollte viele Dinge einfach nur vergessen, darum habe ich ihr von mir aus nie etwas erzählt. Wir haben, wenn über das Jetzt und die Zukunft geredet. Oder sie hat von ihren Reisen erzählt!“, seufzt Gabriel leise. „Maman wollte nie mehr über deine Vergangenheit wissen? Aber du weisst doch so viel über sie und ihre Familie?“, wundert Adrien sich. „Mich hat es interessiert und sie hat gerne darüber geredet. Obwohl wenn sie konnte, erzählte sie lieber von ihren Reisen und Abenteuern!“, erinnert Gabriel sich. „Aber gehört es nicht dazu, über die Vergangenheit des Partners Bescheid zu wissen?“, schüttelt Adrien den Kopf. „Ich weiss es nicht. Deine Mutter war meine erste grosse Liebe. Viele dachten es würde nicht lange halten. Deine Mutter war fünf Jahre älter als ich. Das war für viele ein Grund zu denken, ich wäre nur ein Zeitvertreib für sie!“, murmelt Gabriel. „Aber so war es nicht!“, stellt Adrien fest. „Für mich nicht. Ich habe sie geliebt. Doch möchte ich mich nicht mehr an etwas klammern, dass ich verloren habe. Ich möchte endlich wieder nach vorne sehen und weitermachen können. Wieder Glücklich sein!“, erklärt Gabriel ehrlich. „Wieder glücklich sein? Glücklich mit einer anderen Frau?“, will der Grünäugige wissen. „Vielleicht mit einer anderen Frau, aber vor allem mit dir!“, nickt der Designer. „Was für eine andere Frau?“, will Adrien wissen. Täuschte er sich also nicht und sein Vater empfand etwas für Nathalie? Doch sein Vater schweigt und starrt auf ihre verbundenen Hände. Plagg drückt sich eng an die Wange des Designers. Nach allem was er selbst gehört hatte, hoffte er eine Antwort würde sein Kitten davon abhalten den Wunsch zu äussern. Gabreil war sich nicht sicher, wie sein Sohn reagieren würde, würde er ihm sagen, dass er sich in Nathalie verliebt hatte. „Mit Nathalie? Liebst du sie? Du hast heute bei dem Kampf zu Ladybug gesagt, wenn dir etwas passiert, dann soll sie Mayura und deinem Sohn sagen, dass du sie liebst. Hast du darum so grosse Angst? Weil du denkst, nicht mit Nathalie zusammen sein zu können, sie zu verlieren, wenn Maman zurückkommt?“, flüstert Adrien eindringlich und sucht den Blick seines Vaters. Gabriel beisst sich auf die Unterlippe und nickt leicht. Als Nathalie das Nicken sieht steigen ihr Tränen in die Augen. „Empfindet Nathalie dasselbe für dich?“, will Adrien wissen?
„Das tue ich!“, damit treten sie und Marinette zu den beiden Männern. Sie hatten ihre Morgenmäntel an. Sanft legt Nathalie Gabriel seinen um die Schultern und kniet sich rechts neben ihn. Marinette reicht Adrien seinen Morgenmantel und legt eine der Decken über Gabriels Beine. Dann setzt sie sich zu Adrien und legt die zweite Decke um ihre und die Schultern des Blonden. Sofort legt Gabriel seinen rechten Arm vorsichtig um Nathalie und zieht sie dicht an sich. Gerne lehnt sie sich sanft an ihn. Auch Tikki, Nooroo und Duusu waren bei ihnen. Tikki schmiegt sich schnell an Adrien. Während Nooroo sich an Marinette und Duusu sich an Nathalie schmiegt. Gabriel war so froh und auch erleichtert, dass Adrien anscheinend nicht wütend war, dass er sich in eine andere Frau verliebt hatte.
„Wir wollten euer Gespräch nicht stören. Aber wir dachtet ihr habt vielleicht Kalt!“, lächelt Marinette sanft. „Danke Marinette!“, lehnt Adrien sich gegen sie und zieht die Decke etwas enger. Plagg lächelt nur zu dem Mädchen und seinem Kitten, dann schmiegt er sich in die Halsbeuge des älteren Agrestes. Es war eine recht kühle Nacht und ein leichter Wind weht. Dass lässt Nathalie leicht zittern. „Hast du kalt?“, will Gabriel sofort besorgt wissen. „Es geht schon!“, nuschelt sie. Seufzend greift der Grauäugige nach der Decke, um sie um Nathalie zu legen. Was mit der verletzten Schulter sehr viel Kraft von ihm fordert. Trotzdem schafft er es die Decke um ihren schmalen Körper zu wickelnd. Dann zieht er sie wieder eng an sich. Sie lehnt ihren Kopf an seine rechte Schulter und er legt sein Kinn auf ihren Schopf. Gerne schmiegt Nathalie sich in die Berührung des Älteren. Sie gab ihr gerade Sicherheit und Hoffnung.
„Vielleicht sollten wir wieder rein gehen!“, merkt Adrien an und mustert Nathalie besorgt. „Du hast recht. Sonst werden Nathalie oder Marinette noch krank!“, stimmt Gabriel zu. „Wir sollten auch alle versuchen noch etwas zu schlafen und dann, wenn wir wieder wach sind. Dann können wir uns in aller Ruhe hinsetzen und noch mal über alles reden!“, stimmt Marinette auch zu. „Denkst du, nach deinem Albtraum, du wirst noch schlaf finden?“, fragt Adrien leise nach. „Ich weiss es nicht. Aber ich kann es versuchen!“, lächelt Marinette sanft. „Okay, dann sollten wir wohl zurück ins Bett!“, damit steht Adrien auf und reicht Marinette die Hand. Dankbar greift diese nach der dargebotenen Hand und lässt sich auf die Beine ziehen. Auch Nathalie erhebt sich. Gabriel braucht etwas länger um wieder auf die Beine zu kommen. Als er steht, legt er seinen Arm wieder um Nathalie. Gemeinsam gehen sie alle rein.

„Ihr solltet den Rest der Nacht nicht allein sein!“, merkt Nathalie auf der Treppe an. Dabei mustert sie die beiden Jugendlichen besorgt. „Wir sind nicht allein. Die Kwamis sind doch da und Marinette schläft bei mir!“, erwidert Adrien und bleibt vor seinem Zimmer stehen. „Bist du sicher, dass das genug ist? Ich würde mich wohler fühlen, euch bei uns zu wissen!“, bittet die Schwarzhaarige. „Ach Nathalie!“, lächelt Adrien und umarmt sie sanft. Sofort erwidert die Ältere dies. „Nathalie hat recht, ihr solltet heute Nacht nicht alleine sein!“, stimmt Gabriel ihr zu. „Papa!“, brummt der Blonde nur und schlingt seine Arme um den Anderen. Sanft streicht der Grauäugige seinem Sohn über den Schopf. „Kommt!“, damit zieht Nathalie Marinette mit sich. Adrien und Gabriel folgen den Frauen. Nathalie führt sie zu Gabriels Schlafzimmer und schiebt Marinette hinein. „Legt euch hin!“, bittet sie. Schnell legen Adrien und Marinette sich in die Mitte des Bettes. Gabriel legt sich auf die linke Bettseite und Nathalie auf die Rechte. Adrien zieht Marinette in seine Arme und schmiegt sich gleichzeitig an seinen Vater. So schlafen die Vier ein.

Immer noch Müde schlägt Gabriel die Augen auf. Er wusste nicht was ihn geweckt hatte, aber er wusste, er würde keinen Schlaf mehr finden. Mit einem Seufzen setzt er sich auf und schiebt die Beine aus dem Bett. Seine Schulter fand die Bewegung überhaupt nicht toll. Schnell sieht er zu seinem Sohn, Marinette und Nathalie. Er wollte eigentlich nur sicher sein, dass er sie nicht geweckt hatte. Aber direkt blickt er in die müden, blauen Augen von Marinette. „Sie könne auch nicht mehr schlafen?“, hört er sie wispern. Müde nickt er und hilft ihr, sich aus Adriens Griff zu befreien. Schnell ergreift er ihren und seinen Morgenmantel, die Nathalie in der Nacht auf die Kommode gelegt hatte und reicht ihr ihren. Gemeinsam verlassen sie leise das Schlafzimmer und gehen in die Küche. „Kaffee?“, fragt Marinette beim Eintreten. „Gerne!“, nickt der Grauäugige. Während Marinette also Kaffee macht, versucht er noch richtig in seinen Morgenmantel zu schlüpfen und räumt die Tassen, von ihrem nächtlichen Gespräch, in den Geschirrspüler. Als der Kaffee auf der Kücheninsel steht, heizt Marinette den Backoffen vor und nimmt ein Blech mit Croissants aus dem Tiefkühler. „Ich sollte wohl noch einen weiteren Backoffen einbauen lassen!“, merkt Gabriel an und setzt sich an die Kücheninsel. „Schaden würde es sicher nicht!“, lächelt Marinette und setzt sich zu ihm.
„Wir sollten wohl anfangen über Mings Hochzeitskleid zu reden!“, merkt Gabriel nach einigen ruhigen Minuten an, als Marinette die Croissants in den Offen scheibt. „Ja vermutlich. Ich sollte mich wohl auch bedanken, dass sie nicht gesagt haben, dass ich MDC bin!“, lächelt Marinette. „Ich habe dir gestern schon gesagt Gabriel oder du reicht vollkommen. Du wohnst jetzt hier, da brauchst du nicht so förmlich zu sein!“, seufzt der Designer. „Danke. Ich hole schnell mein Skizzenbuch. Mit dem Entwurf vor Augen, lässt es sich einfacher arbeiten!“, damit verschwindet sie schnell. Seufzend nimmt der Zurückgebliebene einen grossen Schluck Kaffee. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagt ihm das es gerade erst fünf vor sieben ist. „Sonntagmorgen und ich sitze um die Zeit schon in der Küche!“, murmelt er leise. Nach wenigen Minuten kommt die Blauhaarige zurück und setzt sich neben ihn. Schnell schlägt sie die Seite mit dem Entwurf auf und schiebt ihm das Buch zu. „Da es ein Hochzeitskleid wird, sollte die Brustpartie als Korsette genäht werden!“, murmelt Gabriel leise. „Ja und vom Schnitt her wird es direkt unter der Brust in einen lockeren sanft fliesenden Rock übergehen!“, nickt Marinette. „An was für Stoff hattest du gedacht?“, möchte der Designer wissen. Marinette hatte ein kleines Notizbuch aufgeschlagen und Notierte sich alles. „Eigentlich dachte ich innen an einen leichten Leinenstoff, der wäre für ein Korsette auch geeignet und darüber ein Seiden Organza, Dupion oder etwas in der Art. Der Oberstoff sollte wirklich etwas sanft fliesendes sein!“, erklärt Marinette. „Habotai Seide wäre auch eine Möglichkeit. Leinen als Unterstoff ist eine gute Wahl. Es ist leicht und gibt ein angenehmes trage Gefühl. Was die Farbe angeht. Für den Brustbereich einen leicht dunkleren oder kräftigeren Farbton. Rock und Ärmel in der gleichen Farbe. Etwas heller und dezenter als im Brustbereich!“, schlägt Gabriel vor. „Mhm, ja das hört sich gut an. Vielleicht den Brustbereich in einem kräftigeren, leuchtenden Lila eher ein Lavenderton. Dann ein eher ins Amethyst- oder Orichdfarbene gehender Stoff für den Rock und die Ärmel. Der Farbton an sich ist zwar dunkler aber wesentlich dezenter und sanfter!“, murmelt Marinette. „Eher Amethyst als Orchid, es wird besser harmonieren!“, nickt der Grauäugige. „Die Schmetterlinge eher in hellen Rosa und wirklich dunklen Violett Tönen!“, murmelt Marinette. „Ja, nur über den Rock verteilt?“, hackt er nach. „Ja über den Rock verteilt und vorne Mittig am Brustteil einen etwas Grösseren in einem zarten Pastellton!“, nickt die Jüngere. „Die Schnürung aus schwarzer Seide gibt einen schönen Kontrast. Wie lang wird der Rock. Knöchellang oder Bodenlang?“, überlegt der Designer. „Knöchellang, es soll auch zum Tanzen geeignet sein. Sie soll sich gut bewegen können. Bodenlang würde sie ständig drauftreten!“, erklärt Marinette. „Das stimmt. Ming mag es, wenn Kleider auch praktisch sind!“, nickt Gabriel. „Dann könnte man auf einer Seite noch eine Tasche für Taschentücher und Handy einnähen!“, überlegt sie leise. „Näh eine ein. Ich werde ihr trotzdem noch eine passende kleine Handtasche zum Kleid machen!“, nickt er. „Die Brautjungfernkleider?“, fragt sie nach. „Auch Empier-Schnitt. Aber heller, eher ins Rosa gehend. Delicate Rose wäre eine Option. Zudem würde ich sie nur über die Knie reichend machen!“, erklärt er. Sofort beginnt Marinette mit der Skizze. „Schmetterlingsapplikationen am Rocksaum, an den Ärmelsäumen und unter dem Brustteil?“, erkundigt sie sich. „Ja und kurze flatternde Ärmel!“, fügt er an. „Seidenstoff?“, hackt sie nach. „Ja auch aus Seide. Wir kaufen die Stoffe gleich zusammen, dann können wir die Farben perfekt abstimmen!“, stimmt er zu. „Tja, dann frag sie ob das als erster Entwurf abgenommen ist!“, schmunzelt Marinette. Sofort zieht er sein Handy hervor und macht ein Foto von der Skizze. -Ist das als Kleid für deine Brautjungfern so abgenommen? Es ist nur der erste Entwurf von MDC und mir. Kuss Gabriel und MDC!- schickt er das Bild ab. Da piept der Offen-Timer. Schnell nimmt Marinette die Croissants raus und stellt den Offen ab. „Sie wird sich fragen wieso wir zusammensitzen und in kürze vor der Tür stehen!“, lacht die Halbchinesin. „Damit wirst du recht haben. Das sollte sie nicht sehen!“, gluckst er und Marinette schnappt sich die beiden Bücher. „Dann bringe ich die mal wieder in mein Zimmer!“, lacht sie und verschwindet. Genau in dem Moment als sie zurückkommt, klingelt Gabriels Telefon. „Ming?“, grinst Marinette. „Hundert Punkte!“, lacht er.
„Agreste“, nimmt Gabriel ab und stellt auf laut. „Das Kleid ist wundervoll. Ist MDC gerade wirklich bei dir?“, will Ming wissen. „Du hast ihn gerade verpasst. Er hat vor zwei Minuten das Haus verlassen. Also dir gefällt der Entwurf?“, möchte er wissen. „Er ist wundervoll. Wegen der Masse, die von Marinette sind ja kein Problem. Die von Fei schicke ich dir, sobald Wang und ich wieder in Shanghai sind. Wir sind uns noch nicht sicher wo und wann die Hochzeit sein wird!“, erklärt Ming. „Nun sobald du das wann weisst, wäre gut zu wissen. Nur damit wir keinen Zeitdruck bekommen. Das Wo, egal wo es ist. Wir werden da sein!“, lächelt Gabriel. „Natürlich erfährst du als Erster wann und wo. Schliesslich bist du mein Trauzeuge, ohne dich kann ich nicht heiraten. Ich wollte dich auch noch fragen, ob Adrien vielleicht als Ringträger fungieren möchte. Zudem brauche ich auch jemanden der mich zum Altar führt. Eigentlich wollte ich, dass Renè das macht, aber er will nicht!“, möchte Ming wissen. „Ich werde Adrien fragen, sobald er wach ist. Ich könnte dich zum Altar führen, wenn du es möchtest!“, bietet der Designer an. „Das würdest du tun?“, haucht Ming. „Ming, natürlich!“, seufzt er. „Tausend dank Gabriel!“, flüstert die Chinesin gerührt. „Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!“, wünscht Gabriel. „Danke, den wünsche ich euch auch. Wir sehen uns nächste Woche irgendwann!“, damit hatte sie aufgelegt.
„Schön zu hören, dass ihr der Entwurf gefällt!“, schmunzelt Marinette. „Ich hatte nichts anderes erwartet. Dann werden wir nächste Woche wohl eine Shoppingtour machen!“, schmunzelt Gabriel. „Da bin ich sofort dabei!“, nickt die Jüngere und nimmt ihm die Leere Kaffeetasse ab, um ihm noch einen zu machen.

Chapter 21: Kapitel 20; Geheimnisse und Skizzen

Summary:

Zwei doofe ein Gedanke

Chapter Text

Kapitel 20; Geheimnisse und Skizzen

„Wegen heute Abend“, beginnt Marinette als sie ihm die Tasse wieder reicht. Gabriel wartet einfach, was sie zu sagen hat. „Da Adrien Cat ist, soll ich lieber jemand andern mitnehmen?“, möchte sie leise wissen. „Du glaubst doch nicht, dass er oder Nathalie das zulassen werden. Momentan befürchte ich, dass Nathalie nicht freiwillig hierbleiben wird!“, seufzt er. „Ja, sie wird entweder direkt mit uns kommen oder auf eigene Faust handeln!“, stimmt Marinette zu. „Dann ist es mir lieber zu wissen, dass sie bei euch beiden ist!“, murmelt der Designer. „Ihr wird nichts passieren. Das Miraculous ist wieder intakt. Es wird sie nicht länger schädigen!“, verspricht die Blauäugige. Sanft lächelt er das Mädchen an, aber trotzdem sieht sie die Sorge in seinen Augen. „Was wird uns erwarten, wenn wir da reinplatzen? Was will er?“, fragt sie weiter. „Ich bin mir nicht sicher. Darum sorge ich mich um so mehr. Er war zwar sehr eindeutig mit dem was er will. Nur auf welche Art, weiss ich nicht!“, flüstert er. Behutsam setzt Marinette sich neben ihn und umfasst seine linke Hand mit ihren beiden. „Wenn ich weiss, was uns etwa erwartet, kann ich besser planen!“, bittet sie. „Er war schon früher recht kreativ. Handschellen und Fesseln hat er immer gerne benutzt!“, seufzt Gabriel. Sie war doch erst Vierzehn und trotzdem musst er ihr einige Dinge sagen. Nur fällt es ihm unglaublich schwer. „Als wird er dich vermutlich irgendwie fixieren, um sich zu nehmen was er will?“, fragt sie nach. Gabriel muss leer Schlucken, aber er nickt. „Mein Vater hat wirklich nie etwas davon gemerkt, was dieser Mann dir angetan hat?“, flüstert Marinette und versucht die Tränen zurück zu halten. Resigniert entzieht Gabriel ihr seine Hand, nur um den Arm um ihre Schulter zu legen und sie leicht gegen sich zu ziehen. „Nein er hat es nie bemerk. Ich wollte auch nicht, dass er es bemerkt. Ich hatte Angst, dass es ihn in Gefahr bringen würde. Philippe hat es gesehen. Es hat ihn zerstört. Nicht nur das Aaron es ihm auch angetan hat, auch dass er sah was ich durchlitten habe!“, murmelt Gabriel. „Er wird nie wieder jemanden anrühren. Dafür sorgen wir heute Nacht!“, mit diesen Worten schmiegt sie sich gegen den Älteren. „Ich hoffe du hast recht. Damals hatten wir auch darauf gehofft!“, nickt er und nimmt einen Schluck Kaffee.
„Du willst Morgen sicher wieder zur Schule?“, fragt der Designer nach einigen Augenblicken nach. „Ja ich möchte wieder zur Schule. Auch wenn ich nicht wirklich erpicht darauf bin, Lila oder Alya über den Weg zu laufen. Aber würde ich nicht zur Schule gehen, würde Adrien sich sorgen machen. Auch Juleka, Rose, Chloé, Sabrina und Alix würden sich sorgen machen. Onkel Wang und Grand-mère sicher auch!“, erklärt Marinette leise. „Gina wird sich sorgen machen, egal ob du noch eine Woche hierbleibst oder wieder zur Schule gehst!“, schmunzelt Gabriel. „Ich habe sie noch nie so gesehen wie gestern. Sie war immer nur die starke und resolute Frau. Ich hätte nie erwartet sie so aufgelöst zu erleben!“, murmelt Marinette. „Damit bist du nicht alleine. Selbst als sie mich mit aufgeschlitzten Pulsadern gefunden hat, da hat sie mich noch gemassregelt und ausgeschimpft. Ich glaube, ich habe in meinem Leben davor und auch danach nie wieder eine so schmerzhafte Ohrfeige kassiert!“, lacht Gabriel. Er erinnerte sich nur zu gut daran. Die Ärzte waren kurz davor ihr auch eine Beruhigungsspritze zu verpassen, weil sie ihn so angekeift hatte. „Wirklich? Sie hat dich ausgeschimpft und dich geohrfeigt?“, grinst Marinette. „Oh ja, auch Tom und Roland hat sie angekeift. Von da an wusste ich auch wirklich, warum Roland immer gesagt hat, er würde sich lieber mit einer Meute tollwütiger Wölfe anlegen, als mit Gina! Ich glaube, wäre mein Onkel ihr in dem Moment in die Hände gelaufen, sie hätte ihn in der Luft zerfetzt!“, grinst nun auch Gabriel. „Das hätte ich gerne gesehen. Aber Papa hat auch immer gesagt, sich mit Grand-mère anzulegen wäre absolut Lebensmüde!“, erzählt Marinette. „Eigentlich bin ich ganz froh, war sie meistens auf Tom Wütend und nicht auf mich. Sie hat immer deinem Vater die Schuld gegeben, wenn sie uns nach einer Prügelei zusammenflicken musste!“, gluckst er nun. „Grand-père meinte, dass Papa sich oft geprügelt hat!“, nickt Marinette „Oft? Sicher einmal die Woche waren wir in eine Prügelei verwickelt. Meist mit irgendwelchen Idioten von dieser Eliteschule, die früher nahe der Francois Dupont war. Dein Vater und ich haben uns immer wieder mit denen angelegt und sie auch ziemlich zugerichtet. Philippe war immer der Besonnene, der es uns ausreden wollte. Ausser das eine Mal als einer dieser Kerle Caline an die Brüste gefast hat. Das war das erste und einzige Mal das er eine Prügelei angefangen hat. Dein Vater und ich durften ihm dann den Hintern retten. Philippe war einfach nicht für Prügeleien gemacht. Er sah danach so aus wie Adrien am Dienstag oder eher noch schlimmer!“, lacht Gabriel bei der Erinnerung. „Gut, also Adrien sollte das Prügeln auch besser Cat Noir überlassen!“, lacht Marinette nun auch. „Das denke ich auch. Gott, ich habe meinem eigenen Sohn mit einer Kastration gedroht!“, murmelt der Designer und nimmt einen Schluck Kaffee. „Nicht nur einmal. Als Jagged, Penny und Anarka da waren auch!“, gluckst Marinette. „Jetzt ist mir auch klar, warum er da so blass geworden ist und Chloé sich vor Lachen kaum aufrecht halten konnte!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Chloé ist einfach unmöglich!“, lächelt Marinette.
„Du wirktest danach bedrückt, bevor dein Onkel anrief!“, bemerkt der Ältere. „Naja, es hat mich überrascht, dass alle mich vor Cat Noir beschützen wollten. Meine Eltern mochten ihn und fanden wir gäben ein hübsches Paar ab. Es hat mich einfach an sie erinnert. Und auch daran, dass ich die letzte Zeit, vor ihrem Tod, fast nur mit ihnen gestritten habe!“, murmelt Marinette erklärend. „Warum hast du mit ihnen gestritten?“, möchte Gabriel sanft wissen. Marinette schmiegt sich etwas mehr an ihn. „Es ging darum, dass sie mich auf dieses Internat in Italien schicken wollten. Mit einem einfachen Klassen- oder Schulwechsel hätte ich mich abgefunden. Aber sie wollten mich nach Italien abschieben. Auf ein Internat für problematische Jugendliche im Ausland. Anstatt dass sie mir zugehört haben, haben sie nur allen anderen zugehört!“, murmelt sie traurig und eine Träne rinnt über ihre Wange. „Tom war schon immer ein Sturkopf. Wenn er sich etwas in den Kopfgesetzt hatte, hat er es auch durchgesetzt, selbst wenn er direkt mit dem Kopf durch die Wand musste!“, seufzt Gabriel. „Mama war nicht weniger Stur als er. Wenn Grand-mère ihnen nicht von diesem Internat erzählt hätte, wäre ich gar nicht mehr hier. Das Internat nimmt im laufenden Jahr keine neuen Schüler auf. Mama wollte mich ursprünglich nach Shanghai auf eine Spezialschule schicken. Die hätte mich auch im laufenden Jahr aufgenommen!“, nuschelt sie leise. „Was für eine Schule in Shanghai?“, möchte Gabriel wissen. „Ich weiss es nicht. Ich habe mich damit nicht auseinandergesetzt. Ich wollte weder nach Shanghai noch nach Italien!“, seufzt die Blauhaarige. „Warum wollten Tom und Sabine dann, dass du im Ausland auf eine Schule gehst?“, möchte Gabriel wissen. „Mama meinte es würde mich wieder zu Verstand bringen. Es würde mir zeigen, dass mein Handeln Konsequenzen mit sich zieht. Zudem dachte sie, ich würde dann endlich anfangen nach einem vernünftigen Beruf zu suchen und aufhören Designerin werden zu wollen!“, flüstert sie heiser und kämpft gegen die Tränen. „Tom und Sabine haben dich da nicht unterstützt?“, wundert der Designer sich. „Papa teilweise, aber Mama meinte immer ich soll nicht zu viel Hoffnung hineinsetzen. Sie meinte ich soll einen vernünftigen Beruf lernen, falls es mit dem Designerin werden nicht klappt!“, nach diesen Worten kann sie die Tränen nicht zurück halten.
„Gut einen Beruf zu lernen ist sicher nicht falsch. Ich habe auch eine Ausbildung zum Schneider gemacht. Aber wenn du lieber als Design-Studentin den Weg zur Designerin machen willst, ist das auch eine Möglichkeit!“, erklärt er sanft. „Ich bin bisher nicht sicher, was für mich der richtige Weg ist!“, nuschelt sie leise. „Du hast auch noch etwas Zeit. Die ersten wichtigen Schritte hast du schon gemacht. Du hast für Jagged Stone designt und für die Marke Agreste und bald auch für Ming Na Wen. Damit hast du dir schon die Aufmerksamkeit der richtigen Leute geholt. Lacroix würde es nie offen zugeben, aber er war begeistert von dem Entwurf des Kleides!“, schmunzelt Gabriel sanft. „Danke!“, nuschelt Marinette. „Ming ist von allein über deinen Entwurf gestolpert. Sie ist nicht so leicht zu beeindrucken. Das Kleid ist atemberaubend und das Design ist stimmig und gut durchdacht!“, nach diesen Worten schiebt er eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr. „Mama war bei dem Gespräch bei Maje vor den Frühlingsferien dabei. Sie sah sich durch Monsieur Lacroixs Aussage bestätigt. Das mit Lila hat dann direkt nach den Ferien angefangen schlimmer zu werden und jeh mehr Lila ihre Lügen erzählte, desto weniger Verständnis hatte Mama für meine Wünsche!“, murmelt sie nachdenklich. „Ich habe dir gesagt, dass ich selber nicht viel von ihm als Designer halte. Seine Art Beruflich mit anderen umzugehen war schon vor fast zwanzig Jahren furchtbar. Maje, war auch einer der Ersten bei denen ich versuchte Fuss zu fassen. Es funktionierte nicht, also machte ich die Schneiderlehre. In dieser Zeit traf ich auf Ming, mit etwas Hilfe von ihr, wurden die richtigen Leute auf mich aufmerksam. Unter anderem auch Audrey Bourgeois. Ohne Ming und Audrey, wäre ich heute vermutlich nicht da wo ich jetzt bin!“, erklärt er sanft. „Davon habe ich irgendwann mal gelesen!“, murmelt Marinette.
„Natürlich hilft es die richtigen Leute zu kenne. Aber das Wichtigste sind Talent, Durchhaltewille und Leidenschaft!“, lächelt der Designer. „Mit die richtigen Leute meinen sie, Leute die meine Designes zeigen? So wie ihre Frau auch in Sachen gesehen wurde, die sie Designt hatten?“, wundert Marinette sich. „Unter anderem. Das Emilie Kleider getragen hat, die ich Designt habe, war sicher hilfreich. Aber auch das ich Ming kennenlernte gab mir viele Möglichkeiten. Auch ohne Emilie, hätten meine Designs durch Ming Aufmerksamkeit bekommen. Audrey hätte auch ohne Emilie über meine Designs geschrieben. Und so viele meiner Designs hat Emilie gar nicht getragen. Es waren nur die Extraordinären Designs, die sie trug!“, wägt er den Kopf hin und her. „Nur die Extraordinären?“, hackt die Blauäugige nach. „Emilie hat eigentlich nur von einer Marke Kleidung getragen. Nämlich von Hawes & Curtis. Etwas anderes gab es für sie fast nicht. Für ihre Reisen hat sie noch Pinewood getragen. Aber damit hatte es sich!“, seufzt Gabriel. „Wirklich?“, blinzelt Marinette in sein Gesicht hoch. „Ja, wirklich. Emilie war was Kleidung anging immer etwas eigen. Sie trug meine Designs nur dann, wenn sie einen extravaganten Auftritt hinlegen wollte oder um jemand anderem die Show zu stehlen. Meine Designs für den Alltag, fand sie zu lasch oder sie gefielen ihr nicht. Das Meiste, was ich Designt habe gefiel ihr nicht!“, zuckt er die Schultern. „Das hätte ich nicht erwartet!“, murmelt Marinette.
„Amelie trägt auch heute noch häufig meine Designs. Meist zwar aus älteren Kollektionen, aber sie trägt sie!“, bemerkt der Designer. „Deine Schwägerin? Stimmt gestern hat sie auch etwas getragen das du Designt hast. Aber das Design ist sicher schon fünf Jahre alt!“, überlegt Marinette. „Ja, das Gestern war eins meiner Designs aus der Frühlingskollektion vor fünf Jahren!“, nickt er. „Sind Emilie und Amelie sich eigentlich ähnlich? Also ausser vom Aussehen her?“, möchte Marinette wissen. „Absolut nicht. Die Beiden waren so verschieden wie Tag und Nacht. Emilie war schon als ich sie kennenlernte rebellisch, abenteuerlustig, reisefreudig, eigensinnig, stur, aufbrausen, mutig aber konnte auch sanft und liebenswert sein. Sie liebte das Tanzen und ging gerne aus. Amelie hingegen war schon immer zurückhaltender, zögerlicher, pflichtbewusster, nachgiebiger aber auch stur, liebenswert, verständnisvoll und aufopferungsvoll. Als ich die beiden kennenlernte, konnte ich fast nicht glauben, dass sie Zwillinge sind!“, lächelt er bei der Erinnerung. „Wirklich, so extrem unterschiedlich? Wie kam das?“, wundert Marinette sich. „Emilie wollte nie die Pflichten übernehmen, die ihre Familie ihr auferlegte. Sie fühlte sich in einen Goldenen Käfig eingesperrt. Sie wollte all das nicht. Amelie hingegen, sie hat sich damit arrangiert. Sie war in ihrer Ehe nie wirklich glücklich. Das ihr Mann jetzt tot ist, gibt ihr wenigstens etwas Freiheit. Weil Emilie sich so sehr sträubte, lagen alle Erwartungen, die ganze Last auf Amelies Schultern!“, erklärt er nachdenklich. „Duusu hat sowas auch gesagt. Wie war das noch mal. Sie liebte ihren Sohn und ihren Partner, aber konnte das Leben welches dazu gehörte nicht führen. Sie fühlte sich darin gefangen, ungeliebt und abgelehnt. Sie wollte das Leben einer Heldin führen. Sowas hat Duusu mir gesagt!“, murmelt Marinette und versucht alles wieder zusammen zu bekommen. „Ungeliebt und abgelehnt?“, wiederholt Gabriel. „Duusu hat sowas gesagt!“, nickt Marinette. „Das sie das Reisen über alles geliebt hat, das wusste ich. Darum habe ich sie nie davon abgehalten. Als ihre Gesundheit es dann nicht mehr zuliess, sie war Unglücklich und ich konnte nichts tun, um es besser zu machen!“, beisst er sich auf die Unterlippe. „Es scheint, dass es einiges gibt, worüber wir mit Duusu noch Mal reden sollten. Ich habe das Gefühl das ich irgendetwas übersehe. Das irgendein Teil im Puzzle fehlt!“, murmelt Marinette. „Können wir Adrien und Nathalie da erstmal aussen vorlassen?“, möchte Gabriel wissen. „Fürs erste ja, aber wenn wir alles zusammen haben, müssen sie die Wahrheit erfahren. Adrien verdient es die Wahrheit über seine Mutter zu kennen. Nur müssen wir sie erst finden!“, stimmt die Blauäugige zu.
„Langsam bin ich mir nicht mehr sicher ob die Emilie, die ich kannte, auch wirklich die echte Emilie war oder nur eine Rolle die sie gespielt hat!“, stellt Gabriel fest. „Wie kommst du darauf?“, hackt Marinette nach. „Nach dem ich euch gestern ins Bett geschickt habe, haben Nathalie und ich noch eine Weile geredet. Dabei kam raus, dass Emilie uns belogen hat. Nicht nur in Bezug auf das Miraculous!“, erklärt der Designer. „Womit hat sie gelogen?“, möchte die Jüngere wissen. „Emilie hat Nathalie erzählt, wir würden eine offene Beziehung führen. Emilie hat das Thema einmal angesprochen. Ich habe ihr klar gesagt, dass ich es nicht will. Sie hat nie wieder darüber geredet. Laut Nathalie hatte sie aber wohl mehrere Liebhaber!“, brummt Gabriel und überlegt ob er sich nicht lieber einen Whisky holen sollte. Aber mit einem Blick auf die Uhr verwirft er das wieder. Es war zu früh für Alkohol. „Sie hat mit anderen Männern geschlafen?“, keucht Marinette. „Laut Nathalie ja. Es würde auch einige andere Dinge erklären. Es gab immer wieder Themen bei denen wir uns nicht einig wurden. Mit dem Wissen, dass sie mit anderen Männern geschlafen hat, sind mir einige ihrer Handlungen auch verständlicher. Und es macht sie nur noch schlimmer!“, nach diesen Worten rinnt ihm eine Träne über die Wange. „Darf ich fragen was für Handlungen?“, möchte Marinette wissen. „Sie hat sich ohne mein Wissen etwa ein Jahr nach Adriens Geburt Unterbinden lassen. Sie wusste, dass ich eigentlich gerne noch ein oder zwei Kinder mehr gehabt hätte. Sie wollte keine mehr, aber anstatt mit mir zu reden, hat sie sich Unterbinden lassen!“, erzählt er ihr nur davon. „Wann hast du es erfahren?“, möchte Marinette wissen. „Die Ärzte wollten sie nicht gehen lassen, wenn niemand sie abholt. Darum wurde ich angerufen. Einer der Ärzte hat mir dann gesagt, dass die Operation gut verlaufen wäre. Dass sie für Drei Monat keinen Geschlechtsverkehr haben dürfe und einen Monat lang nicht Baden dürfe. Ich bin mir nicht sicher, ob Emilie es mir jeh gesagt hätte!“, seufzt er. „Wann sind Adrien und Nathalie ausser Haus? Wir sollten so bald wie möglich mit Duusu reden!“, stellt Marinette fest. „Würdest du noch eine Woche warten, bevor du wieder zur Schule gehst, hätten wir bessere Chancen!“, bemerkt er und leer seinen Kaffee. „Ja, aber es könnte die Beiden auch Misstrauisch machen. Aber wenn wir die Stoffe kaufen gehen, könnten wir es vielleicht irgendwie hinbekommen. Nur wie erkläre ich Nathalie, dass sie das Miraculous nicht behalten kann?“, überlegt Marinette. „Das Heilmittel?“, schlägt er vor. „Das sollte klappen. Als Hüterin kann ich dafür sorgen, dass Duusu ihr nichts sagt!“, nickt Marinette.

„Oder du bittest Duusu nur darum. Duusu würde es verstehen!“, damit setzt Plagg sich vor die Beiden. Er hatte bemerkt wie sie Aufgestanden waren und war ihnen gefolgt. Er wollte sicher sein, dass alles okay war. Er war froh, sprachen Marinette und der Vater seines Kittens miteinander. Auch war er froh, wollten sie seinem Kitten unnötigen Schmerz ersparen. „Plagg, wie lange hörst du schon zu?“, seufzt Marinette. „Seit ihr Aufgestanden seid. Ich habe Nooroo gebeten uns Bescheid zu sagen, wenn Adrien und Nathalie aufwachen!“, erklärt der Schwarze Kwami. „Danke Plagg!“, nickt Gabriel. „Glaub mir, nach dem was ich gestern Abend gehört habe, versuche ich zu verhindern das Adrien so etwas hört. Auch wenn er begreifen muss, dass seine Mutter nicht das war, was er in ihr sehen will. Nooroo hat mir noch einige Dinge mehr erzählt. Würde die Frau noch leben. Ich würde sie umbringen, um Adrien vor ihr zu schützen!“, faucht der Kwami. „Was hat Nooroo dir erzählt?“, möchte Marinette wissen. „Das sollte er dir erzählen. Was ich dir sagen kann, Nooroo ist sehr friedliebend. Wäre Emilie nicht tot, er würde sie töten nur um Gabriel und Adrien vor ihr zu schützen. Laut ihm hätte sie einen wesentlich schlimmeren Tod verdient!“, knurrt Plagg. Das lässt Gabriel blass werden. Was wusste der Kwami, was er nicht wusste. „Nooroo hat es dir absichtlich verschwiegen. Er wollte dich schützen!“, damit schwebt Plagg zu Gabriels Wange und schmiegt sich dagegen. Diesem beginnen die Tränen über das Gesicht zu laufen. „Wir bringen heute erst Mal das mit Aaron Grassette hinter uns, dann kümmern wir uns um alles andere!“, seufzt Marinette und schlingt ihre Arme um den Designer. So sitzen sie einfach stumm da.

„Plagg, Nathalie und Adrien sind wach. Tikki ist gleich da!“, haspelt Nooroo und schwebt zu ihnen. Schnell schmiegt er sich neben Plagg an seinen Meister. „Danke Nooroo!“, brummt Plagg. „Marinette, warum bist du schon auf? Du solltest dich doch ausruhen und schonen!“, fliegt da Tikki in den Raum. „Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte Adrien und Nathalie nicht wecken!“, ist die schlichte Erwiderung. „Dann sollten wir wohl Kaffee und Frühstück vorberieten. Es ist auch schon halb Zehn!“, seufzt Gabriel mit einem Blick auf seine Uhr. „Bleib sitzen, ich mach das schon!“, lächelt Marinette und nimmt seine Tasse gleich mit um sie neu zu füllen. „Danke Marinette!“, lächelt er schwach. Tikki setzt sich vor den Designer auf die Kücheninsel. „Sie sehen beschissen aus!“, merkt der rote Kwami an. „Ich habe kaum geschlafen und meine Schulter macht es nicht besser!“, erwidert er schlicht. „Dann sollten sie sich noch mal hinlegen!“, stellt Tikki fest. „Tikki lass ihn bitte in Ruhe. Wenn das heute Abend durch ist, werden er und ich auch wieder besser schlafen!“, brummt Marinette.
„Guten Morgen, wie lange seid ihr beiden schon wach?“, möchte Nathalie wissen als sie mit Adrien in die Küche tritt. „Zweieinhalb Stunden oder so?“, murmelt Gabriel als Marinette ihm seinen dritten Kaffee reicht. „Zweieinhalb Stunden? Was habt ihr in der Zeit gemacht?“, wundert sich Adrien. „Das Design für die Brautjungfernkleider für Mings Hochzeit und Kaffee getrunken!“, hält Gabriel sich knapp. „Du hast das Design schon gemacht? Weiss Ming das schon?“, möchte Nathalie wissen und tritt zu ihm. „Ming ist begeistert!“, seufzt er. „Dürfen wir es sehen? Zudem wer ist jetzt dieser MDC?“, will Adrien wissen. „MDC ist erstens kein Er, sondern eine Sie. Zweitens du kennst MDC gut!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Aber es war ein Mann am Telefon und du hast von Ihm gesprochen nicht von Ihr. Warum hättest du Ming nicht die Wahrheit sagen sollen?“, will Adrien wissen. „Mhm, vielleicht weil MDC für den Moment Anonym bleiben möchte. Aber das mit es war ein Mann am Telefon. Adrien MDC, wer könnte das wohl sein? Sieh mal bei Instagram rein und dann reden wir weiter!“, erklärt Gabriel und nimmt einen Schluck Kaffee. „Moment!“, damit zieht Adrien sein Handy hervor und bleibt einige Momente still. Nathalie nutzt das um Gabriel einen Kuss zu stehlen. „Marinette? Du bist MDC?“, wendet Adrien sich an diese. „Das dir das jetzt erst klar wird!“, lacht Nathalie. Ihr war es schon am Vortag klar gewesen. „Aber wer war das am Telefon?“, wundert der Grünäugige sich. „Luka, ich habe ihn darum gebeten. Alya war da, ich wollte nicht, dass sie es mitbekommt und auch Lacroix muss das nicht wissen. Für den Moment ist es besser, wenn so wenig Leute wie möglich wissen wer MDC ist. Heisst ihr drei, Luka, Juleka, deren Eltern und Penny und Chloé. Sonst muss es momentan niemand wissen!“, erklärt Marinette. „Wenn du das so möchtest. Das heisst ihr habt zusammen das Design für die Brautjungfernkleider gemacht?“, nickt Adrien. „Ja, genau. Wenn uns langweilig wird, Designen wir vielleicht noch einen passenden Anzug für Mings Trauzeugen!“, zwinkert Marinette. „Aber in dunkleren Farben, dafür mit hellen Akzenten!“, seufzt Gabriel. „Dann hole ich mal mein Skizzenbuch!“, damit stellt Marinette den Kaffee für Nathalie und Adrien hin. „Fangt schon mal mit Frühstücken an!“, damit war sie aus der Tür.
„Wann ist sie aufgestanden?“, möchte Nathalie wissen und setzt sich neben Gabriel. „Mit mir zusammen. Sie ist kurz vor mir wachgeworden. Aber sie konnte sich alleine nicht aus Adriens Umklammerung befreien!“, schmunzelt der Designer. „Oh, habe ich sie so festgehalten?“, fragt Adrien mit roten Wangen. „Ja hast du. Selbst ich hatte Probleme deinen Arm von ihrer Taille zu lösen!“, grinst der Grauäugige. „Ups?“, nuschelt der Grünäugige. Gabriel lächelt ihm nur zu. Dann legt er seinen linken Arm vorsichtig um Nathalie. „Du sollst die Schulter schonen!“, bemerkt sie, lehnt sich aber gerne gegen ihn. „Ich weiss, mon Bijou!“, seufzt Gabriel und küsst sie auf die Schläfe. Er war froh, seine Gefühle für Nathalie vor seinem Sohn nicht verstecken zu müssen. „Ihr seht echt süss aus zusammen!“, lächelt der Blonde seinen Vater an. „Für dich ist es wirklich in Ordnung?“, möchte Gabriel zur Sicherheit wissen. „Natürlich Papa. Nathalie gehört zur Familie und wenn ihr zusammen Glücklich seid, dann freut mich das!“, strahlt er. „Danke Adrien, es ist uns wirklich wichtig, dass es für dich wirklich okay ist!“, lächelt Nathalie ihn an und nimmt einen Schluck Kaffee. „Solange ihr glücklich seid, ist es für mich okay!“, nickt Adrien.
„So da ist das Design für die Brautjungfernkleider!“, kommt Marinette wieder zu ihnen und reicht Adrien das Skizzenbuch, bevor sie sich neben ihn setzt. „Wow, das sieht toll aus. Welche Farben benutzt ihr?“, möchte Adrien wissen. „Sie werden etwas heller als Mings Brautkleid und eher ins Rosa gehend. Die Schmetterlinge werden auf allen Kleidern dieselben sein. Sie sind nur anders angeordnet!“, erklärt Marinette gerne. „Hört sich gut an!“, nickt Adrien. „Stimmt Ming hat noch gefragt, ob du vielleicht als Ringträger fungieren würdest?“, merkt Gabriel an und sieht seinen Sohn fragend an. „Ich als Ringträger? Sehr gern!“, nickt Adrien. „Also für ihn auch noch einen passenden Anzug? Sollten wir Ming fragen ob wir Onkel Wangs Anzug auch gleich machen sollen?“, schmunzelt Marinette. „Sollten wir wohl. Aber lass uns erst die Designs vorbereiten. Dann kann Ming herkommen und ich bespreche sie mit ihr!“, grinst Gabriel. „Was ist mit deiner Kollektion? Die musst du auch noch beenden!“, merkt Nathalie an. „Da geht es ja nur um die Designs. Denn Rest macht die Schneiderei. Also mach dir da keine Sorgen. Sonst werden in der neuen Kollektion halt drei, vier Designs von MDC auftauchen!“, lacht Gabriel. „Dann so in fünfzehn Jahren wird MDC dann die Marke Agreste übernehmen oder wie?“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Vielleicht, zumindest Design Technisch. Management Technisch kann ja dann Adrien es übernehmen!“, feixt Gabriel. „WAS?“, entkommt es seinem Sohn. „Sie mich nicht so an Adrien. Ich habe zwar noch so zwanzig Jahre Berufsleben vor mir, aber irgendwann braucht das Unternehmen einen Nachfolger. Mal abgesehen vom Designen, habe ich da schon an dich gedacht. Das du kein Talent fürs Designen hast, das ist nun mal so. Warum also nicht jetzt schon jemanden finden der den Teil übernimmt?“, erklärt Gabriel. „Okay, damit hast du recht!“, nickt Adrien. „Also machen wir nach dem Frühstück die Designs für die Anzüge?“, möchte Marinette wissen und nimmt sich ein Croissant. „Können wir machen. Dann laden wir Ming und deinen Onkel zum Kaffee und Kuchen am späteren Nachmittag ein!“, nickt der Grauäugige. „Dann sollten wir sie wohl gleich einladen!“, bemerkt Nathalie. „Rufen wir sie an!“, damit wählt Gabriel die Nummer ein, stellt auf Laut und legt das Handy in die Mitte der Kücheninsel.
„Na Wen, was kann ich für sie tun?“, erklingt Mings Stimme. „Hallo Ming ich bin es. Adrien wird gerne euer Ringträger sein!“, erklärt Gabriel. „Wirklich, das ist toll!“, strahlt die Chinesin. „Wir hatten uns noch gefragt ob du und dein Verlobter vielleicht Lust hättet heute am späteren Nachmittag auf Kaffee und Kuchen vorbei zu kommen?“, möchte Gabriel wissen. „Oh, wenn es nicht stört das Gina auch mitkommt. Wir sind mit ihr gerade im Haus der Dupain-Chengs und Sortieren noch einiges aus. Dinge die sie und Wang behalten möchten!“, erklärt Ming. „Natürlich darf Gina gerne mitkommen. Dann sehen wir und so gegen 16:00 Uhr?“, nickt der Designer. „Super, Gina meint gerade, wir bringen dann den Kuchen mit!“, merkt Ming an. „In Ordnung, dann sehen wir uns später!“, damit legt Gabriel auf.
„Dann sollten wir wohl Essen und uns dann an die Designs machen!“, gluckst Marinette. „Sieht danach aus!“, nickt Gabriel. „Und wie wollt ihr Ming die Entwürfe zeigen? Ihr wollt ihr ja nicht sagen, dass Marinette MDC ist!“, hackt Nathalie nach. „Ganz einfach, wenn wir fertig sind, übertrage ich sie auf mein Tablet und zeig sie Ming damit!“, zuckt Gabriel die Schultern, bereut die Bewegung aber direkt. „Mit deinen Schmerzen?“, zieht Nathalie eine Augenbraue hoch. „Sie sind nicht mehr so schlimm, wie letzte Nacht!“, seufzt Gabriel. „Papa, Nathalie hat recht. Du musst deine Schulter schonen!“, schimpft da Adrien. Gabriel nickt nur leicht. So essen sie fertig. Dann gehen alle sich für den Tag fertig machen, um sich dann im Wohnzimmer zu treffen. Gabriel macht einen Umweg über sein Büro, um sein Zeichen Tablet zu holen. Als er ins Wohnzimmer tritt sind Adrien und Nathalie dabei einen Film auszuwählen und Marinette sitzt auf einem Sofa mit dem Skizzenbuch auf den Beinen.

„Bräutigam, Ringträger oder Trauzeuge zuerst?“, möchte Gabriel wissen und setzt sich zu Marinette. „Bräutigam“, murmelt Marinette. „Mhm, einen Dreiteiler? Hose, Weste und Jackett?“, fragt sie nach. „Ja, alles in der gleichen Farbe mit Schwarzen Akzenten. Ein Königsviolett würde gut harmonieren! Als Schnitt einen klassischen Smoking. Das Hemd in einer helleren Farbe, vielleicht in Lavender. Krawatte und Einstecktuch mit Schmetterlingen bestickt!“, überlegt Gabriel. Marinette skizziert alles. „Ja, den Revers an sich schwarz aber mit dezenten Schmetterlingsstickereien in Lavender. Dazu anstelle einer Blume einen Schmetterling als Boutonniere. In derselben Pastellfarbe, wie der an Mings Brustteil!“, fügt Marinette an und skizziert die Andeutung auf den Revers. „Ja, das hört sich fantastisch an!“, nickt Gabriel. „Für Trauzeuge und Ringträger würde ich Identische Anzüge machen!“, überlegt Marinette. „Absolut! Persian Purple für Hose, West und das Jackett!“, schmunzelt Gabriel in seinem Element. „Auch den Revers in Schwarz mit Schmetterlings-Stickereien farblich passend zu den Brautjungfernkleider in Delicate Rose. Das Hemd auch in Delicate Rose. Krawatte und Einstecktuch uni. Ein oder zwei Nuancen heller als der Anzug oder in Schwarz!“, überlegt Marinette. „Ja und als Boutonniere Hortensien in einem hellen Roseton. Ming liebt Hortensien!“, nickt der Designer. „Mhm, dann wird der Brautstrauss auch aus Hortensien und Lavendel!“, schmunzelt Marinette. „Warum Lavendel?“, wundert sich Gabriel. „Weil, Schmetterlinge lieben Lavendel und Onkel Wang liebt den Duft nach Lavendel!“, erklärt Marinette. „Gut, dann müssen wir nur noch alle Skizzen auf mein Tablet übertragen. Dabei verfeinern wir sie gleich und nutzen die besprochenen Farbtöne!“, nickt Gabriel ab. Zuerst versucht er noch die Skizzen selber zu übertragen, aber nach einer halben Stunde drückt er einfach Marinette das Tablet in die Finger. Diese schmunzelt nur kurz, gibt ihm das Skizzenbuch, lehnt sich gegen ihn und fängt an.

Chapter 22: Kapitel 21: Schmetterlinge

Summary:

Kaffee, Kuchen und ein Kleid sind heute das Thema

Chapter Text

Kapitel 21; Schmetterlinge

„Ihn zwanzig Minuten werden Ming, Wang und Gina da sein. Ich hoffe ihr seid fertig!“, bemerkt Nathalie mit einem Blick auf die Tuschelnden. Sofort blicken Gabriel und Marinette auf. Sie waren schon seit etwa einer halben Stunde fertig. Dann hatten sie die Schnapsidee gehabt, ein neues Kostüm für Hawk Moth zu kreieren. „Schon so spät?“, wundert Marinette sich. „Ja, schon so spät!“, lacht Adrien. Er und Nathalie hatten immer wieder zu den Beiden geschaut und mussten sich das Grinsen verkneifen. Sein Vater und Marinette waren echt in ihrem Element gewesen und gaben ein süsses Bild ab. Wie sie immer wieder leise getuschelt hatten, wie sie synchron die Nase gerümpft, die Stirn krausgezogen oder gestrahlt hatten. Adrien war froh, dass sein Vater so unbeschwert gewirkt hatte. Gerade nach der letzten Nacht, erleichterte es ihn sehr. Auch Marinette lächeln zu sehen, freute ihn sehr. Er wusste immer noch nicht, was für einen Albtraum sie gehabt hatte. Aber er sorgte sich deswegen sehr um sie.
„Dann bring ich eben meine Skizzenbücher in mein Zimmer!“, damit springt Marinette auf. „Und ich mach eben einen Ausdruck von den Skizzen, nur mit dem Tablet wird es zu umständlich!“, damit waren Marinette und Gabriel aus dem Raum.
„Die Beiden geben echt ein gutes Team ab!“, gluckst Adrien und sieht zu Nathalie. „Das stimmt. Sie sehen auch echt süss aus, wenn sie beide so in das Erstellen von Skizzen vertieft sind!“, schmunzelt Nathalie. Da Gabriel ihr gesagt hatte, dass er sich mehr Kinder gewünscht hatte, freute es sie um so mehr, wie gut er und Marinette miteinander auskamen. „Ich gehe mal den Tee machen!“, damit verschwindet Nathalie als Marinette wieder in den Raum kommt.
„Papa und du hattet ja sichtlich euren Spass!“, lächelt Adrien die Blauhaarige an. „Naja, das Kleid, das Ming so gefällt, ist seit Wochen das erste Design an dem ich wirklich richtig Spass hatte. Seit ich vor den Frühlingsferien bei dem Gespräch bei Maje war, da war ich ziemlich frustriert. Ich liebe das Designen und nach der Sache mit der Sphinx. Da konnte ich damit meine Gefühle ausdrücken oder mich auch einfach nur von all den kreisenden Gedanken ablenken!“, erklärt Marinette und setzt sich neben den Blonden. „Das ist doch gut. Das ist das Wichtigste, es muss dir Spass machen!“, nickt Adrien und legt den Arm um sie. „Am Dienstag, da hatte ich mich zu deinem Vater ins Arbeitszimmer gesetzt. Irgendwann, da hat er Tee geholt und sich neben mich gesetzt. Dann hat er mich gefragt, ob er sich mein Skizzenbuch mal ansehen darf. Naja, ich wollte erst nein sagen, habe dann aber zugestimmt!“, erzählt Marinette lächelnd. „Was hat er zu deinen Skizzen gemeint?“, möchte der Grünäugige wissen. „Er meint sie wären gut und hätten Potenzial. Schon am Montag hatte ich angefangen Hawk Moth zu zeichnen. Ich weiss nicht. Er wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Dein Vater hat die Zeichnung recht lange gemustert und gemeint ich hätte ihn sehr gut getroffen. Ich weiss nicht, aber danach habe ich wieder angefangen Designs zu machen, die mehr meinem ursprünglichen Style entsprachen. Das Kleid für Ming, das habe ich am Donnerstag angefangen, als dein Vater in seinem Arbeitszimmer eingeschlafen war. In der Nacht auf Samstag habe ich es fertig gemacht, bevor ich in die Küche runter bin!“, erklärt sie leise. „Schmetterlinge, wieso Schmetterlinge?“, möchte Adrien wissen. „Erinnerst du dich an den Angriff am Donnerstag?“, möchte sie wissen. „Ja, aber wie hängt das zusammen?“, möchte Adrien mit gerunzelter Stirn wissen. „Als auf einmal dieser Schwarm weisser Schmetterlinge aufgetaucht ist und um Hawk Moth herumgeflogen ist. Da hatte ich plötzlich das Bild einer Frau vor Augen. Einer Frau, die sich in einem sanft fliessenden Kleid, auf dem überall Schmetterlinge sassen, gedreht hat!“, lächelt sie verträumt. „Hawk Moth als Inspiration!“, gluckst Adrien.
„Für was?“, will da Gabriel von der Tür her wissen. „Für Mings Hochzeitskleid!“, erklärt Adrien. „Wirklich? Was für eine Ehre!“, lächelt der Designer und setzt sich auf Adriens andere Seite. „Wir sehen ja gleich, wie ihr MDC’s und meine Designs gefallen. Dann müssen wir nur noch sehen, wann wir die Stoffe kaufen gehen!“, zwinkert er Marinette zu. „Mich nimmt eher wunder was mein Onkel zu dem Anzug sagt. Und auch was du zu dem sagst, was du und dein Vater tragen werdet!“, lächelt die Blauhaarige zu ihrem Freund. „Papa und ich werden das Gleiche tragen? Das ist ja Cool. Vater und Sohn im Partner Look!“, strahlt Adrien. Da Klingelt es an der Tür. „Dann wollen wir unsere Gäste nicht warten lassen!“, damit steht Gabriel wieder auf und verlässt den Raum.

„Marinette liebes!“, begrüsst Wang seine Nichte, als er mit Ming, Gina und Gabriel ins Wohnzimmer kommt. „Onkel Wang, Ming, Grand-mère!“, grüsst Marinette und umarmt jeden kurz. „Setzt euch doch schon, Nathalie kommt gleich mit dem Tee und ich hole eben noch Teller und ein Messer für den Kuchen!“, bittet Gabriel und verschwindet wieder. Ming schnappt sich sofort die ausgedruckten Skizzen, die Gabriel auf den Salontisch gelegt hatte. „Marinette setz dich doch zu mir!“, lächelt Ming das Mädchen an und lässt sich auf einem Sofa nieder. Gerne setzt Marinette sich zu der Designerin und ihr Onkel setzt sich auf Mings andere Seite. „Das Kleid ist wirklich wundervoll!“, lächelt Wang. Gina setzt sich zu Adrien und schüttelt nur den Kopf. „Ich liebe die Schmetterlinge!“, seufzt Ming und legt die oberste Skizze zurück auf den Tisch. „Das werden Fei und Marinette tragen, was haltet ihr davon?“, möchte Ming wissen. „Fei wird die Farbe nicht mögen, aber es ist wunderschön!“, bemerkt Wang. „Ich liebe es, dass die Schmetterlinge nur an den Säumen und unter der Brust sind!“, lächelt Marinette. „Stimmt, damit unterscheidet es sich von meinem Kleid, zeigt aber trotzdem die Verbindung!“, strahlt Ming. Da kommen Gabriel und Nathalie herein.
„Du bist wirklich ungeduldig!“, seufzt Gabriel als er die Skizzen in Mings Händen sieht. „Nein ich bin Neugierig!“, grinst Ming schelmisch. „Nun dann sie dir die Skizzen halt erst an, bevor wir sie besprechen. Aber alle, nicht nur die Kleider!“, verdreht der Grauäugige die Augen. „Was gibt es den ausser den Kleidern noch?“, wundert Ming sich. „Sie es dir an. Sie sind beschriftet!“, seufzt der Designer und schenkt Tee ein. Gina schneidet derweil die Nektarinen-Galette auf. Ming legt die Skizze weg und erblickt einen Anzug. „Bräutigam?“, liest sie was oben in der Ecke steht. „Du hast einen Entwurf für einen Anzug, für Wang, gemacht?“, blickt sie zu dem Jüngeren. „MDC und ich haben einen Entwurf gemacht. Wir dachten, vielleicht möchte dein Verlobter einen Anzug, der perfekt zu deinem Kleid passt!“, lächelt Gabriel. „Er ist perfekt!“, stellt Wang fest und hat Tränen in den Augen. „Übrigens, für den Brautstrauss hatte ich an Hortensien gedacht. Marinette meinte dann, dein Verlobter würde Lavendel lieben. Was hältst du also von einem Strauss aus Hortensien und Lavendel?“, möchte der Designer hören. „Hortensien und Lavendel?“, wundert Ming sich. „Naja, es gäbe einen schönen Kontrast, Weisse Hortensien zusammen mit Lavendel!“, lächelt Marinette nun. „Das hört sich fantastisch an!“, strahlt die Chinesin. „Dann sieh dir noch den letzten Entwurf an, dann können wir alles noch im Detail besprechen!“, bittet Gabriel. „Trauzeuge und Ringträger!“, murmelt Ming und mustert die Skizze. „Du und Adrien würdet also Identische Anzüge tragen?“, wundert sie sich. „MDC und ich dachten, wenn die Brautjungfern beide dasselbe tragen, würde es ein harmonisches und stimmiges Bild geben, wenn Adrien und ich auch dasselbe tragen!“, erklärt Gabriel. „Das ist eine wundervolle Idee. Und es zeigt, dass ihr zusammengehört. Marinette und Fei als Wangs Familie und du und Adrien, die ihr für mich zur Familie gehört!“, lächelt sie sanft mit Tränen in den Augen.
„Jetzt essen wir aber erst den Kuchen, danach könnt ihr die Details besprechen!“, bestimmt Gina und verteilt die Galette. Während Tee und Kuchen, sehen auch Gina, Nathalie und Adrien sich die Skizzen noch an. „Also ich bin ehrlich schon gespannt, wie die Sachen aussehen, wenn ihr sie tragen werdet!“, schmunzelt Gina. „Das sind wir alle!“, nickt Ming. „Aber Gabriel, wie teilen du und MDC das Nähen der Kleider auf? Wer macht was?“, möchte Ming wissen. „Nun, also das Fitting bei allen werde ich machen, ausser bei mir selber. Da wird Marinette mir helfen. MDC wird dein Brautkleid nähen. Ich kümmere mich um die Brautjungfernkleider. Bei den Anzügen, das haben wir noch nicht besprochen, wer was macht!“, erklärt Gabriel. Er würde ihr sicher nicht sagen, dass er und Marinette alles gemeinsam nähen würden. „Naja, dann wäre das Beste du nähst Wangs Anzug und MDC näht die für dich und Adrien!“, murmelt Ming überlegend. „Naja, da MDC sich um die Schmetterlinge für alle drei Kleider und den Boutonniere für deinen Verlobten kümmert, hatte ich eher gedacht, dass MDC den Anzug für deinen Verlobten macht und ich die anderen Beiden!“, erklärt der Grauäugige. „Wieso das?“, hackt Ming nach. „Nun, MDC arbeitet alleine, ich kann Marinette jeder Zeit bitten mir zur Hand zu gehen. Dein Kleid ist mit den ganzen Details und der Korsage recht aufwändig und die Stickereien auf dem Revers bei den drei Anzügen auch. Wenn ich also Zwei mache und MDC nur einen, ist es Aufwandtechnisch gesehen ähnlich!“, erklärt Gabriel.
„Bist du sicher, dass du dich damit nicht übernimmst?“, will Ming wissen. „Was bitte willst du mir damit sagen?“, brummt er schon fast beleidigt und nimmt einen Schluck Tee. „Gabriel ich weiss, dass du nicht nur ein hervorragender Designer bist. Ich weiss wie gut du Nähst. Trotzdem zwei Kleider und zwei volle Anzüge ist ein ganzes Stück Arbeit!“, versucht Ming ihn zu beschwichtigen. „Also solange ihr nicht gerade Plant noch diesen Monat zu heiraten, werde ich sicher genug Zeit haben alles in aller Ruhe zu Nähen!“, brummt Gabriel und verschränkt die Arme. Das Ming so an seinen Fähigkeiten zweifelte, das kratzte gerade gewaltig an seinem Ego. „Oh, Gabriel. Du weisst, wie viel ich von dir und deinen Fähigkeiten halte!“, damit steht Ming auf um zu Gabriel zu gehen. Sanft setzt sie sich auf die Armlehne seines Sessels. „Es war wirklich nicht als Kritik gedacht. Ich möchte nur nicht das du dich damit übernimmst. Wir wissen beide, dass du ab und zu dazu neigst dich zu übernehmen!“, bittet Ming ihn um Verzeihung. Liebevoll streicht sie dem Jüngeren über den Schopf. „Ich mache mir doch nur sorgen um dich. Du bist für mich Familie Gabriel!“, lächelt sie sanft. Der Grauäugige blickt nur Müde in das Gesicht der älteren Designerin. „Ich bin ein Erwachsener Mann, ich brauche niemanden, der sich um mich sorgt!“, schnaubt er nur. „Du bist ein verdammter Sturschädel!“, schnappen Ming und Gina gleichzeitig. Das lässt Gabriel die Augenbraue anheben, während Adrien, Marinette und Nathalie in schallendes Gelächter ausbrechen und Wang verhalten grinst. „Wie bitte?“, verlangt Gabriel zu hören. „Du warst schon immer ein Sturschädel, das hat sich wohl bis heute nicht geändert!“, lächelt Gina nun auch liebevoll. „Gina hat recht du bist ein Sturschädel. Das ist nicht böse gemeint. Es ist eine Tatsache. Trotzdem, bitte übernimm dich nicht!“, bittet die Chinesin. „Ming, wie gesagt, wenn ihr nicht gerade in den nächsten paar Wochen Heiratet, passiert das nicht!“, seufzt Gabriel.
„Also, wenn wir die Details besprochen haben, schicke ich alles MDC. Irgendwann die nächste Woche bespreche ich es mit ihm. So bald als möglich fangen wir dann an, die Sachen zu machen. Ihr müsst uns einfach so bald ihr es wisst, sagen wann genau die Hochzeit sein wird. Das wo sollten wir auch wissen. Sollte es in die Schulzeit fallen, muss ich früh genug sehen, dass Marinette und Adrien vom Unterricht befreit werden!“, bittet der Designer. „Du meinst Nathalie muss sich früh genug darum kümmern, dass die beiden vom Unterricht befreit werden!“, gluckst Ming. „Wenn du meinst!“, seufzt er nur.
„Dann verschwindet schon in dein Arbeitszimmer!“, scheucht Nathalie. „Wang kommst du mit?“, möchte Ming wissen und erhebt sich. „Natürlich!“, so verschwinden Wang, Ming und Gabriel mit den Skizzen aus dem Wohnzimmer. Marinette setzt sich zu Gina und Adrien.
„Wir sehen sie wohl erst in ein bis zwei Stunden wieder!“, seufzt Adrien. „Dann sollten wir das Abendessen wohl vorbereiten!“, schmunzelt Marinette. „Ming und Wang sind zum Abendessen eingeladen und ich habe auch schon was vor, also esst ihr ohne uns!“, erklärt Gina.
„Übrigens wir haben beim Aussortieren im Kleiderschrank deiner Eltern etwas gefunden. Ich dachte du möchtest es vielleicht. Du hast das Kleid damals so geliebt!“, damit steht Gina auf und geht zu der Tasche, die sie neben der Tür abgestellt hatte. Daraus zieht sie einen Kleidersack hervor. Mit diesem setzt sie sich wieder zu Marinette und Adrien. „Was ist das?“, möchte Adrien wissen. „Ein Kleid das Marinette zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hat. Ich wusste nie von wem. Aber Marinette scheint es gezeichnet gehabt zu haben. Es sind ihre Zeichnung und dann die Skizze desjenigen, der es genäht hat mit dabei!“, lächelt Gina und gibt es Marinette. Diese öffnet den Kleidersack und nimmt das Kleid heraus. Dabei fallen zwei Zeichnungen und ein Briefumschlag auf den Boden. Adrien hebt die Sachen auf, blickt dann aber sofort auf das Kleid. „Wow, das ist ja süss. Und Schmetterlinge, da sind überall Schmetterlinge!“, lächelt Adrien. „Ich erinnere mich, da war immer dieser Mann. Er kam oft in die Bäckerei. Papa sagte immer er wäre ein alter Freund. Als er die Zeichnung gesehen hat, hat er mich gefragt ob ich sie für ihn Signieren würde und er sie haben könnte. Vier Wochen später, an meinem Geburtstag, kam er mit dem Kleid. Ich habe mich Wochenlang geweigert etwas anderes, als das Kleid, anzuziehen!“, strahlt Marinette. Nathalie lächelt, als sie das Kleid sieht. Gabriel hatte sich damals nächtelang in seinem Nähzimmer verschanzt um es für sie zu machen. Seit Marinette in der Schule war, hatten Gabriel und sie selber sie kaum noch in der Bäckerei gesehen. Aber davor jedes Mal. Gabriel war regelrecht vernarrt in sie gewesen. Emilie hatte es nie verstanden.
„Warte die Bilder kenne ich. Genau die hängen eingerahmt bei Papa im Nähzimmer!“, stellt Adrien erstaunt fest. Nathalie setzt sich auf seine freie Seite und blickt auf das Bild. „Ja, genau die hängen im Nähzimmer. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Emilie ausgeflippt ist als Gabriel es hat Rahmen lassen!“, schmunzelt Nathalie. Sie konnte sich daran noch gut erinnern. Es war das einzige Mal, wo sie einen Streit zwischen Gabriel und Emilie mitbekommen hatte. „Mama ist deswegen ausgeflippt?“, fragt Adrien. „Ja, das war das erste und einzige Mal, dass ich mitbekommen habe wie Gabriel und Emilie wirklich gestritten haben. Ich habe nicht verstanden, was genau ihr Problem damit war!“, nickt Nathalie. „Gabriel hat deswegen Ärger mit seiner Frau gehabt?“, wundert Gina sich. Adrien unterdessen sieht wieder auf das zweite Bild. „Das ist von Papa und sogar mit seiner Signatur!“, lächelt Adrien. Sofort lehnt Marinette sich gegen ihn, um es besser zu sehen. Adrien hält beide Bilder neben einander. „Ich wusste nicht das Mama und Papa es aufgehoben hatten. Als es mir nicht mehr gepasst hat, da war es plötzlich einfach verschwunden. Genauso die Bilder und der Brief. Ich war so traurig, als es weg war!“, lächelt Marinette. Dann nimmt sie den Briefumschlag aus Adriens Hand. Schnell zieht sie den Inhalt hervor.

„Liebe Marinette
Ich hoffe du freust dich über das Kleid. Ich habe es nur für dich genäht. Nach deinem Entwurf und all den Dingen die du mir dazu noch erzählt hast. Du hast jetzt schon so viel Talent. Ich hoffe, wenn du später eine grosse Designerin bist, dann vergisst du mich nicht. Vielleicht denkst du dann mal an mich und daran wie oft ich neben dir am Boden der Bäckerei sass und mir all deine Entwürfe angesehen habe.
Ich wünsche dir für deine Zukunft nur das Beste kleiner Schmetterling.
Von Herzen, dein Ritter im Designer Anzug, Gabriel Agreste!“,

liest Marinette vor. „Oh wie süss!“, schmunzelt Adrien. „Ja und wie. Ich konnte mir den Namen nie merken. Papa hat ihn immer nur Gab genannt und ich habe ihn meinen Ritter genannt!“, schwelgt Marinette in Erinnerungen. „Ming ist, als sie den Brief gelesen hat, fast dahingeschmolzen!“, schmunzelt Gina. „Tom hat mir zwar immer mal wieder gesagt, das Gab in der Bäckerei war. Aber ich habe ihn nie gesehen. Aber es scheint, dass du sein Herz schon damals im Sturm erobert hast!“, lacht Gina und zieht ihre Enkelin in eine Umarmung. „Und Papa hat schon damals dein Talent gesehen. Also lass dich von dem, was dir bei Maje gesagt wurde nicht unterkriegen!“, erklärt Adrien sofort. Da kommen Ming, Wang und Gabriel auch wieder in den Raum. „Ach du hast ihr das Kleid, was wir in Sabines und Toms Kleiderschrank gefunden haben schon gegeben!“, stellt Wang fest. „Natürlich!“, grinst die Grünäugige. „Gibt es eigentlich Bilder von dir in dem Kleid Marinette?“, möchte da Ming wissen. „Ich glaube, ich müsste kurz nachsehen. Aber ich meinte, in einem der Fotoalben müssten welche sein!“, überlegt Marinette. „Dann musst du mir die zeigen. Wang hast du sie eigentlich mit dem Kleid jemals gesehen?“, verlangt Ming. „Nur auf Bildern. Sabine hat mir immer Bilder geschickt!“, lächelt Wang und setzt sich mit Ming auf ein Sofa. „Dann hole ich das Album eben!“, damit war Marinette weg. Gabriel setzt sich wieder auf seinen Sessel. Seine Schulter schmerzte gerade wieder wie die Hölle.
„Aber es ist echt Süss, dass du Marinette ein Kleid nach einem ihrer eigenen Entwürfe geschneidert hast. Ich wiess noch, dass ich dir da sogar helfen durfte!“, schmunzelt Adrien lächelnd. „Damals hattest du auch noch Interesse mit mir zusammen zu nähen!“, erwidert Gabriel. „Naja, du weisst ich habe zwei absolut linke Hände. Aber zugucken könnte ich ja mal wieder!“, lächelt der Grünäugige entschuldigend. „Wenn du möchtest, darfst du das jeder Zeit. Das weisst du!“, nickt der Designer. „Was machen wir eigentlich mit Gina und Nathalie? Was zieht ihr zwei an Wangs und meiner Hochzeit an?“, möchte da Ming wissen. „Ich glaube ich habe in meinem Schrank noch ein Original Agreste hängen, das Gab mir vor rund zwanzig Jahren geschenkt hat!“, überlegt Gina. „Du hast es noch?“, hackt Gabriel nach. „Natürlich habe ich es noch. Du hast mir das damals extra für die Hochzeit von Tanja und Rémy genäht!“, empört Gina sich. „Was ist es den für ein Kleid?“, möchte Ming wissen. „Es ist ein trägerloses Cocktailkleid mit Herzausschnitt, tiefer Taille und einem Trompetenrock, der knapp unter den Knien endet. Es ist aus einem wunderschöner puderblauen Duchess Stoff gemacht!“, schwärmt Gina. „Dann wirst du wohl in einem Original Gabriel Agreste zu unserer Hochzeit kommen!“, strahlt Ming. „Naja, ist bei der Hochzeit dann ja nichts so spezielles!“, gluckst Adrien. „Na und?“, zuckt Gina die Schultern. „Und du Nathalie?“, möchte Ming wissen. „Ich werde sicher etwas passendes finden!“, lächelt Nathalie. „Wie du wirst etwas passendes finden?“, will Gina wissen. „So wie ich es sage!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Soll das heissen du hast kein Kleid?“, möchte Ming wissen. „Ich habe schon ein Kleid, aber Schwarz ist für eine Hochzeit sicher nicht das Richtige. Ich werde mir ein passenderes holen. Ich sehe dann ja bei Gabriel, welche Farben eure Sachen genau haben werden!“, winkt Nathalie ab. Gabriel kann sich ein seufzen nicht verkneifen. Aber da fällt ihm ein Entwurf ein, den er in Marinettes Skizzenbuch gesehen hatte. „MDC hat mir letztens einen Entwurf gezeigt für ein Kleid. Ich frage ihn, ob er es neben bei auch noch machen kann!“, kommt Gabriel Ming mit einer Antwort zu vor. „Was für ein Kleid?“, will Ming wissen. „Ich weiss gar nicht ob der Entwurf Online ist!“, damit zieht Gabriel sein Handy hervor. Schnell wählt er Marinettes Nummer ein und hält sich das Telefon ans Ohr.
„Ähm ja?“, fragt Marinette. „Hallo MDC, ich hatte letztes Mal in deinem Skizzenbuch doch dieses Sommerkleid gesehen, das Knöchellange mit den Spagettiträgern und dem Schlitz. Mit diesem hellblauen Farbeverlauf? Kannst du mir das kurz Fotografieren und schicken?“, bittet er. „Das mit dem hellblauen Farbverlauf? Moment, meinst du das mit der Schleife oben am Schlitz. Im Bias schnitt?“, hackt Marinette nach. „Genau das!“, nickt Gabriel. „Gib mir ne Minute dann hast du es. Aber wofür brauchst du es?“, will Marinette wissen. „Nathalie braucht für die Hochzeit von Ming ein Kleid und da kam mir halt das Blaue in den Sinn!“, erklärt er. „Bild kommt!“, damit legt sie auf.
Schnell öffnet Gabriel das Bild und schiebt es in einen Ordner, damit niemand sieht, dass Marinette es ihm geschickt hatte. „Also das!“, hält er Nathalie sein Handy hin. Diese nimmt es und geht damit zu Ming und Wang. „Wow, das ist der Hammer. Auch wenn ich mich frage, wo MDC so einen Stoff finden will!“, erklärt Ming. „Es sieht hübsch aus!“, nickt Wang. Nathalie sieht selber noch darauf und ist sprachlos. Ihr gefiel es wirklich richtig gut. Dann gibt sie Gabriel sein Handy zurück.

„Hier das Fotoalbum in dem die Bilder sind, wo ich das Kleid trage!“, damit kommt Marinette wieder und reicht es Ming. Dann setzt sie sich wieder zu Gina und Adrien. Doch die Beiden wechseln sofort zu Ming und Wang, um auch mit ins Album zu sehen. „Oh wie süss. Du hast sogar mit ihr getanzt!“, kichert die Chinesin. „Oh, du hättest echt einen guten Vater für ein Mädchen abgegeben. Warum haben du und deine Frau eigentlich nur Adrien und keine anderen Kinder bekommen?“, kommt es entzückt von Gina. „Emilie wollte keine weiteren Kinder!“, ist alles was Gabriel sagt. Seine Stimme war viel zu dünn und er musste gerade wieder gegen die Tränen kämpfen. Es tat so weh, schon nur an damals erinnert zu werden. Gina muss beim Klang von Gabriels Stimme mehrfach blinzeln. „Ich erinnere mich, darüber habt ihr mal gestritten. Ihr habt sonst nie gestritten. Ich weiss nicht, Adrien war glaube ich noch kein Jahr alt, als ich herkam und ihr euch deswegen angeschrien habt!“, seufzt Ming. „Du hättest also gerne mehr Kinder gehabt?“, wundert Gina sich. „Ein Zweites vielleicht ein Drittes. Dazu hätte ich sicher nicht nein gesagt!“, zuckt er mit den Schultern. „Du konntest sie wirklich nicht umstimmen?“, hackt Gina nach und lässt ihn keine Sekunde aus den Augen. Die Frage war für Gabriel gerade zu viel. „Entschuldigt mich!“, damit verlässt der Designer den Raum. „Habe ich etwas falsches gesagt?“, wundert Gina sich. „Ich weiss nicht, das Thema war schon immer schwierig, aber er sagt nicht was das Problem ist. Er will einfach nicht darüber reden!“, seufzt die Chinesin. „Nathalie, weisst du warum Papa so reagiert hat?“, möchte Adrien wissen. „Ich sollte das vermutlich nicht sagen, aber. Emilie hat sich, ohne es Gabriel zu sagen, Unterbinden lassen. Etwa ein Jahr nach deiner Geburt. Er weiss es nur, weil die Ärzte im Krankenhaus sie nicht entlassen wollten, wenn niemand sie abholt!“, seufzt Nathalie. „Maman hat was?“, keucht Adrien. „Das ist heftig. Ich verstehe, dass er so empfindlich bei dem Thema ist!“, bemerkt Wang. „Jetzt kann ich mir den Streit von damals auch erklären!“, seufzt Ming. Gina starrt nur ins Leere. Sie erinnerte sich gerade an ein Gespräch mit ihrem Sohn. Marinette war nicht ganz Zwei, als Sabine eine schwere Fehlgeburt erlitten hatte. Als sie einige Tag später mit Tom darüber geredet hatte, hatte er gemeint es gäbe schlimmere Schicksaale. Hatte er davon gewusst, was Emilie getan hatte? „Grand-mère ist alles okay?“, fragt Marinette vorsichtig. „Es hat mich nur gerade an etwas erinnert!“, seufzt diese. „An Sabines Fehlgeburt?“, möchte Wang wissen. Sie hatten immer offen darüber geredet auch Marinette wusste davon. „An ein Gespräch das ich danach mit Tom geführt habe. Er meinte zu mir, dass er wenigsten mit Sabine zusammen trauern könne und dass es schlimmere Schicksaale geben würde. Ich wusste nicht wie er darauf kam!“, erklärt Gina leise. „Deine Mama hatte eine Fehlgeburt?“, wag es Adrien an Marinette gewandt zu fragen. „Ich war damals glaub ich Zwei oder noch nicht ganz Zwei. Danach konnte Mama keine Kinder mehr bekommen!“, lächelt Marinette traurig. „Das tut mir leid!“, bedauert der Grünäugige. „Ich weiss es nur, weil meine Eltern es mir gesagt haben. Ich kann mich nicht daran erinnern!“, erklärt Marinette. „Nathalie du hast gesagt, ich war etwa ein Jahr alt, als Mama das getan hat. Hast du da schon für sie und Papa gearbeitet?“, möchte Adrien nun von der Älteren wissen. „Nein, das war bevor dein Vater mich eingestellt hat!“, erklärt Nathalie leise. Einige Momente herrscht Stille. „Wir sollten vielleicht gehen. Er wird gerade ruhe bevorzugen!“, murmelt Ming. „Du hast recht Liebling. Wir müssen uns ja auch noch für das Abendessen fertig machen!“, stimmt Wang zu. So begleiten Marinette, Nathalie und Adrien die drei Gäste zur Tür.

„Wer sieht nach Papa?“, möchte Adrien leise wissen. „Ich sehe nach ihm. Ihr beiden könnte doch mal sehen wo wir das Abendessen bestellen!“, bittet Nathalie. „Machen wir!“, damit zieht Adrien Marinette zur Küche. „Plagg, Nooroo, wisst ihr wo Gabriel hin ist?“, möchte Nathalie von den Kwamis wissen, die zu ihr geflogen kommen. „Er ist im Garten!“, erklärt Nooroo. „Danke, passt auf die Beiden auf!“, damit deutet Nathalie zur Küche und macht sich auf den Weg. Im Garten findet sie Gabriel vor der Trauerweide sitzend. Sanft lässt sie sich neben ihn nieder. „Bist du okay?“, möchte sie wissen. „Ich weiss es nicht. Die ganzen Erinnerungen quälen mich gerade!“, nuschelt er leise. „Ich will ehrlich sein. Adrien hat mich gefragt, warum du so sensibel auf das Thema reagiert hast. Ich habe ihm und den Anderen gesagt, dass Emilie sich hat Unterbinden lassen. Auch dass sie es dir vorher nicht gesagt hat!“, erzählt Nathalie. „Spätestens, wenn der Obduktionsbericht an die Öffentlichkeit gelangt, hätte er es erfahren!“, nuschelt Gabriel. „Gabriel, hast du jemals wirklich darüber geredet?“, möchte Nathalie leise erfahren. „Einmal mit Tom. Du warst mit Emilie in Süd Amerika. Amelie war mit Félix da. Sie hat die Jungs mit in den Park genommen. Ich wollte sie und die beiden kleinen mit etwas Süssem überraschen und bin zur Bäckerei. Tom sah absolut scheisse aus und Sabine und die Kleine waren nicht da. Als ich fragte, was los ist, sagte er mir das Sabine im Krankenhaus sei und Gina auf Marinette aufpasst. Ich wollte wissen was passiert ist. Ich wusste, dass Sabin zu dem Zeitpunkt schwanger war. Tom ist sofort in Tränen ausgebrochen. Roland kam aus der Backstube. Er hat Tom dann gesagt er würde den Rest alleine schaffen. Also bin ich mit Tom in ein Kaffee gegangen!“, fängt Gabriel an zu erzählen. „Gina meinte das Sabine eine Fehlgeburt hatte, da war Marinette noch nicht ganz zwei!“, nickt Nathalie sanft. „Ja, sie war in der fünfundzwanzigsten Woche. Die Plazenta hat sich frühzeitig gelöst und dabei die Gebärmutter eingerissen. Sabine währe beinahe verblutet. Tom hat mir erzählt, dass sie mitten in der Nacht angefangen hat vor Schmerzen zu schreien und starke Blutungen bekommen hat. Ich sagte ihm, ich würde verstehen wie es ihm geht. Er ist wütend geworden. Da habe ich ihm davon erzählt, dass Emilie Schwanger war, das Ungeborene getötet hat und sich dann die Gebärmutter entfernen liess. Ich weiss nicht mehr wie ich es genau gesagt habe. Aber Tom war geschockt. Danach hat es angefangen, dass er mich bei jedem Besuch gebeten hat, Marinette für einige Minuten zu nehmen. Als ob sie nicht sowie so an mir geklebt hätte!“, lächelt Gabriel traurig. „Was hat er dazu gesagt, was sie getan hat?“, fragt die Schwarzhaarige. „Er meinte, sie hätte das nicht tun dürfen. Dann hat er mich gefragt, ob ich sicher bin, dass es mein Kind gewesen wäre!“, seufzt der Ältere. „Naja, die Frage ist berechtigt!“, nickt Nathalie. „Sie muss kurz vor der Reise Schwanger geworden sein. Es war ihre Erste nach Adriens Geburt!“, erklärt er leise. „Mhm, ich wüsste nicht, dass sie in der Stadt einen Liebhaber gehabt hätte. In Tibet und Caracas hatte sie welche!“, murmelt die Jüngere. „Bis zu ihrer ersten Reise hat sie das Anwesen ohne mich nicht verlassen. Bei Adrien habe ich damals einen DNA-Test machen lassen, weil Baba, die Heilerin aus dem Tibetischen Dorf mir sagte ich solle es tun und keine Fragen stellen!“, erklärt er nachdenklich. „Verstehe, er ist dein Sohn oder?“, will sie leise wissen. „Ja, er ist mein Sohn!“, nickt er nur. Sanft lehnt Nathalie sich an ihn und er legt seinen Arm locker um sie. „Du sitzt oft hier unter der Weide, hat das einen Grund?“, möchte sie plötzlich wissen. Sie hatte sich schon oft gefragt, was für eine Bedeutung der Baum für Gabriel hatte. „Ich habe ihn, wenige Tage nachdem ich von meiner toten Tochter erfahren habe, pflanzen lassen. Sie durfte nicht bei uns sein. Ich wollte mich ihr wenigstens irgendwie verbunden fühlen!“, lächelt er traurig. „Gibt es ein Grab?“, möchte die Blauäugige wissen. „Nein, Emilie hat den Ärzten gesagt, sie sollen sie einfach in die Verbrennungsanlage schicken. Sie wolle keine Bestattung. Für sie war es kein Kind, sie hat nie etwas für das Wesen empfunden, das da in ihr heranwuchs. Als ich ins Krankenhaus kam, war es zu spät um es zu ändern!“, schüttelt er den Kopf. „Sie wollte nicht das du irgendwie davon erfährst, dass sie Schwanger gewesen war?“, hackt sie nach. „Ja“, nickt er. „Hast du ihr einen Namen ausgesucht?“, will sie wissen. „Sayuri“, haucht er unter Tränen. „Sayuri? Wie bist du auf den Namen gekommen?“, wundert Nathalie sich. „Er bedeutet kleine Lillie. Als Emilie auf ihrer ersten Reise nach Adriens Geburt war, da durfte ich Ming für drei Wochen nach Japan begleiten. Ich konnte auch Adrien mitnehmen. Dort habe ich den Namen einmal gehört!“, erklärt er leise. „Er ist schön!“, lächelt Nathalie.

Chapter 23: Kapitel 22: Unerfreuliche Ereignisse

Summary:

Eine unerfreuliche Begegnung mit Aaron Grassette

Chapter Text

Kapitel 22: Unerfreuliche Ereignisse

Adrien und Marinette hatten etwas zu essen bestellt und wollen nach Gabriel und Nathalie sehen. „Gibt es ein Grab?“, lässt Nathalies Frage sie innehalten. Leise treten sie an die Ecke und blicken auf die Erwachsenen, die vor der Weide sitzen. „Nein, Emilie hat den Ärzten gesagt, sie sollen sie einfach in die Verbrennungsanlage schicken. Sie wolle keine Bestattung. Für sie war es kein Kind, sie hat nie etwas für das Wesen empfunden, das da in ihr heranwuchs. Als ich ins Krankenhaus kam, war es zu spät um es zu ändern!“, hören die Jugendlichen die brüchige Stimme von Gabriel. Adrien war kalk Weiss geworden. Sanft schlingt Marinette ihre Arme von hinten um ihn und hält ihn fest. „Sie wollte nicht, dass du irgendwie davon erfährst, dass sie Schwanger gewesen war?“, erklingt Nathalies Frage und reist Adrien beinahe den Boden unter den Füssen weg. Seine Maman war noch mal Schwanger gewesen? Was war mit dem Kind genau passiert? „Ja“, ist alles was sein Vater auf die Frage zurückgab. „Hast du ihr einen Namen ausgesucht?“, hört er Nathalie sanft fragen. Er war froh, war sie bei seinem Vater. Gerne wäre er auch einfach hingerannt. Nur Marinettes Arme und das stetige streicheln ihrer Hand an seinem Oberarm lassen ihn verharren. „Sayuri!“, es ist so leise, dass Adrien und Marinette es kaum verstehen können. „Kleine Lillie!“, haucht Marinette ihm ins Ohr. Überrascht und Fragend sieht er in ihr Gesicht. „Sayuri? Wie bist du auf den Namen gekommen?“, spricht Nathalie die Frag aus, die auch Adrien durch den Kopf geht. „Er bedeutet kleine Lillie. Als Emilie auf ihrer ersten Reise war, nach Adriens Geburt, da durfte ich Ming für drei Wochen nach Japan begleiten. Ich konnte auch Adrien mitnehmen. Dort habe ich den Namen einmal gehört!“, hört er die leise Antwort seines Vaters. „Er ist schön!“, erklingt Nathalies Stimme wieder. Einen Moment wartet Adrien noch, dann löst er sich von Marinette und ergreift ihre Hand. Sanft zieht er sie mit und bleibt hinter seinem Vater stehen.
„Nathalie hat recht. Sayuri ist ein wunderschöner Name!“, bemerkt er leise. Adriens Worte lassen Gabriel erschrocken herumfahren. „Warum haben Maman und du mir nie erzählt, dass sie noch mal Schwanger war?“, möchte der Blonde leise wissen. „Was habt ihr alles gehört?“, bringt Gabriel leise heraus. „Das Maman noch mal Schwanger gewesen ist. Aber sie hat das Kind ja anscheinend verloren!“, nuschelt Adrien. Nach diesen Worten lässt er Marinettes Hand los und schlingt seine Arme um sich. „Setz dich zu mir“, bittet Gabriel leise. Nathalie rutscht von Gabriel weg, um Adrien platz zu machen. Zögernd folgt Adrien der Bitte. Marinette setzt sich auf Nathalies freie Seite und ergreift ihre rechte Hand.
„Ich wusste nicht das deine Mutter wieder schwanger war. Sie muss kurz vor ihrer ersten Reise, nach deiner Geburt, schwanger geworden sein. Als sie zurückkam, rief sie mich vom Flughafen aus an und meinte, sie fühle sich nicht gut und wolle das im Krankenhaus überprüfen lassen!“, beginnt Gabriel zu erzählen. Wieder kämpfte er gegen die Tränen „Nach ihrer ersten Reise?“, wiederholt Adrien. „Ja. Stunden später bekam ich einen Anruf aus dem Krankenhaus. Ich sollte sie abholen oder sie würden sie für eine Woche Stationär aufnehmen. Ich verstand nicht was los war. Ich fuhr hin, um sie zu holen. Dort nahm ein Arzt mich beiseite. Er sprach mir sein Beileid zu unserem Verlust aus. Ich fragte ihn wovon er rede. Da hat er mich gefragt, ob ich nichts von der Schwangerschaft gewusst hätte. Ich fragte ihn welche Schwangerschaft. Deine Mutter war etwas mehr als fünfzehn Wochen in Tibet gewesen. Der Arzt sagte mir, dass das Kind etwa drei Tagen, bevor Emilie ins Krankenhaus kam, gestorben wäre und Emilie bereits eine beginnende Sepsis gehabt hatte, als sie ins Krankenhaus kam. Sie hätte das Kind in der Achtzehnten Woche verloren. Ein Mädchen. Ich war geschockt. Der Arzt meinte dann, dass Emilie darauf bestanden hätte, dass sie nicht nur das tote Kind, sondern auch ihre Gebärmutter entfernen!“, flüstert Gabriel und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Adrien starrt seinen Vater geschockt an, bevor er seine Position ändert und seine Arme um den Hals des Älteren schlingt und sich schluchzend an ihn schmiegt. Völlig Überfordert legt Gabriel seinen rechten Arm um seinen Sohn. Hilfesuchend blickt der Designer zu Nathalie und Marinette. Nathalie rückt sofort näher und beginnt Adrien über den Schopf zu streichen. Die andere Hand legt sie sanft an Gabriels Rücken. Marinette steht auf und setzt sich auf Gabriels linke Seite. Vorsichtig legt sie ihre linke Hand an Adriens Rücken und greift mit der anderen Hand nach Gabriels, um sie sanft fest zu halten.
„Warum hat Maman das Kind verloren?“, flüstert der Blonde an der Halsbeuge seines Vaters. Gabriel wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste es einfach wirklich nicht. Er wollte seinem Sohn nicht sagen, dass Emilie das Kind getötet hatte. Er konnte es nicht. „Papa?“, drückt der Grünäugige sich weg. „Es… Ich…“, versucht es Gabriel. „Hat sie es dir überhaupt gesagt?“, fragt Adrien nach. „Nicht so richtig“, nuschelt der Designer. „Was heisst nicht so richtig!“, haucht Adrien. „Ich weiss nur, dass sie das Kind nicht wollte. Sie hat mir danach erzählt, dass sie sich auch so, ohne die erneute Schwangerschaft, hätte unterbinden lassen!“, erklärt Gabriel. „Was?“, entkommt es dem Jüngeren. „Sie wollte einfach keine weiteren Kinder!“, nuschelt Gabriel. „Papa“, haucht Adrien und drückt sich wieder eng an seinen Vater. Gabriel lehnt seinen Kopf vorsichtig gegen Adriens und festigt seinen Griff um ihn.

„Wir sollten rein gehen, das Essen wird sicher bald da sein!“, stellt Marinette nach einigen Minuten fest. „Geh mit Nathalie vor, wir kommen gleich!“, bittet Gabriel das Mädchen und drückt vorsichtig ihre Hand. Marinette nickt und zusammen mit Nathalie geht sie rein.
„Will ich mehr wissen, als er uns gesagt hat?“, möchte Marinette wissen, als sie die Küche betreten. „Nein und ich würde dir auch nicht mehr sagen. Wir sollten gleich noch besprechen, was heute Nacht genau passiert und wie es abläuft. Und das ich hierbleibe, könnt ihr gleich vergessen!“, stellt Nathalie fest. „Das haben wir schon angenommen. Ich gebe dir das Miraculous nach dem Essen. Ich muss es dann einfach wieder haben. Duusu kennt sich mit dem Heilmittel gut aus und ich kann die Hilfe beim Herstellen gut gebrauchen!“, nickt Marinette. „Ja natürlich!“, bestätigt Nathalie. Da klingelt es auch schon an der Haustür. „Ich geh schon!“, damit war Nathalie aus dem Raum.

„Warum sollten sie ohne uns schon reingehen?“, möchte Adrien wissen. „Weil ich sicher sein möchte, dass es dir gut geht Adrien. Die letzten Tage hast du sehr viele Dinge erfahren. Auch viele sehr negative Dinge. Ich mache mir Sorgen, dass es dich belasten könnte!“, erklärt der Designer sanft. „Papa, ich… Ja es war viel die letzten Tage. Ich bin mir nicht sicher, wie ich mit all dem umgehen soll oder kann. Ich bin dankbar, ist Marinette da und auch das Nathalie und du da seid!“, umarmt der Blonde seinen Vater. „Ich werde immer da sein Adrien. Für dich, für Marinette und für Nathalie. Ich werde immer da sein und euch beschützen so gut ich kann!“, flüstert der Ältere. „Wer beschützt dich? Wer passt auf dich auf?“, nuschelt Adrien. „Ach Adrien“, murmelt Gabriel. „Ich mach mir momentan um dich genauso viele Sorgen, wie um Marinette!“, erklärt der Grünäugige. „Du bist, gerade wenn wir in Kämpfe verwickelt werden, viel zu leichtsinnig, Papa. Das du dich Opfern wolltest, im letzten Kampf, zum Beispiel!“, fügt er leise an. „Es war unsere beste Chance Adrien. Ich weiss wie leichtsinnig es war. Wie dumm es war. Nur deswegen hatte Marinette letzte Nacht diesen Albtraum!“, seufzt Gabriel. „Was? Deswegen hatte sie den Albtraum? Da ich nicht wusste, dass ihr Ladybug und Hawk Moth seid, konnte sie mir nicht sagen warum!“, murmelt Adrien. „Als Viperion die Zeit das erste Mal zurückgesetzt hat, da hat sie seine Schulter berührt. Sie kann sich daran erinnern was passiert ist!“, erklärt Gabriel sanft. „Was ist passiert? Viperion hat am Ende irgendwas gesagt, dass es immerhin nur deine Schulter gewesen wäre und nicht wieder in deine Brust!“, nuschelt Adrien. „Ich kann dir nur sagen, was Marinette mir gesagt hat. Sie meinte sie hätte gehört das ich nach Cat Noir geschrien habe. Als sie sich umdrehte sah sie den Schwanz des Mantikor auf dich zu schnellen. Dann stand ich wohl plötzlich dazwischen und der Schwanz hat sich in meine Brust gebohrt. Sie meinte da wäre so viel Blut gewesen und ich hätte auch welches ausgespukt. Als ich weggesackt bin, hast du mich anscheinend abgefangen. Da hat Viperion schon die Zeit zurückgesetzt!“, erklärt Gabriel was Marinette ihm gesagt hatte. „Und du hast sie vor dem letzten Versuch gebeten, mir und Nathalie zu sagen, dass du uns liebst, sollte dir etwas passieren!“, haucht Adrien. „Ja und ich wünschte ich hätte es nicht getan. Hätte ich gewusst, dass sie sich erinnert, hätte ich sie nach dem Kampf beiseite genommen und mit ihr geredet. Aber ich selbst erinnere mich nicht, also hätte es wohl nichts gebracht!“, resigniert der Grauäugige. „Ach Papa!“, seufzt Adrien und schlingt seine Arme um die Taille seines Vaters, um ihn fest zu halten. „Irgendwie werden wir das alles schaffen. Wir haben uns und Nathalie und Marinette!“, flüstert der Grünäugige. „Danke Adrien!“, murmelt der Designer in das Haar seines Sohnes. „Ich habe dich lieb, Papa!“, versichert der Jüngere. „Ich habe dich auch lieb, mein Sohn. Ich bin so froh, dich zu haben!“, lächelt Gabriel sanft. „Wir werden wohl nächste Woche noch über einiges reden müssen. Jetzt sollten wir uns aber auf das konzentrieren, was heute Abend passieren wird!“, schiebt Gabriel seinen Sohn behutsam von sich. „Du hast recht Papa. Das Essen wird sicher auch schon da sein!“, nickt Adrien und richtet sich langsam auf. Gabriel hat deutlich mehr Mühe auf die Beine zu kommen und muss sich an der Schulter seines Sohnes abstützen. „Papa, was ist?“, fragt dieser besorgt. „Nur die Schmerzen in der Schulter. Ich werde wohl die nächsten Tage, bei Kämpfen aussetzten müssen!“, brummt der Grauäugige. „Du musst sie wirklich besser schonen Papa. Wenn sie richtig verheilt ist, kannst du wieder mitmischen!“, lächelt Adrien. So gehen sie gemeinsam rein.
Das Abendessen verläuft schweigend und danach zieht Gabriel sich in sein Schlafzimmer zurück. Er brauchte gerade noch etwas ruhe, bevor er sich in kürze seinem Onkel gegenübersehen würde. Unterdessen besprechen Marinette, Nathalie und Adrien so grob was sie tun würde. Auch dass sie die Polizei rufen würden, sobald Aaron Grassette ausser Gefecht war.

„Gabriel geh bitte keinen unnötigen Risiken ein!“, bittet Nathalie als Gabriel mit ihr an der Haustür steht. „Das hatte ich nicht vor. Du hast das Schmetterlings-Miraculous sicher verwahrt?“, nickt er. „Das habe ich. Sei vorsichtig. Ich liebe dich!“, haucht sie. „Ich liebe dich auch, mon Bijou!“, flüstert er und Küsst sie kurz. Noch einmal drückt er sie fest an sich, dann verlässt er das Anwesen und macht sich auf den Weg zu seinem alten Atelier. Er wusste selbst nicht, warum er es behalten hatte. Aber gerade war er sehr dankbar dafür. Anfangs hatte er es nur gemietet gehabt, aber sein Grossvater hatte es ihm zum Siebzehnten Geburtstag gekauft. Als er vor dem Gebäude ankommt, in dem es liegt bleibt er einen Moment stehen und mustert die Fassade. Langsam und bedächtig lenkt er seine Schritte durch das Treppenhaus ins oberste Stockwerk zu der Tür seines Zieles. Kurz blickt er auf seine Uhr. 22.20 zeigt ihm die Uhr. Er war zu früh, aber dass war gewollt. Er wollte vor seinem Onkel da sein und sehen ob er sich mit etwas verteidigen konnte. Er wusste Marinette, Nathalie und Adrien würde vermutlich schon auf dem Dach der Bäckerei stehen und alles im Auge behalten. Zögernd will er aufschliessen, aber die Tür war nicht abgeschlossen. Langsam schiebt er sie auf und tritt in den Raum. Vorsichtig blickt er sich um. Jemand war hier gewesen, aber wer? War Aaron im Vorfeld hier gewesen oder war es die Frau, die ihn bedroht hatte? Schnell eilt er zum Fenster um es zu öffnen. Gerade als er es aufziehen will, wird er Gepackt und an die Wand daneben gedrückt. „Hallo mein Engel!“, wispert Aaron ihm zu. Wo war sein Onkel gestanden, er hatte ihn nicht gesehen. „Aaron“, knurrt er und versucht sich zu wehren. „Du hörst auf dich zu wehren. Du gibst mir was ich will, oder ich hole es mir von deinem Sohn oder seiner kleinen Freundin. Oder vielleicht auch von der hübschen kleinen Nathalie!“, haucht der Ältere. Gabriel läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Doch tut er, was Aaron verlangt. „So ist gut. So bist du ein braver Junge, mein Engel. Ich werde dich jetzt loslassen, dann wirst du dein Jackett ausziehen!“, mit diesen Worten wird der Blonde losgelassen. Langsam folgt Gabriel der Anweisung und zieht sein Jackett aus. Er versucht das Zittern zu unterdrücken. Plötzlich wird er wieder gepackt und in eine Richtung gezehrt. Sekunden später prallen seine Knie unsanft auf den Boden. Sofort wendet er sich um und stürzt sich auf Aaron. Er würde nicht Kampflos aufgeben. Aaron lacht nur und schlägt ihn mitten ins Gesicht. Gabriel gibt nicht auf, als Aaron plötzlich seinen linken Arm ergreift und auf seinen Rücken dreht. Der Designer kann den Schmerzschrei nicht unterdrücken. Deutlich hatte er das ekelhafte Knacken gehört. Er kannte das Gefühl, seine Schulter war ausgerenkt. Rücklings landet er an der Wand auf dem Boden. Aaron ist sofort über ihm. „Oh, mein Engel, so bist du aber kein braver Junge. Sei ein braver Junge und mach jetzt mit!“, schnurrt der Peiniger. Schon erklingt das zuschnappen von Handschellen. Aaron kettet erst seine Rechte und dann seine linke Hand an den Heizkörper. Mit aller Kraft, versucht Gabriel sich zu befreien. Aaron hatte die Handschellen so eng als möglich gemacht, bei jeder Bewegung schneidet das Metall in die Handgelenke des Grauäugigen. Nach Sekunden beginnt Blut zu fliessen. „Schschsch, so aber nicht Gabi. Mein wundervoller Engel. Ich bekomme was ich will. Du warst noch nie stark genug, dich mir zu widersetzen.“ Damit holt Aaron einen Stuhl und stellt ihn über Gabriel. Dann zieht er sich seine Hose herunter und setzt sich auf die Kante. Rabiat zerreisst er Gabriels Hemd. Grob greift er in das Haar des Jüngeren. Gabriel wusste was kommen würde und versucht nur um so mehr sich irgendwie zu befreien. Als sein Peiniger auch schon nach seinem Kiefer greift und ihn aufzwängt nur um ihm seinen Schwanz in den Rachen zu rammen. Gabriel kann das Würgen nicht zurückhalten und Tränen beginnen über seine Wangen zu fliessen. Er hatte sich geschworen, sich nie wieder so erniedrigen zu lasse, aber nun, nun geschah es wieder. „Oh ja, mein Engel. Oh das ist gut, so bist du mein braver Junge, mein Engel!“, keucht Aaron und rammt seinen Schwanz immer wieder grob und erbarmungslos in den Rachen des anderen.
Das plötzliche bersten von Holz, lässt Aarons Kopf herumschnellen. Da zerspringt auch schon das Fenster. In der Tür stand Cat Noir, hinter ihm Mayura und im Fenster war Ladybug. „Fuck!“, entflieht es dem Peiniger. Da reisst Cat Noir ihn schon zurück und schleudert ihn an die Wand. Unbarmherzig prügeln Cat Noir und Ladybug auf den Mann ein. Als Ladybug sich eine Schere schnappt und KINDERSCHÄNDER in die Stirn des Mannes ritzt. Mayura unterdessen, befreit Gabriel von den Handschellen und zieht ihn sanft in ihre Arme. Sie war geschockt über den Anblick des Designers. Sanft hält sie ihn einfach fest, während er von Schluchzern der Verzweiflung geschüttelt wird. Als Aaron bewusstlos und mit Bändern verschnürt auf dem Boden liegt, treten Cat und Ladybug schnell zu Mayura und dem Designer.
„Ist er verletzt worden?“, möchte Ladybug wissen. „Seine Handgelenke bluten. Die Handschellen haben recht tief in das Fleisch geschnitten!“, erklärt Mayura. „Cat kümmerst du dich mit Mayura um ihn? Ich rufe Officer Raincompix an!“, bittet Ladybug. „Natürlich M’Lady!“, nickt er und kniet sich zu Mayura und Gabriel. „Hey, brauchst du was?“, fragt er sanft und legt seine Hand an Gabriels linke Schulter. Die Berührung lässt den Designer aufschreien. „Scheisse, was ist?“, keucht Cat. Mayura kann nur auf den Mann in ihren Armen herunter starren. „Er hat mir die Schulter ausgerenkt!“, bringt Gabriel leise hervor. Ihm war gerade so richtig schlecht. Nicht nur wegen der Schmerzen. „Hilfst du mir ins Bad?“, bittet er den Katzenhelden. „Ja!“, nickt der. Mit viel Hilfe kommt Gabriel auf die Beine. „Dein Hemd ist hinüber!“, stellt Nathalie fest. „In dem Schrank dort sollten noch Kleider sein!“, deutet er zu besagtem. „Ist hier auch etwas, womit ich deine Handgelenke verbinden kann?“, möchte sie wissen. „Ich glaube nicht wirklich!“, schüttelt er den Kopf. „Okay, geht ins Bad, ich bring gleich ein Oberteil!“, nickt sie seufzend. Auf Cat gestützt verschwindet der Designer im Bad.

„Also Gabriel ist weg, wir sollten los!“, tritt Nathalie in Marinettes Zimmer. „Okay, hier das Miraculous!“, reicht Marinette der Älteren das Pfauen-Miraculous. „Bist du sicher, dass du mitwillst?“, hackt Adrien nach. Alle drei hatten bereits ihre Schlafanzüge an. Sie wussten nicht wie viel Zeit sie nach ihrer Rückkehr hatten, bevor die Polizei Gabriel herbrachte. „Adrien, das Thema hatten wir doch. Ich komme mit und damit basta. Nichts kann mich davon abhalten!“, knurrt Nathalie. „Dann sollten wir los. Ich weiss nicht, aber ich habe ein sehr ungutes Gefühl. Ich will ihn nicht länger als Nötig aus den Augen lassen!“, erklärt Marinette. „Dann, Duusu spread my feathers!“, nickt Nathalie. „Plagg, claws out!“, nickt auch Adrien. „Tikki, spots on!“, schliesst Marinette sich an. „Nooroo, du bleibst in Nathalies unmittelbarer Nähe!“, weisst Ladybug den violetten Kwami an. „Ja“, bestätigt der Kwami. So machen sich die Drei auf den Weg. Schnell erreichen sie die Dachterrasse über der Bäckerei. „Noch kein Licht!“, stellt Ladybug fest und überprüft die Zeit. 22.28 Uhr stellt sie fest. „Er müsste aber doch schon hier sein?“, fragt Cat besorgt. „Ja, aber vielleicht ist er jemandem begegnet!“, überlegt Nathalie. Sie hatte Angst, dass ihm etwas passieren würde. Einige Momente stehen die Drei einfach da und Fixieren das Gebäude, in dem Gabriel sein sollte. Ein Geräusch, dass sie nicht definieren können, lässt sie aufhorchen. „Ihr geht übers Dach, ich nehme das Fenster. Er hätte es schon längst öffnen sollen. Irgendwas stimmt nicht!“, weisst Ladybug an. Sofort schlingt Cat seinen Arm um Mayuras Taille und bringt sie mit seinem Stab auf das Dach. Schnell sind sie im Treppenhaus verschwunden. Ladybug zögert noch einen Moment, bevor sie sich zu dem Fenster schwingt und es mit ihrem ganzen Gewicht zum zersplittern bringt. Geschockt realisiert sie, dass Aaron Grassette wirklich schon da war. Als Cat den Mann von Gabriel wegreisst, zögert die Heldin nicht eine Sekunde und geht auf den Mann los. Plötzlich erblickt Ladybug eine Schere. Sie packt sie und ritzt das Wort KINDERSCHÄNDER in die Stirn des Mannes. Jeder der ihn ansah, sollte wissen was für ein Monster er war. Erst als der Mann bewusstlos ist, verschnüren sie und Cat ihn. Dann eilen sie zu Mayura und dem Designer.
„Ist er verletzt worden?“, möchte die rote Heldin sanft wissen. „Seine Handgelenke bluten. Die Handschellen haben recht tief in das Fleisch geschnitten!“, bekommt sie sofort eine Antwort. Kurz blickt sie auf die Handgelenke des Mannes. Sah nicht gut aus. Er würde eine Weile nicht wirklich Zeichnen oder Nähen können. „Cat kümmerst du dich mit Mayura um ihn? Ich rufe Officer Raincompix an!“, bittet sie ihren Partner und legt ihm die Hand auf die Schulter. Sie wusste er war mehr als geschockt seinen Vater so zu sehen. Nur mussten sie jetzt professionell sein. Niemand durfte erfahren wie nahe sie Gabriel Agreste standen. „Natürlich M’Lady!“, erwidert ihr Partner. So verlässt Ladybug den Raum und tritt in den Gang. Mit ihrem JoJo wählt sie Roger Raincomprixs Nummer ein.
„Raincomprix!“, wird abgenommen. „Officer hier ist Ladybug. Ich war mit Cat Noir und Mayura auf Patrouille als wir einen Schrei hörten und nachsahen, was los ist. Ich muss sie bitten herzukommen!“, bittet die Heldin. „Ich muss wissen wo hier ist und auch was mich erwarten wird. Wie viele Einheiten wird es brauchen?“, hackt der Polizist nach. „Nun der Designer Gabriel Agreste ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Wir konnten wohl das Schlimmste verhindern und er will auch keinen Krankenwagen. Der Mann, der ihn angegriffen hat, heisst anscheinen Aaron Grassette!“, erklärt Ladybug, dann nennt sie noch die Adresse und wartet auf eine Antwort. „Der Kinderschänder?“, hackt Roger nach. „Genau der. Die Presse sollte so wenig wie möglich mitbekommen. Monsieur Agreste ist in keinem guten Zustand. Er steht ziemlich unter Schock!“, nickt die Heldin. „Ich bin auf dem Weg!“, legt der Polizist auf.
Als Ladybug ins Atelier tritt, sieht sie Mayura auf einem Stuhl sitzen. „Wo sind Cat und Monsieur Agreste?“, fragt die Jüngere nach. „Bad“, deutet Mayura. „Bist du okay?“, will Ladybug wissen. „Ja, die Polizei ist auf dem Weg?“, will die Ältere wissen. „Ja!“, da erklingen auch schon die Polizeisirenen. Nach einem Moment öffnet sich die Tür zum Bad und Gabriel tritt auf Cat gestützt hinaus.

„Schiesse Dad bist du okay?“, wispert Cat seinem Vater zu, als dieser sich am Waschbecken festklammert. „Schmerzen und mir ist übel, aber sonst bin ich Okay!“, nickt der Designer. „Brauchst du was?“, möchte der Blonde wissen und legt seine Hand auf den Rücken des anderen. „Nur einen Moment zum Durchatmen und ein neues Oberteil. Zuhause dann sicher einen Whiskey!“, versucht der Grauäugige sich an einem Lächeln. Dann spült er sich den Mund, mit Wasser, gründlich aus. „Gut!“, nickt der Jünger. Er wusste, dass sein Vater log und es ihm scheisse ging und er deutlich mehr als das Gesagte brauchte. Aber sie mussten eine Fassade vor der Öffentlichkeit aufrechterhalten. Ein kurzes Klopfen und das Öffnen der Tür, lassen ihn dort hinblicken. „Hier!“, reicht Nathalie ihm ein dunkelgrünes Hemd. „Danke Mayura. Ist die Polizei schon da?“, möchte er wissen. „Bisher nicht!“, erklärt sie sanft. Dankbar nickt er ihr zu. Vorsichtig hilft er seinem Vater dann aus dem zerrissenen Hemd und in das Neue hinein. Gabriel muss immer wieder schmerzlaute unterdrücken. Seine Schulter und die Handgelenke brannten wie die Hölle höchst selbst. Ungeschickt versucht der Grünäugige die Knöpfe zu, zu machen. „Lass es“, bittet Gabriel. So hilft Cat ihm aus dem Bad.
„Sie sollten sich setzen!“, steht Mayura auf und deutet auf den Stuhl. Langsam lässt Gabriel sich auf den Stuhl sinken. „Die Polizei sollte jeden Moment hereinkommen!“, erklärt Ladybug. Gabriel nickt nur. „Ich mach schnell das Hemd zu!“, damit kniet Mayura sich vor den Älteren und schliesst schnell die Knöpfe. „Danke“, flüstert der Designer beschämt. „Daran werden sie sich gewöhnen müssen. Mit der Schulter und den Handgelenken, wird das in nächster Zeit für sie selber fast unmöglich sein!“, lächelt Mayura ihn entschuldigend an. Dann steht sie wieder auf und stellt sich neben ihn.
„Officer Raincomprix, sie können es uns nicht verbieten!“, erklingt da die Stimme von Alya Césaire. Gabriel kann nur seufzen. „Verschwinde!“, erklingt Rogers Stimme und er erscheint in der Tür. „Monsieur Agreste, wie geht es ihnen? Sind sie sicher, dass sie keinen Krankenwagen brauchen?“, eilt Roger zu ihm. Mayura und Cat flankieren den Designer während Ladybug sich hinter ihn stellt. „Kein Krankenwagen und Krankenhaus können sie auch vergessen. Ich will nur nachhause. Nathalie bringt mich um, wenn sie hiervon erfährt!“, erklärt Gabriel heiser. „Wie bitte?“, will Roger wissen. „Nathalie, Adrien und Marinette haben geschlafen als ich das Haus verliess!“, seufzt der Designer. „Ich habe die Aufnahme von ihrem Gespräch mit ihm am Donnerstag gesehen. Aber ich dachte nicht, dass sie wirklich so dumm währen!“, seufzt Roger. „Dumm? Er hat mir gedroht Adrien und Marinette zu verletzen!“, japst Gabriel. „Sie hätten mit mir reden sollen!“, schüttelt der Polizist seinen Kopf.
Zwei weitere Polizisten betreten den Raum. „Sollen wir den Kerl in Handschellen legen und mitnehmen?“, deutet einer auf Aaron. „Ja“, nickt Raincomprix. Doch kaum lösen die Polizisten die Bänder, springt Aaron auf und stürmt auf Gabriel los. Dieser ist sofort auf den Beinen. Bevor jemand reagieren kann, landet Gabriel mit dem Rücken auf dem Boden und Aaron kniet über ihm. „Das wirst du mir büssen mein Engel!“, bellt er. Seine Hände legen sich um Gabriels Kehle. Dieser reagiert nach dem ersten Schock und rammt seine rechte Faust in die Milz seines Peinigers. Dieser keucht auf und wird schon von Cat Noir zurück gerissen. Ladybug und Mayura sind schon neben dem Designer und helfen ihm aufzusitzen. „Hey, alles klar? Sie haben sich doch nicht noch mehr verletzt?“, möchte Ladybug wissen. „Meine Schulter bringt mich um!“, nuschelt er nur. Kurz wechseln Mayura und Ladybug einen blick. Sie würden nachher Gina anrufen. Ganz klar, wenn er nicht ins Krankenhaus wollte, dann musste Gina her. Raincomprix unterdessen staucht die beiden Polizisten zusammen und legt Aaron Grassette in Handschellen. „Bringt ihn zum Wagen und bewacht ihn!“, knurrt er wütend. Mit Hilfe von Mayura und Ladybug kommt Gabriel wieder auf die Füsse und wird auf den Stuhl geschoben. „So wie sie aussehen, werden sie alleine nicht nachhause kommen. Ich fahre sie nachher nachhause!“, seufzt Roger resigniert.
„Officer war das gerade wirklich Aaron Grassette?“, betreten Nadja Chamack, Alya Césaire und der blonde Reporter vom Vortag den Raum. „Ich sagte sie sollen draussen bleiben!“, knurrt Roger wütend. „Ja, aber die Bewohner von Paris müssen wissen, ob sie ihre Kinder wieder gefahrlos auf die Strasse lassen können!“, erwidert Nadja. „Ja, der Mann, der gerade nach unten gebracht wird ist Aaron Grassette. Hoffen wir, dass er den Rest seines elendigen Daseins in einer Zelle fristet!“, entkommt es Gabriels Lippen. Die Schmerzen benebeln gerade ziemlich seine Sinne und lockern seine Zunge. „Das ist ein Statement!“, bemerkt Nadja. „Was erwarten sie, dass ich bedauern mit ihm habe? Er hat mir gedroht meinen Sohn und die Tochter meines besten Freundes anzufassen. Er ist der Grund für den Tod von Phillipe Bustier, denn ich ebenfalls als engen Freund angesehen habe!“, knurrt Gabriel. Nadja fehlen für einen Moment die Worte. „Darf ich fragen, was genau hier passiert ist?“, möchte Alya wissen. „Aaron Grassette ist passiert!“, brummt Ladybug. „Warum war auf seiner Stirn das Wort Kinderschänder eingeritzt?“, will der letzte Reporter wissen. „War es das? Das war uns gar nicht aufgefallen!“, kommt es kalt von Mayura. Ladybug hatte die Schere verschwinden lassen. „Monsieur Agreste warum sind sie hier? Was hat das alles zu bedeuten?“, fragt Nadja sanft. „Es spielt keine Rolle!“, erwidert Gabriel. „Sind sie sich zu gut uns vernünftige Antworten zu geben?“, will Alya wissen. „Es reicht!“, schnauzt Ladybug die Bloggerin an. „Warum ist er hier, zusammen mit Aaron Grassette. Was für ein Grund hat ein Mann wie Gabriel Agreste, sich mit Aaron Grassette zu treffen?“, will Alya wissen. „Wenn sie zugehört hätten, wüssten sie, dass er mir gedroht hat meinen Sohn zu verletzen!“, kommt es monoton über die Lippen des Designers. „Das ist keine vernünftige Antwort!“, erwidert der Reporter. „Was wollen sie hören? Dass ich hier bin, weil er es wollte. Weil ich die Wahl hatte, zu tun was er von mir verlangt oder zu riskieren das mein Sohn zu einem seiner Opfer wird. Dass mein Sohn der Nächste auf der Liste, der von Aaron Grassette vergewaltigten Kinder wird. Glauben sie mir, ich würde nicht hier sitzen, wenn ich eine andere Möglichkeit gesehen hätte meinen Sohn zu schützen. Währen Ladybug, Cat Noir und Mayura nicht aufgetaucht, dann weiss ich nicht was er mir angetan hätte. Er war schon immer sehr kreativ darin seine Opfer zu quälen!“, nach diesen Worten rinnen Tränen über das blasse Gesicht des Grauäugigen. Sofort legt Mayura dem Mann ihre Hand auf die rechte Schulter. „Ich will ehrlich sein. Wir waren nicht zufällig hier auf Patrouille. Marinette hat mitbekommen wie Aaron Grassette, Monsieur Agreste erpresst hat und auch dass sie sich heute hier treffen würden. Sie hatte mich gebeten, dass Ladybug und ich dafür sorgen, dass Monsieur Agreste nichts passiert und er heil wieder nachhause kommt!“, erklärt Cat bevor noch jemand etwas sagen kann. Gabriel starrt zu dem Helden hoch. Es fiel ihm nicht schwer, seine Rolle zu spielen. „Sie hat es mitbekommen?“, haucht er nur. „Ja und sie sorgt sich!“, nickt der Kater. „Marinette hat euch informiert?“, hackt Roger nach. „Ja, ich war Donnerstagabend auf einen Besuch bei ihr. Sie wirkte aufgewühlt und als ich fragte was los ist, da hat sie mir halt erzählt, dass Monsieur Agreste von einem Mann namens Aaron Grassette bedroht und erpresst wird. Sie meinte auch, dass Monsieur Agreste sich auf ein treffen mit dem Mann eingelassen hatte, um Adrien und sie zu beschützen. Sie hatte riesige Angst, das Adrien seinen Vater auch noch verlieren könnte!“, erklärt Cat. „Das ist so Typisch für sie. Sie sorgt sich immer um alle andern, aber will nicht, dass andere sich um sie sorgen!“, seufzt Gabriel. Damit bringt er Cat zum Lachen. „Ja, das ist absolut Typisch für die Prinzessin!“, gluckst der Held. „Was bitte wollte Aaron Grassette den von ihnen? Was können sie ihm geben, woran er Interesse hat?“, verlangt Alya zu hören. „Sie können mit ihren Spielchen aufhören Mademoiselle Césaire. Sie wissen doch sehr genau in was für einer Verbindung ich zu ihm stehe!“, knurrt Gabriel. „Also stimmt es, sie sind Aaron Grassettes Neffe. Gabi Grassette, so heissen sie doch eigentlich?“, zickt Alya. „Ich hiess Gabi Grassette. Bis zu dem Prozess, bei dem er endlich ins Gefängnis geschickt wurde. Danach habe ich auf legalem Weg meinen Namen geändert!“, kommt es beherrscht über die Lippen des Designers. „Was wollte er von ihnen?“, will nun der blonde Reporter wissen. „Es spielt keine Rolle!“, lehnt Gabriel es ab wirklich zu antworten. „Vermutlich sind sie genau wie er, ein dreckiges Pädophiles Schwein!“, schnauzt Alya. „Es reicht, was fällt ihnen ein. Sie wissen nicht was hier passiert ist. Wie also können sie es wagen solche Dinge zu behaupten!“, knurrt Mayura. Sie musste sich wirklich beherrschen nicht auf das Mädchen los zu gehen. Das Bild wie Gabriel da angekettet am Boden sass, würde sie so schnell nicht vergessen. „Was ist hier den passiert? Hat er an Aaron Grassettes Schwanz gelutscht?“, will der blonde Reporter hören. Genau dieser Satz war für Gabriel zu viel, Duzende von Erinnerungen prasseln auf ihn ein. Mit einem Ruck, der den Stuhl umkippen lässt, springt er auf die Beine und rennt ins Bad. Wo er es gerade so zur Toilette schafft, bevor sein Mageninhalt wieder hochkommt. „Cat, kümmerst du dich um ihn?“, bittet Ladybug. „Geht klar!“, damit verschwindet der Held durch die Tür und zieht sie hinter sich zu.
„Was haben wir verpasst?“, will Alya wissen. „Es geht sie nichts an!“, schnaubt Mayura. „Officer, hier ist eine Kamera. Das Mikrofon ist kaputt, aber die Aufnahme sollten sie sich ansehen!“, kommt eine junge Polizistin zu Raincomprix. Dieser blickt mit Ladybug und Nadja Chamack auf den kleinen Bildschirm der Kamera. Die Aufnahme zeigt, was Aaron dem Designer angetan hatte. Kurz bevor Ladybug die Schere ergreift endet die Aufnahme. „Das ist ein Beweismittel, eintüten!“, seufzt Raincomprix. „Was ist zu sehen?“, will Alya wissen. „Das Monsieur Agreste das Opfer eines schweren Gewaltverbrechens ist. Wir werden wohl einige alte Akten wälzen müssen!“, erwidert Raincomprix. „Alte Akten?“, will Nadja wissen. „Ja, es konnten Grassette damals nur Acht Fälle nachgewiesen werden. Aber es sind 42 Fälle gemeldet worden!“, nickt der Polizist. „42 Fälle?“, keucht Alya. „Ja, wir wissen nicht ob es noch ungemeldete Fälle gibt. Aber ich weiss das bei 35 Fällen derselbe Arzt die Meldung gemacht hat. Mit ihm werden wir reden müssen!“, brummt Roger.

Cat schliesst hinter sich die Tür und geht neben Gabriel in die Hocke. Sanft streicht er ihm über den Rücken. Es dauert einige Momente bevor Gabriel sich an die Duschwand neben sich lehnt und die Knie an die Brust zieht. „Besser?“, möchte der Jüngere wissen. „Nicht wirklich, aber mein Magen ist Leer!“, nuschelt der Designer. Dass sein Sohn ihn so sah, hatte er nie gewollt. „Hey, es ist völlig okay. Wir sind da und Grassette ist verhaftet!“, versucht der Held sich an einem Lächeln. „Du solltest das nicht sehen müssen!“, murmelt Gabriel. „Es ist okay. Ich bin froh, bin ich hier und kann dir beistehen!“, flüstert der Grünäugige. „Du solltest“, fängt der Grauäugige an. „Ich bin hier, weil ich es will. Ich will hier bei dir sein. Du hast das hier getan, um Marinette und mich zu beschützen. Lass mich jetzt einfach nur für dich da sein!“, bittet der Blonde sanft. Das entlockt Gabriel ein Aufschluchzen. Sofort ändert Cat seine Position und er zieht den Älteren an sich. „Schschsch, ich bin da. Officer Raincomprix bringt dich nachher nachhause und wir werden schon auf dich warten. Wir werden in der Küche sitzen und warten. Wir lassen dich damit nicht allein!“, flüstert er seinem Vater zu. „Es tut mir so leid!“, schluchzt der Designer. „Schsch, alles gut. Alles wird wieder gut!“, wiegt der Jüngere seinen Vater leicht. Sanft streicht er über die linke Schulter des Älteren. Sofort spürt er, dass das Hemd nass ist. „Was zum“, fängt Cat an. „Die Naht ist aufgerissen. Nathalie bringt mich um!“, murmelt Gabriel. „Du musst ins Krankenhaus!“, seufzt der Held. „Nein, bitte nicht. Ich kann euch nicht alleine lassen. Was wenn nochmal jemand einbricht und ich nicht da bin?“, fleht der Designer. „Ach Papa!“, nuschelt Cat. Ein Klopfen lässt beide zur Tür sehen.

Chapter 24: Kapitel 23; Schmerzen

Summary:

Gabriel wird von der Polizei nachhause gebracht.

Chapter Text

Kapitel 23; Schmerzen

„Was für Verletzungen hat Monsieur Agreste davongetragen?“, fragt Nadja nach. „Ich wiess es nicht!“, brummt Raincomprix. „Seine linke Schulter ist ausgerenkt und muss nachher wieder eingerenkt werden. Das sollte aber jemand machen, der sich damit auskennt. Dann sind beide seiner Handgelenke aufgescheuert, durch die Handschellen!“, beim letzten Teil deutet Mayura auf die Handschellen, die noch am Heizkörper hängen. „Aufgescheuert? Die haben eher sehr tief in sein Fleisch geschnitten!“, seufzt Ladybug. „Formulierungssache. Aber ja, seine Handgelenke sehen schlimm aus. Er wird eine ganze Weile lang nicht viel machen können und bei so gut wie Allem Hilfe brauchen. Aber er will ja nicht in ein Krankenhaus!“, brummt Mayura. „Cat meinte, dass Marinettes Grossmutter Krankenschwester war. Vielleicht sollte man sie informieren. Sie könnte die Verletzungen fachgerecht behandeln!“, überlegt Ladybug. „Das stimmt, Gina Dupain war Krankenschwester!“, nickt Nadja. „Dann werde ich sie kontaktieren, wenn ich Monsieur Agreste nachhause bringe!“, seufzt Roger. „Wir sollten, wohl los!“, stellt Ladybug fest. „Ich habe ja deine Nummer Ladybug, sollte noch etwas sein rufe ich dich an!“, nickt der Polizist. „Ich hole dann mal Cat!“, damit tritt Mayura zur Tür und Klopft an.
„Mayura“, öffnet Cat die Tür. „Ladybug möchte los. Denkst du wir können ihn bei Officer Raincomprix lassen?“, will Mayura wissen. Gabriel stemmt sich auf die Beine und kommt schwankend zur Tür. Zitternd lehnt er sich gegen den Türrahmen. „Das sollte gehen, aber er muss verarztet werden. Er blutet ziemlich stark!“, erklärt Cat und hilft dem Designer zurück zum Stuhl. „Darf ich mir die Handgelenke mal ansehen?“, bittet Roger. Gabriel hebt einfach stumm den rechten Arm, den linken konnte er nicht bewegen. Roger ergreift sanft die Hand und schiebt den Ärmel etwas zurück. „Heilige Schiesse!“, keucht Alya auf. „Ihr Sprachgebrauch lässt zu wünschen übrig. Solche Worte gehören nicht in den Mund einer jungen Dame!“, verdreht Gabriel die Augen. „Sie hat aber recht. Wie bitte haben sie das hinbekommen?“, schüttelt Roger den Kopf. „In dem ich versucht habe irgendwie aus den Handschellen zu kommen. Nur waren sie so eng, dass es nicht funktioniert hat. Mit genug Blut kommt man im Normalfall gut aus Handschellen. Aber er wollte wohl sehr sicher sein, dass das nicht passiert!“, resigniert der Designer. „Sie waren schon mal in so einer Situation?“, keucht Nadja. „Handschellen, Seile, Kabelbinder und was ihm sonst noch so in den Sinn gekommen ist!“, nuschelt der Designer. Warum sagte er all das? Wieso konnte er nicht einfach den Mund halten. Schiesst es ihm durch den Kopf. „Waren sie damals auch eines seiner Opfer?“, will Nadja leise wissen. Es hörte sich für sie gerade danach an. Stumm hebt Gabriel den Blick. Genau sieht er Sorge und Tränen in den Augen der Reporterin. „Ja“, bringt er heisser hervor. Dieses eine Wort lässt Nadja völlig geschockt zurück. Cat kann sie gerade noch ergreifen, bevor sie umkippt. „Ich muss sie nun auffordern zu gehen. Das hier ist ein Tatort!“, weisst Roger die Reporter zum Gehen an. Schnell verlassen die Drei den Ort.
„Wir müssen auch los. Sie kriegen das wirklich hin?“, hackt Ladybug nach. Mayura unterdessen nimmt Gabriels Jackett und legt es ihm um die zitternden Schultern. „Geht nur. Ich erteile noch einige Anweisungen und bringe Monsieur Agreste dann nachhause!“, nickt Roger. „Passen sie auf sich auf!“, bittet Mayura den Designer bevor sie mit Cat und Ladybug aus dem Fenster verschwindet.
„Ich bin sofort wieder da. Dann können wir los. Brauchen sie noch etwas?“, möchte Roger wissen. „Wasser, bitte!“, bittet der Grauäugige. „Bring ich ihnen!“, damit verschwindet Roger aus dem Raum. Gabriel sieht genau das Alya Césaire ihn mit ihrem Handy von der Tür aus filmt. Müde fährt Gabriel sich mit der rechten Hand durchs Haar. Wieso konnte die Göre nicht einfach verschwinden. Da kommt Roger mit einer Flasche Wasser zu ihm zurück. Erleichtert bemerkt Gabriel, dass die Flasche offen ist, als er sie von Roger entgegennimmt. „Danke“, murmelt er bevor er einen Schluck nimmt. „Schaffen sie es allein nach unten oder brauchen sie Hilfe?“, fragt Roger besorgt. „Ich weiss es nicht!“, nuschelt der Designer. Seufzend nimmt Roger ihm die Flasche wieder ab. Dann hilft er dem Designer auf die Beine zu kommen. Zur Sicherheit hält er den Verletzten am rechten Unterarm fest und führt ihn aus dem Raum und die Treppen des Hauses hinunter. Draussen geleitet er ihn zügig zu seinem Auto und hält ihm die Tür auf. Gabriel war froh, als er im Auto sass, der Weg war für ihn eine Tortur gewesen. Überall waren Leute gestanden und hatten ihn angestarrt. Roger setzt sich hinter das Steuer und zieht sein Handy hervor. „Ich werde Gina Dupain informieren. Wenn sie schon nicht in ein Krankenhaus wollen, muss wenigstens jemand sie vernünftig verarzten!“, erklärt Roger und wählt die Nummer ein.
„Sie wissen schon wie spät es ist?“, kommt es schlaftrunken aus dem Lautsprecher. Roger hatte auf Laut gestellt. „Ja das weiss ich Madame Dupain. Ich muss sie bitten zum Agreste Anwesen zu kommen. Ich bin mit Monsieur Agreste auf dem Weg dorthin. Er hatte eine sehr unerfreuliche Begegnung mit Aaron Grassette. Weigert sich aber in ein Krankenhaus zu gehen!“, erklärt Roger. „WAS? Wie wurde er verletzt?“, will Gina wissen. „Monsieur Agrests Handgelenke sind offen und seine linke Schulter ist ausgerenkt!“, erklärt der Polizist. „Okay, ich zieh mich an, mache einen Umweg über das Krankenhaus und komme. Geben sie ihm bitte keine Schmerzmittel. Ich bringe etwas aus dem Krankenhaus mit!“, erklärt die Ältere. „Dann sehen wir uns gleich!“, damit legt Roger auf. Dann fährt er auch schon los.
„Marinette und Adrien sollten schlafen?“, will Roger wissen. „Vermutlich ist Marinette wach. Sie ist die letzten Nächte immer zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens wach geworden. Meistens stellt sie sich dann in die Küche und bäckt. Adrien und Nathalie schlafen hoffentlich!“, nuschelt der Designer und versucht die Schmerzen zu verdrängen. Seine Handgelenke wollen einfach nicht aufhören zu brennen. Auch das Blut, das ihm von der Schulter über den Arm und die Brust läuft fühlte sich nicht schön an. „So schlimm mit Marinette?“, wundert Roger sich. „Ihr fehlen die vertrauten Geräusche. Sie meinte ihre Eltern würden immer gegen zwei Uhr in der Bäckerei anfangen, da ist es nicht ungewöhnlich, dass sie ohne die Geräusche wach wird!“, murmelt der Designer matt. „Nichts was hilft?“, fragt Roger. „Kaum. Die eine Nacht habe ich sie nach einer Tasse heisser Milch mit Honig zurück ins Bett gebracht. Sie wollte nicht alleine sein, also habe ich mich zu ihr gelegt. Das war wohl ziemlich die einzige Nacht, die sie vernünftig geschlafen hat!“, erzählt er um sich von den Schmerzen abzulenken. „Es ist gut, kümmern sie sich so um Marinette. Sie ist ein wirklich liebes Mädchen. Sabrina hat mir erzählt, dass sie es in letzter Zeit sehr schwer hat!“, murmelt der Polizist. „Ich wünschte Adrien hätte mir davon erzählt. Mademoiselle Rossi scheint alles zu tun, um Marinette zu schaden!“, seufzt Gabriel. „Ja Sabrina hat es erzählt. Diese Lila scheint wirklich einen miesen Charakter zu haben. Ich hoffe, sie lässt Marinette momentan einfach in Ruhe!“, nickt Roger. „Das will ich auch hoffen. Marinette hat es gerade schwer genug. Aber ich fürchte Lila Rossi wird nicht so einfach aufhören. Vor allem nicht, nachdem ich ihren Vertrag aufgelöst habe!“, erklärt der Grauäugige. „Sabrina und Chloé haben mir versprochen ein Auge darauf zu haben. Sollte etwas sein, erfahre ich sofort davon. Ich bin sicher Adrien wird es ihnen auch sofort sagen. Marinette wird es wohl eher verschweigen!“, schüttelt Roger den Kopf. „Natürlich wird sie es verschweigen. Sie will nicht, dass jemand sich um sie sorgt. Ich bin immer noch geschockt, dass Tom geglaubt hat, seine Tochter könnte die Dinge getan haben, die Lila ihr vorwirft. Auch das er sie auf ein Internat in Italien schicken wollte. Ich weiss nicht wie er auch nur einen Gedanken an so etwas hatte verschwenden können!“, nickt Gabriel. „Ich kann es auch nicht verstehen. Marinette ist so ein liebes Mädchen. Immer hilfsbereit und freundlich. Sie hat es nicht verdient, so behandelt zu werden!“, bestätigt Roger. Da kommen sie vor dem Anwesen an. Gabriel zieht den Toröffner aus seinem Jackett, damit Roger auf den Hof fahren kann. Schnell steigt der Polizist dann aus und hilft Gabriel beim Aussteigen. Mit zitternden Fingern drückt Gabriel dem Anderen die Schlüssel in die Finger. „Küche?“, fragt der nur und hilft ihm die Treppe hoch. „Ja“, nickt Gabriel nur. So betreten sie das Haus und sehen sofort das Licht von der Küche. Leise schliesst Roger die Tür hinter ihnen und sie gehen zur Küche.

Auf dem schnellsten Weg kehren Ladybug, Mayura und Cat Noir zum Agreste Anwesen zurück. Ungesehen schlüpfen sie in Marinettes Zimmer und verwandeln sich zurück. „Hier!“, reicht Nathalie die Brosche zu Marinette zurück. „Danke, dann heisst es jetzt wohl Abwarten und Tee trinken. Gehen wir in die Küche!“, lächelt Marinette. Gemeinsam tun sie das. Während Nathalie für alle Kaffee macht, beginnt Marinette einiges zur Tarnung vorzubereiten und den Ofen vorzuheizen. Tikki, Plagg, Nooroo und Dussu kuscheln sich in einer versteckten Ecke zusammen, um alles im Blick zu haben.
„Nathalie, die Verletzung an Papas Schulter ist übrigens wieder aufgerissen und Blutet stark!“, bemerkt Adrien nach einigen stillen Minuten. „Dann muss sie wohl wieder genäht werden. Sobald Officer Raincomprix mit ihm hier ist, sollten wir vielleicht Gina anrufen. Als Krankenschwester kann sie Gabriel besser verarzten!“, überlegt Nathalie. „Wenn wir Glück haben, hat Officer Raincomprix das schon gemacht!“, lächelt Marinette schwach. „Papa, ist völlig unter Schock, hatte ich das Gefühl. Als er sich übergeben hatte, danach hat er sich zitternd zusammen gekauert!“, erzählt der Blonde leise. Sofort tritt Nathalie zu ihm und zieht ihn in ihre Arme. „Ich weiss, es ist nicht leicht, dass du ihn so gesehen hast. Aber wir dürfen nicht zeigen, dass wir es wissen!“, murmelt Nathalie. „Wir brauchen noch eine Erklärung warum ihr nicht im Bett liegt!“, merkt Marinette an. „Naja, ich könnte sagen, dass ich wegen dem Bild was Alya mir gezeigt hat einen Albtraum hatte!“, schlägt Adrien vor. „Dann wolltest du zu deinem Vater, aber er war nicht da. Also hast du Nathalie geweckt!“, fügt Marinette an. „Ja, ich habe dann vorgeschlagen in der Küche nach zu sehen, weil du ja meistens mitten in der Nacht wach wirst und Gabriel schon ein paar Mal mit dir nachts hier gesessen hat!“, nickt Nathalie. „Perfekt, dann machen wir das so!“, stimmt Adrien zu. „Vielleicht sollten wir noch versuchen ihn anzurufen!“, fällt Marinette ein. „Gute Idee, er hat sein Handy ja hiergelassen!“, damit zieht Nathalie ihr Handy hervor und wählt Gabriels Nummer. Sofort klingelt das Handy, welches unter einem Tuch auf der Kücheninsel liegt. „Du solltest noch deine Haare aufmachen, sonst fällt noch auf, dass du nicht im Bett warst!“, merkt Adrien an Nathalie gewannt an. Schnell hängen ihre Haare offen über ihren Schultern. So warten sie besorgt auf den Designer.
Als sie die Haustür hören, springt Nathalie auf die Beine. „Wenn er nicht gleich auftaucht rufe ich die Polizei an. Sein Handy liegt hier, sein Bett ist völlig unberührt, seine Schlüssel sind weg. Keine Notiz, keine Nachricht, nichts!“, fängt Nathalie an auf und ab zu gehen. „Nathalie, ich bin sicher es gibt eine Erklärung dafür, dass Papa weg ist!“, versucht Adrien sie zu beruhigen, als Roger und Gabriel in die Küchentür treten. Kurz räuspert der Polizist sich und zieht die Aufmerksamkeit der Drei auf sich und Gabriel. „Gabriel, wo zum Teufel warst du!“, schnauzt Nathalie, als sie die Beiden erblickt. Wird dann aber kreide Bleich, als sie den Zustand des Designers sieht. Hier mit vernünftigem Licht, sah er noch viel schlimmer aus als vorher in dem Atelier. „Oh Gott, Gabriel was ist passiert?“, haucht sie und eilt zu ihm. Vorsichtig legt sie ihm die Hand an die linke Wange. Auch Adrien springt auf und nähert sich seinem Vater. „Mademoiselle Sancoeur, das kann ich ihnen erklären. Aber wir sollten uns setzen!“, bittet Roger. „Officer Raincomprix, was hat das zu bedeuten?“, bringt Nathalie hervor. „Setzen wir uns bitte erst!“, fordert der Polizist. „Kaffee?“, möchte Marinette leise wissen. „Für mich sehr gern. Monsieur Agreste sollte etwas Leichteres trinken. Sein Magen wird den Kaffee vermutlich nicht vertragen!“, erklärt Roger freundlich. „Tee?“, möchte Marinette von Gabriel wissen. Dieser nickt nur und lässt sich von Adrien zur Kücheninsel ziehen. Das Jackett legt Gabriel sich einfach über die Beine. Adrien setzt sich rechts von seinem Vater und Nathalie setzt sich auf die linke Seite. Roger setzt sich Nathalie gegenüber. „Gina Dupain, sollte auch gleichkommen. Da Monsieur Agreste es verweigert hat, in ein Krankenhaus gebracht zu werden, dachte ich es wäre das Beste!“, fängt Roger an zu erklären. Marinette stellt ihm einen Kaffee hin und reicht Nathalie die Tasse mit Gabriels Tee. Sie hatte schon nach ihrer Ankunft einen Schwarztee zubereitet. „Danke Marinette!“, bringt Gabriel rau hervor. Marinette lächelt nur sanft und setzt sich dem Designer gegenüber an die Kücheninsel, neben Roger.
„Papa wo warst du und was ist mit dir passiert?“, fragt Adrien nach dem es einige Momente Still war. Gabriel senkt einfach nur den Kopf. Er wusste nicht was oder wie er antworten sollte. Sein Sohn wusste was passiert war, aber sie mussten hier jemandem etwas vorspielen. „Papa, sag doch bitte etwas!“, fleht Adrien. „Adrien, gib ihm Zeit. Er steht noch unter Schock!“, bittet Roger. „Können sie uns dann sagen was passiert ist?“, bittet Nathalie. Unter der Kücheninsel hatte sie ihre Hand sanft auf Gabriels Oberschenkel gelegt und konnte deutlich sein Zittern spüren. „Nun sie erinnern sich an Donnerstag? An den Mann, der Monsieur Agreste den Umschlag mit den Bildern von Adrien und Marinette gegeben hat?“, möchte Roger vorsichtig wissen. „Natürlich erinnere ich mich. Ich habe Gabriel danach im Bad gefunden, als er sich übergeben hat. Wie könnte ich das vergessen!“, nickt Nathalie. „Nun dieser Mann hat Monsieur Agreste erpresst. Der Mann wollte etwas von ihm, ansonsten würde er Marinette und Adrien etwas antun. Deshalb hat Monsieur Agreste sich heute mit diesem Mann getroffen!“, beginnt Roger zu erklären. „Papa hat sich mit seinem Onkel getroffen, weil der ihm gedroht hat. Er hat ihm gedroht mich und Marinette zu verletzen?“, flüstert Adrien. Gabriel kann nur Nicken. Sofort schlingt Adrien seine Arme um seinen Vater. Gabriel kann einen Schmerzlaut nicht unterdrücken. „Papa?“, kommt es erschrocken von dem Blonden. Er hatte ihm nicht weh tun wollen. „Nicht ganz so stürmisch Adrien!“, seufzt Gabriel und legt seinen rechten Arm um den Jungen. „Er hatte Glück, dass Ladybug, Cat Noir und Mayura eingegriffen haben. Cat Noir meinte, du hast am Donnerstag etwas mitbekommen und ihn gebeten auf Monsieur Agreste auf zu passen!“, wendet Roger sich an Marinette. Diese nickt nur leicht. „Warum hast du uns nichts gesagt Marinette?“, möchte Nathalie wissen. Sie war so froh hatte sie es mitbekommen. So hatten sie Gabriel beschützen können. „Ich wusste nicht wie. Darum habe ich Cat darum gebeten auf ihn aufzupassen!“, nuschelt sie. Sie hoffte Roger würde die Lüge nicht bemerken. „Du hast getan, was du für richtig gehalten hast. Das hat Monsieur Agreste gerettet!“, nickt der Polizist. „Was“, fängt Nathalie an, bricht aber ab. „Was genau passiert ist? Es ist Monsieur Agrestes Entscheidung, ob er es erzählen möchte. Was ich ihnen sagen kann, Aaron Grassette wurde verhaftet und wird vor Gericht gestellt. Monsieur Agrestes linke Schulter ist Ausgerenkt und muss gerichtet werden. Zudem sind beide seiner Handgelenke durch Handschellen schwer verletzt. Ich muss die Verletzungen, wenn Madame Dupain da ist, noch Dokumentieren und dann werde ich gehen!“, erklärt Roger. „Linke Schulter?“, hackt Nathalie leise nach. „Ja, warum?“, will Roger wissen. „Weil Gabriel an der Schulter eine Verletzung hat, die Genäht wurde und auch schon mehrfach aufgerissen ist!“, erklärt Nathalie. Besorgt mustert sie den Designer. Er war sehr Blass. „Du kippst uns aber nicht um oder?“, möchte sie besorgt wissen. „Ich versuche es!“, nuschelt er leise. Da klingelt es an der Tür. „Ich geh schon!“, damit verschwindet Marinette aus der Küche.

„Gab was machst du auch für Sachen!“, erklingt Ginas Stimme als sie mit Marinette eintritt. „Madame Dupain, danke dass sie so schnell kommen konnten!“, begrüsst Roger sie. „Officer“, grüsst sie. „Ich muss die Verletzungen noch Dokumentieren und fotografieren. Ihre fachliche Einschätzung brauche ich ebenfalls!“, erklärt Roger. „Reicht es, wenn sie die Fotos hier machen und ich ihnen alles Nötige sage? Wenn ich ihn verarzte, möchte ich ungern ständig stoppen müssen!“, erklärt Gina fragend. „Natürlich!“, nickt Roger. „Nathalie, Adrien ich brauche etwas Platz!“, bittet Gina und tritt hinter Gabriel. Sofort stellen die Angesprochenen sich zu Marinette, die auf der anderen Seite der Kücheninsel steht. Roger tritt dafür zu Gina und Gabriel. Sein Handy bereit um Bilder zu machen. Gabriel wendet sich Gina zu. „Gott siehst du scheisse aus!“, kommentiert die Ältere. „Hemd aus!“, fordert sie dann. Gabriel hebt die rechte Hand und versucht irgendwie die Knöpfe des Hemdes auf zu bekommen. Scheitert aber kläglich. Seufzend schiebt Gina seine Hand weg und übernimmt es sein Hemd auf zu machen. Als sie es von seinen Schultern schiebt, zieht sie zischend die Luft ein. „Was ist das für ein Pflaster und warum ist es Blutgetränkt?“, fragt sie nach. „Gabriel wurde vor drei Wochen angegriffen und hat dabei eine Schere in die Schulter gerammt bekommen. Das musste genäht werden. Die Nath ist aber schon mehrfach aufgerissen, weil er zu stur ist, seine Schulter richtig zu schonen!“, erklärt Nathalie sofort. Gina nickt nur und entledigt den Designer nun vollständig seines Hemdes. Roger hatte die Schulter mit Pflaster schon Fotografiert. „Also erst mal die Schulter!“, seufzt Gina. Sie sah schon so, dass diese Ausgekugelt war. Behutsam tastet sie es ab. Gabriel entkommt bei der Berührung ein Wimmern. „Definitiv die Schulter ist ausgekugelt. Die Renk ich jetzt direkt wieder ein!“, erklärt sie. Im nächsten Moment schreit Gabriel vor Schmerz auf und kippt beinahe vom Stuhl. Ihm war gerade wieder speiübel. Es war nicht seine erste ausgerenkte Schulter, aber so weh getan hatte es noch nie. „Das war ja brutal!“, stellt Roger fest. „Es sieht brutaler aus als es ist. Aber so laut hat er noch nie geschrien, wenn ich ihm die Schulter eingerenkt habe!“, grinst Gina. „Ich hab dir auch noch nie vor die Füsse gekotzt, aber gerade garantiere ich nicht, dass ich es nicht doch noch tue!“, presst Gabriel hervor. „So schlimm?“, fragt sie nach. „Es wäre weniger schlimm, wenn ich nicht das Gefühl hätte vier Flaschen Whiskey intus zu haben!“, nuschelt er. „Bewegt sich der Boden?“, will sie wissen. „Nein er tanzt Tango!“, grummelt der Designer. „Gab, bewegt sich der Boden?“, hackt sie nach. „Schon mal bei Sturm auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen?“, erwidert er. „Also Bewegt er sich. Gut, wie sind die Schmerzen?“, will sie weiterwissen und tastet die Schulter noch mal ab. „An den Handgelenken brennend. In der Schulter stechend, reissend und dumpf pochend!“, murmelt er. „Müssen sie die Aufgerissene Wunde auch dokumentieren?“, will Gina von Roger wissen. „Ja bitte!“, bestätigt dieser. So zieht Gina das Pflaster mit einem Ruck ab. „Beginnende Entzündung. Und vollständig aufgerissen. Das wird nachher sehr schmerzhaft!“, seufzt Gina. Roger macht schnell ein paar Bilder aus verschiedenen Winkeln. Gina nimmt sich Gabriels linke Hand und besieht es sich. „Mhm, wie ist das genau passiert?“, hackt sie nach. „Handschellen. Ich habe versucht daraus zu kommen, aber das Einzige was ich erreicht habe, ist das was du siehst!“, murmelt Gabriel. „Das muss Bandagiert werden. Drei vielleicht auch vier Wochen so wenig Bewegung wie möglich. Du hast glück, wäre es noch etwas tiefer, hättest du daran verbluten können oder du hättest die Sehnen durchtrennt!“, stellt Gina fest. Roger macht auch von allen Seiten Bilder von beiden Handgelenken. „Hast du sonst noch Verletzungen?“, möchte Gina hören. Gabriel fast sich nur kurz an den Hals. Sanft greift Gina nach seinem Kinn und drückt seinen Kopf leicht nach rechts. Deutlich konnte sie Würgemale erkennen. „Das wird eine Weile schmerzen und Reden könnte weh tun. Machen kann ich da allerdings nichts!“, nickt Gina. Roger macht auch davon Aufnahmen.
„Dann habe ich alles. Ich melde mich, sollten wir noch eine Aussage von ihnen brauchen!“, nickt Roger und wendet sich zum Gehen. „Ich begleite sie zur Tür!“, folgt Adrien dem Officer.

„Habt ihr eine Hausapotheke?“, wendet Gina sich an Nathalie. „Ja, ich hole sie und komme damit direkt zu Gabriels Schlafzimmer!“, nickt die Schwarzhaarige. „Marinette kannst du das hier nehmen?“, damit reicht Gina ihr das Jackett von Gabriel und hilft diesem dann beim Aufstehen. Marinette hilft ihrer Grand-mère den Designer in sein Schlafzimmer zu bringen. „Erst mal auf den Sessel, da kann ich ihn am besten verarzten!“, deutet Gina auf genanntes. Während Gina den Designer auf den Sessel bugsiert, leert Marinette die Taschen des Jacketts und schmeisst es in den Wäschekorb.
„Papa“, kommt Adrien mit Nathalie in das Schlafzimmer und eilt zum Älteren. Gina stellt ihre Tasche auf das Bett und nimmt die Orthese zur Ruhigstellung der Schulter daraus hervor. Zusammen mit einer Spritze mit einem starken Schmerzmittel. „Also ich werde erst die Handgelenke reinigen, desinfizieren und Bandagieren. Dann brauche ich einen Waschlappen um das Blut von der Schulter weg zu bekommen. Die wird gereinigt und dann sehe ich weiter!“, erklärt Gina. Sofort sammelt Marinette alles aus der Apotheke was ihre Grand-mère benötigt. Nathalie tritt hinter Gabriel und legt ihre Hände sanft auf seine Schultern. Adrien setzt sich in den anderen Sessel. Zuerst kümmert Gina sich um das rechte Handgelenk. „Sieht so aus, als müsstest du MDC wirklich bitten den Rest der Herbstkollektion zu entwerfen. Mit dem Handgelenk kannst du nicht Zeichnen!“, gluckst Adrien. „Dann ist ja gut, gehe ich mit ihm nächste Woche den Stoff für Mings Kleid kaufen, da kann ich ihm das gleich sagen!“, murmelt Gabriel. „Du musst dich schonen!“, brummt Gina und legt dem Designer eine straffe, stütz Bandage um das Handgelenk. „Ich versuche es!“, erwidert der nur. Gina wendet sich dem zweiten Handgelenk zu. „Adrien, holst du bitte einen lauwarmen Waschlappen, damit Gina das Blut wegwischen kann?“, bittet Nathalie den Blonden. Sofort springt der auf und verschwindet im Bad. „Könnten die Verletzungen später zu Problemen führen?“, fragt Marinette ihre Grand-mère. „Wenn er sie schont und nicht belastet, dann sollte es nicht zu Folgeschäden kommen. Wenn er es nicht schont, dann ja. Dann kann es zu schlimmen Folgeschäden kommen. Solche Verletzungen können dazu führen, dass chronische Schmerzen bleiben, die Beweglichkeit kann eingeschränkt werden. Auch die Motorik könnte leiden. Aber wenn die Handgelenke ruhig gehalten werden und richtig Bandagiert sind, dann wird er keines dieser Probleme bekommen!“, seufzt Gina. „Das heisst, wenn ich sie nicht schone, ende ich so wie Mutter?“, will nun Gabriel wissen. „Ja, dann wird es dir so gehen wie Ginny. Ich muss dir ja nicht sagen, was das für dich bedeuten würde. Du weisst wie schlimm es war!“, nickt Gina. „Hier!“, damit kommt Adrien aus dem Bad. „Danke!“, nimmt Gina ihm den Waschlappen ab. Sanft beginnt sie das Blut weg zu wischen. Gabriel kann das Aufstöhnen trotzdem nicht ganz zurückhalten.
„Okay, das sieht scheisse aus. Ich muss die Wundränder sauber schneiden und es neu vernähen. Wie oft ist die Verletzung aufgerissen?“, hackt Gina nach. „Sechs oder sieben Mal!“, murmelt Gabriel. „Gut, dass ich im Krankenhaus eine Orthese besorgt habe. Damit kannst du den Arm nicht mehr wirklich bewegen, dann kann die Naht auch nicht aufreissen!“, schüttelt Gina den Kopf. „Marinette ich brauche“, fängt sie an. „Ein steriles Skalpell!“, reicht Marinette ihr das schon. Gina schenkt ihrer Enkelin ein Lächeln und beginnt die Wundränder sauber zu schneiden. Marinette bereitet unterdessen Nadel und Faden vor. „So, das Schmerzmittel gebe ich dir erst, wenn ich genäht habe, schaffst du das?“, will Gina von Gabriel wissen. Dieser nickt nur schwach. „Gut, dann nähe ich und spritze dir dann das Schmerzmittel. Damit du heute Nacht schlafen kannst. Danach nimmst du keine Schmerzmittel mehr ein. Ich will dich nicht wieder in ein Krankenhaus bringen um dir den Magen auspumpen zu lassen. Merke ich das du Schmerzmittel nimmst, bereust du es!“, damit beginnt die ehemalige Krankenschwester.
„So, das hätten wir. Also die nächsten zwei Tage kein Duschen. Baden mindestens eine Woche nicht. Die Verbände an den Handgelenken einmal Täglich erneuern. Dafür komme ich abends vorbei. Das Pflaster an der Schulter morgens und abends wechseln. Die Orthese darfst du zum Umziehen, zum Duschen und Pflaster wechseln ausziehen ansonsten trägst du sie. Zum Essen darfst du die Fixierung des Arms lösen sonst nicht!“, damit holt Gina die Orthese und hilft ihm sie anzuziehen. „Nach dem Aufstehen kannst du das Pflaster so lassen. Es ist auch schon fast zwei Uhr. Halt dich an die Anweisungen!“, bittet die Ältere sanft. „Ich versuche es Gina!“, nickt er schwach. Gerade fühlte er sich, als hätte ihn jemand durch die Mangel gedreht. „Gut, dann bringe ich Marinette und Adrien ins Bett. Dann bin ich weg, ist das Okay oder brauchst du noch was?“, möchte Gina wissen. „Ich habe dir schon genug Umstände bereitet. Danke, dass du hergekommen bist!“, versucht Gabriel sich an einem Lächeln. „Ruh dich aus. Ich komm zum Frühstück vorbei und begleite Adrien und Marinette dann zur Schule!“, nickt Gina. „Gute Nacht Papa!“, drückt Adrien seinem Vater einen Kuss auf die Stirn. „Dir auch Adrien!“, lächelt Gabriel sanft. Dann blickt er zu Marinette, die ihre Arme vor der Brust verschränkt. Fragend hält er ihr die Hand entgegen. Sofort tritt die Baluhaarige zu dem Designer, beugt sich zu ihm und umarmt ihn vorsichtig. Sanft legt Gabriel seine Hand auf ihren Rücken. „Guten Nacht!“, hört er sie nuscheln. „Danke, schlaf gut!“, erwidert er leise. Auch Nathalie umarmt Adrien und Marinette, bevor sie mit Gina den Raum verlassen.

„Hört auf euch sorgen zu machen. Gabriel wird schon wieder!“, zieht Gina die beiden Jugendlichen auf dem Gang fest an sich. „Ich hoffe es!“, nicht Adrien. „Dein Vater war schon immer hart im Nehmen. Wenn ich daran denke, wie oft ich ihn und Tom nach Prügeleien zusammengeflickt habe. Komm wir setzen uns einen Moment in Marinettes Zimmer. Sie hat Toms alte Fotoalben da!“, damit schiebt Gina die Beiden dahin. Während Marinette und Adrien sich schon hinsetzen nimmt Gina Fotoalben aus dem Regal und setzt sich dann zwischen die beiden. „Hier fangen wir mit dem an!“, damit öffnet Gina ein blaues Album. Das erste Bild zeigt drei Jungs und zwei Mädchen. „Das sind Tom, Philippe, Caline, Marinette und Gab!“, zeigt Gina auf die jeweilige Person. „Das ist Madam Bustier? Wie alt war sie da?“, möchte Marinette wissen. „Damals war sie gerade zwölf. Das Bild ist kurz vor Marinettes Tod entstanden. Sie wollte so unbedingt auf das Sommerfest. Die Ärzte und ihre Eltern hatten es verboten. Tom und Gabriel hatten sie aus dem Krankenhaus geschmuggelt und sind mit ihr hin. Das Foto habe ich gemacht. Ich wusste von ihrem Plan. Gab und Tom hatten mich sogar gebeten ihnen zu helfen!“, lächelt Gina in Erinnerungen schwelgend. „Deine Tante war ein unglaublich Süsses Mädchen!“, lächelt Marinette zu dem Blonden. „Das war sie, es ist schade kenne ich nur das Bild von Papa mit ihr, was er immer in der Brusttasche hat!“, nickt Adrien. „Oh, in den Alben sind noch ein paar Bilder mit ihr, nicht sehr viele aber immerhin ein Paar. Wart das hier gefällt dir Sicher!“, damit zeigt sie ihm das Bild, was sie am Donnerstag Marinette gezeigt hatte. „Das Kleid ist schön!“, stellt Adrien fest. „Gabriel hat es ihr genäht. Er hat viel Kleider für sie genäht oder repariert. Ginny konnte es nicht. Sie hatte einen Unfall, da war Gabriel glaube ich zwei oder drei. Danach hatte sie immer schmerzen in den Händen und Handgelenken. Darum konnte sie vieles nicht selber machen. Gabriel hat schon sehr früh viele dieser Dinge für sie gemacht. Er hat auch schon mit elf oder zwölf angefangen im Restaurant seiner Grosseltern zu helfen, wenn das Personal mal wieder knapp war!“, lächelt Gina traurig. „Das wusste ich nicht. Papa redet nicht viel von damals. Ich weiss fast nichts über seine Vergangenheit. Einmal hat er mir gezeigt wo seine Grosseltern das Restaurant hatten, aber das war alles!“, nuschelt Adrien. „Er will dich damit nicht verletzen. Es fällt ihm einfach schwer. Er hat viel durchgemacht. Als wir Samstag geredet haben, ist es mir schon aufgefallen. Du kannst mich jeder Zeit fragen, wenn du etwas über damals wissen möchtest. Wenn ich kann gebe ich dir Antworten!“, lächelt Gina und zieht den Blonden an sich. „Jetzt ist aber Zeit das ihr schlaft. Wir sehen uns Morgen!“, damit steht Gina auf, legt die Bücher auf den Schreibtisch und verlässt das Zimmer und kurz darauf das Anwesen.
„Grand-mère hat recht, wir sollten schlafen. Nathalie ist bei deinem Vater. Sie passt auf ihn auf!“, murmelt Marinette müde. „Darf ich hierbleiben?“, möchte Adrien wissen. „Natürlich“, nickt Marinette und so kuscheln sie sich zusammen unter die Decke und schlafen ein.

Als die Tür hinter Gina und den Jugendlichen zugefallen ist, sackt Gabriel gegen die Rückenlehne seines Sessels. „Gabriel?“, spricht Nathalie ihn vorsichtig an und setzt sich auf die rechte Armlehne. „Nathalie“, murmelt er und legt seine Hand auf ihren Oberschenkel. „Du gehörst auch ins Bett!“, bittet die Schwarzhaarige. „Ich weiss!“, nickt Gabriel. „Brauchst du Hilfe beim Umziehen oder bei sonst etwas?“, möchte sie sanft wissen. „Ich weiss es nicht. Aber vermutlich schon. Nathalie es tut mir so leid, dass“, doch mehr kann er nicht sagen, da Nathalie ihre Lippen auf seine legt. „Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest!“, flüstert sie als sie den Kuss löst. „Du wolltest uns beschützen. Dabei wurdest du verletzt. Da gibt es wirklich nichts, wofür du dich entschuldigen musst!“, schüttelt sie den Kopf. „Doch, natürlich. Ich mache dir unnötig viel Arbeit!“, nuschelt er mit Tränen in den Augen. Sanft streicht Nathalie ihm über die Wange. „Gabriel bitte hör auf dir darüber Gedanken zu machen. Nach der Sache mit dem früheren Hüter, als es mir so extrem schlecht ging, da warst du für mich da. Ich habe dir wesentlich mehr Arbeit gemacht!“, lächelt sie bedauernd. „Es ist meine Schuld, dass es dir so schlecht ging!“, begehrt er auf. „Nein das war es nicht. Ich kannte das Risiko. Du hattest mir verboten es zu benutzen. Also bitte hör auf dir die Schuld zu geben!“, bittet sie ihn und küsst ihn erneut. Sanft legt Gabriel seine Hand an ihre Wange. „Also, ab in deinen Schlafanzug und dann ins Bett!“, erhebt Nathalie sich. Einen Moment beleibt Gabriel noch sitzen und sieht wie Nathalie seine Schlafsachen ergreift. Dann stemmt er sich aus dem Sessel hoch. Mit unsicheren Schritten steuert er auf die Tür zum Bad zu. Dort muss er sich am Türrahmen abstützen. Selbst die Strecke war mit dem Schmerzmittel eine echte Herausforderung für ihn.
„Hey, mach langsam!“, bittet Nathalie und tritt zu ihm. Gabriel nickt nur leicht. „Also, wo denkst du, brauchst du Hilfe?“, möchte sie wissen. „Jetzt, vermutlich bei allem!“, murmelt er und hebt seine rechte Hand, die unaufhörlich zittert. Sanft greift Nathalie nach der Hand. „Dann zuerst umziehen?“, möchte sie wissen. „Okay“, stimmt er leise zu. Nathalie legt die Schlafsachen auf die Kommode und greift nach Gabriels Hose um sie zu öffnen. Vorsichtig zieht sie sie ihm aus und hilft ihm in die Schlafanzugshose. „Willst du das Oberteil auch anziehen?“, möchte sie wissen. „Nein“, lehnt er ab. „Musst du noch ins Bad?“, erkundigt sie sich. „Ja!“, nickt er. „Soll ich hier warten oder mit reinkommen?“, möchte sie wissen. „Ich weiss es nicht Nathalie. Ich weiss gerade wirklich nicht, was ich selber schaffe und was nicht!“, nuschelt er und wieder rinnen Tränen über seine Wangen. Er war so erbärmlich. „Gabriel es ist okay. Ich bin da und helfe dir. So wie du mir auch hilfst, wenn ich Hilfe brauche!“, versichert Nathalie dem Designer und legt ihre Hand an seine Wange. „Na, komm!“, damit schiebt sie ihn ins Bad und hilft ihm auch da bei allem notwendigen. Auch dabei schnell das Blut aus seinen Haaren und vom Gesicht zu waschen. Danach bugsiert sie ihn ins Bett, zieht ihm seine Brille ab und legt sie mit ihrer auf den Nachtisch. Schnell löscht sie noch das Licht, schlüpft unter die Decke und schmiegt sich an Gabriel. „Schlaf gut Gabriel!“, murmelt sie schon im Halbschlaf. „Du auch mon Bijou!“, nuschelt Gabriel und blickt ins Leere. Nathalie war schnell eingeschlafen, während er selbst keine Ruhe findet. Immer wieder hallen Worte und Sätze von Aaron durch seinen Geist. Irgendwann, fallen aber auch ihm die Augen zu und er fällt in einen unruhigen Schlaf.

Chapter 25: Kapitel 24; Ein Morgen

Summary:

Alpträume und ein Morgen

Chapter Text

Kapitel 24; Ein Morgen

„NEIN!“, fährt der Designer mit einem Ruck aus dem Schlaf. Augenblicklich beginnen Tränen über seine Wangen zu rinnen. Es war Jahre her, dass er zuletzt von Phillippes Tod geträumt hatte. Wieder hatte er eine schluchzende und zitternde Caline an seine Brust gedrückt, während Philippes Kopf auf ihren Beinen geruht hatte und sein Herz aufgehört hatte zu schlagen. Nathalie war durch den Aufschrei auch aus dem Schlaf gerissen worden. Besorgt blickt sie zu der zitternden Gestalt ihres Liebsten. Sanft legt sie ihre Hand an seinen rechten Arm „Gabriel, ein Albtraum?“, reist ihn Nathalies Stimme aus den Erinnerungen an damals. Schwer atmend lässt er sich in die Kissen zurücksinken und starrt ins Nichts. „Bitte Gabriel, rede mit mir!“, bittet Nathalie und legt ihren Kopf vorsichtig auf seine Brust. Sofort schlingt er seinen rechten Arm um sie. „Nur ein Traum!“, wendet er ihr langsam sein Gesicht zu. „Was für ein Traum?“, möchte sie wissen. Kurz dreht Gabriel seinen Kopf zum Nachtisch um auf seinen Wecker zu sehen. 30. Mai 2016 04:43 Uhr. 30. Mai? War heute wirklich schon Philippes 19. Todestag? „Erinnerungen!“, nuschelt er nur. „Gabriel bitte rede mit mir. Ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir redest. Bitte!“, bittet Nathalie sanft. „Heute vor 19 Jahren hat Philippe Bustier sich umgebracht!“, bringt Gabriel heiser hervor. „Davon hast du geträumt?“, möchte Nathalie leise wissen und lässt sein Gesicht nicht aus den Augen. Gabriel nickt nur. „Möchtest du mir davon erzählen?“, fragt Nathalie. Kaum merklich schüttelt Gabriel den Kopf. „Okay!“, nickt die Blauäugige und schmiegt sich enger an ihn heran. „Nathalie, mon Bijou“, murmelt er und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann löst er seinen Griff um sie und stemmt sich in eine sitzende Position. „Brauchst du etwas?“, setzt auch Nathalie sich auf. „Nein, ich muss nur kurz ins Bad!“, schüttelt er den Kopf und schiebt die Beine über den Bettrand. „Brauchst du Hilfe?“, möchte sie wissen. „Es sollte gehen, danke!“, damit steht er langsam auf. Im selben Moment rollt eine Welle der Übelkeit über ihn. Gerade so schafft er es zur Toilette. Würgend und zitternd, kniet er davor und doch kommt nur Galle hoch. Nathalie war dem Designer besorgt gefolgt, als er so plötzlich, so schnell ins Bad geeilt war. Sanft kniet sie sich zu ihm und streicht ihm über den Rücken.
„Besser?“ fragt sie, als er sich an die Glaswand der Dusche, neben der Toilette, lehnt. „Nicht wirklich, aber ich habe nichts im Magen was noch hochkommen könnte!“, murmelt er. „Weisst du woher die Übelkeit kommt?“, möchte sie wissen. „Vermutlich von den Schmerzen oder den Erinnerungen. Aber ich bin nicht sicher!“, seufzt der Designer. Nathalie schliesst die Toilette und betätigt die Spülung, bevor sie sich neben den Älteren setzt. „Schlafen könne wir wohl vergessen!“, stellt sie fest. „Entschuldige“, murmelt er. „Gabriel, es ist okay. Soll ich dir Kleidung holen? Dann helfe ich dir dich fertig zu machen und gehe mich dann selber fertig machen. Danach können wir in Ruhe einen Kaffee trinken und ich sehe ob ich es schaffe Frühstück zu machen, ohne die Küche in Brand zu stecken!“, schmunzelt Nathalie schelmisch. „Du willst freiwillig Kochen?“, fragt Gabriel nach. Er wusste genau, wenn es etwas gab, was Nathalie hasste, dann war es kochen zu müssen. Aber vor allem war es etwas, was sie wirklich nicht konnte. „Ich möchte Marinette und Adrien so lange wie möglich schlafen lassen und du kannst mit deinen Verletzungen schlecht Kochen!“, nickt sie mit einem sanften Lächeln. „Dann sollten wir das wohl machen!“, nickt er zustimmend. „Dann bin ich sofort mit deiner Kleidung zurück!“, nickt Nathalie. Sanft greift Gabriel nach ihrem Handgelenk. „Ja?“, wendet sie sich ihm wieder zu. „Würdest du mir ein dunkelgraues Jackett bringen?“, bittet er leise. „Dunkelgraues Jackette, silberne Weste, weisses Hemd, die roten Hosen und die gestreifte Krawatte?“, hackt sie nach. „Lieber eine graue Krawatte und keine Weste, aber sonst ja!“, nickt er. „Gut!“, damit drückt sie ihm einen Kuss auf die Lippen und verlässt den Raum. Gabriel hievt sich auf die Beine, erledigt seine Morgentoilette und versucht dann die Zahnpasta selber auf zu machen. Nur scheitert er, mangels Kraft in den Händen, daran.
„Lass mich das machen!“, nimmt Nathalie ihm die Tube aus der Hand und legt seine Kleider neben das Waschbecken. Seufzend schnappt Gabriel sich seine frischen Boxershorts. Zumindest seine Unterwäsche konnte er wohl alleine wechseln. „Hier“, reicht Nathalie ihm dann seine Zahnbürste und sammelt seine Schlafanzughose und die alten Boxershorts vom Boden auf und verschwindet noch mal aus dem Bad. Gabriel putzt sich die Zähne, jede etwas schnellere Bewegung versetzt ihm Stiche ins Handgelenk. „Geht es?“, tritt Nathalie zu ihm. „Mühsam und schmerzhaft, aber es geht!“, nickt er und spuckt die Zahnpasta ins Waschbecken um sich dann den Mund zu spülen. „Du musst es nur sagen, dann helfe ich dir!“, merkt die Jüngere an. „Ich weiss, aber ich möchte dir nicht alles zumuten. Das bisschen Schmerzen werde ich wohl aushalten!“, murmelt er. „Gabriel, du hast Gina gehört. Du musst das Handgelenk schonen. Wie willst du als Designer weiterarbeiten, wenn du plötzlich wegen Folgeschäden nicht mehr zeichnen kannst?“, schimpft sie sanft mit ihm. „Ich weiss, dass du recht hast. Nur wenigsten Zähneputzen und solche Dinge möchte ich nach Möglichkeit trotzdem selber machen!“, nuschelt er. „Ach du Sturkopf!“, seufzt sie. „Beim Anziehen und vermutlich auch mit meinen Haaren werde ich deine Hilfe brauchen!“, nuschelt er. „Was zuerst?“, möchte sie wissen. „Erst die Hose, dann die Orthese ausziehen, Hemd anziehen und Orthese drüber!“, murmelt er. „Gut!“, so hilft Nathalie ihm mit der genannten Reihenfolge. „Mhm, wie willst du es mit dem Jackett machen?“, möchte sie wissen. „Rechts richtig anziehen und links über die Schulter legen. Solange es zu ist, sollte ich keine Probleme haben, wenn ich es überhaupt zu bekomme!“, seufzt er resigniert. „Mhm, wenn das nicht geht, können wir versuchen es mit einer Sicherheitsnadel oder so an der Schulter zu fixieren!“, nickt Nathalie. Vorsichtig hilft sie ihm hinein. „Kannst du deine Sachen selber in die Taschen packen?“, fragt sie nach. „Das wird gehen. Geh dich nur selber fertig machen!“, murmelt er. „Erst machen wir noch deine Haare!“, greift sie nach der Bürste. Seufzend setzt der Grauäugige sich auf den Toilettendeckel und lässt Nathalie seine Haare richten. „Danke!“, küsst er Nathalie, bevor sie verschwindet. Dann geht er ins Schlafzimmer. Erst steckt er das Foto von sich und seiner Schwester in die linke Innenbrusttasche. Dann seinen Schlüsselbund in die rechte Jackett Tasche, sein Portemonnaie steckt er auch in die linke Innenbrusttasche, da er an die rechte nur schwer herankommt. Dann noch drei saubere, weisse Taschentücher in die rechte Hosentasche und sein Handy dazu. Kurz überprüft er im Spiegel noch sein Aussehen. Naserümpfend bemerkt er die Würgemale an seinem Hals, die der Hemdkragen nicht ganz verdeckt. Auch unter seinem linken Auge war eine blaue Verfärbung, da hatte Aarons Faust ihn erwischt. Sollte er Nathalie bitten es zu überschminken? Überlegt er kurz, verwirft den Gedanken aber gleich wieder. So macht er sich auf den Weg in die Küche. Nathalie war noch nicht da, also macht Gabriel schon mal den Kaffee. Das konnte er wenigstens. Tasse hinstellen und Knopf drücken.

„Was machst du da?“, möchte Nathalie wissen als sie die Küche betritt und Gabriel am Kühlschrank sieht. „Die Milch für den Kaffee aus dem Kühlschrank nehmen!“, erwidert der Angesprochene. „Okay, danke für den Kaffee!“, seufzt sie. „Gerne doch, nur wirst du die Tassen tragen müssen. Meine Hand zittert immer noch. Leer geht es, aber mit heissem Kaffee, lasse ich es lieber!“, lächelt er entschuldigend. „Das ist okay!“, damit nimmt sie die Tassen und bringt sie zur Kücheninsel. Den Zucker hatte Gabriel schon hingestellt und bringt die Milch mit. „So wie immer?“, möchte Nathalie wissen. „Bitte“, nickt er. So macht Nathalie ihm zwei Löffel Zucker und einen grossen Schluck Milch in seine Tasse, bevor sie sich selber zwei Löffel Zucker in den Kaffee macht. Sie trank ihren Kaffee lieber schwarz. Ausser im Restaurant, da nahm sie immer einen Macchiato. „Also was kann ich zum Frühstück machen, mit dem ich die Küche sicher nicht abfackle?“, möchte sie nach dem ersten Schluck wissen. „Keine Ahnung, aber Marinette hat ja gestern Abend noch Brot gebacken. Sonst gibt es halt Bort mit Konfitüre oder Aufschnitt!“, schlägt Gabriel vor. „Mhm, das ist eine gute Idee. Trotzdem müssen wir uns überlegen, was wir die nächsten Wochen machen. Du wirst länger nicht kochen können. Und wir könne es auch nicht jedes Mal auf Marinette oder Adrien schieben!“, seufzt Nathalie. „Amelie wollte sich heute oder morgen mit mir treffen. Sonst kann ich sie bitten mit Felix hier zu wohnen, solange sie in Paris sind. Du weisst, sie liebt es zu kochen!“, überlegt Gabriel. „Ja für den Anfang wäre das eine Möglichkeit. Nur was machen wir, wenn sie wieder nach London geht?“, möchte Nathalie wissen. „Es würde uns Zeit geben, dafür eine Lösung zu finden. Vielleicht geht es mit meinen Handgelenken bis dann ja auch wieder!“, zuckt er die Schultern. „Meinst du? Du solltest wirklich warten, bis sie voll verheilt sind, bevor du sie wieder belastest!“, bittet die Schwarzhaarige und greift sanft nach seiner rechten Hand. „Ich versuche es!“, nickt er einfach. Dann will er auf seine Uhr sehen, aber da war nur der Verband am linken Handgelenk. „Meine Uhr, ich muss sie gestern Abend verloren haben, als er mich angegriffen hat!“, murmelt er. „Wir finden sicher die Zeit sie zu holen!“, lächelt Nathalie. Sie wusste, dass Gabriel die Uhr nur zum Duschen, Fechten und sonst fast nie abnahm. „Es ist ein Tatort. Wir werden nicht rein können. Ich werde Officer Raincomprix fragen müssen, ob sie meine Uhr gefunden und sichergestellt haben!“, murmelt der Grauäugige. Die Uhr hatte er von den Dupains zum Sechzehnten Geburtstag bekommen. Ihm lag sehr viel an ihr. „Er wird vermutlich noch schlafen, so spät wie es in der Nacht geworden ist. Aber sonst kannst du es Adrien und Marinette sagen. Sie können Sabrina bitten es ihrem Vater zu sagen!“, überlegt Nathalie. „Ja, kann ich machen. Weisst du wie spät es ist, nicht das wir Adrien und Marinette zu spät wecken!“, möchte er wissen. „Mhm, es ist 5:54Uhr. Wir könne sie sicher noch so fünfzehn bis zwanzig Minuten schlafen lassen!“, erwidert Nathalie mit einem Blick auf ihre Uhr. „Übrigens das Miraculous!“, damit schiebt sie seine Krawatte bei Seite und steckt es ihm an. Dann richtet sie die Krawatte wieder und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen.
„Für heute habe ich keine Termine oder?“, fragt er nach einem Schluck Kaffee. „Nein, heute sind keine Termine. Weder für dich noch für Adrien. Ich muss nachher einfach noch sehen wie wir die geplanten Fotoshootings umlegen. Ich muss mit Penny abklären, wann es für Juleka möglich ist. Gewisse Shootings, die noch mit Lila waren, müssen wir mit Juleka auch wiederholen. Die haben Priorität, weil die Zeit bis zur Veröffentlichung sehr knapp ist!“, erklärt Nathalie. „Ja, da hast du recht. Aber irgendwie finden wir eine Lösung und wenn wir die Veröffentlichungen halt ein paar Tage nach hinten schieben. Wir können immer noch Emilies Tod als Grund dafür nennen!“, seufzt der Designer. „Das können wir versuchen. Du solltest mit Marinette so schnell wie möglich wegen der Herbstkollektion reden. Du weisst, in zwei Wochen müssen die Entwürfe stehen!“, brummt Nathalie. „Ich weiss, aber die letzten Tage war einfach zu viel. Seit dem Angriff der Sphinx, war einfach nur Chaos. Dienstag war der einzige Tag an dem ich zu irgendwas gekommen bin!“, stimmt er leise zu. „Freitag der Angriff. Samstag, Sonntag waren wir mit Adrien im Krankenhaus. Montag waren wir im Krankenhaus, der Angriff, dass ihre Nähte aufgeplatzt sind. Dann, dass sie nicht im Krankenhaus bleiben wollte. Dienstag war das mit der Prügelei, aber sonst war es ruhig. Zumindest bis ich niedergeschlagen wurde. Mittwoch, als Marinette mit dir zur Leichenhalle ist. Ich weiss gar nicht, was du am Nachmittag gemacht hast. Donnerstag, der Termin mit Tsurugi, der Angriff, die Frau vom Jugendamt und dann dein Onkel. Freitag die Beerdigung. Samstag die Show von Ming und der Angriff. Gestern die Designs für Ming und das am Abend. Ich weiss, es war unglaublich viel!“, nuschelt die Schwarzhaarige. Sanft legt Gabriel seinen Arm um sie und zieht sie leicht an sich. Nathalie hat bei den Erinnerungen an den Vorabend mühe nicht in Tränen auszubrechen. „Ich weiss, es war für uns alle eigentlich zu viel. Wir kriegen das alles irgendwie hin!“, flüstert Gabriel und drückt seine Lippen behutsam auf ihre Schläfe. Das Klingeln der Tür lässt die Beiden sich von einander lösen. „Ich geh schon!“, steht Nathalie auf.

An der Tür sieht Nathalie auf dem Bildschirm, dass es Gina ist, die am Tor steht. Schnell drückt sie den Öffner und öffnet auch die Haustür. „Guten Morgen Nathalie, ich hoffe du konntest gut schlafen!“, umarmt Gina die Jüngere. „Gut ja, aber recht kurz!“, nickt Nathalie. „Kurz?“, hackt Gina nach. „Gabriel ist um halb fünf aus einem Alptraum aufgeschreckt. Ich wollte ihn nach dem was passiert ist, nicht allein lasse. Also hatte ich bei ihm geschlafen!“, erklärt Nathalie. „Verständlich, hat er gesagt, was für ein Albtraum?“, möchte die Ältere wissen und schiebt Nathalie zur Küche. „Er meinte, dass er vom Selbstmord von Philippe Bustier geträumt hätte!“, erklärt Nathalie leise. „Heute ist sein Todestag!“, nickt Gina und sie betreten die Küche. „Guten Morgen Gabriel!“, grüsst sie den Designer. „Guten Morgen Gina!“, erwidert er. „Ich dachte, ich komme früh genug. Soll ich gleich Frühstück machen?“, möchte die Ältere wissen. „Sehr gerne, ich bin eine miserable Köchin. Ich würde Adrien und Marinette vermutlich eher vergiften, als sie satt zu bekommen!“, lächelt Nathalie. „Dann geh die Beiden mal wecken!“, scheucht Gina. So verschwindet Nathalie wieder aus der Küche.
„Schmerzen?“, fragt die Grünäugige und tritt zum Kühlschrank. „Die Schulter pocht unangenehm und die Handgelenke brennen, bei Bewegung ist es ein stechender Schmerz!“, erklärt Gabriel. „Was heisst für dich Bewegung?“, will sie genau wissen. „Zähneputzen, Kaffeetasse anheben und auch nach anderen Dingen greifen!“, seufzt er. „Mhm, die ersten Beiden lassen sich nicht vermeiden. Aber du solltest so wenig wie möglich mit der Hand machen. Ausser zum Essen und Trinken solltest du sie wirklich nicht benutzen. Gut um Adrien und Marinette in den Arm zu nehmen oder jemandem die Hand zu schütteln ist auch okay. Alles andere solltest du wirklich vermeiden. Was ist mit Anziehen?“, hackt sie nach. „Alles das zum reinschlüpfen ist geht. Ein Reisverschluss ist schon schwierig und Knöpfe sind völlig unmöglich. Das Nathalie mir mit dem Hemd helfen muss, damit hatte ich gerechnet. Aber ich habe es nicht mal geschafft meine Hose selber zu zumachen!“, seufzt der Jüngere. „Das wird wohl noch ein paar Tage so sein. Wenn du sie wirklich schonst, solltest du dich in einer Woche grösstenteils wieder selber anziehen können. Obwohl mit dem Hemd und der Orthese wirst du wohl zwei bis drei Monate Hilfe brauchen. Du weisst wie es mit einer Ausgerenkten Schulter ist!“, nickt Gina und fängt an Spiegeleier zu braten. „Du schuldest mir übrigens noch eine Erklärung, was gestern passiert ist. Raincomprix hat mich um kurz vor Mitternacht aus dem Bett geklingelt, weil du verletzt wurdest und er hat Aaron erwähnt!“, verlangt sie. „Wenn Adrien und Marinette in der Schule sind!“, brummt der Grauäugige. „Ich habe nachher noch einen Termin. Also begleite ich sie zur Schule und dann muss ich los. Aber wir sehen uns heute Abend, wenn ich die Verbände wechseln komme. Ich werde Nathalie und Marinette dann auch zeigen, wie es gemacht wird. Ich bleibe noch zwei Wochen, dann gehe ich wieder nach Italien!“, erklärt sie ihm. „Es findet sich eine Gelegenheit!“, nickt er nur. „Sehe ich das richtig, das Nathalie nicht gerne kocht?“, will Gina noch wissen. „Kochen war noch nie ihre Stärke. Emilie oder ich haben eigentlich immer gekocht. Eine Zeitlang, nach Emilies verschwinden, hatte ich einen Koch eingestellt, weil ich einfach nicht mehr alles unter einen Hut gebracht habe!“, bestätigt er. „Mhm, ich kann mich sonst die nächsten Tage um das Abendessen kümmern. Ich komme sowieso wegen deiner Verbände!“, bietet die Ältere an. „Das wäre wirklich hilfreich!“, nickt Gabriel dankbar.

„Guten Morgen ihr zwei, Zeit aufzustehen!“, setzt Nathalie sich auf die Bettkante. „Morgen Nathalie!“, erwidert Marinette und schlägt die Augen auf. „Ihr müsst aufstehen und euch für die Schule fertig machen!“, lächelt die Ältere und streicht über Adriens Schopf. „Mhm, nur noch fünf Minuten Nathalie!“, nuschelt der. „Nein Adrien. Ihr müsst jetzt aufstehen. Gabriel und Gina sind schon in der Küche!“, schmunzelt die Angesprochene. „Papa ist schon wach?“, setzt Adrien sich auf. „Ja schon eine Weile!“, nickt Nathalie. „Wie geht es ihm?“, möchte der Blonde wissen. „Naja, er sieht ziemlich scheisse aus. Zudem hat er Schmerzen. Aber sonst geht es ihm momentan den Umständen entsprechend gut!“, erklärt sie sanft. „Wie geht es seinen Handgelenken?“, möchte Marinette wissen. „Er kann Kaffee machen. Bei sonst fast allem braucht er Hilfe. Das heisst auch, dass er selber die Herbstkollektion nicht fertig machen kann. Da wird wohl die Hilfe von MDC dringend benötigt!“, lächelt Nathalie und streicht der Jüngeren eine Haarsträhne zurück. „Ich weiss nicht, meine Entwürfe sind dafür doch gar nicht gut genug!“, nuschelt Marinette. „Deine Entwürfe sind gut, sehr gut sogar. Gabriel ist sehr kritisch und teilweise fast zu direkt und ehrlich. Wenn er sagt, sie sind gut, dann sind sie es. Er würde nie schlechte Entwürfe loben!“, seufzt Nathalie. „Jetzt aber los, macht euch für die Schule fertig und kommt zum Frühstück!“, damit steht Nathalie auf und verlässt das Zimmer. „Dann bin ich mal in meinem Zimmer. Wir sehen uns gleich in der Küche!“, verschwindet auch Adrien.

„Also sie sind wach und sie machen sich Sorgen um dich!“, damit tritt Nathalie zu Gabriel und legt ihre Hände sanft auf seine Schultern. „Danke Nathalie!“, lächelt er schwach. „Was macht ihr beiden heute?“, fragt Gina und stellt für jeden einen Teller mit Eiern und Speck auf die Kücheninsel. „Ich dachte wir könnten mit dir, Marinette und Adrien zur Schule bringen und dann sehen wir weiter!“, murmelt Gabriel. „Ich weiss, wenn du nicht Zeichnen kannst, macht dich das fast Wahnsinnig. Bewegung wird dir guttun!“, lächelt Gina. „Bist du sicher, dass du heute das Haus verlassen willst?“, hackt Nathalie nach. „Ich dachte wir könnten uns mit Amelie treffen, in einem Café. Sie meinte ja, sie müsse etwas mit mir besprechen!“, erklärt Gabriel leise. „Wenn du dir sicher bist, dass du das möchtest!“, nickt die Schwarzhaarige.
„Guten Morgen Gina, Papa!“, kommt Adrien in die Küche. „Guten Morgen Adrien!“, lächelt Gina. „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, möchte Gabriel von seinem Sohn wissen. „Ja Papa, wie geht’s dir?“, tritt er zum Älteren und umarmt ihn von hinten. Sanft legt Gabriel die rechte Hand an Adriens Wange. „Es geht, ich muss mich erst daran gewöhnen, bei Allem Hilfe zu brauchen. Das ist nicht gerade leicht!“, seufzt der Grauäugige. „Ach Papa“, nuschelt Adrien und schmiegt seine Wange in die Hand seines Vaters. „Ich habe dich lieb Adrien!“, murmelt Gabriel leise. „Ich dich doch auch. Ich habe dich auch lieb Papa!“, erwidert der Grünäugige.
„Guten Morgen zusammen!“, kommt Marinette in die Küche. „Guten Morgen Süsse!“, lächelt Gina ihre Enkelin an. „Marinette, wie hast du geschlafen?“, möchte Gabriel von ihr wissen. Die Blauhaarige zuckt einfach die Schultern und setzt sich Gabriel gegenüber an die Kücheninsel. Gabriel mustert sie besorgt. „Esst, ihr wollt doch nicht zu spät zur Schule kommen!“, fordert Gina und reicht den Jugendlichen Kaffee.

Nach dem Essen holen Adrien und Marinette ihre Schulsachen und Nathalie ihre Handtasche mit ihrem Tablet. Gerade als Nathalie die Haustür öffnen will, klingelt es an der Tür. „Nino und was macht Alya denn hier?“, murmelt Adrien mit Blick auf den Bildschirm neben der Tür. Da Gina da war, verkneift Marinette sich jeglichen Kommentar. So verlassen die Fünf das Haus und gehen zum Tor. „Hey Adrien. Marinette du kommst heute wieder zur Schule, das ist cool!“, strahlt Nino sie an. Dann fällt der Blick des Jungen auf Gabriel und seine Augen werden gross. „Dude, was ist mit deinem Vater passiert?“, hisst er. Gabriel kann nur die Augen verdrehen. „Monsieur Lahiffe, Mademoiselle Césaire. Um ihre Frage zu beantworten. Ich hatte eine äusserst unschöne Begegnung mit einem eher unangenehmen Ausgang!“, antwortet der Designer selber. „Das ist verdammt höflich formuliert und extrem beschönigt!“, murmelt Alya leise. Doch Gabriel hatte es gehört. „Wir sollten nicht Wurzeln schlagen, sonst kommt ihr noch zu spät!“, scheucht Gina. So laufen sie los. Marinette ganz links, neben ihr Nino, dann Gina in der Mitte, gefolgt von Adrien und ganz rechts Alya in einer Reihe. Gabriel und Nathalie laufen einige Schritte hinter ihnen. Nathalie hatte sich vorsichtig bei Gabriel eingehängt.
„Dude, die Erklärung von deinem Alten war ja nicht sehr aussagekräftig. Was genau und wann ist es passiert?“, fragt Nino an Gina vorbei zu Adrien. „Hättest du mir zugehört und die News gelesen wüsstest du es!“, zischt Alya. „Alya, ich habe Adrien gefragt!“, brummt Nino. Und blickt über die Schulter zu Adriens Vater und dessen Assistentin. „Naja, da war am Donnerstag dieser Typ. Er hatte einen Umschlag mit Bildern von mir und Marinette. Er hat Papa gedroht, uns etwas zu tun. Er wollte etwas von Papa, was keine Ahnung. Aber Papa hat sich auf ein Treffen mit ihm eingelassen, um Marinette und mich zu beschützen. Das Treffen war gestern Abend recht spät. Wir waren schon im Bett als Papa sich rausgeschlichen hat!“, fängt Adrien an zu erklären. „Heilige Scheisse, was für ein Typ war das?“, keucht Nino. „Aaron Grassette, der Kinderschänder!“, knurrt Gina. „Dein Vater war wirklich so dämlich sich darauf ein zu lassen?“, murrt sie hinter her und wirft Gabriel einen vernichtenden Blick über die Schulter zu. „Der Kinderschänder, der der vor vier Wochen aus dem Knast kam?“, japst Nino. „Ja, der. Naja, zum Glück hatte Marinette am Donnerstag alles mitbekommen. Dank ihr konnten Cat Noir, Ladybug und Mayura meinen Papa retten und beschützen!“, nickt der Grünäugige. „Hey Hammer, also hat Cat sich mal wieder in dein Zimmer gesneakt?“, will der Käppi Träger von Marinette wissen. „Naja, er wollte nur sehen wie es mir geht. Ich habe mir halt Sorgen gemacht und er hat es bemerkt und nachgefragt!“, zuckt sie die Schulter. „Also langsam glaub ich wirklich du bist Blind. So oft wie Cat Noir einfach so bei dir auftaucht, der will was von dir!“, schüttelt Alya den Kopf. „Ja klar das verfressen Vieh will immer Kekse oder Croissants. Der ist immer da, sobald ich was zu Essen habe!“, brummt Marinette. „Darum soll man gar nicht damit anfangen Streuner zu füttern. Mach es einmal und er kommt immer wieder!“, macht Gabriel sich bemerkbar. Sofort zieht Marinette leicht den Kopf ein. Nathalie kann nicht anders als zu lachen. Genauso wie auch Adrien. „Was haben wir verpasst?“, will Alya wissen. „Oh das Thema hatten wir Donnerstag mit Julekas Eltern auch. Papa meinte dann, Cat soll einmal versuchen Marinette unschicklich anzufassen und er würde ihn persönlich kastrieren. Chloé ist vor Lachen fast auf den Boden gekracht und Anarka hat Papa angeboten ihm zu helfen. Kagamis Mutter meinte, er muss es nur sagen und sie würde ihm ein Katana bringen!“, grinst Adrien. „Wow, echt jetzt!“, will Nino wissen. „Will ich wohl meinen, dass Gabriel die Ehre meiner Enkelin verteidigt. Sonst hau ich ihm eine runter, dass er nicht mehr weiss wo vorne, hinten, oben oder unten ist!“, grinst Gina. „Ich werde alles tun, nur um nie wieder eine Ohrfeige von dir zu kassieren, die eine damals war mehr als genug für mein ganzes Leben!“, bringt Gabriel trocken hervor. „Und du weisst sehr genau, dass du sie mehr als nur verdient hattest!“, motzt Gina. „Das dementiere ich nicht, aber wenn ich dich daran erinnern darf, ich wäre beinahe über das Geländer der Dachterrasse gesegelt, so heftig hast du zugeschlagen!“, merkt er an. „Gut es war nicht meine schlaueste Idee dir an Ort und Stelle eine runter zu hauen. Aber verdammte Scheisse bei Gott, du weisst, du warst so was von selber schuld!“, wirft sie ihm einen Todesblick zu. Daraufhin schweigt Gabriel. Nathalie schüttelt nur den Kopf. „Will ich mehr wissen?“, fragt Nino unsicher nach. „Kurz und knapp. Der Idiot da hinten hat sich, auf der Dachterrasse über der Bäckerei, mit Siebzehn die Pulsadern aufgeschnitten. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er sich das Messer einmal schön längs über den linken Unterarm gezogen hat. Den Rechten hatte er schon offen!“, erklärt Gina. Alya und Nino blicken völlig geschockt über die Schulter zu dem Designer.
„Aber zurück zu der Sache mit diesem Aaron Grassette. Was genau ist passiert?“, will Nino wissen. „So viel wissen wir nicht. Nur das Papa sich mit ihm getroffen hat. Grassette hat ihn anscheinend mit Handschellen gefesselt und hat ihn auch verletzt. Cat Noir, Ladybug und Mayura haben Papa gerettet und die Polizei gerufen. Officer Raincomprix hat Papa nachhause gebracht. Nathalie war schon fast am Durchdrehen. Ich war aus dem Schlaf geschreckt und wollte eigentlich zu Papa, aber er war nicht im Bett und es sah auch nicht aus, als wäre er je drin gelegen. Also habe ich Nathalie geweckt. Naja, wir sind dann in die Küche, weil er letzte Woche auch ein oder zwei Nächte an der Kücheninsel eingeschlafen war, weil Marinette mitten in der Nacht aufgestanden ist und gebacken hat. Also dachten wir er könnte bei ihr sein. Aber er war nicht da, nur Marinette!“, erzählt Adrien leise. „Scheisse, was habt ihr gemacht?“, will Nino hören. „Naja, Nathalie hat dann noch im Büro und in seinem Schlafzimmer überprüft ob irgendwo eine Notiz wäre. Aber da war nichts. Dann hat sie gesehen, dass sein Portemonnaie auf der Kommode neben der Badezimmertür lag. Sie hat dann versucht ihn anzurufen. Aber sein Handy lag in der Küche unter einem Geschirrtuch. Nathalie ist sicher schon zehn Minuten durch die Küche getigert und war drauf und dran die Polizei zu verständigen, als Papa und Officer Raincomprix in die Küche getreten sind. Zuerst wollte sie Papa schon an die Kehle springen, aber dann hat sie die Verletzungen und das ganze Blut gesehen!“, nuschelt Adrien zum Schluss nur noch. „Scheisse Dude, aber er lebt und er läuft durch die Gegend!“, seufzt Nino. „Ja schon, aber wegen der Verletzungen an den Handgelenken wird er keine Ahnung wie lange nicht zeichnen können!“, erklärt Adrien. Genau hörte Gabriel die Sorge seines Sohnes.
„Spätestens Morgen kann ich mit MDC sprechen, dann werden halt einige seiner Entwürfe in der Herbstkollektion sein!“, wirft Gabriel ein. „MDC? Der, von dem am Samstag nach der Show die Rede war? Der, dessen Design Ming Na Wen so begeistert hat?“, will Alya wissen. „Ja, genau er!“, nickt Marinette einfach. „Ist er wirklich so gut? Dieser Lacroix schien auch sehr angetan!“, hackt Alya nach. „Gut? MDC ist mehr als gut. Er ist ein enormes Talent!“, merkt Gabriel an. „Papa, ist ebenfalls absolut begeistert. Er hat mit MDC zusammen gestern schon die Brautjungfernkleider, den Anzug des Bräutigams, den von Mings Trauzeugen und den des Ringträgers entworfen. Ming ist begeistert von den Entwürfen. Papa will die Woche noch die Stoffe kaufen gehen. Wenn MDC Zeit hat mit ihm, ansonsten nimmt er wohl Marinette mit!“, grinst Adrien. „Wird nicht dein Vater der Trauzeuge sein?“, hackt Alya nach. „Ja wird er. Ich bin der Ringträger und Marinette und Fei sind die Brautjungfern!“, strahlt Adrien. „Oh und Gina wird in einem Original Agreste zur Hochzeit kommen und Nathalie bekommt ein Original MDC!“, hängt der Blonde noch an. „Wow, da werden MDC und dein Vater viel Arbeit haben!“, bemerkt Nino. „Naja, mein Kleid habe ich schon seit zwanzig Jahren. Das muss nicht mehr genäht werden. Gabriel hat es mir damals für eine andere Hochzeit genäht. Und ich liebe es heute noch über alles. So ein Kleid auf Mass ist schon etwas tolles!“, lächelt Gina. „Gibt es Bilder von dir in dem Kleid?“, möchte Marinette wissen. „Irgendwo sind sicher Bilder. Roland hatte einen farblich passenden Anzug. Gabriels Lehrmeister hat den damals geschneidert. Den Anzug mussten wir bezahlen, aber das Kleid hat Gabriel mir geschenkt!“, strahlt Gina. Da kommen sie auch schon vor der Schule an. „Marinette wir sehen uns heute Abend, wenn ich vorbei komme um die Verbände von Gabriel zu wechseln!“, drückt Gina ihrer Enkelin einen Kuss auf den Schopf. „Adrien pass bitte etwas auf sie auf!“, drückt sie auch ihm einen Kuss auf den Schopf. „Mach ich Gina!“, lächelt der Grünäugige. „Nathalie, du passt bitte auf Gabriel auf!“, umarmt sie die Schwarzhaarige. „Du schonst deine Handgelenke!“, fordert sie und verpasst Gabriel einen Schlag an die rechte Schulter bevor sie verschwindet.

Chapter 26: Kapitel 25; Philippe Bustier

Summary:

Ein anstrengender Morgen und viel Theater.

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Kapitel 25; Philippe Bustier

„Marinette, ich wollte vor der Schule noch kurz mit dir reden!“, wendet Alya sich an die Blauhaarige als Gina weg ist. „Ich wüsste nicht warum. Du hast mir die Freundschaft doch gekündet. Ich denke nicht, dass es zwischen uns noch etwas zu sagen gibt!“, tritt Marinette einen Schritt zurück. „Marinette ich war enttäuscht. Es tut mir leid wie ich dich angefahren habe!“, bittet Alya. Marinette tritt nun direkt neben Gabriel und sucht bei ihm Schutz. „Alya lass sie in Ruhe!“, seufzt Nino und hindert seine Freundin daran Marinette zu folgen.
„Alya, Nino, Adrien!“, ruft da Lilas Stimme und das Mädchen eilt auf sie zu. Gabriel legt sanft seine rechte Hand auf Marinettes rechte Schulter. „Hey Lila, wie war dein Wochenende?“, möchte Alya wissen. „Naja, Tante Céline wurde am Freitag noch von Ming Na Wen rausgeschmissen. Eigentlich hätte sie am Samstag an der Kollektions-Präsentation laufen sollen. Ich wäre auch dort gewesen, aber da sie rausgeschmissen wurde, waren wir halt im Freizeitpark!“, erklärt Lila. „Oh so schade. Ich war an der Präsentation. Ich hatte ja das Glück diese Attachée Stelle bei dem Reporter Henry Bourbon zu bekommen. Es war der Hammer. Juleka ist als Model für Madame Na Wen gelaufen. Sie war spitze!“, kommt es begeistert von Alya. „Juleka? Aber Madame Na Wen hatte doch alle Models zusammen. Wie konnte Juleka da für sie laufen?“, wundert sich Lila. „Ein Model ist kurzfristig ausgefallen. Darum hat Ming Papa gebeten ihm ein Model zu organisieren. Als er das Foto des Original Models gesehen hat, musste er an Juleka denken. Sie war ja am Dienstag und auch am Donnerstag bei uns um Marinette zu besuchen!“, erklärt Adrien. „Wie um Marinette zu besuchen?“, wunder Lila sich. Und wirft fast unbemerkt einen giftigen Blick zu Marinette. Gabriel festigt sanft seinen Griff um Marinettes Schulter. „Marinette wohnt bei uns. Da sie in Paris bleiben möchte und hier keine lebenden Verwandet mehr hat, hat Papa ihr angeboten, dass sie bei uns leben kann!“, erklärt Adrien. Auch er hatte den giftigen Blick bemerkt und mochte ihn überhaupt nicht. „Oh, das ist aber nett von ihnen Monsieur Agreste!“, lächelt Lila den Designer falsch an. „Es ist eine Selbstverständlichkeit!“, kommt es kühl von Gabriel. „Warum hast du uns das nicht gesagt? Ich wollte Marinette am Dienstag morgen, vor der Schule, nochmal im Krankenhaus besuchen, zusammen mit Lila, aber man hat uns gesagt, dass sie Montagabend noch entlassen worden wäre!“, möchte Alya wissen. „Oh, entschuldige ich dachte ich hätte dir die Nachricht auch geschickt. Ich muss wohl vergessen haben dich als Empfänger hinzuzufügen. Aber jetzt weisst du es ja und Marinette kommt ja auch wieder zur Schule!“, zuckt Adrien die Schultern. Er hatte es Alya absichtlich nicht gesagt. „War Marinette darum bei deinem Vater, als er wegen der Prügelei in die Schule kam?“, fragt Lila unschuldig nach. „Wir konnten sie schlecht einfach allein im Anwesen lassen!“, bemerkt Nathalie. „Übrigens Mademoiselle Rossi haben sie meine E-Mail am Samstag erhalten? Ich habe keine Bestätigung von ihnen erhalten!“, fügt die Brillenträgerin an. „E-Mail?“, möchte Lila wissen. „Ja die E-Mail mit den Auflösungsdokumenten ihres Vertrages. Da es nun bereits mehrfach Beschwerden, bezüglich ihres Verhaltens, von anderen Models und Fotografen gab, sehen wir keine Möglichkeit sie weiterhin als Model unter Vertrag zu haben!“, erklärt Nathalie eiskalt. „Was? Was für Beschwerden, das höre ich zum ersten Mal!“, kommt es von der Italienerin. „Nun, da wurde uns anderes zugetragen. Sie wurden mehrfach darauf hingewiesen von den Fotografen und den betroffenen Models!“, bleibt Nathalie kalt. Sofort laufen Krokodilstränen über Lilas Wangen. „Das stimmt nicht, mir wurde nie etwas gesagt!“, schluchzt Lila. „Hast du etwas damit zu tun? Reicht es dir nicht, mich Online fertig zu machen, musst du auch noch meine Zukunft ruinieren?“, will Lila schluchzend von Marinette wissen. „Marinette hat damit nichts zu tun!“, schnappt Adrien. „Ach nein? Warum verteidigst du sie immer. Sie bedrängt dich doch ständig, weiss dein Vater das?“, will Lila leise wissen. „Marinette bedrängt mich nicht!“, erwidert der Blonde. „Adrien, wir wissen, dass das nicht stimmt. Warum auch immer du Marinette schützen willst, sie hat es nicht verdient. Sie macht Lila schlecht und sie bedrängt dich ständig. Wieso also lügst du jetzt für sie? Dein Vater sollte wissen, was sie tut, wenn sie in eurem Haus lebt!“, kommt es sanft von Alya. Gabriel und Nathalie tauschen einen Blick. Lila hatte Alya wirklich vollkommen unter ihrem Willen. Marinette hat Mühe gegen die Tränen zu kämpfen. Wie konnte Alya sie gerade so darstellen. Wieso tat ihre ehemalige Freundin das.
„Gabriel, schön dich zu sehen!“, verhindert Caline Bustiers Stimme, dass etwas weiteres gesagt wird. Gabriel blickt sofort in die Richtung der Stimme. „Caline, wie geht es dir?“, fragt der Designer sanft. Sofort bemerkt er, dass sie Trauer trägt. „Oh naja, die Nacht war kurz und wenig erholsam. Aber meine Güte was ist denn mit dir passiert. Hast du dich geprügelt?“, möchte die Blonde wissen. „Das ist eine längere Geschichte!“, lächelt der Ältere schief. Caline tritt zu ihm und bemerkt da auch Marinette. „Ah Marinette, fühlst du dich schon gut genug um wieder am Unterricht teil zu nehmen?“, fragt die Lehrerin. „Ja, Madame Bustier. Ich möchte heute versuchen wieder am Unterricht teil zu nehmen!“, nickt Marinette. „Du bist dir sicher, dass du das schaffst?“, hackt die Blaugrünäugige Lehrerin nach. „Ich weiss es nicht, aber ich möchte es versuchen!“, versucht Marinette sich an einem Lächeln. Natürlich war Caline das Schniefen von Lila nicht entgangen. „Lila, was ist mit dir?“, wendet sie sich an das Mädchen. „Nichts!“, nuschelt diese. „Lila, warum lügst du. Sag doch einfach das Marinette dir deine Zukunft ruiniert hat. Weil sie wieder irgendwelche Lügen erzählt hat!“, begehrt Alya auf. „Hast du gehört wie Marinette Lügen erzählt hat?“, möchte Madame Bustier wissen. „Nein, aber warum sonst sollte Monsieur Agreste, Lilas Vertrag auflösen?“, kommt es von der Braunhaarigen. „Wie bitte? Gabriel stimmt das?“, wendet sie sich an den Designer. „Nun Mademoiselle Dupain-Cheng hat nichts damit zu tun, dass Mademoiselle Rossis Vertrag aufgelöst wird. Es gab leider in letzter Zeit immer mehr Beschwerden, von anderen Models und auch von Fotografen, bezüglich Mademoiselle Rossis Verhalten während der Fotoshootings!“, erklärt Gabriel. „Mhm, nun Alya, du solltest dich bei Marinette entschuldigen. Wie du hörst hat sie nichts damit zu tun!“, erklärt Caline ihrer Schülerin. „Oh ich bin sicher sie hat etwas damit zu tun. Aber da Monsieur Agreste mit Ming Na Wen befreundet ist, die mit Marinettes Onkel verlobt ist, würde er sicher nicht zugeben, dass es wegen Marinette ist!“, erklärt Alya. „Das glauben sie doch nicht wirklich?“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Sie sollten ruhig sein. Sie sind der Neffe eines Kinderschänders!“, schnauzt Alya. Caline lassen diese Worte blass werden. Sofort fangen die Hände der Blonden an zu zittern und sie hat Mühe die Tränen zurück zu halten. Erinnerung an das dreckige Grinsen von Aaron Grassette, während der Gerichtsverhandlung, drängen an die Oberfläche. „Es reicht Alya!“, fährt sie ihre Schülerin an. Gabriel schiebt Marinette leicht zu Adrien und legt seine rechte Hand dann an Calines Oberarm. „Caline, lass es. Sie weiss doch gar nicht was sie da sagt!“, bittet er sanft. Caline dreht ihm ihr Gesicht zu und die Tränen beginnen über ihr Gesicht zu laufen. „Oh Caline!“, damit zieht er sie zu sich. Sofort schlingt sie ihre Arme um ihn und er legt seinen rechten Arm behutsam um sie. Caline kann die Schluchzer nicht zurückhalten. „Verschwinden sie!“, wendet Gabriel sich an Alya und Lila. Schnell suchen die Beiden das Weite. „Was meinte Alya mit ihren Worten?“, wagt Nino zu fragen. „Nun ihre Freundin steckt ihre Nase in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen. Aber es stimmt leider, Aaron Grassette ist mein Onkel!“, seufzt Gabriel. Er spürt Nathalies Hand an seiner rechten Schulter.

Da kommen Madame Mendeleiev, Direktor Damocles und Madame Roux auf sie zu. „Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur, Marinette, Adrien, darf ich fragen was mit Madame Bustier ist?“, bittet Madame Roux zu wissen. „Ich nehme an, sie weissen das heute Philippe Bustiers Todestag ist. Eine der Schülerinnen hat einen unpassenden Kommentar gemacht, welcher die Erinnerungen an das damals geschehene sehr heftig wieder hochgeholt hat!“, erklärt Gabriel bedacht. „Der neunzehnte Todestag, wenn ich mich nicht irre?“, hackt Roux nach. Gabriel nickt nur. „Darf ich fragen, was diese Schülerin gesagt hat?“, möchte Madame Roux hören. „Alya steckt ihre Nase leider sehr gerne in Dinge, die sie nichts angehen. Sie hat Aaron Grassette erwähnt und das war einfach gerade zu viel!“, nuschelt Caline und drückt sich von Gabriel weg. Sofort zieht er ein Taschentuch aus der Hosentasche und reicht es ihr. „Du und deine Stofftaschentücher!“, schüttelt die Jüngere den Kopf, nimmt es aber entgegen. Schnell trocknet sie ihre Tränen. „Nun ich kann ihnen eine gute Nachricht überbringen. Aaron Grassette wurde letzte Nacht verhaftet und er wird vor Gericht gestellt werden!“, erklärt Madame Roux. „Wirklich?“, kommt es hoffnungsvoll von Caline. „Ja genaueres wollte Officer Raincomprix mir leider nicht sagen. Aber schon nur, dass er wieder in Haft ist, ist beruhigend!“, nickt die Beamte.
„Nun Monsieur Agreste, darf ich nach dem Ursprung ihrer Verletzungen fragen?“, wendet sie sich direkt an den Platinblonden. „Stimmt, die Antwort schuldest du mir auch noch!“, stemmt Caline die Hände in die Hüften. Gabriel blickt stumm auf die Blonde Lehrerin. „Da er sich eher die Zunge abbeissen wird, als es zu erzählen!“, beginnt Nathalie seufzend. „Er war so dumm sich auf ein Treffen mit Aaron Grassette ein zu lassen. Er kann froh sein, dass Marinette das mitbekommen hat und Cat Noir darum bat auf Gabriel aufzupassen!“, erklärt die Assistentin weiter. „Du hast was? Dir hätte sonst was passieren können. Du weisst doch, was für ein Monster er ist. Du hast uns doch immer gesagt, wir sollen uns von ihm fernhalten!“, flüstert Caline. Ja das hatte er. Er hatte ihnen nie gesagt warum, aber er hatte ihnen gesagt, dass sie sich von Aaron fernhalten sollten. „Was hätte ich sonst tun sollen? Zulassen das er Adrien oder Marinette dasselbe antut, was er Philippe und so vielen andern angetan hat? Das konnte ich nicht!“, murmelt der Designer und blickt zu Boden. „Er hat dir gedroht?“, fragt Caline sanft und greift nach seiner rechten Hand. Gabriel kann nur nicken. „Warum bist du nicht zur Polizei gegangen?“, möchte sie wissen. „Hat damals ja schon richtig viel gebracht!“, schnaubt er verächtlich. „Wie meinen sie das?“, will nun Madam Roux wissen. Das bringt Gabriel dazu seinen Blick zu heben. „Das ich mehrfach bei der Polizei war, weil er Kinder missbraucht hat, aber niemand mir zugehört hat. Elizabeth Leclerq war genauso ein Opfer von Aaron wie Philippe Bustier. Ich war Vierzehn als ich sie in seiner Wohnung gefunden habe. Er hat nur gelacht und ist gegangen. Die Polizisten haben mich ausgelacht, die Lehrer haben mich einen Lügner genannt. Meine Eltern und Grosseltern wollten mir nicht einmal zuhören, weil ich ja nur ein Traumatisierter Junge war, der wenige Wochen zuvor seine Schwester verloren hatte!“, kommt es trocken über Gabriels Lippen. „Sie waren mehrfach bei der Polizei?“, hackt Roux nach. „Ja war ich. Die Information findet sich auch in den Gerichtsakten!“, greift er nach seinem linken Ellenbogen. Gerne hätte er die Arme verschränkt, aber das ging mit der Orthese nicht. „Philippe haben sie auch nicht zugehört, erst als er sich umgebracht hat, da haben die Leute plötzlich zugehört und etwas unternommen!“, nickt Caline. „Darum bist du mir und Gina am Donnerstag fast an die Kehle gesprungen oder?“, will Caline wissen. „Das hat nichts miteinander zu tun. Auch wenn ich schockiert bin, dass du und Tom zu genauso ignoranten Menschen geworden seid, wie die Erwachsenen, die uns damals nicht zugehört haben. Gerade von euch beiden hätte ich etwas anderes erwartet. Gina und Roland waren die Einzigen, die wenigstens versucht habe zuzuhören!“, erklärt Gabriel. „Du bist derjenige, der damals nach dem Gerichtsprozess einfach verschwunden ist!“, erwidert Caline. „Ja, weil ich die Chance hatte Ming Na Wen nach Shanghai zu begleiten, als ihr Attaché!“, erklärt er. „Das hast du uns nie gesagt!“, stellt Caline fest. „Ich hatte meine Gründe!“, erklärt er leise.

„Findet heute noch Unterricht statt?“, erklingt da Chloés Stimme. Die ganze Klasse, ausser Nino, Adrien und Marinette, die schon da sind, kommt auf die Gruppe zu. „Natürlich, ich komme schon!“, erklärt Caline mit einem Blick auf ihre Uhr. „Was genau ist hier los und warum sieht Monsieur Agreste aus, als hätte er sich mit dem Falschen angelegt?“, fragt Juleka unsicher. „Weil er das hat!“, schnauzt Alya. „Alya, das ist kein vernünftiges Benehmen!“, schimpft Madame Bustier. „Was ich sage doch nur die Wahrheit. Er hat sich mit dem Kinderschänder Aaron Grassette angelegt. Durch meinen Attachée Job war ich gestern nach den Ereignissen vor Ort!“, erklärt Alya. „Wirklich?“, Caline blickt besorgt zu Gabriel. „Papa hat gesagt, dass sie ihm auf die Nerven gegangen ist!“, schnaubt Sabrina. „Ladybug, Cat Noir und Mayura haben Monsieur Agreste gerettet!“, erklärt Alya weiter. „Echt du hast Mayura gesehen? Wie war sie so? Hawk Moth schient echt Respekt vor ihr zu haben!“, will Juleka sofort wissen. „Du meinst wegen seiner Worte nach dem Angriff am Samstag? Naja, sie wirkt eher wie der Mütterliche Typ, nicht wie die Domina, als die Hawk Moth sie dargestellt hat!“, gluckst Alya. Gabriels Augenbraue wandert in die Höhe. Wo hatte er Mayura als Domina dargestellt? „Dann haben sie andere Dinge aus seinem Mund gehört als ich. Wo hat er sie als Domina dargestellt?“, hackt Gabriel also nach. „Naja, sie hat schon recht. Als er meinte sie würde ihn ans Bett ketten, wenn sie von seinen Verletzungen und seinem Leichtsinn erfährt, das lässt sie schon etwas wie eine Domina wirken!“, grinst Nathalie über beide Ohren. Gabriel kann seine Assistentin nur anstarren. Auch die Schüler blicken zu ihr. Sie wagt es auch noch ihn frech anzuzwinkern. „Heisst Hawk Moth und Mayura haben was am Laufen? Iiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhh“, kommt es von Lila. „Lila, die beiden sind Erwachsen. Was daran ist Iiihh? Ist es auch Ekelig, dass deine Eltern sich lieben oder wenn allgemein jemand, jemand anderen liebt?“, will Marinette wissen. „Sie sind böse und sorry aber absolut unstylish!“, erklärt Lila. „Sie sind nicht böse. Sie kämpfen auf derselben Seite wie Ladybug und Cat Noir!“, seufzt Marinette. „Mayura glaub ich das ja noch fast, aber bei Hawk Moth nein!“, erklärt Alya. „Wie war Mayura so?“, will Juleka hören. „Naja, nett? Sie wirkte sehr direkt und geradlinig. Aber sie war auch sehr sanft und führsorglich!“, erklärt Alya. „Echt? Wow!“, leuchten Rose Augen. „Naja, wäre es nicht so, würde Hawk Moth sie sicher nicht so sehr schätzen. Ich hatte bisher nur mit ihm zu tun, aber er redet nur gut über sie. Ausser natürlich er wird verletzt und muss damit rechnen, dass sie ihm an die Kehle springt. Ladybug stellt sich da anscheinend immer auf Mayuras Seite!“, kichert Chloé.
„Wurde der Kinderschänder verhaftet?“, wechselt Alix das Thema. „Ja Papa hat ihn verhaftet. Anscheinend werden auch alle alten gemeldeten Fälle noch mal unter die Lupe genommen, um zu garantieren, dass er nie wieder freikommt!“, nickt Sabrina. „Was heisst alle alten Fälle?“, will Kim wissen. „Sabrinas Vater hat in der Nacht etwas von 42 gemeldeten Fällen gesagt und das Grassette nur acht nachgewissen werden konnten. Aber er meinte es gäbe auch ungemeldete Fälle!“, kommt es schnell von Alya. „Ungemeldete Fälle?“, will Madame Roux wissen. „Das ist nicht unüblich, viel Opfer von Vergewaltigungen schämen sich dafür und melden es nicht!“, erklärt Sabrina. „Die Familie von Grassette hätte doch etwas merken müssen!“, kommt es da von Myléne. „Die Menschen sind gut darin, Dinge zu ignorieren die Unangenehm sind. Viel würden es eher Verleugnen als den Tatsachen ins Auge zu sehen!“, stellt Gabriel fest. „Das sollen wir glauben?“, will Alya wissen. „Sie hören wohl nie zu. Ich habe es ihnen am Samstag schon gesagt, die meisten Vergewaltiger kommen ungeschoren davon. Das einfach nur weil unsere Gesellschaft lieber den Opfern die Schuld gibt. Zudem wenn Jugendlich einen Mann, der schon so gut wie der neue Bürgermeister von Paris ist, beschuldigen sie Vergewaltigt zu haben, wer würde das schon glauben wollen?“, fragt Gabriel. „Die Eltern der Kinder?“, kommt es leise von Rose. Damit bringt sie Caline zum Lachen. „Was ist so witzig?“, will Alya wissen. „Ganz einfach mein Bruder war ein Opfer von Grassette. Er war siebzehn. Unsere Eltern haben ihm gesagt er soll aufhören zu lügen. Die Polizisten haben ihn ausgelacht, als er sich dort Hilfe holen wollte. Nur der Arzt, zu dem Gabriel ihn gebracht hatte, der hat zugehört und es auch geglaubt. Gina und Roland Dupain haben gemerkt das etwas nicht stimmt. Nur hatte mein Bruder zu grosse Angst es ihnen zu sagen. Angst Grassette könnte mich auch anfassen. Darum hat er sich schlussendlich umgebracht!“, kommt es absolut monoton über Calines Lippen. „Was?“, keucht Rose. „Es ging vielen seiner Opfer so. Er war ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft. Der Sohn eines Sternekochs, des Besitzers des Grassettes. Ein Politiker durch und durch, der jeden von sich überzeugen konnte. Niemals hätte jemand vermutet was für ein Monster er war!“, schnaubt Gabriel. „Wirklich niemand wollte den Opfern glauben?“, fragt Sabrina nach. „Nur einer, ein junger Arzt. Er hat die meisten Fälle dokumentiert und beim Prozess gegen Grassette ausgesagt. Erst als diese Richterin in der Wohnung stand. Eine Stunde nach dem Selbstmord meines Bruders, da glaubte es jemand. Diese Frau war ein Stammgast des Grassettes und sie hat Aaron hinter Gitter gebracht!“, seufzt Caline. „Das ist aber unüblich. Richter kommen nicht einfach so zu Tatorten!“, merkt Sabrina an. „Nein normalerweise nicht, aber sie schuldete mir einen Gefallen. Ich hatte sie angerufen, bis heute wusste das niemand ausser ihr und mir!“, erklärt Gabriel. „Wie alt waren sie damals?“, will Juleka wissen. „Caline war fünfzehn und ich siebzehn!“, hält er sich kurz. „Was ist damals passiert?“, wagt es Chloé zu fragen. „Wollen sie das wirklich hören?“, will Caline heiser wissen. Gabriel berührt sanft ihren Unterarm. Er wusste, dass sie es nicht erzählen wollte. Caline blickt zu ihm und sofort rinnen wieder Tränen über ihre Wangen. „Ich schaff das nicht!“, nuschelt sie und tritt direkt zu ihm um ihre Arme um seine Taille zu schlingen und ihr Gesicht an seiner Brust zu verbergen. Behutsam legt er seinen rechten Arm schützend um sie. „Madame Bustier?“, fragen alle Schüler synchron.
„Heute vor neunzehn Jahren hat Philippe Bustier sich das Leben genommen!“, fängt Gabriel unsicher an. Sofort hören ihm alle aufmerksam zu. „Drei Tag davor hat Aaron Grassette ihn vergewaltigt. Niemand wollte ihm glauben und als er den Mut gefunden hatte es seinem Besten Freund Tom Dupain und dessen Eltern zu erzählen, wurde das Gespräch durch Aaron Grassettes erscheinen unterbrochen. Danach schaffte er es nicht mehr ihnen etwas zu sagen. Er ging nachhause. Schrieb einen Abschiedsbrief. Darin flehte er darum, dass seine Schwester und seine Freunde vor diesem Monster beschützt werden müssten. Er flehte darum, dass Grassette dafür büssen sollte, was er ihm und so vielen anderen angetan hatte!“, hier stockt Gabriel kurz. Nach einem Räuspern fährt er fort. „Am nächsten Morgen wartete er, bis seine Eltern gegangen waren. Caline war noch in der Wohnung. Er bat sie um Vergebung, dass er sie nicht beschützen könne, dass er zu schwach dafür wäre. Dann gab er ihr den Brief und hat sich vor ihren Augen die Pulsadern aufgeschnitten!“, hier unterbricht ihn das nach Luft japsen der Jugendlichen. „Ich muss etwa fünf Minuten später dazu gekommen sein. Sie hielt ihn in ihren Armen und weinte. Flehte jemand solle ihn retten. Ich rief die Dupains und die Polizei an. Dann versuchte ich ihm die Arme abzubinden. Danach kniete ich mich zu Calien und hielt sie einfach fest. Es dauerte dreissig Minuten bis Tom und seine Eltern kamen. Gina hat sofort versucht Philippe zu retten, aber es war zu spät, sein Herz schlug schon längst nicht mehr. Ich schob Caline in Toms Arme und machte einen weiteren Anruf. Ich rief die Richterin Eileen Moreau an. Sie traf zusammen mit der Polizei ein. Zwanzig Minuten nach den Dupains. Der zuständige Polizeichef wurde entlassen und bekam eine Haftstrafe von vier Jahren für unterlassene Hilfeleistung. Moreau sorgte dafür das Aaron in Untersuchungshaft kam. Fast vier Monate später wurde er zu Lebenslanger Haft mit nachfolgender Sicherheitsverwahrung verurteilt!“, erklärt Gabriel ruhig. Deutlich spürt Caline das Zittern des Designers und schmiegt sich noch enger an ihn. Auch Nathalie hatte es bemerkt und legt ihre Hand sanft an den Unteren Rücken des Designers. „Sie sagten, sie haben ihren Namen auf legalem Weg von Gabi Grassette zu Gabriel Agreste geändert. Wie?“, will Alya wissen. „Ich bat Richterin Moreau darum und sie kümmerte sich um alles nötige. Am selben Tag als Aaron verurteilt wurde, wurde mein Name geändert ohne, dass die Öffentlichkeit es mitbekam!“, zuckt er die Schultern.

Caline löst sich langsam von Gabriel. „Woher weisst du wie er früher hiess?“, verlangt sie von dem Mädchen zu wissen. „Lilas Tante, Céline Leclerq hat es mir gesagt. Sie meinte auch das ich den Namen Grassette Googeln soll, so bin ich auf die Verbindung zu Aaron Grassette dem Kinderschänder gestossen!“, erklärt Alya leise. „Céline war schon immer ein unausstehliches Stück Scheisse!“, knurrt Caline. Gabriel muss sich das Lachen verbeissen. „Das solltest du vor deinen Schülern aber eigentlich nicht laut aussprechen!“, wagt er es zu sagen. „Sorry, aber ich bin immer noch sauer auf sie. Sie hat MEINEM FESTEN FREUND in die Hose gefast und als er ihr eine geknallt hat, hat sie behauptet er hätte sie Vergewaltigt!“, schnauzt sie ihn an. „Ich weiss, ich war schliesslich besagter fester Freund, erinnerst du dich?“, grinst er über die Blicke der Schüler. Caline hebt die Augenbraue und gibt ihm diesen ‘was ist daran witzig’ Blick. Nathalie muss blinzeln, Gabriel war mit der Lehrerin seines Sohnes zusammen gewesen? Wann war das gewesen und konnte es sein, dass er noch Gefühle für sie hatte oder sie für ihn? „Papa du und Madame Bustier wart mal zusammen?“, kommt es ungläubig von Adrien. „Ja“, nickt er nur zu seinem Sohn. Nathalie kann nicht anders als die Augenbraue anzuheben. „Warum hast du dann mit ihr Schluss gemacht? Sie ist doch viel heisser als Maman!“, entweicht es Adriens Lippen bevor er sich die Hand vor den Mund schlägt. Nathalie muss sich das grinsen verbeissen. Gabriels Blick auf Adriens Aussage war aber auch zu köstlich. „Ich muss dich korrigieren. Ich habe deinen Vater abserviert nicht er mich. Aber danke für das Kompliment!“, gluckst Caline. „Sie waren mit Adriens Vater zusammen und haben ihn abserviert?“, möchte nun Kim wissen. „Ja, das habe ich doch gerade gesagt oder nicht?“, erwidert die Lehrerin. „Warum haben sie ihn abserviert?“, will Alya wissen. „Darf ich?“, fragt sie an Gabriel gewandt. „Ich wüsste nicht was es mich stören sollte!“, brummt er nur. „Also wir waren anderthalb Jahre zusammen!“, fängt Caline an. „Das stimmt nicht, es waren ein Jahr, sieben Monate, zwei Wochen und drei Tage!“, korrigiert Gabriel ohne überhaupt darüber nachzudenken. Auf diese Aussage hin zieht Nathalie die Augenbrauen zusammen. Warum wusste er so genau, wie lange er mit dieser Frau zusammen gewesen war? „Will ich wissen, warum du das so genau weiss?“, hackt Caline nach. Gabriel schüttelt nur knapp den Kopf. „Also ich musste feststellen, dass es da plötzlich eine Frau gab die mein Interesse geweckt hat und nach dem ich mit ihr rumgemacht hatte, habe ich mit Gabriel Schluss gemacht!“, erklärt Caline schlicht. „Was, sie haben meinen Vater betrogen?“, hackt Adrien nach. Nathalie blickt die Lehrerin nur überrascht an. „Ich habe nur rumgemacht, das zählt noch nicht als betrügen!“, verschränkt Caline die Arme. „Ansichtssache!“, merkt Gabriel an. „Hast du dich betrogen gefühlt?“, will sie wissen. Gabriel blickt kurz zu Boden und dann wieder in ihre Augen. „Nein, du warst ehrlich zu mir und hast es mir gesagt. Warum sollte ich mich da betrogen gefühlt haben?“, fragt er nach. „Warum sagst du denn es ist Ansichtssache?“, will sie wissen. „Weil es genau das ist. Emilie ist schon nur an die Decke gegangen, wenn ich einer anderen Frau hinterher geschaut habe!“, gibt er zu. „Du hast in deiner Ehe anderen Frauen nachgeschaut, ehrlich dafür hättest du bei mir eine kassiert!“, stellt Caline fest. „Ich bin Designer was erwartest du? Das ich nicht auf Kleider und Silhouetten achte? Dann wäre ich ein miserabler Designer. Ausserdem appetitholen darf man sich doch, solange zuhause gegessen wird!“, zwinkert er leicht. „Du bist immer noch so unmöglich wie damals!“, seufzt Caline.
„Stopp zu viel Info!“, keucht Nino. „Wir sollten zum Unterricht ab ins Klassenzimmer mit euch!“, weisst Caline ihre Schüler an. „Gabriel, Mademoiselle Sancoeur wir sehen uns!“, damit scheucht die blonde Lehrerin ihre Schüler los. Auch Damocles und Mendeleiev verschwinden zur Schule.
„Monsieur Agreste, hätten sie Zeit für einen Kaffee? Ich müsste noch einige Dinge von ihnen wissen, damit noch vor Ende der Woche die Vormundschaft für Marinette auf sie übertragen werden kann!“, möchte Madame Roux wissen. „Natürlich, nicht weit von hier ist ein nettes Café, setzen wir uns doch dort hin!“, nickt er. Nathalie hängt sich sanft bei ihm ein und sie gehen zu dritt zu dem Café. Dort setzen sie sich auf die Terrasse und bestellen beim Kellner ihre Getränke.
„Also es sind nur ein paar Unklarheiten, die noch geklärt werden müssen!“, erklärt Madame Roux als sie ihre Getränke bekommen haben. „Was für Unklarheiten?“, möchte Gabriel wissen. „Nun sie sind Witwer, das stimmt oder?“, möchte sie hören. „Ja, ich bin verwitwet. Seit Mittwoch offiziell. Davor galt Emilie als verschwunden!“, nickt der Designer. „Gut, sie denken, sie können Marinette das bieten, was sie braucht?“, kommt die nächste Frage. „Ich hoffe es. Ich versuche mein Bestes, damit sie sich bei uns wohl und sicher fühlt!“, erklärt er. „Sie und Adrien haben davor alleine gelebt?“, will die Blonde wissen. „Nein, Nathalie lebt schon seit dreizehn Jahren bei uns. Angefangen hat sie damals eigentlich als Emilies Assistentin, aber als es Probleme mit dem Kindermädchen gab, übernahm sie es sich um Adrien zu kümmern, wenn ich bei Terminen war. Als Adrien älter wurde und keine ständige Betretung mehr brauchte, begann Nathalie mich als meine Assistentin zu unterstützen. Einige Zeit hat sie es auch übernommen Adrien zuhause zu unterrichten. Jetzt ist sie Hauptsächlich noch meine Assistentin, aber auch eine wichtige Bezugsperson für Adrien und eine enge und gute Freundin für mich!“, erklärt der Grauäugige. „Ich verstehe, also zählt Mademoiselle Sancoeur zur Familie?“, möchte Roux wissen. „Ja, es ist auch so, sollte mir etwas zustossen würde Nathalie zu Adriens Vormund werden. Wenn Gina und Monsieur Cheng einverstanden sind, würde ich dies auch für Marinette so handhaben!“, bestätigt er. „Adrien hat doch noch eine Tante oder?“, hackt Roux nach. „Ja Amelie, sie ist eine wundervolle Person, aber sie lebt in London und ich möchte meinem Sohn nicht zumuten von seinen Freunden weggerissen zu werden!“, erläutert er ihr. „Verständlich. Sie sehen sich auch dazu in der Lage sich, im schlimmsten Fall, auch alleine um Adrien und Marinette zu kümmern?“, will die Beamte von Nathalie wissen. „Natürlich. Gabriel und ich haben das abgesprochen. Adrien ist ein wundervoller Junge und ich kenne ihn von klein auf. Marinette ist ein so nettes Mädchen und sie braucht Stabilität!“, erklärt Nathalie sanft. „Darum geht sie heute schon wieder zur Schule?“, möchte Roux hören. „Wenn wir sie gelassen hätten, wäre sie schon letzten Dienstag wieder zur Schule gegangen. Aber das fanden wir zu früh. Dadurch das wir gemerkt haben, wie schwer es ihr fällt alleine zu sein, denken wir die Schule könnte ihr guttun. Sollten wir aber etwas anderes feststellen, werden wir Madame Bustier sofort mitteilen, dass wir Marinette doch noch länger zuhause behalten!“, erklärt Gabriel wieder. „Wie meinen sie, es fällt ihr schwer alleine zu sein?“, wundert sich die Blonde. „Genau so, sie sucht die Nähe zu uns und Adrien schon automatisch. Ob bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle. Am Dienstag zum Beispiel hatte ich eine Videokonferenz, danach kam sie zu mir. Wenige Minuten nach dem Nathalie wegen einem Termin das Haus verlassen hat. Sie hat sich gesetzt und sich mit ihren Skizzen beschäftigt, während ich gearbeitet habe. Die Morgende hat sie allgemein meist bei mir verbracht. Nachmittags hat sie meist mit Adrien Hausaufgaben gemacht. Nachts sucht sie meist Adriens Nähe. Manchmal fragt sie ob er bei ihr schläft und manchmal geht sie zu ihm, wenn sie in der Nacht wach wird!“, erklärt er. „Mhm, es ist nicht ungewöhnlich. Ihr fehlen die bekannten Geräusche und Gerüche!“, nickt Roux. „Was mir aber auch noch aufgefallen ist, sobald Aussenstehende dabei sind, verhält sie sich anders. Viel zurückhaltender und viel vorsichtiger, teilweise auch distanzierter!“, merkt Nathalie an. „Nun ich hatte ausser, als sie geflüchtet ist auch den Eindruck das sie sehr scheu ist!“, nickt Madame Roux. „Nathalie hat recht, wenn nur wir oder ihr nahestehende Personen dabei sind, ist sie viel offener und auch mutiger. Sie kommt mehr aus sich heraus!“, stimmt Gabriel Nathalie zu. „Nun wenn sie ihnen gegenüber offener ist, ist das schon ein gutes Zeichen. Das heisst sie vertraut ihnen. Das ist wichtig!“, nickt Madame Roux. So stellt die Beamtin noch duzende weitere Fragen die Gabriel und Nathalie ihr beantworten.
„Damit wäre für mich alles geklärt. Ich würde Monsieur Cheng und Madame Dupain informieren und dann am Mittwochmorgen mit den Papieren vorbeikommen!“, erklärt Roux als sie alle Informationen hat und steht auf. „Natürlich, dann sehen wir uns am Mittwoch Madame Roux!“, verabschiedet Gabriel die Dame. Nathalie nickt zum Abschied nur.

Im Klassenzimmer setzen sich alle ausser Marinette an ihren Platz. Marinette beisst sich unsicher auf die Unterlippe. „Nun Schüler, wir werden nächste Woche noch einen neuen Schüler bekommen, darum werde ich die Sitzordnung etwas ändern. Alya du setzt dich bitte neben Lila. Adrien, Nino ihr rutscht eine Reihe nach hinten. Marinette du setzt dich an Adriens bisherigen Platz und der neue Schüler wird sich dann an den freien Platz neben dir setzen!“, weisst Madame Bustier sofort an. Marinette war dankbar so weit wie nur möglich von Alya und Lila weg zu sitzen. Als Adrien und Nino also ihre neuen Plätze eingenommen haben, setzt sie sich auf den ihr zugewiesenen Platz.
„Madame Bustier, wer wird dieser neue Schüler sein?“, möchte Alya wissen. „Das erfahrt ihr nächste Woche Alya. Ich darf euch jetzt nicht mehr dazu sagen!“, erklärt die Lehrerin. So fängt der Unterricht an und verläuft auch ruhig. Bis die Pause beginnt. Alya und Lila fangen sofort an darüber zu diskutieren, was Marinette Monsieur Agreste wohl für Lügen erzählt hatte. Marinette steht einfach auf und geht zu Toilette. Sie wollte nicht hören, wie ihre ehemals beste Freundin schlecht über sie sprach.
„Hey Kleines hör gar nicht hin. Diese Lila ist einfach ein Miststück!“, versucht Plagg sie zu trösten. Tikki war immer noch wütend auf Marinette und lieber bei Adrien. So hatte Plagg beschlossen es sich in Marinettes Tasche bequem zu machen. „Was Lila sagt interessiert mich auch nicht, aber es tut so weh wie Alya über mich redet. Ich hätte ihr beinahe erzählt, dass ich Ladybug bin, weil mich die Last zu erdrücken drohte. Dann fing die ganze Sache mit Lila an und ich begriff, dass ich Alya nicht so vertrauen kann, wie ich es mir gewünscht hatte!“, schluchzt Marinette leise. Sofort schwebt Plagg zu ihrer Wange und schmiegt sich dagegen. „Ach Kleines!“, seufzt der Katzenkwami. „Ich weiss nicht, vielleicht hätte ich die Woche doch noch abwarten sollen. Ich fühl mich gerade völlig überfordert und überreizt!“, murmelt Marinette. „Du weisst, du musst es nur sagen. Adriens Papi wird dich sicher zuhause bleiben lassen. Er hatte es ja vorgeschlagen!“, grinst der Kwami. „Ich weiss, aber Onkel und Grand-mère würden sich sorgen und dann darf ich vielleicht doch nicht hierbleiben!“, schnieft die Blauhaarige. „Oh du machst dir viel zu viele Gedanken. Der Unterricht geht gleich weiter du musst dich entscheiden!“, seufzt Plagg. „Ich zieh es durch, ich will ihnen nicht noch mehr Angriffsfläche bieten!“, damit wendet Marinette sich um und verlässt die Toiletten. Sofort sieht sie Lila oben an der Treppe stehen. Sie musste an ihr vorbei, wenn sie ins Klassenzimmer wollte. So strafft Marinette sich und steigt die Treppe hoch. Verwundert bemerkt sie Alya in der Nähe von Lila stehen, ihr Handy zum Filmen auf Lila gerichtet. Was hatten die Beiden vor.
„Du hast mir meine Zukunft ruiniert Marinette. Warum tust du das? Warum mobbst du mich und warum erzählst du lügen über mich?“, tritt die Braunhaarige ihr oben an der Treppe in den Weg. Marinette bleibt auf der obersten Stufe stehen. „Hast du nicht zugehört Lila, ich habe damit nichts zu tun. Ich habe Monsieur Agreste nichts erzählt. Und ihm auch keine Lügen aufgetischt. Madame Bustier hat ihm von den Zwischenfällen erzählt, als sie am Donnerstag mit einer Frau vom Jugendamt im Agreste Anwesen war!“, seufzt Marinette resigniert. „Das soll ich dir glauben? Du tust doch alles um mich schlecht zu machen. Du hast mich die Treppe runter gestossen, du hast mich bestohlen und du mobbst mich über Instagram!“, schluchzt Lila gespielt. „Lila geh mir bitte aus dem Weg. Ich fühl mich nicht gut und möchte mich im Klassenzimmer an meinen Platz setzen!“, erklärt die Blauhaarige. „Warum sollte ich Rücksicht nehmen? Dass tust du doch auch nicht. Willst du wissen wie es sich anfühlt so behandelt zu werden, wie du mich behandelst?“, verlangt Lila zu wissen. „Das Einzige was ich möchte, ist mich hinsetzen zu gehen!“, erwidert Marinette. Madame Bustier tritt gerade mit Amelie und Félix Fathom aus dem Schulleiterbüro. „Ach willst du das? Du hast meine Zukunft ruiniert!“, schreit Lila. „Lila ich höre sehr gut, du brauchst nicht zu schreien. Mach mir jetzt bitte Platz!“, seufzt Marinette und versucht an Lila vorbei zu gehen. „Das würde dir so passen!“, kreischt Lila und stösst Marinette mit beiden Händen an den Schultern nach hinten. Im selben Moment kommen Adrien und Nino aus dem Klassenzimmer. Marinette versucht noch sich abzufangen, tritt aber ins Leere und stürzt die Treppe runter. Ein spitzer Aufschrei entkommt ihren Lippen. Dabei überschlägt sie sich mehrfach. Nach dem sie unten an der Treppe zum Liegen kommt, kugelt sie sich so klein zusammen wie ihr nur möglich ist.
„Marinette!“, schreit Adrien und rennt sofort los. Lila stösst er einfach beiseite, dass sie auf ihrem Hintern landet. Madame Bustier eilt erst zu Alya nimmt ihr das Handy weg und schickt sich das gemachte Video aufs Handy, bevor sie auch zu Marinette rennt. Amelie braucht einige Momente bevor sie auch die Treppe nach unten hechtet. „Félix ruf Gabriel oder Nathalie an, sofort!“, weist sie diesen über die Schulter an. „Marinette hast du dich verletzt?“, möchte Adrien wissen und möchte seine Hand auf ihren Arm legen. Marinette versucht der Berührung sofort zu entkommen. „Kannst du dich aufsetzen?“, fragt Caline ihre Schülerin sanft. Mit etwas Mühe schafft die Blauhaarige das, zieht aber schnell die Beine an die Brust und schlingt ihre Arme darum. „Ist sie verletzt?“, möchte Amelie wissen und kniet sich neben die Lehrerin und Adrien. „Marinette, bist du verletzt?“, möchte Caline wissen. Marinette zuckt nur die Schultern. Als Caline ihre Hand hebt weicht Marinette sofort zurück und ein Wimmern entkommt ihren Lippen. Mittlerweile waren ihre ganze Klasse und die Klasse von Luka, sowie Madame Mendeleiev und Direktor Damocles dazu gekommen.
„Madam Bustier was ist passiert?“, möchte der Direktor wissen. „Lila hat Marinette die Treppe runter gestossen!“, kommt es knapp über ihre Lippen und sie öffnet das Video auf ihrem Handy. So reicht sie dieses dem Direktor. „Haben sie das gefilmt?“, will er wissen. „Nein Alya hat das gefilmt, ich habe ihr nur das Handy abgenommen und mir das Video geschickt, damit sie es nicht einfach löschen kann!“, erklärt Caline.
„Mama, Onkel Gabriel und Nathalie sind auf dem Weg. Sie sollten in spätestens zehn Minuten da sein!“, tritt Félix neben seine Mutter. „Danke Félix!“, lächelt sie. „Madame Mendeleiev rufen sie bitte die Eltern von Mademoiselle Rossi und Mademoiselle Césaire an? Ich weiss nicht, wenn wir wegen Mademoiselle Dupain-Cheng verständigen müssen!“, bittet Damocles. „Gabriel Agreste, aber das hat Monsieur Fathom bereits getan!“, erklärt Caline. „Wieso Monsieur Agreste?“, wundert sich Damocles. „Weil er die Vormundschaft für Mademoiselle Dupain-Cheng übernimmt, da sie in Paris bleiben möchte!“, seufzt die blonde Lehrerin.
„Hey, Marinette hast du schmerzen, wurdest du verletzt?“, möchte Luka ihr eine Hand auf die Schulter legen, aber sie zuckt auch vor ihm davon. „Was hast du?“, möchte der Blauhaarige sanft wissen. Doch versucht Marinette sich nur noch kleiner zu machen. Sie war eine Last und bereitete allen nur Probleme. Genau das geht dem Mädchen durch den Kopf. „Lass es Luka. Was auch immer gerade ist, desto mehr wir drängen und versuchen, desto weniger wird sie es zulassen oder reden!“, seufzt Adrien. „Was sollen wir also machen?“, will Luka wissen. „Warten wir auf Papa und lassen ihr Platz. Ich weiss nicht warum, aber auch nach ihren Alpträumen macht sie bei ihm am ehesten auf!“, erklärt Adrien leise. „Bist du dir sicher?“, hackt Amelie nach. „Ja, Tante Amelie!“, nickt der Blonde. Sanft nimmt die Engländerin ihren Neffen in den Arm. „Dann hoffen wir, dein Vater beeilt sich wirklich!“, seufzt sie ergeben auf.

Chapter 27: Kapitel 26; Verletzungen

Summary:

Alte bekannte und Überraschungen.

Chapter Text

Kapitel 26; Verletzungen

„Gabriel bist du okay?“, möchte Nathalie wissen. Vorsichtig steht sie von ihrem Stuhl auf um sich, rechts von dem Designer, zu ihm auf die Bank zu setzen. „Ich bin müde und die Schmerzen machen es nicht besser!“, seufzt er und legt seinen Arm um sie. „Sollen wir nachhause?“, fragt Nathalie nach. Vorsichtig lehnt sie sich gegen ihn. „Nein, ich will in der Nähe der Schule bleiben. Falls etwas ist, möchte ich so schnell wie möglich vor Ort sein!“, erklärt er ehrlich. „Du machst dir Sorgen um Marinette und dass etwas passieren könnte!“, stellt sie fest. „Ja, gerade nach Mademoiselle Rossis Verhalten heute Morgen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie etwas Mieses durchziehen wird!“, bestätigt der Grauäugige. „Adrien ist bei ihr und auch Chloé und Sabrina haben ein Auge auf sie!“, erinnert sie ihn. „Ja ich weiss und Plagg und Tikki sind auch bei ihr. Trotzdem mache ich mir Sorgen!“, seufzt er. „Sie wird das schaffen und wenn wir merken, dass es ihr nach der Schule schlechter geht, behalten wir sie den Rest der Woche zuhause und sie kann es nächste Woche noch einmal versuchen!“, schlägt Nathalie vor. „Du hast recht. Ich hoffe einfach, dass Caline ein Auge auf alles hat!“, nickt er. „Du scheinst sie sehr zu mögen!“, murmelt Nathalie. „Ihr Bruder Philippe, Tom und ich, wir drei waren damals fast unzertrennlich!“, seufzt der Designer.
„Du warst mit ihr zusammen, wann war das?“, will Nathalie wissen und rutscht von ihm weg, um ihn richtig ansehen zu können. „Caline war gerade dreizehn geworden und ich war noch vierzehn, als wir zusammengekommen sind. Dann vier Monate nach dem Selbstmord meiner Mutter, da hat Caline mich um ein Gespräch gebeten. Sie erzählte mir von dieser jungen Frau mit der sie rumgemacht hatte und dass sie gemerkt hat, dass sie auf Frauen steht. Dass sie mich zwar immer noch liebe, aber nicht auf eine Romantische Art, sondern wie eine Schwester ihren Bruder liebt!“, erklärt er ihr ehrlich. „Und deine Gefühle für sie?“, verlangt Nathalie zu wissen. „Ich weiss nicht wann, aber auch meine Gefühle hatten sich verändert. Für mich war es okay. Meine Grosseltern und Calines Eltern haben ein Drama veranstaltet. Philippe hat zwei Wochen kein Wort mit Caline geredet, weil sie mir ja angeblich das Herz gebrochen hatte!“, erwidert er. „Deine Grosseltern haben ein Drama gemacht?“, hackt Nathalie nach. Seufzend greift der Designer nach ihrer Hand und verschränkt seine Finger mit den ihren. „Wir haben es ihnen gemeinsam gesagt. Sie gaben nicht Caline die Schuld, sie meinten es müsse meine sein. Grossmutter hat danach nie wieder mit mir geredet und Grossvater, ich habe ihn nie zuvor so wütend und enttäuscht gesehen. Noch nicht einmal als ich ihm sagte, dass ich eine Lehrstelle als Schneider angenommen hatte!“, erinnert er sich. „Wie war dein Verhältnis zu ihnen davor?“, fragt Nathalie besorgt nach. „Gut, sehr gut sogar. Gut sie wollten nichts davon hören, dass mein Onkel ein Kinderschänder ist. Aber ansonsten war das Verhältnis gut. Sie hatten gehofft, ich würde irgendwann das Restaurant übernehmen. Schon von klein auf wurde ich mit eingebunden. Anfangs bei den Vorbereitungsarbeiten, später beim Aufnehmen der Bestellungen. Irgendwann auch in der Küche. Einen Abend habe ich im Service oder als Sommelier gearbeitet und am nächsten in der Küche. Selbst als ich mit meiner Ausbildung angefangen hatte, habe ich ausgeholfen, wenn Not am Mann war. Nach dem Prozess meines Onkels wollten sie mich nicht mehr sehen. Sie haben mich aus ihrem Testament gestrichen. Trotzdem bin ich bei Beiden für die Beerdigungskosten aufgekommen!“, berichtet er leise. „Wann sind sie gestorben?“, fragt Nathalie nach. „Grossmutter ist sieben Monate nach dem Prozess gestorben. Ich habe sie nach dem Prozess vor ihrem Tod nicht mehr gesehen. Grossvater hatte Emilie noch kennengelernt. Ich war einmal mit ihr im Grassettes essen. Aber sie wusste nicht, dass mein Grossvater der Besitzer und Chefkoch war. Er konnte es sich aber nicht verkneifen zu sagen, dass Emilie eine schlechte zweite Wahl währe. Er mochte Caline sehr und hätte sich gefreut, wenn sie ein Teil der Familie geworden wäre. Er hatte eigentlich immer eine enorm gute Menschenkenntnis, nur bei seinem eigenen Sohn wollte er es nicht sehen. Emilie ist ihm beinahe an die Kehle. Es war unser erstes Date, mein Neunzehnter Geburtstag. Er hat mich normal behandelt. Zwei Wochen danach starb mein Grossvater an einem Herzinfarkt!“, antwortet er ehrlich. „Hat sie dich zur Beerdigung begleitet?“, wunder die Blauäugige sich. „Ich war nicht an der Beerdigung, ich konnte es nicht. Auch bei Grossmutter nicht. Ich bin nur für sämtliche Kosten aufgekommen!“, flüstert er und kämpft gegen die Tränen an. „Entschuldige!“, haucht Nathalie und rutscht wieder dicht zu ihm. Sofort schlingt er seinen Arm um sie und lehnt seine Wange an ihren Schopf. „Darf ich Fragen, wie deine Beziehung mit Caline war? Warst du glücklich mit ihr?“, möchte Nathalie sanft wissen. „Ich war sehr glücklich. Wir hatten eine sehr harmonische Beziehung und ausser dem was mein Onkel mir antat, konnte ich mit ihr über alles reden!“, lächelt er zart. „Habt ihr auch miteinander geschlafen?“, beisst Nathalie sich auf die Unterlippe. „Ja, sie war die Erste und Einzige vor Emilie, bei der ich es konnte. Es ist mir bei ihr sogar leichter gefallen, als bei Emilie. Ich weiss nicht, im Nachhinein hatte mein Grossvater vielleicht recht und Emilie war eine schlechte Wahl, aber ich habe sie geliebt!“, seufzt er. „Du hast nur mit ihr, Emilie und mir Sex gehabt?“, versichert sich Nathalie. „Ja und so schön es mit Caline auch war. Nichts ist so schön wie deine Berührungen und deine Nähe!“, haucht er und küsst sie auf die Schläfe. Überrascht blickt sie in seine Augen auf. „Wirklich?“, wispert sie unsicher. „Ich liebe dich mon Bijou!“, erwidert er nur und küsst sie sanft auf die Lippen. Gerne erwidert sie den Kuss. „Wir sollten das in der Öffentlichkeit vielleicht nicht tun!“, nuschelt sie und löst den Kuss. „Soll die Presse schreiben was sie will. Solange es für Adrien okay ist, werde ich meine Gefühle für dich sicher nicht verstecken!“, erklärt er sanft. Da klingelt sein Handy.
„Agreste“, nimmt er ab. „Onkel Gabriel, hier ist Félix. Mama und ich sind in der Francoise Dupont. Es gab einen Zwischenfall, Marinette war darin verwickelt!“, erklärt Félix eilig. „Was für ein Zwischenfall?“, hackt Gabriel nach. „Wir haben nicht alles mitbekommen, nur wie sie die Treppe runtergestürzt ist!“, gibt Félix zu. „Wir sind in spätestens zehn Minuten da!“, damit legt Gabriel auf und winkt dem Kellner. „Gabriel was ist? Du wirkst besorgt!“, möchte Nathalie wissen. „Es gab einen Zwischenfall in der Schule. Marinette war beteiligt!“, erklärt Gabriel und bezahlt die Getränke. „Was für ein Zwischenfall?“, flüstert Nathalie besorgt. „Sie ist anscheinend die Treppe runter gestürzt!“, damit stehen sie auf und eilen los.

„Geht bitte alle wieder ins Klassenzimmer. Alya, Lila ihr geht ins Schulleiter Büro!“, hören der Designer und seine Assistentin die Stimme von Madame Mendeleiev, als sie die Schule betreten. Gabriel sieht Marinette sofort in der Nähe der Treppe auf dem Boden zusammen gekauert. „Was ist passiert?“, wendet er sich sofort an Caline. „Sie es dir am besten selber an. Alya hat alles gefilmt!“, erklärt diese und reicht ihm ihr Handy.
„Oh Gott!“, entweicht es Nathalie als sie das Video sieht. Auch Gabriel wird etwas blasser. „Ist sie Verletzt?“, möchte er wissen. „Wir wissen es nicht, sie lässt sich von niemandem berühren und redet auch nicht!“, erklärt ihm Amelie. Immer noch hielt sie Adrien im Arm. Luka hielt Juleka und Rose fest. Félix steht mit Chloé und Sabrina daneben. Nathalie kniet sich schnell zu Marinette und möchte ihre Hand auf deren Schulter legen, doch weicht das Mädchen sofort zurück und wimmert wieder. „Hey, ich will doch nur sehen ob du verletzt wurdes!“, versucht Nathalie es. Doch Marinette schüttelt nur den Kopf. Mit einem Seufzen sinkt Gabriel genau vor ihr auf ein Knie. „Mademoiselle Dupain-Cheng, haben sie irgendwo schmerzen?“, möchte er sanft wissen. Er war sich sehr bewusst, dass jeder sie beobachtete. Schniefend hebt Marinette den Kopf. Schnell zieht Gabriel ein Taschentuch hervor und hält es ihr hin. Zögernd nimmt sie es ihm ab und versucht die Tränen weg zu wischen. Einen Moment wartet Gabriel noch und mustert ihre Haltung.
„Meine linke Schulter tut weh!“, flüstert die Halbchinesin dann kaum hörbar. „Darf ich die Schulter abtasten?“, bittet er. Kurz beisst sie sich auf die Unterlippe, nickt aber. Vorsichtig ändert Gabriel seine Position und legt seine rechte Hand auf ihre Schulter. Erst tastet er mit dem Daumen das Schlüsselbein ab. Dann mit den Fingerspitzen die Hinterseite der Schulter und den oberen Teil des Schulterblattes. Diese Berührung lässt sie leise wimmern. Gabriel tastet noch einen Moment vorsichtig weiter. „Nicht gebrochen, aber stark geprellt!“, stellt er erleichtert fest. „Sportsalbe hilft da am besten!“, bemerkt Amelie. Schliesslich hatte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Gabriel nickt nur. „Sonst noch irgendwo?“, möchte er von Marinette wissen. „Rippen rechts“, haucht sie. „Welche?“, fragt er behutsam nach. „Die Untersten!“, mit diesen Worten laufen wieder Tränen über ihre Wangen. „Darf Amelie sich das ansehen?“, möchte er wissen. Sofort schüttelt Marinette den Kopf. „Du kannst das doch auch abtasten!“, wundert Amelie sich. „Können tue ich es schon, aber die untersten Zwei sind gebrochen und mussten mit einer Metallplatte fixiert werden!“, seufzt er. „Also das die Metallplatte durchbricht ist fast unmöglich!“, stellt Amelie fest. „Darf ich es abtasten?“, wendet er sich wieder an Marinette. Sie zögert, nickt aber kaum merklich und streckt ihre Beine damit er an ihre Rippen kommt. Vorsichtig legt er seine Hand an die Rippen und übt mir den Fingern leichten Druck aus. Dabei lässt er seine Hand den Rippen bis zur Wirbelsäule folgen. Er kann keine Bewegung wahrnehmen. Kein weiterer Bruch. „Sieht auch nach einer Prellung aus!“, erklärt er und zieht seine Hand zurück. Sofort zieht sie die Beine wieder an die Brust und wimmert durch die Bewegung auf. „Wo noch?“, hebt der Designer eine Augenbraue. „Knie links!“, nuschelt sie. Seufzend löst er die Fixierung seines linken Unterarmes. „Was soll das werden? Du weisst das du den Arm nicht bewegen darfst!“, schnappt da schon Nathalie. Sie hatte sich wieder aufgerichtet und stand neben Madame Bustier. „Das ist mir bewusst, aber um ihr Knie abzutasten brauche ich beide Hände!“, erwidert er. „Könne sie das Bein bitte ausstrecken?“, bittet er Marinette. Langsam tut sie das, verzieht aber das Gesicht vor Schmerz. Behutsam legt er seine Hände an ihr Knie und tastet erst mit den Fingern die Kniekehle ab. Dann übt er leichten Druck auf die Kniescheibe aus und spürt sofort wie sie sich verschiebt. Marinette kann nicht anders als vor Schmerz zischend ein zu atmen. „Die Kniescheibe ist ausgerenkt. Das muss ich richten, je länger es so bleibt, desto schmerzhafter wird es!“, seufzt er auf. Marinette nickt nur. „Was war noch gleich ihre Lieblingsfarbe?“, hackt er nach. Marinette war von der Frage völlig verwirrt. „Vio…“, der Rest ihrer Antwort geht in einem Schmerzensschrei unter. „Scheisse was sollte das?“, keucht sie dann. Gabriel selbst hatte sich vor Schmerz auf die Unterlippe gebissen. Scheisse, war das gerade schmerzhaft für seine Schulter gewesen. „Ablenkung, sonst hätten sie ihre Muskeln angespannt und die Verletzung wäre nur noch schlimmer geworden!“, lächelt er entschuldigend.
„Woher hast du den Trick?“, will Amelie sofort wissen. „Gina hat mich immer irgendwelchen Mist gefragt, wenn sie mir etwas wieder einrenken musste!“, schmunzelt der Designer zu seiner Schwägerin. „Das heisst du hattest regelmässig etwas ausgerenkt?“, hackt sie nach „Regelmässig nicht, aber so alle drei bis fünf Monate kam das doch schon vor!“, gibt er zu. „Will ich wissen wie du das geschafft hast?“, will die Engländerin wissen. „Frag besser nicht danach!“, schüttelt er den Kopf und blickt wieder zu Marinette. „Meistens durch irgendeine Prügelei, er und Tom haben sich jede Woche mindestens einmal mit irgendwelchen anderen Typen geprügelt!“, lehnt Caline sich zu Amelie. Diese hebt nur eine Augenbraue und mustert ihren Schwager.
„War das alles oder noch etwas, das ihnen weh tut?“, fragt Gabriel bei Marinette nach. „Rechtes Fussgelenk!“, nuschelt sie. Seufzend greift er nach genanntem, direkt bemerkt er die bereits bestehende Schwellung. Vorsichtig und möglichst sanft tastet er das Gelenk ab. „Sie hatten wohl wirklich Glück oder einen verdammt guten Schutzengel. Der Knöchel ist nur verstaucht. Sie hätten sich bei dem Sturz deutlich schlimmer verletzen können!“, mit diesen Worten fixiert er seinen linken Arm wieder. „Danke“, nuschelt Marinette nur. „Ihr Knie und der Knöchel brauchen zwingend einen Stützverband!“, erklärt er ihr. „Marinette, ich weiss du kennst mich nicht wirklich, aber darf ich mich um die Verbände kümmern? Gabriel wird das mit seiner verletzten Schulter nicht wirklich machen können!“, bittet Amelie vorsichtig und kniet sich neben ihren Schwager. „Ich weiss nicht!“, nuschelt Marinette und beisst sich wieder auf die Unterlippe. „Mademoiselle Dupain-Cheng, Amelie ist eine ausgebildete Krankenschwester und weiss sehr genau was sie tut!“, seufzt Gabriel. „Okay!“, nuschelt Marinette. „Gut, gibt es ein Krankenzimmer hier?“, hackt Amelie nach. „Ich kann sie hinbringen, Marinette wird so vermutlich auch nicht laufen können!“, bietet Luka an. „Ob sie kann oder nicht, ohne Verband läuft sie nicht!“, stellt Amelie klar. „Marinette ist es okay, wenn ich dich trage?“, möchte Luka wissen und geht neben ihr in die Hocke. Marinette nickt knapp. So hebt Luka sie hoch. „Nathalie gehst du bitte mit?“, bittet Gabriel die Schwarzhaarige. „Natürlich!“, bestätigt sie und geht mit Amelie, Luka und Marinette.

„Jetzt aber, alle wieder in den Unterricht. Alya, Lila ins Schulleiterbüro!“, weisst der Direktor an. „Adrien packst du bitte Mademoiselle Dupain-Chengs Sachen zusammen und bringst sie mir?“, bittet Gabriel seinen Sohn. „Mache ich Papa!“, nickt der Blonde und beeilt sich ins Klassenzimmer zu kommen. So bleiben nur Félix, Gabriel und Caline zurück. Damocles war mit Alya und Lila in sein Büro gegangen. „Du wirst sie den Rest der Woche nicht zum Unterricht lassen, nehme ich an?“, fragt Caline sanft nach. „Ich weiss es nicht. Es kommt darauf an, wie schlimm ihre Schmerzen sind. Und auch darauf was Mademoiselle Rossi für eine Straffe bekommt!“, seufzt der Designer leise. „Lila wird mindestens für eine Woche, wenn nicht sogar für Zwei suspendiert werden!“, nickt Caline. „Aber warum hat dieses Mädchen Marinette angegriffen? Ich verstehe das nicht!“, kommt es leise von Félix. „Marinette und Lila kommen nicht wirklich miteinander aus. Seit Lila hier in die Schule gewechselt ist, gibt es Probleme, aber seit Ende der Frühlingsferien ist es besonders schlimm!“, seufzt Caline. „In wie fern?“, seufzt Gabriel. Er hätte am Donnerstag schon deutlich mehr nachfragen sollen. „Naja, Lila erzählt halt viel von Prominenten die sie kennt und auch von der Wohltätigkeitsarbeit, die sie macht. Marinette scheint das sehr zu stören. Auf der einen Seite finde ich ja auch, dass Lila mit dem Angeben übertreibt. Aber Marinette regt sich da wirklich unnötig auf!“, erklärt Caline. „Unnötig? Da wäre ich mir nicht sicher. Caline, du hast Adrien am Donnerstag gehört. Lila bedrängt ihn und dringt in seine Privatsphäre ein, dass obwohl er ihr gesagt hat, dass sie damit aufhören soll!“, seufzt Gabriel. „Diese Lila bedrängt Adrien?“, hackt Félix nach. „Ja, er hatte davon auch schon blaue Flecken!“, nickt Gabriel seinem Neffen zu. „Gut, da kommt sie wohl leider ganz nach ihrer Tante. Céline war auch so ein aufdringliches Ding!“, murmelt Caline. „Ja und eine Lügnerin. Was erzählt Mademoiselle Rossi über die Promis, die sie angeblich kennt?“, hackt er einfach nach. „Naja, dass sie ein schwarzes Kätzchen gerettet hat und Jagged Stone sich jetzt darum kümmert. Als Beispiel!“, überlegt die Lehrerin. „Jagged hat keine Katze, er ist Allergisch auf Katzen. Er hat ein Krokodil Namens Fang. Marinette weiss das, weil sie Jagged kennt und er sie als Teil der Familie sieht. Es ist also nicht so, dass es Marinette stören würde, dass Lila angibt. Es stört sie, dass Lila Lügt!“, stellt Gabriel fest. „Was? Aber warum sollte Lila lügen?“, fragt die Blonde. „Ich weiss es nicht. Vermutlich um sich wichtig zu machen. Aber wenn sie bei solchen Dingen lügt, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Marinette die gestohlenen Testergebnisse untergeschoben hat? Oder dass sie ihre Kette in Marinettes Spint gelegt hat?“, fragt er rhetorisch nach. „Sehr hoch, aber selbst Alya glaubt Lila. Alya und Marinette waren, bis Lila an die Schule kam, die besten Freundinnen. Ich verstehe einiges gerade nicht mehr. Auch das Chloé sich so um Marinette bemüht ist merkwürdig. Sie hat bis Lila kam keine Gelegenheit ausgelassen Marinette bloss zu stellen!“, seufzt Caline. „Ein gemeinsamer Feind, kann aus Feinden Verbündete machen!“, bemerkt Gabriel. „Schon, aber ich verstehe es trotzdem nicht!“, schüttelt Caline den Kopf. „Chloé hatte es nicht immer leicht, mit ihrer Mutter. Marinette hat Audrey zum Nachdenken gebracht, wodurch sie und Chloé sich wieder nähergekommen sind!“, überlegt Gabriel. „Du wirst recht haben!“, nickt Caline.
„Onkel, modelt diese Lila nicht für die Marke Agreste?“, hackt da Félix nach. „Das hat sie, aber nach dem Adrien mir gesagt hat, dass Lila ihn bedrängt hat, haben wir ihren Vertrag aufgelöst. Schon davor gab es von Fotografen und anderen Models teilweise Beschwerden. Aber es war nicht so konkret, dass wir eine Vertragsauflösung hätten rechtfertigen können!“, erklärt Gabriel. „Lila ist der Meinung es liegt an Marinette, dass ihr Vertrag aufgelöst wurde!“, seufzt Caline. „Ich habe ihr heute Morgen mehrfach gesagt, dass Marinette nichts damit zu tun hat. Wäre das Problem nur zwischen den Beiden, dann hätte ich mit Marinette über einen einfachen Schulwechsel gesprochen. Aber es betrifft auch Adrien und meine Firma. Da kann ich sie nicht weiter beschäftigen!“, brummt Gabriel.

„Madame Bustier, wir wurden hergebeten, weil es einen Zwischenfall gegeben hat?“, erklingt eine fragende Stimme hinter Gabriel. Sofort wendet er sich um. Alyas Mutter und auch Elizabeth Rossi erkannte er sofort. Die beiden Männer kannte er nicht. „Ah Madame Rossi, ja leider gab es einen Zwischenfall. Sie können schon ins Büro des Schulleiters gehen, ich warte mit Monsieur Agreste noch auf Mademoiselle Dupain-Cheng, die auch an dem Zwischenfall beteiligt war!“, erklärt Caline. „Papa hier sind Marinettes Sachen!“, kommt Adrien da die Treppe nach unten. „Danke Adrien!“, nimmt er seinem Sohn den Rucksack ab. „Zurück in den Unterricht mit dir!“, bittet Gabriel, da Adrien keine Anstalten macht wieder zu gehen. „Wird Marinette morgen wieder mit in die Schule kommen?“, möchte der Blonde wissen. „Das sehen wir morgen früh. Es kommt darauf an, wie es ihr geht!“, seufzt der Designer. „Oh, okay!“, nuschelt Adrien und dreht sich zum Gehen. „Félix möchtest du vielleicht schon mal in den Unterricht reinschauen? Dann kannst du Adrien begleiten und er kann dir deinen Platz schon zeigen!“, lächelt Caline den Engländer an. „Sehr gerne, Madame Bustier!“, nickt Félix und beeilt sich Adrien einzuholen.
„Danke Caline!“, lächelt Gabriel sanft. „Nichts zu danken!“, schüttelt sie den Kopf. „Sie heissen Caline Bustier? Sind sie Philippe Bustiers jüngere Schwester?“, möchte Elizabeth Rossi da wissen. „Ja, warum fragen sie?“, möchte Caline wissen, obwohl ihr klar war warum Elizabeth fragte. „Ich bin mit Philippe zusammen in der Klasse gewesen, bevor meine Familie vor meinem letzten Schuljahr nach Italien gezogen ist!“, erklärt Elizabeth. „Wie hiessen sie den Ledig?“, möchte Caline wissen. „Leclerq, Elizabeth Leclerq. Meine Schwester Céline war öfter bei Philippe und Tom. Sie stand damals auf deren Freund Gab!“, lächelt die brünette. „Ah ich erinnere mich. Besonders an Céline und die Tatsache, dass sie ihre Finger nicht von Gab lassen konnte. Das obwohl er mit mir in einer Beziehung war und er ihr mehrfach gesagt hat, dass sie ihn in Ruhe lassen soll!“, nickt Caline. „Ja meine Schwester war damals sehr penetrant, ich erinnere mich auch daran. Dabei war Gab so ein lieber und rücksichtsvoller Junge!“, lächelt die Ältere. „Céline hat einen Jungen Sexuell belästigt?“, fragt da der grössere, gut gebräunte Mann mit den schwarzen Haaren nach. „Ja das hat sie. Gab konnte einem wirklich leidtun. Er hatte es nie wirklich leicht, aber Céline hat alles nur noch schlimmer gemacht. Gabs Grossvater gehörte das Grassettes und das war halt mit vielen hohen Erwartungen an ihn verbunden!“, nickt Elizabeth. „Das Grassettes? Sie sind mit dem Enkel von André Grassette zur Schule gegangen? Wissen sie, warum er es nicht weitergeführt hat?“, möchte Alyas Mutter wissen. „Das Grassettes ging nach Andrés tot in den Besitz von Aaron Grassette über. André hat seinen Enkel aus dem Testament gestrichen!“, erklärt Gabriel. „Warum hätte André das tun sollen? Er hat seinen Enkel abgöttisch geliebt!“, wundert sich Elizabeth. „Weil er im Prozess gegen Aaron Grassette als Hauptzeuge fungiert hat. Seine Aussage wurde nie öffentlich gemacht und er verschwand noch am Tag des Prozesses!“, erklärt Gabriel. „Hauptzeuge? Das heisst er war auch ein Opfer seines Onkels?“, hackt die Brünette nach. „Ja, Gab war genauso ein Opfer wie Philippe und so viele andere. Ich wusste es bis heute Morgen nicht, aber es gab 42 gemeldete Fälle, leider konnten ihm nur acht nachgewissen werden!“, nickt nun Caline. Vorsichtig greift sie nach Gabriels Unterarm um sich daran fest zu halten. „Philippe war eines der Opfer? Ich habe erst erfahren das Aaron im Gefängnis war, als ich vor vier Wochen gelesen habe das er auf Bewährung entlassen wurde!“, erklärt Elizabeth. „Philippes Selbstmord war der Grund, dass es zum Prozess gegen Aaron kam!“, kommt es monoton von Gabriel. „Oh Caline das tut mir so leid!“, flüstert Lizzy. „Braucht es nicht Lizzy. Aaron wurde letzte Nacht wieder verhaftet. Er kommt wieder vor Gericht und dieses Mal hoffentlich für immer hinter Gitter. Du warst am Freitag nicht auf der Beerdigung von Tom und seiner Frau. Lila hat auch gefehlt, obwohl klar gesagt wurde, dass alle aus der Klasse an der Beerdigung teilzunehmen haben!“, seufzt Caline. „Lila hat nichts gesagt, dass sie dort hätte erscheinen sollen. Sie sagte nur weil die Eltern einer Klassenkameradin bei diesem Angriff umgekommen sind, hätten sie den Tag frei. Weil eben die Beerdigung ist. Ich selbst musste leider Arbeiten, sonst wäre ich gerne gekommen!“, lässt die Brünette die Schultern hängen. „Wie geht es den Toms Tochter?“, fragt sie noch nach. „Stimmt sie haben gesagt, dass Marinette auch in den Zwischenfall verwickelt war. Ihr geht es doch gut oder?“, möchte Alyas Mutter hören. Caline beisst sich auf die Unterlippe und sieht zu Gabriel auf. Er nickt nur leicht. „Es ist so, Alya hat den Zwischenfall gefilmt, darum sind sie hier. Lila hat Marinette absichtlich die Treppe runtergestossen!“, erklärt die Lehrerin. „Warum sollte unsere Lila so etwas tun?“, will Elizabeths Mann wissen. „Weil sie die Schuld für die Auflösung ihres Vertrages, bei der Marke Agreste, Mademoiselle Dupain-Cheng gibt. Ich habe ihrer Tochter eigentlich heute Morgen erklärt, dass dies nicht der Fall ist, aber anscheinend hat sie meine Worte geflissentlich ignoriert!“, kommt es nun von Gabriel. „Lilas Vertrag wurde aufgelöst?“, wundert sich Lizzy. „Ja, leider gab es sowohl von anderen Models als auch Fotografen immer wieder Beschwerden wegen ihres Verhaltens. Auch mein Sohn hat mir erzählt, dass sie ihn bedrängt und seine Grenzen nicht akzeptiert. Er hatte nun schon öfter blaue Flecken deswegen!“, seufzt Gabriel. „Was? Ich wusste das Céline kein guter Umgang für sie ist!“, schnauzt Lizzy ihren Mann an. „Das hätte ich nie erwartet!“, gibt der Mann zu. „Nun wie sich herausgestellt hat, scheint Lila auch dazu zu neigen Lügen zu erzählen. Ich weiss ehrlich nicht was ich noch glauben kann und was nicht!“, erklärt Caline nun. „Was für Lügen?“, will Lizzy wissen. „Naja, sie behauptet Jagged Stone zu kennen. Auch dass sie eine Strassenkatze gerettet hätte, die er nun in seiner Obhut hat. Aber da Monsieur Stone eine Katzenhaar Allergie hat, ist das sehr unwahrscheinlich!“, erklärt Caline sanft. „Jagged Stone? Sie ist ein Fan von ihm, aber sie war noch nicht mal auf einem Konzert von ihm. Was erzählt sie sonst noch?“, fragt Lilas Vater nach. „Oh, da sind noch einige Prominente mehr über die sie sagt, dass sie mit ihnen befreundet ist. Auch dass sie viel Wohltätige Arbeit leistet hat sie erzählt!“, berichtet die blonde Lehrerin. „Wohltätige Arbeit? Okay, Lila wird einiges zu erklären haben!“, seufzt Lizzy. „Es gab auch schon einmal einen Zwischenfall. Lila wollte nicht das wir sie Informieren. Sie meinte das könnte für Marinette sehr ernste Folgen haben. Darum haben wir es dabei belassen Marinette für eine Woche zu suspendieren, aber momentan, habe ich den Verdacht, dass Lila uns da auch mit allem belogen hat!“, erklärt Caline weiter. „Was für ein Zwischenfall?“, hackt Lilas Vater nach. „Zuerst verschwanden die Lösungen für einen Test und ein anonymer Hinweis führte zu Marinette. Dann hat Lila behauptet Marinette hätte sie auch bestohlen. Sie hätte ihr eine Kette gestohlen. Ein Erbstück ihrer Grossmutter. Dann habe ich sie ins Büro des Schulleiters geschickt. Lila behauptet das Marinette sie die Treppe runtergestossen hätte. Es gibt aber zwei Schülerinnen die sagen, dass sie gesehen haben, dass Lila sich einfach selber hinuntergestürzt hat!“, seufzt Caline. „Lila hat keine Kette von einer ihrer Grossmütter. Was für eine Kette?“, möchte Lizzy wissen. „Sie sah aus wie ein Fuchsschwanz!“, erinnert Caline sich. „Mhm, ein billiges Stück Modeschmuck!“, seufzt Lilas Vater. „Habe ich dir nicht gesagt, dass Toms Tochter solche Dinge nicht tun würde?“, hebt Gabriel eine Augenbraue. „Ach halt die Klappe!“, schnauzt die Blaugrünäugige. „Nein, weil ich recht hatte. Du solltest dich bei Mademoiselle Dupain-Cheng entschuldigen!“, stellt er sachlich klar. „Hör gefälligst auf dich hier so aufzuspielen. Ja du hattest recht, aber deswegen musst du nicht dieses bescheuerte Grinsen zur Schau stellen!“, verschränkt Caline die Arme. „Sie kennen sich Privat nehme ich an?“, spricht nun Alyas Vater das erste Mal. „So kann man es sagen!“, nickt Caline. „Langsam sollten Madame Fathom und Mademoiselle Sancoeur aber mit Marinette wieder kommen. Solange kann es doch nicht dauern ein Knie und ein Fussgelenk zu bandagieren oder?“, bemerkt Caline besorgt. „Wenn etwas nicht stimmen würde, hätte Nathalie mich schon informiert!“, merkt Gabriel an. „Bist du sicher?“, hackt Caline nach. „Sehr sicher!“, seufzt der Designer.
„Verzeihen sie Monsieur Agreste aber darf ich Fragen, wie sie sich die Verletzungen zugezogen haben?“, möchte Lizzy da wissen. „Eine äusserst unangenehme und unerfreuliche Begegnung letzte Nacht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!“, erklärt er leise. „War es wirklich so schlimm?“, fragt Caline nach. „Wie gesagt, du willst es nicht wissen!“, wehrt er ab.

„So hier ist das Krankenzimmer, ich weiss nicht wo die Schulkrankenschwester ist, aber ich weiss wo die Verbände sind!“, erklärt Luka als er Marinette auf ein Bett absetzt. „Wenn sie mir noch die Verbände bringen könnten wäre ich ihnen sehr dankbar. Danach sollten sie aber wieder in ihre Klasse zurück!“, nickt Amelie. Schnell hat Luka ihr das Benötigte gereicht und ist verschwunden. „Brauchst du Hilfe um die Hose auszuziehen?“, möchte Nathalie wissen. „Ich glaube ja!“, nickt Marinette. „Darf ich?“, fragt Nathalie nach. Marinette nickt einfach. So hilft Nathalie ihr aus Schuhen und Hose. Amelie Bandagiert erst das Knie und dann das Fussgelenk. Als das erledigt ist, hilft Nathalie der Jüngeren dabei sich wieder anzuziehen. „Brauchst du noch etwas oder können wir zu Gabriel und Madam Bustier zurück?“, möchte Nathalie sanft wisse. „Ich weiss nicht!“, murmelt Marinette. Behutsam setzt Nathalie sich zu ihr und breitet einfach die Arme leicht aus. Sofort schmeisst Marinette sich regelrecht gegen sie. Schluchzend klammert sie sich an der Schwarzhaarigen fest. Es dauert einige Zeit bis Marinette langsam ruhiger wird. Nathalie streicht ihr einfach immer wieder über den Schopf.
„Wir sollten zu Gabriel, er macht sich sorgen!“, bittet Nathalie als Marinette sich langsam von ihr Wegdrückt. „Ja“, nickt die Blauhaarige. „Gut mach bitte langsam!“, bittet Amelie. So steht Marinette unsicher auf. Langsam macht sie die ersten Schritte. „Und?“, hackt die Blonde nach. „Naja, es geht. Mein Fussgelenk pocht zwar dumpf und das Knie fühlt sich irgendwie instabile an, aber wenn ich langsam laufe sollte es gehen!“, murmelt die Vierzehnjährige. „Gut dann gehen wir langsam und du sagst, wenn es nicht mehr geht!“, nickt Nathalie. Gemeinsam verlassen sie das Krankenzimmer.
„War es wirklich so schlimm?“, hören sie Caline Bustier fragen, als sie sich ihr und Gabriel nähern. „Wie gesagt du willst es nicht wissen!“, erklingt Gabriels Erwiderung. Amelie fällt sofort auf, dass Félix nicht da ist. „Gabriel wo ist Félix?“, möchte sie also wissen. Sofort blickt Gabriel über die Schulter zu ihr. „Er ist bei Adrien im Klassenzimmer!“, lächelt er sie sanft an. „Okay, Marinette ist verarztet, aber sie sollte nicht zu viel laufen die nächsten Tage!“, treten Amelie, Nathalie und Marinette zu ihm, Caline und den anderen Eltern. „Marinette liebes, wie geht es dir?“, möchte Alyas Mutter sofort wissen. „Guten Tag Madame Césaire, Monsieur Césaire. Es geht so. Der Treppensturz war nicht gerade angenehm. Aber ansonsten jeden Tag etwas besser!“, versucht sie sich an einem Lächeln. „Sie sind sehr blass!“, stellt Lilas Mutter fest. „Naja, das wird wohl von den Schmerzen kommen!“, zuckt Marinette die Schultern. „Dann sollten wir wohl zum Büro des Direktors, damit alles geklärt werden kann!“, seufzt Caline. „Sollten wir nicht noch auf Marinettes Grossmutter oder ihren Onkel warten?“, will da Alyas Vater wissen. „Mademoiselle Dupain-Cheng untersteht meiner Verantwortung. Da sie hier in Paris bleiben möchte, werde ich die Vormundschaft für sie übernehmen!“, erklärt Gabriel. „Und Marinettes Grossmutter und ihr Onkel sind da einverstanden?“, fragt Alyas Mutter überrascht. „Monsieur Cheng war derjenige, der mich gefragt hat ob ich bereit wäre die Vormundschaft zu übernehmen, da Mademoiselle Dupain-Cheng hier in Paris bleiben möchte. Gina war etwas skeptischer, aber auch sie hat zugestimmt. Nachdem sie mir gedroht hatte, mein Leben zur Hölle zu machen, sollte ich nicht vernünftig auf ihre Enkelin aufpassen!“, schmunzelt Gabriel. „Warum wundert es mich nicht, dass Gina das getan hat?“, schüttelt Caline den Kopf. „Was erwartest du von einer Frau, deren erste Reaktion, als ich mir die Pulsadern aufgeschnitten habe, war mir so eine zu Pfeffern, das ich beinahe über das Terrassengeländer geflogen wäre?“, hackt der Designer nach. „Du hattest es absolut verdient, dass sie dir eine gepfeffert hat. Sich mitten in der Nacht auf der Dachterrasse die Pulsadern aufzuschneiden, war definitiv nicht deine schlaueste Idee!“, brummt Caline und verschränkt die Arme vor der Brust. „Will ich wissen, wann das genau passiert ist?“, keucht Amelie. „Ich war Siebzehn und nein mehr willst du dazu nicht wissen!“, seufzt Gabriel.
„Wir sollten wohl zum Schulleiter!“, räuspert sich Lilas Vater. So laufen sie zum Büro des Schulleiters. Caline klopft kurz an und öffnet dann die Tür. „Mama, Papa“, grüsst Alya ihre Eltern. Lila presst nur die Lippen aufeinander. „Marinette, setz dich doch!“, deutet Damocles auf den Leeren Stuhl direkt neben Alya. Marinette ergreift den Stuhl und zieht ihn von Alya weg um sich dann mit Blick auf Alya und Lila darauf zu setzen. Gabriel stellt sich hinter sie und hängt ihren Rucksack an die Rückenlehne. Nathalie stellt sich rechts neben ihn und Amelie links.
„Also sie sollten wohl erst das Video sehen, welches Alya gemacht hat. Damit dreht Damocles seinen Bildschirm, dass alle darauf sehen können und lässt die Aufnahme ablaufen.
„Lila wie konntest du das tun?“, verlangt Lizzy zu wissen, als die Aufnahme zu Ende ist. „Sie hat meine Zukunft ruiniert!“, schnieft Lila. „Oh die Krokodilstränen kannst du dir sparen. Monsieur Agreste hat uns schon gesagt, warum dein Vertrag aufgelöst wurde und das Mädchen hat nichts damit zu tun. Dein eigenes Verhalten hat dir das eingebrockt!“, verschränkt die Brünette ihre Arme vor der Brust. „Aber Mama ich habe nichts getan. Marinette versucht seit ich an der Schule bin mich vor den Anderen schlecht zu machen!“, schnieft Lila weiter. „Lila hat recht. Marinette hatte von Anfang an etwas gegen Lila!“, pflichtet Alya der anderen bei. „Wohl eher gegen Lilas Lügen. Was musste ich hören. Du erzählst du würdest Jagged Stone kennen? Wo bitte leistest du Wohltätige Arbeit? Erklärst du mir das?“, schnaubt die Mutter. Sofort wirft Lila Marinette einen giftigen Blick zu. „Aber Mama ich habe“, fängt Lila an. „Nichts aber. Du hast gelogen, warum auch immer du es getan hast, ich akzeptiere ein solches Verhalten nicht. Am Ende fängst du noch an wie Céline. Du wirst deine Tante erstmal nicht mehr sehen!“, erklärt Lizzy. „Lila deine Mutter hat recht. Lügen ist falsch. Lügen können andere verletzen und ihnen schaden!“, fügt ihr Vater an. „Marinette hat“, fängt Lila an. „Das Mädchen hat gerade erst ihre Eltern verloren. Haben wir dir nicht beigebracht, nicht auf jemanden einzutreten, der bereits am Boden ist?“, fragt ihr Vater. „Lila hat nichts Falsches getan. Marinette hat es nicht besser verdient. Sie macht Lila schlecht und mobbt sie über Instagram!“, schnauzt nun Alya. „Wie ich schon sagte, ich habe keinen Instagram Account!“, erklärt Marinette. Es war nicht mal eine Lüge. Sie hatte für sich keinen Account, es gab nur den für ihre Arbeiten! „Hör auf zu Lügen!“, schreit Alya sofort. „Alya, es reicht. Ich dachte du und Marinette seid Freunde!“, kommt es von Alyas Mutter. „Warum sollte ich noch mit ihr befreundet sein. Ich habe ihr so viele Chancen gegeben. Sie ist eine Mobberin, eine Diebin und die mieseste Freundin überhaupt. Das ihre Eltern tot sind, weiss ich nicht von ihr, sondern wie der Rest der Klasse vom Bürgermeister!“, motzt die Braunhaarige. „Ich habe es ihnen schon einmal gesagt Mademoiselle Césaire, sie sollten sehr vorsichtig sein was sie Sagen und Veröffentlichen. Ein falsches Wort und es kann sie ihre Zukunft als Reporterin kosten. Es muss nur die falsche Person hören oder sehen!“, seufzt Gabriel. „Oh was wäre denn dieses falsche Wort ihrer Meinung nach? Dass sie nur ein Lügner sind und gar nicht Gabriel Agreste heissen? Oder dass ihre Frau vermutlich nicht verschwunden war, sondern aus Angst vor ihnen geflohen ist? Oder dass sie vermutlich genauso ein Schwein sind wie ihr Onkel eines ist? Oder dass sie“, hier wird Alya unterbrochen. „Sie sollten lernen ihre Zunge zu hüten. Sie sollten nicht über Dinge reden und spekulieren von denen sie nichts verstehen!“, schnauzt Nathalie die Bloggerin an. „Alya, dein Benehmen ist ekelhaft!“, seufzt ihr Vater. „Ach mein Benehmen ist ekelhaft? Wisst ihr wer dieser Mann ist? Das ist Gabi Grassette, der Neffe des Kinderschänders Aaron Grassette!“, schnauzt Alya aufgebracht. „Was?“, entkommt es Lizzys Lippen. „Tante Céline hat uns das gesagt. Und er hat auch darauf reagiert als sie ihn mit Grassette angesprochen hat!“, kommt es sofort von Lila. „Céline, wirklich. Nun dann solltest du vielleicht wissen, dass deine Tante Gabi Grassette mehrfach sexuell belästigt hat in unserer Schulzeit. Er hat ihr immer wieder gesagt, dass sie ihn in Ruhe lassen soll. Als sie dann meinte ihm einfach in die Hose fassen zu müssen, da hat er sie mitten ins Gesicht geschlagen und ihr gesagt, sie soll es nie wieder wagen auch nur in seine Nähe zu kommen!“, kommt es Lizzy absolut gleichgültig über die Lippen. „Es stimmt also, dass Lilas Tante das getan hat? Madame Bustier hat so etwas heute Morgen auch gesagt!“, entkommt es Alya. „Ja es stimmt. Gina Dupain hatte Céline sogar Hausverbot in der Bäckerei erteilt, weil sie sich danebenbenommen hat!“, seufzt Lizzy und mustert Gabriel.

Chapter 28: Kapitel 27; Full House

Chapter Text

Kapitel 27; Full House

„Ich glaube ich habe dich seit Marinettes Tod nicht mehr mit blonden Haaren gesehen gehabt!“, bemerkt die Brünette. „Wie auch, von ihrem Tod an hatte ich bis kurz vor meiner Hochzeit meine Haare immer dunkel gefärbt. Wir waren Fünfzehn als deine Familie nach Italien zog!“, stellt er einfach fest. „Wer ist diese Marinette?“, will Alya sofort wissen. „Es geht uns nichts an!“, massregelt Madame Césaire ihre Tochter. „Marinette war seine jüngere Schwester. Sie war elf, als sie starb!“, seufzt Lizzy.
„Wir sollten zum eigentlichen Thema zurückkommen, der Zwischenfall!“, ändert Gabriel das Thema. „Du hast recht!“, nickt Caline. „Wir müssen entscheiden wie die beiden Mädchen bestrafft werden. Alya hat nur gefilmt und wir können ihr nur vorwerfen es zugelassen zu haben. Ich würde ihr eine Woche Strafarbeiten geben. Bei Lila hingegen, sie hat bewusst und absichtlich gehandelt. Da ist es schon schwerer zu entscheiden was nun passiert!“, erklärt Damocles. „Wie wurde Mademoiselle Dupain-Cheng bestraft, als sie angeblich Mademoiselle Rossi die Treppe hinuntergestossen hat?“, will Gabriel wissen. „Lila beteuert“, beginnt Damocles. „Mir ist egal was das Mädchen sagt. Ich will nur die Strafe hören die Mademoiselle Dupain-Cheng erhalten hat!“, erklärt Gabriel. „Sie wurde eine Woche suspendiert!“, erwidert Caline. „Dann sollte Mademoiselle Rossi mindestens genauso hart bestrafft werden!“, fordert der Designer. „Ich bin sogar für zwei Wochen Suspension. Es gibt einen Beweis, dass Lila es ganz bewusst getan hat. Das gab es bei dem anderen Zwischenfall nicht. Ausserdem weiss Lila, dass Marinette Verletzungen hat, die von dem Angriff stammen, bei dem ihre Eltern starben. Zudem schliesse ich als Klassenlehrerin Lila von unserer Reise nach New York zur Feier der Amerikanisch-Französischen Freundschaft aus!“, erklärt Caline. „Ich gebe Madame Bustier recht. Lila sollte nicht mit auf diese Reise. Und zwei Wochen Suspension hören sich auch vernünftig an!“, nickt Lilas Vater. „Gut sind sie mit Alyas Straffe auch einverstanden?“, möchte Damocles von den Césaires wissen. „Nicht ganz. Alya wird ebenfalls nicht mit nach New York gehen. Sie soll nicht noch belohnt werden, dafür wie falsch sie sich verhalten hat!“, erklärt ihre Mutter. „Aber Mama, du nimmst mir die Chance Majestia und die anderen Amerikanischen Helden zu treffen!“, springt Alya auf die Beine. „Nein, die Chance hast du dir mit deinem Verhalten selber genommen!“, erwidert ihr Vater. „Ich möchte aber mit nach New York!“, fleht Alya. „Nun dann, wenn du dich bis zwei Tag vor der Abreise entsprechend benimmst und wir sehen, dass du dein Verhalten überdacht hast. Dann darfst du mit nach New York. Wenn Madame Bustier einverstanden ist!“, erklärt Alyas Vater streng. „Also ich fasse kurz zusammen. Lila darf nicht mit nach New York. Alya bekommt die Chance, doch mit zu dürfen. Alya bekommt eine Woche Strafarbeiten und Lila wird zwei Wochen suspendiert!“, erklärt Damocles noch mal. „Einverstanden!“, kommt es von den Eltern der Beiden. „Monsieur Agreste, sie sind damit auch einverstanden?“, möchte Damocles wissen. Gabriel nickt nur als Antwort.
„Da der Unterricht in zehn Minuten eh zu Ende ist, könnt ihr beiden eure Sachen holen und mit euren Eltern gehen!“, fordert Madame Bustier. „Lila du hast es gehört wir warten am Eingang!“, scheucht Lizzy. So verlassen Lila und Alya den Raum. „Ich habe noch einen Termin!“, damit war auch Damocles aus seinem Büro verschwunden. „Monsieur Agreste, Madame Bustier, Marinette!“, verabschieden sich auch Alyas und Lilas Eltern. Lizzy bleibt in der Tür noch stehen und blickt zu Gabriel. „Warum hast du deinen Namen geändert?“, möchte sie wissen. „Selbstschutz, hätte ich den Namen Grassette behalten, wären seine Taten auf mich zurückgefallen. Ich wollte nie wieder mit ihm in Verbindung Gebracht werden!“, seufzt Gabriel. „Ich habe mich damals nie bei dir bedankt. Wärst du nicht gewesen, dann würde ich heute nicht hier stehen!“, senkt sie ihren Blick. „Es war selbstverständlich!“, zuckt er die Schultern. Lizzy nickt nur und verlässt den Raum.
„Ich ruf Placide an, dass er uns abholen kommt. Marinette sollte mit den Verletzungen nicht noch nachhause laufen müssen!“, seufzt Nathalie. Während sie den Raum verlässt, zieht sie ihr Handy hervor. „Möchten sie in die Klasse sehen, in der ihr Sohn ab Montag sein wird?“, möchte Caline von Amelie wissen. „Sehr gerne!“, lächelt Amelie und nimmt sich Marinettes Rucksack. „Wir sehen uns nachher draussen!“, erklärt sie ihrem Schwager und verschwindet mit Caline. „Du bist sonst wirklich okay?“, möchte Gabriel leise von Marinette wissen. Diese steht einfach auf und tritt direkt vor den Designer. Sanft zieht er sie an sich. Schnell schlingt sie ihre Arme um ihn. „Es tut mir leid!“, nuschelt Marinette. „Du kannst nichts dafür!“, seufzt der Grauäugige. Langsam löst Marinette sich von ihm und auch sie verlassen das Rektorenbüro. Davor treffen sie direkt auf Alyas Mutter.

„Verzeihen sie, aber stimmt es was Alya gesagt hat? Dass sie eigentlich Grassette heissen würden?“, möchte die Frau unsicher wissen. „Ja, früher hiess ich Grassette, aber nach dem Prozess bei dem mein Onkel Aaron Grassette verurteilt wurde, habe ich meinen Namen geändert!“, seufzt der Designer. „Dann sind sie mit André Grassette verwand gewesen?“, hackt die Köchin nach. „Er war mein Grossvater!“, nickt Gabriel. „Das heisst, sie wären eigentlich der Erbe des Grassettes?“, kommt schon die nächste Frage. „Nein, es gehört meinem Onkel. Nach dem Prozess strich mein Grossvater mich aus dem Testament!“, erklärt der Grauäugige. „Darum wurde es nach dem Tod ihres Grossvaters nicht weitergeführt?“, stellt Alya’s Mutter fragend fest. „Ja, genau darum!“, seufzt er. „Es ist schade um das Restaurant!“, murmelt die Frau. „Das ist es, es würde heute noch laufen, wenn mein Grossvater nicht so stur gewesen wäre. Es gab jemanden der es übernehmen wollte. Aber mein Grossvater sagte immer, dass es in der Familie bleiben müsse!“, stimmt er zu. „Es gab wirklich einen Interessenten, der es übernehmen wollte?“, wundert sich Alyas Mutter völlig überrascht. „Ja, einer der Köche und seine Frau hätten es gerne übernommen. Aber eben, mein Grossvater war zu stur!“, erwidert er.
„Mama, wir können gehen!“, unterbricht Alya das Gespräch. „Ich unterhalte mich gerade noch Alya!“, stellt deren Mutter fest. „Mama!“, hisst Alya. „Nein, du kannst zu deinem Vater gehen, aber ich unterhalte mich gerade noch!“, erwidert die Frau. „Ich warte!“, seufzt Alya. „Wie du willst. Wir waren beim Grassettes, nicht wahr? Was passiert in Zukunft damit?“, möchte Alyas Mutter wissen. „Solange Aaron lebt, gehört es ihm und man kann nichts tun. Stirbt er, würde es tatsächlich an mich übergehen. Aber was will ich mit einem Restaurant? Ich würde es vermutlich verpachten oder sogar verkaufen!“, erklärt Gabriel ehrlich. „Verstehe, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag!“, erklärt Alyas Mutter und zieht ihre Tochter mit sich zum Ausgang der Schule. Gabriel kann nur leicht den Kopf schütteln. Da kommt Nathalie zu ihnen. „Placide kann nicht kommen, er wird erst Morgen wieder zur Verfügung stehen!“, seufzt Nathalie. „Verstehe!“, seufzt der Designer und sieht zu Marinette. „Es sollte kein Problem sein zurück zu laufen. So schlimm sind die Schmerzen nicht!“, nuschelt sie einfach. „Sicher?“, will er wissen. Sie nickt nur.
„Papa, dürfen Luka, Juleka, Nino und Chloé mit zu uns kommen? Und darf ich Kagami fragen ob sie auch kommen darf?“, kommt Adrien mit den genannten, seiner Tante, Félix und Caline auf ihn, Marinette und Nathalie zu. Prüfend blickt er zu Marinette und sieht ihr leichtes Lächeln. „Von mir aus!“, nickt er einfach. „Félix und ich kommen auch mit!“, zwinkert Amelie ihm zu. Fragend blickt der Designer zu Caline. „Ich bin sicher wir sehen uns die Tage noch. Ich werde zuhause erwartet!“, lächelt sie sanft, drückt ihm einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. „Okay, dann geben wir unseren Eltern eben Bescheid!“, stellt Luka fest. „Wenn Mademoiselle Rolling heute Nachmittag noch Zeit hat, soll sie vorbeikommen, wir müssen noch die Termine für die Shootings besprechen!“, bittet Nathalie als sie beginnen das Schulhaus zu verlassen.

„Marinette!“, erklingt eine Kinderstimme kaum waren sie draussen. „Manon, was machst du den hier?“, fragt Marinette überrascht als das Mädchen ihre Arme um sie schlingt. „Hallo Marinette!“, grüssen sie da Nadja und Ninos Mutter. Ninos Bruder Chris hängt sofort an Nino. „Oh Fuck, war es heute, dass ich die zwei Babysitten sollte?“, entkommt es Nino. „Ja das war heute Nino, warum?“, möchte seine Mutter wissen. „Naja, ich wollte eigentlich mit zu Adrien nachhause!“, seufzt der Käppi Träger. „Da könne wir doch mit!“, kommt es sofort von Manon. „Manon, da müsste erst Monsieur Agreste zustimmen!“, seufzt Nadja. Marinette blickt zu dem Designer und sieht das schmunzeln auf seinen Lippen. Da klebt Manon schon an den Beinen des Grauäugigen. „Darf Nino uns mit zu ihnen nehmen? Ich hab Marinette sooooo sehr vermisst!“, fragt sie mit einem Hundeblick. Gabriel blinzelt auf das Mädchen herunter, wer konnte bei dem Blick bitte nein sagen, selbst ihm schmolz da das Herz dahin. „Ich glaube du fragst den Falschen. Nathalie ist diejenige die du überzeugen musst, ja zu sagen. Sie ist viel strenger als ich!“, gluckst er und deutet zu der Schwarzhaarigen. Da schiebt Manon einfach ihre Unterlippe vor. „Manon lass das bitte!“, seufzt Nadja. „Seid ihr beiden den auch lieb und macht was Nino und Marinette euch sagen?“, möchte Nathalie einfach von Manon wissen. „Ja, versprochen!“, nickt die Kleine eifrig. „Dann dürft ihr gerne mitkommen!“, lächelt Nathalie. Als auch schon Ninos Handy klingelt. „Nora, was sie wohlwill!“, seufzt Nino. „Ja, was gibt es?“, will er wissen als er abgenommen hat. Er hatte auf Laut gestellt. „Nino kannst du mir einen Gefallen tun? Alya hat vergessen, dass sie heute die Zwillinge hüten sollte und ich muss zu einem Wettkampf, kannst du die Beiden nehmen?“, erklingt Noras Stimme. „Die Zwillinge? Ich weiss nicht!“, erwidert er und blickt zu Nathalie und Gabriel. Beide nicken einfach. „Ähm, also ich kann sie nehmen. Du musst sie dann einfach beim Agreste Anwesen abholen, weil ich bei Adrien bin!“, erklärt Nino. „Kein Problem bist du noch bei der Schule? Dann bin ich mit ihnen in fünf Minuten da!“, erklärt Nora. „Ja wir warten vor der Schule. Dann haben wir heute halt vier Monster!“, erklärt Nino. „Vier Monster?“, hackt Nora nach. „Ja Chris und Manon sind auch da!“, grinst Nino. „Oh, sicher dass es nicht zu viel wird?“, fragt Nora. „Ach Marinette ist da und auch Adrien, Luka, Juleka und Chloé und dann ist da noch Adriens Cousin. Wir kriegen die Vier schon beschäftigt!“, lacht Nino. So legt Nora auf.
„Okay, also dann gehe ich mit Félix beim Italiener nahe des Anwesens Pizza holen. Ist bei so vielen Gästen das Einfachste!“, schmunzelt nun Amelie. „Das wäre gut!“, nickt Gabriel nur. „Mit Pizza kann man nichts falsch machen!“, stimmt auch Nadja zu. „Sie sind sicher, dass die vier mit zu ihnen können?“, fragt Nadja zur Sicherheit bei dem Designer nach. „Nach dem Essen schicken wir sie einfach in den Garten, da können sie sich austoben. Machen sie sich da mal keine zu grossen Gedanken!“, lächelt Gabriel. „Manon, Chris, benehmt euch!“, damit verabschieden Nadja und Ninos Mutter sich. Fünf Minuten später waren auch Ella und Etta da und sie machen sich auf den Weg zum Anwesen.
„Penny hat gerade geschrieben. Sie ist mit Mama und Papa schon auf dem Weg zum Anwesen!“, stellt Luka mit einem Blick auf sein Handy fest. „Also hole ich mal Pizza für eine Armee. Ich werde wohl etwas Hilfe beim Tragen brauchen!“, gluckst Amelie. „Ich komm mit Mama!“, nickt Félix. „Ich helfe auch gerne!“, stimmt Chloé zu. So verschwindet Amelie mit den Beiden in Richtung des Italieners. „Wer von euch ist der Stärkste?“, will Manon da von Adrien, Nino und Luka wissen. „Keine Ahnung!“, zuckt Luka die Schultern und schon hat er an jedem Bein eine der Césaire Zwillinge kleben. Manon krallt sich an Adriens Bein und Chris an das seines Bruders. Gabriel kann nicht anders als zu Grinsen. „Ella, Etta, Manon, Chris übertreibt es bitte nicht!“, bittet Marinette, die sich bei Juleka eingehängt hatte. Nathalie hatte sich bei Gabriel eingehängt. Schon von weitem sehen sie dann Jagged, Anarka, Penny und Kagami vor dem Tor zum Anwesen stehen.
„Na das nenn ich mal Muskeltraining Jungs!“, lacht Kagami als sie die Gruppe bemerkt. „Hält fit, vielleicht sollte ich mir die Zwei öfter ausleihen!“, gluckst Luka. „Was haben wir verpasst?“, hackt Anarka nach. „Nino muss die Vier Babysitten und Monsieur Agreste meinte, dass der Garten gross genug wäre um sie beschäftigt zu bekommen. Nino hatte vergessen das er Babysitten sollte und hatte Adriens Einladung schon angenommen!“, erklärt Juleka schmunzelnd. „Ah so ist das. Mit eurer Hilfe wird Nino ja kaum Arbeit damit haben!“, lächelt Jagged. „Sie sehen aus, als hätten sie sich mit dem Falschen angelegt!“, stellt Anarka fest und mustert Gabriel eindringlich. „So ähnlich!“, lächelt er schief. „Ich hoffe Pizza ist zum Mittag für euch okay, Tante Amelie holt gerade welche!“, grinst da Adrien. „Pizza geht immer!“, gluckst Jagged. Nathalie öffnet das Tor und alle gehen ins Anwesen. Gemeinsam gehen alle ins Wohnzimmer.
„Wow ist das hier riesig!“, strahlt Manon und renn schon herum. „Manon, ihr könnt nach dem Essen draussen toben!“, seufzt Marinette. Die Rucksäcke der Schüler landen alle an einer Wand. „Setzt euch doch!“, bittet Gabriel und versucht aus seinem Jackett zu kommen. Kopfschüttelnd hilft Nathalie ihm. „Danke Nathalie!“, bedankt er sich und nimmt es ihr dann ab. Er legt es über die Rückenlehne eines Sessels und setzt sich. „Adrien hilfst du mir eben Gläser und Getränke zu holen?“, möchte Nathalie von dem Blonden wissen. „Klar!“, springt der Blonde auf und verlässt mit Nathalie das Wohnzimmer. „Marinette, dürfen wir bis zum Essen Fernseh gucken? Unsere Lieblings Serie fängt gleich an!“, will Manon da wissen. Kurz blickt Marinette zu Gabriel, der lächelnd nickt. „Was meinst du Nino?“, wendet die Blauhaarige sich an diesen. „Mach das Ding an. Dann haben wir noch etwas Ruhe!“, seufzt der nur. So schaltet Marinette den Kleinen den Fernseher an. Keine fünf Minuten später, sitzen alle vier auf Gabriels Schoss. Von seinem Sessel aus hatte man den besten Blick auf den Fernseher.
„Wirst du etwa belagert!“, gluckst Nathalie als sie mit Adrien und den Getränken zurück ins Wohnzimmer kommt. Gabriel zuckt nur die Schultern. Manon kuschelte sich eng an ihn, während Chris auf der linken Armlehne sass und auf jedem seiner Beine eins der Césaire Mädchen war. Erst durch Nathalie bemerken Marinette und Nino die Kleinen auf Gabriel. „Ihr wisst schon das Monsieur Agreste kein Sofa ist!“, stemmt Marinette die Hände in die Hüften. „Lass sie nur!“, lächelt Gabriel sie sanft an. Seufzen tritt Marinette hinter den Sessel und legt ihre Hände auf seine Schultern. „Du sagst, wenn sie runter sollen!“, bittet sie. Gabriel nickt nur leicht. „Gott sieht das süss aus. Darf ich ein Foto machen?“, kichert Anarka. „Wenn sie es nicht gerade Online stellen!“, erwidert Gabriel. „Hatte ich nicht vor. Aber es sieht so süss aus. Ich schicke es nur Nino und Marinette. Vielleicht auch noch Nadja!“, damit macht Anarka aus verschiedenen Winkeln Bilder. Auch Nathalie macht ein paar Fotos.

„Essen ist da! Oh mein Gott wie süss das aussieht!“, kommen zwanzig Minuten später Amelie, Félix und Chloé herein. „Absolut, ich hab schon ein paar Fotos gemacht. Ich schick sie dir nachher!“, nickt Nathalie. „Chris, Etta, Ella, Manon jetzt aber runter von Monsieur Agreste, sonst kann er nicht essen!“, scheucht Marinette die Kleinen runter. Manon schnappt sich aber einfach einen Pizzakarton und pflanzt sich damit wieder auf Gabriels Schoss. „Er hat nur einen Arm, ich muss die Schachtel für ihn festhalten!“, stellt die Kleine fest und bringt Gabriel damit zum Lachen. „Manon!“, schimpft Marinette sofort. „Unrecht hat sie nicht!“, gluckst Adrien. „Es ist in Ordnung Marinette!“, legt Gabriel seine Hand an ihren Unterarm. „Sicher? Wenn sie zu aufdringlich ist, musst du es sagen!“, bittet die Blauhaarige besorgt. „Alles gut!“, lächelt er zu ihr hoch. Seufzend nickt Marinette und setzt sich selber wieder hin. Während des Essens wird rege über verschiedene Themen diskutiert, als plötzlich ein lautes Donnergrollen ertönt. Gabriel kann das Zusammenzucken nicht verhindern. „Oh, das Wetter hat jetzt aber echt schnell umgeschlagen!“, bemerkt Nino. Mit einem Blick aus dem Fenster bemerken alle, dass es in Strömen regnet. „Dann müssen wir die Vier nachher hier drin beschäftigen!“, seufzt Marinette. „Nathalie, auf dem Estrich sollten noch alte Spielsachen von Adrien sein. Kannst du die nach dem Essen runterholen?“, fragt Gabriel die Schwarzhaarige. „Kann ich machen!“, nickt sie lächelnd. „Marinette, hast du die Superheldenpuppen da!“, kommt es da schon von Manon. „Ja, die kann ich euch nach dem Essen auch holen!“, lächelt Marinette. „Auch wenn, dadurch das Mayura und Hawk Moth jetzt zu den Helden zählen, werde ich bei zeiten die auch noch nähen müssen!“, fügt sie schmunzelnd an. „Ich will Queen Bee haben!“, kommt es von Chris. „Ich will Ryuko haben!“, schreit Ella. „Ich will Carapace!“, ruft Etta aus. „Ich möchte Ladybug!“, stellt Manon fest. „Nimmst du Cat Noir?“, will sie dann mit leuchtenden Augen von Gabriel wissen. „Ich soll mitspielen?“, fragt er nur nach. Sofort nickt Manon eifrig. „Dann wenn du willst, dass ich Cat Noir nehme!“, nickt der Designer lächelnd. So hatten Nathalie und Marinette nach dem Essen die Spielsachen und Puppen geholt. Gabriel setzt sich mit den vier Kids auf den Boden und spielt mit ihnen.
Nathalie bespricht mit Juleka, Penny und Anarka die Termine für die Fotoshootings und noch einige andere Sachen. Marinette, Kagami und Chloé machen zusammen Hausaufgaben. Adrien, Félix, Nino, Luka und Jagged diskutieren über eine Band. Amelie setzt sich auch zu den Kleinen und Gabriel und sieht beim Spielen zu.

„Was haltet ihr vier Monster davon, wenn ihr euch einen Film aussucht und wir den schauen?“, möchte Marinette am späten Nachmittag dann von den Kleinen wissen. Dies jubeln sofort los. „Adrien, hilfst du ihnen beim Aussuchen?“, bittet Marinette. „Klar“, grinst der nur. Marinette und Amelie helfen Gabriel wieder auf die Füsse zu kommen und er setzt sich wieder in seinen Sessel. „Ich mach dann mal Popcorn und sehe was wir sonst noch zum Naschen dahaben!“, verschwindet Nathalie in die Küche. Kaum hatten die Vier einen Film ausgesucht, belagern sie wieder Gabriel. „Das ist nicht euer Ernst?“, will Marinette sofort wissen. „Aber Marinette, er ist so kuschelig!“, kommt es sofort von Manon. „Lass sie nur. Die kleinen wiegen doch nichts!“, schmunzelt der Designer. Seufzend nickt Marinette. Während des Films füttern die vier den Designer immer wieder mit Popcorn. Nach zwei Drittel schläft erst Manon und dann Gabriel ein.
„So runter mit euch, spielt noch eine Runde!“, weisst Nino die Vier an. Chris, Ella und Etta kommen dem sofort nach. Nur Manon bewegt sich nicht. „Manon!“, mahnt Nino. „Nino, ich glaube sie und Papa schlafen!“, stuppst Adrien seinen Freund an. „Oh!“, entkommt es dem DJ. „Wie süss das aussieht. Er kann echt gut mit kleinen Kindern!“, seufzt Penny. „Ich hätte nicht erwartet, dass er sogar mit ihnen spielen würde!“, schmunzelt Juleka. Marinette schnappt sich eine Decke von einem der Sofas und legt sie sanft über den Designer und das kleine Mädchen. „Chris, Ella, Etta, seid bitte nicht zu laut!“, bittet sie die Drei. Sie hatten sich schon die Heldenpuppen wieder genommen. „Okay!“, kommt es einstimmig.
„Gabriel konnte schon immer gut mit kleinen Kindern. Wenn ich mit Félix auf Besuch kam, gingen wir immer auf einen Spielplatz in einem Park. Da sind auch alle Kinder immer an Gabriel geklebt. Dann gab es da auch dieses Mädchen. Gabriel nannte sie immer seinen kleinen Schmetterling. Sie war so süss!“, schwelgt Amelie in Erinnerungen. „Wenn sie das so erzählen wundert es mich, dass Adrien ein Einzelkind ist!“, bemerkt Jagged. „Naja, das lag glaube ich an Emilie. Sie hat es gehasst schwanger zu sein, dabei hatte sie die absolute Traumschwangerschaft!“, seufzt Amelie. „Papa hat mir gesagt, dass Mama keine weiteren Kinder wollte. Er hätte gerne noch ein oder zwei gehabt!“, nickt Adrien. „Oh das ist schade. Kinder stehen ihm echt gut!“, lächelt Anarka. „Wer weiss, jetzt wo klar ist, dass Emilie wirklich tot ist, verliebt er sich vielleicht nochmal. Vielleicht gibt es dann ja noch ein oder zwei Kinder. Er ist erst 36, da ist das durchaus möglich!“, lächelt Amelie zu ihrem Schwager. „Das wäre cool. Ich fände es echt toll ein grosser Bruder zu sein!“, strahlt Adrien. „Alter, wenn du ständig Babysitten musst, findest du es nicht mehr so toll!“, seufzt Nino. „Ach so schlimm kann es doch nicht sein!“, gluckst Adrien. „Glaub mir, gerade Ella und Etta können echte Monster sein und Manon, wenn sie zu viel Zucker hatte. Das willst du nicht erleben!“, lächelt Marinette. „Wirklich? Manon ist doch so süss!“, lächelt Adrien. „Adrien, wenn er zu viel Zucker hatte, war auch eine Katastrophe!“, seufzt Nathalie. „Oh, dass ist bei allen Kindern so. Meine Zwei auf Zucker war auch Horror!“, lacht Anarka. „Ich frage mich immer noch, wie das die Eltern von diesem Mädchen gemacht haben. Sie hatten eine Bäckerei. Gabriel ist viel dahin. Die Kleine klebte immer an ihm, kaum hatten wir den Laden betreten. Aber sie wirkte nie so überdreht. Und mit so viel Süssem rundum, hat mich das immer gewundert!“, lacht Amelie. „Nur weil Süsses da war, heisst das nicht, dass die Kleine immer davon haben durfte!“, überlegt Penny. „Mhm ich weiss nicht!“, seufzt Amelie. „Sie durfte nur direkt nach den Hauptmahlzeiten Süsses. Das hat ihre Mutter mir mal gesagt!“, bemerkt Nathalie und schenkt Marinette ein Lächeln. „Mhm, keine Schlechte Idee. Hat Gabriel noch Kontakt zu ihnen. Er und der Vater kannten sich doch aus der Schule oder?“, fragt Amelie nach. „Naja, die Kleine wie du so schön sagst, sitzt da zwischen deinem Sohn und deinem Neffen. Und nach Emelies Verschwinden ist Gabriel kaum noch in die Bäckerei gegangen!“, seufzt Nathalie mit traurigem Blick zum Designer. „Du bist Gabriels kleiner Schmetterling?“, wundert Amelie sich und mustert Marinette. Diese nickt nur. „Du hast als kleines Kind an Adriens Vater geklebt?“, wundert Nino sich. „Ja, es gibt sogar einige Fotos von damals, wenn er in die Bäckerei kam. Aber er kam meistens morgens, also habe ich ihn nach dem ich in die Schule kam kaum noch gesehen!“, zuckt Marinette die Schultern. Die Türklingel unterbricht das Gespräch. Nathalie erhebt sich und geht zur Tür. „Ella, Etta, Chris räumt ihr bitte die Spielsachen weg? Das werden eure Mütter sein. Es ist schon fast Sieben!“, stellt Marinette überrascht fest.

„Guten Abend!“, grüsst Nathalie. Nadja, Nora, Alyas und Ninos Mütter so wie Ming, Wang und Gina treten durch die Tür. „Guten Abend“, erwidern alle. „Haben die Kleinen sich benommen?“, möchte Alyas Mutter sofort wissen. „Ja absolut. Wegen des Regens haben sie die meiste Zeit mit den Superheldenpuppen gespielt, die Marinette ihnen gegeben hat!“, lächelt Nathalie. „Ist Gabriel in seinem Arbeitszimmer?“, möchte Ming da wissen. „Nein, er ist im Wohnzimmer. Er ist vorher irgendwann eingeschlafen!“, grinst Nathalie. So führt sie die Sieben zum Wohnzimmer. „Oh wie süss!“, entkommt es Gina, als sie Gabriel mit Manon auf seinem Schoss erblickt. „Es steht ihm ein kleines Mädchen auf dem Schoss zu haben!“, schmunzelt Ming. „Absolut!“, grinst Amelie über die Schulter. „Manon hat den ganzen Nachmittag an ihm geklebt!“, lächelt Marinette. „Wirklich? Sie hat ihn nicht in Ruhe gelassen?“, kommt es besorgt von Nadja. „Nadja es ist okay. Es hat ihn nicht gestört. Sie hat ihn beim Mittagessen sogar gefüttert. Mit der Begründung er könne nur mit einem Arm ja nicht richtig essen!“, lächelt Marinette. „Stimmt und als wir den Film geschaut haben sassen alle Vier auf seinem Schoss und er wurde mit Popcorn gefüttert!“, gluckst Nino. „Ella und Etta auch?“, wundert sich Alyas Mutter. „Ja die Beiden auch. Es sah voll süss aus. Anarka hat Fotos gemacht und sie mir geschickt ich kann sie dir schicken!“, nickt Nino. „Darf ich mal sehen?“, will Nora wissen. Sofort zeigt Nino den Neuankömmlingen die Bilder. „Er hat wirklich mit ihnen auf dem Boden gesessen und gespielt?“, wundert Ninos Mutter sich. „Ja, sicher zwei, wenn nicht drei Stunden lang!“, nickt Luka. „Es schien ihm auch Spass gemacht zu haben. Auch wenn, ich glaube Cat Noir ist nicht sein Lieblings Held!“, lacht Chloé. „Stimmt, er hätte glaube ich lieber eine der anderen Puppen gehabt!“, schmunzelt Félix. „Gabriel konnte schon immer gut mit Kindern. Schon als ich ihn kennengelernt habe. Als er mich damals nach Shanghai begleitet hat, meine damalige Assistentin hatte eine vier Jährige. Gabriel hat sich immer, wenn er Zeit hatte, um sie gekümmert und meiner Assistentin damit etwas Freiraum gegeben!“, lächelt Ming sanft. „Stimmt, Gab konnte schon immer mit Kindern. Schon als er und Tom noch in der Schule waren. Auch wenn er im Grassettes geholfen hat, er hat sich immer so toll um die Kinder der Gäste gekümmert!“, lächelt Gina. „Hätte ich diesem Mann wirklich nicht gegeben. Er wirkt so distanziert und auch kalt. Das meine beiden Mädchen so mit ihm umgehen hatte ich nicht erwartet. Als Nora mir sagte, sie wären hier, habe ich mir ehrlich Sorgen gemacht!“, seufzt Alyas Mutter. „Er zeigt es nicht so offen, aber Gabriel liebt Kinder!“, lächelt Nathalie. „Warum hat er dann nur Adrien?“, wundert sich nun Nadja. „Das lag an meiner Schwester. Sie hat schon ihre erste Schwangerschaft gehasst und sich ständig beschwert. Sie wollte nicht noch mal Schwanger werden!“, erklärt Amelie. „Oh, das ist aber schade!“, stellt Nora fest. „Das war ja auch ein ziemliches Streitthema zwischen den Beiden. Sonst hatte ich sie nie Streiten gehört. Aber Adrien war gerade knapp ein Jahr alt, als ich auf Besuch kam und hier so richtig die Fetzen geflogen sind. Gabriel bringt sonst nichts so schnell aus der Ruhe, aber an dem Tag. Ich dachte da steht ein völlig Fremder vor mir. Er hat Emilie angeschrien und sie hat zurückgeschrien!“, seufzt Ming. „Wirklich?“, blinzelt Ninos Mutter. „Ja, wirklich. Emilie ist dann gegangen. Gabriel hat mich ins Wohnzimmer gebracht und mir Adrien in die Arme gedrückt. Dann hat er Tee gemacht und wollte nicht wirklich darüber reden. Er meinte nur, dass er Emilie immer gesagt hatte das er gerne mehrere Kinder hätte. Sie hat anscheinend nie etwas zu dem Thema gesagt!“, seufzt Ming. „Naja, nach dem wir gestern ja gehört haben, dass sie sich hinter seinem Rücken hat unterbinden lassen. Er hatte jedes Recht wütend zu sein!“, schnaubt Gina. Alle die es noch nicht gewusst hatten, starren sie mit offenem Mund an. „Gina, das hättest du jetzt nicht laut sagen müssen!“, bemerkt Wang. „Aber es ist die Wahrheit!“, seufzt Gina. Da ertönt ein enorm lautes Donnergrollen. Gabriel schreckt dadurch aus dem Schlaf auf und Manon drückt sich ängstlich enger an ihn. Sie war durch die Stimme ihrer Mutter wach geworden.
„Hey, alles gut Süsse, das war nur ein Donnergrollen!“, streicht Gabriel der Kleinen über den Schopf. Marinette tritt sofort dazu. „Er hat recht, du brauchst keine Angst haben. Wir sind da und drinnen. Hier kann uns nichts passieren!“, lächelt Marinette. „Aber es war so laut!“, schnieft Manon. „Das war es wirklich, da hast du recht Süsse!“, lächelt Gabriel sanft. Sofort krabbeln auch die Drei anderen wieder auf seinen Schoss. „Dürfen wir noch etwas bleiben? Bei dem Gewitter will ich nicht raus!“, schnieft Ella. Gabriel blickt kurz zu den Müttern. „Das kann ich nicht entscheiden!“, seufzt er nur. „Aber es ist doch gefährlich bei dem Wetter raus zu gehen!“, schmollt Chris sofort. „Ella, Etta, Papa wartet im Auto auf uns!“, seufzt Alyas Mutter. „Chris, du, Nino und eure Mama könnt mit uns fahren, dann passiert euch auch nichts!“, lächelt Nadja den Jungen an. „Ich will nicht!“, nuschelt Manon kaum hörbar und drückt sich noch mehr gegen Gabriel. „Na kommt ihr Monster!“, schnappt Nora sich ihre Schwestern. Nino hebt Chris hoch und Nadja hält ihrer Tochter die Hand hin. „Ich will nicht!“, schreit Manon. „Soll ich dich zum Auto begleiten Süsse?“, möchte Gabriel einfach wissen. Sofort schlingen sich Manons Arme um seinen Hals und sie klammert sich an ihm fest. Seufzend rutscht Gabriel auf der Sitzfläche nach vorne und steht auf. Sofort legt er seinen rechten Arm unter Manons Hintern. „Monsieur Agreste das müssen sie wirklich nicht. Manon, lass ihn bitte los!“, bittet Nadja ihre Tochter. „Nein ich will nicht!“, schreit Manon. „Nicht so laut Süsse“, beschwichtigt Gabriel sanft. „Monsieur Agreste“, fängt Nadja an. „Es ist kein Problem. Sie wiegt ja kaum etwas!“, schüttelt er nur den Kopf. Marinette nimmt sofort Manons kleinen Rucksack und reicht ihn Nadja. So begleitet Gabriel die vier kleinen, Nadja, Nora, Nino und die Mütter von Nino und Alya nach draussen vor das Tor.
Alya steht mit einem Schirm neben dem Auto. „Ist mit Manon alles in Ordnung?“, will sie sofort wissen. „Sie hat sich vorher bei dem lauten Donner so sehr erschreckt, dass sie Monsieur Agreste nicht mehr loslassen möchte!“, seufzt Nadja und öffnet die Hintertür ihres Wagens. Chris krabbelt sofort rein. „Manon du musst ihn jetzt loslassen und einsteigen!“, bittet Nadja ihre Tochter. „Nein, will nicht!“, japst die Kleine. „Hey, Süsse, deine Mama möchte nachhause. Du kannst Marinette ganz bald wieder besuchen kommen, versprochen!“, versucht Gabriel es. „Wirklich!“, drückt die Kleine ihren Oberkörper von ihm weg. Fest blickt sie ihm in die Augen. „Ja natürlich!“, lächelt Gabriel sanft. Sofort wird ihm ein Kuss auf die Wange gedrückt. So geht Gabriel in die Hocke und setzt Manon auf ihre Füsse. „Bis zum nächsten Mal!“, nuschelt Manon bevor sie ins Auto verschwindet. „Manon hat ja wirklich einen Narren an ihnen gefressen!“, lächelt Nora den Designer an. „Es scheint so!“, nickt er nur. „Ich wünsche ihnen allen noch eine Schönen Abend!“, damit verschwindet Gabriel wieder zum Anwesen.
„Was war das gerade?“, wundert Alya sich. „Es scheint das Monsieur Agreste ein absoluter Kindermagnet ist. Manon, Chris, Ella und Etta haben die meiste Zeit an ihm geklebt. Manon hat sogar Krankenschwester gespielt und ihn beim Mittagessen gefüttert. Sie meinte mit nur einem Arm könne er das ja selber nicht!“, erklärt Nino schmunzelnd. „Adriens Vater hat das zugelassen?“, will Alya wissen. „Ja hat er. Er ist echt gar nicht so schlimm. Ich weiss nicht, aber er wirkte den ganzen Nachmittag sehr entspannt und war auch sehr freundlich. Zudem scheint er Kinder eigentlich wirklich zu mögen. Das haben Adriens Tante, Nathalie, Marinettes Grand-mère und auch diese andere Frau gesagt!“, lächelt Nino. „Dies andere Frau Nino, das ist Ming Na Wen die Designerin!“, lächelt Nadja. „Oh“, macht er nur. „Alya, ich weiss du magst Monsieur Agreste nicht, aber Ella und Etta haben sogar gebettelt, damit sie noch länger bleiben dürfen. Du weisst wie sie bei Fremden sind. Sie sind einfach so auf seinen Schoss gekrabbelt. Nino zeig ihr doch die Bilder!“, seufzt Nora. Sofort zeiht Nino sein Handy hervor und zeigt Alya die Bilder. „Wow“, murmelt die nur. „Also wir müssen, die Kleinen brauchen Abendessen und gehören dann ins Bett!“, scheucht Alyas Mutter.

Chapter 29: Kapitel 28; Frühstück

Chapter Text

Kapitel 28; Frühstück

„Hat Manon dich wieder losgelassen?“, fragt Marinette als Gabriel wieder ins Wohnzimmer tritt. „Auch nur, weil ich ihr versprochen habe, dass sie bald wieder auf Besuch kommen darf!“, lächelt er und lässt sich erschöpft in seinen Sessel sacken. „Aber es sah wirklich süss aus, wie sich die Kleine an dich geklammert hat!“, gluckst Ming. „Wenn du meinst!“, seufzt er nur. „Ming hat recht. Es sah wirklich süss aus Papa. Also ich hätte wirklich nichts gegen ein oder zwei kleine Geschwister. Am liebsten natürlich kleine Schwestern, die ich wie Prinzessinnen verwöhnen kann!“, lächelt Adrien und setzt sich auf die linke Armlehne von Gabriels Sessel. „Tatsächlich!“, hebt Gabriel eine Augenbraue. „Ja“, nickt Adrien. „Dann kannst du ja fürs erste Nino das Babysitten abnehmen. Er wird sicher nicht böse sein!“, schlägt Gabriel schmunzeln vor. „Wenn es dich nicht stört, wenn die vier Kleinen hier sind!“, lacht Adrien. Gabriel schüttelt nur den Kopf und lehnt sich gegen seinen Sohn. Sanft legt Adrien den Arm um seinen Vater. „Du schläfst aber nicht wieder ein oder?“, schmunzelt der Grünäugige. „Hatte ich nicht vor!“, brummt der Designer nur. „Wang, kümmerst du dich um das Abendessen? Dann kann ich Gabriels Handgelenke frisch einbinden und mir seine Schulter noch mal ansehen!“, bittet Gina den Chinesen. „Natürlich!“, nickt Wang. „Dann sollten wir wohl auch los!“, erhebt sich Anarka. „Ja wir auch!“, nickt Amelie. Schnell drückt sie ihrem Schwager einen Kuss auf die Wange. Dann verschwinden sie, Felix, Chloé, Kagmai, die Couffains, Jagged und Penny. Adrien begleitet sie zur Tür. „Ich hole eben die Hausapotheke!“, erklärt Nathalie und verlässt den Raum. Ming begleitet Wang in die Küche. So bleiben Marinette und Gina bei Gabriel zurück.
„Also irgendwelche Beschwerden?“, hackt Gina nach. „Nicht wirklich. Gut immer mal wieder bei gewissen Bewegungen ein Stich ins Handgelenk!“, seufzt Gabriel. „Bei was für Bewegungen?“, will Gina wissen. „Beim Anheben von Gläsern oder Tassen. Auch beim Zugreifen!“, erklärt der Jüngere leise. „Okay, nicht schön, aber es sind Bewegungen die du kaum vermeiden kannst!“, nickt sie und hilft ihm aus der Orthese. Dann beginnt sie sein Hemd auf zu knöpfen. Da kommt Nathalie zurück. „Ich habe dir dein Schlafanzugsoberteil noch geholt, dann hast du es an und musst nachher nicht noch mal aus der Orthese raus!“, legt sie es ihm über die Armlehne. „Danke Nathalie!“, bedankt er sich. Gina wechselt erst das Pflaster an seiner Schulter und tastet diese kurz ab. Dann beginnt sie links den Verband am Handgelenk zu wechseln. Hilft ihm danach in sein Schlafanzugoberteil und wieder in die Orthese, dann erneuert sie den Verband am rechten Handgelenk. „Ich zeige euch Morgen, wie ihr den Verband genau wechseln müsst!“, stellt Gina in die Richtung von Nathalie und Marinette fest. „Ich sehe ob Ming und Wang Hilfe brauchen!“, damit verschwindet Gina auch. „Adrien wird wohl auch in der Küche sein!“, bemerkt Marinette und verschwindet auch. Nathalie setzt sich einfach auf Gabriels Schoss.
„Aber Adrien hat vorher auch kein Blatt vor den Mund genommen!“, schmunzelt sie und Küsst ihn kurz. Sanft legt Gabriel seinen rechten Arm um ihre Taille. „Den Gedanken hatte ich auch. Aber er weiss, dass wir zusammen sind?“, hört sich der letzte Teil mehr wie eine Frage an. „Trotzdem, er hätte das nicht vor allen sagen müssen!“, schüttelt sie den Kopf. Diese Worte lassen Gabriels Schultern nach unten sacken. „Ja“, murmelt er nur. Wollte Nathalie keine Kinder? Es hörte sich für ihn so an. Vielleicht wollte sie auch einfach mit ihm keine. Kreisen die Gedanken durch seinen Kopf. „Alles okay?“, fragt Nathalie besorgt. Ihr war die Veränderung in Gabriels Haltung nicht entgangen. „Ich bin nur müde und froh, wenn ich nachher ins Bett komme!“, nuschelt er. Er wollte nicht über das Thema Kinder reden. Es hatte ihm bei Emilie nur schmerz gebracht. „Da ist noch mehr oder? Gabriel wenn du nicht mit mir redest, weiss ich nicht was los ist!“, seufzt die Schwarzhaarige. „Der Tag war anstrengend!“, weicht er einfach aus. „Verstehe!“, damit steht sie auf packt sein Hemd, das Jackett und die Hausapotheke zusammen und verlässt den Raum. Es tat ihr weh, dass er nicht vernünftig mit ihr redete. Sie wusste, dass da noch mehr war. Nur würde es nichts bringen ihn zu drängen. Entweder er kam damit von sich aus zu ihr oder er würde alleine damit klarkommen müssen.
Müde fährt Gabriel sich mit der Hand durch das Haar. Was hatte er jetzt wieder falsch gemacht. Sollte er überhaupt etwas zu Abend essen oder sich entschuldigen und ins Bett gehen? Er wusste es nicht wirklich. Eigentlich musste er mit Marinette noch wegen der Herbstkollektion reden und wegen der Stoffe, die sie kaufen mussten. Nur fühlte er sich gerade wirklich miserabel. So schön der Nachmittag auch gewesen war und so sehr er es genossen hatte mit den Kleinen. Es hatte ihn auch irgendwie ausgelaugt und ihm weh getan. Zu sehen wie es vielleicht hätte sein können, wenn Emilie sich anders verhalten hätte.
„Gabriel alles in Ordnung bei dir?“, reist Marinettes Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Was?“, murmelt er nur. „Hier, du willst sicher nicht, dass Ming oder Grand-mère die Tränen sehen!“, hält sie ihm sein Taschentuch hin. Überrascht wischt er sich mit den Fingern über die Wange. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er weinte. „Danke“, nimmt er das Taschentuch und trocknet die Tränen. „Willst du darüber reden was los ist?“, möchte die Blauäugige wissen. „Ich bin einfach müde und völlig erledigt!“, versucht er auszuweichen. „Wir wissen beide, dass das nur eine Halbwahrheit ist. Wenn du nicht darüber reden willst ist das okay, aber sei ehrlich zu mir!“, bittet sie ihn. „Entschuldige, ich bin einfach irgendwie durcheinander. Adriens Worte, es ist“, doch bricht er ab, weil er nicht die richtigen Worte findet. „Du möchtest ihn nicht enttäuschen. Das verstehe ich. Nur ist es deine und Nathalies Entscheidung, ob ihr zusammen Kinder möchtet. Da solltest du gar nicht an Adrien denken!“, lächelt Marinette und setzt sich auf die Armlehne. „Es… ich weiss noch nicht mal ob wir wirklich zusammen sind oder was das genau ist. Ob sie… ob sie das wirklich möchte. Und wie lange es halten wird!“, nuschelt Gabriel leise. „Es ist alles noch sehr frisch und es sind die letzten Tage so viele Sachen passiert. Ihr braucht einfach etwas Zeit und ihr müsst offen miteinander reden!“, lächelt Marinette. „Du hast recht!“, murmelt er und lässt sich gegen sie sacken. Er war gerade wirklich müde. Sanft streicht Marinette dem Älteren über den rechten Oberarm. „Wenn du lieber schon ins Bett willst, dann mach es. Grand-mère meinte sowie so, es würde sie Wundern, dass du nicht schon in deinem Bett bist!“, seufzt die Blauhaarige. „Ich möchte nicht das Adrien sich sorgen macht!“, murmelt er. „Es war heute wieder viel los. Geh nur!“, bittet sie. „Danke!“, nickt er und kommt mühsam auf die Beine. Marinette verlässt mit ihm das Wohnzimmer. Draussen kommt Nathalie schon auf sie zu. „Das Essen ist fertig!“, lächelt sie die Beiden an. „Ich habe keinen wirklichen Hunger. Ich gehe mich hinlegen!“, entschuldigt Gabriel sich und verschwindet zur Treppe.
„Ist alles in Ordnung mit ihm?“, möchte Nathalie von Marinette wissen. „Der Tag war für ihn anstrengen und Adriens Kommentar tut glaube ich sein Übriges. Er ist aufgewühlt deswegen!“, lächelt Marinette schräg. „Verstehe, dann müssen wir wohl morgen Früh die Termine der Woche besprechen!“, seufzt Nathalie und sie laufen zum Esszimmer.
„Wo ist Papa?“, wundert sich Adrien. „Er wollte ins Bett. Er ist erschöpft!“, erklärt Marinette. „Damit hatte ich schon gerechnet!“, seufzt Gina. „Wir gehen nach dem Essen auch!“, nickt Ming. So wird gegessen. Danach verlassen Ming, Wang und Gina das Anwesen. Nathalie, Adrien und Marinette gehen hoch zu Gabriels Schlafzimmer.

„Meister, ihr solltet einfach wirklich in Ruhe mit Nathalie reden!“, kommt es sofort von Nooroo als die Schlafzimmertür zu fällt. „Nooroo ich bin müde. Ich habe weder die Energie, noch wirklich Lust momentan über so ein Thema zu reden. Ich möchte mich einfach nur ins Bett legen und schlafen!“, seufzt der Grauäugige. „Meister, es quält euch aber. Ich spüre wie sehr es euch quält!“, seufzt der Kwami. „Morgen Nooroo, morgen!“, seufzt Gabriel und versucht die Schuhe auszuziehen. Es kostet ihn viel Kraft und Geduld, aber dann waren die Schuhe aus. Kurz blickt er auf seine Schlafanzugshose. Resigniert schlägt er die Decke zur Seite und legt sich einfach so wie er ist in sein Bett.
Nooroo beobachtet seinen schlafenden Meister als Tikki und Plagg zu ihm kommen. „Wie geht es ihm?“, wundert Plagg sich. „Nicht so gut. Was Adrien gesagt hat, das hat viel wieder hochgeholt und er hat auch das Gefühl, dass Nathalie keine Kinder möchte!“, murmelt Nooroo. Der schlafende Designer wälzt sich unruhig in seinem Bett. „Könnte nicht er es sein, der keine weiteren möchte. Könnte es nicht sein, dass sie sich nicht einig sind? Nathalie wirkte gekränkt als sie das Wohnzimmer verlassen hat!“, murmelt Tikki. „Nein, Meister Gabriel hätte gerne noch weitere Kinder. Vor allem auch mit dem Wissen, dass es für Adrien in Ordnung währe. Nur hat er riesige Angst, dass Nathalie keine Kinder oder expliziter mit ihm keine Kinder möchte. Nur weiss er nicht wie er mit ihr darüber reden soll und hat auch nicht die Kraft dazu. Darum war sie gekränkt, weil er ihr nicht gesagt hat was los ist!“, seufzt Nooroo. „Sie brauchen Zeit, das meinte Marinette auch. Sie hat damit recht. Wie lange sind die Beiden zusammen? Er ist sich ja nicht mal sicher, ob sie wirklich zusammen sind oder ob Nathalie es als etwas anderes sieht!“, brummt Plagg. „Nun ich würde sagen sie sind seit Donnerstag- oder Freitagabend zusammen. Nathalie wollte ihn am Donnerstag nicht alleine lassen und am Freitag wollte sie nicht alleine sein!“, seufzt Nooroo. „Mhm, es ist noch so frisch. Sie brauchen Zeit!“, kommt es wieder von Plagg. „Wir sollten ihn schlafen lassen!“, meint Tikki und zieht die anderen Kwamis zu Marinettes Zimmer.

„Er schläft, aber er hat ja immer noch seine normalen Hosen an!“, stellt Adrien fest, als er die Tür zum Zimmer seines Vaters geöffnet hat. „Vermutlich konnte er den Gürtel alleine nicht aufmachen. Damit hatte er gestern Abend auch Probleme. Aber wir sollten ihn schlafen lassen!“, lächelt Nathalie. „Du hast recht!“, nickt Adrien und zieht die Tür wieder zu. „Braucht ihr noch etwas?“, fragt Nathalie als sie zu Marinettes Zimmer laufen. „Nein, alles gut. Ich muss noch die nächsten Schritte am Heilmittel machen, das dauert etwa eine halbe Stunde, dann leg ich mich auch ins Bett!“, lächelt Marinette. „Okay, aber leg dich danach wirklich hin!“, bittet Nathalie. Kurz nimmt sie beide noch in den Arm und verschwindet dann zu ihrem eigenen Zimmer. „Darf ich zusehen? Ich bin wirklich froh gibt es etwas, das Nathalie wieder gesund machen wird!“, lächelt Adrien. „Du kannst mir helfen, aber danach gehst du auch ins Bett!“, nickt Marinette und sie verschwinden in ihrem Zimmer.
Nathalie zieht sich in ihrem Zimmer schnell um. Verschwindet im Bad und macht sich dann auf den Weg zurück zu Gabriel. Sie wollte ihn nicht alleine lassen. Zudem wollte sie seine Nähe und Wärme spüren.

Mit einem Schrei fährt Gabriel aus dem Schlaf. Wieder hatte er einen Albtraum gehabt. Nur war es dieses Mal nicht Philippe gewesen der sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte und auch nicht Caline die ihn gehalten hatte. Nein es war Marinette gewesen, die sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte und Adrien der sie weinend in den Armen gehalten hatte. Dann hatte Nathalie ihn angeschrien, dass es alles nur seine Schuld wäre. Zitternd schiebt er die Beine über den Bettrand und hält sich den Kopf mit der rechten Hand. Er hatte gerade wieder das Gefühl keine Luft zu bekommen.
Das Erste was Nathalie beim Betreten des Zimmers sieht, ist die auf der Bettkante sitzende und zitternde Gestalt von Gabriel. Dieser hatte das Öffnen der Tür nicht wahrgenommen. „Gabriel?“, lässt Nathalies Stimme den Kopf des Designers herumschnellen. Langsam nähert sie sich im. „Was ist, hast du schmerzen?“, möchte sie leise wissen und setzt sich neben ihn. „Nein, es war nur wieder ein Albtraum!“, murmelt er. „Sind Adrien und Marinette im Bett?“, fragt er bevor sie etwas sagen kann. „Ja die beiden sind in ihren Betten. Möchtest du mir von dem Albtraum erzählen?“, nickt Nathalie und fragt sanft nach. „Ich weiss nicht!“, nuschelt er. „Das ist okay. Soll ich dir helfen, dass du deine Schlafanzughose anziehen kannst?“, möchte sie wissen. „Es wäre lieb!“, nickt er nur ohne zu ihr zu sehen. „Na dann“, damit steht sie auf. Als Gabriel auch steht, öffnet sie seinen Gürtel und die Hose. Dann versucht er sie sich alleine auszuziehen. Als er es geschafft hat, reicht sie ihm seine Schlafanzughose. Doch Gabriels Hand zittert so sehr, dass sie seinen Fingern entgleitet. Nathalie legt seine Hose gefaltet auf die Kommode zu seinem Hemd und dem Jackett und hilft ihm dann in die Schlafanzugshose. „Es tut mir leid!“, entschuldigt Gabriel sich sofort. „Hör auf dich zu entschuldigen. Sag doch einfach, wenn du mehr Hilfe brauchst. Es ist völlig okay!“, seufzt sie und legt ihm eine Hand an die Wange. Die Berührung fühlt sich für Gabriel unglaublich gut und warm an. So schmiegt er seine Wange mehr in ihre Hand hinein und schliesst die Augen. „Wir sollten schlafen. Ich hoffe zwar, dass morgen etwas ruhiger wird, aber ich glaube nicht daran!“, bittet Nathalie behutsam. „Du hast recht!“, murmelt Gabriel und dreht sich von ihr weg. Er war sich sicher, sie würde gehen und ihn alleine lassen. So lässt er sich wieder auf die Bettkante sinken. Natürlich entgeht Nathalie nicht wie ruckartig und steif Gabriels Bewegungen waren. „Sagst du mir was los ist? Ich habe gerade das Gefühl, dass ich unerwünscht bin!“, lässt sie die Schultern hängen. Gabriel starrt einfach auf den Boden. Was sollte er ihr sagen? Wie sollte er es ihr sagen. Würde sie seine Gefühle und Ängste verstehen oder nachvollziehen können? Einige Momente wartet die Jüngere auf eine Antwort. Als sie keine bekommt tritt sie direkt vor Gabriel und lässt sich auf ihre Knie sinken. Vorsichtig nimmt sie seine rechte Hand in die ihren. „Gabriel bitte rede mit mir. Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Nur wenn ich nicht weiss was es ist, weiss ich auch nicht was ich machen soll!“, erklärt sie sanft. Unsicher blickt der Designer in ihre blauen Augen. „Bleibst du bei mir?“, nuschelt er leise. „Das hatte ich eigentlich vor, darum bin ich hier!“, lächelt sie sanft. „Gabriel, ich weiss nicht was gerade in dir vorgeht. Ich verstehe dein Verhalten nicht. Sag mir bitte was los ist!“, bittet sie ihn leise. „Ich weiss nicht wie!“, murmelt er erstickt. „Okay, machen wir es anders. Was hast du geträumt?“, fragt sie in eine konkrete Richtung. „Es war wie, wenn ich… von Philippes Selbstmord träume. Nur das Marinette an Philippes… und Adrien an Calines Stelle waren. Dann… dann kamst du dazu und hast mich angeschrien und mir die Schuld gegeben!“, bringt er stockend heraus. „Du hast Angst, dass den Beiden etwas passiert!“, seufzt Nathalie. Gabriel nickt nur. „Das ist verständlich!“, lächelt sie ihn sanft an.
„Vorher im Wohnzimmer, was war los? Dein Verhalten lag nicht nur an Müdigkeit und Erschöpfung!“, möchte sie nun wissen. „Ich weiss nicht was du meinst!“, nuschelt Gabriel und versucht sie nicht anzusehen. „Bitte hör damit auf mich anzulügen!“, seufzt sie resigniert. Wie sollte sie ihn verstehen, wenn er nicht mit ihr redete? Wie sollte sie für ihn da sein, wenn er sie von sich wegschob? Da beginnen Tränen über die Wangen des Designers zu laufen. „Gabriel rede verdammt noch mal mit mir!“, entkommt es ihr laut und wütend. Es machte sie wütend, dass er weinte anstatt ihr zu sagen was los war. Gabriel zuckt bei Nathalies Worten zusammen. Als Nathalie das realisiert, verraucht ihre Wut ins Nichts. „Entschuldige, ich wollte nicht laut werden. Nur dich so zu sehen und nicht zu wissen was los ist, dass macht mich wahnsinnig. Gabriel bitte rede mit mir, sag mir was in dir vorgeht!“, fleht sie entschuldigend. Besorgt blickt der Designer wieder zu der Blauäugigen. „Ich habe momentan nicht die Kraft dazu!“, flüstert er und zieht seine Hand aus den ihren, um sie an ihre Wange zu legen. „Gabriel“, seufzt sie und lehnt sich in die Berührung hinein. „Können wir uns bitte einfach schlafen legen. Und bleibst du trotz allem bitte bei mir?“, haucht er kaum hörbar. „Natürlich bleibe ich bei dir. Darum bin ich doch hergekommen, um bei dir zu sein!“, erklärt sie leis und drückt sich mit den Händen an seinen Oberschenkeln in eine aufrechtere Position, um ihn sanft zu küssen. Unsicher erwidert Gabriel den Kuss. „Ich liebe dich!“, nuschelt Gabriel als Nathalie den Kuss löst. „Ich liebe dich auch!“, lächelt Nathalie und legt ihre Hände an seine Schultern. „Dann sollten wir uns schlafen legen!“, damit richtet die Schwarzhaarige sich wieder auf. Vorsichtig nimmt sie Gabriel die Brille ab und legt sie zum Schmetterlings-Miraculous auf den Nachtisch. Sie hatte das Miraculous mit seinem Hemd vorher schon hochgebracht. Gabriel legt sich auf den Rücken und beobachtet Nathalie. Sanft zieht sie die Bettdecke über ihn, legt ihre Brille auch auf den Nachttisch, löscht das Licht und kuschelt sich an seine rechte Seite unter die Decke. Kurz darauf sind beide eingeschlafen.

„Wie lange bist du schon wieder wach?“, betritt Adrien noch im Schlafanzug die Küche. Es war gerade mal fünf Uhr in der Früh. Tikk und Plagg hatten ihn Geweckt, weil sie unbedingt Frühstücken wollten. „Zwei oder drei Stunden. Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, als ich aufgestanden bin. Aber das Frühstück ist bald fertig, gehst du dich anziehen und weckst dann deinen Vater und Nathalie? Vermutlich findest du beide in seinem Schlafzimmer. Zumindest meinte Nooroo das!“, bittet Marinette. „Ich freu mich für Papa, dass er mit Nathalie glücklich ist!“, lächelt der Blonde. „Sie sind süss zusammen. Nur lass ihnen die Zeit, die sie brauchen!“, sieht Marinette über die Schulter zu ihm. „Ich weiss grade nicht was du meinst?“, wundert er sich. „Deine Aussage von gestern. Nooroo meinte das es Nathalie und deinen Vater sehr aufgewühlt hat. Sie sind doch erst frisch zusammen, ich bezweifle, dass sie bisher über Kinder nachgedacht geschweige denn geredet haben!“, seufzt Marinette. „Oh, das wollte ich nicht. Aber Papa mit den vier Kleinen zu sehen, da bin ich wohl etwas übermütig geworden. Ich mag den Gedanken auch, dass ich ein grosser Bruder sein könnte!“, gibt er leicht traurig zu. „Das verstehe ich Adrien. Nur mit allem was gerade los ist, wird ein gemeinsames Kind nicht ihre erste Priorität sein. Nicht wenn dein Vater Angst haben muss, dass Dir oder Nathalie etwas passieren könnte!“, erklärt Marinette sanft. „Damit hast du recht. Dass er nicht ins Krankenhaus wollte am Sonntag, er sagte er will uns nicht alleine zu Hause haben. Er hat Angst, dass uns etwas passiert und er nicht da ist um uns zu beschützen!“, nickt Adrien. „Siehst du? Weisst du wie viel mehr er sich sorgen würde, wenn Nathalie dann noch schwanger wäre? Zudem muss sie doch erst wieder richtig Gesund werden!“, lächelt die Blauäugige. „Du hast recht. Dann gehe ich mich mal fertig machen und die Beiden wecken!“, damit verschwindet Adrien schnell wieder aus der Küche.

Eine sanfte Berührung an ihrer Stirn lässt Nathalie wach werden. Als sie die Augen öffnet blickt sie genau in die grauen Augen von Gabriel. „Guten Morgen mon Bijou, wie hast du geschlafen!“, möchte er flüsternd wissen. Schon seit einigen Minuten betrachtete er die Frau, deren Kopf auf seiner Schulter lag. „Guten Morgen, schöner Mann!“, lächelt sie und legt ihre Hand an seine Wange. „Müssen wir schon aufstehen?“, murmelt sie fragend. „Da es schon wieder wie in einer Backstube riecht, nehme ich an, dass Marinette gerade unser Frühstück macht!“, schmunzelt er. Der Duft nach Croissants hatte ihn wach werden lassen. „Jetzt wo du es sagst, es duftete himmlisch!“, lacht Nathalie. Dann ändert sie ihre Position um ihre Lippen auf die von Gabriel zu legen.
„Papa aufstehen, Marinette hat das Frühstück fertig!“, wird die Schlafzimmertür aufgerissen. Erschrocken löst Nathalie den Kuss. „Adrien, wo sind deine Manieren!“, seufzt Gabriel. „Ich… also… ich bin in der Küche und helfe Marinette!“, schon kracht die Tür wieder ins Schloss. „Süss wie rot er gerade geworden ist!“, gluckst Nathalie und beugt sich wieder zu Gabriel um ihre Lippen auf seine zu legen. „Wir sollten uns fertigmachen und zum Frühstück gehen!“, seufzt Gabriel in den Kuss hinein. „Mhm, du hast wohl leider recht!“, stimmt Nathalie zu. „Was willst du heute anziehen?“, möchte sie wissen. „Meine normalen Kleider, einfach ohne Weste!“, hievt er sich aus dem Bett. „Gut!“, küsst sie ihn noch einmal und tritt zu seinem Schrank. Er verschwindet derweil schon im Bad. Nathalie hilft ihm auch dieses Mal, bei allem was er selber nicht hinbekommt. Dann verschwindet Nathalie zu ihrem Zimmer, während Gabriel sein Jackett bestückt. Das Miraculous anzustecken schafft er gerade so. Nathalie musste ihm nachher nur bei der Krawatte helfen.
Sie hatten abgesprochen sich in der Küche zu treffen, darum richtet Nathalie ihre Schritte direkt dorthin, als sie sich fertiggemacht hatte.

„Du hattest recht, Nathalie war bei Papa und ich glaube ich hätte nicht einfach die Tür aufmachen sollen!“, bemerkt Adrien als er angezogen wieder in die Küche tritt. „Waren sie etwa Nackt?“, schmunzelt Marinette. „Nein, aber sie haben sich geküsst und wer weiss, wenn ich etwas später rein wäre!“, stellt er fest. „Mit den Verletzungen die dein Vater hat? Ich glaube eher nicht!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Aber sie sind so ein süsses Paar!“, lächelt Adrien und tritt neben Marinette. „Kann ich dir bei etwas helfen?“, möchte er wissen. „Du könntest Kaffee machen!“, schlägt Marinette vor. So herrscht einige Momente einvernehmliches schweigen.
Nathalie will eigentlich gerade die Küchentür öffnen als sie Adrien fragen hört. „Du Marinette, Tikki meinte gestern, dass Nathalie ziemlich aufgewühlt war, als sie das Wohnzimmer verlassen hat, bevor du zu Papa bist. Hast du sie gesehen und weisst was los war?“, möchte Adrien leise wissen. „Was los war? Genau weiss ich es nicht, aber dein Vater war genau so aufgewühlt. Wie gesagt, dein Kommentar war nicht gerade das Schlaueste. Vor allem, auch wenn Ming und Grand-mère sagen er soll sich eine neue Frau suchen. Nur du, Nathalie, dein Vater und ich, wir wissen das er sich schon neu verliebt hat. Und solange die Beiden es niemandem sonst sagen, sollten wir es respektieren. Dein Vater ist sich wirklich unsicher. Er hat Angst, dass es nicht halten wird oder Nathalie nicht dasselbe möchte wie er. Dein Kommentar hat diese Angst nur noch grösser gemacht. Zudem macht er sich schon genug Sorgen um uns alle!“, seufzt Marinette und wendet sich dem Blonden zu. Nathalie muss schlucken, als sie die Worte der Jüngeren hört. War es das, warum Gabriel nicht mit ihr redete, hatte er wirklich so grosse Angst? „Ich hätte es ihm vielleicht wirklich nicht vor allen sagen sollen. Aber ich möchte das er Glücklich ist und du hast doch auch das Strahlen in seinen Augen gesehen, als die Kleinen so an ihm geklebt sind. Und wie süss er mit Manon war. Und naja, Nathalie hat auch den ganzen Nachmittag gelächelt und wenn sie zu ihm und den Kleinen geschaut hat nur noch mehr. Ich wollte nur, dass sie wissen, dass es für mich okay ist, wenn sie zusammen Kinder möchten!“, erklärt Adrien. „Es ist für deinen Vater ja auch wichtig, dass es für dich okay ist. Nur wie gesagt, du hättest es anders und zu einem anderen Zeitpunkt sagen können!“, seufzt Marinette. „Du hast recht!“, seufzt Adrien. Einige Momente bleibt es still, dann öffnet Nathalie die Tür. „Guten Morgen ihr beiden. Adrien du solltest dir wirklich angewöhnen anzuklopfen!“, betritt sie mit einem tadelnden Lächeln den Raum. „Entschuldige Nathalie, ich versuche daran zu denken!“, nuschelt Adrien und wird schon von Nathalie in eine Umarmung gezogen. „Naja Türen haben Schlösser, damit man abschliessen kann. Dann muss er nämlich auch klopfen!“, lächelt Marinette. „Das ist eine gute Idee!“, nickt Nathalie. Da tritt auch Gabriel in die Küche. „Guten Morgen“, lächelt er sanft. „Morgen Papa!“, umarmt Adrien seinen Vater. „Also Frühstücken wir, dann müssen wir noch die Termine für die Woche durchgehen, bevor ihr zur Schule müsst!“, seufzt Nathalie und setzt sich an die Kücheninsel. Schnell sitzen alle anderen auch.
„Also Adrien, du und Juleka werdet nach der Schule abgeholt und habt dann ein Shooting. Also eigentlich sind es vier, aber wir machen sie zusammen. Gabriel du hast heute keine Termine. Marinette du kommst nach der Schule her!“, fängt Nathalie an. „Dann können wir ja heute Nachmittag wegen der Herbstkollektion sehen, was wir machen!“, blickt Gabriel zu Marinette. „Können wir gerne machen!“, nickt diese. „Gut. Morgen haben du und Juleka auch wieder ein Shooting. Ihr werdet auch von der Schule abgeholt. Ich werde dabei sein. Gabriel du hast am Morgen keine Termine. Denn Nachmittag könnten du und Marinette nutzen um die Stoffe kaufen zu gehen. Da ich zum Shooting mitgehe, kann ich fahren dann hätte Placide Zeit mit euch zu fahren!“, erklärt die Schwarzhaarige weiter. „Das passt!“, nicken Gabriel und Marinette synchron. „Donnersteg ist dein Chinesisch Unterricht um 14:00 Uhr. Marinette möchtest du mit Adrien da hin? Ich hatte das Gefühl dein Chinesisch könnte besser sein!“, seufzt Nathalie. „Wenn ich darf, gerne!“, nickt Marinette. „Gut ich trag es ein. Ich habe für dich auch einen Kalender angelegt. Teil mir bitte einfach alle Termine mit, damit ich alles koordinieren kann!“, bittet die Brillenträgerin. „Ja, klar mache ich!“, nickt die Blauhaarige. „Gabriel du hast Donnerstag ein Treffen mit Lacroix um 08:30 Uhr. Um 10:30 Uhr hast du einen Termin in der Schneiderei!“, zählt Nathalie weiter auf. „Freitag hast du Adrien noch die Fechtstunde nach dem Mittag. Ansonsten sind keine Termine. Samstag hast du Gabriel gleich um 08:00 Uhr einen Termin. Es geht um dieses Kleid, dass du Gott sei Dank schon fertig hast. Es ist das letzte Fitting!“, seufzt Nathalie. „Mhm, da werde ich wohl helfende Hände brauchen!“, seufzt Gabriel. „Das nehme ich an. Also Marinette denkst du, du traust es dir zu Gabriel zu dem Kundentermin zu begleiten?“, fragt Nathalie nach. „Sollte kein Problem sein!“, nickt Marinette.
„Was ich mir noch überlegt hatte Nathalie, da ich Duusus Hilfe bei dem Heilmittel brauche und es umständlich ist, die Brosche jedes Mal hin und her zu reichen. Ich würde dir sonst vorrübergehend das Fuchs-Miraculous geben, damit du eins hast, wenn es einen Angriff gibt!“, fällt Marinette da plötzlich ein. „Ich weiss nicht, das Fuchs-Miraculous?“, hackt Nathalie nach. „Naja ich könnte dir auch das Pferde oder das Maus-Miraculous geben. Die Optionen gäbe es noch!“, erklärt Marinette. „Das Pferd hat sich schon als sehr Nützlich erwiesen!“, wirft Gabriel ein. „Dann das Pferd!“, seufzt Nathalie. „Ich werde Duusus hilfe voraussichtlich nur noch diese Woche brauchen, danach bekommst du das Pfaune-Miraculous ganz zurück!“, lächelt Marinette entschuldigend. „Danke!“, nickt Nathalie. „Dann hole ich es dir schnell!“, verschwindet Marinette.
„Adrien, tu mir einen Gefallen und bitte Monsieur Couffaine Marinette nach der Schule herzubegleiten!“, bittet Gabriel seinen Sohn. „Mach ich Papa!“, nickt Adrien. Da kommt Marinette wieder und reicht Nathalie das Pferde-Miraculous. „Eine Brille?“, seufzt Nathalie. Da klingelt es schon an der Tür. „Ich bring euch zur Tür!“, steht Gabriel auf, während Nathalie den Pferdekwami mustert. Mit Adrien und Marinette geht er zur Tür. „Alya schon wieder!“, seufzt Adrien mit Blick auf den Bildschirm neben der Tür. Gabriel öffnet diese einfach und geht mit den Beiden zum Tor, vor dem Nino und Alya warten.
„Hey ihr Zwei, guten Tag Monsieur Agreste!“, grüsst Nino freundlich. „Hey Nino, Alya!“, erwidert Adrien, während Marinette nur mit einem Lächeln nickt. „Denk bitte an das Shooting Adrien. Mademoiselle Rolling wird auch vor Ort sein, um sicher zu gehen, dass Mademoiselle Couffaine nicht überfordert wird!“, bittet Gabriel seinen Sohn. „Klar Papa und Juleka wird das sicher fantastisch machen. Am Samstag war sie doch auch der Hammer!“, grinst Adrien. „Mademoiselle Dupain-Cheng, wie gesagt, wenn es ihnen zu viel wird, rufen sie an und sie werden abgeholt!“, wendet Gabriel sich an die Blauhaarige. „Natürlich Monsieur Agreste!“, nickt sie. Dann öffnet Gabriel das Tor und lässt die Beiden durchtreten. „Papa, wird Gina heute zum Abendessen auch wieder da sein?“, möchte Adrien noch wissen. „Ja, Gina wird zum Abendessen da sein, sie kocht schliesslich!“, nicht Gabriel. „Okay, kommen Ming und Wang dann auch?“, fragt er weiter nach. „Das weiss ich nicht, haben sie gestern beim Abendessen nichts gesagt?“, hackt Gabriel nach. „Nein, Wang meinte nur dass er Mittwochmorgen wegen der Sache mit der Vormundschaft vermutlich herkommt!“, schüttelt Adrien den Kopf. „Dann werden sie heute Abend vermutlich nicht kommen!“, stellt Gabriel fest. „Ja“, nickt der Blonde. „Adrien könntest du Mademoiselle Raincomprix vielleicht noch bitten, ihren Vater zu fragen, ob meine Armbanduhr gefunden wurde? Ich vermisse sie seit Sonntagnacht. Ich wäre froh, wenn sie wieder auftauchen würde, sie auch zurück zu bekommen!“, bittet Gabriel seinen Sohn noch. „Ja klar, ich sage es Sabrina. Ich bin sicher dann hast du sie vor Ende der Woche wieder!“, nickt Adrien lächelnd. „Bis heute Mittag!“, verabschiedet Marinette sich noch und läuft los. Adrien, Nino und Alya müssen sich beeilen ihr zu folgen. Gabriel lächelt ihnen noch kurz nach und geht dann ins Anwesen zurück.

Chapter 30: Kapitel 29; Gespräche

Chapter Text

Kapitel 29; Gespräche

„Dude, dein Dad sieht immer noch echt heftig aus!“, stellt Nino leise fest. „Naja, er ist gestern auch kurz nach dem ihr weg wart, direkt ins Bett gegangen!“, erklärt Adrien leise. „Echt, ohne Abendessen?“, wundert Nino sich. „Naja, Papa snackt sonst am Nachmittag selten etwas und so viel Popcorn wie die Kleinen in ihn reingestopft haben, da wundert es mich nicht, hatte er keinen Hunger!“, schmunzelt Adrien. „Stimmt Sonntag hat er beim Abendessen auch weniger gegessen als sonst. Das lag dann wohl an Grand-mères Nektarinen Galette!“, lächelt Marinette. „Papa liebt Nektarinen Galette. Früher hat er die oft geholt. Also, als Mama noch gesund war. Er ist immer am Tag, wo sie von ihren Reisen zurückkam, extra für sie in die Bäckerei. Aber auch wenn Tante Amelie auf Besuch kam. Oder auch einfach so weil er Lust hatte, während sie nicht zuhause war. Erst als Mama krank wurde, fing er an viel weniger in die Bäckerei zu gehen. Seit ihrem Verschwinden war er kaum noch dort!“, seufzt Adrien. „Bei der Figur von deinem Vater glaubt man nicht, dass er so auf Süsses steht wie du gerade sagst!“, stellt Alya fest. „Er hat früher viel mehr Sport gemacht. Das wurde auch erst weniger als Mama krank wurde. Vieles was er gerne gemacht hat, wurde weniger als Mama krank wurde. Ich weiss nicht, warum ihn das so extrem beeinflusst hat!“, murmelt Adrien. „Was hat sich denn noch alles mit der Krankheit deiner Mutter geändert?“, wagt Nino es zu fragen. „Früher hat Papa viel und gerne gelacht. Aber es wurde immer weniger. Ich erinnere mich auch, dass es eine Zeit gab, da standen immer Lilien in seinem Arbeitszimmer. Mama hat ihm als sie krank wurde gesagt, dass sie den Gestank der Lilien nicht ertragen könne. Seither gab es keine Lilien mehr. Ich vermisse es!“, seufzt Adrien. „Lilien? Welche Farbe?“, wundert Marinette sich. „Weisse Lilien, warum?“, wundert Adrien sich. „Weisse Lilien stehen für Hoffnung, Erinnerung und die Auferstehung der reinen Seele. Er wird die Blumen für Sayuri aufgestellt haben!“, überlegt Marinette. „Jetzt wo du es sagst, Sayuri beutet ja auch kleine Lilie. Vermutlich hast du recht!“, nickt Adrien. „Wer ist Sayuri?“, blinzelt Nino. „Oh, ähm ich weiss nicht ob ich euch das sagen kann!“, nuschelt Adrien. „Warum?“, hackt Alya nach. „Nichts gegen dich Alya, aber du stellst so viele Sachen Online. Wenn du mir versprichst es wirklich für dich zu behalten, erzähle ich es euch. Aber du musst mir wirklich schwören es niemandem zu sagen. Wenn das in der Presse landen sollte, ich weiss nicht ob Papa das verkraften würde!“, beisst Adrien sich auf die Unterlippe. „Ich schwöre, dass es weder Online noch in der Zeitung oder den Nachrichten landet!“, seufzt Alya. Kurz blickt Adrien zu Marinette, die aber nichts sagt. „Okay, Sayuri wäre meine kleine Schwester. Mama hat das Baby aber in der achtzehnten Schwangerschaftswoche verloren. Ich war noch nicht ganz ein Jahr alt, als das passiert ist. Ich weiss auch noch nicht lange davon. Papa hat am Sonntag auf eine Aussage von Gina extrem empfindlich reagiert. Nathalie hat uns dann erklärt warum. Papa hat sich immer weitere Kinder gewünscht, Mama nicht!“, erklärt Adrien ganz leise. „Deine Mama hat also eine Fehlgeburt erlitten? Marinettes Grand-mère meinte doch gestern, deine Mama hätte sich hinter dem Rücken deines Vaters unterbinden lassen. Hängt das vielleicht zusammen?“, wundert Nino sich. „Leider ja Nino. Obwohl Mama hätte sich anscheinend so oder so unterbinden lassen. Nur da das tote Kind entfernt werden musste, hat sie darauf bestanden, dass ihr direkt die Gebärmutter entfernt wird!“, nickt Adrien. „WAS?“, schreit Alya erschrocken auf. Da sie gerade die Schule erreichen blicken viel neugierig zu ihnen. „Nicht so laut Alya bitte. Du hast es versprochen!“, seufzt Adrien. „Marinette hat es mit dir zusammen erfahren?“, will Nino wissen. Marinette schweigt einfach und blickt auf den Boden. Sie fand es nicht gut, dass Adrien es Alya und Nino erzählt hatte. Es ging die Beiden nichts an. Aber es war nicht ihre Entscheidung. „Ja sie hat es mit mir zusammen erfahren. Papa hat auch heute noch sehr damit zu kämpfen. Erinnerst du dich an die Weide im Garten?“, nuschelt der Blonde. „Ja klar, die ist toll!“, grinst Nino. „Papa hat sie für Sayuri gepflanzt, weil Mama sich geweigert hat sie bestatten zu lassen!“, flüstert Adrien. So betreten sie das Schulhaus und gehen Richtung Klassenzimmer. „Echt, die Weide soll an sie erinnern?“, wundert Nino sich. „Papa wollte einen Platz haben, um sich ihr nahe zu fühlen!“, nickt Adrien. Vor dem Klassenzimmer stossen sie auf Juleka, Rose und Luka.
„Hey Luka, Juleka und ich haben ja nach der Schule direkt das Shooting, könntest du Marinette vielleicht nachhause begleiten nach der Schule. Damit sie nicht alleine laufen muss. Papa meinte, ihm wäre es lieber zu wissen, dass jemand bei ihr ist!“, wendet der Grünäugige sich sofort an Luka. „Hey zusammen, ähm ja klar, wenn Marinette einverstanden ist, begleite ich sie nach der Schule zum Agreste Anwesen!“, nickt Luka lächelnd. „Natürlich ist das okay. Dein Vater macht sich also schon wieder unnötig sorgen?“, wendet Marinette sich mit dem letzten Teil an Adrien. „Naja, nach gestern, kannst du es ihm nicht verübeln!“, zieht der Blonde eine Augenbraue hoch. „Lila ist ja nicht da und sie wird mir wohl kaum auf dem weg auflauern!“, verschränkt Marinette die Arme. „Trotzdem, Papa sorgt sich nun mal!“, seufzt der Grünäugige. „Marinette, es ist voll okay. Es stört mich wirklich nicht, zudem wollte ich Monsieur Agreste sowieso noch etwas fragen!“, lächelt Luka. „Was willst du ihn denn fragen?“, wundert sich Alya. „Naja, ich war letzte Woche in diesem Kleiderladen. Der hat viel Goth und Punk Zeugs und so. Da war ein Bild, Moment ich habe es abfotografiert!“, damit zieht er sein Handy hervor und sucht nach dem Bild. „Da, ich glaube das ist Monsieur Agreste!“, damit hält er den Anderen den Bildschirm hin. Darauf war ein junger Mann mit braunem Haar mit violetten Strähnchen und grauen Augen zu sehen. „Der ist ja heiss und diese Augen, da will man wirklich drin versinken!“, seufzt Alya. „Ich richte es Papa aus!“, kommt es nüchtern von Adrien. „Wie jetzt? Das ist wirklich dein Vater?“, will Nino wissen. „Ja, da war er sechzehn oder siebzehn?“, murmelt Adrien. „Ich würde eher sagen fünfzehn oder sechzehn!“, legt Marinette den Kopf schief. „Aber fragen wir doch Madame Bustier, sie weiss es sicher!“, fügt die Blauäugige an. „Machen wir das schnell!“, stimmt Juleka zu. Zum Glück war Madame Bustier schon im Klassenzimmer.

„Madame Bustier dürfen wir sie etwas fragen?“, möchte Luka wissen, als alle an das Pult der Lehrerin treten. „Ja sicher was gibt es Luka?“, möchte sie wissen. „Hier das Bild. Das ist doch Monsieur Agreste. Wissen sie wie alt er da etwa war?“, reicht der Blauhaarige der Lehrerin sein Handy. „Mhm, die violetten Strähnchen hatte Gab recht lange. Die hatte er sicher ein ganzes Jahr. Also zuerst hatte er nur rosa Strähnchen in seinen blonden Haaren. Nach Marinettes Tod hat er sich die Haare braun gefärbt und noch zwei Monate lang die rosa Strähnchen behalten!“, fängt die Blond an zu überlegen. „Dann hatte er einen Monat blaue Strähnchen, dann Rote. Die hatte er bis Weihnachten, da wurden es dunkelgrüne. Kurz bevor er fünfzehn wurde, wurden die Strähnchen dann Violette, das blieb so bis zu Philippes Selbstmord, da war Gab siebzehn. Schon am Tag danach waren die Strähnchen giftgrün. Danach kann ich es euch auch nicht mehr sagen!“, erzählt die Lehrerin. „Also hatte er sogar zwei Jahre lang violette Strähnchen?“, möchte Juleka wissen. „Ja, etwas über zwei Jahr. Violette stand ihm auch. Und das mit den braun gefärbten Haaren fing wenige Tage nach Marinettes Tod an!“, lächelt Caline traurig. „Wer genau war diese Marinette?“, fragt Rose vorsichtig nach. „Marinette war unser kleiner Engel. Sie war Gabriels jüngere Schwester. Sie war immer fröhlich und hilfsbereit. Kam mit jedem gut aus und sah nur das Gute in den Menschen!“, lächelt die Lehrerin. „Wirklich? Monsieur Agreste hatte eine kleine Schwester, die so das Gegenteil von ihm war?“, wundert sich Alya. „Gegenteil würde ich nicht sagen. Gabriel traf man früher auch kaum ohne ein Lächeln auf den Lippen an. Er fand auch immer die richtigen Worte um jemanden zu trösten. Er war sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Er versuchte all den Erwartungen gerecht zu werden, die an ihn gestellt wurden. Marinettes Tod hat ihn schon verändert. Aber erst als sein Vater bei dem Unfall in der alten Kleiderfabrik starb und knapp zwei Monate danach seine Mutter, da hat er sich wirklich stark verändert. Er war schon immer etwas der Draufgänger, aber nach dem Tod seiner Eltern. Da hätte man ihn auch schon fast als Lebensmüde bezeichnen können. Da gab es kein Risiko, das er nicht bereit war einzugehen!“, seufzt Caline traurig. „Adriens Vater war wirklich mal anders? Er wirkt immer so kalt und gefühlslos!“, merkt Alya an. „Was erwartest du Alya? Er war Vierzehn als seine Schwester an Leukämie starb. Gerade erst Sechzehn, als sein Vater vor seinen Augen gestorben ist. Nicht ganz zwei Monate später, fand er seine Mutter tot zuhause. Knapp ein Jahr danach hat einer seiner besten Freunde selbst Mord begangen. Seine Frau verschwand vor zwei Jahren spurlos und nun wurde ihre Leiche letzte Woche auf dem Eifelturm gefunden. Was erwartest du, dass er mit einem Korb voller Blumen durch die Strassen rennt und Blumenmädchen spielt?“, schnaubt Marinette verbittert. „Leukämie?“, wiederholt Rose leise. „Ja Papa hat uns erzählt, dass sie Leukämie hatte!“, nickt Adrien. „Aber er hatte doch noch seine Grosseltern?“, fragt Alya nach. „Du meinst die Grosseltern, die nach dem er gegen Aaron Grassette ausgesagt hatte nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten?“, möchte Caline wissen. „Was?“, keucht Luka auf. „Seinen Sturschädel hat Gabriel nicht von ungefähr. Den hat er von seinem Grossvater Andrè. Obwohl Lydia konnte fast noch sturer sein. Sie hat schon als wir ihnen sagten, dass wir uns getrennt hatten, nicht mehr mit ihm geredet. Sie hat das durchgezogen bis zu ihrem Tod. Ihre letzten Worte zu ihm warn ‘Du bist eine absolute Schande für den Namen Grassette’. Danach hat sie nie wieder mit ihm gesprochen. Andrè hat wenigstens noch mit ihm geredet, auch als Gabriel nach dem Prozess mal im Grassettes mit einer jungen Frau essen war. Trotzdem hatte er ihn aus dem Testament gestrichen!“, lächelt die Blonde traurig. „Und die Eltern meiner Grossmutter?“, möchte Adrien wissen. „Ginnys Eltern kannte ich nicht. Ich weiss nicht warum, aber Gabriel hat nie von ihnen geredet. Auch Ginny hat nie über sie geredet!“, schüttelt Caline entschuldigend den Kopf. „Haben sie noch gelebt, als Papas Onkel verurteilt wurde?“, fragt der Grünäugige. „Ich glaube nicht, aber frag Gina danach. Sie kannte Ginny sehr gut. Wenn jemand etwas über Ginnys Eltern weiss, dann ist es Gina!“, erklärt die Blonde. „Danke!“, lächelt Adrien.
„Nicht doch. Wie geht es Gabriel eigentlich, er sah gestern ja recht schlimm aus!“, hackt sie nach. „Naja, er sieht immer noch mies aus. Aber er ist wie sie sagen ein Sturschädel!“, grinst der Blonde. „Warten sie ich zeig ihnen mal Bilder von gestern Nachmittag!“, grinst Nino und tritt neben die Lehrerin. Dann zeigt er ihr die Bilder vom vorherigen Nachmittag. „Oh wie süss. Gabriel war schon immer gut im Umgang mit Kindern. Ich kann mich daran erinnern, als wir mal über die Zukunft geredet haben. Er meinte er wolle unbedingt zwei oder mehr Kinder!“, schmunzelt Caline. „Mein Gott, wie süss er mit der Kleinen aussieht!“, fügt sie an, als Nino ihr das Bild zeigt, wo Gabriel und Manon auf dem Sessel schlafen. „Ja Papa schien es sichtlich zu geniessen. Vor allem als Manon meinte, sie müsse ihn Füttern, weil er mit einer Hand ja nicht selber essen könne!“, lächelt der Grünäugige. „Absolut, das war so süss!“, lacht auch Juleka.
„Was war süss?“, erklingt Chloés Stimme von der Tür. „Hey Chloé, Sabrina. Süss sind die Bilder, die Nino gerade Madame Bustier zeigt!“, lächelt Marinette. „Wirklich dürfen wir sie auch sehen?“, möchte Sabrina wissen. Chloé lächelt nur, sie war ja am Vortag dabei gewesen. „Sicher!“, grinst Nino. „Du Sabrina, Monsieur Agreste vermisst seit Sonntagnacht seine Armbanduhr, kannst du deinen Vater fragen ob sie gefunden wurde? Er scheint sehr an der Uhr zu hängen!“, bittet Marinette. „Ja klar, ich frag ihn heute nach der Schule. Wie sieht die Uhr den aus?“, möchte Sabrina wissen. „Sie ist Graviert. Für Gab von deiner zweiten Familie!“, erklärt Adrien sofort. „Super damit kann Papa sie sicher finden!“, lächelt Sabrina. „Oh wie süss, ist dein Vater wirklich mit der Kleinen zusammen eingeschlafen?“, kommt es entzückt von Sabrina. „Manon hat echt einen Narren an Papa gefressen. Er musste sie sogar zum Auto tragen, als Madame Chamack sie abgeholt hat!“, lacht Adrien. „Wirklich?“, wundert Sabrina sich. „Ja, ich hab das auch gesehen. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen!“, schüttelt Alya den Kopf. „Der Unterricht fängt in fünf Minuten an. Ab an eure Plätze!“, bittet Caline sanft. So verschwindet Luka aus dem Zimmer und die Anderen gehen zu ihren Plätzen.

„Die Beiden sind weg?“, möchte Nathalie wissen, als Gabriel wieder in die Küche kommt. „Ja sind sie, Adriens Freund Nino und Mademoiselle Césaire haben sie abgeholt. Ich weiss nur nicht was ich davon halten soll!“, seufzt Gabriel und tritt zu der Schwarzhaarigen. „Solange Marinette nichts dagegen sagt, sollten wir es akzeptieren. Wenn es ihr unangenehm ist, wird sie es sagen!“, lächelt Nathalie und steht auf. „Ich fürchte, das wird sie nicht!“, äussert der Designer seine Bedenken. „Du denkst wegen Adrien würde sie es nicht sagen?“, möchte Nathalie wissen und legt ihre Arme um den Nacken des Designers. Sanft schlingt Gabriel seinen rechten Arm um ihre Taille. „Ich befürchte es!“, nickt er und lehnt seine Stirn an ihre. „Wir haben ein Auge darauf, dann wird es irgendwie gehen!“, seufzt die Blauäugige. „Ich hoffe es. Sie war schon wieder so extrem zurückhalten und distanziert!“, murmelt der Grauäugige. Es tat ihm weh und dennoch konnte er ihr Verhalten nachvollziehen. „Ich weiss, dass du sie schon ins Herz geschlossen hast. Gib ihr einfach noch etwas mehr Zeit, dann wird sie auch in der Öffentlichkeit bei dir Schutz suchen. Das haben wir doch gestern gesehen. Auch wenn sie sehr ruhig und scheu war, sie hat nur dich an sich herangelassen!“, lächelt Nathalie sanft. „Ich bin eigentlich schon nur froh, dass es in Anwesenheit der Couffaines, Monsieur Stone und Mademoiselle Rolling kein Problem für sie ist. Auch vor Kagami und Chloé scheint sie damit keine Probleme zu haben. Auch vor ihrem Onkel und Gina ist sie zurückhaltender. Aber sobald Mademoiselle Césaire in der Nähe ist, wird es schon fast zu extrem!“, seufzt er ergeben. „Sie möchte vermutlich nicht, dass man dir etwas Falsches unterstellen kann!“, überlegt Nathalie leise. „Es ist möglich. Ich weiss nicht, sollten wir darüber nachdenken sie zu einem Therapeuten zu schicken? Ich finde es eigentlich noch zu früh, aber ich bin mir nicht sicher!“, murmelt der Ältere. „Wir können mit ihr darüber reden. Wenn sie es möchte ja, ansonsten nein!“, lächelt die Jüngere. „Danke mon Bijou!“, damit küsst er sie sanft.
„Können wir noch mal über gestern Abend reden?“, löst Nathalie den Kuss nach einigen Momenten. „Gestern Abend?“, kommt es leise von Gabriel. „Ja gestern Abend. Wenn das mit uns funktionieren soll, dann müssen wir auch über schwierige oder unangenehme Themen reden können!“, erklärt sie sanft. „Ich weiss nicht“, fängt er an. „Gabriel bitte. Ich möchte verstehen, warum du gestern plötzlich so abgeblockt hast!“, bittet sie behutsam. „Können…können wir uns dafür ins Wohnzimmer setzen?“, nuschelt er leise. „Natürlich!“, sanft löst sie sich von ihm und ergreift seine rechte Hand. Gemeinsam wechseln sie den Raum. Gabriel bleibt im Wohnzimmer unschlüssig stehen. Er wollte Nathalie nahe bei sich wissen, aber er war sich nicht sicher, ob sie das für ihr Gespräch auch wollte. Er wusste auch nicht wie er mit ihr darüber reden sollte, was in ihm los war. Er fühlte sich gerade einfach nur wieder völlig verloren und hilflos.
„Setzen wir uns zusammen auf ein Sofa?“, möchte Nathalie sanft wissen. Dankbar nickt Gabriel nur auf ihre Frage und lässt sich von ihr zu einem der Sofas ziehen. Unsicher setzt er sich in eine der Ecken. Nathalie setzt sich rechts neben ihn und hält seine Hand sanft fest. Einige Minuten herrscht Schweigen zwischen ihnen.
„Also, was war gestern Abend los? Ich hatte das Gefühl, dass du aus dem nichts einfach abgeblockt hast. Deine Haltung war auch aus dem nichts so, wie soll ich sagen, so gebrochen?“, erklärt die Schwarzhaarige fragend. Sie war sich nicht sicher, ob das die richtigen Worte waren. Aber er war irgendwie in sich zusammengesackt und hatte sie auch nicht mehr richtig angesehen. „Ich weiss nicht wie“, fängt er an, bricht aber wieder ab. „Gabriel, bitte ich möchte es verstehen. Habe ich etwas falsch gemacht? Lag es an mir oder woran lag es?“, fragt sie seufzend. „Es lag nicht wirklich an dir. Ich… Das Thema… Adriens Worte…“, versucht er irgendwie etwas vernünftiges zu formulieren und scheitert daran. „Marinette meinte heute Morgen zu Adrien, dass es dich sehr aufgewühlt hat, was er gesagt hat. Wegen der Sache mit den Geschwistern!“, bietet Nathalie vorsichtig an. „Irgendwie ja. Ich weiss nicht, aber es ist ein Thema, das für mich einfach mit unglaublich viel Schmerz und Enttäuschung verbunden ist!“, haucht er leise und starrt auf ihre verflochtenen Hände. „Hättest du gerne weitere Kinder?“, wagt Nathalie es zu fragen. Ihr war richtig warm ums Herz geworden, als sie Gabriel am Vortag mit den Kleinen gesehen hatte. „Warum fragst du?“, murmelt er unsicher. „Weil ich es wissen möchte!“, seufzt sie. Wieder wandern ihre Gedanken zu der vergessenen Verhütung. Was wenn sie Schwanger war, aber er keine weiteren Kinder wollte? „Warum willst du es wissen? Damit du dann einfach gehen kannst, weil du keine möchtest oder mit mir keine möchtest!“, entkommt es Gabriels Lippen und Tränen brennen in seinen Augen. Nur mit Mühe kann er sie zurückhalten. „Was? Wie kommst du darauf? Gabriel wie kommst du darauf, dass ich mit dir keine Kinder möchte? Ich verstehe gerade nicht, wie du auf so etwas kommst!“, möchte Nathalie leise wissen. Sie verstand es gerade wirklich nicht. Wie konnte er nur so etwas denken. „Deine Worte“, nuschelt er nur. „Meine Worte? Du meinst, dass ich gesagt habe, dass er es nicht vor allen hätte sagen müssen?“, fragt sie sanft nach. Gabriel kann nur sanft nicken. „Gabriel das heisst doch nicht, dass ich keine Kinder mit dir möchte. Es heisst nur, dass er das nicht vor allen hätte sagen müssen. Ich liebe dich und irgendwann, sobald alles wieder etwas normaler ist, würde ich mich freuen mit dir Kinder zu bekommen. Nur ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt oder? Zudem sind wir denn wirklich zusammen oder was ist das zwischen uns?“, versucht sie sanft zu erklären. Auch wollte sie ihre Angst damit zurückdrängen. Denn es war so, der Zeitpunkt war für eine Schwangerschaft denkbar schlecht. Sie hoffte einfach, dass sie nicht ihre Fruchtbaren Tage gehabt hatte, als sie miteinander geschlafen hatten. Sie war sich nicht einmal wirklich sicher, wann ihre Fruchtbaren Tage waren. Sie wusste wann ihre Periode war. Immer alle 28 Tage für vier Tage. Mehr war für sie bisher nie wichtig gewesen.
„Du möchtest Kinder, mit mir?“, fragt er nach und kann die Tränen nicht zurückhalten. „Ach Gabriel!“, damit setzt sie sich auf seinen Schoss. Sanft lehnt sie ihren Kopf an seine linke Schulter und schlingt ihre Arme um ihn. Gabriel hebt seine Hand, um sie behutsam an ihre Wange zu legen. „Was das zwischen uns ist, habe ich mich auch schon gefragt. Möchtest du denn wirklich mit mir zusammen sein?“, fragt er leise nach. „Natürlich möchte ich das Gabriel!“, lächelt sie und küsst ihn. Als sie den Kuss löst streicht sie ihm sanft die Tränen von den Wangen. „Ich liebe dich Nathalie!“, lächelt nun auch er. „Und ich liebe dich Gabriel!“, erwidert sie zärtlich und legt ihre Lippen wieder auf seine.
„Was machen wir mit dem Rest vom Morgen?“, möchte Nathalie nach einigen Momenten wissen und lehnt ihren Kopf wieder an seine Schulter. „Ich weiss es nicht. Ich würde ja gerne an der Herbstkollektion arbeiten, nur funktioniert das nicht. Auch sonst gibt es nicht wirklich viel, dass ich momentan tun könnte!“, seufzt der Designer resigniert. „Ich dachte eigentlich nicht an Arbeiten. Dass kann ich heute Nachmittag, wenn du mit Marinette an der Kollektion arbeitest. Gibt es nichts worauf du einfach mal wieder Lust hättest?“, beginnt Nathalie Muster auf seine Brust zu malen. „Ich weiss nicht, es ist so lange her, dass ich etwas getan habe nur weil ich Lust darauf hatte. Ich glaube seit Emilie wegen der Krankheit nicht mehr reisen konnte!“, murmelt er. „Was von den Dingen die du davor gerne getan hast, vermisst du am meisten?“, möchte Nathalie leise wissen. „Mhm, einfach nur in die Bäckerei zu gehen und mit Tom zu reden oder mir Marinettes Zeichnungen zeigen zu lassen. Aber das werde ich nie wieder können. Ich bereue es, dass ich es mir von Emilie habe wegnehmen lassen. Auch vermisse ich es einfach nur mit dir und Adrien im Park zu sitzen und die Zeit zu geniessen!“, murmelt er und lehnt seine Wange an ihren Schopf. „Emilie, gibt es eigentlich auch nur eine Sache, wo sie dir nicht geschadet hat?“, möchte Nathalie ernst wissen. „Ich weiss es nicht. Ich mochte Tibet und einige der Leute aus dem Dorf dort, mochte ich eigentlich auch sehr gern!“, fängt er an zu überlegen. „Nooroo, ohne Emilie hätte ich die Miraculous nie gefunden und Nooroo nie kennen gelernt. Dann würde es Adrien ohne sie nicht geben. Er bedeutet mir alles!“, murmelt er weiter. „Adrien ist wohl das einzig Gute von Emilie!“, stimmt Nathalie zu. „Ohne Emilie hätte ich dich vermutlich nie kennengelernt! Ich habe dich damals wegen ihr eingestellt!“, seufzt er und legt seine Lippen an Nathalies Schläfe. „Vielleicht ja, aber vielleicht hätten wir uns doch kennengelernt. Einfach unter anderen Umständen, zu einer anderen Zeit!“, bemerkt sie. „Das Vielleicht stört mich an dem Satz!“, stellt er fest. Sanft streicht er mit seiner Hand über Nathalies Oberschenkel. „Können wir noch eine Weile einfach so sitzen bleiben?“, möchte der Grauäugige leise wissen. „Wenn du mich wieder küsst!“, lächelt sie sanft. Gerne kommt der Designer der Aufforderung nach.

„Juleka, Adrien ich fahr euch zum Shooting!“, begrüsst Penny die beiden als sie mit Marinette, Luka, Chloé und Sabrina aus der Schule kommen. „Hey Penny!“, grüssen alle die Junge Frau. „Viel Spass euch zweien beim Shooting!“, wünscht Marinette. „Dürfen wir mitkommen und zusehen?“, möchte Chloé von Penny wissen. „Ja klar!“, grinst Penny. „Penny ich begleite Marinette zum Agreste Anwesen wir sehen uns später!“, damit verabschieden Luka und Marinette sich. Nebeneinander laufen sie gemütlich in Richtung Anwesen.
„Also wie geht es dir momentan?“, möchte Luka leise wissen. „Naja, mal besser mal schlechter!“, seufzt die Blauhaarige. „Was heisst mal besser mal schlechter?“, fragt Luka nach. „Ich werde in den meisten Nächten wach und kann dann nicht mehr einschlafen. Ich lenke mich dann mit Backen von meinen Gedanken und Erinnerungen ab. Adriens Vater tadelt mich dann immer. Aber nicht wirklich streng. Den einen Morgen meinte er sogar, dass er sich daran gewönnen könnte, durch den Geruch frischer Croissants geweckt zu werden!“, lächelt die Blauäugige. „Er ist also nett zu dir? Ich hatte das Gefühl, dass er sich wirklich um dich sorgt!“, erklärt der Musiker. „Oh er sorgt sich nicht nur um mich, sondern auch um Adrien und Nathalie!“, nickt Marinette. „Ich habe letzte Woche am Dienstag kurz mit ihm geredet. Er meinte du würdest ihn an Jemanden erinnern. Jemanden der Tod ist!“, seufzt Luka. „Papa hat mich nach Monsieur Agrestes Schwester benannt. Sie war elf, als sie an Leukämie gestorben ist!“, murmelt Marinette. „Stimmt Madame Bustier hat das vorher auch gesagt!“, fragt Luka überrascht nach. „Ja, sie war ein unglaublich hübsches Mädchen. Wenn du Zeit hast und es für Monsieur Agreste okay ist, kann ich dir Bilder von ihr zeigen. Es gibt ein Paar in Papas Fotoalben!“, lächelt Marinette. „Madam Bustier hat sie als einen Engel bezeichnet. Macht Adriens Vater das auch?“, erkundigt der Musiker sich. „Nicht das ich es mitbekommen hätte. Er meinte, sie währe immer fröhlich gewesen und hätte in allem das Positive gesehen. Grand-mère hat sie als einen Sonnenschein bezeichnet!“, überlegt die Blauhaarige. „Wenn wir schon bei deiner Grand-mère sind. Sie hat gesagt, Adriens Mutter hätte sich unterbinden lassen. Ohne es Adriens Vater zu sagen, stimmt das?“, möchte Luka wissen. „Ja, leider stimmt es. Monsieur Agreste hat mit Adrien darüber geredet. Er hat es nur erfahren, weil die Ärzte sie nach dem Eingriff nicht ohne Begleitung entlassen wollten!“, nickt Marinette. „Nicht gerade nett!“, seufzt der Musiker. „Ehrlich Luka, was ich dir jetzt sage, du musst mir versprechen es für dich zu behalten!“, bittet sie ihn. „Hoch und heilig kleine Melodie!“, drückt er ihre Hand. „Von allem was ich bisher über diese Frau erfahren habe, war sie ein egoistisches, selbstsüchtiges, manipulatives und grausames Miststück! Adrien und sein Vater sind ohne sie besser dran! Nur leider gibt es Leute die wütend auf sie sind. Die sich für ihr Handeln an Adriens Vater rächen wollen. Er hat unglaublich Angst um Adrien und Nathalie!“, flüstert Marinette betrübt. „Kann ich etwas tun um zu helfen?“, hackt Luka nach. „Ich habe mit Cat darüber gesprochen und ihn gebeten auf zu passen. Es kann also sein, dass er oder Ladybug dich deswegen um Hilfe bitten!“, erklärt sie leise. „Okay, dann werde ich mich einfach bereithalten. Wenn sie Viperion brauchen, dann wird Viperion da sein!“, nickt Luka. So kommen sie vor dem Anwesen an und Marinette friemelt den Schlüssel hervor, den Nathalie ihr am vorherigen Morgen gegeben hatte. Gemeinsam gehen die beiden Jugendlichen hinein.
„Keiner da?“, wundert sich Luka. „Vermutlich sind sie im Wohnzimmer!“, geht Marinette voraus. „Oh die Beiden geben ein süsses Paar ab!“, schmunzelt der Blauhaarige. „Das sind sie!“ nickt Marinette und macht ein Foto von den Beiden schlafenden. Nathalie sass auf Gabriels Schoss eng an ihn geschmiegt, den Kopf auf seiner linken Schulter liegend. Gabriels Kopf lehnt an ihrem und sein rechter Arm liegt auf ihren Oberschenkeln, seine Hand an ihrer Hüfte. „Geh doch schon in die Küche. Ich hole schnell die Fotoalben. Dann können wir sie uns ansehen während wir essen machen!“, lächelt Marinette und schiebt den Musiker aus dem Raum. So geht Luka in die Küche und nimmt alles für Spagetti Carbonara hervor. Marinette beeilt sich die Fotoalben  aus ihrem Zimmer zu holen. Gemeinsam Kochen die Zwei und sehen sich die Bilder an.

Gabriel wird durch das Lachen von zwei Personen wach. Müde blinzelt er auf die Frau in seinem Arm. „Nathalie, wie spät ist es?“, weckt er sie sanft. „Mhm, oh verdammt. Marinette müsste doch schon von der Schule zurück sein!“, richtet Nathalie sich mit Blick auf ihre Uhr ruckartig auf. „Langsam mon Bijou, wenn ich richtig gehört habe, ist sie da. Ich bin durch lachen wach geworden!“, seufzt der Designer, als auch das Lachen wieder ertönt. „Oh Gott, ich hatte einen Moment schon Angst!“, nuschelt Nathalie und steht von seinem Schoss auf. Gabriel steht auch auf und sie folgen dem Lachen. Mit einem Schmunzeln bleiben Beide in der Küchentür stehen und beobachten Marinette und Luka einen Moment. „Das Kleid hat Adriens Vater wirklich mit Vierzehn genäht? Verdammt, kein Wunder ist er heute der beste Designer Frankreichs!“, entwicht es Luka, während Marinette die Nudeln abgiesst. „Nicht nur Frankreichs, er zählt zu den Top Drei in Europa!“, lacht die Blauhaarige. „Hallo ihr zwei, danke für die Komplimente!“, macht Gabriel sich bemerkbar. „Haben wir euch geweckt? Waren wir zu Laut?“, kommt es sofort besorgt von Marinette, die über die Schulter zu ihnen blickt. „Du hättest uns auch direkt wecken können, als du zurück warst!“, seufzt Nathalie und tritt zu der Jüngeren. „Ihr saht aber so süss aus!“, lächelt Marinette. „Ach tatsächlich?“, lächelt Gabriel und setzt sich an die Kücheninsel. „Was kocht ihr da?“, möchte Nathalie wissen. Luka blinzelt verwirrt von einem zum anderen. Waren Monsieur Agreste und Mademoiselle Sancoeur etwa wirklich zusammen? „Mittagessen!“, stellt Marinette fest. „Danke, aber wir müssen uns da wirklich etwas anderes überlegen. Solange Gabriel nicht kochen kann, brauchen wir eine bessere Lösung als es auf dich oder Gina zu schieben!“, seufzt Nathalie leise. „Ach mich stört es nicht zu Kochen. Aber sonst könnte ich Grand-mère und Onkel Wang fragen, ob sie vorkochen können, dann müsste man es mittags jeweils nur wärmen. Das könntest du dann sicher auch machen!“, schlägt Marinette vor. „Das hört sich vernünftig an!“, nickt Nathalie. Luka unterdessen deckt die Kücheninsel fürs Essen ein.
„Danke, dass sie Marinette herbegleitet haben!“, lächelt Gabriel den Blauhaarigen an. „Ach kein Problem, habe ich gern gemacht!“, lächelt Luka zurück. Gabriel nickt dem Jüngeren nur zu. Als Marinette und Nathalie die Teller auf die Insel stellen, setzen sie und Luka sich auch. Das Essen verläuft schweigend.
„Also ich muss dann los, wir sehen uns Morgen!“, drückt Luka Marinette einen Kuss auf die Schläfe. „Monsieur Agreste, Mademoiselle Sancoeur, bis zum nächsten Mal!“, verabschiedet er sich von ihnen und lässt sich von Marinette zur Tür begleiten. „Danke für deine Hilfe beim Kochen. Grüss Anarka und Jagged!“, lächelt Marinette. „Mach ich!“, damit verschwindet Luka. Marinette entgeht nicht, dass Alya und der blonde Reporter vom Samstag am Tor stehen.
„Marinette, hast du einen Moment?“, ruft Alya ihr zu. Seufzend geht Marinette zum Tor. Als Luka ihr noch mal zuwinkt erwidert sie das. „Was gibt es Alya?“, möchte Marinette wissen. „Ich würde Monsieur Agreste gerne einige Fragen stellen!“, erklärt der blonde Mann. „Nun, dann werden sie den offiziellen Weg nutzen müssen. Zudem nehme ich nicht an, dass er momentan an einem Interview interessiert ist!“, seufzt Marinette. „Kannst du ihn nicht kurz fragen? Bitte!“, möchte Alya von ihr.
„Marinette?“, erklingt da Nathalies Stimme und sie tritt mit Gabriel aus der Tür. „Ich komme sofort Nathalie!“, erwidert Marinette über die Schulter. „Ich wünsche noch einen schönen Tag!“, damit will sie sich schon abwenden. „Was wollen sie hier?“, tritt Nathalie aber neben sie und legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich würde gerne mit Monsieur Agreste sprechen. Es geht um einen Artikel, der morgen erscheinen soll!“, erklärt der Reporter. „Einen Moment!“, damit schiebt Nathalie Marinette zu Gabriel. „Was will der Reporter?“, möchte Gabriel leise wissen. „Er hat wohl einige Fragen. Er meint es hat mit einem Artikel zu tun, der morgen erscheinen soll!“, erklärt Nathalie. „Vermutlich hat Alya ihm auch Bilder von gestern gezeigt. Ich würde es ihr zutrauen!“, murmelt Marinette. „Lass sie rein, aber Mademoiselle Césaire hat sich zu benehmen!“, seufzt Gabriel. „Marinette würdest du bitte Tee machen und ihn ins Arbeitszimmer bringen?“, bittet er an die Blauhaarige gewandt. „Natürlich!“, verschwindet Marinette nach drinnen. „Bist du dir sicher?“, hackt Nathalie nach. „Kann es schaden? Vermutlich würde es eher schaden, wenn ich nicht zustimme!“, seufzt er. „Da hast du recht, aber mit den Schmerzen und du siehst wirklich nicht gut aus gerade!“, hebt sie eine Augenbraue. „Je schneller es vorbei ist, desto schneller kann ich mich ausruhen. Da Gian mich umbringt, wenn ich Schmerzmittel nehme, muss ich mit den Schmerzen leben!“, seufzt er. „Also im Arbeitszimmer?“, hackt sie nach. Gabriel nickt nur und verschwindet nach drinnen. Nathalie geht zum Tor zurück.

Chapter 31: Kapitel 30; Doppeltes Glück

Summary:

Unverhofft kommt oft oder was ein kleiner Gefallen anrichten kann.

Chapter Text

Kapitel 30; Doppeltes Glück

„Er ist einverstanden mit ihnen zu reden. Tun sie mir einfach einen Gefallen. Fassen sie sich kurz, es geht ihm wirklich nicht besonders gut!“, öffnet Nathalie das Tor. „Ich nehme an wegen seiner Verletzungen?“, möchte der Blonde wissen. „Ja!“, nickt Nathalie. So führt sie Alya und Bourbon ins Anwesen. „Aber mit Schmerzmitteln sollte es ihm doch halbwegs gut gehen?“, wundert Alya sich drinnen. „Grand-mère bringt ihn um, sollte sie bemerken, dass er Schmerzmittel nimmt. Sie hat es ihm verboten, weil sie annimmt, dass er seine Schulter und die Handgelenke sonst nicht schont!“, tritt Marinette aus der Küche. „Was? Aber wie kann er sich dann überhaupt auf den Beinen halten? Nora hatte auch mal eine Ausgerenkte Schulter. Ohne die Schmerzmittel war sie nur ein wimmernder Haufen Elend!“, schnappt Alya. „Dafür ist Gabriel zu stur!“, seufzt Nathalie. „Kommen sie!“, führt Nathalie sie dann zum Arbeitszimmer. Gabriel sass schon auf dem Sofa mit Blick zur Tür. Sein Zeichen Tablet in der Hand. „Grand-mère hat ihnen doch gesagt, dass sie das Handgelenk nicht belasten dürfen!“, seufzt Marinette und stellt das Tee-Service ab. „Ich Zeichne ja auch nicht, ich gehe die bisherigen Entwürfe nur durch!“, brummt er ohne auf zu sehen. Kopfschüttelt nimmt Marinette ihm das Tablet einfach weg. „Was“, fängt Gabriel an. „MDC kann sich, wenn er die Tage vorbeikommt, um die Entwürfe kümmern!“, stellt sie einfach klar. Damit legt sie das Tablet auf Nathalies Schreibtisch. „Sie hat recht oder willst du es wirklich darauf anlegen, Gina wütend zu machen?“, setzt Nathalie sich links neben ihn. Alya und der Reporter setzen sich ihnen Gegenüber. Marinette setzt sich rechts neben den Designer. Gabriel seufzt nur resigniert auf und erwidert nichts.

„Nun, dann sollte ich ihnen wohl erklären warum wir hier sind!“, beginnt Bourbon und nimmt sein Notizbuch und ein Aufnahmegerät hervor. „Ich höre!“, hält Gabriel sich kurz und nimmt seine Tasse von Marinette entgegen. „Morgen wird es einen grossen Artikel geben. Aaron Grassette und Céline Leclerq wurden für den Artikel eingehend Interviewt. Auch werden Aussagen einer anonymen Quelle enthalten sein!“, fängt Bourbon mit einer Erklärung an. „Worum geht es in dem Artikel? Darum das Aaron sich zu Unrecht Verurteilt sieht und Céline die mich als den Bössen darstellt?“, schnaubt der Designer. „Nein und ja. Es ist schwierig. Das Ziel des Artikels ist ganz klar sie zu diffamieren. Aaron Grassette versucht damit, sicher seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Was aber Céline Leclerq und diese anonyme Quelle bezwecken bin ich nicht sicher!“, erklärt Bourbon. „Céline will sich vermutlich rächen. Sie wollte in unserer Schulzeit etwas von mir, aber ich hatte kein Interesse. Jahre später wollte sie für mich Modeln, ich habe es abgelehnt!“, seufzt Gabriel, als es an der Tür klingelt. „Ich geh schon!“, steht Marinette auf und verlässt den Raum. Alle blicken ihr nach.

Marinette beeilt sich zur Tür zu kommen. Auf dem Bildschirm sieht sie schon Madam Bustier am Tor. Schnell betätigt sie den Öffner und zieht die Tür auf. „Madame Bustier, wie kann ich ihnen helfen?“, möchte Marinette wissen. „Hallo Marinette, ist Gabriel da?“, möchte Caline leise wissen. Sie war Blass und Marinette sah deutlich, dass ihre Lehrerin geweint hatte. „Natürlich kommen sie doch herein!“, bittet Marinette und tritt bei Seite. Hinter der rothaarigen Frau schliesst sie die Tür wieder und führt sie dann zum Arbeitszimmer. „Caline, ist etwas passiert?“, möchte Gabriel wissen, als er die Jüngere neben Marinette erblickt und steht schnell auf. „Hallo Gabriel, hättest du einen kurzen Moment Zeit für mich?“, möchte Caline leise wissen. „Aber natürlich, sie entschuldigen mich!“, damit eilt er zu Caline und führt sie zur Küche. Marinette setzt sich zurück zu Nathalie.

„Was kann ich für dich tun Caline?“, möchte Gabriel in der Küche sanft wissen. „Ich habe mich mit Gisèle gestritten!“, fängt sie zögerlich an. Gabriel hört einfach zu. „Wir versuchen schon länger ein Baby zu bekommen. Ich hatte schon fünf künstliche Befruchtungen. Die letzte vor etwa elf Wochen, vor sieben hatte ich Blutungen. Der Arzt meinte ein Ultraschal könnten wir uns damit ja sparen. Aber jetzt habe ich seit einigen Tagen ständig diese Übelkeit und ich habe vorher einen Test gemacht. Er war positiv, aber ich weiss nicht wie sehr ich darauf gehen kann!“, haspelt sie herunter. „Hast du noch einen Test?“, fragt Gabriel leise nach. „Ja, ich habe auf dem Weg hier her noch einen geholt!“, nickt sie. „Warum habt ihr gestritten?“, möchte Gabriel wissen. „Gisèle denkt es liegt am Sperma, dass es nicht funktioniert. Zudem will sie es nicht mehr versuchen. Sie will aufhören!“, nuschelt Caline. „Du hast also darauf zurückgegriffen?“, möchte er wissen. „Ja denn man hört immer wieder von diesen Fällen, wo Spender schwere Erbkrankheiten verschweigen. Bei deinem Sperma brauche ich deswegen keine Angst zu haben!“, nickt sie unter Tränen. „Weiss Gisèle“, fängt er an. „Nein ich habe es ihr nicht gesagt. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich es nur damit versuche. Aber mit den vermutlich nur vier Abgängen, es verunsichert sie!“, nuschelt Caline. „Wessen Eizellen?“, will er einfach wissen. „Die ersten drei waren ihre. Alle drei habe ich zwischen der vierten und achten Woche verloren. Die anderen Zwei mit meinen. Ich weiss, dass war nicht die Abmachung, die wir getroffen hatten, aber“, erklärt sie schnell. „Caline es ist Okay. Was war mit den beiden Versuchen?“, will er hören. „Beim vierten Versuch habe ich es in der vierzehnten Woche verloren. Ich hatte es Maman gesagt und wir haben uns gestritten. Plötzlich habe ich etwas Warmes meine Beine runterlaufen gespürt und hatte diese Schmerzen im Unterleib. Die Ärzte konnten nichts tun. Beim letzten Versuch hatte ich vier Woche nach dem Einsetzen der Eizellen eine Blutung!“, erklärt sie leise. „Eigentlich warte ich auf meine Periode um es im nächsten Zyklus ein letztes Mal zu versuchen!“, fügt sie leise an. Da Klingelt es wieder. „Ich geh schon!“, hören beide Marinette rufen. „Das wird Gisèle sein!“, flüstert Caline ängstlich. „Na komm her!“, zieht der Designer sie an seine Brust. Sofort klammert Caline sich an ihm fest.

„Was will Madame Bustier hier?“, wundert Alya sich. „Keine Ahnung aber nach den Bildern in Papas Fotoalben, waren sie und Monsieur Agreste gut befreundet. Auch mit Madame Bustiers Bruder war er gut befreundet. Es gibt viele Bilder von Papa mit Philippe Bustier und Monsieur Agreste!“, erklärt Marinette leise. „Mhm, Madame Bustier hat doch gesagt sie war mit Monsieur Agreste zusammen?“, überlegt Alya. „Ja stimmt!“, nickt Marinette.
„Ich sollte mich wohl noch für mein bisheriges Betragen entschuldigen. Zudem der Artikel Morgen wird Monsieur Agreste wirklich enorm schaden, wenn die Leute ihn glauben!“, erklärt Bourbon auf einmal. „Wie schlimm?“, möchte Nathalie leise wissen. „Ich weiss nicht alles, nur Teilstücke. Aber was ich weiss, lässt Monsieur Agreste wirklich als Monster dastehen!“, seufzt Bourbon. „Woher der Sinneswandel?“, hebt Marinette eine Augenbraue. „Nadja, sie meinte ihre Tochter Manon würde Monsieur Agreste mögen. Die Kleine ist Fremden gegenüber sonst sehr scheu bis sogar feindselig gegenüber!“, seufzt der Blonde. „Mhm!“, brummt Marinette nur. Da klingelt es an der Tür. „Ich geh schon!“, ruft Marinette laut und läuft schnell zur Tür. Auf dem Bildschirm sieht sie die Frau, die ihre Lehrerin schon einige Male abgeholt hatte. So drückt sie den Öffner erneut und öffnet die Tür langsam. „Wie kann ich ihnen helfen?“, möchte Marinette leise wissen. „Ich suche Caline, sie hat etwas von einem Freund namens Gabriel gesagt. Madame Mendeleiev meinte ich soll es hier versuchen!“, erklärt die dunkelhäutige Frau ihr. „Ja sie ist hier und spricht mit Monsieur Agreste. Er hat sicher nichts dagegen, wenn sie sich zu uns ins Arbeitszimmer setzen!“, lächelt Marinette und lässt die Frau eintreten. Dann führt sie sie zum Arbeitszimmer. „Ich sage Monsieur Agreste und Madame Bustier eben, dass sie da sind!“, dreht Marinette sich in der Tür um.
„Gisèle liebes, du siehst nicht gut aus!“, bemerkt Bourbon, als er seine Arbeitskollegin mit einem Blick über die Schulter sieht. „Caline und ich habe gestritten. Sie ist dann einfach verschwunden, ich habe die halbe Stadt abgesucht!“, damit setzt Gisèle sich zu dem Reporter. „So schlimm?“, möchte er wissen. „Ja, ich weiss nicht, seit sie vor fünf Monaten die Fehlgeburt hatte. Dann noch, dass Aaron Grassette aus der Haft entlassen wurde. Ich habe das Gefühl sie entfernt sich immer mehr von mir!“, seufzt Gisèle. „Sie brauchen noch einen Moment!“, lächelt Marinette entschuldigend und setzt sich zu Nathalie. Sie hatte das wegen der Fehlgeburt gehört. „Danke, du bist doch eine von Calines Schülerinnen nicht?“, lächelt die Dunkelhäutige. „Ja“, nickt Marinette nur. „Gisèle ich weiss, dass ihr euch ein Baby wünscht, aber vielleicht solltet ihr einfach ein paar Monate warten, bevor ihr es noch mal versucht!“, seufzt Bourbon. „Noch ein Versuch? Wir haben fünf hinter uns. Ich will es nicht mehr. Für mich hat sich das Thema erledigt. Schon als sie bei der Fehlgeburt vor fünf Monaten fast gestorben ist, war es für mich durch. Sie will nicht aufhören. Sie will es so unbedingt noch einmal versuchen!“, brummt Gisèle. „Hast du ihr gesagt, dass du es nicht noch mal versuchen möchtest?“, hackt Bourbon nach. „Wie? Sie hört mir nicht zu!“, knurrt Gisèle.

„Madam Bustier, da ist jemand, der nach ihnen sucht. Sie wartet im Arbeitszimmer!“, macht Marinette sich in der Küche leise bemerkbar. „Danke Marinette, wir brauchen sicher noch einen Moment und kommen dann!“, nickt Gabriel ihr dankbar zu. „Natürlich, wenn etwas ist, rufen sie einfach!“, lächelt die Blauhaarige und verschwindet.
„Okay, du machst jetzt den Test und dann sehen wir weiter!“, schiebt Gabriel Caline sanft von sich. „Na gut!“, nuschelt sie. Gabriel zeigt ihr das Gästebad. „Ich warte in der Küche okay?“, möchte er wissen. „Ja“, nickt sie und schliesst die Tür hinter sich.
„Nooroo konntest du etwas spüren?“, fragt der Designer in der Küche leise nach. „Es ist alles gut. Gesund und munter!“, lächelt der Kwami. „Danke Nooroo!“, lächelt der Designer und Nooroo verschwindet wieder in seinem Jackett. Nach einigen Minuten kommt Caline zu ihm in die Küche und legt den Test auf einem Stück Toilettenpapier auf die Kücheninsel. „Was wenn er auch positiv ist?“, haucht sie. „Dann sagst du es deiner Partnerin!“, seufzt Gabriel. „Aber wenn sie dann denkt, ich hätte sie betrogen?“, flüstert sie. „Mit einem Ultraschall wird sie sehen, dass du das nicht getan hast!“, beginnt er ihr über den Rücken zu streichen. „Du bist definitiv Schwanger, das waren noch keine zehn Minuten und er zeigt schon an!“, stellt Gabriel mit einem Blick auf den Test fest. Sofort bricht Caline wieder in Tränen aus. Behutsam zieht er sie sanft an seine Brust. „Ich sollte die Nummer von Emilies Arzt noch haben. Amelie war auch bei ihm. Er ist wirklich gut und sehr umgänglich!“, bietet Gabriel an. „Ich weiss nicht!“, nuschelt die Jüngere. „Caline, du brauchst so schnell wie möglich einen Termin. Es ist wichtig, für dich und euer Baby!“, seufzt der Designer. „Ich habe Angst!“, flüstert Caline. „Alles wird gut!“, lächelt er sanft. Dank Nooroo wusste er ja, dass momentan alles gut war. So schiebt er sie von sich, legt den Arm um ihre Taille und zieht sie in Richtung seines Arbeitszimmers.
„Gab ich kann das nicht. In letzter Zeit haben Gisèle und ich so viel gestritten. Ich weiss nicht ob unsere Beziehung überhaupt noch einen Sinn hat!“, bleibt Caline kurz vor dem Arbeitszimmer wie angewurzelt stehen. Marinette, Nathalie, Gisèle, Alya und Bourbon starren alle zur Tür. Sie hatten jedes Wort gehört. „Caline, nur weil ihr gerade eine schwierige Phase habt und nicht alles perfekt läuft, solltest du deine Beziehung nicht einfach wegschmeissen!“, erklärt der Designer sanft. Gisèle atmet auf diese Worte erleichtert aus. „Seit der Fehlgeburt, nach dem Streit mit Maman, seit da streiten wir ständig. Ich will das nicht!“, schluchzt Caline einfach. „Hast du versucht mit ihr darüber zu reden, dass du so nicht weiter machen möchtest. Dass es eine Veränderung braucht?“, möchte er leise wissen. „Sie hört mir nicht zu!“, schnappt die Blonde. „Kann es sein, dass sie bei einem dieser Streits etwas gesagt hat, was dich tiefer verletzt hat?“, fragt er sanft. „Sie, sie hat Dinge gesagt. Dinge die Maman und Papa mir nach unserer Trennung vorgeworfen haben!“, kommt es leise von der Lehrerin. Gisèle wird blass bei diesen kaum hörbaren Worten. „Was für Dinge Caline?“, seufzt Gabriel. „Das ich zu naive bin. Das es meine Schuld ist!“, schluchzt Caline und klammert sich an Gabriel fest. „Es hat die Erinnerungen an damals also wieder hochgeholt!“, stellt Gabriel fest. „Ja, es hat alles wieder hochgeholt und dann hat sie mich angekeift, weil ich einfach einige Zeit auf jedes Wort sensibel reagiert habe!“, murmelt Caline. „Dir ist schon bewusst, dass du es auch falsch aufgefasst haben könntest. Ich weiss, es hört sich dumm an, aber auch nach einer Fehlgeburt dauert es Wochen bis der Hormonhausalt wieder stimmt. Darum wirst du empfindlicher reagiert haben. Zudem kann es sein, dass du dir nicht wirklich bewusst bist, dass nicht nur du diesen Verlust durchlitten hast? Auch wenn du das Baby in dir getragen hast, es war euer gemeinsames Baby nicht nur deins. Ja für dich war es sicher noch um ein Vielfaches schlimmer, aber auch für sie war es ein Verlust. Denkst du nicht, dass sie genauso damit zu kämpfen hat wie du?“, versucht Gabriel sie sanft zu beschwichtigen. „Der Arzt sagte, dass wäre nur eine billige Ausrede. Er meinte ich soll mich zusammenreissen und einfach die Medikamente für den nächsten Versuch nehmen!“, erklärt Caline. „Ganz ehrlich, dein Arzt ist ein Arschloch. Ich such dir die Nummer von Emilies Arzt raus und mit Glück hat er heute noch einen Termin für dich. Aber dafür solltest du jetzt erst mit deiner Partnerin reden!“, bestimmt Gabriel. Nathalie eilt sofort zu ihrem Schreibtisch und sucht die Nummer des Arztes heraus. Da tritt Gisèle aus dem Arbeitszimmer. „Caline, ich wollte dir nicht weh tun, mit meinen Worten. Es fällt mir einfach wirklich gerade schwer dich zu verstehen. Du machst weiter, als hätten wir dieses Baby nicht verloren. Ich kann das nicht!“, berührt Gisèle ihre Liebste sanft am Oberarm. „Aber der Arzt hat gesagt“, fängt Caline an. „Caline, dein Freund hat recht. Dieser Arzt ist ein Arschloch. Wenn du es wirklich noch einmal versuchen willst, mit einem anderen Arzt okay. Aber bitte nicht sofort, lass uns drei oder vier Monate warten bitte!“, bittet Gisèle. „Du willst also noch ein Baby mit mir?“, nuschelt Caline. „Natürlich will ich ein Baby mit dir. Nur gib mir Zeit!“, bittet Gisèle. „Nun dann hoffe ich sechs Monate reichen ihnen!“, stellt Gabriel fest. „Sechs Monate? Wieso sechs Monate?“, blinzelt Gisèle den Designer an. „Weil ich Schwanger bin, vermutlich in der dreizehnten Woche. Da mein Arzt wegen der Blutung keine Untersuchung durchgeführt hat, weiss ich es aber nicht sicher!“, flüstert Caline schluchzend. „Du meinst, die Blutung vor sieben Wochen war gar kein Abgang?“, flüstert Gisèle. „Laut dem nicht!“, damit zieht Caline den Test aus ihrer Blazer Tasche. Sie hatte ihn vor dem Verlassen der Küche schnell eingesteckt. „Von wann ist der?“, keucht Gisèle und nimmt ihn ihr ab. „Von gerade eben. Es ist der Zweite den ich heute gemacht habe!“, murmelt Caline und drückt sich an Gabriels Brust. Gabriel streicht ihr sofort über den Schopf. „Du bist Schwanger, trotz der Blutung, die du hattest?“, versichert Gisèle sich. Caline nickt nur an Gabriels Brust. „Gabriel ich habe die Nummer von Dr. Wagner!“, tritt Nathalie leise zu ihnen. Marinette, Alya und Bourbon stehen in der Tür. „Also Caline, soll ich einen Termin für dich machen?“, möchte der Grauäugige vorsichtig wissen. Wieder nur ein Nicken. Seufzend scheibt der Designer die Blonde in die Arme ihrer Partnerin und zieht sein Handy hervor. Schnell wählt er die Nummer ein und stellt auf Laut. Caline klammer sich wie eine Ertrinkende an Gisèle
„Wagner“, wird abgenommen. „Dr. Wagner hier ist Gabriel Agreste!“, grüsst der Designer. „Ich bezweifle, dass sie für sich einen Termin brauchen. Was kann ich für sie tun?“, möchte der Arzt freundlich wissen. „Es geht um eine gute Freundin von mir. Sie hat mittlerweile fünf künstliche Befruchtungen hinter sich, die letzte vor elf Wochen. Vor sieben Wochen hatte sie eine Blutung. Ihr Arzt meinte eine Untersuchung währe unnötig sie solle sich bei ihm melden, sobald sie ihre Periode wieder hat. Für den nächsten Versuch. Jetzt ist es allerdings so, dass sie Symptome einer Schwangerschaft hat und auch der Test war positiv. Sie will nicht mehr zu ihrem bisherigen Arzt!“, erklärt Gabriel. „Verstehe, ich muss nur zwei drei Sachen gerade wissen, dann kann ich ihnen einen Termin geben. Zu welchem Zeitpunkt hat sie die Vier vorherigen verloren?“, möchte der Arzt hören. „Die ersten drei zwischen der vierten und achten Woche und das vierte in der vierzehnten Woche!“, erklärt sofort Gisèle. „Mhm, das erfordert etwas an Abklärung. Ich habe in einer halben Stunde einen längeren Termin frei. Oder dann morgen um 14:00 Uhr. Was ist euch lieber?“, möchte der Arzt wissen. „Gab, kommst du bitte mit!“, nuschelt Caline. „Den Termin in einer halben Stunde!“, bestätigt Gabriel dem Arzt. „Gut dann bis gleich!“, bestätigt der Arzt. Seufzend steckt Gabriel sein Handy weg.
„Das Interview müssen wir dann auf danach verschieben!“, richtet er sich an Bourbon. „Natürlich, ich versteh vollkommen, das Caline gerade Priorität hat!“, nickt der Reporter. „Gegenüber der Praxis ist ein Café, sie können dort warten!“, bietet Gabriel an. „Dann hole ich noch meine Schulsachen, dann kann ich meine Hausaufgaben machen, während wir warten!“, eilt Marinette los. „Gab“, nuschelt Caline. Sofort blickt er zu ihr und bemerkt, dass sie noch blasser ist. „Übelkeit?“, fragt er einfach nach. Sie nickt nur schwach. Sanft legt er seine Hand an ihren Rücken und schiebt sie zur Gästetoilette. „Nathalie, würdest du einen Ingwertee machen und ihn in einen Thermos Becher füllen?“, bittet er über die Schulter. „Natürlich!“, verschwindet sie zur Küche. „Gisèle?“, nuschelt Caline als er ihr die Tür aufhält. „Ich bin hier Liebling!“, beeilt Gisèle sich neben Gabriel zu treten. Gabriel tritt sofort einen Schritt bei Seite und lässt sie zu Caline. „Brauchst du noch etwas?“, will er von der bereits Knienden wissen. Sie schüttelt nur den Kopf als schon ein Schwall erbrochenes in der Toilette landet. Seufzend scheibt Gabriel die Tür zu.
„Sie scheinen Erfahrung mit Schwangeren zu haben!“, grinst Bourbon. „So kann man es nennen. Der Schwager meiner Frau hat sich geflissentlich verdünnisiert als Amelie schwanger war. Sie war fast ihre ganze Schwangerschaft hier. Dann hatte ich auch schon öfter mit schwangeren Models zu tun!“, zuckt er einfach die Schultern. „Sie entschuldigen mich kurz?“, damit verschwindet Gabriel zur Küche und schliesst die Tür hinter sich. „Ist etwas?“, möchte Nathalie wissen, als sie ihn sieht. „Ja“, nickt er und blickt zu Boden. „Gabriel?“, fragt sie vorsichtig. Er tritt direkt zu ihr und legt seine Hand an ihre Wange. „Kannst du mir versprechen nicht auszuflippen? Was ich dir sage, muss unter uns bleiben!“, bittet er leise. „Warum sollte ich ausflippen?“, möchte sie wissen. „Du weisst, ich war mit Caline zusammen!“, fängt er an. „Was willst du mir damit sagen?“, fragt sie unsicher nach. „Kurz nach unserer Trennung hat sie mich um einen Gefallen gebeten. Damals war dieser Skandal, dass ein Samenspender eine Schwerwiegende Erbkrankheit verheimlicht hat. Caline wusste, für sie würde es irgendwann zum Thema werden, wenn sie Kinder wollen würde. Darum bat sie mich Samenspender zu werden. Ich fand eine für mich Passende Lösung, indem ich es explizit auf ihren Namen einfrieren ließ, damit nur sie Zugriff darauf haben würde!“, erklärt er vorsichtig. „Du bist der Vater ihres Kindes?“, flüstert Nathalie. „Nur Biologisch gesehen. Sie und ihre Partnerin werden die Eltern sein. Aber ich möchte das du es weisst. Ich möchte es dir nicht verheimlichen!“, erklärt er ehrlich. „Danke für deine Ehrlichkeit, aber ich weiss gerade wirklich nicht. Es ist… weiss ihre Partnerin es?“, möchte Nathalie wissen. „Nein, aber ich werde Caline dazu raten es ihr zu sagen!“, erklärt er. „Ich brauche glaube ich Zeit, dass zu verarbeiten!“, flüstert Nathalie. „Das ist Okay. Ich möchte nur, dass du weisst, dass es für mich nichts ändert. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein!“, erklärt Gabriel sanft und küsst sie auf die Stirn. „Wir sollten wohl sehen, dass wir loskommen!“, seufzt Nathalie und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann schnappt sie sich den Thermos Becher und verlässt die Küche. Im Foyer warten Marinette, Alya und Bourbon. Seufzend tritt Gabriel zur Gästetoilette und Klopft sanft an. Dann schiebt er vorsichtig die Tür auf.
„Wir sollten los!“, erklärt er leise. Caline sitzt auf der geschlossenen Toilette und Gisèle kniet vor ihr auf dem Boden. „Gab, ich schaff das nicht!“, schluchzt Caline. Mit einem Lächeln tritt er zu den zwei Frauen. „Caline, du schaffst das. Dr. Wagner ist ein sehr guter Arzt. Du musst das auch nicht alleine schaffen. Deine Partnerin ist doch bei dir und ich auch!“, hält er ihr seine Hand hin. „Er hat recht. Ich lass dich und unser Baby nicht allein, wir schaffen das zusammen!“, bestärkt Gisèle und hilft Caline auf die Füsse zu kommen. Draussen reicht Nathalie der Blonden sofort den Becher mit dem Ingwertee. Gabriel hat seinen Arm um Caline gelegt und Gisèle hält ihre rechte Hand sanft in ihrer. So verlassen sie das Anwesen. Nathalie läuft mit Marinette voraus und Bourbon und Alya laufen hinterher. Vor der Arztpraxis tritt Nathalie zu Gabriel. „Bis gleich, mon Bijou!“, küsst er sie kurz und verschwindet dann mit Caline und Gisèle in die Praxis. „Du und Mademoiselle Sancoeur seid zusammen?“, fragt Caline leise nach, als die Tür hinter ihnen zugefallen ist. „Noch nicht lange, aber ja!“, lächelt er.

„Habe ich das gerade wirklich gesehen?“, will Alya wissen, als die Tür hinter ihrer Lehrerin, deren Partnerin und dem Designer zugefallen ist. „Ja das hast du!“, seufzt Marinette und zieht Nathalie schon in Richtung des Cafés. „Darf gefragt werden, wie lange sie und Monsieur Agreste schon zusammen sind. Weil in dem Artikel, der Morgen erscheint, wird behauptet er hätte seine Frau mit ihnen betrogen!“, fragt Bourbon vorsichtig nach. „Wir sind noch nicht wirklich lange zusammen. Gabriel hat Emilie nie betrogen. Emilie hingegen, sie hat ihn mehrfach betrogen!“, seufzt Nathalie ehrlich. „Sie sind sich absolut sicher?“, will Bourbon wissen. „Emilie hat mir damals, als ich anfing für sie zu Arbeiten erzählt, sie und Gabriel würden eine offene Beziehung führen. Ich weiss von mindestens vier Liebhabern die sie hatte!“, erklärt die Schwarzhaarige leise, als sie sich setzen. „Denken sie, Monsieur Agreste würde dazu auch fragen beantworten?“, wundert Alya sich. „Nun, da Gabriel lange nichts von Emilies Liebhabern wusste, kann er ihnen vermutlich nicht viel sagen. Aber ich denke nicht das er sie belügen würde. Es sind in letzter Zeit leider einige Dinge ans Licht gekommen, die Emilie getan hat!“, erklärt Nathalie vorsichtig. „Nun, dann werden wir sicher einen Artikel schreiben können, der Monsieur Agreste besser darstellt!“, nickt Bourbon. Er zweifelte stark an dem Inhalt des Artikels. Gerade auch was er eben mitbekommen hatte, wie Monsieur Agreste mit Caline umgegangen war, liess ihn stark zweifeln. Er bereute, wie er bisher mit dem Designer umgegangen war. Als der Kellner kommt, bestellen sie Getränke. Marinette vertieft sich dann in ihre Hausaufgaben, Alya und Bourbon besprechen was für den Artikel wirklich wichtig ist und Nathalie trinkt einfach still ihren Kaffee.

„Monsieur Agreste, die Damen!“, begrüsst der Arzt als sie in den Empfangsraum treten. „Dr. Wagner, wenn ich ihnen Caline Bustier und ihre Partnerin Gisèle vorstellen darf!“, lächelt Gabriel. „Nun ich nehme an, sie sind die vermutlich Schwangere?“, wendet Wagner sich an Caline. Diese nickt nur knapp. „Gut, also zuerst bräuchte ich eine Urinprobe von ihnen. Dann würde ich ihren Blutdruck messen, Blutabnehmen und ihr Gewicht. Danach würden wir uns ins Behandlungszimmer setzen und ich würde ihnen einige Fragen stellen. Dann würde ich einen Ultraschal machen und auf Grundlage dessen alles weitere mit ihnen besprechen!“, erklärt Wagner. „Darf Gab auch mit dabei sein?“, flüstert Caline ängstlich. „Sie entscheiden wer mit ins Behandlungszimmer kommt. Wenn sie Monsieur Agreste dabeihaben wollen, dann akzeptiere ich das!“, nickt der Arzt. „Danke!“, nickt Caline und greift nach dem Becher für die Urinprobe. „Sie beiden dürfen gerne noch im Wartezimmer platznehmen!“, deutet der Arzt Gisèle und Gabriel. So setzen die Beiden sich dort hin.
„Danke!“, wispert Gisèle einfach leise. „Es gibt nichts, wofür sie sich bedanken müssten!“, seufzt der Grauäugige. „Doch, für das was sie Caline gesagt haben. Ich hatte bisher das Gefühl, als würde sie nicht verstehen, dass ich auch einen Verlust erlitten habe. Aber sie, sie sehen es!“, flüstert die Dunkelhäutige. „Oft wird nur der Verlust der Schwangeren gesehen, wenn sie eine Fehlgeburt oder Totgeburt hat. Aber der Partner oder die Partnerin ist genauso betroffen!“, nickt der Designer. „Ich wollte eigentlich das wir eine Pause machen, nach der Fehlgeburt vor fünf Monaten. Aber Caline hat mir nicht zugehört!“, erklärt Gisèle. Seufzend legt Gabriel seinen Arm um sie und zieht sie gegen sich. „Ich glaube, der Arzt hat da leider eine grosse Rolle gespielt. Zudem denke ich, dass sie die Schuld für die letzte Fehlgeburt bei sich sucht. Nur so wie ich Irène kenne, bin ich mir sehr sicher, dass es nicht Calines schuld war!“, überlegt Gabriel. „Sie kennen Calines Mutter?“, fragt Gisèle nach. „Ja, sie hat im Restaurant meines Grossvaters gearbeitet. Ausserdem, ich weiss nicht, ob Caline es ihnen gesagt hat, aber wir waren als Teenager einige Zeit zusammen. Das war, bevor sie feststellte, dass sie Frauen bevorzugt!“, erklärt Gabriel leise. „Sie hat erzählt, dass sie mit einem Jungen zusammen war und ihre Eltern ihn auch heute noch als Schwiegersohn wollen. Aber Caline meinte sie hat keinen Kontakt mehr zu ihm!“, murmelt Gisèle. „Wir hatten auch fast achtzehn Jahre keinen Kontakt. Mein Sohn ist in Calines Klasse und durch die Situation von Mademoiselle Dupain-Cheng, haben wir uns Donnerstag wiedergetroffen!“, nickt Gabriel. „Ich verstehe. Caline hat immer nur Gutes über ihren Freund erzählt, auch dass er für sie Familie ist!“, nuschelt Gisèle. „Caline und ich sind zusammen aufgewachsen und gerade nach Philippes Tod, da war es für sie enorm schwer. Ihre Eltern haben die Schuld bei ihr gesucht. Ich habe versucht sie zu schützen, so gut ich es in der Situation konnte!“, erinnert der Grauäugige sich. „Vielleicht können sie mir auf etwas eine Antwort geben, was mich schon eine Weile beschäftigt. Caline ist extrem auf diesen einen Samenspender Fixiert, ich und auch ihr bisheriger Arzt wissen nicht warum!“, murmelt Gisèle. „Nun eigentlich sollte wohl Caline es ihnen sagen. Aber es war kurz nach unserer Trennung, als sie mit mir über die Zukunft geredet hat. Sie hatte unglaubliche Angst, wegen dem Skandal mit dem Samenspender der Erbkrankheiten verschwiegen hatte. Sie hatte so furchtbare Angst, dass ihr so etwas passieren könnte!“, fängt er an zu erzählen. „Das wusste ich nicht!“, haucht Gisèle. „Sie bat mich damals um einen Gefallen. Ich konnte es ihr nicht ausschlagen!“, fügt Gabriel leise an. „Sie sind der Samenspender?“, realisiert die Dunkelhäutige. „Ja, ich liess es damals auf ihren Namen einfrieren. Niemand ausser ihr sollte Zugriff darauf bekommen!“, nickt er einfach. „Es ist ihr Baby?“, flüstert Gisèle. „Nein, das Baby ist ihres und Calines!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Aber“, fängt sie wieder an. „Kein aber. Für mich war damals schon klar, dass ich mich nie in Calines Zukunft einmischen würde!“, seufzt er. „Was ist, wenn Caline und mir etwas passieren sollte?“, möchte Gisèle wissen. „Daran will ich gar nicht denken!“, schüttelt er den Kopf. „Würden sie unser Kind dann als ihres grossziehen?“, verlangt Gisèle zu wissen. „Wenn das wirklich der Wunsch von ihnen und Caline ist, dann natürlich!“, nickt er nur. „Ausserdem, Gabriel reicht vollkommen aus!“, fügt er noch an. „Dann nennst du mich auch Gisèle!“, erwidert sie.
„So sie dürfen mitkommen!“, tritt der Arzt in die Tür. Caline steht sich selber umarmend hinter ihm. Sofort steht Gabriel auf und hält Gisèle die Hand hin um ihr aufzuhelfen. So gehen sie ins Behandlungszimmer. Caline und Gisèle setzen sich während Gabriel sich einfach hinter Caline stellt.
„Also fangen wir mit den Grundlegenden Dingen an. Ihren Namen, ihr Alter und ihre Blutgruppe!“, beginnt Wagner. „Caline Bustier, ich bin 34ig und Blutgruppe ist A positiv!“, erklärt Caline. „Gut, bei den künstlichen Befruchtungen wurden ihre Eizellen verwendet oder die ihrer Partnerin?“, möchte der Arzt weiterwissen. „Bei den ersten drei Mal waren es Gisèles und die letzten Beiden mit meinen!“, erläutert Caline. „Ihre Blutgruppe?“, möchte der Arzt von Gisèle wissen. „0 negativ“, erwidert die Dunkelhäurige. „Mhm, das kann ein Grund für die frühen Abgänge gewesen sein. Wissen sie die Blutgruppe des Samenspenders?“, möchte Wagner wissen. „Ich bin mir nicht sicher, aber AB positiv glaube ich!“, murmelt Caline unsicher. „Caline ich weiss, dass er der Spender ist!“, seufzt Gisèle. Erschrocken starrt Caline ihre Partnerin an. „Sie kennen den Spender?“, hackt der Arzt nach. „Er steht mit im Raum!“, verdreht Gabriel die Augen. „Ich verstehe, dass ist tatsächlich sogar ein grosser Vorteil. Bezüglich möglicher Erbkrankheiten und Veranlagungen!“, nickt der Arzt. „Ihre Blutgruppe war?“, will er dann noch wissen und mustert Gabriel. „AB positiv!“, bestätigt Gabriel Calins Aussage. „Gut, dann sie sagten, beim vierten Versuch hatten sie erst in der vierzehnten Woche eine Fehlgeburt?“, hackt Wagner nach. „Ja, ich wollte es meiner Mutter erzählen und sie hat dann angefangen mich anzuschreien und zu beschimpfen. Sie ist mit meiner Beziehung mit Gisèle nicht einverstanden. Während dem Streit bekam ich plötzlich Unterleibsschmerzen und starke Blutungen!“, erklärt Caline. „Eine Stressbedingte Fehlgeburt. Wie viel Zeit ist zwischen dem dritten Abgang und der vierten Befruchtung vergangen?“, möchte der Arzt wissen. „Im ersten möglichen Zyklus nach dem Abgang. Damals hatte ich ende Juli einen Abgang und ende September war die vierte Befruchtung. Im Dezember war dann die Fehlgeburt und im März wurden die neuen befruchteten Eizellen eingesetzt. Mein Arzt meinte so schnell als möglich wäre das Beste!“, murmelt Caline. „Der Arzt ist ein Idiot. Ich empfehle meinen Patientinnen immer mindestes Drei Zyklen zu warten. Je früher nach einem Abgang eine erneute Befruchtung durchgeführt wird, je höher das Risiko auf eine weitere Fehlgeburt!“, erklärt der Arzt. „Mein Arzt meinte, weil ich schon über Dreissig bin, müsste ich jeden möglichen Zyklus nutzen!“, schluchzt Caline. „Nun ich sehe es nicht so. Hätten sie mir gesagt sie sind 39ig, hätte ich gesagt ich würde ihnen von weiteren Versuchen abraten. Aber die nächsten Zwei bis Drei Jahre würde ich keine Probleme sehen. Aber wir sind ja hier, weil sie vermutlich, trotz der Blutung, die sie hatten, schwanger sind. Was durchaus möglich ist, dann hätten sie eine einfache Einnistungsblutung gehabt. Wenn nicht, sehen wir weiter!“, erklärt der Arzt sanft. „Ich muss noch einige Dinge zu ihren Familien wissen. Also von ihnen Madame Bustier und ihnen Monsieur Agreste!“, präzisiert der Arzt. „Was müssen sie wissen?“, möchte Caline wissen. Gisèle war mit dem Stuhl zu ihr gerückt und hielt sie nun im Arm. „Gibt es bekannte schwerwiegendere Erkrankungen. Zum Beispiel Herzfehler, Krebs, Erbkrankheiten!“, zählt er auf. „In meiner Familie nicht das ich es wüsste. Meine Eltern leben beide noch und sind Gesund. Mein Bruder hat Selbstmord begangen. Meine Grosselter sind alle eines natürlichen Todes gestorben!“, erklärt Caline leise. „Gut, bei ihnen?“, blickt er zu Gabriel. „Meine Schwester ist mit elf an Leukämie gestorben. Mein Vater starb bei einem Unfall. Meine Mutter hat sich umgebracht. Die Eltern meiner Mutter sind bei einem Unfall gestorben. Meine Grossmutter Väterlicherseits hatte Diabetes Typ 2 und ist an einem Schlaganfall gestorben. Sie war damals 82ig. Mein Grossvater Väterlicherseits war Gesund. Starb mit 85ig aber an einem Herzinfarkt. Davor hatte er nie irgendwelche Probleme oder Beschwerden. Mein Sohn ist ein gesunder Vierzehnjähriger!“, zählt Gabriel auf. „Sehr gut. War es Akute oder Chronische Leukämie?“, hackt der Arzt nach. „Akute!“, erwidert der Designer. „Sie sind beide Gesund?“, will der Arzt wissen. „Eigentlich ja!“, nickt Caline sofort. „Ich wüsste nichts anderes!“, legt Gabriel den Kopf schief. „So, dann sie hatten vor sieben Wochen eine Blutung und seither nicht?“, wendet Wagner sich wieder an Caline. „Genau!“, nickt sie. „Symptome?“, fragt er weiter. „Übelkeit, morgens aber auch nachmittags. Bei einigen Gerüchen wird mir auch wirklich sofort schlecht. Immer wieder Schwindel. Dann ein spannen in den Brüsten und sie sind sehr empfindlich!“, erklärt Caline langsam. „Alles sehr typische Symptome. Wie lange haben sie die etwa schon?“, möchte der Arzt wissen. „Ich bin mir nicht sicher. Die Übelkeit seit etwas über eine Woche. Den Schwindel und die Empfindlichkeit etwa vier oder fünf Wochen!“, überlegt sie unsicher. „Nun, dann sollten wir wohl einen Blick darauf werfen und alles Weitere danach besprechen!“, deutet der Arzt zu einer Liege. „Es wird ein normaler Ultraschall. Sie müssen sich nicht entkleiden, sondern nur ihren Bauch frei machen!“, bittet er und erhebt sich. Caline steht zögernd auf und greift sofort nach Gabriels Hand. Gabriel läuft mit ihr und Gisèle zur Liege und stellt sich dann einfach ans Kopfende. Gisèle setzt sich links neben Caline auf die Liege. „Da oben ist der Bildschirm, dort sehen sie, was ich auf dem kleinen Bildschirm auch sehe!“, erklärt der Arzt. „Achtung es wird Kalt!“, verteilt er das Gleitmittel auf Calines Bauch. Dann setzt er den Schallkopf an und bewegt ihn. Gabriel blickt auf den Bildschirm und kann nicht anders als eine Augenbraue zu heben. Sah er gerade richtig. „Sie haben es schon gesehen!“, schmunzelt der Arzt. „Brauche ich eine neue Brille oder sehe ich das richtig?“, will Gabriel nur wissen. „Mit ihrer Brille und ihren Augen ist alles in Ordnung!“, lacht der Arzt. „Was ist los? Stimmt etwas nicht?“, kommt es panisch von Caline. Sofort legt Gabriel seine Hand auf ihre Schulter. „Kein Grund zur Sorge!“, lächelt er sie sanft an. Gisèle mustert den Bildschirm als ihr etwas auffällt. „Sind da zwei Herzschläge?“, möchte sie leise wissen. „Genau, es sind zwei Herzschläge. Meinen Glückwunsch, so wie es momentan aussieht bekommen sie gesunde Zwillinge. Es sieht alles so aus wie es sollte und sie sind nach der üblichen Rechnung und auch der Vermessung der Föten in der Dreizehnten Woche Schwanger. Da immer vom ersten Tag der letzten Regelblutung gerechnet wird. Genau genommen würde ich sagen Zwölf plus fünf. Als Zwölf Wochen und fünf Tage!“, erklärt der Arzt lächelnd. „Zwillinge?“, haucht Caline. „Wir bekommen Zwillinge!“, strahlt Gisèle und beugt sich zu Caline um sie zu Küssen. „In drei bis vier Wochen sollten wir die Geschlechter feststellen können. Auf Grund der Vorgeschichte mit ihrer letzten Fehlgeburt würde ich sie sehr gerne Engmaschig Kontrollieren. Ich werde sie behandeln wie eine Risikoschwangerschaft. Auch wenn alles Momentan sehr gut aussieht!“, erklärt der Arzt. „Aber wir fliegen in nicht ganz zwei Wochen nach New York zur Amerikanisch-Französischen Freundschaftsfeier. Kann ich denn da mitfliegen?“, kommt es unsicher von der Blonden. „Nun ich sehe darin kein Problem. Ich würde sie am Tag vor dem Abflug und am Tag nach ihrer Rückkehr einfach direkt untersuchen. Als Sicherheit. Entsprechend erfahren sie die Geschlechter auch erst nach ihrer Rückkehr!“, lächelt der Arzt. Erleichtert lässt Caline die Schultern sacken. „Dann setzen wir uns wieder, besprechen alles übrige und machen die neuen Termine!“, lächelt der Arzt.
„Wie ist das eigentlich, da wir genau wissen wer der Spender ist. Wird er als Vater eingetragen?“, möchte Gisèle wissen, als sie wieder sitzen. „Wenn sie das möchten, aber es wird nicht automatisch passieren!“, erklärt der Arzt. „Es geht mir nur darum, mit diesen ganzen Angriffen, möchte ich für den Fall, dass Caline und mir etwas passiert, sicher sein, dass die Beiden in die Obhut ihres Leiblichen Vaters kommen!“, erklärt Gisèle. „Nun dafür gibt es Möglichkeiten!“, nickt der Arzt. „Vielleicht wüsste diese Frau vom Jugendamt wie genau wir vorgehen müssten. Ich habe sie wegen Marinette kennengelernt!“, überlegt Caline. „Wir kümmern uns bei Zeiten darum!“, legt Gabriel Caline eine Hand auf die Schulter. „Du bist damit einverstanden?“, möchte Caline leise wissen. „Natürlich!“, nickt er nur. So klären sie noch einige Dinge ab, machen die beiden Termine aus und verlassen dann die Praxis. Caline starrt dabei auf den Mutterpass und das Ultraschallbild in ihren Händen.

Chapter 32: Kapitel 31; Ein Interview

Summary:

Das Vergangene kann einen zu tiefsten erschrecken.

Chapter Text

Kapitel 31; Ein Interview

„Da seid ihr ja!“, lächelt Nathalie, als Caline, Gisèle und Gabriel an den Tisch treten. Gabriel setzt sich rechts neben Nathalie. Auf deren linker Seite sitzt Marinette. Am Kopfende neben Marinette sitzt Bourbon. Marinette gegenüber ist Alya. Caline setzt sich rechts von Gabriel ans Kopfende und Gisèle setzt sich neben Caline gegenüber von Gabriel. „Sie sind viel zu blass!“, bemerkt Nathalie besorgt und mustert Caline. „Es war heute einfach etwas viel!“, nuschelt Caline und blickt wieder auf das Ultraschallbild in ihren Händen. Gabriel lehnt sich kurz zu Nathalie um sie zu küssen, bevor er seine Hand sanft auf Calines Rücken legt. „Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich jeden Moment aus einem Traum aufwache!“, murmelt die Blonde und versucht die Tränen zurück zu halten. „Caline, ja damit hatten wir nicht gerechnet, aber es ist wundervoll!“, lächelt Gisèle und küsst Caline auf die Wange. „Also sind sie Schwanger und dem Baby geht es gut?“, fragt Nathalie erleichtert nach. Kurz beisst Caline sich auf die Unterlippe und reicht das Ultraschallbild zu Nathalie. Diese nimmt es sofort entgegen. Marinette lehnt sich direkt zu Nathalie um auch etwas zu sehen. „Bin ich zu doof oder warum sieht das für mich aus wie Tintenklekse?“, fragt Marinette. „So ging es mir auch, als mir von einem Model das erste Mal ein Ultraschallbild gereicht wurde!“, seufzt Nathalie und hält das Bild in einem leicht anderen Winkel. „Hier das ist das Baby!“, deutet sie auf eine hellere Stelle. Gabriel verdreht die Augen und lehnt sich zu der Schwarzhaarigen. „Hier ist das Zweite!“, stellt er nüchtern fest und zeigt darauf. „Das Zweite? Es sind Zwillinge?“, fragt Nathalie mit leuchtenden Augen nach. „Ja es sind Zwillinge!“, lächelt Caline glücklich. „Meine Herzlichsten Glückwünsche!“, lächelt Nathalie die Ältere an. „Danke, Mademoiselle Sancoeur!“, nickt Caline. „Oh, Nathalie reicht vollkommen aus!“, lächelt die Brillenträgerin sofort. „Darf ich es auch mal ansehen?“, fragt Alya. „Natürlich Alya!“, nickt Caline und Nathalie reicht das Bild zu der Braunhaarigen. „Sie sollten hoffen, dass es keine Mädchen werden. Meine kleinen Schwestern treiben meine Eltern in den Wahnsinn!“, lächelt sie und reicht das Bild zu ihrer Lehrerin zurück. „So schlimm sind Ella und Etta jetzt wirklich nicht!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Du musst sie auch nicht jeden Tag ertragen!“, motzt Alya. „Kein Grund sich gegenseitig an die Kehle zu springen!“, murmelt Gabriel als der Kellner zum Tisch kommt.
„Was darf ich ihnen bringen?“, richtet der Schwarzhaarige mit den braunen Augen sich an Caline und Gisèle. „Eine Apfelschorle gerne!“, bittet Caline. „Latte Macchiato!“, lächelt Gisèle. „Sehr gerne. Gab das übliche?“, blickt er zu diesem. „Gerne Drew!“, nickt der Designer nur. „Möchten sie auch noch etwas?“, will er dann von den vier Anderen wissen. „Auch gerne eine Apfelschorle!“, lächelt Marinette. „Dem schliesse ich mich an!“, nickt Nathalie. „Cappuccino!“, kommt es von Alya und Bourbon gleichzeitig. „Sehr gerne bekommen sie!“, verschwindet der Kellner wieder.
„Aber werden sie uns dann trotzdem nach New York begleiten?“, möchte Marinette von Caline wissen. „Ja, das werde ich. Laut dem Arzt spricht nichts dagegen!“, lächelt Caline. „Stimmt, das ist ja auch schon ende nächster Woche!“, murmelt Nathalie und zieht ihr Tablet aus ihrer Handtasche. „Sie haben wohl immer alle Termine im Blick!“, grinst Bourbon. „Wenn ich sie nicht im Blick hätte, würde Gabriel zwei Drittel seiner Termine geflissentlich vergessen. Von Adrien will ich da gar nicht erst reden!“, seufzt Nathalie. „Wirklich? Gabriel du warst doch früher immer so zuverlässig und hast nie etwas vergessen!“, wundert Caline sich. „Ich vergesse die Termine auch nicht wirklich. Ich versuche sie zu ignorieren!“, murmelt er nur. „Natürlich!“, verdreht Nathalie die Augen. Marinette kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Damit wirst du deine Frau wohl sehr genervt haben!“, schüttelt Caline den Kopf. „Nein, weil es in den meisten Fällen sie war, die ihre Termine vergessen hat. Sie konnte sich nicht mal den Geburtstag ihres Schwagers geschweige denn den ihres Neffen merken!“, seufzt Gabriel. „Das stimmt, Emilie war in diesem Punkt wirklich der Horror. Ob ein Geburtstag, ihren eigenen Hochzeitstag oder irgendeine Gala. Wenn ich sie nicht daran erinnert habe, hat sie es vergessen!“, stimmt Nathalie ihrem Chef zu. „Heisst es nicht immer, Männer würden den Hochzeitstag immer vergessen?“, wundert sich Gisèle. „Nicht in der Ehe von den Beiden. Gabriel hat jedes Mal Wochen im Voraus schon etwas geplant, um sie dann damit zu überraschen. Sie ist meist kurz vor knapp noch in irgendeine Boutique gerannt und hat irgendwas für ihn gekauft!“, grinst Nathalie. „Wenn sie überhaupt daran gedacht hat und nicht was weiss ich wo war!“, seufzt der Designer. „Stimmt zwei Mal war sie in Tibet, einmal in Brasilien und einmal in London, weil sie es vergessen hatte und erst drei oder vier Wochen später nachhause kam. Obwohl sie jedes Mal versprochen hat vor eurem Hochzeitstag zurück zu sein!“, nickt Nathalie. „Immerhin hat sie nie Adriens Geburtstag vergessen oder verpasst!“, murmelt der Designer. Als auch schon ihre Getränke gebracht werden.
„Ihre Frau hat wirklich ihren Hochzeitstag so verpeilt?“, blinzelt Alya. „Das und diverses mehr!“, brummt der Designer und nimmt einen Schluck von seinem Kaffee. „Warum hast du dir das angetan? Du weisst schon, dass du etwas Besseres verdient hättest?“, möchte Caline wissen. „Ich habe sie geliebt!“, murmelt Gabriel nur. „Das glaubst du doch gerade selber nicht!“, schüttelt Caline den Kopf. Wie hatte ihr Gab, ihr bester Freund sich nur so sehr verändern können. „Es spielt keine Rolle mehr. Sie ist tot!“, bringt der Grauäugige monoton heraus. Sofort legt Nathalie ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Sie wusste, dass er versuchte die Erinnerungen zurück zu halten. „Sie mag tot sein, aber es wird dich doch verletzt haben, wenn du dir so viel Mühe gemacht hast und sie dann einfach nicht aufgetaucht ist!“, stellt Caline fest. „Ich wusste von Anfang an, dass sie ihre Reisen für mich nicht aufgeben würde!“, erwidert er nur. „Das ist etwas anderes. Wenn sie ihre Leidenschaft nicht aufgegeben hat okay, aber an eurem Hochzeitstag nicht bei dir zu sein? Das kann dich nicht kalt gelassen haben!“, seufzt Caline. „Über die Jahre wurde es zur Normalität. Irgendwann habe ich mir dann auch einfach keine Mühe mehr gemacht!“, lügt Gabriel. Nathalie streicht sanft über seinen Oberschenkel. Sie wusste genau wie sehr es ihn verletzt hatte. Wie enttäuscht er jedes Mal gewesen war. Sie hatte das aber alles darauf geschoben, dass Emilie eh jeden Termin vergessen hatte.
„Wegen des Interviews. Es ist für sie okay, wenn wir das nachher machen?“, fragt Bourbon nach. Auch er hatte bemerkt das es Monsieur Agreste nicht wirklich gut ging. „Natürlich!“, nickt Gabriel nur und nimmt einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. „Was für ein Interview?“, möchte Caline wissen. „Morgen wird ein ziemlich grosser Artikel erscheinen. In diesem wird Monsieur Agreste schon regelrecht als Monster dargestellt. Deshalb möchte ich einen gegen Artikel verfassen. Denn Paris soll die Wahrheit und nicht die Lügen von Aaron Grassette kennen!“, erklärt Bourbon. „Was behauptet er?“, will Caline wissen. „Oh sehr vieles wird in dem Artikel behauptet. Zum Beispiel, dass Monsieur Agreste seine Frau mit Mademoiselle Sancoeur betrogen hätte. Dass er sie geschlagen hat. Dass er sich an seinem eigenen Sohn vergehen würde. Auch dass er Mademoiselle Dupain-Cheng anfassen würde. Dann behauptet eine Frau, vor etwas mehr als zwanzig Jahren, von ihm Vergewaltigt worden zu sein!“, zählt Bourbon auf. „Nett“, murmelt Gabriel nur. „Nett? Mehr fällt dir dazu nicht ein?“, will Caline wissen. „Ich weiss, dass es Lügen sind. Was die Öffentlichkeit denken wird, ist die Frage!“, murmelt der Designer. „Wenn wir den Artikel richtig schreiben, wird die Öffentlichkeit uns glauben!“, erklärt Gisèle. „War klar, dass du sofort dabei bist!“, seufzt Caline. „Er ist ein Freund von dir, also sollten wir seinen Ruf schützen!“, zuckt die Violettäugige die Schultern. „Zu zweit sind wir schneller und der Artikel kann mit Glück auch Morgen veröffentlicht werden. Haben sie vielleicht noch Bilder von Früher?“, nickt Bourbon und wendet sich an Gabriel. „Einige wenige habe ich zuhause. Die meisten sind in meinem alten Atelier, aber es ist vermutlich von der Polizei noch nicht freigegeben worden!“, murmelt Gabriel. „In Papas Fotoalben hat es auch einige alte Fotos!“, lächelt Marinette. Gabriel nickt nur leicht. „Dann sollten wir wohl austrinken und zu ihrem Anwesen zurückgehen!“, nickt Bourbon. „Ja!“, stimmt Gabriel zu und leert seinen Kaffee mit einem Schluck. Dann zieht er sein Portemonnaie hervor und winkt dem Kellner. „Du willst zahlen!“, grinst Drew. Gabriel hält ihm nur einen Hunderter hin. „Stimmt so!“, brummt er dann noch. „Danke Gab. Wir sehen uns!“, klopft der Kellner ihm auf die rechte Schulter und verschwindet. „Das war aber ein grosszügiges Trinkgeld!“, blinzelt Alya. „Drew ist alleinerziehender Vater einer sechs Jährigen!“, ist alles was Gabriel dazu sagt. So machen sie sich auf den Weg zum Anwesen zurück. Nathalie hängt sich sofort bei Gabriel ein. Sie liefen am Schluss. Vor ihnen ging Marinette, die hinter Caline und Gisèle läuft. Zuvorderst Bourbon und Alya.

„Möchten sie einen Tee oder Kaffee?“, möchte Nathalie wissen, als sie die Gäste ins Wohnzimmer begleitet. Gabriel war schnell in seinem Arbeitszimmer verschwunden wegen der Bilder und Marinette zu ihrem Zimmer. „Tee hört sich sehr gut an!“, lächelt Caline. „Kaffee!“, kommt es von den anderen Dreien. „Dann hole ich das eben!“, nickt Nathalie und verlässt den Raum wieder. „Oh Gott sind die Süss!“, stellt Gisèle fest und hebt eine von den Superheldenpuppen aus einem Korb an der Wand. „Die hat Marinette genäht!“, kommentiert Alya. „Wirklich?“, möchte Gisèle wissen. „Ja, weil sie öfter auf Manon aufpasst. Manon leibt Ladybug und Cat Noir!“, erklärt Alya. „Das ist cool!“, grinst Gisèle. Da kommt Gabriel ins Wohnzimmer. Er hat drei Fotoalben auf dem Arm. Zwei mit Bildern aus seiner Zeit mit Emilie und eins mit Bildern von davor. „Und du bist ein Cat Noir fan?“, grinst Caline den Designer an und hält die Puppe hoch. „Wie bitte kommst du darauf?“, will er wissen. „Nino hat mir heute Morgen ein paar Bilder gezeigt. Da hattest du ihn in der Hand!“, schmunzelt sie. „Nun Manon hat darauf bestanden, dass ich Cat Noir spiele. Ich hätte ihn sicher nicht ausgewählt!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Ach, hat die Kleine dich also schon um den Finger gewickelt?“, tritt Caline zu ihm. „Wie bitte?“, zieht er eine Augenbraue hoch. „Ach komm, einem kleinen Mädchen mit Hundeblick konntest du noch nie etwas abschlagen!“, gluckst sie. Das lässt Gabriels Wangen tatsächlich rot werden. Seufzend legt er die Alben auf den Salontisch. „Ich weiss nicht was du meinst!“, murmelt er nur und lässt sich dann auf dem Sofa nieder. Da kommt auch schon Marinette mit einem Stapel Fotoalben zurück. „Oh, ich hatte ganz vergessen wie sehr Gina das Fotografieren geliebt hat. Sie ist nie ohne Kamera irgendwo hin!“, stellt Caline fest. „Naja, Mama hat es mindestens genau so geliebt wie Grand-mère!“, lächelt Marinette und legt die Alben ab. „Sabine war noch tausend Mal schlimmer als Gina!“, bemerkt Gabriel. „Ach komm, du warst doch schon immer absolut Fotogen. Du hättest mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser Modeln können als Adrien!“, grinst Caline. Gabriel nickt nur und lehnt sich mit einem sehr gequälten Gesichtsausdruck zurück. „Sind die Schmerzen wieder schlimmer?“, möchte Marinette sofort wissen. Gabriel nickt nur. Sofort verschwindet Marinette wieder aus dem Raum. „Du solltest ein Schmerzmittel nehmen!“, seufzt Caline und setzt sich zu dem Grauäugigen. „Ich hänge doch etwas an meinem Leben. Gina bringt mich um, wenn ich schon nur daran denken sollte!“, murmelt er mit geschlossenen Augen. „Gina hat dir verboten Schmerzmittel zu nehmen?“, blinzelt die Blaugrünäugige. „Unter Androhung von Gewalt!“, nuschelt er nur. „Naja, ich hätte ja Mitleid mit dir, wenn ich nicht wüsste was dahintersteckt. Du bist selberschuld!“, seufzt die Jüngere. „Das ist zwanzig Jahre her!“, brummt er. „Was ist zwanzig Jahre her?“, möchte Gisèle wissen. Sie hatte sich mit Bourbon und Alya auf das gegenüberliegende Sofa gesetzt. „Das er versucht hat sich mit Schlaftabletten umzubringen!“, erklärt Caline. „Sie wollten sich umbringen?“, zischt Alya. „Drei Mal sogar!“, zuckt Gabriel die Schultern, bereut die Bewegung aber direkt wieder. „Dürfen wir das im Artikel schreiben, natürlich mit den entsprechenden Hintergründen. Ich weiss, es ist vermutlich ein schwieriges Thema!“, möchte Bourbon wissen. Gabriel nickt nur schwach.

„Grand-mère hat zwar gesagt, dass sie die Orthese nicht ausziehen dürfen, aber das ignorieren wir einfach mal!“, kommt Marinette mit einem Cool Pack zurück. Schnell tritt sie zu dem Designer und hilft ihm aus dem Jackett und der Orthese. Behutsam legt sie das Cool Pack dann auf seine Schulter. Das lässt dem Designer ein erleichtertes Seufzen entgleiten. „Besser?“, fragt die Blauhaarige zur Sicherheit nach. „Um einiges, danke!“, nickt er ihr zu. Die Kühle schwächt den Schmerz merklich ab. „Stört es dich, wenn ich einen Blick in die Fotoalben werfe?“, möchte Caline von Marinette wissen. „Nein, machen sie nur!“, lächelt Marinette. Sofort greift die Lehrerin nach dem Obersten. Auf der ersten Seite ist ein Bild von Tom mit einem dunkelhaarigen Baby im Arm und daneben Gabriel mit einem grösseren blonden Baby im Arm. Sie sitzen auf einer Bank im Park nahe der Bäckerei. „Oh, das ist ja süss!“, lächelt sie entzückt. „Das ist wirklich Süss. Das Bild kenne ich gar nicht!“, lächelt Nathalie und stellt das Tablet auf den Tisch. „Das Bild ist etwa fünf Monate bevor du angefangen hast für uns zu arbeiten entstanden!“, stellt Gabriel mit einem Blick auf das Bild fest. „Du und Tom hattet viel Kontakt?“, wundert sich Caline. „Viel ist Ansichtssache. Früher bin ich etwa alle zwei Wochen einmal in der Bäckerei gewesen!“, murmelt er. Nathalie setzt sich neben Caline und Marinette lässt sich nun links von Gabriel nieder. „Das heisst sie haben eine engere Verbindung zu den Dupain-Chengs? Das könnten wir nutzen um die Behauptung, sie würden Mademoiselle Dupain-Cheng Missbrauchen, zu widerlegen!“, kommt es sofort von Bourbon. Caline blättert weiter nach hinten, als ein Umschlag in ihren Schoss rutscht. „Oh, das Kleid ist ja schön!“, strahlt die Rothaarige, mit Blick auf ein Bild von Marinette in einem Kleid mit Schmetterlingen. „Im Umschlag sollten Mademoiselle Dupain-Chengs ursprüngliche Zeichnung und meine Skizze sein!“, bemerkt Gabriel. „Du hast das Kleid genäht?“, blinzelt Caline. „Zu ihrem sechsten Geburtstag!“, nickt er einfach nur. Sofort zieht Caline die Blätter aus dem Umschlag. Bourbon steht auf und tritt hinter sie. „Das würde ich sehr gerne im Artikel verwenden! Darf ich?“, möchte Bourbon wissen. Gabriel blickt kurz zu Marinette. Diese nickt nur unsicher. „Die Skizzen und die Bilder. Den Brief nicht!“, nickt Gabriel. „Gut, aber wir sollten wohl ganz vorne anfangen!“, seufzt Bourbon und setzt sich wieder. Seinen Laptop hatte er schon vorbereitet.
„Wo genau ist für sie ganz vorne?“, hackt Gabriel nach. „An dem Punkt als ihr Onkel Aaron Grassette begonnen hat sie zu missbrauchen!“, erklärt der blonde Reporter. Caline wird auf diese Aussage kreide Weiss. Sie hatte es immer irgendwie vermutet, aber nie gewagt wirklich daran zu glauben. Nathalie bemerkt das Zittern der Rothaarigen und legt sanft einen Arm um sie. Gabriel schliesst kurz die Augen um seine Gedanken irgendwie zu sammeln.
„Ich war damals dreizehn“, beginnt der Designer brüchig. „Marinette hat noch gelebt, als er damit angefangen hat?“, keucht Caline und Tränen beginnen über ihre Wangen zu laufen. „Marinette?“, blinzelt der Reporter und mustert die Vierzehnjährige. „Caline meint damit meine jüngere Schwester!“, erklärt Gabriel. „Du hast eine Schwester?“, möchte Gisèle zur Sicherheit noch mal wissen. „Ich hatte, sie starb im alter von elf Jahren an den Folgen ihrer Leukämie Erkrankung!“, bestätigt er einfach. „Wie alt waren sie damals?“, möchte der Reporter wissen. „Als sie krank wurde war ich Dreizehn. In dieser Zeit musste ich sehr oft zu meinem Onkel. Nicht ganz ein Jahr später, ich war Vierzehn, da starb sie. Drei Tage vor ihrem zwölften Geburtstag!“, kommt es heisser über Gabriels Lippen. „Hat er ihre Schwester auch angefasst?“, kommt es besorgt von Bourbon. Gabriel schüttelt den Kopf. „Er meinte immer, solange ich brav tue, was er von mir will, würde ihr nichts passieren!“, bringt er belegt heraus. Marinette beugt sich sofort zum Tisch, um dem Designer seine Teetasse zu reichen. „Danke!“, murmelt er und nimmt einen Schluck. „Hast du jemals versucht mit jemandem darüber zu reden?“, möchte Gisèle wissen. „Erst nach ihrem Tod. Davor hatte ich zu viel Angst, er könnte sie verletzen!“, seufzt er leise. „Mit wem haben sie danach geredet?“, möchte Bourbon wissen. „Ich habe versucht mit meiner Grossmutter darüber zu reden. Sie wollte nichts davon hören. Auch mein Lehrer hat mich nur abgewimmelt. Danach habe ich es aufgegeben. Meine Eltern waren zu der Zeit zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt!“, erzählt er. „Hast du darum, damals versucht dich umzubringen?“, möchte Caline wissen. Gabriel kann nur nicken. „Darf ich da genauer nachfragen?“, möchte Bourbon wissen. „Nach dem Tod meiner Schwester, da waren meine Eltern mit allem völlig überfordert. Also war mein Onkel da, gab vor zu helfen. Ihnen hat er vermutlich auch geholfen, für mich hat es alles nur noch schlimmer gemacht. Schon zwei Tage nach ihrem Tod floh ich regelrecht von zuhause. Gina und ihr Mann liessen mich bei Tom schlafen!“, seufzt Gabriel. „Gina wie?“, möchte Gisèle wissen. „Gina Dupain“, erwidert der Designer. „Sie kannten Marinettes Vater damals also?“, hackt Alya nun nach. „Tom und ich waren in derselben Klasse und gut befreundet. Ich war oft bei ihnen, auch schon vor dem Tod meiner Schwester!“, murmelt der Designer. „Was passierte dann. Wie kam es zu dem Selbstmordversuch und wie überlebten sie?“, fragt Bourbon nach. „Es war in der dritten Nacht bei den Dupains, ich hatte mir in der Apotheke rezeptfreie Schlaftabletten geholt, ich dachte einfach jetzt wo ich Marinette nicht mehr beschützen musste, könnte ich meinem Onkel damit entkommen. Ich habe die ganze Packung geschluckt. Tom erwischte mich dabei und hat seine Eltern geweckt. Da Gina gelernte Krankenschwester war, wusste sie was sie tun musste. Irgendwie hat sie es dann auch hinbekommen, dass ich sofort wieder entlassen wurde, nachdem sie mir im Krankenhaus den Magen ausgepumpt hatten. Meine Eltern und Grosseltern haben nie davon erfahren. Nur Tom, seine Eltern, Philippe und Caline wussten davon!“, bringt der Grauäugige zittrig hervor. Es kostete ihn all seine Kraft, nicht von all den Erinnerungen völlig überschwemmt zu werden. Caline beginnt sanft über seinen Oberschenkel zu streichen. Einige Momente ist nur das Tippen auf Bourbons Laptop zu hören.
„Der Missbrauch ging weiter?“, möchte Bourbon wissen. „Ja und ich musste feststellen, dass ich nicht sein einziges Opfer war. Zwei Monate nach dem Tod meiner Schwester, fand ich ein Mädchen in seiner Wohnung. Sie ging mit mir zur Schule, Elizabeth Leclerq. Aaron hat nur gegrinst und mir gesagt ich soll dafür sorgen, dass sie verschwindet. Ich brachte sie zu einem jungen Arzt in der Notaufnahme. Er hat sie Untersucht und Behandelt. Er kannte mich, weil ich einige Male bei ihm war, wenn es mir zu schlecht ging, nach dem was mein Onkel mit mir tat. Er sagte uns wir sollten zur Polizei gehen. Die Polizisten haben uns nur ausgelacht. Die Lehrer wollten nicht zuhören. Meine Grossmutter sagte mir ich solle aufhören Lügen zu erzählen!“, erzählt Gabriel weiter. „Kennen oder kannten sie viele seiner Opfer?“, möchte Alya wissen. „Acht oder Neun?“, überlegt er unsicher. „Hat er sie regelmässig Missbraucht?“, möchte Bourbon hören. „Das kommt darauf an, was für sie regelmässig ist. An sich hat er jede sich bietende Gelegenheit genutzt!“, blinzelt der Designer. Nur mit Mühe kann er die Tränen zurückhalten. „Darum warst du auf gewisse Berührungen auch immer so extrem empfindlich und bist zurückgeschreckt nicht?“, möchte Caline vorsichtig wissen. Gabriel kann nur nicken. „Darum war es dir auch immer so unangenehm, wenn Céline sich so sehr an dich rangeschmissen hat!“, stellt sie noch fest. „Unter anderem!“, nickt er. „Was für eine Céline?“, fragt Gisèle. „Céline Leclerq. Sie hatte damals reges Interesse an mir. Ich habe ihr oft gesagt, dass ich nichts von ihr will und sie mich einfach in Ruhe lassen soll. Irgendwann, als wir nach der Schule in die Bäckerei sind, kam sie mit. Da gab es dann einen Zwischenfall und Gina hat sie rausgeschmissen. Einige Tage danach kam ich mit Caline zusammen. Einen Monat danach waren wir im Park nahe der Bäckerei. Céline ist aufgetaucht und hat mich bedrängt. Als sie ihre Hand plötzlich einfach in meine Hose gesteckt hat, habe ich ihr eine geknallt und sie angeschrien. Am nächsten Tag kamen Polizisten in die Schule und haben mich verhaftet, weil ich Céline angeblich Vergewaltigt hatte!“, kommt es leise über die Lippen des Designers. „Du wurdest für Unschuldig befunden nehme ich an?“, keucht Gisèle. „Da sie verweigert hat sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, wurde die Anklage fallengelassen!“, nickt Gabriel. „Sie und ihre Familie sind dann zum Glück in den Sommerferien nach Italien gezogen!“, fügt Caline noch an. Einige Momente ist es wieder Still.
„Sie beiden waren also ein Paar?“, möchte Bourbon noch wissen. „Ja Gabriel und ich waren etwas mehr als anderthalb Jahre zusammen. Ich war gerade Dreizehn geworden und er wurde kurz danach Fünfzehn!“, erzählt Caline. „Würden sie mir etwas über ihre Beziehung erzählen?“, bittet Bourbon. „Gabriel und ich waren eigentlich sehr Glücklich zusammen. Ich konnte mit ihm über wirklich alles reden. Er war immer da, wenn ich ihn gebraucht habe. Nur habe ich dann irgendwann gemerkt, wie ich immer wieder Frauen nachgeschaut habe und was meine Fantasie halt mit ihnen machen wollte. Irgendwann habe ich dann auf einer Feier mit einer anderen Frau rumgeknutscht. Am Tag darauf habe ich mit Gabriel darüber geredet und wir haben uns einvernehmlich getrennt. Wir sind gute Freunde geblieben. Schliesslich haben wir viel zusammen durchgemacht. Auch nach unserer Trennung, war er immer für mich da. Besonders nach dem Selbstmord meines Bruders Philippe!“, erklärt Caline. „Und ihre Familien, was meinten sie zu der Beziehung und der Trennung?“, möchte der Blonde wissen. „Meine Eltern haben Gabriel geliebt. Sie haben ihn schon als ihren Schwiegersohn gesehen. Als wir uns trennten, ging für sie eine Welt unter. Mein Bruder war stinksauer auf mich, weil wir uns getrennt haben!“, lächelt Caline schief. „Ihre Eltern?“, wendet Bourbon sich an Gabriel. „Meine Mutter mochte Caline sehr. Auch mein Vater meinte ich hätte mir da eine wundervolle Freundin ausgesucht. Mein Grossvater hat sie geliebt und davon geschwärmt, dass sie das Grassettes irgendwann übernehmen könnte. Meine Grossmutter war erst sehr skeptisch. Aber sehr schnell hat such sie Caline ins Herz geschlossen. Sie hat nach dem wir uns getrennt haben nie wieder mit mir geredet, so wütend war sie auf mich. Grossvater war als wir uns trennten enttäuscht. Für ihn gehörte Caline schon zur Familie. Meine Eltern waren da schon Tod. Mein Vater starb bei dem Unfall in der alten Kleiderfabrik, wenige Tage nach dem ich Sechzehn geworden war. Mutter hat sich zwei Monate danach mit Schlaftabletten umgebracht!“, murmelt Gabriel. „Ihre Grosseltern sind die Eltern ihrer Mutter oder ihres Vaters?“, möchte Bourbon wissen. „Meines Vaters. Mit den Eltern meiner Mutter hatte ich nie ein gutes Verhältnis. Aaron zwang mich nach dem Tod meiner Eltern zwar dazu, Kontakt mit ihnen zu haben. Aber sie waren für mich keine Familie!“, erklärt er leise. „Das heisst Caline und du habt euch erst nach dem Tod deiner Eltern getrennt?“, fragt Gisèle nach. „Vier Monate nach dem Tod meiner Mutter!“. nickt Gabriel.
„Was geschah nach dem Tod ihrer Eltern?“, möchte Bourbon wissen. „Aaron war gerade im Ausland. Also nahmen die Dupains mich erstmal bei sich auf. Zwei Tage nach Mutters Tod kam jemand vom Jugendamt vorbei. Sie sagte mir, dass mein Onkel mich in seine Obhut nehmen würde, sobald er zurück ist. Solange dürfte ich bei den Dupains bleiben. Ich flehte darum nicht zu meinem Onkel zu müssen, aber egal was ich sagte, sie hat mir nicht geglaubt. In derselben Nacht habe ich das zweite Mal versucht mich umzubringen. Ich hatte, als ich Mutter gefunden hatte, die Restlichen ihrer Schlaftabletten eingesteckt!“, berichtet der Grauäugige. „Sie haben es überlebt!“, stellt Alya fest. „Tom hat ihn gefunden. Er hat seine Eltern aus dem Bett geschmissen und wieder wurde ihm der Magen im Krankenhaus ausgepumpt. Danach musste er drei Tage im Krankenhaus bleiben. Andrè wurde über das Passierte informiert. Andrè wirkte völlig neben sich!“, erinnert Caline sich. „Wie war es für sie?“, möchte Alya wissen. „Für mich? Ich war geschockt, aber er hatte in so kurzer Zeit so viel verloren. Irgendwie konnte ich es verstehen. Wir haben dann auch darüber geredet!“, zuckt die Lehrerin die Schultern. „Danach lebten sie bei ihrem Onkel?“, fragt Bourbon wieder den Designer. „Ja, aber ich nutzte jede Gelegenheit von ihm weg zu kommen. Ich war damals in der Ausbildung, trotzdem habe ich eigentlich jeden Abend im Grassettes ausgeholfen, nur um nicht zu meinem Onkel zu müssen. Oft konnte ich auch Tom überreden, dass ich bei ihm übernachten durfte!“, seufzt der Designer. „Dann kam die Sache mit Madam Bustiers Bruder?“, möchte Alya wissen. „Das war nach Gabriels Siebzehntem Geburtstag. Gabriel zog sich immer mehr von uns zurück. Philippe wollte wissen was los ist und ist über das Fenster von Gabriels Zimmer in die Wohnung. Als er wieder heraus kam war er kalk Weiss und wollte mir und Tom nicht sagen was los ist. Danach habe ich ihn mehrfach mit unseren Eltern streiten gehört. Tom und ich verstanden nicht was los ist. Dann fand Tom Philippe eines Abends völlig aufgelöst und mit diversen Verletzungen. Wir haben Gab angerufen, weil er mit uns nicht reden wollte. Gab ist mit ihm dann ins Krankenhaus gegangen. Zwei Tage später war Philippe so merkwürdig. Tom und ich brachten ihn zu Gina und Roland. Aber er wollte nicht reden, als Gab dazu kam, da wollte er es uns doch erzählen, aber Aaron kam dazwischen. Irgendwas war, weswegen er Gab geholt hat. Danach hat mein Bruder wieder komplett dicht gemacht. Am nächsten Morgen, unsere Eltern hatten gerade die Wohnung verlassen, als er zu mir kam und mir einen Brief hingehalten hat. Er hat mich um Vergebung gebeten. Ich habe nicht verstanden was los ist, bis ich das Messer gesehen habe. Er hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt. Ich war wie erstarrt. Als er wegkippte habe ich in einfach gepackt und bin zu Boden gesunken. Fünf Minuten später stürmte Gab rein. Er sah was los war und ging sofort zum Telefon. Er hat die Dupains und die Polizei angerufen. Dann verschwand er im Bad und kam mit Handtüchern zurück. Damit hat er Philippes Arme abgebunden. Dann hat er mich einfach in den Arm genommen. Mehr konnten wir nicht tun. Es dauerte dreissig Minuten bis Tom, Roland und Gina kamen. Gina versuchte Philipp zu retten, aber er war schon Tod. Gab hat mich zu Tom geschoben, den Brief aus meinen Händen hat er Roland gegeben und hat noch einen Anruf gemacht. Zwanzig Minuten später sind die Polizei und die Richterin Eileen Moreau gekommen!“, erzählt Caline und klammert sich an Nathalie fest. Diese hält die Ältere einfach sanft im Arm.
„Was war an dem Abend als Philippe Bustier durch ihr Fenster in die Wohnung kam?“, will Bourbon von Gabriel wissen. „Er hat gesehen, was mein Onkel mir antat. Mein Onkel hat ihm gedroht, dass er ihm und Caline dasselbe antun würde, sollte er jemandem davon erzählen!“, bringt Gabriel müde hervor. „Er hat es jemandem erzählt?“, will Alya wissen. „Seinen Eltern, der Polizei, dem Jugendamt und meiner Grossmutter. Niemand hat ihm geglaubt!“, nickt Gabriel. „Darum wurde er zum Opfer?“, hackt Gisèle nach. „Ja!“, nickt Gabriel. „Er verstand nicht, warum ihm niemand glaubte. Nach dem Aaron ihn Missbraucht hatte, brachte ich ihn zu dem Arzt zu dem ich auch immer ging. Ich versuchte es nochmal bei der Polizei und dem Jugendamt. Niemand hörte zu. Der Arzt und ich fingen an darüber nachzudenken, wie wir Aaron hinter Gitter bringen könnten. Aber bevor wir eine Lösung hatten, hat Philippe sich umgebracht. Ich tat das Einzige was ich noch nicht getan hatte. Ich wendete mich direkt an eine Richterin. Eileen Moreau, ich kannte sie vom Grassettes. Sie war ein Stammgast. Sie mochte mich und ich hatte ihr schon das eine oder andere Mal einen Tisch besorgt, wenn eigentlich keiner frei war. Ich wusste nicht ob es etwas bringen würde, aber es war die letzte Hoffnung. Als sie den Brief von Philippe gelesen hatte und ich ihr gesagt habe das es fast eine Stunde gedauert hat, bis die Polizei vor Ort war, da ist sie ausgeflippt. Der Polizeichef war seinen Job los und kam vor Gericht. Sie sorgte dafür das Aaron sofort in Untersuchungshaft kam. Mich steckte sie zu den Dupains. Es dauerte vier Monate, bis es zum Prozess kam!“, erklärt Gabriel und starrt auf seine Tasse.
„Wann war der Dritte Selbstmordversuch?“, fragt Gisèle vorsichtig. „Drei Tage vor dem Prozess!“, murmelt Gabriel. „Ich erinnere mich. Gina war ausser sich!“, nickt Caline. „Wieder Tabletten?“, möchte Bourbon wissen. „Nein, ich habe mir mitten in der Nacht die Pulsadern aufgeschnitten. Gina kam dazu als ich dabei war mir den zweiten Arm aufzuschlitzen. Einige Sekunden hat sie mich nur angestarrt. Dann hat sie ausgeholt und mir so eine gescheuert, dass ich beinahe über das Geländer der Dachterrasse gekracht bin. Sie hat mich angeschrien was mir einfallen würde und hat mich in die Wohnung gezerrt. Dann hat sie Tom angekeift er solle seinen Vater wecken. Das Erste was ihr in die Hände kam, hat sie benutzt um mir die Arme abzubinden. Dann hat sie mich ins Krankenhaus gezerrt. Die Ärzte haben schon überlegt ihr ein Beruhigungsmittel zu geben, so sehr hat sie getobt!“, seufzt der Grauäugige. „Papa hat immer gesagt, mit Grand-mère legt man sich nicht an!“, gluckst Marinette. „Das war mir danach auch sehr klar!“, brummt Gabriel. „Naja, sei froh hat sie dich direkt wieder mit Nachhause genommen! Ganz ehrlich, wenn es dir nicht eh schon absolut beschissen gegangen wäre, hättest du dir von mir auch noch eine gefangen!“, merkt Caline an.
„Sie waren dann beim Prozess dabei?“, hackt Bourbon nach. „Ja, das war ich. Ich habe auch gegen ihn ausgesagt. Aber nicht öffentlich nur die Richterin kennt die Aussage!“, nickt der Designer. „Wie ging es ihnen beiden mit dem Urteil?“, möchte Alya hören. „Ich war absolut erleichtert!“, erklärt Caline. „Mir ging es Ähnlich. Ich dachte ihn nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen. Als ich dann vor rund fünf Wochen von seiner Entlassung gelesen habe, hat mich das geschockt!“, murmelt Gabriel. „Ja, das war auch für mich ein riesiger Schock!“, nickt Caline. „Das war es wohl für alle Beteiligten und jeden der den Fall verfolgt hatte!“, nickt Gisèle.
„Möchte noch jemand einen Kaffee oder etwas anderes?“, möchte Nathalie leise wissen. „Kaffee hört sich gut an!“, nickt Bourbon. Auch Gisèle und Alya nicken darauf. „Ich habe noch Tee!“, lehnt Marinette ab. „Ich auch!“, nickt Caline. So nimmt Nathalie die Kaffeetassen, drückt Gabriel einen kurzen Kuss auf die Lippen und verschwindet aus dem Raum. „Möchten sie noch etwas Tee?“, möchte Marinette von Gabriel wissen, der nur nickt. Sanft nimmt die Blauhaarige ihm die Tasse ab und füllt sie frisch. Caline lehnt sich leicht gegen Gabriel der sofort seinen rechten Arm um sie legt. „Soll ich ihnen noch ein neues Cool Pack holen?“, erkundigt Marinette sich. „Nicht nötig, aber danke!“, lehnt er ab. Nach einigen Minuten kommt Nathalie mit dem Kaffee wieder und setzt sich zurück neben Caline.

Chapter 33: Kapitel 32; Schmerzhafte Erinnerungen

Summary:

Der zweite Teil des Interviews. Alya ist schon echt mies!

Chapter Text

Kapitel 32; Schmerzhafte Erinnerungen

„Wie ging es nach dem Prozess in ihrem Leben weiter?“, fängt Bourbon wieder an zu fragen. „Dank Richterin Moreau war es kein Problem meinen Namen zu ändern. Wenige Tage nach dem Prozess ging ich nach Shanghai, als Attaché der Designerin Ming Na Wen. Ich war etwa ein Jahr dort, dann kam ich nach Paris zurück, um meine Schneiderausbildung zu beenden!“, erklärt Gabriel. „Dann wie hast du deine Frau kennengelernt?“, möchte Gisèle wissen. „Das war zwei Wochen vor meinem Neunzehnten Geburtstag. Ich war wie jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit. Hatte mir einen Kaffee to go geholt. Als ich durch den Park lief, sah ich Tom Dupain auf einer Parkbank sitzen, wie er mit einer hübschen, äusserst zierlichen Chinesin rumgeknutscht hat. Das hat mich wohl etwas abgelenkt, denn ich bin plötzlich in jemanden hinein gekracht und habe ihr meinen Kaffee über die Bluse gekippt. Als ich aufblickte, sah ich in zwei funkelnde Smaragde hinein. Emilie hat sofort angefangen mich anzukeifen und zusammen zu stauchen was mir den einfallen würde ihre teure Designer Bluse, mit meinem billig Kaffee, zu ruinieren!“, schmunzelt Gabriel. „So hast du deine Frau kennen gelernt?“, blinzelt Caline. „Ja, so habe ich Emilie kennen gelernt. Zu meinem Glück kam Amelie dazu. Sie hatte eine Ersatzbluse dabei. Emilie ist mit der einfach abgezogen und hat mich wütend angefunkelt. Ich habe versucht mich zu entschuldigen, aber sie hat mir nicht zugehört. Also habe ich dann Amelie meine Visitenkarte gegeben und ihr gesagt sie soll mir die Rechnung der Reinigung schicken, dass ich das bezahlen würde. Ich habe ihr auch eine Reinigung empfohlen. Sie hat sich Bedankt und sich für das Verhalten ihrer Schwester entschuldigt. Noch am selben Abend stand Emilie vor meiner Tür und hat mich angeschrien, was mir einfallen würde mich an ihre Schwester ran zu machen!“, erzählt er weiter. „Das hat Amelie auch mal erzählt!“, gluckst Nathalie. „Was meinte den seine Schwägerin zu ihm?“, will Gisèle wissen. „Amelie meinte, sie mochte ihn von Anfang an und hätte ihn vielleicht auch an geflirtet, wenn sie da nicht schon verlobt gewesen wäre!“, erzählt Nathalie. „Ja, vier Wochen später hat sie ihren damals noch Verlobten geheiratet!“, nickt Gabriel. „Wie sind sie und ihre Frau dann überhaupt zusammengekommen?“, möchte Alya wissen. „Naja, wieder hat mich Amelie vor Emilie gerettet. Sie und ihr Verlobter. Sie kamen dazu und meinten, dass Emilie ihnen ja unbedingt den Abend versauen hatte müssen. Dass wegen ihrem kleinen Abstecher zu mir, ihre Reservation im Grassettes verfallen seihe. Emilie hat das ziemlich den Wind aus den Segeln genommen. Damals musste man mindestens sechs Monate im Voraus einen Tisch reservieren. Ausser man war Stammgast!“, erinnert er sich. „Ich habe dann angeboten einen Freund anzurufen und ihnen doch noch einen Tisch zu besorgen. Amelies Verlobter meinte, das wolle er sehen. Also habe ich eben angerufen und gefragt ob ich einen Tisch für drei Personen für in einer halben Stunde reservieren könnte. Irène meinte für Zwei wäre kein Problem, aber Drei würde erst am nächsten Abend gehen. Also sind Amelie und ihr Verlobter ohne Emilie essen gegangen. Und sie stand da wie Bestellt und nicht abgeholt. Also habe ich sie in ein anderes Restaurant eingeladen!“, fügt Gabriel an. „Damit haben sie sie um den Finger gewickelt?“, will nun Bourbon wissen. „Nein, es hat sie nicht im Geringsten beeindruckt. Aber das ich ihrer Schwester und deren Verlobten einen Tisch im Grassettes besorgt hatte schon. Sie hatte den ganzen Abend kein anderes Thema als das Grassettes und wie sehr sie dort Essengehen wolle!“, seufzt Gabriel. „Und wie bitte bist du mit dieser Frau vor dem Traualtar gelandet? Bisher höre ich nur Dinge, die du an Frauen nie mochtest!“, blinzelt Caline. „Ganz ehrlich, ich frage mich mittlerweile auch, wie ich mich ausgerechnet in sie verlieben konnte, aber wo die Liebe nun einmal hinfällt!“, erwidert er nur. „Komm schon, mit irgendwas muss sie dich doch gefesselt haben!“, seufzt Caline. „Sicher nicht an dem Abend. Aber das Schicksaal sorgte dafür, dass ich zwei Tage später wieder mit ihr zusammenstiess. Sie war ziemlich am Ende, weil die Bäckerei, die die Hochzeitstorte für Amelies Hochzeit machen sollte, ihr gesagt hatte, sie kündigen. Sie brauchte also eine Lösung und da sie Paris nicht wirklich kannte, kam sie zu der einzigen Person die sie kannte. Das war ich. Wir gingen dann zur Dupain Bäckerei. Tom und Roland waren da. Ich erklärte ihnen die Situation und am nächsten Tag hatten Emilie und Amelie einen Termin um die Torte zu besprechen. Danach bin ich sie irgendwie nicht wieder losgeworden. Egal was sie für die Hochzeit noch erledigen musste, sie kam damit zu mir. Selbst als Amelies Kleid bei der letzten Anprobe ruiniert wurde, kam sie zu mir. Ich konnte das Kleid retten, als Gegenleistung musste sie mit mir Ausgehen!“, seufzt Gabriel. „Nicht sehr romantisch!“, stellt Alya fest. Marinette muss sich zusammenreissen nichts zu sagen. „Wo hin haben sie sie ausgeführt?“, hackt Bourbon nach. „Da hin wo sie so unbedingt hinwollte. Danach wollte sie nie wieder ins Grassettes!“, schmunzelt Gabriel, bei der Erinnerung an Emilies Gesicht als Andrè mit ihm geredet hatte. „Wirklich?“, wundert sich Caline. „Aber warum, wer einmal im Grassettes war, würde töten für einen weiteren Besuch!“, fügt sie an. „Grossvater hat an dem Abend leider kein Blatt vor den Mund genommen. Das gefiel Emilie überhaupt nicht!“, erklärt Gabriel. „Ach komm, erzähl schon was passiert ist. Die Geschichte kenne ich bisher nur aus Emilies Sicht!“, seufzt Nathalie. Gabriel nimmt einfach einen Schluck Tee.
„Naja, Emilie kam halt an meinem Geburtstag mit dem ruinierten Kleid zu mir. Ich brauchte drei Stunden um es zu retten. Dann hat Amelie es noch einmal Anprobiert und war überglücklich. Emilie wollte wissen, wie sie sich dafür bei mir Revanchieren könnte. Ich war eigentlich wirklich überzeugt, sie würde mich eiskalt abblitzen lassen, trotzdem habe ich sie Gefragt ob sie an dem Abend mit mir Essengehen würde. Da hat Amelie sich schon eingemischt und gesagt, dass Emilie gar nicht daran denken soll nein zu sagen. Schliesslich hätten sie mir meinen Geburtstag wegen des Kleides ruiniert. Ich war überrascht, dass sie das wusste. Sie meinte nur Tom hätte es ihr gesagt, weil sie ihn etwas über mich ausgefragt habe. So fragte Emilie mich nur, wann ich sie bei ihrem Hotel abholen würde!“, fängt er an zu erzählen. „Also hat Amelie euch eigentlich verkuppelt?“, will Nathalie wissen. „Vermutlich kannst du es so sehen. Jedenfalls holte ich sie ab und führte sie zum Grassettes. Sie wollte wissen ob ich reserviert hatte. Ich verneinte und ging einfach hinein. Dann kam da ein Kellner den ich nicht kannte auf mich zu. Ich sagte ihm ich würde gern mit Irène oder Angelica reden. Also holte er Irène, der sind als sie mich mit einer Frau am Arm gesehen hat, beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Ich habe nur gefragt ob sie einen Tisch für mich hätte. Iréne wollte vermutlich schon nein sagen, aber da stand Grossvater schon hinter ihr und meinte; Wenn du ihn selber eindeckst kannst du dich mit deiner Freundin an Tisch dreizehn setzen! Dann ist er direkt wieder in der Küche verschwunden und ich habe Emilie zum Tisch geführt und ihn eingedeckt. Danach wurden wir ganz normal bedient. Gut Iréne hat mich immer wieder mit bösen Blicken traktiert. Emilie hat irgendwann gefragt, warum sie das tut. Als ich ihr sagte, dass Iréne die Mutter meiner Ex-Freundin wäre, hat Emilie ziemlich überrascht gewirkt!“, schmunzelt er. „Mama hatte Tagelang über nichts anderes geredet als das du in einer Beziehung mit irgendeiner Frau wärst. Ich wusste nicht warum sie so ein Drama daraus gemacht hat!“, seufzt Caline. „Ganz einfach, damit war die Chance mich als Schwiegersohn zu bekommen endgültig auf null gesunken!“, bemerkt er schlicht. „Jedenfalls, Emilie war sehr zufrieden mit dem Abend. Zumindest bis Grossvater uns den Nachtisch gebracht hat. Er brachte nicht, was wir bestellt hatten. Sondern eine Spezialität, die schon seit Jahren nicht mehr auf der Karte stand. Emilie war sehr verwundert, aber begeistert als sie probierte. Grossvater hat sich dann einfach einen Stuhl rangeholt und sich mit einem Glas Wein gesetzt. Er hat ein Gespräch mit Emilie angefangen. Ihm wurde schnell klar, dass sie nicht wusste, dass ich sein Enkel bin. Nach zwanzig Minuten hat er sich mir zugewendet. Er meinte dann einfach; Sie ist hübsch, nicht gerade Dumm und wurde gut erzogen. Nur sie passt nicht zu dir. Sie ist nur ein billiger und zweitklassiger Ersatz für Caline. Du brauchst eine Vernünftige und Bodenständige Frau, die weiss was es heisst zu Arbeiten. Keine reiche, verwöhnte, englische Göre. Der Name Graham de Vanily mag mächtig sein, aber du hast dir schon einen Namen gemacht. Du brauchst sie nicht! Damit ist er aufgestanden und gegangen. Emilie hat mich einen Moment angestarrt und dann gefragt, was diesem alten Sack eines Sous Chefs einfalle so über sie zu reden. Ich meinte nur trocken, das war gerade André Grassette persönlich, er ist La Chef de Cuisine und Inhaber des Grassettes. Darauf ist ihr der Mund aufgeklappt. Ich habe dann nach der Rechnung verlangt, aber es hiess es gehe alles aufs Haus, seihe schliesslich mein Geburtstag!“, erzählt der Designer. „Er war immer sehr direkt!“, seufzt Caline. „Das war er!“, nickt Gabriel. „Und er würde Nathalie lieben!“, lächelt Caline diese noch an. Nathalie fehlen auf diese Aussage die Worte. „Das ist so, Nathalie wäre ganz nach seinem Geschmack. Er fand immer ich bräuchte eine Frau, die selbstbewusst, stark und klug ist. Eine Frau die mir klar sagt wo es lang geht. Hat er es immer genannt!“, lacht Gabriel nun. Das lässt Nathalie rot werden. „So wie Lydia in der Ehe deiner Grosseltern ganz klar die Hosen anhatte!“, lacht Caline. Bourbon ist noch mit Tippen beschäftigt.
„Was meinte deine Grossmutter den zu Emilie?“, fragt Gisèle nach. „Meine Grossmutter lebte da schon nicht mehr. Sie starb sieben Monate nach dem Prozess meines Onkels!“, erklärt Gabriel. „Und es ist nicht bekannt wer die Beerdigung bezahlt hat!“, brummt Bourbon. „Ich habe es bezahlt, genauso wie auch die meines Grossvaters!“, seufzt der Designer. Der blonde Reporter blinzelt nur zu ihm auf. „Sie haben beide Beerdigungen bezahlt?“, hackt er nach. „Ja das habe ich. Grossvater wusste, dass ich die Beerdigung meiner Grossmutter bezahlt habe!“, nickt Gabriel einfach. „Okay!“, nickt Bourbon. „Und danach haben du und Emilie euch gedatet?“, möchte Gisèle wissen. „Nicht wirklich. Sie meinte sie brauche einen Begleiter für die Hochzeit ihrer Schwester, also bin ich mit. Sie brachte mich dazu, im Vorfeld noch zwei Abende, mit ihr zusammen Tanzstunden zu nehmen. Die hätte sie definitiv nicht gebraucht. Emilie war eine fabelhafte Tänzerin. Da dachte ich auch das erste Mal wirklich daran, dass daraus mehr werden könnte. Da wollte sie dann wissen, was meine Eltern beruflich machen würden und wo sie leben. Ich sagte ihr, dass sie Tod sind. Aber auch was sie davor beruflich gemacht hatten. Auf der Hochzeit stellte sie mich ihren Eltern dann als ihren festen Freund vor!“, erklärt er einfach. „Ohne dein Einverständnis?“, hackt Caline nach. „Ja, aber ich konnte sie vor ihren Eltern schlecht darauf hinweisen. Ich wollte sie nicht blossstellen!“, seufzt er. Danach ist es kurz Still.
„Okay ich würde sagen, wir kommen dazu, wie ihre Ehe mit Emilie war. In dem Artikel wird geschrieben, dass sie sie mit Mademoiselle Sancoeur betrogen haben und auch dass sie Emilie und Adrien geschlagen haben!“, erklärt Bourbon. „Ich habe Emilie nie betrogen. Am Anfang unserer Ehe hat sie das Thema offene Beziehung mal angesprochen, aber ich habe ihr klar gesagt, dass ich damit nicht einverstanden bin. Danach hat sie nie wieder etwas in diese Richtung gesagt. Aber mittlerweile weiss ich, dass sie mich wohl mehrfach betrogen hat!“, erzählt der Designer leise. „Sie hat dich betrogen!“, schnappt Caline sofort. „Das hat sie. Als ich anfing für Gabriel und Emilie zu arbeiten, war ich Emilies ständige Begleiterin. Auf der ersten Reise, auf die ich sie begleitete, erzählte sie mir, dass sie eine offene Beziehung führen würden. Das Gabriel damit einverstanden war, dass sie Liebhaber hätte, aber er sich selber nicht viel aus Liebschaften machen würde!“, bestätigt Nathalie seine Aussage. „Mehrere Liebhaber?“, keucht Gisèle. „In Tibet waren es sicher zwei und in Mittel- und Südamerika auch noch sicher zwei, wenn nicht mehr!“, nickt Nathalie. „Bist du sicher, dass Adrien wirklich dein Sohn ist?“, hackt Caline nach. „Ja, eine bekannte von Emilie riet mir damals dazu einen Vaterschaftstest machen zu lassen. Sie bat mich aber auch keine Fragen zu stellen. Als der Test sagte, Adrien sei mein Sohn vergass ich das Ganze einfach wieder!“, murmelt Gabriel schlicht. „Hat ihre Frau sich darum Unterbinden lassen? Nino hat Adrien heute Morgen darauf angesprochen, weil es ja anscheinen Gestern gesagt worden ist!“, kommt es Fragend von Alya. „Wie bitte?“, wundert sich Gisèle. „Ja, Emilie hat sich Unterbinden lassen. Ich weiss nicht wann sie den Entschluss dazu gefasst hat es zu tun. Ich wusste davon nichts. Ich erfuhr es erst, als ich einen Anruf vom Krankenhaus erhielt. Aber ob es wegen ihrer Liebhaber war, weiss ich nicht!!“, fängt Gabriel an, weiss aber nicht so recht wie er weiter machen soll. „Adrien hat heute morgen dazu noch etwas anderes gesagt. Er meinte, dass ihre Frau eine Fehlgeburt hatte und sich hat unterbinden lassen, als der tote Fötus entfernt wurde!“, wagt es Alya nach einigen Momenten weiter zu fragen. Gabriel starrt das Mädchen einen Moment an und versucht gegen die Tränen anzukämpfen, die ihm in den Augen brennen. Caline nimmt Gabriels rechte Hand sanft ihn ihre Beiden. Sie wusste nicht ob sie Alya anschreien oder direkt rauswerfen sollte. „Stimmt das was Alya gerade gesagt hat?“, möchte Gisèle wissen. Gabriel nickt erst nur. „Ich wusste nichts von ihrer Schwangerschaft. Adrien war ein halbes Jahr alt, als Emilie ihre erste Reise nach seiner Geburt gemacht hat. Sie war nicht ganz sechzehn Wochen in Tibet. Als sie zurückkam, rief sie mich an und meinte sie würde sich nicht gut fühlen und wolle es im Krankenhaus abklären lassen. Damit sie Adrien nicht mit irgendetwas anstecken würde. Gegen Abend bekam ich dann einen Anruf vom Krankenhaus. Sie baten mich Emilie abzuholen, da sie es verweigere im Krankenhaus zu bleiben, aber man sie nicht alleine nachhause gehen lassen wolle. Als fuhr ich hin. Adrien lies ich beim Kindermädchen. Als ich im Krankenhaus ankam, nahm ein Arzt mich direkt bei Seite. Er sprach mir sein Beileid zu unserem Verlust aus. Ich wusste nicht was er meinte und sagte ihm das auch. Er fragte mich dann, ob ich nichts von Emilies Schwangerschaft gewusst hätte. Ich war völlig geschockt. Er erklärte mir dann, dass sie das Kind in der achtzehnten Schwangerschaftswoche verloren hätte. Das sie vermutlich bereits in der Neunzehnten wäre, wäre es nicht drei Tage zu vor gestorben. Dann sagte er mir, dass Emilie darauf bestanden hätte, dass nicht nur der Fötus, sondern ihre ganze Gebärmutter entfernt wird!“, nach diesen Worten kann er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sofort steht Nathalie auf. Marinette rutscht von Gabriel weg, damit Nathalie sich neben ihn setzen kann. Sanft zieht die Schwarzhaarige den Designer in ihre Arme und hält ihn fest. Alya starrt den Designer nur völlig ungläubig an. Bourbon lehnt sich nur geschockt zurück. Caline streicht Gabriel sanft über den Oberschenkel. Gisèle muss schwer schlucken, jetzt wusste sie, warum dieser Mann verstand, was sie durchmachte. Marinette starrt einfach auf ihre Hände. Sie hatte gewusst, dass es nicht gut war, Alya dieses Wissen zu geben. „Alles ist gut, ich bin da!“, murmelt Nathalie dem Designer zu. Es dauert einige Momente, bevor Gabriel sich vorsichtig von Nathalie wegdrückt. „Danke mon Bijou!“, nuschelt er und drückt ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Dann fast er sich an die Schulter und verzieht das Gesicht wegen der Schmerzen.
„Sie sollten die Orthese wohl wieder anziehen!“, ergreift Marinette diese. Schnell hilft sie ihm hinein. Dann lehnt der Designer sich wieder gegen Nathalie.
„Adrien meinte es wäre ein Mädchen gewesen und sie hätten sie Sayuri genannt!“, erklärt Alya ungerührt. „Laut dem Arzt, war es ein Mädchen ja. Emilie wollte ihr keinen Namen geben und auch keine Bestattung. Sie sagte, sie hätte das Kind eh nicht gewollt und es wäre eine Geldverschwendung einen Zellklumpen bestatten zu lassen. Darum habe ich dann einfach eine Weide im Garten gepflanzt. Emilie hat es nie hinterfragt. Und ja, ich habe ihr den Namen Sayuri gegeben!“, kommt es brüchig über Gabriels Lippen. „Das ist etwas wirklich sehr Persönliches. Dürfen wir das wirklich öffentlich machen?“, fragt Gisèle sanft nach. Gabriel nickt nur zögernd. „Vielen Dank!“, lächelt die Violettäugige.

„Wegen der Behauptung sie hätten ihre Frau und ihren Sohn geschlagen. Ist da etwas dran?“, möchte Bourbon nach einem Moment wissen. „Ich habe weder Emilie noch Adrien jemals geschlagen. Es gab einen Zwischenfall mit dem Kindermädchen, das Emilie eingestellt hatte. Sie hat Adrien geschlagen, als ich das erfahren habe, habe ich sie sofort fristlos entlassen!“, seufzt der Designer. „Dann haben sie ein neues Kindermädchen eingestellt?“, schnaubt Alya. „Nein, danach hörte ich auf, Emilie auf ihren Reisen zu begleiten und blieb hier um Gabriel mit Adrien zu helfen!“, kommt es von Nathalie. „Zwei Jahre danach, warf Emilie mir dann auch vor, ich würde sie mit Nathalie betrügen und dass das der einzige Grund wäre, warum ich das Kindermädchen entlassen hätte!“, fügt Gabriel leise an. „Ach sie durfte mit anderen Männern schlafen, aber wenn die Möglichkeit bestand, du könntest mit einer anderen Frau schlafen, war das nicht in Ordnung?“, schnaubt Caline. „Ja, aber es ist mittlerweile egal. Emilie ist tot und an der Vergangenheit können wir nichts ändern. Ich würde es auch nicht wirklich wollen!“, resigniert der Grauäugige.
„Nun dann ihre Freundschaft zu der Familie Dupain. In dem Artikel wird behauptet sie würden Mademoiselle Dupain-Cheng anfassen. Wenn wir aufzeigen können das ihre Freundschaft auch nach dem Prozess weiterbestand, können wir diese Behauptung schon mal abschwächen oder zerschlagen!“, seufzt Bourbon. „Was wollen sie dazu hören?“, möchte Gabriel einfach wissen. „Wie oft hatten sie Kontakt zu der Familie, nach dem Prozess?“, möchte Bourbon wissen. „Mit Gina hatte ich absolut keinen Kontakt, bis letzten Donnerstag. Sie und Roland waren schon getrennt, als ich aus Shanghai zurückkam. Roland habe ich immer mal wieder bei Besuchen in der Bäckerei gesehen. Tom ebenfalls, irgendwann meinte er dann aber, wir sollten uns auch mal anders treffen. So trafen wir uns ab und zu im Park nahe der Bäckerei. Emilie wollte meist nicht mitkommen. Tom brachte Sabine allerdings oft mit. Aber die Treffen waren anfangs sehr sporadisch, weil ich damals Emilie noch auf ihre Reisen begleitet habe. Erst nach Adriens Geburt wurde es regelmässig. Meistens trafen wir uns alle zwei Wochen. Oft nahm ich Adrien mit, manchmal war es aber auch so, dass ich nach Terminen spontan bei ihnen vorbeigeschaut habe. Amelie kam mit Félix gerne mit, wenn wir uns im Park trafen!“, erklärt der Designer. „Gibt es Bilder davon?“, fragt Gisèle. „In Papas Fotoalben sind einige!“, nickt Marinette nun. „Wir dürfen sie nachher einfach durchsehen?“, fragt Gisèle nach. „Ja sicher!“, lächelt Marinette. „Und das mit den Treffen blieb bis zum Tod der Dupain-Chengs so?“, möchte Bourbon wissen. „Nein. Als Emilie krank wurde und aufgrund der Krankheit nicht mehr Reisen konnte, wurde es weniger. Nach ihrem Verschwinden bin ich kaum noch zur Bäckerei!“, murmelt Gabriel. „Okay, dann dürfen wir uns die Alben ansehen? Vielleicht kommen da dann noch Fragen auf!“, bittet Bourbon. „Nur zu!“, seufzt Gabriel. Caline setzt sich zu Gisèle um auch mit in die Alben sehen zu können. Einige Zeit ist nur das Blättern der Albumseiten zu hören.

„Oh wie süss. Auf dem Bild ist das Kleid, das du ihr genäht hast wieder. Es ist so schön!“, kommt es entzückt von Caline. Marinette steht auf und tritt zu ihrer Lehrerin. „Ja, das Kleid ist wirklich wundervoll. Ich habe es auch noch!“, lächelt die Blauhaarige. „Wirklich?“, fragt Caline nach. „Natürlich, ich habe es damals schliesslich zu meinem sechsten Geburtstag bekommen. Im Umschlag sind ja auch noch die beiden Skizzen und der Brief!“, erklärt Marinette. Sofort zieht Gisèle die Blätter wieder aus dem Umschlag, der bis eben auf dem Tisch lag. „Oh eine Kinderzeichnung und ein verdammt genialer Modeentwurf!“, stellt die Dunkelhäutige sofort fest. „Das ist tatsächlich ihre Signatur!“, blickt sie zu Gabriel. „Es ist auch meine Zeichnung und wie gesagt das Kleid habe ich auch genäht!“, schmunzelt er. „Wirklich, du hast Marinette das Kleid nach ihrer eigenen Zeichnung gemacht?“, will Caline wissen. „Das siehst du doch auf den Bildern. Auf einigen sollte ich auch zu sehen sein!“, nickt er nur. „Dürfen wir das auch wirklich in den Artikel nehmen? Vielleicht sogar aus der Sicht von Mademoiselle Dupain-Cheng?“, möchte Bourbon wissen. „Wenn sie damit einverstanden ist!“, stimmt Gabriel zu.
„Also Mademoiselle, würden sie uns etwas dazu erzählen?“, möchte Bourbon wissen. „Viel gibt es da nicht. Er kam früher viel in die Bäckerei und ich durfte ihm meine Zeichnungen zeigen. Die hier, fand er gut und fragte ob er sie haben könnte und ob ich sie unterschreibe. Das habe ich gemacht. Vier Wochen später, war mein Geburtstag und dann stand er mit dem Kleid auf dem Arm da!“, lächelt sie sanft. „Oh wie süss!“, kichert Caline. „Darf ich den Brief nicht doch auch mit reinnehmen? Sehr gerne würde ich auch dieses Bild, für den Teil des Artikels nehmen!“, damit zeigt Bourbon auf das Bild, wo Gabriel mit Marinette tanzt. „Und kann ich die ganzen Bilder, die Skizzen und den Brief irgendwo einscannen, damit ich es gleich Formatieren und in den Druck schicken kann?“, bittet Bourbon. „Ich weiss nicht, die Skizzen und Bilder da sehe ich kein Problem, aber der Brief. Da bin ich mir nicht wirklich sicher!“, murmelt Mariette unsicher. Fragend blickt sie zu Gabriel, der nur sanft lächelt. „Solange es Monsieur Agreste hilft, denke ich, dass es okay ist!“, fügt sie dann leiser an. „Vielen Dank!“, lächelt Bourbon sie an. „Wegen dem Scannen, das können wir gleich im Arbeitszimmer machen!“, nickt Nathalie.
„Hier ist noch ein Bild, das Gab, Tom, Philippe, Marinette und mich zeigt!“, stellt Caline fest, als sie ein anderes Album durchblättert. „Das nehmen wir auch rein!“, nickt Gisèle. „Das hier mit Andrè Grassette auch!“, nickt Bourbon. „Sind das hier die Eltern ihrer Mutter?“, möchte der Reporter dann wissen und zeigt Gabriel das entsprechende Bild. Darauf sind eine blonde Frau in einem schwarzen Kleid, ein blonder Mann in einem Anzug und er selber in einem schwarzen Anzug zu sehen. „Ja, das sind die Eltern meiner Mutter. Valérie und Stéphane de Montmorency. Das Bild wurde an Mutters Beerdigung aufgenommen. Mein Onkel zwang mich dazu mit ihnen ein Bild zu machen. Sie waren nicht glücklich damit, dass meine Mutter meinen Vater geheiratet hat. Sie haben auch versucht die Vormundschaft für mich zu bekommen, als meine Mutter einen schweren Unfall hatte. Nur dank Grossvaters, Ginas und Rolands Hilfe, musste ich nicht zu ihnen!“, erklärt Gabriel leise. „Darf ich fragen, was ihre Mutter für einen Unfall hatte?“, möchte Alya wissen. „Sie ist unglücklich gestürzt und dabei auf der Strasse gelandet. Ein Motoradfahrer ist ihr dann über die Hände und Handgelenke gefahren. Danach hatte sie immer Schmerzen und konnte kaum noch etwas alleine machen!“, erzählt der Designer. „Wie alt waren sie und ihre Schwester damals?“, möchte Bourbon wissen. „Ich war gerade drei und Marinette war noch nicht ganz ein Jahr alt!“, murmelt der Designer. „De Montmorency der Name sagt mir irgendwie was!“, murmelt Gisèle. „Stéphane entstammte einer Nebenlinie der Herzogen von Montmorency. Er hatte keinen Titel, aber sich sehr viel auf seine Abstammung eingebildet!“, seufzt Gabriel. „Verstehe, wenn ich nun kurz den Scanner nutzen dürfte?“, bittet Bourbon und nimmt die Alben in denen Bilder sind, die er verwenden möchte und seinen Laptop auf den Arm. „Dann kommen sie mit!“, erhebt Nathalie sich. Kurz drückt sie Gabriel noch einen Kuss auf die Lippen und führt den Reporter dann aus dem Raum. Caline lehnt sich an Gisèle und mustert Gabriel besorgt. Dieser hattes sich an die Rückenlehne gelehnt und die Augen geschlossen. Marinette sass wieder neben dem Designer und mustert ihn auch besorgt. Alya lässt ihren Blick durch den Raum schweifen.
„Vielleicht solltest du mit Gina noch mal verhandeln, damit du etwas gegen die Schmerzen nehmen kannst!“, seufzt Caline. „Du weisst, dass sie nicht mit sich verhandeln lässt. Irgendwie, wird es schon gehen!“, murmelt der Grauäugige. „Sicher? Für mich sieht es nicht danach aus, dass es geht. Wie bitte willst du mit den Schmerzen schlafen?“, will die Blonde wissen. „Letzte Nacht ging es auch irgendwie!“, öffnet er die Augen. „Amelie ist doch auch Krankenschwester, vielleicht sollten sie mit ihr reden. Wenn sie ihnen sagt, sie sollen Schmerzmittel nehmen, kann Grand-mère nichts dagegen sagen!“, überlegt Marinette. „Gina würde es nicht akzeptieren!“, seufzt der Designer nur. Dann herrscht einige Zeit Schweigen. Alya packt leise die Sachen von Bourbon zusammen.
„So ich habe den Artikel direkt zur Druckerei geschickt. Er wird Morgen in der Zeitung sein. Sogar als Titelstory!“, betreten Bourbon und Nathalie den Raum wieder. „Alya, hast du alles zusammengepackt, dann gehen wir beiden nämlich!“, fügt er an diese gewandt hinzu. „Ja alles ist gepackt!“, springt sie auf die Beine. Bourbon legt die Fotoalben auf den Tisch zurück und verräumt seinen Laptop. „Dann bringe ich sie zur Tür!“, nickt Nathalie. So verschwinden Alya und der Reporter. Marinette lässt sich erleichtert nach hinten an die Rückenlehne sacken und atmet hörbar aus. „Marinette ist alles in Ordnung?“, möchte Caline sofort besorgt wissen. „Ja, ich bin nur erschöpft!“, weicht Marinette sofort aus. „Warum sagst du das nicht früher?“, möchte die Lehrerin wissen. „Ich will keine“, fängt sie an. „Sie ist zu stur um vor Mademoiselle Césaire schwäche zu zeigen!“, unterbricht Gabriel sie einfach. Marinette beisst sich sofort auf die Unterlippe. „Was? Ist das wirklich so?“, möchte nun Gisèle wissen. „Naja, Alya postet fast alles Online. Eigentlich hatte sie Adrien auch versprochen niemandem etwas davon zu erzählen, wegen dem mit Sayuri!“, nuschelt Marinette und schlingt ihre Arme um sich selber. „Warum hat Adrien ihr überhaupt davon erzählt?“, möchte Gabriel wissen. „Nino hat heute Morgen gemeint sie würden immer noch echt mies aussehen. Da hat Adrien halt gesagt, dass sie gestern eigentlich auch kurz nach dem er und die Anderen weg waren ins Bett sind. Irgendwie kamen sie dann auf das Thema, was sie seit ihre Frau krank wurde, nicht mehr getan haben. Eine Sache die Adrien genannt hat, war dass sie wegen Emilie aufgehört haben Lilien in ihrem Arbeitszimmer zu haben. Auf Nachfrage meinte Adrien es wären immer weisse Lilien gewesen. Weisse Lilien stehen für Hoffnung, Erinnerung und die Auferstehung der reinen Seele. Ich nahm an, dass sie sie wegen Sayuri aufgestellt hatten. Leider habe ich das auch gesagt. Alya wollte das natürlich ausführlich wissen und Adrien hat es ihr dann erzählt, weil sie versprochen hat es niemandem zu sagen. Nino hat dann nachgefragt ob es einen Zusammenhang mit dem hatte, was Grand-mère gestern Abend gesagt hat!“, erklärt Marinette leise. Gabriel entgeht nicht wie die Blauhaarige versucht sich klein zu machen. „Sie waren es nicht, die Mademoiselle Césaire davon erzählt hat. Adrien hätte ihr einfach sagen sollen, dass es sie nichts angeht!“, seufzt der Designer und ändert seine Position um seine Hand an Marinettes Arm legen zu können. Diese nickt nur leicht. „Alya kann leider sehr penetrant sein, wenn sie Informationen will!“, brummt Caline. Da kommt Nathalie wieder in den Raum. „Marinette ist alles okay?“, möchte die Schwarzhaarige sofort wissen und setzt sich auf die Armlehne neben Marinette. „Ja!“, nuschelt diese nur. Da klingelt auch schon Gabriels Telefon. „Ihr entschuldigt?“, damit steht er auf, nimmt sein Handy und verlässt den Raum. Marinette lässt sich einfach von Nathalie in den Arm nehmen. Caline und Gisèle beobachten das.

„Agreste“, nimmt Gabriel den Anruf entgegen. „Guten Tag Monsieur Agreste, hier ist Roux vom Jugendamt. Ich wollte ihnen mitteilen, dass ich die Dokumente bereits fertig habe. Madame Dupain und Monsieur Cheng sind Informiert. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihnen, damit die Dokumente unterschrieben werden können!“, erklärt sie ihm. „Natürlich, dann sehen wir uns gleich Madame Roux!“, bestätigt Gabriel. „Hervorragend!“, erwidert Roux und hat aufgelegt. Seufzend geht Gabriel ins Wohnzimmer zurück.
„Madame Roux kommt mit den Unterlagen wegen der Vormundschaft vorbei. Gina und Monsieur Cheng sollten auch schon auf dem weg hier her sein!“, lässt er sich wieder auf das Sofa sinken. „Das ist gut, dann kann Grand-mère ihre Meinung nicht doch noch ändern!“, murmelt Marinette. „Du machst dir zu viele Sorgen!“, lächelt Nathalie sanft. „Sie war es doch, die Mama und Papa von diesem Internat erzählt hat!“, flüstert Marinette. „Internat?“, wundert sich nun Gisèle. „Es gab in letzter Zeit öfter Probleme zwischen Marinette und einer anderen Schülerin. Das andere Mädchen hat es so aussehen lassen, als wäre Marinette die Böse. Darum wurde ihren Eltern nahe gelegt über einen Schulwechsel nach zu denken!“, erklärt Caline. „Und die erste Idee war ein Internat?“, blinzelt die Dunkelhäutige. „Nein, Mama wollte mich auf eine Schule in Shanghai schicken, aber Grand-mère kam dann mit dem Internat an. Das es näher ist. Das ich dort sicher lernen würde, dass mein Handeln Konsequenzen hat!“, erklärt Marinette leise. „Nette Aussage, darf ich fragen, was für ein Internat das wäre?“, blinzelt Gisèle. „Ein Internat für Problematische Jugendliche. Die meisten Schüler dort sind Vorbestraft!“, erklärt Marinette leise. „Da wollten deine Eltern dich hinschicken?“, keucht die Dunkelhäutige auf. „Ja, ich habe die Anmeldeunterlagen zerrissen, damit sie sie nicht abschicken konnten. Sonst wäre ich angemeldet und müsste nach den Ferien dort hin!“, murmelt die Blauhaarige. „Selbst wenn ihre Eltern die Anmeldung bereits gemacht hätten, ich würde sie nicht dorthin gehen lassen!“, stellt Gabriel klar. Das lässt die Tränen sofort über Marinettes Gesicht laufen. Nathalie hält sie einfach sanft fest und streicht ihr durchs Haar.
Das Klingel der Türglocke lässt Marinette sich von Nathalie lösen. „Ich sollte wohl die Fotoalben wieder hochbringen!“, damit springt sie auf und sammelt die Alben schnell ein. „Soll ich deine auch wegräumen?“, möchte Nathalie von Gabriel wissen. „Das wer lieb, danke Nathalie!“, lächelt er sie an. So nimmt Nathalie die drei Alben und verlässt mit Marinette das Zimmer.

Chapter 34: Kapitel 33; Eine Einladung zum Essen

Chapter Text

Kapitel 33; Eine Einladung zum Essen

„Gab wir wollten dich noch etwas fragen!“, setzt Caline sich links neben diesen. „Dann frag einfach Caline!“, lächelt Gabriel. Vor der Wohnzimmertür bleiben Nathalie, Wang, Ming, Madame Roux, Gina und eine rotblonde Frau stehen um das Gespräch zu verfolgen. „Gisèle und ich hatten uns gefragt“, fängt Caline an und ergreift Gabriels rechte Hand um sie auf ihren Bauch zu legen. „Ob du vielleicht, also nur wenn du möchtest natürlich, der Pate unserer Zwillinge werden würdest?“, beendet die Blaugrünäugige ihren Satz. „Ihr wollt, dass ich“, fängt Gabriel an, schafft es aber nicht mehr zu sagen. Da ihm schon Tränen über die Wangen laufen. „Wir würden uns wirklich sehr darüber freuen, wenn du ihr Pate werden würdest!“, bestärkt Gisèle die Worte ihrer Partnerin. „Ich weiss gerade nicht was ich sagen soll. Ich soll wirklich der Pate eurer Zwillinge werden?“, bringt Gabriel überfordert hervor. „Wir würden uns sehr darüber freuen!“, lächelt Caline ihn an. „Natürlich, es würde mich sehr freuen, der Pate eurer Zwillinge zu werden!“, bringt der Designer nach einigen Momenten gerührt hervor. Sofort fällt Caline ihm um den Hals. „Caline, lass ihn aber bitte am Leben!“, lacht Gisèle. Draussen tritt Marinette an den Anderen vorbei ins Wohnzimmer.
„Habe ich etwas verpasst?“, wundert sie sich blinzelnd. „Gabriel hat zugestimmt der Pate unserer Zwillinge zu werden!“, erklärt Gisèle. „Das ist schön, sollten sie irgendwann mal einen Babysitter brauchen, sagen sie es einfach!“, lächelt Marinette und setzt sich rechts neben den Designer. „Darauf werde ich sicher zurückkommen!“, strahlt Caline. „Adrien hat sicher auch nichts dagegen, mal auf die Beiden aufzupassen, sobald sie da sind!“, gluckst Gabriel. Damit bringt er Marinette zum Lachen. „Er sollte aber vielleicht erst mal mit Alyas Schwestern üben, bevor wir ihm Babys in die Hände geben!“, grinst die Blauhaarige einfach. „So wie ich das heute herausgehört habe, würde es Mademoiselle Césaire sicher nicht stören, wenn nicht sie Babysitten muss!“, lacht Gabriel. „Also den Kommentar hätte Alya sich wirklich sparen können. Ganz ehrlich, als ob es wichtig ist, welches Geschlecht die Zwillinge haben werden. Hauptsache sie sind gesund!“, merkt Caline an. „Damit hast du recht, das Wichtigste ist, das die beiden Gesund zur Welt kommen und dass es dir gut geht!“, nickt Gabriel und wagte es jetzt auch sanft über Calines Bauch zu streichen. Emilie hatte es nie gemocht, wenn er ihren Bauch berührt hatte, als sie schwanger gewesen war. Sie hatte es ihm sogar verboten gehabt.
„Naja im Großen und Ganzen geht es mir ja auch gut, wenn nicht diese ständige Übelkeit wäre!“, seufzt Caline. „Ingwertee, das hat Amelie immer geholfen. Sie hatte auch die ganze Schwangerschaft über die Übelkeit!“, lächelt Gabriel sanft. „Wie war die Schwangerschaft deiner Frau mit Adrien?“, will da Gisèle wissen. „Laut Dr. Wagner war es eine Traumschwangerschaft. Sie hatte keinerlei Beschwerden. Alle Untersuchungen waren hervorragend. Das Einzige worüber ich mich beschweren könnte, waren ihre Stimmungsschwankungen!“, seufzt Gabriel. „Waren sie so schlimm?“, wundert sich Caline. „Im einen Moment hing sie mir um den Hals, wollte mich unbedingt ins Bett zerren und im Nächsten hat sie mir das halbe Kücheninventar um die Ohren gepfeffert!“, bringt er schief lächelnd hervor. „Wirklich?“, blinzelt Marinette. „Ja“, nickt der Grauäugige nur. „Das war bei deiner Schwägerin anders?“, möchte Caline wissen. „Amelie war in ihrer Schwangerschaft extrem empfindlich. Ein falsches Wort und sie ist in Tränen ausgebrochen. Und da Adrien nur etwas über einen Monat älter ist als Félix durfte ich mich fast sechs Monate um zwei schwangere Frauen kümmern. Amelies Mann hat es bevorzug ihre ganze Schwangerschaft irgendwo in Amerika zu verbringen!“, seufzt der Designer. „Nicht sehr nett!“, stellt Gisèle fest. „Er war nie der Umgänglichste, aber als er mitbekommen hat wie Emilie teilweise drauf war in ihrer Schwangerschaft, da hat er wirklich mit wehenden Fahnen die Flucht ergriffen, als Amelie ihm sagte sie sei endlich schwanger!“, erklärt der Designer. „Du sagst als sie endlich schwanger war?“, wundert sich Caline. „Amelie hatte lange Probleme damit Schwanger zu werden. Sie hatte es eigentlich schon aufgegeben, als sie bemerkte das sie Schwanger ist!“, nickt Gabriel. „Und Emilie und du hattet keine Probleme?“, möchte Gisèle wissen. „Wir waren gerade drei Monate verheiratet als Emilie bemerkte, dass sie Schwanger ist!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Ach heisst ihr habt nach der Hochzeit an nichts anderem gearbeitet?“, lacht die Rothaarige einfach. „Ich weiss nicht wie du auf sowas kommst. Emilie hat mich schon vor unserer Hochzeit mehrfach nach Tibet geschleift. Und kaum hatten wir geheiratet wollte sie gleich wieder nach Tibet!“, brummt er. „Mochtest du Tibet nicht?“, wundert sich Gisèle. „Tibet ist wunderschön, aber die ganzen Bergtouren und Schatzjagden auf die sie mich mitgeschleift hat, hätte ich nicht wirklich gebraucht!“, erklärt er nur. „Schatzjagden?“, hackt Caline nach. „Emilie war fasziniert davon antike Schätze und Artefakte zu suchen!“, nickt Gabriel. „Also wart ihr in Tibet als sie schwanger wurde? Dann hattet ihr wohl doch euren Spass!“, schmunzelt Caline. „Wir waren auch noch in Tibet als sie merkte, dass sie Schwanger ist. Sie ist mir beinahe an die Kehle gesprungen, als ich sie gebeten habe nach Hause zu fliegen!“, verdreht er die Augen. „War es so schlimm?“, möchte Gisèle wissen. „Sie wollte nicht verstehen, warum ich nach Paris zurückwollten. Das Dorf in den Bergen, in dem wir waren, hatte nicht mal einen wirklichen Arzt. Sie meinte es wäre unnötig zu einem Arzt zu gehen. Die Frauen in dem Dorf würden ihre Kinder auch ohne bekommen!“, seufzt er einfach.
„Unrecht hatte deine Frau ja nicht, auch ohne Arzt bringen Frauen überall auf der Welt Kinder zur Welt!“, betritt Gina das Wohnzimmer. Gabriel blickt sofort über die Schulter zur Tür und sieht hinter Gina Irène eintreten. „Ach also hättest du es gutgeheissen, wenn deine Schwiegertochter irgendwo am Ende der Welt ohne Arzt deine Enkelin zur Welt gebracht hätte?“, hebt er nur eine Augenbraue. Auch Nathalie, Ming, Wang und Madame Roux kommen nun ins Wohnzimmer. „Nein, absolut nicht. Ich habe auch nichts dergleichen gesagt. Auch wenn in ihrer ersten Schwangerschaft hatte Sabine keine Probleme. Erst in ihrer Zweiten gab es schwere Komplikationen und darum hatte sie ja auch eine Fehlgeburt. Ich sagte nur das deine Frau mit der Aussage recht hatte!“, seufzt Gina und setzt sich auf das gegenüberliegende Sofa. Iréne setzt sich neben Gina und wirft ihrer Tochter und Gisèle einen vernichtenden Blick zu.
„Habe ich das richtig gehört Caline, du bekommst Zwillinge?“, wendet Gina sich dann an die Rothaarige Lehrerin. „Ja“, nickt diese nur. „Die korrekte Formulierung währe sie trägt Zwillinge aus. Soweit ich es weiss, sind es ja nicht ihre Eizellen, die befruchtet wurden!“, stellt Iréne klar. „Jetzt bin ich verwirrt!“, stellt Wang fest. „Du irrst dich Mutter. Nach den drei Fehlversuchen mit Gisèles Eizellen, haben wir beschlossen es nun mit meinen zu versuchen!“, erwidert Caline schlicht. „Ach tatsächlich. Trotzdem ist es das Sperma eines wildfremden Mannes!“, verschränkt Iréne die Arme. „Du bist mit einer Frau zusammen und ihr habt euch wirklich dafür entschieden mit einem Samenspender ein Baby zu bekommen? Währe Adoption nicht die bessere Option?“, möchte Gina wissen. „Wir haben auch über Adoption nachgedacht. Aber wir wollten erst versuchen ein Eigenes zu bekommen. Hätte es nicht funktioniert, würden wir uns für die Adoption entscheiden!“, erklärt Gisèle sehr freundlich. „Ein Eigenes? So wie ich das sehe ist es Calines Baby mit einem Fremden. Du hast da nichts zu beigetragen!“, schnappt Iréne. Gabriel spürt sofort wie Caline sich anspannt und beginnt zu zittern. Sanft greift er einfach nach ihrer rechten Hand. Sie zieht seine sofort wieder schützend über ihren Bauch. „Nur weil es mit ihren Eizellen nicht geklappt hat. Mittlerweile wissen wir auch woran es gelegen hat!“, seufzt Caline. „Ach und woran lag es?“, schnauzt Iréne. „Es lag an einer Rhesusfaktor Unverträglichkeit. Sie hat Blutgruppe 0 negativ und ich A positiv, da lag das Problem. Zumindest denkt Dr. Wagner, mein neuer Arzt, dass es daran gelegen hat!“, versucht Caline zu erklären. „Lächerlich, es liegt daran das sie eine Negerin ist! Du solltest endlich begreifen, dass du dir einen vernünftigen Mann suchen solltest!“, faucht Iréne. „Es reicht. Noch ein Wort und ich schmeisse sie aus meinem Haus Madame Bustier!“, stellt Gabriel klar. „Versuchen sie es doch!“, verschränkt diese die Arme. „Gab, lass es. Wir wissen doch, dass sie es nie akzeptieren wird!“, bittet Caline und kann die Tränen kaum zurückhalten. „Sie hat kein recht dazu so mit dir oder über Gisèle zu reden. Ich werde dieses Benehmen in meinem Haus nicht dulden. Du Caline gehörst für mich zur Familie, sie ist nur ein einfacher, geduldeter Gast!“, stellt Gabriel ruhig klar. Das lässt die Tränen über Calines Wangen fliesen und sie schmiegt sich sofort einfach an den Älteren. „Was wagen sie es sich so mit mir zu reden!“, entkommt es Iréne. „Nun zum einen ist das hier mein Haus und zum anderen warum sollte ich anders mit ihnen umgehen? Sie haben doch zugelassen das Philippe damals Selbstmord beging. Sie haben ihm gesagt, er soll aufhören zu lügen, als er ihnen sagte, dass er von Aaron Grassette vergewaltigt worden war!“, kommt es kalt von Gabriel. „Was wagen sie es sich. Mein Sohn wurde nie Vergewaltigt. Er hat nur Lügen erzählt, weil er sich nicht gut genug behandelt gefühlt hat!“, schnauzt Irène. „Wir sollten das Thema wechseln!“, bittet Marinette und schlingt ihre Arme um sich. Sofort blickt Gabriel zu der Blauhaarigen. „Natürlich, wir sollten wohl zum eigentlichen Thema kommen. Nicht wahr Madame Roux!“, wendet er sich an diese. Er war froh hatte Nathalie sich neben Marinette gesetzt und sie sanft in den Arm genommen.
„Genau wir sollten zum Thema kommen. Ich habe alle Unterlagen dabei. Ich brauche nur noch die Unterschriften von Madame Dupain, Monsieur Wang und ihnen Monsieur Agreste und Mademoiselle Sancoeur!“, erklärt Madame Roux. „Stopp, warum muss Nathalie unterschreiben?“, will Gina sofort wissen. „Für den Fall, das Monsieur Agreste etwas zustösst und er zum Beispiel länger im Krankenhaus wäre, damit Mademoiselle Sancoeur in einem solchen Fall die Verantwortung für Marinette übernehmen kann!“, erklärt die Beamte. „Gut das ist Nachvollziehbar!“, seufzt Gina. „Was ist in so einem Fall mit Adrien?“, will Ming wissen. „Dafür habe ich entsprechend vorgesorgt. Nathalie ist in einem solchen Fall für ihn verantwortlich!“, erklärt Gabriel. „Hier sind die Dokumente. Wenn ich sie bitten darf zu unterschreiben!“, legt Madame Roux die Dokumente auf den Tisch. Wang und Gina unterschreiben zuerst, dann folgt Nathalie und zuletzt unterschreibt Gabriel mit viel Mühe die Unterlagen.
„Dann hätten wir das, gibt es gerade noch irgendwelche Fragen?“, möchte Roux wissen und verstaut die Unterlagen in ihrer Tasche. „Das heisst, selbst wenn meine Grand-mère ihre Meinung doch noch ändern sollte, Monsieur Agreste ist nun mein Vormund und hat das letzte Wort?“, möchte Marinette leise wissen. „Deine Grand-mère und dein Onkel dürfen Monsieur Agreste sagen, was sie denken, dass für dich das Beste ist. Aber er trifft die letzte Entscheidung, was wirklich das Beste ist!“, lächelt Madame Roux sanft. Marinette lässt sich erleichtert gegen Nathalie sacken. „Was bitte soll diese Frage Marinette?“, möchte Gina wissen. „Sie hat Angst, dass du sie doch noch auf dieses Internat schicken wollen könntest!“, erklärt Gabriel schlicht. „Ich bin immer noch der Meinung, es wäre nicht die dümmste Idee!“, stellt Gina klar. „Gut, dass die Entscheidung bei mir liegt!“, stellt Gabriel fest. „Wir werden darüber zu einem anderen Zeitpunkt diskutieren!“, erklärt Gina.
„Darf ich vielleicht noch etwas fragen, das jetzt nicht mit Marinette, aber mit dem Thema Vormundschaft zu tun hat?“, wendet Gisèle sich an Madame Roux. „Aber natürlich dürfen sie das!“, lächelt Madame Roux. „Nun meine Familie lebt nicht in Frankreich und Caline hat zu ihrer nicht das Beste Verhältnis. Gibt es eine Möglichkeit für den Fall das uns etwas zustossen sollte vorzusorgen. Damit unsere Kinder zu einer Person kommen, der wir vertrauen?“, stellt Gisèle die Frage. „Da gibt es diverse Möglichkeiten. Sie könne gerne bei mir im Büro vorbeikommen und wir besprechen die Möglichkeiten im Detail!“, bietet die Beamte an. „Wenn wir möchten, dass der Leibliche Vater oder der Pate ihr Vormund wird?“, möchte Caline wissen. „Dann ist es sogar sehr einfach. Kommen sie einfach morgen in meinem Büro vorbei und wir machen die Dokumente fertig!“, schlägt Roux vor. „Vielen Dank!“, lächelt Caline. „Das kann nicht dein Ernst sein!“, kommt es von Iréne. „Es ist mein Ernst. Lieber würde ich meine Kinder in ein Waisenhaus oder zu einem Wildfremden schicken, als sie jemals in deine Obhut zu geben!“, schnappt Caline. „Das Leute wie du und die Negerin überhaupt Kinder bekommt, sollte verboten werden!“, knallt Iréne ihrer Tochter entgegen. „Es reicht!“, schnappt da Nathalie und kommt auf die Beine. „Ich muss sie nun bitten zu gehen!“, deutet sie zur Wohnzimmertür. „Gina?“, will Iréne wissen. „Natürlich, Wang du und deine Verlobte wolltet doch mit uns Essen gehen!“, erhebt Gina sich. Ming und Wang blicken entschuldigend zu Marinette und Gabriel, bevor sie mit Gina und Iréne von Nathalie zur Tür gebracht werden. „Ich gehe uns mal Tee machen!“, verlässt auch Marinette den Raum.

„Ich sollte wohl auch gehen!“, stellt Roux fest. „Was für Konsequenzen hätte es, wenn wir den Leiblichen Vater in der Geburtsurkunde eintragen lassen?“, möchte Caline wissen. „Er hätte genauso wie sie das Sorgerecht!“, seufzt Roux. „Sie haben wirklich grosse Angst, dass ihre Kinder zu ihrer Mutter kommen könnten. Sie müssen den Leiblichen Vater nicht eintragen lassen, damit er das Sorgerecht bekommt, sollte ihnen beiden etwas passieren. Ein hinterlegter Vaterschaftstest beim Jugendamt würde da schon genügen!“, erklärt Roux. „Was ist, wenn mir etwas passiert. Wie sorge ich dafür das Gisèle das Sorgerecht hat?“, fragt Caline weiter. „Sie leben in einer Eingetragenen Partnerschaft?“, möchte Roux wissen. Caline und Gisèle nicken sofort. „Dann kann ihre Partnerin die Kinder nach der Geburt einfach Adoptieren!“, erklärt Roux. „Braucht es da nicht das Einverständnis des Leiblichen Vaters?“, möchte Gisèle wissen. „Wenn sie ihn kennen und ein Vaterschaftstest vorlieget, dann eigentlich ja. Ist es aber über einen Spender einer Spenderbank gezeugt worden, dann nicht!“, erläutert die Beamte. „Kennen sie den Vater?“, fragt sie noch nach. „Ja“, nickt Caline. „Denken sie er könnte sich dagegen aussprechen?“, möchte Roux wissen. „Ich weiss nicht“, nuschelt Caline. „Das würde ich dir niemals antun Caline!“, seufzt Gabriel. „Sie sind der Vater?“, wunder Roux sich. „Ja. Caline bat mich damals, noch vor dem Prozess meines Onkels, darum für sie als Samenspender zu fungieren. Weil damals dieser Skandal, mit den verschwiegenen Erbkrankheiten war!“, erklärt Gabriel schlicht. „Nun dann sollten sie das alles in Ruhe einfach besprechen. Wenn sie wegen der Dokumente Hilfe brauchen, hier ist meine Nummer!“, lächelt Roux und legt ihre Visitenkarte auf den Tisch, bevor sie den Raum verlässt.
„Caline, du brauchst dir momentan keine Sorgen zu machen!“, seufzt Gabriel und legt seine Hand wieder ganz vorsichtig auf ihren Bauch. „Aber ich habe solche Angst!“, flüstert sie. In dem Moment kommt Marinette mit dem Tee herein. „Verständlich, so wie ihre Mutter sich verhalten hat!“, versucht Marinette ihre Lehrerin anzulächeln. „Sie wollte nie verstehen, warum Gabriel und ich uns getrennt haben. Aber sie war keiner meiner Freundinnen gegenüber so herablassend wie bei Gisèle!“, erzählt Caline. „Sie war schon früher rassistisch!“, seufzt Gabriel einfach als Nathalie sich neben ihn setzt. „Ming und Wang tut es sehr leid, wie Gina und die andere Frau sich benommen haben!“, bemerkt sie sanft. „Es wundert mich, dass Ming Iréne nicht direkt an die Kehle gesprungen ist!“, nickt der Designer. „Oh sie wird ihr sicher noch sagen, was sie davon hält!“, stellt die Schwarzhaarige fest. „Caline, du solltest versuchen dir nicht so viele Sorgen zu machen. Alles wird gut und wenn irgendetwas ist, kommst du einfach zu uns!“, lächelt Nathalie die Rothaarige an. „Danke Nathalie!“, lächelt nun auch Caline. „Übrigens Adrien würde heute gerne bei den Couffaines Abendessen. Er hat gerade vorher geschrieben!“, wendet Nathalie sich wieder dem Designer zu. „Schreibst du ihm, dass es okay ist?“, will Gabriel wissen. „Hab ich schon längst!“, nickt sie nur und stielt sich einen Kuss.
„Grand-mère hat vergessen uns zu zeigen, wie wir die Verbände wechseln müssen!“, merkt Marinette an, als sie Gabriel seine Tasse reicht. „Stimmt das wollte sie heute machen, dann ruf ich wohl Amelie an, damit sie vorbeikommt!“, seufzt Nathalie. „Soll ich mich dann um das Abendessen kümmern?“, möchte Marinette wissen. „Es wäre lieb von dir!“, nickt die Schwarzhaarige. „Sonst kann auch ich was zum Abendessen machen. Wenn ich darf!“, lächelt Gisèle. Da klingelt Nathalies Telefon.
„Sancoeur“, nimmt sie ab und stellt auf Laut, da es Adrien ist. „Nathalie, das mit dem Essen bei den Couffaines wird nichts. Anarkas Hausboot wird gerade von Reportern belagert. Die wollen alle wissen ob Papa etwas mit Madame Bustier hat. Angeblich ist er heute mit ihr zum Frauenarzt gegangen!“, erklärt Adrien schnell. Gabriel zieht sein Handy hervor. „Ich sehe ob ich einen Tisch reserviert bekomme, bleib kurz dran!“, seufzt der Designer und wählt eine Nummer ein. „Nathalie, soll ich für Amelie und Félix gleich mit reservieren?“, möchte Gabriel noch wissen. „Ich gebe Félix Bescheid!“, grinst Marinette.
„Le Boeuf, Anders am Telefon was kann ich für sie tun?“, wird Gabriel sofort gefragt. „Guten Abend, Agreste hier. Hätten sie heute Abend noch einen Tisch für dreizehn Personen frei?“, möchte Gabriel wissen. „Sie haben glück. Wir haben noch genau einen Tisch für vierzehn Personen frei. Ich reserviere ihn für sie. In einer Stunde?“, erklärt der Mitarbeiter des Restaurants. „Hervorragen, bis in einer Stunde!“, bestätigt der Designer.
„Adrien in einer Stunde beim Le Boeuf!“, erklärt Gabriel seinem Sohn. „Super wir werden da sein!“, damit legt Adrien auf.
„Félix fragt nur wann und wo er und Amelie sein müssen!“, bemerkt Marinette. „In einer Stunde vor dem Le Boeuf!“, nickt Gabriel. So schreibt Marinette dem anderen das. „Ihr seid übrigens eingeladen uns zu begleiten!“, wendet Gabriel sich an Caline und Gisèle. „Was, aber so kann ich doch nicht mit ins Le Boeuf!“, schnappt Caline. „Wenn deine Kleidung dein einziges Problem ist, nichts einfacher als das. Ich habe oben sicher zwanzig Kleider, die ich für Emilie genäht habe, aber die sie nie getragen hat!“, stellt er fest. „Wirklich?“, will Gisèle wissen. „Ja, möchtest du sie dir ansehen?“, möchte er von Caline wissen. „Darf ich wirklich?“, fragt sie zögerlich. „Natürlich!“, nickt er. „Dann gehe ich mich auch mal umziehen!“, erhebt Marinette sich. „Dem schliesse ich mich an!“, damit zieht Nathalie die Jüngere mit sich. „Dann sollten wir wohl auch nach oben gehen!“, erhebt Gabriel sich und hält Caline seine Hand hin. Caline und Gisèle folgen dem Designer nach oben.

„All die Kleider hast du für sie genäht und sie hat sie nie getragen?“, staunt Caline als Gabriel sechs Kleider aus dem Schrank auf das Bett legt. „Das ist wunderschön!“, ergreift Gisèle ein türkises Maxidress im Empireschnitt mit kurzen Puffärmeln und einem Karree-Ausschnitt. Die Säume sind mit silbernen Ranken bestickt. „Das ist wirklich wundervoll!“, nickt Caline. „Dann geh es Anziehen!“, deutet Gabriel zum Bad. Schnell verschwindet Caline darin. Gabriel nimmt noch ein passendes Schultertuch aus dem Schrank und räumt die anderen Kleider weg. „Ihre Frau hat die Kleider wirklich nie getragen?“, wundert Gisèle sich. „Emilie fand sie zu schlicht oder die Farben gefielen ihr nicht, also hat sie sie nie getragen!“, nickt er nur und hängt das letzte Kleid zurück. „So viel Mühe für nichts? Das ist so schade, die Kleider sind alle auf ihre Art bezaubernd!“, seufzt Gisèle. „Irgendwann habe ich es aufgegeben ihr Kleider zu machen!“, setzt Gabriel sich in einen der Sessel. Gisèle setzt sich schnell in den Zweiten. „Irgendwie kann ich nicht verstehen, wie du dich in sie verlieben konntest!“, sagt die Violettäugige ehrlich. „Ich weiss selber nicht mehr, wie ich mich in sie verlieben konnte. Am Anfang war es nur ein Spiel für mich. Ich wollte sehen ob ich sie rumkriege. Damals hatte ich nie damit gerechnet, dass ich mit ihr zusammenkommen würde. Sie war hübsch, das kann ich nicht leugnen. Ich habe es geliebt mit ihr zu Tanzen, aber ich habe in meiner Ehe mit ihr so viel aufgegeben, was mir viel bedeutet hat!“, erinnert er sich. „Kann es sein, dass Andrés Meinung über sie dich in diese Richtung gelenkt hat?“, möchte Caline wissen, als sie aus dem Bad tritt. Ihre gefaltete Kleidung legt sie auf der Kommode neben der Badezimmertür ab. „Ich weiss es nicht Caline. Aber es ist möglich. Vielleicht war es auch, weil mich ihre Reiselust fasziniert hat. Oder weil sie mich dazu inspiriert hat exotischere Designes zu gestalten!“, murmelt der Designer und betrachtet die Jüngere mit einem sanften Lächeln. „Das Kleid steht dir, es betont deine Augen!“, stellt er fest. „Danke, es fühlt sich auch einfach fantastisch an!“, lächelt die Blonde. Mit etwas Mühe kommt Gabriel wieder auf die Beine, und tritt zu ihr um ihr das Schultertuch zu reichen. „Damit dir nicht kalt wird!“, merkt er dazu an. „Wie aufmerksam!“, schmunzelt sie und legt es sich um die Schulter. „Ziehst du dich noch um?“, will sie dann wissen. „Nein, ich werde nur mein Jackett wieder anziehen!“, schüttelt er den Kopf.
„Seid ihr soweit?“, treten Nathalie und Marinette in Gabriels Schlafzimmer. Nathalie trägt ein schwarzes one-shoulder-Vokuhila-Kleid aus Sieden Satin, das vorne knapp über dem Knie endet und hinten zur Mitte der Unterschenkel reicht. Rechts waren Schulter und Arm frei und links reicht der Ärmel enganliegend über den Ellenbogen. Marinette hatte ein mid calf Empire-Kleid mit einem Karree-Ausschnitt und Schmetterlingsärmeln in French Violet mit schwarzen Säumen aus einem leichten Leinenstoff an. „Wow, ihr seht beide fantastisch aus!“, stellt Caline fest. „Danke, das Kompliment gebe ich gerne zurück!“, schmunzelt Nathalie. Marinette beisst sich nur auf die Unterlippe und starrt zu Boden. „Ein eigener Entwurf?“, tritt Gabriel zu de Blauhaarigen. Marinette nickt nur leicht. „Es ist wirklich gut gearbeitet und steht dir auch sehr gut!“, hebt Gabriel sanft ihr Kinn an. „Danke!“, murmelt Marinette mit einem scheuen Lächeln. „Dann sollte ich wohl mein Jackett holen, damit wir loskönnen!“, stellt der Designer fest. Gemeinsam gehen sie nach unten und Nathalie hilft ihm in sein Jackett, bevor sie gemütlich zum Le Boeuf laufen. Nathalie hatte sich bei Caline und Marinette eingehängt, während Gabriel Gisèle seinen Arm anbietet.

Schon aus einiger Entfernung sehen sie Adrien, die Couffaines, Jagged, Penny, Amelie und Félix vor dem Le Boeuf stehen. Gabriel bemerkt natürlich auch die herumschleichenden Reporter. „Nathalie, Marinette, Madame Bustier, Papa und sie kenne ich nicht entschuldigen sie!“, begrüsst Adrien sie, als sie zu der Gruppe treten. „Ich bin Gisèle, Calines Lebensgefährtin!“, erklärt diese sofort freundlich. „Es freut uns sie kennen zu lernen!“, lächelt Anarka. „Die Freude liegt ganz bei mir!“, erwidert Gisèle. „Dann wollen wir?“, möchte Gabriel mit einem Nicken Richtung Eingang wissen. „Natürlich, und vielen Dank nochmals für die Einladung!“, lächelt Penny. Gabriel schenkt ihr nur ein Lächeln und so gehen sie hinein. Sofort eilt ihnen ein Kellner entgegen.
„Guten Abend, haben sie Reserviert?“, möchte er wissen. „Ja auf den Namen Agreste!“, bestätigt der Grauäugige. „Natürlich folgen sie mir!“, nickt der Kellner und führt sie zu einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants direkt am Fenster. „Bitte sehr!“, deutet er ihnen. Gabriel setzt sich ans Kopfende des Tisches. An die linke Tischseite setzen sich Caline, Gisèle, Anarka, Jagged, Penny und Amelie. Rechst setzen sich Nathalie, Adrien, Marinette, Juleka, Luka und Félix an den Tisch. „Die Speisekarten“, reicht der Kellner sie ihnen. „Darf ich ihnen schon einen Aperitif bringen?“, möchte er dann wissen. „Haben sie auch alkoholfreie Aperitifs?“, möchte Caline wissen. „Natürlich Madame, wir haben diverse Alkoholfreie Cocktails. Den Virgin Sunrise oder auch den Virgin Frozen Strawberry Margaritha kann ich sehr empfehlen!“, erklärt der gefragte sofort. „Dann einen Virgin Frozen Strawberry Margaritha!“, bittet Caline „Denn nehme ich auch gerne!“, lächelt Nathalie. „Für mich bitte auch!“, kommt es von Marinette und Juleka. „Eine Cola?“, möchte Adrien. „Für mich auch eine Cola!“, bittet Luka. „Auch eine Cola!“, schliesst auch Félix sich an. „Für mich einen gespritzten Weissen!“, bittet Amelie. „Für mich gerne ein Aperol Spritz!“, möchte Penny. „Dem schliesse ich mich an!“, nickt Anarka. „Oh ja. Das hört sich perfekt an!“, hängt Gisèle sich an. „Schwarzbier bitte!“, lächelt Jagged. „Sehr gerne und bei ihnen Monsieur?“, wendet der Kellner sich an Gabriel. „Gerne einen Virgin Sunrise!“, bittet Gabriel. „Jawohl bringe ich ihnen!“, verschwindet der Kellner. „Ich nehme an wegen der Schmerzmittel kein Alkohol?“, möchte Anarka von Gabriel wissen. „So ungefähr!“, nickt dieser einfach.
„Was von der Karte ist eigentlich empfehlenswert?“, möchte Juleka wissen. „Die Französische Zwiebelsuppe oder der Caprese bei den Vorspeisen. Das Boeuf Bourguginon oder der Aal Blau als Hauptspeisen und bei der Nachspeise die Crème Brûlée oder die Apfel Tart Tatin!“, erwidert Gabriel freundlich. „Aber das Lachsmousse auf Artischocken ist auch hervorragend und die Quiche Lorrain ist ein wahrer Traum!“, fügt Nathalie an. „Mhm, alles auf der Karte hört sich himmlisch an!“, stellt Gisèle fest. „Nun, die Qualität der Speisen ist hervorragend!“, nickt Garbiel. „Ist das Boeuf Bourguignon so gut wie im Grassettes?“, möchte Caline wissen. „Es kommt sehr nahe daran. Kein anderes Boeuf Bourguignon das ich bisher hatte, kam näher an des von Grossvater. Aber da Ingo fünfzehn Jahre im Grassettes gearbeitet hat, erwarte ich das auch!“, erklärt der Designer lächelnd. „Mhm, ich hatte seit Andrés Tod kein vernünftiges Boeuf Bourguignon mehr!“, seufzt Caline. „Dann werde ich es wohl mal probieren!“, lächelt die Rothaarige. „Schade das ich nie im Grassettes war!“, murmelt Gisèle. „Ich war einmal dort essen. Es war einfach himmlisch!“, seufzt Anarka. „Darf gefragt werden wann?“, möchte Caline wissen. „Oh das war vor ich glaube einundzwanzig Jahren an meinem Zwanzigsten Geburtstag!“, lächelt Anarka. „Wissen sie noch von wem sie bedient wurden?“, möchte Caline weiterwissen. „Von wem wir bedient wurden? Das weiss ich nicht mehr!“, schüttelt Anarka den Kopf. „Schade, meine Mutter hat früher im Grassettes serviert!“, erklärt die Rothaarige. „Nein es war keine Frau die uns bedient hat, es war ein junger, dunkelhaariger Mann, da bin ich mir gerade sehr sicher!“, überlegt Anarka. „Also ich und damals noch mein Verlobter wurden von einer rotblonden Frau die ihnen ähnlich sieht bedient!“, bemerkt Amelie. „Wir waren etwa vier Wochen, bevor André Grassette gestorben ist dort essen!“, fügt sie noch an. „Wie fanden sie es?“, möchte Caline wissen. „Es war himmlisch. Mein damals noch Verlobter hatte das Boeuf Bourguignon und es war einfach köstlich!“, schwelgt die Engländerin in der Erinnerung.
„Konnten sie sich schon entscheiden?“, kommt der Kellner mit den Aperitifs zum Tisch. Nathalie sieht kurz in die Runde. „Ja wir wissen was wir möchten!“, nickt sie. „Gut, was darf ich den bringen?“, lächelt der Kellner. „Also ich würde die Lachsmousse auf Artischocken, das Boeuf Bourguignon und das Schokoladensoufflé nehmen!“, bestellt Nathalie. „Für mich die Französische Zwiebelsuppe, das Boeuf Bourguignon und die Apfel Tart Tatin!“, bestellt Caline. „Für mich den Caprese, den Aal Blau und das Schokoladensoufflé!“, bestellt Gisèle. „Ich nehme gerne die Zwiebelsuppe, das Boeuf Bourguignon und die Crème Brûlée!“, bestellt Adrien. „Ich würde gerne den Caprese, das Boeuf Bourguignon und die Crème Brûlée nehmen!“, bestellt Anarka. „Für mich bitte die Zwiebelsuppe, das Boeuf Bourguignon und die Apfel Tart Tatin!“, bittet Marinette. „Also ich würde die Lachsmousse auf Artischocken, das Boeuf Bourguignon und das Tiramisu nehmen!“, erklärt Jagged. „Für mich bitte den Caprese, das Boeuf Bourguignon und auch das Tiramisu!“, bestellt Juleka. „Ich würde gerne die Zwiebelsuppe, das Boeuf Bourguignon und das Schokoladensoufflé nehmen!“, lächelt Penny. „Für mich bitte den Caprese, das Boeuf Bourguignon und das Tiramisu!“, bittet Luka. „Die Zwiebelsuppe, den Aal Blau und die Apfel Tart Tatin!“, bestellt Amelie. „Den Caprese, das Boeuf Bourguignon und die Apfel Tart Tatin!“, möchte Félix haben. „Aber natürlich und für sie Monsieur?“, wendet der Kellner sich an Gabriel. „Gerne die Zwiebelsuppe, das Boeuf Bourguignon und bei der Nachspeise soll Ingo mich überraschen!“, lächelt Gabriel. „Aber natürlich. Was darf ich an Getränken noch bringen?“, möchte der Kellner noch wissen. „Ich denke Wasser mit Sprudel und Pinot Noir sollten passen!“, lächelt Nathalie. „Sehr gerne!“, verschwindet der Kellner. Natürlich entgeht Gabriel nicht, dass Alya und Nino von einem Kellner an den Nebentisch gesetzt worden waren und auch an mindestens zwei weiteren Tischen Reporter sassen.

Chapter 35: Kapitel 34; Fuchs und Hund

Summary:

Adrien hat eine sehr grosse Klappe! ;)

Chapter Text

Kapitel 34; Fuchs und Hund

„Papa, wegen dem was die Reporter gesagt und gefragt haben. Was genau habe ich verpasst?“, wendet Adrien sich an seinen Vater. „Da wirst du mir schon sagen müssen, was die Reporter gesagt und gefragt haben!“, seufzt Gabriel und nimmt einen Schluck von seinem Getränk. „Naja, angeblich wurdest du heute Nachmittag gesehen, wie du mit Madame Bustier eine Frauenarztpraxis betreten hast und die Reporter wollten wissen ob du etwas mit ihr am Laufen hast!“, erklärt Adrien. „Also ja ich habe Caline heute zu einem Frauenarzttermin begleitet. Aber definitiv nicht, weil wir etwas miteinander haben!“, seufzt Gabriel. „Warum dann?“, möchte Adrien wissen. „Das kann ich dir erklären. Gisèle und ich haben uns recht heftig gestritten und ich bin dann zu deinem Vater, weil ich nicht wusste zu wem ich sonst sollte. Weil es um etwas ging, über das ich nicht mit jedem geredet hätte!“, erklärt Caline. „Ich bin immer noch verwirrt!“, stellt Adrien fest. „Was Caline erklären möchte ist, wir versuchen schon einige Zeit über künstliche Befruchtung zusammen ein Baby zu bekommen. Bisher hatte es aber nicht geklappt. Der letzte Versuch ist rund drei Monate her und Caline hatte vier Wochen danach Blutungen. Daher hatten wir angenommen, es hätte wieder nicht geklappt. Ich wollte es nicht noch mal versuchen, Caline aber eigentlich schon!“, beginnt Gisèle zu erklären. „Oh das ist aber traurig!“, bemerkt Juleka. „So etwas ist furchtbar!“, kommt es traurig von Amelie. „Naja ich habe allerdings seit etwa zwei Wochen diese ständige Übelkeit. Darum hatte ich einen Test gemacht, der positiv war. Nur war ich mir nicht sicher wie sehr ich darauf gehen kann und bin nach dem Streit mit Gisèle zu Gabriel, um mit jemandem darüber reden zu können. Er meinte dann ich sollte einen weiteren Test machen und danach weitersehen. Auch der Test war positiv. Also meinte er ich müsste mit Gisèle darüber reden und vor allem zu einem Frauenarzt gehen um es wirklich abzuklären. Da ich nicht zu meinem wollte, hat Gabriel angeboten mir die Nummer vom Arzt bei dem deine Mutter damals war zu geben. Gisèle war dann aber auch schon beim Anwesen und ich war völlig überfordert. Also hat Nathalie die Nummer rausgesucht und Gabriel dann einen Termin für mich gemacht. Der dann eine halbe Stunde später schon war!“, erzählt Caline weiter. „Also waren sie dann bei Dr. Wagner?“, fragt Amelie und Caline nickt nur leicht. „Und weil sie so eine Angst hatte, hat sie deinen Vater gebeten uns zu begleiten!“, fügt Gisèle an. „Ah so, darum denken die Reporter, dass Papa und sie was am Laufen haben!“, grinst Adrien. Da bringt ihnen der Kellner auch schon die Vorspeisen.
„Darf ich fragen, was dann beim Frauenarzt festgestellt wurde? Sind sie wirklich Schwanger?“, möchte Juleka nach den ersten Bissen von ihrer Lehrerin wissen. „Natürlich darfst du fragen Juleka. Der Arzt hat tatsächlich festgestellt, dass ich Schwanger bin. Die Blutung war eine sogenannte Einnistungsblutung. Mein vorheriger Arzt hat mir allerdings gesagt, dass jede Blutung mit einer Fehlgeburt gleichzusetzen ist. Weshalb ich eigentlich auf meine nächste Periode gewartet hatte um es noch ein letztes Mal zu versuchen!“, erklärt Caline sanft. „Das heisst wir dürfen gratulieren?“, möchte Jagged wissen. „Wenn sie das möchten ja!“, lächelt die Rothaarige. „Oh wie weit sind sie denn dann schon?“, möchte Anarka wissen. „Ende der dreizehnten Woche!“, erklärt Caline. „Dann müssen sie nicht mehr allzu lange warten um zu erfahren ob es ein Mädchen oder ein Junge wird!“, strahlt Amelie. „Oder gleich beides!“, kann Gabriel es sich nicht verkneifen. Alle starren den Designer einen Moment an bevor es bei Anarka klick macht. „Zwillinge?“, schnappt die Grauhaarige. „Ja es werden Zwillinge. Ich bin immer noch überwältigt davon. Ich hatte nicht einmal gewagt auf eins zu hoffen und bekomme nun gleich zwei!“, strahlt die Rothaarige. „Oh wie wundervoll!“, seufzt Penny. „Aber begleiten sie uns dann überhaupt nach New York?“, möchte Juleka wissen. „Ja, ich werde euch begleiten. Laut dem Arzt ist es kein Problem!“, lächelt die Lehrerin. „Was wäre ihnen denn lieber? Zwei Jungs, zwei Mädchen oder je eins von beidem?“, möchte Luka wissen. „Ehrlich gesagt weiss ich es nicht. Das Einzige was ich mir wünsche ist, dass sie Gesund sind!“, erklärt sie dem Jungen. „Das ist immer das Wichtigste. Hauptsache Gesund!“, nickt Anarka. „Dem kann ich nur zustimmen!“, nickt Gabriel und blickt zu Amelie. „Ja Hauptsache Gesund und munter!“, nickt seine Schwägerin.
„Wow, aber da werden sie sehr viel zu tun haben, wenn die Beiden da sind!“, blinzelt Adrien. „Darum haben Gisèle und ich deinen Vater auch gebeten der Pate der Beiden zu werden. Damit wir jemanden haben, der mit Babys umgehen kann. Dein Vater hat mit dir ja sicher einiges an Übung bekommen!“, zwinkert Caline dem Blonden zu. „Ja Gabriel hat einiges an Übung dank Adrien und auch Félix. Ich bin die ersten drei Monate nach der Geburt auch hier gewesen!“, schmunzelt Amelie. „Papa wird der Pate? Darf ich die Zwillinge dann mal Babysitten?“, möchte Adrien wissen. „Wenn du das möchtest, ich sage sicher nicht nein zu einem freien Abend, um mit Gisèle essen zu gehen!“, lacht Caline. „Dann kann ich fleissig üben, falls Papa und Nathalie auch noch welche bekommen!“, strahlt der Grünäugige und fasst sich von Marinette einen Schlag auf den Hinterkopf. „Aua wofür war die den?“, schnappt er empört. Gabriel kann seinen Sohn nur mit geöffnetem Mund anstarren. Hatte sein Sohn das gerade wirklich Laut ausgesprochen? Wo hier so viele Reporter waren. Auch die Couffaines, Félix, Penny und Jagged starren zu Adrien. Amelie hingegen blickt immer wieder von Nathalie zu Gabriel und zurück. „Dir ist schon bewusst, dass jetzt das halbe Restaurant weiss, dass dein Vater und Nathalie zusammen sind und dass sie das vielleicht nicht unbedingt wollten?“, fragt Marinette und verschränkt die Arme vor der Brust. „OU!“, entkommt es Adrien. „Du musst wirklich lernen nicht immer alles heraus zu posaunen!“, seufzt der Designer. Nathalie legt ihre Hand sanft auf seinen Unterarm. „Sei nicht so streng mit ihm, er freut sich doch nur!“, lächelt sie sanft. Gabriel lehnt sich nur zu ihr um sich einen Kuss zu stehlen, da sowieso jeder im Restaurant Adrien gehört hatte. Da konnte er es nun auch offen zeigen. „Trotzdem muss er es lernen!“, bemerkt er danach. „Ihr beiden seid zusammen? Seit wann das denn?“, wundert sich Amelie. „Noch nicht lange!“, ist alles was der Designer darauf erwidert.
„Das war wirklich keine Absicht!“, entschuldigt Adrien sich. „So wie das, was du heute morgen Mademoiselle Césaire erzählt hast, auch nur ausversehen passiert ist?“, will Gabriel wissen. „Ich weiss nicht wovon du redest!“, gibt Adrien zu. „Ich rede von Sayuri und dem drumherum!“, zieht Gabriel eine Augenbraue hoch. „Warum hast du Papa davon erzählt?“, will Adrien sofort von Marinette wissen. „Das weiss ich nicht von Mademoiselle Dupain-Cheng. Monsieur Bourbon war heute wegen eines Interviews bei mir. Mademoiselle Césaire ist seine Attachée, sie hat es erwähnt und Fragen dazu gestellt!“, stellt der Grauäugige klar. „Was aber sie hat mir versprochen“, fängt Adrien an. „Das Versprechen scheint nicht gerade viel Wert gehabt zu haben!“, stellt der Designer mit blick zu Alya fest. Diese senkt sofort ihren Blick. „Und für alle die nicht wissen worum es gerade geht, würdest du uns aufklären?“, bittet Amelie. „Kurz und bündig geht es darum das Emilie nicht ganz ein Jahr nach Adriens Geburt eine Fehlgeburt erlitten hat!“, seufzt der Designer. „Was? Emilie hat mir nie davon erzählt!“, kommt es leise von Amelie. „Nun ich wüsste es vermutlich auch nicht, hätte ich damals keinen Anruf vom Krankenhaus bekommen!“, ist alles was Gabriel dazu sagt. Daraufhin starrt Amelie ihn nur mit Tränen in den Augen an. „Du wusstest nicht, dass sie wieder schwanger war?“, will sie wissen. „Nein, sie hatte nichts gesagt. Sie muss kurz bevor sie nach Tibet gereist ist Schwanger geworden sein und als sie zurückkam ging es ihr nicht gut, weshalb sie direkt ins Krankenhaus ist. Dort konnte nur noch der Tod des Ungeborenen festgestellt und es entfernt werden!“, erklärt er leise. „Aber sie war doch fast sechzehn Wochen in Tibet!“, stellt Amelie fest. „Zum Zeitpunkt als sie es verlor, war sie Ende der achtzehnten Woche. Als es entfernt wurde, wäre sie schon in der neunzehnten gewesen!“, nickt Gabriel und nimmt einen Schluck Wasser. „Warum hat sie es verloren?“, fragt Amelie weiter. „Ich weiss es nicht. Sie wollte nicht darüber reden. Ihr einziger Kommentar war, sie hätte es sowie so nicht gewollt!“, erklärt er schlicht. Das lässt die Tränen über Amelies Wangen laufen. Penny legt ihr sofort einen Arm um die Schultern. „Das hat sie wirklich gesagt?“, haucht Amelie geschockt. „Ja“, ist alles was Gabriel erwidern kann. Auch er hatte gerade mit den Tränen zu kämpfen. Doch er würde sich die Blösse nicht geben in der Öffentlichkeit zu weinen. Nathalie streicht ihm sanft über den Unterarm. Dankbar schenkt er ihr ein Lächeln und lehnt sich zu ihr, um ihr einen sanften Kuss auf die Wange zu geben. Dann nimmt er ihre Hand behutsam in seine.
„Wir sollten das Thema wohl wechseln!“, bemerkt Anarka mit einem Räuspern, als der Kellner ihre leeren Teller abräumt. „Das stimmt, wir könnten doch darüber reden, wann Gabriel und Nathalie heiraten und Kinder bekommen werden!“, feixt Caline. Damit bringt sie alle am Tisch zum Lachen. „Es scheint ja so, dass dein Sohn es kaum erwarten kann!“, fügt sie hinzu. Das bringt Nathalie dazu zu erröten. „Wie gesagt, wir sind gerade erst recht frisch zusammen!“, seufzt Gabriel. „Ach komm, dann musst du uns schon sagen was für dich recht frisch zusammen sein heisst!“, will Gisèle wissen. „Wir sind noch keine ganze Woche zusammen. Ist dir das genau genug?“, will Gabriel wissen und verschränkt seine Finger mit denen von Nathalie. „Oh also ganz frisch verliebt?“, hackt Penny nach. „Wohl eher endlich bereit dazu die Gefühle die schon länger da sind zu akzeptieren!“, wirft Amelie ein. Was Gabriel einen Rotschimmer auf die Wangen zaubert. „Also wie lange hast du denn schon Gefühle für Nathalie? Du kannst mir nicht sagen, dass du über Emilies Tod informiert wurdest und schwupp warst du in Nathalie verliebt. Und Emilie war ja auch fast zwei Jahre spurlos verschwunden!“, verlangt die Engländerin zu hören. „Ein halbes Jahr vielleicht auch etwas länger!“, gibt Gabriel zu. „Nathalie, wie lange hast du schon Gefühle für ihn?“, möchte Amelie von der Schwarzhaarigen wissen. „Ein Jahr, vielleicht auch anderthalb Jahre!“, nuschelt diese nur in ihr Glas. „Und es hat euch so lange gekostet, euch das einzugestehen und es dem Anderen zu sagen?“, wundert sich Caline. Beide angesprochenen werden darauf nur Rot. „Also wirklich, dass du nie gemerkt hast, wenn die Weiber dir hinterher gesabbert haben okay, aber deine eigenen Gefühle so zu, verdrängen nenne ich es mal. Was bitte hast du dir dabei gedacht?“, will Caline wissen. „Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass Emilie hätte zurückkommen können. Es hat sich angefühlt als würde ich sie Betrügen, als ich meine Gefühle für Nathalie realisierte!“, gesteht er. „Nach über einem Jahr hast du immer noch gedacht sie könnte zurückkommen? Sie ist mitten in der Nacht einfach abgehauen. Du warst im ersten Jahr nach ihrem Verschwinden vier Mal in Tibet um sie zu suchen. Also für mich war klar, dass sie nie wieder zurückkommen würde, ob nun freiwillig oder nicht!“, schüttelt Amelie den Kopf. Gabriel verbeisst sich einfach jeden Kommentar. „Nun, dann findest du nun hoffentlich dein Glück mit Nathalie an deiner Seite. Weil von allem, was ich bisher über diese Frau gehört habe, ist das einzige gut an ihr, dass du mit ihr Adrien bekommen hast!“, lächelt Caline traurig. Da werden die Hauptgänge gebracht.

„Wie war eigentlich das Shooting?“, möchte Gabriel nach einigen Minuten in denen still gegessen wurde wissen. „Juleka hat das echt super gemacht!“, strahlt Adrien seinen Vater an. „Ich weiss nicht, der Fotograf hat immer wieder etwas gefunden was nicht gut war!“, murmelt Juleka leise. „Ach der findet immer was zum Meckern, hat er bei mir doch auch. Vielleicht wäre ein anderer Fotograf für dein erstes Shooting besser gewesen!“, beschwichtigt Adrien. „Also ich fand auch das es sehr gut funktioniert hat. Klar Juleka hat noch nicht so viel Erfahrung und ihre Unsicherheit macht sich auch bemerkbar, aber sobald die ersten Bilder gemacht waren, lief es wie am Schnürchen!“, lächelt Penny. „Hat es ihnen den auch Spass gemacht Mademoiselle Couffaine?“, hackt der Designer nach. „Das hat es!“, nickt sie nur scheu. „Sie müssen nicht alles auf anhieb perfekt machen. Sie müssen nur ihr Bestes geben und Spass haben!“, lächelt er das Mädchen sanft an. Darauf nickt Juleka und schenkt dem Designer auch ein Lächeln. „Vielen Dank noch mal, dass sie mir diese Chance geben!“, bedankt sie sich. „Nun sie haben am Samstag ganz klar gezeigt, dass sie das Zeug dazu haben ein Model zu sein. Solches Talent muss gefördert werden!“, erwidert er schlicht. „Papa macht nicht leichtfertig Komplimente. Nur die Wenigsten bekommen je eins von ihm!“, grinst Adrien Juleka an. Darauf wird diese sofort rot. „Wo Adrien recht hat, da hat er recht. Gabriel ist mit Lob und Komplimenten immer etwas geizig. Dafür wirft er um so lieber mit scharfer Kritik um sich!“, grinst nun auch Nathalie. „Ach wirklich?“, wundert sich Anarka. „Nun ich würde eher sagen, dass ich nicht leichtfertig jedem zweitklassigen Model oder Designer mehr Leistung zuspreche als sie effektiv erbringen. Diejenigen, die Talent besitzen und es auch entsprechend nutzen, die Lobe ich nur zu gerne!“, wirft er seiner Assistentin und Liebsten einen mürrischen Blick zu. „So, sehen sie das? Interessante Ansichtsweisse!“, grinst Jagged. Gabriel nickt nur schlicht und löffelt sein Boeuf Bourguignon weiter.
„Du hattest recht, es ist fast so gut wie das von André!“, lächelt Caline nach einem Moment der Stille. „Nur fast so gut?“, erklingt es da hinter Caline. Überrascht dreht sie sich zu der Stimme. „Ingo, wie schön dich zu sehen!“, lächelt sie zu dem Alten Koch auf. Da tritt dieser schon neben Gabriel, um seine Hand auf dessen Kopf zu legen und ihm durch die Haare zu wuscheln. „Ist auch eine Weile her, dass du dich zu uns verirrt hast Kleiner!“, lächelt der Mann auf den Designer herunter. „Schön dich auch mal wieder zu sehen Caline!“, bemerkt er dann an diese gewandt. „Ja es ist viel zu lange her, dass wir uns gesehen haben!“, lächelt Caline sanft. „Bereitest deinem Alten Herrn und der Schreckschraube wohl ziemlich Kopfzerbrechen!“, schmunzelt der Koch. „Sie sind diejenigen, die meine Partnerin und Lebensgefährtin nicht akzeptieren wollen. Solange sie Gisèle nicht akzeptieren, ist es mir egal was sie denken!“, seufzt Caline. „Nun damit hast du vollkommen recht. Die Beiden sind selberschuld. Lass dich von ihnen bloss nicht unterkriegen. Ich nehme an die Schönheit zu deiner Linken ist besagte Lebensgefährtin? Es freut mich ich bin Ingo!“, reicht er Gisèle seine Hand. „Gisèle sehr erfreut dich kennen zu lernen Ingo!“, strahlt Gisèle. Caline lächelt nur strahlend zu dem Älteren auf. „Also hast du den Kleinen überredet mich mal wieder zu beehren?“, will Ingo von Caline wissen. „Nein, es war seine Idee her zu kommen. Es war ein ziemlich anstrengender und stressiger Tag!“, lächelt Caline. „Naja, der Kleine scheint sich ja auch mal wieder geprügelt zu haben, weisst du mit wem?“, möchte Ingo hören. „Nein, aber ich bin ja auch nicht sein Kindermädchen, sondern nur die Lehrerin seines Sohnes!“, grinst die Rothaarige einfach. „Du kannst auch mit mir reden, ich sitze schliesslich auch am Tisch!“, bemerkt Gabriel und nimmt einen Schluck Wasser. „Können ja, wollen ich weiss nicht!“, zwinkert der Koch. Gabriel hebt nur eine Augenbraue an. „Du weisst ich meins nicht Böse, aber du warst noch nie der, der es an die grosse Glocke gehängt hat, mit wem er sich geprügelt hat. Und ganz ehrlich, du siehst echt mies aus!“, seufzt der Ältere. „Was erwartest du? Gina hat mir jegliche Schmerzmittel strickt verboten. Ich will dich sehen, mit einer Schulterluxation und komplett offenen Handgelenken, wenn du keine Schmerzmittel nehmen darfst!“, brummt der Grauäugige nur. „Gina? Wie in Gina Dupain?“, hackt Ingo nach. „Kennst du sonst noch eine Gina, die ausgebildete Krankenschwester ist und sich tatsächlich wagen würde mir zu drohen?“, erwidert Gabriel. „Nop, aber selber schuld und das weisst du auch sehr genau!“, schüttelt Ingo den Kopf. „Das habe ich ihm auch gesagt!“, gluckst Caline. Daraufhin kann Gabriel nur aufseufzen. „Was genau haben wir verpasst? Wie kann sie dir mit den Verletzungen verbieten Schmerzmittel zu nehmen?“, bringt Amelie geschockt hervor. „Sie kennen ihn nicht lange genug, sonst wüssten sie es!“, grinst der Koch. „Dann klären sie mich auf!“, bittet die Engländerin. „Kurz und Knackig, er hat zwei Mal in Ginas Bad versucht sich mit Tabletten umzubringen!“, erklärt Ingo. „Was?“, schnappen Luka, Félix, Juleka, Penny, Jagged, Anarka und Amelie. „Das dachte ich damals auch!“, nickt Ingo. „Woher weisst du das es zwei Mal war? Ausser Gina, Roland, Tom, Caline, Philippe und mir sollte keiner wissen, dass ich es zwei Mal versucht habe!“, seufzt der Designer. „Ganz ehrlich, nach deinem zweiten Versuch, da hat Gina mit Andrè geredet. Sie hat ihm erzählt das du es zwei Jahre davor schon einmal versucht hattest. Er hat dir nur nie gesagt, dass er es weiss. Lidya wusste von keinem der Versuche. Andrè hat ihr etwas von einer Lebensmittelvergiftung erzählt gehabt!“, seufzt Ingo. „Verstehe!“, ist alles was Gabriel dazu sagt. Ingo wuschelt ihm einfach noch mal durch die Haare
„Wie schmeckt ihnen allen das Essen, ausgenommen Caline, das habe ich ja schon zu hören bekommen!“, grinst Ingo. „Es ist hervorragend!“, hält Luka beide Daumen hoch. „Absolut köstlich!“, stimmt Félix zu. „Es ist wirklich vorzüglich!“, lächelt auch Amelie. Auch alle anderen am Tisch loben das Essen bis nur noch Gabriel nichts gesagt hat. „Deine Meinung Kleiner?“, wuschelt Ingo dem Jüngeren wieder durch das Haar. „Es ist hervorragend und hat deine eigene Note, die es zu etwas Besonderem macht!“, lächelt Gabriel hoch. „Ach Kleiner!“, drückt Ingo ihm einen Kuss auf die Stirn und geht dann einfach wieder in die Küche.
„Der Mann und du scheint euch sehr gut zu kennen!“, bemerkt Amelie. „Ingo hat fünfzehn Jahre im Grassettes als Koch gearbeitet. Ich bin sozusagen in dem Restaurant aufgewachsen. Damals hatte ich zu eigentlich allen Mitarbeitern des Restaurants ein sehr gutes Verhältnis!“, erwidert er nur. „Du warst Neunzehn als es zu ging, das heisst du warst etwa vier, als er angefangen hat dort zu arbeiten?“, hackt Amelie nach. „Ja ungefähr. Ingo und seine Frau hatten eigentlich auch Interesse das Grassettes von Grossvater zu übernehmen, aber er war zu stur und beharrte darauf, dass es in der Familie bleiben müsse. In seinem Testament steht sogar Wort wörtlich: Sollte mein Enkel Gabriel Agreste mit Caline Bustier Kinder zeugen fällt das gesamte Erbe an diese Kinder und weder mein Sohn Aaron Grassette noch mein Enkel Gabriel Agreste sehen jemals etwas davon!“, rezitiert der Designer. „Wie bitte?“, blinzelt Caline. „Das verstehe ich auch nicht ganz?“, stellt Adrien fest. „Dein Grossvater war also wirklich angetan von dem Gedanken, du und Caline könntet vielleicht doch wieder zusammenkommen oder sehe ich das falsch?“, hackt Nathalie nach. „Ja das war er. Darum hat er auch vor Emilie zu mir gesagt, dass sie nur ein zweitklassiger Ersatz für Caline ist!“, seufzt der Designer. „André war einfach ein Sturschädel!“, seufzt Caline. „Was genau beinhaltet ‘mein gesamtes Erbe’?“, wundert sich nun Amelie. „Das Grassettes, drei oder vier weitere Immobilien und eine Stange Geld!“, erklärt Gabriel. „Seine Kochbücher auch oder?“, wundert sich Caline. „Nein seine Kochbücher hat er mir drei Tage vor seinem Tod geschenkt!“, schüttelt der Designer den Kopf. „Wirklich?“, hackt Caline nach. „Ja, wirklich!“, nickt Gabriel. „Aber nur weil du mit Madame Bustier zusammen warst, hat er das in sein Testament geschrieben?“, möchte Adrien wissen. „Nein, er wollte mich damit dazu zwingen, wieder mit Caline zusammen zu kommen. Denn mich hat er nach dem Prozess gegen Aaron enterbt!“, zuckt Gabriel die Schultern. „Dein Grossvater hat dich enterbt?“, wundert sich Amelie. „Es war seine Entscheidung und es hat mich nie gestört!“, stellt Gabriel klar. „Okay!“, nickt Amelie und damit war das Thema beendet. Der Kellner kommt wieder die leeren Teller abräumen.
„Möchten sie zum Dessert noch Kaffee oder etwas anderes?“, möchte er wissen. „Doppelter Espresso!“, bittet Anarka. „Für mich auch“, schliessen Penny und auch Jagged sich an. „Caramel Macchiato!“, bestellt Caline. „Dem schliesse ich mich an!“, lächelt Nathalie. „Normaler Macchiato!“, bestellt Giséle. „Cappuccino bitte!“, möchte Amelie. „Matcha Latte!“, bestellt Gabriel. „Für mich bitte auch!“, schliesst Marinette sich dem an. Félix, Luka, Juleka und Adrien bestellen alle noch eine Cola.
Während des Desserts wird über alles Mögliche geredet. Gabriel hält sich aus den Gesprächen heraus, da er zu Müde dafür ist. „Du bist so still!“, lehnt Nathalie sich nach einiger Zeit zu ihm. „Ich bin nur Müde!“, erwidert er sanft. „Der Tag war lang und auch sehr emotional!“, nickt die Jüngere. „Das war er!“, stimmt er nur zu und küsst sie sanft. Als alle fertig sind kommt der Kellner wieder zum Tisch. „Darf es noch etwas sein?“, möchte er wissen. „Ja die Rechnung bitte!“, lächelt Nathalie. „Kommt sofort, sie bezahlen alles zusammen?“, möchte er noch wissen. „Ja!“, nickt Gabriel. „Bar oder mit Karte?“, fragt der Kellner nach. „Karte!“, erwidert der Grauäugige. „Dann bin ich sofort mit der Rechnung zurück!“, verschwindet er.

Als Gabriel bezahlt hat, verlassen alle gemeinsam das Restaurant. Kaum waren sie draussen, erklingt ein lautes Krachen und der Boden bebt unter ihnen. Als Gabriel in die Richtung des Krachs sieht, entdeckt er einen riesigen weissen Fuchs mit sieben Schwänzen. „Was ist das?“, keucht Caline. „Ein Kitsune, sie gehören zur Japanischen Mythologie. Sie können mit einem, fünf, sieben oder neuen Schwänzen dargestellt werden. Je mehr Schwänze desto mächtiger ist ihre Magie!“, erklärt Gabriel einfach. „Woher weisst du das?“, blinzelt Nathalie. Sie hätte das nicht gewusst. „Tomoe!“, hält Gabriel sich kurz. „Hat das Ding denn einen Schwachpunkt?“, erklingt Ladybugs Stimme. Marinette und Adrien waren sofort in einer Seitengasse verschwunden, als alle abgelenkt gewesen waren. Auch Luka und Juleka waren schon weg. „Panische Angst vor Hunden, zumindest nach der Japanischen Mythologie!“, murmelt Gabriel. „Hunde?“, faucht Cat als er dazu kommt. „Ja Hunde!“, seufzt der Designer. „M’Lady, wie sieht der Plan aus?“, will der Kater von genannter wissen. „Ablenken, lähmen, erledigen!“, listet die rot gekleidete auf und deutet zu einem Dach, auf dem Queen Bee steht. Auch Riuko, Viperion und Tigresse stehen dort oben. „Dann sollten wir wohl!“, erwidert Cat. „Gehen sie irgendwo in Deckung!“, bittet Ladybug den Designer. „Ich hatte nicht vor im Weg zu stehen!“, brummt er nur und greift nach Nathalies Hand um sie mit sich zu ziehen. Caline, Gisèle, Penny, Anarka, Jagged, Amelie und Félix folgen dem Designer schnell. „Wo sind Adrien, Marinette, Juleka und Luka?“, fragt auf einmal Félix. „Sicher auch in Deckung!“, erklärt Nathalie und sieht Alya und Nino in ihre Richtung kommen. „Das Mädchen ist Lebensmüde!“, stellt sie fest. Gabriel folgt ihrem Blick. Natürlich musste die Kitsune die Beiden bemerken. „Ihr bleibt hier!“, stellt er klar und rennt los. Gerade so kann er Alya vor den Flammen, die die Kitsune in ihre Richtung spuckt, retten. „Haben sie den Verstand verloren?“, knurrt er und schiebt die Bloggerin in Richtung von Nathalie und den Anderen. Nino klebt ihm an den Fersen. „Nein, ich wollte nur ein paar Aufnahmen machen!“, keucht Alya. „Also doch Lebensmüde!“, brummt der Grauäugige und schiebt das Mädchen in die Seitengasse hinein. Als auch schon Ladybug neben ihm auf den Boden kracht. „Schon müde?“, kann er es sich nicht verkneifen. „Nicht lustig!“, richtet die Heldin sich auf. „Sicher, dass dieses Vieh Angst vor einem Hund hätte?“, will sie wissen. „Das besagt die Japanische Mythologie!“, nickt Gabriel. „Würde eine Illusion ausreichen?“, runzelt die Dunkelhaarige ihre Stirn. „Tendenziell möglich, garantieren würde ich es nicht. Kitsune besitzen Magie, es ist auch möglich, dass es durchschaut wird!“, erklärt Gabriel. „Ladybug ich kann“, fängt Alya an. „Du erwartest, dass ich dir ein Miraculous gebe? Nachdem du uns im Kampf gegen die Sphinx im Stich gelassen hast? Nein danke!“, stellt die Heldin klar. „Ladybug“, fängt Alya wieder an. „Nein!“, schnauzt die Heldin nur. „Der Kampf wartet nicht!“, bemerkt Gabriel. „Dann zaubern sie mir doch bitte eine Lösung aus ihrem Ärmel!“, bittet die Heldin. „Gib mir das Miraculous!“, bietet er an. „Sie sind verletzt!“, erwidert die Jüngere. „Na und? Illusionen kann ich von überall erschaffen, kein physischer Kontakt zu dem Ding!“, stellt er klar. „Habe ich eine andere Wahl?“, seufzt sie und zieht das Fuchs Miraculous aus dem JoJo. „Sie bleiben hier und erschaffen nur eine Illusion, sie mischen sich nicht physisch in den Kampf ein!“, reicht sie ihm die Kette. Gabriel nickt nur und streift sie sich über. Sofort erscheint Trixx. Alle ausser Nino, Alya, Ladybug, Nathalie und Gabriel japsen nach Luft.
„Was ist das?“, möchte Caline wissen. „Ein Kwami, sie verleihen den Miraculous ihre Kraft!“, erklärt Ladybug. „Ich bin Trixx, das Fuchs-Kwami. Sag Trixx let’s pounce, um dich zu verwandeln!“, erklärt Trixx schlicht. „Trixx let’s pounce!“, brummt Gabriel und steht Sekunden später in einem Weissen Anzug mit roten Mustern und neun weissen Schwänzen mit roten Spitzen da. Sein Haar ist weiss und rote Fuchsohren sitzen auf seinem Kopf. Die Iris seiner Augen ist tief Rot. In seinem Gesicht ist eine Fuchs-Maske, oben rot und unten weiss. In seiner Hand hält er eine Japanische Bambusflöte. „Neun Schwänze?“, blinzelt Alay. „Ein japanischer Kitsune!“, stellt Riuko fest und landet neben Ladybug. „Er wird uns mit Illusionen helfen!“, erklärt Ladybug. „Dann ab in den Kampf mit euch!“, brummt Gabriel und hebt die Flöte an seine Lippen. Sofort verschwinden die Heldinnen wieder in den Kampf und Gabriel stimmt eine Melodie an. Ein riesiger schwarzer Hund mit struppigem Fell taucht auf und läuft auf die Kitsune zu. „Was ist das? Es ist kein normaler Hund!“, murmelt Nathalie. „Es ist ein sogenannter Grim, er gilt als Todesomen!“, erklärt Gabriel. „Ein normaler Hund hätte es nicht getan?“, wundert sich die Schwarzhaarige. „Eigentlich hatte ich zuerst an einen Zerberus gedacht!“, verdreht der Held in Fuchserscheinung die Augen. „Dein Ernst?“, will Caline wissen. „Ein Kitsune ist kein einfacher Fuchs, er ist magisch. Ich dachte mir, ein magischer Hund, wäre die beste Idee!“, erklärt Gabriel. „Auf die Idee wäre ich nie gekommen!“, blinzelt Alya. „Sie sind für so etwas auch zu Jung und noch nicht weit genug herumgekommen!“, erwidert der rot Gemusterte. „Aber es klappt!“, stellt Amelie fest. „Dann haben sie das Vieh hoffentlich erledigt, bevor irgendwelche Reporter hier aufschlagen!“, grummelt Gabriel. „Ach sag bloss, dir wäre es peinlich, wenn jemand dich so Fotografieren würde!“, kichert Nathalie. „Ich trage einen weiss-roten Strampelanzug mit neun flauschigen Schwänzen dran, natürlich möchte ich so nicht Fotografiert werden!“, schüttelt er nur den Kopf. „Flauschig?“, kommt es von Anarka, Penny, Gisèle und Caline wie aus einem Mund und schon klebt jede von ihnen an einem der Schwänze. „Das kann jetzt nicht euer Ernst sein!“, entkommt es Gabriel, als auch schon Nathalie und Amelie sich je einen der Schwänze zum kuscheln schnappen. „Die sind wirklich flauschig!“, seufzt Amelie. „Mama!“, empört Félix sich. Als Nino anfängt über einen der Schwänze zu streicheln. „Ich bin kein Hund!“, giftet der Designer ihn an. Die beiden freien Schwänze peitschen unruhig auf und ab. „Aber das ist wirklich flauschig und irgendwie sehen sie auch echt cool aus. Die kniehohen roten Stiefel haben echt was und die Muster wirken Mystisch!“, erklärt Nino. „Ich bin kein Hund und auch kein Kuscheltier!“, seufzt Gabriel resigniert und blickt wieder zu dem Kampf, als Tigresse die Kitsune gerade erledigt. „Geht doch!“, brummt er. „Kumpel, das lass ich dich so schnell nicht vergessen!“, grinst Jagged und stösst ihn spielerisch an. „Na danke auch!“, knurrt der Rotäugige und es hört sich wirklich wie ein Fuchsknurren an. „Heilige Scheisse, sind sie das Monsieur Agreste?“, steht da Cat Noir plötzlich vor ihnen. „Nein, ich tu nur so!“, schnappt angesprochener. „Der Plan war echt super, danke für ihre Hilfe!“, erscheint Ladybug und Gabriel lässt den Grim verschwinden. „Und wie werde ich das wieder los?“, fragt er und deutet auf die an seinen Schwänzen klebenden Personen. „Sie müssen nur sagen Trixx let’s stop!“, kommt es von Alya. „Trixx, let’s stop?“, murmelt Gabriel und steht wieder in seiner normalen Gestalt da. „Oh, aber es war so flauschig!“, schmollt Caline. Damit bringt sie alle zum Lachen. „Hier!“, reicht Gabriel das Miraculous an Ladybug. „Danke und schonen sie sich!“, grinst diese nur und schon ist sie weg.
„Tschüss Füchschen!“, grinst Cat und verschwindet. „Mach so weiter und ich Kastrier dich doch noch!“, ruft Gabriel ihm hinterher. „Nicht wenn die Prinzessin sie bittet es nicht zu tun!“, kommt es vom Kater zurück, bevor er verschwunden ist. „Verdammter Streuner!“, brummt Gabriel. „Du solltest etwas netter zu ihm sein!“, grinst Nathalie. „Nein!“, stellt Gabriel nur fest. „Was genau haben wir verpasst?“, möchte Amelie wissen. „Naja, Cat Noir scheint Interesse an Marinette zu haben. Er besucht sie anscheinend auch öfters, zumindest laut den Videos der Überwachungskameras. Gabriel ist damit nicht so zufrieden!“, erklärt Nathalie. „Ich sag doch, der will was von Marinette!“, ereifert sich Alya. „Wer will was von Marinette?“, erklingt da Lukas Stimme. „Cat Noir, er schleicht sich anscheinend sogar ins Agreste Anwesen!“, erklärt Nino. „Der kommt immer nur, wenn er Hunger hat. Vermutlich wird er zuhause nicht richtig gefüttert!“, verschränkt Marinette ihre Arme und grinst Gabriel spielerisch an. „Übrigens die Schwänze sahen echt süss aus!“, fügt sie glucksend an. „Ach wirklich?“, schnaubt er nur. „Du fütterst den Streuner aber nicht oder?“, will Jagged wissen. „Nicht wirklich, er kommt trotzdem immer wieder!“, zuckt Marinette die Schultern. „Warum nennt er dich eigentlich Prinzessin?“, wundert sich Penny. „Keine Ahnung, er hat damals bei der Sache mit Evillustrator damit angefangen. Irgendwie hat er es beibehalten!“, erklärt sie einfach. „Wir sollten wohl alle nach Hause!“, bemerkt Gisèle. „Ja, die Kinder müssen morgen zur Schule!“, nickt Anarka. So verabschieden sich alle und ihre Wege trennen sich. Amelie und Félix begleiten Nathalie, Adrien, Marinette und Gabriel.

Chapter 36: Kapitel 35; Ein Stalker?

Chapter Text

Kapitel 35; Ein Stalker?

„Sind die Verletzungen an deinen Handgelenken eigentlich wirklich so schlimm? Und wenn ja, warum hast du nur Verbände und keine vernünftigen Schienen?“, möchte Amelie während des Laufens wissen. „Das musst du mit Gina diskutieren, nicht mit mir!“, seufzt der Designer. „Darf ich?“, deutet sie auf sein rechtes Handgelenk. So bleibt er stehen und hält es ihr hin. Vorsichtig löst Amelie den Verband. Als sie die Verletzung sieht, zieht sie zischend die Luft ein. „Nur ein Verband reicht dafür nicht aus, eine falsche Bewegung und du wirst die Hand nie wieder richtig benutzen können!“, flüstert Amelie. „Gibt es denn eine bessere Lösung?“, möchte Gabriel leise wissen. „Ja, auf dem Weg zum Anwesen ist diese eine Apotheke, ich hole dir da Spezial-Schienen für deine Handgelenke!“, erklärt sie ihm leise. „Wenn du denkst, dass es besser ist!“, nickt er. So machen sie kurz darauf bei der Apotheke halt und Amelie holt die Schienen. Dann gehen sie zum Anwesen. Dort zeigt Amelie, Nathalie und Marinette wie sie Gabriels Handgelenke abdecken müsse, bevor man ihm die Schienen anziehen kann.
„Ich müsste noch kurz mit dir alleine reden, geht das?“, möchte Amelie von ihrem Schwager wissen. „Natürlich!“, nickt er und verlässt mit ihr das Wohnzimmer. Gemeinsam gehen sie in Gabriels Arbeitszimmer, wo sie sich auf eines der Sofas setzen. „Also was gibt es?“, möchte Gabriel fragend wissen. „Du hast ja mitbekommen, dass Félix ab Montag auch an die Schule von Adrien geht. Ich suche momentan auch eine Wohnung hier in Paris für uns!“, beginnt sie zu erklären. „Aber du liebst London, warum willst du nach Paris ziehen?“, möchte Gabriel wissen. „Da ist dieser Mann, seit einigen Wochen verfolgt er mich ständig. Ich habe Angst vor diesem Mann!“, flüstert Amelie erklärend. „Hast du es bei der Polizei angezeigt?“, möchte Gabriel wissen. „Sie können nichts tun. Er macht mir ja nur Angst!“, erklärt sie. „Er könnte dir hier hin folgen!“, seufzt Gabriel. „Ich weiss, aber ich fühle mich sicherer, wenn ich weiss, dass du in der Nähe bist!“, nickt die Blonde. „Verstehe, weiss Félix davon?“, hackt der Designer nach. „Ja er weiss es!“, nickt Amelie. „Gut, weisst du den Namen dieses Mannes oder hast ein Bild von ihm?“, fragt er weiter. „Nein, ich weiss nicht wie er heisst und sobald ich versuche ihn zu fotografieren verschwindet er!“, schüttelt sie den Kopf. „Mhm“, brummt der Designer. „Aber, er hat mich einmal gerufen, aber mit dem Namen Emilie!“, erklärt sie leise. Gabriel runzelt auf diese Worte die Stirn. „Er hat dich Emilie gerufen? Da bist du dir ganz sicher?“, möchte der Designer wissen. „Ja, da bin ich mir absolut sicher!“, nickt sie. „Es könnte einer ihrer Liebhaber sein!“, nuschelt der Designer. „Einer ihrer Liebhaber? Wie meinst du das?“, keucht Amelie. „Emilie hatte anscheinend mehrere Liebhaber. Ich wusste bis vor kurzem nichts davon. Sie hat Nathalie wohl auch aufgetischt, dass sie und ich eine Offene Beziehung führen würden!“, erklärt er leise. „Was? Das hat Emilie getan!“, schüttelt Amelie den Kopf. „Anscheinend, Nathalie meinte, sie habe in Tibet und auch in Südamerika Liebhaber!“, nickt der Designer. „Wie konnte sie nur?“, nuschelt die Ältere. „Ich weiss es nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen warum!“, seufzt er. „Wie meinst du das?“, möchte Amelie wissen. „Sagen wir so, ich war für sie im Bett wohl nicht befriedigend genug!“, umschreibt er es. „Nicht befriedigend genug? In wie fern?“, hackt seine Schwägerin nach. „In jedem Punkt!“, brummt er nur. „Was? Aber was meinten deine Freundinnen vor Emilie den. Warst du für sie befriedigend genug?“, möchte Amelie wissen. „Sie haben sich jedenfalls nie beschwert oder sind fremdgegangen!“, stellt er nur fest. „Wieder etwas, wo ich meine Schwester nicht verstehen kann. Aber darf ich noch wegen der Fehlgeburt, die sie hatte, nachfragen?“, möchte die Blonde wissen. „Was willst du dazu wissen?“, fragt der Designer nach. „Warum hast du mir nie davon erzählt?“, fängt sie an zu fragen. „Ich weiss es nicht. Vermutlich, weil ich dich damit nicht belasten wollte. Es war ein sehr schwieriges Thema, das ist es für mich heute noch. Emilie und ich haben uns danach Tage lang gestritten. Sie wollte ja anscheinend eigentlich nie Kinder. Adrien hat sie auch nur bekommen, weil ich mich so sehr über ihre Schwangerschaft gefreut habe. In dem Streit damals, da hat sie mir gesagt, dass sie ihn eigentlich erst abtreiben wollte!“, seufzt der Designer. „Was?“, keucht Amelie. „Ich weiss nicht, ich war immer ehrlich bei diesem Thema. Aber sie wollte nie darüber reden!“, erklärt er weiter. „Du hast den Namen Sayuri benutzt, es war also ein Mädchen?“, fragt Amelie nach. „Laut den Ärzten ja. Wie gesagt, nur weil die Ärzte sie nicht entlassen wollten, wenn niemand da ist, der sie nachhause begleitet, habe ich es überhaupt erfahren. Emilie hat sich als der Fötus entfernt wurde auch unterbinden lassen. In dem Streit hat sie mir dann gesagt, dass sie sich sowie so hätte unterbinden lassen. Für sie bedeutete ein Kind nur eine Last und ein Hindernis, nichts anderes. Ich weiss nicht mal, ob sie Adrien wirklich geliebt hat!“, rinnen ihm nun Tränen über die Wangen. „Darf ich dich umarmen?“, möchte die Blonde leise wissen. Gabriel nickt nur leicht. Sofort rutscht Amelie dicht zu ihm und schlingt ihre Arme um ihn. Vorsichtig legt Gabriel seinen rechten Arm auch um sie. „Danke, dass du so ehrlich zu mir bist!“, flüstert Amelie. „Du bist Familie!“, erwidert er nur. „Dann sollten Félix und ich wohl ins Hotel zurück. Du gehörst ins Bett!“, löst Amelie sich von ihm. „Damit hast du recht!“, nickt er einfach nur und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Gemeinsam gehen sie ins Wohnzimmer zurück.

„Félix, was möchte Tante Amelie von Papa? Warum seid ihr überhaupt hier und warum wechselst du auf unsere Schule?“, bombardiert Adrien seinen Cousin mit Fragen, kaum waren Gabriel und Amelie weg. „Mama möchte ihm vermutlich erklären warum wir hier sind. Seit einigen Wochen ist da dieser fremde Mann, der sie verfolgt. Er lässt sie nicht in Ruhe und sie hat unglaubliche Angst!“, erklärt Félix. „War sie damit schon bei der Polizei?“, möchte Nathalie wissen. „Ja, aber ohne ein Bild von ihm, können die nichts machen und er verschwindet, sobald jemand versucht ein Bild von ihm zu machen. Seit wir hier sind, habe ich ihn nicht gesehen. Ich hoffe auch, dass er nicht herkommt!“, nickt der Blonde. „Mhm, kannst du ihn beschreiben? Dann kann ich vielleicht eine Skizze machen. Damit wüssten zumindest wir, was für Personen wir im Auge behalten müssten!“, erklärt Marinette fragend. „Ich kann es versuchen!“, nickt Félix. „Dann hole ich schnell ein Skizzenbuch!“, verschwindet Marinette schnell aus dem Raum. „Ihr könnt immer herkommen, sollte er auftauchen, sagt uns sofort Bescheid!“, verlangt Nathalie. „Nathalie hat recht, sobald ihr ihn bemerkt gebt ihr uns Bescheid!“, nickt Adrien. Da kommt Marinette mit ihrem Skizzenbuch zurück. Schnell schlägt sie eine leere Seite auf. „Also dann erzähl mal, wie der Mann aussieht!“, bittet sie den Engländer. „Also er ist recht gross, aber nicht ganz so gross wie Onkel. Er hat eine Glatze und ganz leicht gebräunte Haut. Enorm buschige Augenbrauen und kleine Augen. Er trägt komische Kleidung. Das Oberteil ist rot mit braunen Unterarmen und Ornamenten. Die Hose ist so Beige-Gelb. Dann trägt er komische Sandalen!“, erklärt Félix. Marinette muss sofort an Su-Han denken und macht eine Skizze von ihm.
„So etwa?“, fragt sie nach zwanzig Minuten. „Ja genau das ist er!“, nickt Félix. „Dann achten wir uns, sollten wir ihn sehen, erfahrt ihr es sofort!“, erklärt Marinette. „Worauf achten wir uns?“, tritt da Gabriel mit Amelie wieder ein. „Félix wir sollten los!“, fügt Amelie an. „Natürlich Mama, wir sehen uns spätestens Montag!“, verabschiedet Félix sich. Gabriel bringt die Beiden zur Tür, bevor er sich zu Nathalie setzt.
„Also worauf achten wir uns?“, will Gabriel wissen. „Auf den Mann, der Tante Amelie anscheinend verfolgt!“, erklärt Adrien. „Wir achten uns nicht auf ihn. Ich frage ihn was das soll!“, brummt Marinette. „Was? Du kennst den Typen?“, will Adrien wissen. „Du auch!“, damit reicht sie ihm das Skizzenbuch. „Das ist Su-Han!“, entkommt es Adrien. „Darf ich sehen?“, bittet Gabriel. Sofort nimmt Marinette das Skizzenbuch wieder und reicht es Gabriel. Dieser blinzelt kurz und mustert die Skizze. Er kannte dieses Gesicht. Er hatte Zeichnungen von diesem Mann bei der alten Baba in Tibet gesehen. „Wer ist dieser Mann?“, fragt er leise nach. Nathalie betrachtet die Skizze mit gerunzelter Stirn. „Er heisst Su-Han und ist ein Mitglied des Ordens der Hüter der Miraculous!“, erklärt Marinette. „Kannst du ihn kontaktieren?“, möchte Gabriel leise wissen. „Ja, ich kann ihn anrufen!“, nickt die Blauäugige. „Mach das bitte und bitte ihn darum her zu kommen!“, bittet Gabriel. „Jetzt?“, möchte Marinette wissen. „Ja jetzt. Amelie hat wirklich panische Angst vor ihm!“, erklärt Gabriel leise. „Natürlich!“, damit zieht Marinette ihr Handy hervor und wählt Su-Hans Nummer ein. „Was?“, erklingt es sofort am anderen Ende der Leitung. „Su-Han hier ist Ladybug, kannst du bitte zum Agreste Anwesen kommen? Es ist wichtig!“, erklärt Marinette dem Mann. „Agreste Anwesen? Ich bin in zehn Minuten da, welches Zimmer?“, möchte er wissen. „Wohnzimmer!“, erklärt Marinette. „Gut“, damit hatte Su-Han aufgelegt. „Er ist in zehn Minuten da!“, erklärt Marinette dem Designer und geht dann zum Fenster um es zu öffnen.

„Was sagen wir Su-Han?“, möchte Adrien wissen. „Erst will ich wissen, warum er Amelie verfolgt!“, seufzt Gabriel. „Denkst du, es hat einen Zusammenhang mit Emilie?“, möchte Nathalie besorgt wissen. „Ich würde es nicht ausschliessen. Amelie meinte, dass er sie Emilie gerufen hat!“, seufzt der Designer. „Mhm, aber Su-Han war die letzten 172 Jahre in diesem Sentimonster Feast gefangen, bevor wir es zerstört haben. Woher sollte er Emilie kennen?“, wundert sich Marinette. „Ich weiss es nicht, aber wir finden es hoffentlich heraus!“, murmelt Gabriel. Nathalie nimmt vorsichtig Gabriels rechte Hand mit ihren Beiden. „Amelie scheint wirklich sehr grosse Angst zu haben und Félix auch!“, murmelt die Jüngere. „Amelie hat panische Angst!“, nickt Gabriel.
„Ich sollte herkommen!“, erklingt es nach einigen Augenblicken vom Fenster. „Su-Han, gut konntest du kommen. Warst du in letzter Zeit in London?“, will Marinette sofort wissen. „Warum fragst du?“, will der Hüter wissen. „Weil meine Schwägerin von einem Mann, dessen Beschreibung sehr genau auf sie zutrifft, seit einigen Wochen ständig verfolgt wird!“, erhebt Gabriel sich und tritt vor den Asiaten. „Ihre Schwägerin?“, hackt Su-Han nach. „Amelie Fathom ehemals Graham de Vanily!“, nickt Gabriel und hält ihm sein Handy mit einem Bild von ihr hin. „Diese Frau heisst Emilie, zumindest nach den Informationen die ich habe!“, seufzt Su-Han. „Nein, das ist Amelie, sie ist Emilies Zwillingsschwester. Emilies Leiche wurde letzte Woche auf dem Eifelturm gefunden!“, verneint der Designer. „Was?“, blinzelt Su-Han. „Warum suchst du nach Emilie Agreste?“, möchte Marinette da von Su-Han wissen. „Eine Hüterin, die damals nicht von dem Sentimonster verschlungen wurde. Sie denkt das es eine Verbindung zwischen dieser Emilie und den Miraculous des Pfauen und Schmetterlings, aber auch des Falken gibt!“, erklärt Su-Han. „Die alte Baba?“, fragt Gabriel leise. „Sie kennen sie? Die Bewohner des Dorfes nennen sie so!“, wundert der Hüter sich. Gabriel kehrt stumm zu seinem Platz auf dem Sofa zurück. „Woher kennen sie sie?“, will Su-Han noch einmal wissen. „Ich war, bevor Adrien geboren wurde, einige Male mit Emilie in Tibet in dem Dorf, in dem die Alte Baba lebt!“, erklärt Gabriel sich. „Sie sind sehr gefasst!“, bemerkt Su-Han. „Emilie wusste um die Miraculous und hat auch nach ihnen gesucht. Nathalie, würdest du das Buch bitte holen?“, bittet Gabriel die Schwarzhaarige. „Natürlich!“, steht sie auf und verschwindet aus dem Raum. Adrien setzt sich links neben seinen Vater. Marinette setzt sich mit Su-Han auf das gegenüberliegende Sofa.
„Su-Han, du weisst, dass Hawk Moth und Mayura nun auf unserer Seite stehen und mit uns Kämpfen?“, möchte Marinette wissen. „Ich habe etwas in der Art mitbekommen. Du vertraust ihnen? Du bist die Hüterin der Schatulle!“, seufzt der Mönch. „Ich vertraue ihnen. Hawk Moth hat mir erklärt warum er all das getan hat. Ich kann ihn und seine Beweggründe verstehen!“, erklärt Marinette. „Ich höre!“, stellt Su-Han fest. „Hawk Moth und seine Frau fanden die Miraculous des Pfauen und des Schmetterlings und benutzten sie eigentlich für gutes. Doch dann wurde seine Frau krank. Sie hörten auf die Miraculous zu nutzen, aber er bemerkte, dass ihre Krankheit durch eine Beschädigung des Pfauen Miraculous verursacht wurde. Er wollte nie jemanden wirklich verletzen. Er wollte nur den Hüter Meister Fu auf sich aufmerksam machen. Doch Fu suchte ihn nicht auf, sondern gab Cat Noir und mir unsere Miraculous. Hawk Moth wollte nur seine Frau retten. Er hätte den Kampf aufgegeben und wäre verschwunden, hätte nicht Mayura das Pfauen-Miraculous benutzt. Sie ist nun auch Krank. Ich bin dabei ein Heilmittel für sie herzustellen. Für Hawk Moths Frau kommt jede Hilfe zu spät. Sie lag fast zwei Jahre in einem magischen Koma und nun ist sie endgültig tot!“, erzählt Marinette leise und in Kurzform was die Hintergründe sind. Da kommt Nathalie mit dem Buch zurück, reicht es Su-Han und setzt sich wieder zu Gabriel.
„Das Grimoire, Fu sollte es und die Schatulle damals in Sicherheit bringen!“, seufzt der Mönch. „Emilie fand es in den Bergen, nahe des damals noch zerstörten Tempels. Mittlerweile ist er ja wieder intakt!“, erklärt Gabriel. „Wann?“, will Su-Han wissen. „Ich weiss nicht wann, sie fand das Buch, bevor ich sie kennen lernte!“, erklärt Gabriel leise. „Mhm, also lag Baba mit ihrer Vermutung richtig. Was wissen sie noch?“, will der Mönch hören. „Ich war neunzehn, als ich Emilie das erste Mal nach Tibet begleitete. Ich wäre lieber in dem Dorf geblieben, aber sie zerrte mich mit sich auf diese Schatzjagt, wie sie es nannte. Nach einer Diskussion entfernte ich mich von ihr und den Sherpas, die uns begleitet hatten. Ich bemerkte ein Glimmen im Schnee und fand zwei Schmuckstücke. Die Miraculous des Pfauen und des Schmetterlings!“, seufzt Gabriel. „Sie sind Hawk Moth?“, will Su-Han wissen. Gabriel nickt nur. „War das Pfauen Miraculous da schon beschädigt?“, hackt er nach. „Nein, aber ich weiss auch nicht wann es beschädigt wurde. Erst als sie krank wurde, bemerkte ich die Beschädigung. Nach dem ich die Miraculous gefunden hatte, da zerrte sie mich auch nicht mehr mit sich auf diese Schatzjagten. Ich blieb im Dorf und lernte viel von der alten Baba!“, erklärt der Designer. „Das Falken-Miraculous?“, will Su-Han wissen. „Darüber weiss ich nichts!“, erwidert der Grauäugige. Su-Han blickt auf das Buch in seinen Händen.
„Könnte es einen Zusammenhang geben, zwischen den Angriffen dieser Wesen und dem Miraculous?“, möchte Marinette wissen. „Es ist sehr Wahrscheinlich!“, seufzt Su-Han. „Dann wird es vermutlich im Besitz der Frau sein, die hier eingebrochen ist und Emilie endgültig getötet hat!“, bemerkt Gabriel. „Denkst du das wirklich?“, fragt Nathalie nach. „Diese Frau, mit der Emilie sich damals jeden Abend in Tibet getroffen hat, ich bin mir sehr sicher, dass sie etwas damit zu tun hat!“, erklärt Gabriel. „Rin Hiratake, Baba hat mir von ihr erzählt. Sie verschwand vor einem halben Jahr. Laut Baba haben Rin und Emilie irgendetwas geplant, aber sie weiss nicht was!“, seufzt Su-Han. „Was können wir tun? Wir haben nur die Wesen gesehen und bekämpft. Ich konnte nie jemanden entdecken, der die Wesen gelenkt hätte. Nathalie wurde von der Frau niedergeschlagen, konnte sie aber nicht sehen!“, murmelt Marinette leise. „Wir müssen warten, bis sie sich uns zeigt!“, brummt Su-Han. „Aber es sind schon Menschen gestorben!“, entkommt es Marinette. „Ich weiss, dieses Bäcker Paar. Ich habe davon gelesen, aber ich kann es mir nicht erklären. Wenn sie durch die Sphinx getötet wurden, hätte Ladybugs Glücksbringer sie zurückbringen müssen!“, erklärt Su-Han. „Wenn der Kataklysmus dafür verantwortlich war?“, will Adrien wissen. „Ich habe die Leichen nicht gesehen, sonst könnte ich es vielleicht beantworten!“, schüttelt Su-Han den Kopf. „Adrien es lag sicher nicht am Kataklysmus!“, seufzt Marinette. „Woher willst du das wissen?“, schnauzt er sie an. „Adrien beruhig dich bitte!“, bittet Gabriel und wendet sich seinem Sohn zu. Behutsam legt er seine rechte Hand an den Oberarm des Jüngeren. Sofort rutscht Adrien dichter an seinen Vater.
„Wisst ihr wie die Leichen aussahen? Wenn sie durch den Kataklysmus gestorben sind, müssten sie an der Berührungsstelle schwarze Haut gehabt haben!“, seufzt Su-Han. „Zudem währen sie nur langsam und Qualvoll über Tage, gar Wochen hinweg gestorben!“, erklärt der Mönch weiter. „Schwarze Haut habe ich keine gesehen. Sabine und Roland hatten beide eine Kopfverletzung. Tom sah schlimmer aus!“, kommt es leise von Gabriel. „Was heisst schlimmer?“, will der Asiate wissen. Kurz blickt Gabriel zu Marinette und sieht sie leicht nicken. „Er wurde entzweigerissen. Sein Unterkörper wurde vom Oberkörper gerissen!“, erklärt Gabriel leise. „Dann kann es nicht durch den Kataklysmus passiert sein. Aber es hatte vermutlich auch nur indirekt mit der Sphinx zutun. Sonst hätte der Glücksbringer sie zurückgebracht!“, erklärt Su-Han.
„Es ist spät, wir sollten zu einem anderen Zeitpunkt versuchen eine Lösung zu finden!“, bemerkt Su-Han. „Das heisst sie lassen Amelie nun in Ruhe?“, möchte Gabriel leise wissen. „Natürlich, der Irrtum tut mir furchtbar leid!“, erklärt Su-Han nickend. „Was sagen wir Tante Amelie?“, möchte Adrien da wissen. „Das der Mann nach Emilie gesucht hat und sie mit ihr verwechselt hat und seinen Irrtum bedauert!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Vielen Dank, wie kann ich mit ihnen Kontakt aufnehmen?“, möchte Su-Han wissen. „Marinette kann ihnen unsere Nummern schicken!“, lächelt Nathalie. „Gut, dann werden wir uns wiedersehen!“, damit verschwindet er wie er gekommen ist. Marinette steht auf und schliesst das Fenster, bevor sie sich neben Adrien setzt.
„Es ist spät, ihr solltet ins Bett, sonst seid ihr Morgen nicht fit!“, bittet Nathalie. Adrien schlingt nur seine Arme um sich selber. „Adrien, kannst du bitte aufhören dir die Schuld zu geben? Was passiert ist, ist nicht deine Schuld. Su-Han hat es doch gerade bestätigt!“, bittet Marinette den Blonden. „Sie hat recht, es war nicht deine Schuld!“, seufzt Gabriel. „Aber ich bin in das Gebäude gekracht!“, flüstert der Grünäugige. „Trotzdem war es nicht deine Schuld!“, versichert Gabriel seinem Sohn. Genau sieht er die Sorge in Marinettes Augen. „Geht euch umziehen, ihr solltet heute Nacht nicht allein sein!“, bittet er die Beiden. Sofort nimmt Marinette Adriens Hand und zieht ihn mit nach oben. „Dann sollten wir uns auch Umziehen gehen!“, erhebt auch Nathalie sich. Schnell verräumt sie das Grimoire wieder. Gemeinsam gehen sie zu Gabriels Schlafzimmer. Schnell hilft sie ihm sich umzuziehen, bevor sie in ihr Zimmer geht um sich umzuziehen.
„Adrien geht es überhaupt nicht gut!“, fliegt Plagg nach einigen Minuten in Gabriels Schlafzimmer. „Das heisst?“, möchte der Designer besorgt wissen. „Er weint und reagiert nicht auf mich oder Tikki!“, erklärt Plagg. Nooroo fliegt sofort zu dem schwarzen Kwami und nimmt es in den Arm, als Nathalie wieder in das Zimmer tritt. „Sind Adrien und Marinette noch nicht hergekommen?“, möchte sie wissen. „Es scheint für Adrien gerade zu viel zu sein!“, tritt Gabriel zu ihr. „Dann sollten wir zu ihm!“, nickt Nathalie und sie verlassen das Zimmer.

„Es tut mir so leid!“, murmelt Adrien, als sie die Treppe hoch gehen. „Adrien du bist nicht schuld. Geh dich umziehen und dann gehen wir zu deinem Vater. Er hat recht, dass wir heute Nacht nicht alleine sein sollten. Ich gehe mich auch Umziehen und sehe kurz nach dem Heilmittel!“, schiebt sie ihn in sein Zimmer. Kaum war die Tür hinter ihm zu, beginnen die Tränen über seine Wange zu laufen und er torkelt zu seinem Bett, auf dem er sich zusammen kugelt. „Hey Kitten, alles ist doch gut. Es war nicht deine Schuld. Du konntest nichts dafür!“, versucht Plagg ihn zu beruhigen. „Marinette hasst mich, mein Vater hasst mich. Niemand braucht mich. Ich bin nur eine Enttäuschung!“, murmelt Adrien immer und immer wieder. „Nein Adrien so darfst du nicht denken!“, versucht Tikki ihn zu beruhigen. Doch reagiert der Blonde Junge nicht und wiederholt seine Worte wieder. „Tikki hohl Marinette ich hole seinen Vater!“, weisst Plagg an.
Marinette beeilt sich in ihr Zimmer zu gehen um sich selber umzuziehen und das Heilmittel kurz zu überprüfen. Schnell schneidet sie die nächsten Zutaten und gibt sie in das Heilmittel. Als sie fertig ist, schwebt Tikki plötzlich vor ihr. „Adrien geht es gerade gar nicht gut. Plagg sagt seinem Vater Bescheid!“, brummt der Kwami. „Was heisst ihm geht es nicht gut?“, möchte Marinette wissen. „Er denkt das du und auch sein Vater ihn hasst und er unerwünscht ist!“, ist alles was Tikki sagt, bevor sie aus dem Raum fliegt. „Was?“, murmelt Marinette und sackt zu Boden. Es war ihre Schuld, dass es Adrien schlecht ging. Alles war nur ihre Schuld. Wie erstarrt kniet sie einfach zitternd auf dem Boden. „Ich zerrstöre immer alles!“, nuschelt sie und kommt irgendwie auf die Beine. Langsam geht sie zum Bad und sackt in diesem wieder in sich zusammen. Immer noch hielt sie das kleine Messer in der Hand, mit dem sie die Zutaten für das Heilmittel geschnitten hatte. Wie Hypnotisiert starrt sie nur reglos auf die kleine, feine Klinge. Wie es sich wohl anfühlen würde, würde die Klinge über ihre Haut gleiten und sie aufschneiden? Würde es weh tun oder würde sie es gar nicht wirklich bemerken? Würde es stark bluten? Wie würde das Blut wohl von der Klinge tropfen? Kreisen die Gedanken in ihrem Kopf. Sie hatte Angst. Angst was passieren würde, würde sie noch länger alleine sein. „Plagg“, nuschelt sie irgendwann panisch.

„Adrien?“, betreten Gabriel und Nathalie das Zimmer des Jugendlichen. Gabriel eilt sofort zu seinem Sohn. Ohne zögern löst er die Fixierung seines Armes, um den Jüngeren einfach an sich zu ziehen. Tikki sass neben dem Jungen auf dem Kopfkissen. „Wo ist Marinette?“, will Plagg wissen. Gabriel drückt seinen Sohn einfach dicht an seine Brust und blickt fragend zu dem roten Kwami. „Ich weiss es nicht. Ich habe ihr gesagt, dass es Adrien schlecht geht und bin wieder hergekommen. Sie war noch mit dem Heilmittel beschäftigt!“, brummt Tikki. „Marinette hasst mich, mein Vater hasst mich. Niemand braucht mich. Ich bin nur eine Enttäuschung!“, vernehmen Gabriel und Nathalie plötzlich das Murmeln des Vierzehnjährigen. „Adrien siehe mich bitte an!“, bittet Gabriel. Nathalie krabbelt auf das Bett um sich neben Gabriel zu setzen und dem Blonden sanft über den Schopf zu streichen. Nur zögernd blickt Adrien zu seinem Vater auf. „Du bist keine Enttäuschung, du bist mein ganzer Stolz und ich liebe dich über alles. Und natürlich brauchen wir dich, du bist doch Cat Noir und vor allem bist du mein Sohn. Würde dir etwas passieren, ich wüsste nicht wie ich weiter machen sollte. Marinette hasst dich auch nicht. Du bist ihr wichtig, du bist gerade nur zu blind es zu sehen. Wir brauchen dich und wir lieben dich!“, flüstert Gabriel unter Tränen. „Dein Vater hat recht Adrien. Wir lieben dich über alles!“, streicht Nathalie ihm sanft durchs Haar. „Wirklich!“, haucht der Junge. „Aber natürlich!“, haucht Gabriel. Sofort schlingt Adrien seine Arme um den Hals seines Vaters. So halten sie sich eine Weile einfach gegenseitig fest und Nathalie streicht beiden über den Rücken.
„Wo ist Marinette?“, nuschelt Adrien in die Halsbeuge seines Vaters. „Vermutlich arbeitet sie noch am Heilmittel!“, knurrt Tikki. Adrien löst sich von seinem Vater, um zu Tikki zu sehen. Plagg und Nooroo sitzen neben dem roten Kwami. Auch Gabriel und Nathalie blicken zu den Kwamis, als plötzlich Plaggs Kopf herum schnellt. „Prinzessin!“, entkommt es dem Kwami bevor er in die Richtung von Marinettes Zimmer verschwindet. Das lässt Gabriel auf die Füsse springen und zum Zimmer des Mädchens rennen. „Marinette?“, ruft er einfach als er in das Zimmer stürmt. Nathalie und Adrien nur knapp hinter ihm. Da erklingt ein Klirren aus dem Bad. Als Gabriel dieses erreicht, sieht er die Blauhaarige zusammengekauert auf dem Boden. Plagg neben ihr auf einer Klinge sitzend. „Marinette?“, spricht er sie sanft an und kniet sich neben sie. „Bist du verletzt?“, möchte er vorsichtig wissen. Erleichtert nimmt er ihr Kopfschütteln wahr. „Wolltest du dich verletzen?“, möchte er wissen und greift vorsichtig nach ihren Händen. Als er Adriens Keuchen hört, blickt er kurz über die Schulter zu ihm und sieht wie Nathalie ihn fest an sich drückt. In den Augen seiner Liebsten sieht er den Schimmer von Tränen. „Nein“, es ist kaum ein Hauch, der ihn wieder zu Marinette blicke lässt. „Warum liegt dann eine Klinge neben dir auf dem Boden?“, fragt er sanft nach. Doch antwortet sie nicht. „Als ich reinkam, hielt sie die Klinge in der Hand und hat sie angestarrt. Ich habe sie ihr aus der Hand gerissen, weil ich dachte, sie will sich verletzen!“, erklärt Plagg leise. „Marinette, sagst du mir was du mit der Klinge wolltest?“, bittet Gabriel. „Ich weiss es nicht!“, flüstert Marinette zitternd. „Komm her!“, bittet Gabriel. Zögernd ändert die Blauhaarige ihre Position. Als sie Gabriels Gesicht sieht, kann sie sich nicht mehr zurückhalten und stürzt sich einfach in seine Arme. Schluchzend klammert sie sich an ihn. Sanft schliesst der Designer seine Arme um das Mädchen. „Was machst du für Sachen!“, murmelt er in ihr Haar. „Ich wollte nicht… ich hab mich nur gefragt…“, schluchzt sie auf. „Schsch alles gut, wir sind da!“, beruhigt er sie sanft. „Marinette was wolltest du mit dem Messer?“, will da Adrien leise wissen. Vorsichtig löst er sich von Nathalie und tritt zu seinem Vater und Marinette. Vorsichtig kniet er sich dazu und beginnt über Marinettes rechten Oberarm zu streichen. „Ich weiss es nicht. Da war Tikki und ich war mir nicht mal bewusst… bewusst, dass ich das Messer noch in der Hand hatte!“, murmelt sie leise. „Warum hattest du es überhaupt hier in deinem Zimmer?“, will Adrien wissen. „Wegen dem Heilmittel!“, erklärt sie knapp. Plagg schmiegt sich sanft in Marinettes Halsbeuge. „Kind, du hast mir echt einen Schreck eingejagt. Mach sowas bitte nie nie nie wieder!“, brummt der Kwami. Nooroo lässt sich sanft auf Gabriels Schulter sinken. Tikki bleibt bei Nathalie. So hatte sie Marinette noch nie gesehen. Nicht mal die Nächte im Krankenhaus. „Tikki, warum hast du sie allein gelassen?“, möchte Nooroo wissen. „Ich bin nicht ihr Babysitter. Zudem nahm ich an, sie würde sofort zu Adrien kommen und nicht so eine Scheisse abziehen!“, faucht der rote Kwami. Sie liebte Marinette, aber Marinette grenzte sich gerade so sehr von ihr ab. Gabriel spürt sofort wie Marinette sich versteift. „Tikki, es reicht!“, bittet er den Kwami. „Setzen wir uns zusammen hin und du sagst uns was los ist?“, fragt der Grauäugige sie vorsichtig. „Versuchen!“, ist alles was er von ihren Worten verstehen kann. „Okay!“, nickt Gabriel. Mit Adrien zusammen zieht er die Jüngere auf die Beine und schiebt sie dann in die Arme seines Sohnes. Sofort klammert sie sich an ihm fest. „Hey, ist gut, wir sind da!“, blinzelt der überfordert. „Na kommt!“, tritt Nathalie von der Tür zurück. Adrien schiebt Marinette zu ihrem Bett. Gabriel tritt zu Nathalie und verzieht das Gesicht vor Schmerz. Vorsichtig fixiert sie seinen linken Arm wieder mit der Orthese. „Danke mon Bijou!“, küsst er sie sanft und sie gehen auch zum Bett. Adrien sass mit Marinette im Arm an das Kopfende gelehnt da. Gabriel setzt sich links neben seinen Sohn, um seinen rechten Arm dann um beide zu legen. Nathalie setzt sich rechts von Marinette dazu und ergreift deren Hände sanft. Plagg und Nooroo kuscheln sich in Marinettes Schoss, während Tikki sich auf Adriens Schopf setzt.

„Sagst du uns was los war?“, bittet Nathalie nach einigen Momenten der Stille. Marinette zuckt nur die Schultern. „Muss ich damit rechnen, dass du dich selber verletzen wirst?“, möchte Gabriel vorsichtig wissen. „Ich wollte nicht,… ich habe mich nur… nur gefragt wie es sich… wie es sich anfühlt. Diese Gedanken haben mir Angst gemacht!“, nuschelt Marinette kaum hörbar. „Darum hast du nach mir gerufen?“, stellt Plagg fragend fest. Sie kann nur nicken. „War das, das erste Mal?“, hackt Gabriel nach. „Ja“, haucht die Blauäugige. Erleichtert lässt Gabriel seinen Kopf gegen das Kopfende sacken. „Aber warum?“, will Adrien wissen. „Ich weiss nicht!“, nuschelt sie wieder. „Marinette, vielleicht wäre es gut, wenn du zu einem Therapeuten gehen würdest!“, bemerkt Nathalie. „Nein!“, kommt es schon fast panisch von Marinette. „Das ist okay, wenn du nicht möchtest, zwingen wir dich auch nicht. Es war nur ein Vorschlag von Nathalie!“, kommt es ruhig und sanft von Gabriel. „Es tut mir leid!“, nuschelt Marinette und Tränen laufen wieder über ihre Wangen. „Ach süsse!“, seufzt Nathalie und streicht über ihren Unterarm. „Ich bin nur eine Last!“, entkommt es heisser den blassen Lippen. „Wie kannst du so etwas sagen?“, schnappt Adrien. Seufzend drückt Gabriel seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Du bist keine Last, kleiner Schmetterling!“, seufzt der Designer. „Doch das bin ich!“, bleibt sie stur. „Marinette du bist keine Last. Du bist uns wichtig!“, schüttelt Gabriel den Kopf. Das bringt Marinette dazu wieder zu schluchzen. Vorsichtig streicht Gabriel ihr über den Schopf. „Wir sollten ins Bett. Ihr müsst morgen zur Schule!“, stellt Nathalie fest. Marinette nickt nur und drückt sich von Adrien weg. „Kommt!“, steht Gabriel langsam auf. Adrien und Nathalie zeihen Marinette vom Bett und schieben sie zu Gabriels Schlafzimmer. Gabriels Blick landet auf den Kwamis. „Könnt ihr das im Auge behalten? Es war zwar vermutlich nur eine Affekthandlung, aber es schadet nicht, es einige Zeit zu beobachten!“, bittet er. Sofort nicken Tikki, Plagg und Nooroo. So folgt Gabriel den Anderen zu seinem Schlafzimmer. Adrien hält Marinette fest im Arm, Nathalie liegt auf der anderen Seite des Mädchens und streicht ihr immer wieder über den Schopf. Gabriel legt seine Brille auf den Nachttisch, löscht das Licht und legt sich neben seinen Sohn. Kurz darauf sind die beiden Jugendlichen schon eingeschlafen.
„Gabriel, bist du noch wach?“, möchte Nathalie leise wissen. „Ja“, bestätigt er. „Denkst du, wir müssen uns sorgen machen?“, fragt sie unsicher. „Ich denke nicht. Hätte sie sich wirklich verletzen wollen, hätte sie es getan. Trotzdem mache ich mir um beide Sorgen!“, seufzt er. „Ich auch, was machen wir?“, will sie wissen. „Einfach für sie da sein. Wenn wir morgen die Stoffe kaufen gehen, rede ich mit ihr noch mal darüber. Mit Adrien rede ich dann am Abend noch mal allein!“, erklärt er sanft. „Okay, schlaf schön!“, flüstert Nathalie. „Gute Nacht mon Bijou!“, erwiderte er und Minuten später schlafen auch die beiden.

Chapter 37: Kapitel 36; Ein Morgen mit Herausforderungen

Summary:

Was Zeitungen nicht so alles erzählen.

Chapter Text

Kapitel 36; Ein Morgen mit Herausforderungen

Das rascheln von Stoff lässt Gabriel wach werden. Sofort sucht er nach der Quelle der Geräusche und sieht Marinette, die versucht aufzustehen. „Wie spät ist es?“, bringt er leise hervor. „Kurz vor vier!“, nuschelt Marinette und hält in der Bewegung inne. Sie hatte ihn nicht wecken wollen. „Du kannst nicht mehr schlafen?“, will er wissen. „Ich weiss nicht!“, nuschelt sie nur. Gabriel wusste, er würde eh nicht mehr einschlafen können, zu deutlich spürte er das Pochen in seiner Schulter. „Dann sollten wir wohl in die Küche, damit wir die beiden nicht wecken!“, schafft er es sich aufzusetzen. Schnell schiebt er sich seine Brille auf die Nase. „Ich wollte sie nicht wecken, es tut mir so leid!“, nuschelt Marinette und wieder rinnen Tränen über ihre Wangen. „Komm!“, hält er ihr seine Hand hin um ihr aus dem Bett zu helfen. Gemeinsam gehen sie zur Küche und Marinette macht sofort Kaffee. Mit den beiden Tassen setzt sie sich neben den Designer an die Kücheninsel.
„Ich wollte sie wirklich nicht wecken!“, nuschelt sie nach einigen Momenten. Seufzend legt Gabriel seinen rechten Arm um sie. „Marinette, dafür musst du dich nicht entschuldigen. Im Gegensatz zu Adrien und Nathalie habe ich einfach einen leichten Schlaf. Da kannst du nichts für!“, erklärt er ihr leise. Marinette starrt einfach schweigend in ihren Kaffee. Ihre Gedanken kreisen um das, was am Vorabend passiert war. Darum wie viel Angst ihr ihre eigenen Gedanken gemacht hatten. „Möchtest du mir sagen, was dich beschäftigt und nicht schlafen lässt?“, möchte Gabriel leise wissen. „Ich weiss nicht. Ich wollte mich wirklich nicht verletzen!“, flüstert sie. „Es ist okay, du hast dich nicht selbst verletzt, das ist das Einzige was gerade wichtig ist!“, lächelt er sie sanft an. „Aber diese Gedanken, die ich hatte. Sie machen mir Angst!“, bringt sie unter Tränen hervor. „Erzählst du mir von den Gedanken und wie es überhaupt dazu kam?“, möchte der Grauäugige wissen. „Ich wollte noch die nächsten Schritte am Heilmittel machen, als plötzlich Tikki da war. Sie hat irgendwas gesagt. Ich weiss nicht mal mehr was!“, fängt Marinette nuschelnd an zu erzählen. Gabriel wartet einfach und hört ihr zu. „Plötzlich war ich im Bad auf dem Boden und da habe ich das Messer bemerkt. Ich konnte nicht aufhören es anzustarren!“, bringt sie leise hervor. „Dann waren da diese Gedanken!“, nach diesen Worten entkommt ihr ein Schluchzen. „Was für Gedanken?“, fragt er sanft nach. „Wie es sich anfühlen würde, wenn ich die Klinge über meinen Arm ziehe. Wie stark es bluten würde und wie es aussehen würde, wenn das Blut von der Klinge tropft!“, gibt sie zu. „Was hast du bei diesen Gedanken empfunden?“, fragt er vorsichtig nach. „Angst, sie haben mir panische Angst gemacht. Ich weiss nicht woher diese Gedanken kamen. Sie waren einfach aus dem Nichts da!“, wispert Marinette. „Hattest du davor schon mal Gedanken in der Art?“, möchte er wissen. „Nein!“, schüttelt die Blauäugige ihren Kopf. „Versprichst du mir etwas?“, bittet Gabriel. „Was soll ich ihnen versprechen?“, fragt Marinette überrascht. „Das du, wenn du noch mal solche Gedanken hast, damit zu Nathalie oder mir kommst und darüber redest. Das du egal wie stark der Drang danach dich zu verletzen auch ist, du zuerst zu einem von uns kommst!“, erklärt er ihr sanft. „Natürlich, versprochen!“, drückt sie sich enger an den Designer. „Danke!“, drückt Gabriel ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du weiss, egal was ist, du kannst damit immer zu uns kommen?“, hackt er noch nach. „Ja und dafür bin ich euch auch unendlich dankbar!“, haucht sie unter Tränen. Sanft streicht er über ihren Oberarm. Nach einigen Minuten drückt Marinette sich von dem Designer weg und nimmt einen Schluck Kaffee. Vorsichtig löst er seinen Griff um sie, um selber nach seiner Tasse greifen zu können und einen Schluck zu Trinken.
„Ich fang dann wohl mal an das Frühstück vorzubereiten!“, murmelt Marinette, als sie ihren Kaffee leer hat. „Ich würde dir ja meine Hilfe anbieten, aber momentan bin ich ziemlich nutzlos!“, seufzt der Grauäugige missmutig. Sofort schlingt Marinette ihre Arme um ihn. „Das sind sie nicht!“, nuschelt sie an seiner Brust. Sanft drückt er sie an sich. „Gestern hätten wir es ohne ihre Hilfe nicht geschafft!“, fügt sie an. „Marinette, ich hab dir doch gesagt, dass du mich duzen kannst!“, seufzt er. „Entschuldige, ich muss mich da erst dran gewöhnen!“, murmelt sie entschuldigend. „Es ist okay!“, nickt er nur. Marinette blickt kurz auf die Uhr hinter ihnen an der Wand. „Vielleicht sollten wir Nathalie und Adrien wecken, es ist gleich halb Sechs!“, murmelt Marinette. „Das kann ich machen, kümmere du dich um das Frühstück und geh dich dann selber fertig machen, dann wecke ich die beiden!“, lächelt er sie an und verschwindet aus der Küche.

Im Schlafzimmer kann Gabriel nicht anders als zu lächeln. Adrien und Nathalie hatten sich eng aneinandergeschmiegt. „Na ihr zwei Schlafmützen, wird langsam Zeit das ihr aufsteht!“, schmunzelt er. „Mhm, Gabriel? Wie lange bist du schon wieder wach. Wo ist Marinette?“, blinzelt Nathalie und dreht sich auf den Rücken. Auch Adrien schlägt Müde die Augen auf. „Marinette macht Frühstück und wir sind seit knappe zwei Stunden wach!“, lächelt der Designer. „Ihr beiden seid unmöglich. Auf Dauer wird es eurer Gesundheit schaden, wenn ihr nur so wenig schlaft!“, murmelt Nathalie. „Entschuldige!“, blickt Gabriel auf den Boden. „Du weisst, ich meine es nicht böse oder? Ich mache mir Sorgen um euch zwei Sturköpfe!“, setzt die Schwarzhaarige sich langsam auf. „Papa, Nathalie hat recht!“, stimmt Adrien zu und krabbelt zu seinem Vater um ihn zu umarmen. Vorsichtig legt Gabriel seinen rechten Arm um seinen Sohn. „Ich habe dich lieb Adrien. Bitte vergiss das nie!“, murmelt der Designer in das Haar seines Sohnes. „Ich habe dich auch leib Papa!“, murmelt Adrien zurück. „Na los, geh dich fertig machen!“, bittet Nathalie den Blonden. „Mach ich Nathalie, dich habe ich auch lieb!“, damit umarmt er sie auch, bevor er verschwindet. „Dann, du möchtest dich sicher auch fertig machen!“, lächelt Nathalie sanft. „Ja, aber zuerst möchte ich das!“, damit lehnt er sich zu ihr und legt seine Lippen sanft auf ihre. Gerne erwidert Nathalie den Kuss. „Also so hättest du mich auch gerne wecken dürfen!“, grinst sie ihn an, als er den Kuss löst. „Wenn Adrien neben dir im Bett liegt? Ich glaube, das hätte ihn ziemlich verstört!“, seufzt Gabriel und richtet sich wieder auf. „Denkst du? Ich warte eigentlich nur darauf ihn und Marinette beim Knutschen zu erwischen!“, lacht sie und ihr Blick fällt auf die drei Kwamis neben ihr. „Da können wir noch ewig warten!“, brummt Tikki. „Da wäre ich mir nicht sicher, aber Momentan rechne ich auch nicht damit!“, schnurrt Plagg. „Verschwindet schon in die Küche, Marinette hat euch sicher schon etwas zu Essen hingestellt!“, scheucht Gabriel die Kwamis auf. Schnell verschwinden diese.
„Gibt es einen Grund, dass du die drei verscheucht hast?“, möchte Nathalie wissen. Gabriel rutscht einfach dichter zu ihr und küsst sie wieder. „So schön es auch ist, Adrien und Marinette bei uns zu haben, schlafe ich doch viel besser, wenn ich dich in meinen Armen halten kann!“, murmelt er an ihren Lippen. „Ich liebe dich!“, lächelt Nathalie und streichelt sanft seine Wange. Geniessend lehnt er sich in die zarte Berührung. „Na los, wir müssen uns fertigmachen!“, küsst sie ihn noch einmal, bevor sie die Beine aus dem Bett schwingt. Gabriel steht auf und sammelt frische Kleider aus seinem Schrank. „Ich werde deine Hilfe beim Duschen brauchen!“, nuschelt er dann leise. „Dann ab ins Bad mit dir!“, lächelt sie ihn sanft an. Als Gabriel geduscht und angezogen ist, drückt Nathalie ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor sie zu ihrem Zimmer verschwindet um sich selber fertig zu machen. Gabriel putz noch seine Zähne, packt sein Portemonnaie, seine Schlüssel, drei Taschentücher und sein Handy ein, bevor er sich auf den Weg zur Küche macht. Das Schmetterlings-Miraculous und seine Krawatte hatte Nathalie ihm schon angesteckt und gerichtet. Als er die Küche betritt, ist diese bis auf die drei Kwamis leer. So macht er schon mal für alle Kaffee.

Nach dem sie sich fertig gemacht hat, verlässt Nathalie ihr Zimmer und sieht wie Marinette gerade in ihrem verschwindet. So geht die Schwarzhaarige zum Zimmer der Jüngeren. Sanft Klopft sie an die Tür. „Ja“, erklingt sofort Marinettes Stimme. Nathalie öffnet die Tür und tritt schnell ein, um die Tür hinter sich wieder zu schliessen. „Guten Morgen Nathalie!“, begrüsst Marinette die Ältere, als sie eintritt. „Wie geht es deinem Fussgelenk und dem Knie?“, möchte Nathalie direkt wissen. „Es geht!“, murmelt Marinette. „Deine Rippen? Und die Nähte?“, hackt Nathalie nach. Marinette nimmt sich frische Kleidung aus dem Schrank und seufzt. „Nathalie mir geht es gut, sonst hätte ich es euch gesagt!“, blickt sie zu der Älteren. „Darf ich es mir trotzdem zur Sicherheit ansehen? Es reicht mir, dass Gabriels Schulterverletzung sich entzündet hat!“, bittet die Schwarzhaarige. „Natürlich, das verstehe ich!“, lächelt Marinette. So überprüft Nathalie die Nähte von Marinette und auch das Knie und Fussgelenk. „Das Knie solltest du mit einem Verband stützen, es wirkt sehr Instabil!“, murmelt die Brillenträgerin. „Dann dusche ich schnell, wenn du mir dann mit dem Verband helfen würdest?“, murmelt Marinette. „Natürlich, ich warte einfach hier!“, nickt sie und streicht Marinette einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Schnell verschwindet die Blauhaarige in ihrem Bad.
Mit noch feuchten Haaren und bis auf ihre Hosen angezogen, tritt Marinette wenige Minuten später wieder zu Nathalie. Sanft legt Nathalie ihr einen Stützverband am Knie an. „Danke“, bedankt die Jüngere sich und schlüpft in ihre Hosen. Dann sammelt sie schnell ihre Schulsachen zusammen und geht gemeinsam mit Nathalie zur Küche.

„Morgen Papa, wo sind Marinette und Nathalie?“, tritt Adrien in die Küche. „Marinette wir sich wohl gerade selber fertig machen und Nathalie ist vermutlich bei ihr. Sie wird sich vermutlich nochmal die Verletzungen ansehen wollen!“, murmelt Gabriel und reicht seinem Sohn einen Kaffee. „Danke Papa, du wirst recht haben!“, nickt Adrien. Seufzend legt Gabriel seinen Arm um den Jüngeren und zieht ihn sanft gegen sich. „Alles okay bei dir?“, möchte der Grauäugige wissen. „Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Es ist momentan einfach so extrem viel. Erst das mit deinem Onkel, dann dass du Hawk Moth bist, was mit Maman passiert ist. Marinette gestern so zu sehen, das hat mir echt Angst gemacht!“, nuschelt der Grünäugige und drückt sich enger an seinen Vater. „Ich weiss, darum mache ich mir ja sorgen um euch!“, murmelt Gabriel in das Haar seines Sohnes. „Wir schaffen das alles irgendwie!“, versichert Adrien. „Ich hoffe es!“, bestätigt der Designer schlicht. „Heute gehst du mit Marinette die Stoffe kaufen?“, möchte Adrien nach einem grossen Schluck Kaffee wissen. „Das war der Plan, ich hoffe er geht auch so auf!“, nickt der Designer. „Nathalie kommt heute mit zum Shooting von Juleka und mir?“, fragt der Grünäugige weiter. „Ja, aber warum fragst du?“, möchte Gabriel wissen. „Naja, gestern war Lila in der Nähe. Penny hat sie zwar von uns ferngehalten, aber ich mache mir Sorgen, dass Lila irgendwas plant!“, gibt Adrien zu. „Ich rede nachher mit Nathalie darüber. Sobald Lila wieder in der Schule ist, musst du mir einfach sofort sagen, wenn etwas ist. Sonst kann ich nichts machen!“, bittet der Designer. „Natürlich Papa. Solange ich Marinette damit beschützen kann!“, nickt Adrien leise.
„Rieche ich da Kaffee?“, betreten Nathalie und Marinette die Küche. Marinette kann über Nathalies Worte nur den Kopf schütteln. „Ja mon Bijou!“, reicht Gabriel seiner Liebsten ihre Tasse. „Danke!“, küsst sie ihn kurz und nimmt sofort einen Schluck. Dann schiebt er Marinette ihre Tasse zu. „Du bist recht blass, sicher dass du heute zur Schule willst?“, stellt er besorgt fest. „Mir geht’s gut. Mein Knie tut nur etwas weh!“, nuschelt sie leise. „Ihr Knie fühlt sich sehr instabil an. Ich habe ihr einen frischen Stützverband angelegt!“, erklärt Nathalie und geht zu dem Schrank, in dem Marinettes Medikamente sind. „Mhm, das Antibiotika ist aufgebraucht. Nur noch die Schmerzmittel!“, murmelt sie und gibt Marinette wie jeden Morgen die Tabletten. „Instabil? In wie fern meinst du instabil?“, hackt Gabriel nach. „Genau wie ich es gesagt habe. Wenn sie das Bein belastet, ist das Gelenk viel zu wackelig. Ein besseres Wort fällt mir da nicht ein!“, seufzt Nathalie. „Marinette, hast du das Gefühl, wenn du es belastest, dass es auf eine Seite kippt?“, möchte Gabriel wissen. „Das nicht wirklich. Aber es fühlt sich schon komisch an. Ich kann es nicht wirklich beschreiben!“, erklärt sie leise, als es an der Tür Klingelt. „Ich gehe!“, verschwindet Nathalie aus der Küche. „War das gestern auch schon so?“, hackt Gabriel nach. „Mhm, ja!“, nickt Marinette. „Warum sagst du nichts?“, will sofort Adrien wissen.
„Was sagt Marinette nicht?“, will da Gina wissen, die mit Nathalie die Küche betritt. „Das sie“, fängt Adrien an. „Nichts, es ist nichts!“, unterbricht Marinette ihn scharf. „Bitte? Danach hört es sich für mich aber nicht an. Was ist los?“, verlangt Gina zu hören. Marinette schweigt einfach. „Marinette hat am Montag eine Misstritt gemacht und sich dabei die Kniescheibe ausgerenkt. Nathalie hat vorher den Stützverband gewechselt und meinte das Knie währe Instabil“, erklärt Gabriel ruhig. „Die Kniescheibe ausgerenkt? Wer hat sie ihr wieder eingerenkt?“, will Gina wissen. „Meine Schwägerin, sie war dabei als es passiert ist. Da sie gelernte Krankenschwester ist, wusste sie was zu tun ist. Sie hat Marinette dann auch einen Stützverband umgelegt gehabt!“, führt der Designer aus. „Mhm, also so wie es sein sollte. Darf ich mir das Knie mal ansehen?“, wendet sich die Grauhaarige an ihre Enkelin. „Wenn es sein muss!“, brummt die. „Dann komm, wir gehen dafür eben ins Wohnzimmer!“, deutet Gina. „Ja“, brummt Marinette und wirft Nathalie einen bittenden Blick zu. So verschwinden die drei Frauen ins Wohnzimmer.
„Zieh die Hose aus!“, weisst Gina sofort an. Marinette kommt dem nach und setzt sich auf einen Sessel. Gina geht vor ihr auf die Knie, löst den Verband und tastet das Knie vorsichtig ab. „Mhm, die Sehnen scheinen überdehnt zu sein. Der Verband ist sicher nicht schlecht, aber eine vernünftige Schiene währe besser!“, murmelt die gelernte Krankenschwester. „Die gibt es im Schulkrankenzimmer aber nicht!“, murmelt Marinette. „Das ist in der Schule passiert?“, hackt Gina nach. „Ja, kurz vor Schulschluss als ich zur Toilette bin. Auf der Treppe, ich habe irgendwie eine Stufe übersehen!“, seufzt Marinette. „Und wie konnte Gabriels Schwägerin das mitbekommen?“, wundert Gina sich. „Amelie zieht mit ihrem Sohn Félix hier nach Paris. Sie hatten sich Montag die Schule angesehen, weil Félix zu Marinette und Adrien in die Klasse kommt!“, erklärt nun Nathalie. „Verstehe, dann war das wohl glück!“, wickelt Gina den Verband wieder um das Knie. „Eine Schiene sollte ich einfach in der Apotheke holen können oder?“, möchte Nathalie wissen. „Ja, sag einfach für welches Knie und dass die Kniescheibe ausgerenkt war und die Bänder überdehnt sind, dann wissen sie schon was du brauchst!“, nickt Gina. „Dann sollte ich euch noch zeigen wie ihr die Verbände an Gabriels Handgelenken wechseln müsst, das ging gestern völlig unter!“, seufzt die Grünäugige. „Amelie hat sich gestern über die Verbände aufgeregt und ist in die Apotheke marschiert um ihm Schienen zu holen!“, merkt Marinette an. „Wirklich? Ein vernünftiger Stützverband, wäre besser für seine Handgelenke!“, murmelt Gina und sie gehen zurück in die Küche.

„Gina reist mir definitiv noch den Kopf ab!“, murmelt Gabriel in seinen Kaffee als die Frauen den Raum verlassen haben. „Ach Papa, wie kommst du darauf?“, grinst Adrien. „Glaub mir, momentan habe ich keine Ahnung wie ich mit Gina umgehen soll. Sie war gestern zusammen mit Calines Mutter hier und sie hat sich auf die Seite von Calines Mutter gestellt!“, seufzt Gabriel. „So schlimm?“, möchte sein Sohn hören. „Ja, Irènes Benehmen macht mich wahnsinnig. Ich hoffe wirklich sie hält sich von Caline fern. Caline hat riesige Angst davor ihr zu begegnen!“, erklärt der Designer leise. „Noch jemanden um den du dich sorgst also?“, seufzt Adrien. „Adrien, ich kenne Caline schon mein ganzes Leben lang. Sie gehört für mich zur Familie!“, flüstert Gabriel. „Dann gehört sie für mich auch zur Familie!“, lächelt Adrien seinen Vater an und umarmt ihn sanft. „Danke Adrien!“, murmelt er in das Haar seines Sohnes.
„Ich empfehle euch, für Marinettes Knie eine Schiene zu holen!“, erklärt Gina als sie mit Nathalie und Marinette wieder in die Küche kommt. „Dann besorgen wir die nachher, dann kann Marinette sie ab heute Mittag tragen!“, nickt Gabriel einfach. „Möchtest du einen Kaffee?“, fragt er dann noch nach. „Gerne!“, nickt die Grauhaarige. So macht Gabriel ihr einen Kaffee. „Wegen dem Internat in Italien.“, fängt Gina an, als sie ihren Kaffee hat. „Nein, Marinette wird auf kein Internat in Italien gehen!“, kommt es einfach ruhig von Gabriel. „Lass mich doch bitte ausreden!“, schnauzt Gina ihn sofort an. „Es wäre für sie besser, würde sie auf das Internat gehen. Ich habe die letzten Wochen, vor ihrem Tod, oft mit Sabine darüber geredet!“, beginnt Gina zu erklären. „Marinette hat momentan anscheinend wirklich grosse Probleme in der Schule. Aber es ist nicht nur das. Sabine dachte, dass Marinette sie und Tom belügen würde. Sie wusste nur nicht warum!“, seufzt Gina und blickt kurz zu ihrer Enkelin. „Gina, erstens ist das kein Thema, das wir vor Marinette besprechen sollten, ohne sie in das Gespräch einzubinden. Aber genau das ist es, was du gerade möchtest. Zweitens, sie geht nicht auf dieses Internat, weil sie nicht dort hinwill. Drittens, sollten die Probleme in der Schule sich nicht besser, werde ich mit Marinette sehen, welche Optionen es gibt und welche sie in Betracht ziehen würde. Ich werde nicht einfach über ihren Kopf hinweg eine Entscheidung treffen!“, stellt Gabriel klar. „Gabriel sie ist zu jung um die Konsequenzen abwägen zu können!“, widerspricht Gina. „Sie ist Vierzehn, sie ist durchaus fähig Entscheidungen für sich selber zu treffen!“, brummt der Grauäugig. „Das sehe ich anders. Sie ist Vierzehn, sie kann ihre Meinung äussern, aber ihr eine Entscheidung zu überlassen, wäre nicht richtig!“, begehrt die Grauhaarige auf. „Gina, was erwartest du von mir? Du hast zugestimmt, dass ich die Vormundschaft für sie übernehme. Also wirst du dich mit den Entscheidungen, die ich treffe abfinden müssen!“, knurrt der Designer. „Gabriel es geht mir um Marinettes wohlergehen!“, erklärt die Ältere. „Dann hör auf sie zu bevormunden als wäre sie ein Kleinkind. Denn das ist sie nicht. Sie ist eine junge, selbstständige und intelligente Frau, die durchaus dazu in der Lage ist, Entscheidungen in Bezug auf ihr eigenes Leben zu treffen!“, stellt Gabriel klar. „Das ist sie eben nicht. Sie hätte nicht vor über einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden sollen. Sie hätte bis mindestens vorgestern dortbleiben sollen. Sie hat mit ihrer Entscheidung ihre Gesundheit gefährdet. Sie sollte auch noch nicht wieder zur Schule gehen, sie muss erst den Verlust verarbeiten, den sie durchlebt hat!“, kommt es vehement von Gina. „Sie braucht aber ihre Freunde um das zu können. Sie braucht Beständigkeit und die Sicherheit, dass wir immer da sind und sie und ihre Entscheidungen nicht infrage stellen!“, braust Gabriel nun auf. „Eben nicht nur!“, seufzt Gina. „Ich durfte nach Vaters Tod nicht einen Tag zuhause bleiben. Auch nach Mutters Tod habt ihr mich direkt am nächsten Tag wieder zur Arbeit geschickt. Als Marinette gestorben ist, habt ihr gesagt ich müsste mich auf anders konzentrieren. Lernen das Verluste zum Leben gehören. Mir habt ihr nicht einen Tag gegeben damit ich um jemanden von ihnen hätte Trauern können. Wenn Marinette hierbleiben will, anstatt zur Schule zu gehen steht es ihr frei das zu tun. Aber sie möchte zur Schule also werde ich es ihr sicher nicht verbieten!“, schnauzt Gabriel nun einfach. Gina starrt ihn nur geschockt an. „Gab“, fängt sie dann leise an. „Nein eben nicht Gab. Gina ich habe genug davon, dass jeder meint mir vorschreiben zu müssen, was richtig und was falsch ist. Entweder du Akzeptierst meine Entscheidung oder du ziehst das ganze vor Gericht, um mir die Vormundschaft weg zu nehmen!“, schreit er sie nun an. Gina stellt nur ihre Tasse hin und verlässt die Küche. Adrien rennt ihr nach und begleitet sie stumm zur Tür.
„Hey, es ist okay. Du hast mit dem was du gesagt hast vollkommen recht!“, tritt Nathalie schnell zu dem Designer und legt ihre Hand auf seinen Rücken. Gabriel nickt nur und versucht gegen die Tränen anzukämpfen. „Danke, dass du mich vor Grand-mère in Schutz genommen hast!“, kommt es leise von Marinette. Sofort lehnt Gabriel sich über die Kücheninsel um seine Hand auf Marinettes zu legen. „Das ist selbstverständlich. Ich nehme an, mit den Lügen meinte sie die Tatsache, dass deine Eltern nicht wussten, dass du Ladybug bist!“, erwidert er sanft. „Ja, das war in letzter Zeit auch immer wieder ein Problem!“, nickt Marinette. „Ach kleiner Schmetterling, dass wird hier bei uns definitiv kein Problem sein. Schliesslich mischen Nathalie und ich in den Kämpfen auch mit!“, versucht er sich an einem schwachen Lächeln. Damit bringt er Marinette zum Lachen. „Mit deinem Lachen gefällst du mir schon viel besser!“, stellt er erleichtert fest.
„Madam Dupain wirkte wirklich sehr aufgebracht Adrien, darf ich fragen was passiert ist?“, hören sie da die Stimme von Madam Roux. „Gina hat wieder das Internat in Italien angesprochen. Da ist Papa an die Decke gegangen und hat sie angeschnauzt. Dass hat sie wohl nicht erwartet!“, erklingt da Adriens Stimme. „Papa, Nathalie und Marinette sind in der Küche, kommen sie!“, da tritt Adrien gefolgt von Madame Roux in die Küche. „Madame Roux, was kann ich für sie tun?“, möchte Gabriel wissen und räumt Ginas Tasse in die Spüle. „Möchten sie einen Kaffee?“, hackt er noch nach. „Ich nehme sehr gerne einen Kaffee!“, nickt die Beamte und setzt sich neben Marinette. „Bedienen sie sich doch an den Croissants!“, bittet Marinette. „Das ist sehr lieb von dir Marinette!“, bedankt sie sich und greift gerne zu. Schon stellt Gabriel einen Kaffee vor sie. „Vielen Dank. Der Grund warum ich hier bin. Madam Dupain hat es wohl verweigert sich um die Hinterlassenschaften ihres Ex-Mannes Roland Dupain zu kümmern, darum war Officer Raincomprix in dem Haus. Er hat dort einige Dokumente gefunden, die ich ihnen zeigen wollte!“, erklärt die blonde Frau. „Was für Dokumente?“, fragt Gabriel nach. „Zum einen Roland Dupains Testament, dann das Testament von Tom und Sabine Dupain-Cheng, sowie dieses Dokument auf welchem sich ihre Unterschrift befindet!“, erklärt Roux und reicht ihm ein Dokument. Natürlich erkennt der Designer seine Unterschrift, aber das Dokument schockte ihn. Wie konnte seine Unterschrift darauf sein, aber er sich nicht erinnern es unterschrieben zu haben. Doch hatte Tom ihn nicht mal zwischen Tür und Angel gebeten eben etwas zu Unterschreiben. Da waren Adrien und Marinette beide noch kein Jahr alt. Das war am Tag, als er und Adrien mit Ming nach Shanghai geflogen waren. Tom hatte ihn zu Marinettes Paten gemacht, ohne es ihm wirklich zu sagen? Warum hatte er es ihm nicht gesagt? Er hätte doch sofort zugesagt. Gabriel kann nicht verhindern, dass ihm Tränen über das Gesicht laufen, während er einfach ungläubig auf das Dokument starrt. „Papa, was ist?“, hört er Adrien besorgt fragen. „Ihrer Reaktion nach nehme ich an, dass sie davon nichts wussten?“, möchte Roux da auch schon wissen. „Ich erinnere mich daran, dass Tom mir mal ein Dokument hingehalten hat, das ich unterschreiben sollte. Ich war in Eile und habe es mir nicht wirklich angesehen, sondern einfach unterschrieben. Ich wusste bis gerade eben nichts davon!“, erklärt er leise. „Was ist das?“, fragt da Marinette. Gabriel reicht ihr sofort das Dokument. „Patenschafts Bescheinigung?“, liest Marinette verwundert und lässt ihre Augen über das Dokument gleiten. „Du bist mein Pate?“, blickt sie dann zu dem Designer. „Es tut mir so leid, ich wusste es nicht!“, flüstert der Designer. Doch Marinette legt nur das Dokument ab, steht auf und tritt zu dem Designer um ihn zu umarmen und sich eng an ihn zu schmiegen. Sofort legt Gabriel seinen Arm um sie und erwidert die Umarmung sanft. Nathalie hatte sich das Dokument genommen und überflog es. „Mhm, sollte Gina dich tatsächlich vor Gericht zerren, um dir die Vormundschaft für Marinette weg zu nehmen, dann spricht das Dokument für dich!“, stellt sie lächelnd fest. „Nicht nur das Dokument würde für Monsieur Agreste sprechen. Auch das Testament der Dupain-Chengs. Denn sie haben in ihrem letzten Willen klar festgehalten, sollte ihnen etwas passieren, dass Marinettes Pate Gabriel Agreste sie in seine Obhut nehmen soll und auch, dass er die Vormundschaft für sie bekommen soll!“, erklärt Roux ihnen. „Können wir Kopien von diesen Dokumenten bekommen? Einfach als Sicherheit!“, bittet Gabriel. „Natürlich, damit hatte ich schon gerechnet. Auch eine Kopie von Roland Dupains Testament habe ich dabei. Da Madam Dupain sich nicht um den Nachlass kümmern möchte, müssten sie als Marinettes Vormund sich darum kümmern. Aber es hat noch etwas Zeit. Wenn sie nächste Woche dazu kommen, wird das genügen!“, händigt Roux auch die Kopien der anderen Dokumente an Nathalie aus. „Vielen Dank Madame Roux!“, nickt der Grauäugige der Beamten zu. „Nicht doch, das ist selbstverständlich!“, lächelt sie nur. „Dann lasse ich sie mal zu Ende frühstücken!“, leert sie ihre Tasse und erhebt sich wieder. „Ich bringe sie zur Tür!“, nickt Nathalie und so verlassen die Frauen den Raum.
„Wow, das ist echt cool Marinette. Jetzt brauchst du wirklich keine Angst mehr haben, dass deine Grand-mère ihre Meinung doch noch ändert!“, strahlt Adrien und schliesst sich der Umarmung seiner Freundin und seines Vaters an. „Dann solltet ihr aufessen, damit ihr gleich loskönnt!“, bittet Gabriel die beiden. „Würden du und Nathalie uns heute vielleicht begleiten? Ich würde mich damit sicherer fühlen!“, fragt Marinette leise. „Natürlich Marinette!“, stimmt er einfach zu.

„Seht mal wer da schon am Tor stand!“, betritt Nathalie gefolgt von Alya und Nino die Küche. „Alya, Nino ihr seid aber früh!“, stellt Adrien mit Blick auf die Uhr fest. „Naja, habt ihr die Zeitungen heute schon gelesen?“, möchte Alya leise wissen. Dabei zeiht sie zwei Zeitungen aus ihrem Rucksack. „Nein bisher noch nicht!“, brummt Adrien. Nathalie nimmt die Dokumente von Madam Roux von der Insel und deutet den beiden Jugendlichen sich zu setzten. „Würdest du die Dokumente in den Safe im Arbeitszimmer legen, mon Bijou?“, möchte Gabriel sanft von Nathalie wissen. „Natürlich!“, küsst sie ihn kurz und verschwindet aus dem Raum. „Wollt ihr einen Kaffee?“, fragt Marinette zu Alya und Nino. „Gerne!“, stimmen beide zu. Schnell macht Marinette den beiden Kaffee und setzt sich dann wieder vor ihren. „Marinette du bist blass, bist du okay?“, fragt Alya leise nach. „Ich hab nur schlecht geschlafen. Ist momentan nichts ungewöhnliches!“, zuckt die Blauhaarige ihre Schultern. „Ey Dudette, wenn es dir nicht gut geht musst du uns das nur ehrlich sagen. Es ist voll okay, weisst du?“, möchte Nino wissen. „Wie gesagt ich habe nur nicht so gut geschlafen!“, wehrt die Blauäugige ab. „Marinette und Papa sind beide mal wieder mitten in der Nacht aufgestanden!“, erklärt Adrien schlicht. „Was heisst mal wieder?“, hackt Alya nach. „Naja, es ist schon fast normal geworden in der letzten Woche. Papa wird wach sieht nach mir und Marinette und stellt dabei fest, dass Marinette nicht mehr im Bett ist. Als kommt er in die Küche, wo sie irgendwas bäckt und er bleibt bei ihr sitzen bis er mich und Nathalie wecken muss!“, zuckt Adrien die Schultern. „Aber Papa ist schon früher öfters nachts wach geworden. Hat sich dann aber wieder hingelegt, wenn bei mir alles okay war!“, fügt er auf die geschockten Blicke von Alya und Nino an. „Marinette es ist nicht gesund, wenn du zu wenig schläfst!“, stellt Alya leise fest. „Wenn ich wach werde und nicht mehr einschlafen kann, ist es besser ich beschäftige mich mit etwas, als dass ich Löcher in die Luft starre und mich umher wälze!“, brummt Marinette einfach. „Dudette, ist trotzdem nicht cool!“, seufzt Nino. „Mir geht es gut!“, schnappt Marinette nun wütend. „Marinette sie sorgen sich doch nur um dich!“, versucht Adrien sie zu beruhigen. Marinette erwidert darauf nichts. „Papa, sag du doch mal etwas dazu. Auf dich hört sie vielleicht!“, bittet Adrien seinen Vater. „Auf das schlechteste Vorbild in diesem Punkt? Adrien das ist ein Thema zudem ich besser nichts sage. Sonst springt Nathalie mit wirklich noch an die Kehle!“, seufzt der Designer in seinen Kaffee. „Aber“, fängt der Grünäugige an. „Adrien du weisst, dass ich gerade vor Fashion Weeks und anderer solcher Anlässe tagelang kaum bis gar nicht schlafe. Also werde ich mir nicht anmuten, jemand anderem in dieser Hinsicht etwas vorzuschreiben!“, schüttelt der Grauäugige seinen Kopf und nimmt einen Schluck Kaffee. „Papa!“, empört der Blonde sich sofort. „Adrien, hör auf damit es erzwingen zu wollen. Das bringt dir nichts ausser gescheiterten Mühen!“, seufzt der Ältere schlicht. „Aber es ist nicht Gesund für Marinette!“, versucht es Adrien noch mal. „Okay und als nächstes verbietest du dann mir meinen Kaffee? Weil ich davon deutlich zu viel trinke. Oder verbietest du mir das Arbeiten, weil ich die Neigung dazu habe ein Workaholic zu sein? Oder schreibst du Cat Noir und Ladybug in Zukunft vor das sie schön brav um Zweiundzwanzig Uhr ins Bett müssen und nicht vor Sechs wieder aufstehen dürfen? Adrien ich verstehe das du dir Sorgen machst, aber du kannst es auch übertreiben und das ist schlecht!“, schüttelt der Designer wieder seinen Kopf. „Das will ich sehen, wie Adrien dir deinen Kaffee verbietet!“, gluckst Marinette da los. „Das ist nicht dein Ernst!“, entrüstet Adrien sich, aber da brechen auch Alya und Nino in Gelächter aus.

„Was habe ich verpasst?“ wundert Nathalie sich. Alle blicken zu der im Türrahmen lehnenden Frau. „Adrien ist gerade etwas überführsorglich!“, erklärt Gabriel. „Das bin ich gar nicht!“, schnappt der Blonde. „Ach Adrien, geht es darum das Marinette und Gabriel des Nachts durch das Haus geistern?“, möchte sie sanft wissen. „Ja“, nickt Adrien nur. „Sie sind beide alt genug um zu wissen, dass es auf Dauer nicht gesund ist. Gib den beiden etwas Zeit und sie werden die Nächte auch wieder durchschlafen. Nach Emilies Verschwinden ging es auch nur vier Monate, bis dein Vater wieder Halbwegs durchgeschlafen hat!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Vier Monate?“, blinzelt Nino. „Ja vier Monate!“, nickt Nathalie und drückt Gabriel einen Kuss auf die Schläfe.
„Also was ist an den Zeitungen so wichtig?“, möchte Adrien wissen, um das Thema zu wechseln, als Nathalie sich wieder neben Gabriel setzt. „Naja, den einen Artikel haben Monsieur Bourbon, ich und Madam Bustiers Lebensgefährtin geschrieben und den Anderen ein Reporter nach einem Interview mit Aaron Grassette, Céline Leclerq und einer anonymen Quelle!“, erklärt Alya. „Was genau sind es für Artikel?“, will Adrien wissen. „Einer stellt mich wohl als Monster dar und der Andere basiert auf dem gestrigen Interview von dem ich dir erzählt hatte!“, seufzt Gabriel. „Genau, welchen soll ich zuerst vorlesen?“, möchte Alya wissen. „Denn Negativen!“, brummt Adrien in seine Tasse. „Okay dann lese ich den erst!“, nickt Alya.

„Gabriel Agreste Genie oder Monster?
R; Viele Menschen wissen nicht wer Gabriel Agreste wirklich ist. Ich konnte mit drei Menschen reden, die ihn wirklich kenne. Seinem Onkel Aaron Grassette, einer ehemaligen Mitschülerin Céline Leclerq und einer Person die nicht Namentlich genannt werden möchte. Sie fürchtet Monsieur Agreste könnte sich an ihr Rächen, für ihre Aussagen.
Beginnen wir mit Monsieur Agrestes Onkel Aaron Grassette. Denn eigentlich heisst Gabriel Agreste gar nicht so. Sein richtiger Name lautet Gabi Grassette. Er ist der Sohn von Alain und Ginevere Grassette. Doch verleumdet der Designer seine Herkunft aus unerfindlichen Gründen. Monsieur Grassette was haben sie über ihren Neffen zu erzählen?

AG; Nun mein Neffe war schon immer gefährlich. Er hat nie eine Gelegenheit ausgelassen sich zu Prügeln. Er war Jähzornig und Gewalttätig. Mein Bruder und seine Frau waren oft einfach nur überfordert mit dem Jungen, aber sie wollten keine Hilfe annehmen. Die Eltern meiner Schwägerin wollten ihn zu sich nehmen, als seine jüngere Schwester knapp ein Jahr alt war. Aber auch das verweigerten mein Bruder und seine Frau. Das mein Vater André Grassette den Jungen dann auch noch verhätschelt hat, hat alles nur noch schlimmer gemacht. Nur meine Mutter Lydia versuchte dem irgendwie Einhalt zu gebieten. Doch konnten weder sie noch ich das wirklich. Gabi war gerade vierzehn als seine Schwester, seinetwegen an einer Lungenentzündung gestorben ist. Seine Eltern und die Ärzte hatten ihr verboten das Krankenhaus zu verlassen, doch Gabi schleifte sie zu diesem dämlichen Sommerfest. Er und seine beiden Freunde fanden es eine super Idee. Dann nicht ganz ein Jahr später, kurz vor seinem fünfzehnten Geburtstag, vergewaltigte er ein Mädchen. Leider wurde er dafür nie zur Rechenschaft gezogen.

R; Er hat eine Mitschülerin Vergewaltigt?

AG; Ja Céline Leclerq, das arme Mädchen war völlig verstört. Ihre Eltern zogen dann mit ihr und ihrer Schwester nach Italien, um sie zu beschützen.
Dann es war nach dem Tod meiner Schwägerin, da trennte seine damalige Freundin Caline Bustier sich von ihm. Sie hatte so grosse Angst vor meinem Neffen. Ihr Bruder Philippe, einer von Gabis beiden Freunden, ist ausgerastet und wollte auf sie losgehen. Ich konnte es damals verhindern, aber ich weiss nicht was mein Neffe dem Armen Mädchen alles angetan hat. Ich will nicht wissen, wie oft er sie in den rund anderthalb Jahren Beziehung geschändet hat. Oder was für Gewalt er ihr sonst noch angetan hat. Soweit ich mitbekommen habe, hat es sie so sehr Traumatisiert, dass sie nun Lesbisch ist. Furchtbar für ihre Armen Eltern. Das Mädchen hätte man besser schützen müssen.

R; Gab es noch andere Opfer?

AG; Philippe Bustier, er brachte sich um, nachdem mein Neffe ihn vergewaltigt hatte. Er schämte sich so sehr, nicht erkannt zu haben was mein Neffe für ein Monster war. Zugelassen zu haben, dass dieses Monster seiner kleinen Schwester unvorstellbares angetan hat. Aber es wurde mir angehängt. Ich vermute, dass alle Fälle, die mir angehängt wurden. All diese armen Kinder, wurden vermutlich von meinem Neffen vergewaltigt. Und nun, nun hat er einen Sohn. Der arme Junge. Gabi misshandelt und missbraucht ihn regelmässig. Dazu lebt jetzt auch noch Tom Dupains Tochter bei ihm. Ich wollte nach ihr sehen. Mein Neffe lies mich nicht rein, aber was ich von dem Mädchen gesehen habe, versetzt mich in Angst und Schrecken. Sie ist blass, ihre Augen sind gerötet und sie zittert wie Espenlaub. Zuckt bei der kleinsten Berührung zusammen. Er wird auch vor ihr keinen Halt machen. Auch sie zählt zu den Opfern meines Neffen. Ich will mir nicht vorstellen, was er dem armen Mädchen. Alles antut!

R; Sie denken er Schändet das Mädchen?

AG; Ja. Wissen sie, Gabis Frau Emilie hat mich tatsächlich mehrfach im Gefängnis besucht. Sie wollte die Wahrheit über ihn wissen. Denn sie hatte panische Angst vor ihm. Er hat sie geschlagen und vergewaltigt. Drohte ihr, dem kleinen Adrien etwas anzutun, wenn sie nicht tat, was er von ihr wollte. Sie wollte mit Adrien fliehen. Sie wusste nur nicht wie. Er hat ihr den Zugriff zu ihren eigenen Konten gesperrt. Sie war so unglaublich verzweifelt. Emilie war eine so wundervolle Frau. So Sanftmütig und Liebevoll! Es würde mich nicht wundern, wenn mein Neffe sie getötet hätte. Er gehört eingesperrt!

R; Sie kannten Emilie Agreste?

AG; Wie gesagt, sie hat mich im Gefängnis besucht. Sie war eine wirklich wundervolle Frau. Bei ihren Besuchen hat sie mir viel von Adrien erzählt aber auch von Gabi. Davon was er ihr antat. Von seinen unzähligen Affären mit anderen Frauen. Audrey Bourgeoise und Nathalie Sancoeur waren Namen, die ich nur zu oft von ihr hörte. Auch wie liebevoll er wohl zumindest mit dieser Sancoeur umgegangen ist hat sie mir erzählt. Mein Neffe war ein Monster und ist es auch heute noch!

R; Danke für ihre Worte Monsieur Grassette. Nun sehen wir was Mademoiselle Leclerq zu sagen hat.

CL; Danke das sie mir zuhören. Niemand will mir zuhören. Alle loben den grossen Gabriel Agreste nur in den Himmel hoch. Dabei ist er ein Monster. Er hat mich vergewaltigt und meine Nichte Lila, sie Arbeitet als Model für seine Marke, er hat sie bedrängt. Er hat ihr gedroht sie zu entlassen, wenn sie ihn nicht befriedigen würde. Er hat von ihr verlangt, dass sie seinen Schwanz in den Mund nimmt!

R; Das hat er getan?

CL; Ja, das hat er getan. Meine Nichte hat so grosse Angst und sie sorgt sich auch um Adrien. Sie schätzt ihn sehr als guten Freund. Sie hat immer wieder blaue Flecken an seinen Armen gesehen. Beängstigend das nun noch ein weiteres Kind Opfer dieses Schweines wird!

R; Sie lassen ihre Nichte weiter für diesen Mann arbeiten, das habe ich so richtig verstanden?

CL; Was soll ich tun? Meine Schwester hört mir nicht zu. Mein Schwager ist kaum da. Lila möchte Model werden, aber wenn Gabriel Agreste sie entlässt, wer würde ihr dann noch eine Chance geben? Wissen sie wie schwer es ist, einen Job als Model zu bekommen? Selbst ich als erfahrenes Model muss um jede Stelle kämpfen. Würde Gabriel Agreste sie entlassen, könnte es das Karriere aus für Lila bedeuten. Agreste hat so viele Kontakte in der Modewelt. Ein Wort von ihm und niemand würde meine Nichte mehr beschäftigen!

R; Gibt es denn keine Möglichkeit?

CL; Ich sehe keine, darum rede ich ja mit ihnen. Weil ich hoffe, die Öffentlichkeit realisiert endlich was er für ein Monster ist.

R; Ich danke ihnen dafür und nun haben wir noch jemanden mehr, der etwas zu sagen hat. Sie möchte ihren Namen nicht öffentlich machen also nennen wir sie einfach Idis. Ist das in Ordnung, wenn ich Idis sage?

I; Natürlich, solange dieser Todesengel nie erfährt, dass ich mit ihnen geredet habe. Ich habe Angst, dass er mir dasselbe antun könnte, was er auch Emilie angetan hat!

R; Was hat er seiner Frau angetan?

I; Emilie war nach Adrien noch einmal schwanger. Aber er ist ausgerastet, als sie es ihm gesagt hat. Er hat auf sie eingeprügelt, dadurch hatte sie eine schwere Fehlgeburt und konnte danach nicht mehr schwanger werden. Sie hatte sich doch so sehr noch mehr Kinder gewünscht. Aber selbst der Hinweis der Ärzte, sie dürfe drei Monate keinen Geschlechtsverkehr haben, hat ihn nicht davon abgehalten sie jede Nacht zu vergewaltigen!

R; Das hat er getan? Er hat seine schwangere Frau verprügelt? Und nach der Fehlgeburt hat er sie vergewaltigt?

I; Ja, er war ein Monster, ein Todesengel. Emilie war bevor sie ihn heiratete so ein lebensfroher Mensch und so eine gute Seele. Nach der Hochzeit begann sie sich zurück zu ziehen. Sie hörte mit dem Reisen auf. Er verbot es ihr, dabei liebte sie das Reisen so sehr. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Als sie verschwand dachte ich erst, sie hätte es geschafft ihm zu entkommen, auch wenn ich mich sehr gewundert habe warum sie Adrien nicht mitgenommen hat, aber ich habe mich wohl geirrt. Als ich las, dass ihre Leiche gefunden wurde, es hat mich zutiefst erschüttert. Emilie war meine beste Freundin und nun lebt sie nicht mehr. Ihr Sohn ist bei diesem Todesengel. Ich sorge mich so sehr um ihn. Aber auch dieses Mädchen, welches nun bei ihm lebt. Ich will mir nicht vorstellen, zu was er ihr gegenüber fähig ist!

R; Was wissen sie noch?

I; Gabriel hat Emilie mit dieser Nathalie Sancoeur betrogen. Offiziell war sie wohl seine Assistentin, aber er hat Emilie mit dieser Frau betrogen. Emilie meinte einmal zu mir, dass sie seinen Ansprüchen nicht genügen würde. Er hat ihr gesagt sie wäre zu Dick, nach ihrer Schwangerschaft. Sie würde seine Bedürfnisse beim Sex nicht befriedigen. Er wollte es wohl immer nur hart und schnell und sie hätte sich Zärtlichkeit gewünscht. Er hat sie nur bestiegen und ist dann wieder gegangen!

R; Wie ein wildes Tier? Triebe befriedigen und fertig?

I; Das ist was Emilie mir erzählt hat. Irgendwann hat sie mir dann auch erzählt, dass er Adrien schlagen würde. Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass sie den Jungen nehmen und fliehen soll. Aber sie hat es einfach nicht geschafft. Ich habe mich ihm einmal in den Weg gestellt, als er wütend auf Emilie war. Ich lag dann drei Wochen im Krankenhaus mit einem Milzriss, mehreren gebrochenen Rippen, einem gebrochenen Schlüsselbein und einem gebrochenen Oberschenkel. Danach bin ich nie wieder in seine Nähe. Ich habe mich nur noch heimlich mit Emilie getroffen.

R; Das hat er ihnen angetan? Scheisse, wie kann jemand nur so ein Monster sein?

I; Ich weiss es nicht. Ich weiss auch nicht wie Emilie sich wirklich in diesen Mann verlieben konnte. Ich verstehe so vieles was passierte nicht. Auch ihr verschwinden für fast zwei Jahre ist mir ein Rätsel und nun wurde ihre Leiche gefunden. Sie sah unglaublich furchtbar aus!

R; Dann bedanke ich mich bei ihnen für ihre Ehrlichkeit.
Nun liebe Leser und Leserinnen es scheint, dass Gabriel Agreste ein Monster ist. Irgendjemand muss doch seinen Sohn und das Arme Dupain-Cheng Mädchen vor ihm beschützen. Ist diese Nathalie Sancoeur auch ein Opfer oder eine Mittäterin? So viele Fragen sind noch offen. Doch verweigert Gabriel Agreste jede Aussage!“, beendet Alya ihren Redefluss.

„Rin Hiratake ist also diese anonyme Quelle!“, stellt Gabriel schlicht fest. „Wie kommst du jetzt auf sie?“, will Nathalie wissen. „Weil sie mich vom ersten Tag an als Todesengel bezeichnet hat. Sie war die Einzige, die mich je so genannt hat. Also wissen wir nun, dass sie nach ihrem Verschwinden in Tibet nach Paris kam!“, murmelt er. „Wer ist diese Rin Hiratake?“, wagt Nino es zu fragen. „Sie war eine enge Freundin von Emilie. Sie lebte in einem kleinen Dorf in den Bergen Tibets. Ich mochte sie nie!“, erklärt der Designer schlicht. „Warum sagt sie solche Dinge über dich?“, will Adrien wissen. „Weil ich etwas in meinem Besitz hatte, dass sie will. Das Grimoire der Miraculous!“, knurrt Gabriel. „Das Grimoire der Miraculous? Woher haben sie es und warum sagten sie es war in ihrem Besitzt?“, will Alya wissen. „Es viel mir in Tibet in die Hände, ich war damals Neunzehn und absolut fasziniert von den Zeichnungen. Mittlerweile befindet es sich im Besitz von Ladybug!“, hält Gabriel sich kurz. Nathalie hatte es am Vorabend noch in den Safe zurückgelegt. „Sie haben es Ladybug gegeben? Wann?“, fragt Alya weiter. „Schon vor einer ganzen Weile!“, ist die einzige Erwiderung des Designers.

Chapter 38: Kapitel 37; Schockierender Zeitungsartikel

Summary:

Hier kommt der Artikel von dem intensiven Interview.

Chapter Text

Kapitel 37; Schockierender Zeitungsartikel

„Was steht in dem Zweiten Artikel?“, möchte Adrien leise wissen. „Soll ich ihn auch schnell vorlesen? Er enthält einfach auch einige Bilder, was der andere Artikel nicht hat!“, möchte Alya wissen. „Nur zu!“, nickt Gabriel schlicht. So beginnt Alya auch diesen Artikel vor zu lesen.

„Gabriel Agreste, die Wahrheit über ein Leben voller Schmerz.
Ein Artikel von Gisèle Renard, Alya Césaire und Henry Bourbon

Liebe Leser dies ist ein Gegenartikel zu der Verleumdung von Monsieur Agreste durch den Reporter Robert Langdon und seinen Quellen in einem ebenfalls heute erscheinenden Artikel. Meine Kollegin, meine Attachée und auch ich sind zu tiefst erschüttert über die Dinge, die wir während unserer Zeit in Gesellschaft von Monsieur Agreste, Mlle Sancoeur, Mlle Dupain-Cheng und Mme Bustier erfahren haben.
Zu aller erst, durften wir Monsieur Agreste in einem sehr stark angeschlagenen Zustand antreffen. Auf Grund eines Zwischenfalles Sonntagnacht ist Monsieur Agreste schwer verletzt. Ihm wurde die Schulter ausgerenkt und beide seiner Handgelenke waren Blutig gescheuert, durch Handschellen. Ich war selbst vor Ort und habe gesehen wie der Täter Aaron Grassette von der Polizei abgeführt wurde. Ich sah wie Ladybug, Cat Noir und Mayura dem Designer Blicke voller Sorge und Schock schenkten. Hörte das leichte zittern in der Stimme Mayuras. Sah die Wut auf den Kinderschänder in den Augen von Ladybug und den puren Unglauben über das Geschehene in den Augen von Cat Noir. Doch stur wie ein Bock verweigerte der Designer es in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Dies aus Sorge, um seinen Sohn Adrien, die junge Mlle Dupain-Cheng und Mlle Nathalie Sancoeur.
(Bild von Gabriel Agreste Sonntagnacht 29. Mai 2016)

Als wir nun zum Agreste Anwesen kamen um den Designer um ein Interview zu bitten, war es die junge Mlle Dupain-Cheng, die einen Klassenkameraden zum Tor begleitete, die uns sagte wir sollen direkt wieder gehen. Es war ihr deutlich anzumerken, dass sie nicht erfreut über unsere Anwesenheit war. Doch kam Mlle Sancoeur dazu und nach einer kurzen Rücksprache mit Monsieur Agreste liess sie uns hinein. Dies nicht, ohne uns darum zu bitten, uns möglichst kurz zu halten, da es dem Designer nicht gut gehen würde. So wurden wir in das Arbeitszimmer geführt und mit Tee und Keksen versorgt. Noch während unserer Erklärung, weshalb wir mit ihm Sprechen wollten, wurde das Interview unterbrochen. Mme Caline Bustier stand vor der Tür des Anwesens und wirkte aufgewühlt. Monsieur Agreste entschuldigte sich und ging mit Mme Bustier in einen anderen Raum. Kurz darauf kam auch meine noch fehlende Kollegin Gisèle dazu, die auf der Suche nach ihrer Lebensgefährtin Caline Bustier war. Nach einigen Momenten des Wartens kehrte Monsieur Agreste mit Mme Bustier zu uns zurück. Nur um uns schlussendlich zu sagen, dass das Interview noch ein oder zwei Stunden warten müsse, da die Gesundheit von Caline Bustier für ihn gerade wichtiger war. Als diese Gisèle dann einen Schwangerschaftstest entgegenhielt, konnte ich Monsieur Agreste nur zustimmen. Monsieur Agreste organisierte sofort einen Termin bei dem Frauenarzt, bei dem seine Frau früher war, für Mme Bustier da diese nicht zu ihrem eigentlichen Arzt gehen wollte. So verliessen wir das Anwesen. Während Gisèle und Monsieur Agreste, Mme Bustier zu dem Arzt begleiteten, setzten meine Attachée Alya, Mlle Dupain-Cheng, Mlle Sancoeur und meine Wenigkeit uns in das Café gegenüber. Nach langem Warten kehrten Gisèle ihre Lebensgefährtin und Monsieur Agreste zu uns zurück. Mit äusserst erfreulichen Neuigkeiten. Da die Lebensgefährtin meiner Kollegin tatsächlich in freudiger Erwartung ist. Nach dem sie eigentlich schon dachten, dass sie wieder einen Fehlschlag bei der letzten künstlichen Befruchtung hatten. Doch war die eingetretene Blutung, nicht wie von Mme Bustiers eigentlichen Arzt angenommen ein Abgang, sondern eine Einnistungsblutung. Dies war eine überaus erfreuliche Nachricht, die selbst Monsieur Agreste ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Da er sich für seine enge Freundin, die er schon als Teil der Familie ansieht, sehr freut. Schon in dem Café durften wir einige äusserst private Dinge erfahren, die ich aber an passender Stelle in den Artikel eingefügt habe. Nach dem wir dann alle etwas getrunken hatten, begaben wir uns für das Interview wieder zum Agreste Anwesen.
Dieses Mal wurden wir auch nicht in das Arbeitszimmer, sondern in das Wohnzimmer geführt. Wo meine Kollegin und ihre Partnerin sofort einige entzückende Puppen unserer geliebten Superhelden ins Auge fassten. Meine Attachée stellte dann fest, dass Mlle Dupain-Cheng die Puppen genäht hatte, für ein Mädchen auf das sie häufiger aufpassen würde. Wir erfuhren auch das am Vortag anscheinend vier Kinder zu Gast im Hause Agreste waren, weil ein Freund von Monsieur Agrestes Sohn diese Babysitten musste. Was auch der Grund dafür war, dass die Puppen noch im Wohnzimmer waren. Auch gab Monsieur Agreste zu, dass die Kinder ihn dazu gebracht hatten, mit ihnen mit den Puppen zu spielen. Er durfte Cat Noir sein. Mme Bustier konnte es sich nicht verkneifen den Designer zu fragen ob er von den Kleinen schon um den Finger gewickelt worden war.
(4 Bilder von Gabriel Agreste mit dem Kinderbesuch am 30. Mai 2016)

Sowohl Monsieur Agreste als auch Mlle Dupain-Cheng haben einige Fotoalben geholt gehabt, damit wir für den Artikel hübsche Bilder aussuchen konnten. Dabei viel auf, dass die Grossmutter, aber auch die Mutter der jungen Dame begeisterte Hobbyfotografinnen waren. Als Mlle Dupain-Cheng mit den Fotoalben dazu kam viel ihr auch direkt auf, dass Monsieur Agreste mit starken Schmerzen in der Schulter zu kämpfen hatte. Schnell war sie dann auch wieder aus dem Raum verschwunden. Mme Bustier meinte nur er solle doch ein Schmerzmittel nehmen. Monsieur Agreste erwiderte aber; ¨Ich hänge doch etwas an meinem Leben. Gina bringt mich um, wenn ich schon nur daran denken sollte!¨ Mme Bustier wirkte sehr geschockt und fragte; ¨Gina hat dir verboten Schmerzmittel zu nehmen?¨ Nahezu unverständlich kam ein; ¨Unter Androhung von Gewalt!¨, über die Lippen des Designers. ¨Naja, ich hätte ja Mitleid mit dir, wenn ich nicht wüsste was dahintersteckt. Du bist selberschuld!¨, entkam es Mme Bustier seufzend. Und wir Reporter, wir wussten nicht was das Thema war und schauten aus der Wäsche wie bestellt und nicht abgeholt. ¨Das ist zwanzig Jahre her!¨, rechtfertigte Monsieur Agreste sich für etwas, von dem wir nichts wussten. So fragte meine Kollegin nach, was den zwanzig Jahre her währe. ¨Das er versucht hat sich mit Schlaftabletten umzubringen!¨, kam es nur von Mme Bustier. Meine Attachée war zu tiefst geschockt und fragte den Designer ob er wirklich versucht hatte sich umzubringen. Die Antwort war nur ein Schlichtes Drei Mal.
¨Grand-mère hat zwar gesagt, dass sie die Orthese nicht ausziehen dürfen, aber das Ignorieren wir einfach mal!¨, kam dann Mlle Dupain-Cheng mit einem Cool Pack in der Hand zurück. Schnell befreite sie den Designer von seinem Jackett und der Orthese, nur um ihm dann das Cool Pack auf die Schulter zu legen. Natürlich wollte die junge Dame wissen ob es besser wäre, nun mit der Kühlung. Was der Designer bejahte und sich auch bedankte. In dieser Zeit kribbelte es Mme Bustier schon in den Fingern die ganzen Fotoalben durch zu sehen. ¨Stört es dich, wenn ich einen Blick in die Fotoalben werfe?¨, fragte sie also nach. ¨Nein, machen sie nur!¨, bekam sie zur Antwort. Ich bin ehrlich, auch mich reizte es sehr diese vielen Alben durch zu stöbern und Erinnerungen zu finden, die wir für den Artikel hätten verwenden können. Aber natürlich entdeckte Mme Bustier gleich mehrere Bilder und auch zwei Zeichnungen und einen Brief die sie im Artikel finden werden. Doch fangen wir ganz am Anfang, ganz vorne an und stückeln alles etwas zusammen.

¨Wo genau ist für sie ganz vorne?¨, wollte der Designer natürlich zur Sicherheit wissen. Da er bereits Sonntagnacht, den Verdacht meiner Kollegin Nadja Chamack bestätigt hatte, dass auch er selber ein Opfer seines Onkels war, war das der Punkt der für mich der Anfang war. Der Punkt an dem Aaron Grassette begann seinen eigenen Neffen zu Missbrauchen und zu Misshandeln. Denn genau das hat dieser Mann getan. Mme Bustier wurde auf diese Ausführung von mir hin, äusserst blass. Zur genauen Erklärung. Ich sass flankiert von Gisèle und meiner Attachée Alya gegenüber von Monsieur Agreste, der von Mlle Dupain-Cheng zu seiner Linken und Mme Bustier zu seiner Rechten Flankiert wurde. Rechts von Mme Bustier setzte sich dann Mlle Sancoeur dazu. Diese legte auch sofort ihren Arm sanft um Mme Bustier, als diese erblasste.
¨Ich war damals dreizehn!¨, beantwortete der Designer meine Frage mit sehr brüchiger Stimme. ¨Marinette hat noch gelebt, als er damit angefangen hat?¨, sorgte Mme Bustiers Frage gleich wieder für Verwirrung. Was uns wohl auch deutlich anzusehen war. ¨Caline meint damit meine jüngere Schwester!¨, erklärte er uns nämlich sofort. ¨Du hast eine Schwester?¨, wollte meine Kollegin natürlich direkt wissen. ¨Ich hatte, sie starb im alter von elf Jahren an den Folgen ihrer Leukämie Erkrankung!¨, klärte er uns über dieses traurige Schicksaal auf. Natürlich fragte ich nach den genaueren Umständen. ¨Als sie krank wurde war ich Dreizehn. In dieser Zeit musste ich sehr oft zu meinem Onkel. Nicht ganz ein Jahr später, ich war Vierzehn, da starb sie. Drei Tage vor ihrem zwölften Geburtstag!¨, schaffte er es uns heisser zu erklären. Natürlich wollte ich auch wissen, ob dieses Monster auch Monsieur Agrestes Schwester angefasst hatte. ¨Er meinte immer, solange ich brav tue, was er von mir will, würde ihr nichts passieren!¨, verneinte er diese Frage. Was mich tatsächlich sehr erleichtert hat. So ging es wohl allen, die anwesend waren. Mlle Dupain-Cheng nutzte die kurze Stille, die entstand um dem Designer seinen Tee zu reichen.
(Bild von Gabriel Agreste und Marinette Grassette† am 11. Julie 1993,
Bild von Gabriel Agreste, Marinette Grassette†, Caline und Philippe† Bustier und Tom Dupain† am 4. Julie 1994)

¨Hast du jemals versucht mit jemandem darüber zu reden?¨, durchbrach meine Kollegin dann die Stille. ¨Erst nach ihrem Tod. Davor hatte ich zu viel Angst, er könnte sie verletzen!¨, gestand uns der Designer schlicht. Ich wollte wissen, mit wem er geredet hatte und was diese Leute getan hatte um ihm zu helfen. ¨Ich habe versucht mit meiner Grossmutter darüber zu reden. Sie wollte nichts davon hören. Auch mein Lehrer hat mich nur abgewimmelt. Danach habe ich es aufgegeben. Meine Eltern waren zu der Zeit zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt!¨, schockte mich die Antwort zu tiefst. Ein Jugendlicher der mit so etwas einfach nur alleine gelassen wurde. Niemand der bereit gewesen wäre ihm zuzuhören.
(Bild von Lydia† und Andrè† Grassette, ohne Datum)

¨Hast du darum, damals versucht dich umzubringen?¨, hackte Mme Bustier sanft nach. Monsieur Agreste nickte auf diese Frage nur. Schafte es nicht mit Worten zu antworten. Ich wagte es genauer zu hinterfragen, wie es zu dem Selbstmordversuch kam. ¨Nach dem Tod meiner Schwester, da waren meine Eltern mit allem völlig überfordert. Also war mein Onkel da, gab vor zu helfen. Ihnen hat er vermutlich auch geholfen, für mich hat es alles nur noch schlimmer gemacht. Schon zwei Tag nach ihrem Tod floh ich regelrecht von zuhause. Gina und ihr Mann liessen mich bei Tom schlafen!¨, erläuterte er, was damals war. Gina sagte uns erst mal nichts, so fragten wir nach. Gina Dupain, war die Antwort. Sie, ihr Mann Roland und ihr Sohn Tom, waren in dieser Zeit für Monsieur Agreste da. Monsieur Agreste und Tom Dupain gingen zusammen zur Schule, waren in derselben Klasse und auch schon davor gut befreundet. So wollte ich dann wissen wie es zu dem Selbstmordversuch kam. ¨Es war in der dritten Nacht bei den Dupains, ich hatte mir in der Apotheke rezeptfreie Schlaftabletten geholt, ich dachte einfach jetzt wo ich Marinette nicht mehr beschützen musste, könnte ich meinem Onkel damit entkommen. Ich habe die ganze Packung geschluckt. Tom erwischte mich dabei und hat seine Eltern geweckt. Da Gina gelernte Krankenschwester war, wusste sie was sie tun musste. Irgendwie hat sie es dann auch hinbekommen, dass ich sofort wieder entlassen wurde, nachdem sie mir im Krankenhaus den Magen ausgepumpt hatten. Meine Eltern und Grosseltern haben nie davon erfahren. Nur Tom, seine Eltern, Philippe und Caline wussten davon!¨, berichtete der Designer uns von den damaligen Geschehnissen. Monsieur Agreste wirkte völlig neben sich und Mme Bustier begann dann sanft über seinen Oberschenkel zu streichen um ihm irgendwie beizustehen.
(Bild von Gina, Roland† und Tom† Dupain am 23. April 1994,
Bild von Tom Dupain† und Gabriel Agreste am 23. April 1994)

Nach einigen Momenten wage ich zu fragen, ob der Missbrauch danach weiterging. ¨Ja und ich musste feststellen, dass ich nicht sein einziges Opfer war. Zwei Monate nach dem Tod meiner Schwester, fand ich ein Mädchen in seiner Wohnung. Sie ging mit mir zur Schule, Elizabeth Leclerq. Aaron hat nur gegrinst und mir gesagt ich soll dafür sorgen, dass sie verschwindet. Ich brachte sie zu einem jungen Arzt in der Notaufnahme. Er hat sie Untersucht und Behandelt. Er kannte mich, weil ich einige Male bei ihm war, wenn es mir zu schlecht ging, nach dem was mein Onkel mit mir tat. Er sagte uns wir sollten zur Polizei gehen. Die Polizisten haben uns nur ausgelacht. Die Lehrer wollten nicht zuhören. Meine Grossmutter sagte mir, ich solle aufhören Lügen zu erzählen!¨, erklärt uns Monsieur Agreste leise. ¨Kennen oder kannten sie viele seiner Opfer?¨, warf dann meine Attachée die Frage in den Raum. ¨Acht oder Neun?¨, kam es eher unsicher von dem Designer. Ich wollte dann erfahren wie oft oder eher ob er regelmässig von seinem Onkel missbraucht wurde. ¨Das kommt darauf an, was für sie regelmässig ist. An sich hat er jede sich bietende Gelegenheit genutzt!¨, bei diesen Worten ist dem Designer deutlich anzumerken wie sehr er gegen die Tränen ankämpfen muss. Ich war nicht sicher was ich nun sagen oder fragen sollte, doch übernahm es Mme Bustier eine neue Frage zu stellen. Damit warf sie etwas in den Raum, dass mir noch mehr zu denken gab und ich mich fragte wie niemand etwas davon bemerken konnte. Wie niemand sehen konnte, was passierte.
¨Darum warst du auf gewisse Berührungen auch immer so extrem empfindlich und bist zurückgeschreckt nicht?¨, es ist eine sehr vorsichtig gestellte Frage. ¨Darum war es dir auch immer so unangenehm, wenn Céline sich so sehr an dich rangeschmissen hat!¨, fügte Mme Bustier feststellen an. Monsieur Agreste nickte nur langsam. Der Name Céline lies bei mir etwas Klingeln. Dieser Name war es dieselbe Céline die Monsieur Agreste der Vergewaltigung bezichtigte? Ich fragte als noch was für eine Céline gemeint war. ¨Céline Leclerq. Sie hatte damals reges Interesse an mir. Ich habe ihr oft gesagt, dass ich nichts von ihr will und sie mich einfach in Ruhe lassen soll. Irgendwann, als wir nach der Schule in die Bäckerei sind, kam sie mit. Da gab es dann einen Zwischenfall und Gina hat sie rausgeschmissen. Einige Tage danach kam ich mit Caline zusammen. Einen Monat danach waren wir im Park nahe der Bäckerei. Céline ist aufgetaucht und hat mich bedrängt. Als sie ihre Hand plötzlich einfach in meine Hose gesteckt hat, habe ich ihr eine geknallt und sie angeschrien. Am nächsten Tag kamen Polizisten in die Schule und haben mich verhaftet, weil ich Céline angeblich Vergewaltigt hatte!¨, klärt er somit auch die Sache mit der angeblichen Vergewaltigung auf. ¨Du wurdest für Unschuldig befunden nehme ich an?¨, wagt es meine Kollegin Gisèle nach zu fragen. ¨Da sie verweigert hat sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, wurde die Anklage fallengelassen!¨, bestätigte Monsieur Agreste dies. ¨Sie und ihre Familie sind dann zum Glück in den Sommerferien nach Italien gezogen!¨, erklärt Mme Bustier uns noch zusätzlich.
(Bild von Caline Bustier und Gabriel Agreste am 23. April 1995)

So kamen wir zu dem Punkt, darüber zu sprechen, dass Monsieur Agreste und Mme Bustier mal ein Paar waren. Hier hat viele Fragen Mme Bustier beantwortet und der Designer nickte oft nur zustimmend. ¨Sie beiden waren also ein Paar?¨, wollte ich es natürlich offiziell bestätigt bekommen. ¨Ja Gabriel und ich waren etwas mehr als anderthalb Jahre zusammen. Ich war Dreizehn und er wurde kurz danach Fünfzehn!¨, erklärt sie uns in welchem Alter sie zusammen gekommen sind. So bat ich darum, dass sie uns mehr über die Beziehung erzählen sollte. ¨Gabriel und ich waren eigentlich sehr Glücklich zusammen. Ich konnte mit ihm über wirklich alles reden. Er war immer da, wenn ich ihn gebraucht habe. Nur habe ich dann irgendwann gemerkt, wie ich immer wieder Frauen nachgeschaut habe und was meine Fantasie halt mit ihnen machen wollte. Irgendwann habe ich dann auf einer Feier mit einer anderen Frau rumgeknutscht. Am Tag darauf habe ich mit Gabriel darüber geredet und wir haben uns einvernehmlich getrennt. Wir sind gute Freunde geblieben. Schliesslich haben wir viel zusammen durchgemacht. Auch nach unserer Trennung, war er immer für mich da. Besonders nach dem Selbstmord meines Bruders Philippe!¨, erzählte uns Mme Bustier kurz. Ich wollte dann erfahren was die Familien der beiden sowohl zu der Beziehung als auch der Trennung meinten. ¨Meine Eltern haben Gabriel geliebt. Sie haben ihn schon als ihren Schwiegersohn gesehen. Als wir uns trennten, ging für sie eine Welt unter. Mein Bruder war stinksauer auf mich, weil wir uns getrennt haben!¨, fängt sie an uns zu berichten. ¨Meine Mutter mochte Caline sehr. Auch mein Vater meinte ich hätte mir da eine wundervolle Freundin ausgesucht. Mein Grossvater hat sie geliebt und davon geschwärmt, dass sie das Grassettes irgendwann übernehmen könnte. Meine Grossmutter war erst sehr skeptisch. Aber sehr schnell hat auch sie Caline ins Herz geschlossen. Sie hat nach dem wir uns getrennt haben nie wieder mit mir geredet, so wütend war sie auf mich. Grossvater war als wir uns trennten enttäuscht. Für ihn gehörte Caline schon zur Familie. Meine Eltern waren da schon Tod. Mein Vater starb bei dem Unfall in der alten Kleiderfabrik, wenige Tage nach dem ich Sechzehn geworden war. Mutter hat sich zwei Monate danach mit Schlaftabletten umgebracht!¨, erzählte dann der Designer wie seine Familie zu der Beziehung stand. Er erwähnte nur einen Grossvater und eine Grossmutter, so musste ich nachfragen ob es die Eltern seines Vaters oder seiner Mutter waren. ¨Die Eltern meines Vaters. Mit den Eltern meiner Mutter hatte ich nie ein gutes Verhältnis. Aaron zwang mich nach dem Tod meiner Eltern zwar dazu, Kontakt mit ihnen zu haben. Aber sie waren für mich keine Familie!¨, klärt er uns über die Familienverhältnisse auf.
(Bild von Alain† und Ginevere† Grassette am 13 Juli 1991,
Bild von Lydia Grassette†, André Grassette†, Gabriel Agreste und Caline Bustier am 1. August 1996,
Bild von Gabriel Agreste mit den Eltern seiner Mutter, Valérie† und Stéphane† de Montmorency am 21. Juni 1996)

¨Das heisst Caline und du habt euch erst nach dem Tod deiner Eltern getrennt?¨, hackte Gisèle noch nach. ¨Vier Monate nach dem Tod meiner Mutter!¨, bestätigte er uns dies. Ich fragte was nach dem Tod seiner Eltern geschah. Er war ja noch nicht Volljährig zu diesem Zeitpunkt. ¨Aaron war gerade im Ausland. Also nahmen die Dupains mich erstmal bei sich auf. Zwei Tage nach Mutters Tod kam jemand vom Jugendamt vorbei. Sie sagte mir, dass mein Onkel mich in seine Obhut nehmen würde, sobald er zurück ist. Solange dürfte ich bei den Dupains bleiben. Ich flehte darum nicht zu meinem Onkel zu müssen, aber egal was ich sagte, sie hat mir nicht geglaubt. In derselben Nacht habe ich das zweite Mal versucht mich umzubringen. Ich hatte, als ich Mutter gefunden hatte, die Restlichen ihrer Schlaftabletten eingesteckt!¨, erzählte Monsieur Agreste uns von seinem zweiten Selbstmordversuch. ¨Sie haben es überlebt!¨, stellte meine Attachée dann fest. ¨Tom hat ihn gefunden. Er hat seine Eltern aus dem Bett geschmissen und wieder wurde ihm der Magen im Krankenhaus ausgepumpt. Danach musste er drei Tage im Krankenhaus bleiben. Andrè wurde über das Passierte informiert. Andrè wirkte völlig neben sich!¨, erklärte uns Mme Bustier. Sie war zu diesem Zeitpunkt ja noch mit Monsieur Agreste zusammen gewesen. ¨Wie war es für sie?¨, wollte meine Attachée von ihrer Lehrerin wissen. ¨Für mich? Ich war geschockt, aber er hatte in so kurzer Zeit so viel verloren. Irgendwie konnte ich es verstehen. Wir haben dann auch darüber geredet!¨, zuckte Mme Bustier nur mit den Schultern.
¨Danach lebten sie bei ihrem Onkel?¨, wollte ich nun von dem Designer wissen. ¨Ja, aber ich nutzte jede Gelegenheit von ihm weg zu kommen. Ich war damals in der Ausbildung, trotzdem habe ich eigentlich jeden Abend im Grassettes ausgeholfen, nur um nicht zu meinem Onkel zu müssen. Oft konnte ich auch Tom überreden, dass ich bei ihm übernachten durfte!¨, kam es nur seufzend von gefragtem. ¨Dann kam die Sache mit Mme Bustiers Bruder?¨, wollte meine Attachée da auch schon wissen. ¨Das war nach Gabriels Siebzehntem Geburtstag. Gabriel zog sich immer mehr von uns zurück. Philippe wollte wissen was los ist und ist über das Fenster von Gabriels Zimmer in die Wohnung. Als er wieder heraus kam war er kalk Weiss und wollte mir und Tom nicht sagen was los ist. Danach habe ich ihn mehrfach mit unseren Eltern streiten gehört. Tom und ich verstanden nicht was los ist. Dann fand Tom Philippe eines Abends völlig aufgelöst und mit diversen Verletzungen. Wir haben Gab angerufen, weil er mit uns nicht reden wollte. Gab ist mit ihm dann ins Krankenhaus gegangen. Zwei Tage später war Philippe so merkwürdig. Tom und ich brachten ihn zu Gina und Roland. Aber er wollte nicht reden, als Gab dazu kam, da wollte er es uns doch erzählen, aber Aaron kam dazwischen. Irgendwas war, weswegen er Gab geholt hat. Danach hat mein Bruder wieder komplett dicht gemacht. Am nächsten Morgen, unsere Eltern hatten gerade die Wohnung verlassen, als er zu mir kam und mir einen Brief hingehalten hat. Er hat mich um Vergebung gebeten. Ich habe nicht verstanden was los ist, bis ich das Messer gesehen habe. Er hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt. Ich war wie erstarrt. Als er wegkippte habe ich in einfach gepackt und bin zu Boden gesunken. Fünf Minuten später stürmte Gab rein. Er sah was los war und ging sofort zum Telefon. Er hat die Dupains und die Polizei angerufen. Dann verschwand er im Bad und kam mit Handtüchern zurück. Damit hat er Philippes Arme abgebunden. Dann hat er mich einfach in den Arm genommen. Mehr konnten wir nicht tun. Es dauerte dreissig Minuten bis Tom, Roland und Gina kamen. Gina versuchte Philippe zu retten, aber er war schon Tod. Gab hat mich zu Tom geschoben, den Brief aus meinen Händen hat er Roland gegeben und hat noch einen Anruf gemacht. Zwanzig Minuten später sind die Polizei und die Richterin Eileen Moreau gekommen!“, erklärte uns wieder Mme Bustier. Mit jedem Satz liefen ihr mehr Tränen über die Wangen und sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an Mlle Sancoeur fest, die sie einfach nur sanft im Arm hielt.
¨Was war an dem Abend als Philippe Bustier durch ihr Fenster in die Wohnung kam?¨, wollte ich nun von dem Designer wissen. Denn ohne Grund hätte Mme Bustiers Bruder sicher nicht so reagiert. ¨Er hat gesehen, was mein Onkel mir antat. Mein Onkel hat ihm gedroht, dass er ihm und Caline dasselbe antun würde, sollte er jemandem davon erzählen!¨, kam es müde und schwer über die Lippen des Designers. ¨Er hat es jemandem erzählt?¨, stellte meine Attachée fragend fest. ¨Seinen Eltern, dem Jugendamt, der Polizei und meiner Grossmutter. Niemand hat ihm geglaubt!¨, nickte Monsieur Agreste nur zur Bestätigung. ¨Darum wurde er zum Opfer?¨, hackte Gisèle nach. ¨Ja, er verstand nicht, warum ihm niemand glaubte. Nach dem Aaron ihn Missbraucht hatte, brachte ich ihn zu dem Arzt zu dem ich auch immer ging. Ich versuchte es nochmal bei der Polizei und beim Jugendamt. Niemand hörte zu. Der Arzt und ich fingen an darüber nachzudenken, wie wir Aaron hinter Gitter bringen könnten. Aber bevor wir eine Lösung hatten, hat Philippe sich umgebracht. Ich tat das Einzige was ich noch nicht getan hatte. Ich wendete mich direkt an eine Richterin. Eileen Moreau, ich kannte sie vom Grassettes. Sie war ein Stammgast. Sie mochte mich und ich hatte ihr schon das eine oder andere Mal einen Tisch besorgt, wenn eigentlich keiner frei war. Ich wusste nicht ob es etwas bringen würde, aber es war die letzte Hoffnung. Als sie den Brief von Philippe gelesen hatte und ich ihr gesagt habe das es fast eine Stunde gedauert hat, bis die Polizei vor Ort war, da ist sie ausgeflippt. Der Polizeichef war seinen Job los und kam vor Gericht. Sie sorgte dafür das Aaron sofort in Untersuchungshaft kam. Mich steckte sie zu den Dupains. Es dauerte vier Monate, bis es zum Prozess kam!“, während dieser leisen Erklärung starrte der Designer nur in seine Tasse.
(Bild von Gabriel Agreste, Caline Bustier, Gina, Roland† und Tom† Dupain am 11. Julie 1997)

¨Wann war der Dritte Selbstmordversuch?¨, erkundigte Gisèle sich nach einigen Momenten des Schweigens. ¨Drei Tage vor dem Prozess!¨murmelte der Designer nur. ¨Ich erinnere mich. Gina war ausser sich!¨, bestätigte Mme Bustier. ¨Wieder mit Tabletten?¨, fragte ich nach und rechnete mit einer Zustimmung. Doch die bekam ich nicht, was mich sehr schockte. ¨Nein, ich habe mir mitten in der Nacht die Pulsadern aufgeschnitten. Gina kam dazu als ich dabei war mir den zweiten Arm aufzuschlitzen. Einige Sekunden hat sie mich nur angestarrt. Dann hat sie ausgeholt und mir so eine gescheuert, dass ich beinahe über das Geländer der Dachterrasse gekracht bin. Sie hat mich angeschrien was mir einfallen würde und hat mich in die Wohnung gezerrt. Dann hat sie Tom angekeift er solle seinen Vater wecken. Das Erste was ihr in die Hände kam, hat sie benutzt um mir die Arme abzubinden. Dann hat sie mich ins Krankenhaus gezerrt. Die Ärzte haben schon überlegt ihr ein Beruhigungsmittel zu geben, so sehr hat sie getobt!¨, erzählte er wie er das dritte Mal versucht hatte sich umzubringen. ¨Papa hat immer gesagt, mit Grand-mère legt man sich nicht an!“, stellte da Mlle Dupain-Cheng glucksend fest. ¨Das war mir danach auch klar!¨, bestätigt der Designer sehr nüchtern. ¨Naja, sei froh hat sie dich direkt wieder mit Nachhause genommen! Ganz ehrlich, wenn es dir nicht eh schon absolut beschissen gegangen wäre, hättest du dir von mir auch noch eine gefangen!¨, erklärte Mme Bustier ihm mit gehobener Augenbraue.
(Bild von Tom Dupain† auf besagter Dachterrasse, Datum unbekannt)

¨Sie waren dann beim Prozess dabei?¨, kamen wir mit meiner Frage wieder zum Thema zurück. ¨Ja, das war ich. Ich habe auch gegen ihn ausgesagt. Aber nicht öffentlich nur die Richterin kennt die Aussage!¨, bestätigt der Designer mir. Aaron Grassette wurde am Ende des Prozesses zu Fünfundzwanzig Jahren Haft mit folgender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Aus unerfindlichen Gründen wurde er aber Frühzeitig entlassen und auf freien Fuss gesetzt.
¨Wie ging es ihnen beiden mit dem Urteil?¨, wollte meine Attachée nun hören. ¨Ich war absolut erleichtert!¨, erklärte Mme Bustier. ¨Mir ging es ähnlich. Ich dachte ihn nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen. Als ich vor rund fünf Wochen von seiner Entlassung gelesen habe, hat mich das geschockt!¨, erklärt Monsieur Agreste leise. ¨Ja das war auch für mich ein riesiger Schock!¨, bestätigte Mme Bustier. ¨Das war es wohl für alle Beteiligten und jeden der den Fall verfolgt hatte!¨, stimmte auch meine Kollegin Gisèle zu.

Hier unterbrachen wir das Interview kurz, da Mlle Sancoeur so freundlich war uns noch einen Kaffee anzubieten. So verschwand sie aus dem Wohnzimmer, aber nicht ohne sich einen Kuss von dem Designer zu stehlen. Schon davor auf dem Weg zu Mme Bustiers Arzt Termin durften wir erfahren, dass Monsieur Agreste und Mlle Sancoeur seit kurzem ein Paar sind. Meine Attachée dachte im ersten Moment tatsächlich sie würde nicht richtig sehen, als Monsieur Agreste Mlle Sancoeur küsste, bevor er mit Mme Bustier und Gisèle in der Arztpraxis verschwand. Da ich ja ungefähr wusste was Langdon in seinem Artikel schreiben würde, musste ich auch direkt Nachfragen, seit wann die beiden zusammen sind. ¨Wir sind noch nicht wirklich lange zusammen. Gabriel hat Emilie nie betrogen. Emilie hingegen, sie hat ihn mehrfach betrogen!¨, erklärte Mlle Sancoeur mir auf meine Nachfrage hin. Ich wollte wissen ob sie sich damit absolut sicher wäre. ¨Emilie hat mir damals, als ich anfing für sie zu Arbeiten erzählt, sie und Gabriel würden eine offene Beziehung führen. Ich weiss von mindestens vier Liebhabern die sie hatte!¨, nickte Mlle Sancoeur traurig. ¨Denken sie, Monsieur Agreste würde dazu auch Fragen beantworten?¨, wollte meine Attachée da natürlich sofort wissen. ¨Nun, da Gabriel lange nichts von Emilies Liebhabern wusste, kann er ihnen vermutlich nicht viel sagen. Aber ich denke nicht das er sie belügen würde. Es sind in letzter Zeit leider einige Dinge ans Licht gekommen, die Emilie getan hat!¨, kam es sehr vorsichtig und bedacht von Mlle Sancoeur.
Während Mlle Sancoeur uns also frischen Kaffee holte, fragte Mlle Dupain-Cheng Monsieur Agreste ob er noch Tee möchte und schenkte ihm auf sein nicken hin nach. In dieser Zeit lehnte Mme Bustier sich gegen den Designer, welcher vorsichtig seinen rechten Arm um sie legte. Mlle Dupain-Cheng überprüfte dann auch das Cool Pack auf Monsieur Agrestes Schulter und fragte nach ob sie ihm ein Neues holen solle, was er aber verneinte.

¨Wie ging es nach dem Prozess in ihrem Leben weiter?¨, fuhren wir mit dem Interview fort, als Mlle Sancoeur mit unserem Kaffee zurück war. ¨Dank Richterin Moreau war es kein Problem meinen Namen zu ändern. Wenige Tage nach dem Prozess ging ich nach Shanghai, als Attaché der Designerin Ming Na Wen. Ich war etwa ein Jahr dort, dann kam ich nach Paris zurück, um meine Schneiderausbildung zu beenden!¨, erklärte der Designer schlicht.
(Bild von Ming Na Wen und Gabriel Agreste, Shanghai, Januar 1998)

¨Dann wie hast du deine Frau kennengelernt?¨, wollte da auch schon Gisèle viel zu neugierig wissen. ¨Das war zwei Wochen vor meinem Neunzehnten Geburtstag. Ich war wie jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit. Hatte mir einen Kaffee to go geholt. Als ich durch den Park lief, sah ich Tom Dupain auf einer Parkbank sitzen, wie er mit einer hübschen, äusserst zierlichen Chinesin rumgeknutscht hat. Das hat mich wohl etwas abgelenkt, denn ich bin plötzlich in jemanden hinein gekracht und habe ihr meinen Kaffee über die Bluse gekippt. Als ich aufblickte, sah ich in zwei funkelnde Smaragde hinein. Emilie hat sofort angefangen mich anzukeifen und zusammen zu stauchen was mir den einfallen würde ihre teure Designer Bluse, mit meinem billig Kaffee, zu ruinieren!¨, schmunzelte der Designer über die Erinnerung an damals. ¨So hast du deine Frau kennen gelernt?¨, fragte Mme Bustier verwirrt nach. ¨Ja, so habe ich Emilie kennen gelernt. Zu meinem Glück kam Amelie dazu. Sie hatte eine Ersatzbluse dabei. Emilie ist mit der einfach abgezogen und hat mich wütend angefunkelt. Ich habe versucht mich zu entschuldigen, aber sie hat mir nicht zugehört. Also habe ich dann Amelie meine Visitenkarte gegeben und ihr gesagt sie soll mir die Rechnung der Reinigung schicken, dass ich das bezahlen würde. Ich habe ihr auch eine Reinigung empfohlen. Sie hat sich Bedankt und sich für das Verhalten ihrer Schwester entschuldigt. Noch am selben Abend stand Emilie vor meiner Tür und hat mich angeschrien, was mir einfallen würde mich an ihre Schwester ran zu machen!¨, bestätigte der Designer immer noch schmunzelnd. ¨Das hat Amelie auch mal erzählt!¨, merkte Mlle Sancoeur glucksend an. ¨Was meinte den seine Schwägerin zu ihm?¨, wunderte sich Mme Bustier. ¨Amelie meinte, sie mochte ihn von Anfang an und hätte ihn vielleicht auch an geflirtet, wenn sie da nicht schon verlobt gewesen wäre!¨, erzählte Mlle Sancoeur uns mit einem Grinsen auf den Lippen. ¨Ja, vier Wochen später hat sie ihren damals noch Verlobten geheiratet!¨, stimmte Monsieur Agreste zu. ¨Wie sind sie und ihre Frau dann überhaupt zusammen gekommen?¨, fragte meine Attachée berechtigter Weise nach. ¨Naja, wieder hat mich Amelie vor Emilie gerettet. Sie und ihr Verlobter. Sie kamen dazu und meinten, dass Emilie ihnen ja unbedingt den Abend versauen hatte müssen. Dass wegen ihrem kleinen Abstecher zu mir, ihre Reservation im Grassettes verfallen seihe. Emilie hat das ziemlich den Wind aus den Segeln genommen. Damals musste man mindestens sechs Monate im Voraus einen Tisch reservieren. Ausser man war Stammgast!¨, erklärte der Designer uns. ¨Ich habe dann angeboten einen Freund anzurufen und ihnen doch noch einen Tisch zu besorgen. Amelies Verlobter meinte, das wolle er sehen. Also habe ich eben angerufen und gefragt ob ich einen Tisch für drei Personen für in einer halben Stunde reservieren könnte. Irène meinte für Zwei wäre kein Problem, aber Drei würde erst am nächsten Abend gehen. Also sind Amelie und ihr Verlobter ohne Emilie essen gegangen. Und sie stand da wie Bestellt und nicht abgeholt. Also habe ich sie in ein anderes Restaurant eingeladen!¨, fügte er auf unsere immer noch verwirrten Blicke hin an. ¨Damit haben sie sie um den Finger gewickelt?¨wollte ich wissen. ¨Nein, es hat sie nicht im Geringsten beeindruckt. Aber das ich ihrer Schwester und deren Verlobten einen Tisch im Grassettes besorgt hatte schon. Sie hatte den ganzen Abend kein anderes Thema als das Grassettes und wie sehr sie dort Essengehen wolle!¨, zuckte Monsieur Agreste nur die Schultern, verzog aber das Gesicht vor Schmerz wegen der Bewegung in seiner linken Schulter.
(Bild von Sabine† und Tom† Dupain-Cheng, am 09. April 1999,
Bild von Emilie Agreste†, Amelie Fathom, Colt Fathom† und Gabriel Agreste am 7. Mai 1999)

¨Und wie bitte bist du mit dieser Frau vor dem Traualtar gelandet? Bisher höre ich nur Dinge, die du an Frauen nie mochtest!¨, wollte Mme Bustier absolut ungläubig hören. ¨Ganz ehrlich, ich frage mich mittlerweile auch, wie ich mich ausgerechnet in sie verlieben konnte, aber wo die Liebe nun einmal hinfällt!¨, murmelte der Designer nur. ¨Komm schon, mit irgendwas muss sie dich doch gefesselt haben!¨, seufzte Mme Bustier frustriert. ¨Sicher nicht an dem Abend. Aber das Schicksaal sorgte dafür, dass ich zwei Tage später wieder mit ihr zusammenstiess. Sie war ziemlich am Ende, weil die Bäckerei, die die Hochzeitstorte für Amelies Hochzeit machen sollte, ihr gesagt hatte, sie kündigen. Sie brauchte also eine Lösung und da sie Paris nicht wirklich kannte, kam sie zu der einzigen Person die sie kannte. Das war ich. Wir gingen dann zur Dupain Bäckerei. Tom und Roland waren da. Ich erklärte ihnen die Situation und am nächsten Tag hatten Emilie und Amelie einen Termin um die Torte zu besprechen. Danach bin ich sie irgendwie nicht wieder losgeworden. Egal was sie für die Hochzeit noch erledigen musste, sie kam damit zu mir. Selbst als Amelies Kleid bei der letzten Anprobe ruiniert wurde, kam sie zu mir. Ich konnte das Kleid retten, als Gegenleistung musste sie mit mir Ausgehen!“, erklärte der Designer uns mit einem Seufzen. ¨Nicht sehr romantisch!¨, bemerkte Alya meine Attachée. ¨Wo hin haben sie sie ausgeführt?¨, wunderte es mich doch sehr. ¨Dahin wo sie so unbedingt hin wollte. Danach wollte sie nie wieder ins Grassettes!¨, schmunzelte der Designer uns wieder an. ¨Wirklich? Aber warum, wer einmal im Grassettes war, würde töten für einen weiteren Besuch!¨, kam es äusserst verwundert von Mme Bustier. ¨Grossvater hat an dem Abend leider kein Blatt vor den Mund genommen. Das gefiel Emilie überhaupt nicht!¨, hielt Monsieur Agreste sich doch sehr kurz. Ich war schon fast etwas enttäuscht. ¨Ach komm, erzähl schon was passiert ist. Die Geschichte kenne ich bisher nur aus Emilies Sicht!¨, bat dann Mlle Sancoeur. Monsieur Agreste nahm in aller Seelenruhe und seufzend zuerst einen Schluck Tee, erbarmte sich dann aber, uns etwas mehr zu erzählen.
¨Naja, Emilie kam halt an meinem Geburtstag mit dem ruinierten Kleid zu mir. Ich brauchte drei Stunden um es zu retten. Dann hat Amelie es noch einmal Anprobiert und war überglücklich. Emilie wollte wissen, wie sie sich dafür bei mir Revanchieren könnte. Ich war eigentlich wirklich überzeugt, sie würde mich eiskalt abblitzen lassen, trotzdem habe ich sie Gefragt ob sie an dem Abend mit mir Essengehen würde. Da hat Amelie sich schon eingemischt und gesagt, dass Emilie gar nicht daran denken soll nein zu sagen. Schliesslich hätten sie mir meinen Geburtstag wegen des Kleides ruiniert. Ich war überrascht, dass sie das wusste. Sie meinte nur Tom hätte es ihr gesagt, weil sie ihn etwas über mich ausgefragt habe. So fragte Emilie mich nur, wann ich sie bei ihrem Hotel abholen würde!“, fing er also an zu erzählen. ¨Also hat Amelie euch eigentlich verkuppelt?¨, hackte Mlle Sancoeur überrascht nach. Es machte den Anschein, dass Emelie Agreste ihr etwas anderes erzählt hatte.
¨Vermutlich kannst du es so sehen. Jedenfalls holte ich sie ab und führte sie zum Grassettes. Sie wollte wissen ob ich reserviert hatte. Ich verneinte und ging einfach hinein. Dann kam da ein Kellner, den ich nicht kannte auf mich zu. Ich sagte ihm ich würde gern mit Irène oder Angelica reden. Also holte er Irène, der sind als sie mich mit einer Frau am Arm gesehen hat, beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Ich habe nur gefragt ob sie einen Tisch für mich hätte. Iréne wollte vermutlich schon nein sagen, aber da stand Grossvater schon hinter ihr und meinte; Wenn du ihn selber eindeckst kannst du dich mit deiner Freundin an Tisch dreizehn setzen! Dann ist er direkt wieder in der Küche verschwunden und ich habe Emilie zum Tisch geführt und ihn eingedeckt. Danach wurden wir ganz normal bedient. Gut Iréne hat mich immer wieder mit bösen Blicken traktiert. Emilie hat irgendwann gefragt, warum sie das tut. Als ich ihr sagte, dass Iréne die Mutter meiner Ex-Freundin wäre, hat Emilie ziemlich überrascht gewirkt!¨, schmunzelte Monsieur Agreste bei seiner Erzählung. ¨Mama hatte Tagelang über nichts anderes geredet als das du in einer Beziehung mit irgendeiner Frau wärst. Ich wusste nicht warum sie so ein Drama daraus gemacht hat!¨, warf Mme Bustier seufzend ein. ¨Ganz einfach, damit waren die Chancen mich als Schwiegersohn zu bekommen endgültig auf null gesunken. Jedenfalls, Emilie war sehr zufrieden mit dem Abend. Zumindest bis Grossvater uns den Nachtisch gebracht hat. Er brachte nicht, was wir bestellt hatten. Sondern eine Spezialität, die schon seit Jahren nicht mehr auf der Karte stand. Emilie war sehr verwundert, aber begeistert als sie probierte. Grossvater hat sich dann einfach einen Stuhl rangeholt und sich mit einem Glas Wein gesetzt. Er hat ein Gespräch mit Emilie angefangen. Ihm wurde schnell klar, dass sie nicht wusste, dass ich sein Enkel bin. Nach zwanzig Minuten hat er sich mir zugewendet. Er meinte dann einfach; Sie ist hübsch, nicht gerade Dumm und wurde gut erzogen. Nur sie passt nicht zu dir. Sie ist nur ein billiger und zweitklassiger Ersatz für Caline. Du brauchst eine Vernünftige und Bodenständige Frau, die weiss was es heisst zu Arbeiten. Keine reiche, verwöhnte, englische Göre. Der Name Graham de Vanily mag mächtig sein, aber du hast dir schon einen Namen gemacht. Du brauchst sie nicht! Damit ist er aufgestanden und gegangen. Emilie hat mich einen Moment angestarrt und dann gefragt, was diesem alten Sack eines Sous Chefs einfalle so über sie zu reden. Ich meinte nur trocken, das war gerade André Grassette persönlich, er ist La Chef de Cuisine und Inhaber des Grassettes. Darauf ist ihr der Mund aufgeklappt. Ich habe dann nach der Rechnung verlangt, aber es hiess es gehe alles aufs Haus, seihe schliesslich mein Geburtstag!“, erzählte Monsieur Agreste sichtlich amüsiert weiter. Knall harte Kritik, die sein Grossvater damals verteilt hatte. ¨Er war immer sehr direkt!¨, stellte Mme Bustier seufzend fest. ¨Das war er!¨, bestätigte der Designer mit einem traurigen Lächeln. ¨Und er würde Nathalie lieben!¨, lächelte Mme Bustier genannte einfach an. Dieser fehlten daraufhin die Worte und sie konnte Mme Bustier nur völlig überfordert anstarren. ¨Das ist so, Nathalie wäre ganz nach seinem Geschmack. Er fand immer ich bräuchte eine Frau, die selbstbewusst, stark und klug ist. Eine Frau die mir klar sagt wo es lang geht. Hat er es immer genannt!¨, kam es da lachend von Monsieur Agreste. Mit diesen Worten brachte er Mlle Sancoeur tatsächlich dazu zu erröten. ¨So wie Lydia in der Ehe deiner Grosseltern ganz klar die Hosen anhatte!¨, lachte da auch Mme Bustier verschmitzt.
(Bild von André Grassette† und Gabriel Agreste am 23. April 1997)

¨Was meinte deine Grossmutter zu Emilie?¨, hackte Gisèle dann nach. ¨Meine Grossmutter lebte da schon nicht mehr. Sie starb sieben Monate nach dem Prozess meines Onkels!¨, erklärte der Designer. Davon hatte ich gewusst. Auch wusste ich, dass es nicht bekannt war, wer sich um die Beerdigungen von Lydia und Andrè Grassette gekümmert hatte. Auch wer sie Bezahlt hatte war bisher völlig unklar. Natürlich erwähnte ich es. Monsieur Agreste erklärte uns dann, dass er die beiden Beerdigungen Organisiert und auch Bezahlt hatte. Auch das Andrè Grassette gewusst hatte, dass er die Beerdigung seiner Grossmutter bezahlt und organisiert hatte. Ich war überrascht.
¨Und danach haben du und Emilie euch gedatet?¨, kam Gisèle wieder zurück zum Thema. ¨Nicht wirklich. Sie meinte sie brauche einen Begleiter für die Hochzeit ihrer Schwester, also bin ich mit. Sie brachte mich dazu, im Vorfeld noch zwei Abende, mit ihr zusammen Tanzstunden zu nehmen. Die hätte sie definitiv nicht gebraucht. Emilie war eine fabelhafte Tänzerin. Da dachte ich auch das erste Mal wirklich daran, dass daraus mehr werden könnte. Da wollte sie dann wissen, was meine Eltern beruflich machen würden und wo sie leben. Ich sagte ihr, dass sie Tod sind. Aber auch was sie davor beruflich gemacht hatten. Auf der Hochzeit stellte sie mich ihren Eltern dann als ihren festen Freund vor!¨, erklärte der Designer was weiter passiert war. ¨Ohne dein Einverständnis?¨, hackte Mme Bustier nach. ¨Ja aber ich konnte sie vor ihren Eltern schlecht darauf hinweisen. Ich wollte sie nicht blossstellen!¨, seufzte der Designer nur. So sprangen wir in der Zeit etwas vor. Zu der Ehe von Monsieur Agreste und seiner Frau Emilie. Schliesslich schreibt Langdon ja, er habe seine Frau mit Mlle Sancoeur betrogen. Auch das mit den Schlägen sprach ich direkt an.
(Bild von Emilie† und Gabriel Agreste bei ihrer Hochzeit am 19. Nov. 2000)

¨Ich habe Emilie nie betrogen. Am Anfang unserer Ehe hat sie das Thema offene Beziehung mal angesprochen, aber ich habe ihr klar gesagt, dass ich damit nicht einverstanden bin. Danach hat sie nie wieder etwas in diese Richtung gesagt. Aber mittlerweile weiss ich, dass sie mich wohl mehrfach betrogen hat!¨, erzählte er uns nun leise. ¨Sie hat dich betrogen?¨, brauste da Mme Bustier sofort auf. Das schien sie gerade sehr wütend zu machen. ¨Das hat sie. Als ich anfing für Gabriel und Emilie zu arbeiten, war ich Emilies ständige Begleiterin. Auf der ersten Reise, auf die ich sie begleitete, erzählte sie mir, dass sie eine offene Beziehung führen würden. Das Gabriel damit einverstanden war, dass sie Liebhaber hätte, aber er sich selber nicht viel aus Liebschaften machen würde!¨, ist es Mlle Sancouer die beginnt es zu erklären. ¨Mehrere Liebhaber?¨, brachte Mme Bustier nur ungläubig heraus. ¨In Tibet waren es sicher zwei und in Mittel-und Südamerika auch noch sicher zwei, wenn nicht mehr!¨, nickte Mlle Sancoeur. ¨Bist du sicher, dass Adrien wirklich dein Sohn ist?¨, verlangte Mme Bustier da zu wissen. Eine durchaus berechtigte Frage würde ich sagen. Aber auch eine durchaus Schockierende Antwort. ¨Ja, eine bekannte von Emilie riet mir damals dazu einen Vaterschaftstest machen zu lassen. Sie bat mich aber auch keine Fragen zu stellen. Als der Test sagte, Adrien sei mein Sohn vergass ich das Ganze einfach wieder!¨, erklärte Monsieur Agreste. Das ihm dazu geraten wurde, aber er es nicht weiter Hinterfragt hatte. Ich hätte an seiner statt an allem gezweifelt, wenn mir jemand zu so etwas geraten hätte.
¨Hat ihre Frau sich darum Unterbinden lassen? Nino hat Adrien heute Morgen darauf angesprochen, weil es ja anscheinen Gestern gesagt worden ist!¨, schockte Alya mich mit ihrer Frage zu tiefst. ¨Wie bitte?¨, brachte Gisèle auf den Punkt, was ich auch dachte. ¨Ja, Emilie hat sich Unterbinden lassen. Ich weiss nicht wann sie den Entschluss dazu gefasst hat es zu tun. Ich wusste davon nichts. Ich erfuhr es erst, als ich einen Anruf vom Krankenhaus erhielt. Aber ob es wegen ihrer Liebhaber war, weiss ich nicht!!¨, begann der Designer zu sprechen, wirkte auch so als wäre da noch mehr. Doch schien er nicht zu wissen, wie er alles Weitere sagen sollte.
¨Adrien hat heute morgen dazu noch etwas anderes gesagt. Er meinte, dass ihre Frau eine Fehlgeburt hatte und sich hat unterbinden lassen, als der tote Fötus entfernt wurde!¨, wagte Alya es nach einigen Momenten auszusprechen, was wohl Monsieur Agrestes Sohn ihr im Vertrauen erzählt hatte. Ich habe wohl noch nie so einen Entgeisterten blick bei Monsieur Agreste gesehen, wie in diesem Moment als er Alya einfach nur anstarrte. Deutlich sichtbar versuchte er gegen die Tränen an zu kämpfen, die in seinen Augen schimmerten. Mme Bustier warf Alya nur absolut giftige Blicke zu und umfasste Monsieur Agrestes Hand sanft mit ihren beiden. Mlle Dupain-Cheng wirkte so, als würde sie jede Sekunde auf Alya losgehen und sie zu Tode Prügeln. Mlle Sancoeur schien regelrecht in sich zusammen zu sacken.
¨Stimmt das was Alya gerade gesagt hat?¨, fragte Gisèle nach einigen stillen Momenten sanft nach. Erst nickte Monsieur Agreste nur. Ich rechnete nicht mit mehr und schon gar nicht mit dem was er uns erzählte. ¨Ich wusste nichts von ihrer Schwangerschaft. Adrien war ein halbes Jahr alt, als Emilie ihre erste Reise nach seiner Geburt gemacht hat. Sie war nicht ganz sechzehn Wochen in Tibet. Als sie zurückkam, rief sie mich an und meinte sie würde sich nicht gut fühlen und wolle es im Krankenhaus abklären lassen. Damit sie Adrien nicht mit irgendetwas anstecken würde. Gegen Abend bekam ich dann einen Anruf vom Krankenhaus. Sie baten mich Emilie abzuholen, da sie es verweigere im Krankenhaus zu bleiben, aber man sie nicht alleine nachhause gehen lassen wolle. Als fuhr ich hin. Adrien lies ich beim Kindermädchen. Als ich im Krankenhaus ankam, nahm ein Arzt mich direkt bei Seite. Er sprach mir sein Beileid zu unserem Verlust aus. Ich wusste nicht was er meinte und sagte ihm das auch. Er fragte mich dann, ob ich nichts von Emilies Schwangerschaft gewusst hätte. Ich war völlig geschockt. Er erklärte mir dann, dass sie das Kind in der achtzehnten Schwangerschaftswoche verloren hätte. Das sie vermutlich bereits in der Neunzehnten wäre, wäre es nicht drei Tage zu vor gestorben. Dann sagte er mir, dass Emilie darauf bestanden hätte, dass nicht nur der Fötus, sondern ihre ganze Gebärmutter entfernt wird!“, nach diesen Worten flossen die Tränen in Strömen über Monsieur Agrestes Gesicht. Mlle Sancoeur stand sofort auf um sich zwischen Monsieur Agreste und Mlle Dupain-Cheng, welche ihr sofort Platz machte, zu setzen und den Designer sanft in ihre Arme zu ziehen. Mme Bustier strich nur sanft über den Oberschenkel des Designers. Ich war völlig geschockt durch diese Informationen. Alya wirkte so, als würde sie jeden Moment auf den Boden Kotzen. Mlle Dupain-Cheng starrte einfach nur auf ihre Hände aber es wirkte nicht so, als würde sie davon zum ersten Mal hören. Gisèle schien sehr gut nachvollziehen zu können, wie es Monsieur Agreste ging. Schliesslich hatten sie und ihre Lebensgefährtin vier gescheiterte künstliche Befruchtungen hinter sich.
(Bild von Emilie†, Adrien und Gabriel Agreste, Juli 2008)

¨Alles ist gut ich bin da!¨, murmelte Mlle Sancoeur Monsieur Agreste sanft zu. Wir anderen versuchten immer noch das gehörte wirklich zu begreifen. Nach einiger Zeit drückte Monsieur Agreste sich dann sanft von Mlle Sancoeur weg. ¨Danke mon Bijou!¨, murmelte er und küsste sie zart auf die Wange. Kaum sass er wieder aufrecht, verzog Monsieur Agreste sein Gesicht vor Schmerz und fasste sich an die linke Schulter. ¨Sie sollten die Orthese wohl wieder anziehen!¨, mit diesen Worten stand Mlle Dupain-Cheng auf und half Monsieur Agreste wieder in besagte Schulterorthese hinein. Danach lehnte der Designer sich sichtlich erschöpft gegen Mlle Sancoeur, welche ihre Arme einfach sanft um ihn legte. Mlle Dupain-Cheng selbst setzte sich wieder auf ihren Platz.
¨Adrien meinte es wäre ein Mädchen gewesen und sie hätten sie Sayuri genannt!¨, begann Alya dann wieder zu reden und wartete dann auf eine Bestätigung oder eine Verneinung. ¨Laut dem Arzt, war es ein Mädchen ja. Emilie wollte ihr keinen Namen geben und auch keine Bestattung. Sie sagte, sie hätte das Kind eh nicht gewollt und es wäre eine Geldverschwendung einen Zellklumpen bestatten zu lassen. Darum habe ich dann einfach eine Weide im Garten gepflanzt. Emilie hat es nie hinterfragt. Und ja, ich habe ihr den Namen Sayuri gegeben!¨, kam es sehr brüchig von Monsieur Agreste. ¨Das ist etwas wirklich sehr Persönliches. Dürfen wir das wirklich öffentlich machen?¨, wollte Gisèle zur Sicherheit wissen. Monsieur Agreste gab tatsächlich sein Einverständnis dazu. Es scheint, dass dieser Mann wirklich sehr viel Leid in seinem Leben erfahren hat. Zu seiner Ehe und seiner Frau Emilie wurde auch als wir in dem Café sassen schon einiges gesagt, was ich ihnen liebe Leser nicht vorenthalten möchte.
Emilie Agreste liebte das Reisen über alles und Monsieur Agreste lies ihr diese Freiheit, da er wusste, dass sie ihre Leidenschaft für nichts in der Welt aufgeben würde. Doch von vorne. Während wir in dem Café sassen, kam ein Ausflug von Mme Bustiers Klasse zur Sprache und ob sie trotz ihrer Schwangerschaft mit gehen würde. Da zückte Mlle Sancoeur ihr Tablet auf dem alle Termine von Monsieur Agreste und seinem Sohn Adrien sind. Da Monsieur Agreste anscheinen über seine kreative Arbeit gerne mal einen Termin vergessen würde, würde Mlle Sancoeur ihn nicht daran erinnern, meinte Mme Bustier, dass er seine Frau damit wohl sehr in den Wahnsinn getrieben haben würde. ¨Nein, weil es in den meisten Fällen sie war, die ihre Termine vergessen hat. Sie konnte sich nicht mal den Geburtstag ihres Schwagers geschweige denn den ihres Neffen merken!¨, kam es aber nur trocken von dem Designer. ¨Das stimmt, Emilie war in diesem Punkt wirklich der Horror. Ob ein Geburtstag, ihren eigenen Hochzeitstag oder irgendeine Gala. Wenn ich sie nicht daran erinnert habe, hat sie es vergessen!¨, bestätigte Mlle Sancoeur uns das. ¨Heisst es nicht immer, Männer würden den Hochzeitstag immer vergessen?¨, wunderte sich Gisèle daraufhin. ¨Nicht in der Ehe von den beiden. Gabriel hat jedes Mal Wochen im Voraus schon etwas geplant, um sie dann damit zu überraschen. Sie ist meist kurz vor knapp noch in irgendeine Boutique gerannt und hat irgendwas für ihn gekauft!¨, kam es nur seufzend von Mlle Sancoeur. ¨Wenn sie überhaupt daran gedacht hat und nicht was weiss ich wo war!¨, fügte Monsieur Agreste dem noch bei. ¨Stimmt zwei Mal war sie in Tibet, einmal in Brasilien und einmal in London, weil sie es vergessen hatte und erst drei oder vier Wochen später nachhause kam. Obwohl sie jedes Mal versprochen hat vor eurem Hochzeitstag zurück zu sein!¨, nickte Mlle Sancoeur nur. ¨Immerhin hat sie nie Adriens Geburtstag vergessen oder verpasst!¨, bemerkte der Designer. ¨Ihre Frau hat wirklich ihren Hochzeitstag so verpeilt?¨, hackte Alya ungläubig nach. ¨Das und diverses mehr!¨, brummte Monsieur Agreste nur in seinen Kaffee. ¨Warum hast du dir das angetan? Du weisst schon, dass du etwas Besseres verdient hättest?¨, wollte daraufhin Mme Bustier wissen. ¨Ich habe sie geliebt!¨, kam es nur murmelnd von Monsieur Agreste. ¨Das glaubst du doch gerade selber nicht!¨, schüttelte Mme Bustier ungläubig ihren Kopf. ¨Es spielt keine Rolle mehr. Sie ist tot!¨, war die monotone Erwiderung des Designers. ¨Sie mag tot sein, aber es wird dich doch verletzt haben, wenn du dir so viel Mühe gemacht hast und sie dann einfach nicht aufgetaucht ist!¨, fragte Mme Bustier nach. ¨Ich wusste von Anfang an, dass sie ihre Reisen für mich nicht aufgeben würde!¨, kam es schlicht von Monsieur Agreste. ¨Das ist etwas anderes. Wenn sie ihre Leidenschaft nicht aufgegeben hat okay, aber an eurem Hochzeitstag nicht bei dir zu sein? Das kann dich nicht kalt gelassen haben!¨, beharrte Mme Bustier. ¨Über die Jahre wurde es zur Normalität. Irgendwann habe ich mir dann auch einfach keine Mühe mehr gemacht!¨, bei diesen Worten zitterte die Stimme des Designers kaum merklich. Doch entging es mir nicht. Er versuchte uns und vermutlich auch sich selber mit diesen Worten zu belügen.

So kommen wir doch wieder zum eigentlichen Verlauf des Interviews zurück. Schliesslich stehen noch einige Behauptungen im Raum. Wie die Behauptung das Monsieur Agreste seine Frau geschlagen hätte und es bei Adrien immer noch tut. Genau dies habe ich dann angesprochen. ¨Ich habe weder Emilie noch Adrien jemals geschlagen. Es gab einen Zwischenfall mit dem Kindermädchen, das Emilie eingestellt hatte. Sie hat Adrien geschlagen, als ich das erfahren habe, habe ich sie sofort fristlos entlassen!¨, erklärte Monsieur Agreste uns ruhig. ¨Dann haben sie ein neues Kindermädchen eingestellt?¨, stellte Alya fragend fest. ¨Nein, danach hörte ich auf, Emilie auf ihren Reisen zu begleiten und blieb hier um Gabriel mit Adrien zu helfen!¨, verneinte Mlle Sancoeur dies vehement. ¨Zwei Jahre danach, warf Emilie mir dann auch vor, ich würde sie mit Nathalie betrügen und dass das der einzige Grund wäre, warum ich das Kindermädchen entlassen hätte!¨, fügte Monsieur Agreste leise an. ¨Ach sie durfte mit anderen Männern schlafen, aber wenn die Möglichkeit bestand, du könntest mit einer anderen Frau schlafen, war das nicht in Ordnung?¨, kam es direkt von Mme Bustier mit einem wütenden Blick. ¨Ja, aber es ist mittlerweile egal. Emilie ist tot und an der Vergangenheit können wir nichts ändern. Ich würde es auch nicht wirklich wollen!¨, bei diesen Worten klingt der Designer sehr resigniert.
(Bild von Gabriel und Adrien Agreste, März 2016, Shanghai)

¨Nun dann ihre Freundschaft zu der Familie Dupain. In dem Artikel wird behauptet sie würden Mademoiselle Dupain-Cheng anfassen. Wenn wir aufzeigen können das ihre Freundschaft auch nach dem Prozess weiterbestand, können wir diese Behauptung schon mal abschwächen oder zerschlagen!¨, bot ich einen Themenwechsel an. ¨Was wollen sie dazu hören?¨, wollte Monsieur Agreste einfach wissen. ¨Wie oft hatten sie Kontakt zu der Familie, nach dem Prozess?¨, hackte ich also nach. ¨Mit Gina hatte ich absolut keinen Kontakt, bis letzten Donnerstag. Sie und Roland waren schon getrennt, als ich aus Shanghai zurückkam. Roland habe ich immer mal wieder bei Besuchen in der Bäckerei gesehen. Tom ebenfalls, irgendwann meinte er dann aber, wir sollten uns auch mal anders treffen. So trafen wir uns ab und zu im Park nahe der Bäckerei. Emilie wollte meist nicht mitkommen. Tom brachte Sabine allerdings oft mit. Aber die Treffen waren anfangs sehr sporadisch, weil ich damals Emilie noch auf ihre Reisen begleitet habe. Erst nach Adriens Geburt wurde es regelmässig. Meistens trafen wir uns alle zwei Wochen. Oft nahm ich Adrien mit, manchmal war es aber auch so, dass ich nach Terminen spontan bei ihnen vorbeigeschaut habe. Amelie kam mit Félix gerne mit, wenn wir uns im Park trafen!¨, erzählte er uns. ¨Gibt es Bilder davon?¨, wollte Gisèle sofort wissen. ¨In Papas Fotoalben sind einige!¨, erklärte Mlle Dupain-Cheng uns sofort. ¨Wir dürfen sie nachher einfach durchsehen?¨, fragte Gisèle zur Sicherheit nach. ¨Ja, sicher!¨, lächelte Mlle Dupain-Cheng uns nur an. ¨Und das mit den Treffen blieb bis zum Tod der Dupain-Chengs so?¨, wollte ich mich vergewissern. ¨Nein. Als Emilie krank wurde und aufgrund der Krankheit nicht mehr Reisen konnte, wurde es weniger. Nach ihrem Verschwinden bin ich kaum noch zur Bäckerei!¨, gab Monsieur Agreste zu.
(Bild von Tom† Dupain-Cheng mit seiner Tochter Marinette auf dem Arm und Gabriel Agreste mit seinem Sohn Adrien auf dem Arm, Februar 2002,
Bild von Gabriel Agreste, Adrien Agreste, Sabine† Dupain-Cheng und Marinette Dupain-Cheng, August 2002,
Bild von Gabriel Agreste, Tom Dupain-Cheng†, Amelie Fathom, Adrien Agreste, Marinette Dupain-Cheng und Felix Fathom, Juli 2004)

So begannen wir dann die Fotoalben durchzusehen wobei sich uns dann doch noch eine Frage stellte. Als wir auf ein Bild stiessen, das in Zusammenhang mit den früher im Artikel erwähnten Zeichnungen und dem Brief stand. Mme Bustier war es, die dieses Bild fand. ¨Oh wie süss. Auf dem Bild ist das Kleid, das du ihr genäht hast wieder. Es ist so schön!¨ brachte Mme Bustier unsere Gedanken wieder genau zu diesen Dingen. ¨Ja das Kleid ist wirklich wundervoll. Ich habe es auch noch!¨, lächelte Mlle Dupain-Cheng sofort. ¨Wirklich?¨, wunderte sich Mme Bustier. ¨Natürlich, ich habe es damals schliesslich zu meinem sechsten Geburtstag bekommen. Im Umschlag sind ja auch noch die beiden Skizzen und der Brief!¨, lächelte die Junge Dame strahlend. Gisèle nahm die Blätter natürlich sofort aus dem Umschlag. ¨Auf dem Entwurf ist tatsächlich ihre Signatur!“, stellte meine Kollegin fest.
(Kinderzeichnung von Marinette Dupain-Cheng und Entwurf von Gabriel Agreste,
drei Bilder von Gabriel Agreste und Marinette Dupain-Cheng 28.Oktober 2007)

¨Es ist ja auch mein Entwurf und wie gesagt das Kleid habe ich auch genäht!¨, schmunzelte der Designer wieder. ¨Wirklich du hast ihr das Kleid nach ihrer eigenen Zeichnung gemacht?¨, wollte Mme Bustier wissen. ¨Das siehst du doch auf den Bildern. Auf einigen sollte ich auch zu sehen sein!¨, nickte er nur und schenkte Mlle Dupain-Cheng ein sanftes Lächeln.
¨Dürfen wir das auch wirklich in den Artikel nehmen? Vielleicht sogar aus der Sicht von Mademoiselle Dupain-Cheng?¨, wollte ich wissen. ¨Wenn sie damit einverstanden ist!¨, gab Monsieur Agreste seine Zustimmung.
(Bild wie Gabriel Agreste mit Marinette Dupain-Cheng tanzt, am 28. Okt. 2007)

¨Also Mademoiselle, würden sie uns etwas dazu erzählen?¨, wendete ich mich an die junge Dame. ¨Viel gibt es da nicht. Er kam früher viel in die Bäckerei und ich durfte ihm meine Zeichnungen zeigen. Die hier, fand er gut und fragte ob er sie haben könnte und ob ich sie unterschreibe. Das habe ich gemacht. Vier Wochen später, war mein Geburtstag und dann stand er mit dem Kleid auf dem Arm da!¨, erklärt sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. ¨Oh wie süss!¨, kicherte Mme Bustier begeistert.
Nun wollen sie sicher alle wissen, was in diesem Brief steht, den wir mit der Zeichnung und dem Entwurf gefunden haben. Hier können sie es lesen:
Liebe Marinette
Ich hoffe du freust dich über das Kleid. Ich habe es nur für dich genäht. Nach deinem Entwurf und all den Dingen die du mir dazu noch erzählt hast. Du hast jetzt schon so viel Talent. Ich hoffe, wenn du später eine grosse Designerin bist, dann vergisst du mich nicht. Vielleicht denkst du dann mal an mich und daran wie oft ich neben dir am Boden der Bäckerei sass und mir all deine Entwürfe angesehen habe.
Ich wünsche dir für deine Zukunft nur das Beste kleiner Schmetterling.
Von Herzen, dein Ritter im Designer Anzug, Gabriel Agreste

Berührend nicht? Glauben sie wirklich noch, dass Gabriel Agreste so ein Monster ist, wie Robert Langdon schreibt? Ich sehe in ihm einen Mann, der viel Schlechtes in seinem Leben erfahren hat und dennoch ein wundervoller Mensch ist. Gisèle, Alya und ich durften Zeugen davon werden, wer Gabriel Agreste wirklich ist. Er ist ein liebender Vater, ein guter und überaus führsorglicher Freund. Jemand der Kinder über alles Liebt. Ein Mann, der die Tochter seines besten Freundes als Familie ansieht und sie beschützen möchte. Ein Mann, der sich nach langer Trauer neu Verliebt hat.
(Bild von Gabriel Agreste mit Marinette Dupain-Cheng 13. November 2001)

Ich überlasse es ihnen liebe Leser was sie schlussendlich glauben möchten.
Gerne bedanken Gisèle, Alya und ich uns bei Caline Bustier, Nathalie Sancoeur, Marinette Dupain-Cheng und Gabriel Agreste für ihre Zeit und das Interview!“, endet Alya.

Schnell nimmt Adrien ihr die Zeitung ab, um sich mit Nino die Bilder anzusehen. „Warum mochtest du die Eltern deiner Mutter nicht?“, blickt Adrien von dem Bild der de Montmorencys zu seinem Vater auf. „Sie waren keine angenehmen Menschen. Sie hiessen die Ehe deiner Grossmutter mit deinem Grossvater auch nicht gut. Sie meinten, dass sie unter ihrem Stand geheiratet hätte und eine Schande für den Namen de Montmorency sei!“, erklärt Gabriel leise. Er wusste nicht was er von dem Artikel wirklich halten sollte. Es war nur die Wahrheit, aber es machte ihn auch verletzlich. „Gabriel hör auf dir Sorgen zu machen. Der Artikel ist gut geschrieben und sagt die Wahrheit. Damit ist die Chance, dass Adrien oder Marinette uns weggenommen werden viel geringer!“, schlingt Nathalie ihre Arme von hinten um den Designer. „Mon Bijou!“, murmelt Gabriel nur leise und schmiegt sich in ihre Berührung hinein. Dann blickt er zur Uhr. „Zeit auszutrinken, sonst kommt ihr zu spät zur Schule!“, fordert er von den Jugendlichen und leert seine Tasse in einem Schluck.

Chapter 39: Kapitel 38; Die Folgen von Lügen

Chapter Text

Kapitel 38; Die Folgen von Lügen

Gemeinsam verlassen die vier Jugendlichen, Nathalie und Gabriel das Anwesen und machen sich auf den Weg zur Francois Dupont. Nino hatte seinen Arm sanft um Alya gelegt, während Adrien und Marinette einfach nebeneinander laufen und Nathalie sich wieder bei Gabriel eingehängt hatte. „Warum begleiten sie uns eigentlich?“, möchte Alya über die Schulter von den beiden Erwachsenen wissen. „Weil Marinette uns darum gebeten hat, bevor sie kamen. Es ist aber auch besser, sollten Reporter vor der Schule auf Adrien und Marinette lauern, können Gabriel und ich sofort eingreifen!“, erklärt Nathalie schlicht. „Mhm, das stimmt. Vermutlich wird jeder Reporter von Paris wissen wollen, was die beiden zu den Artikeln sagen!“, überlegt Alya leise. „Aber wie ist das, kann Langdons Artikel rechtliche Konsequenzen für Monsieur Agreste nach sich ziehen? Es scheint ja alles nur eine Lüge zu sein!“, will da Nino wissen. „Theoretisch gesehen, kann es zu einer Polizeilichen Untersuchung führen. Es könnte auch passieren, dass Adrien und Mademoiselle Dupain-Cheng in eine Pflegefamilie gesteckt werden, bis diese Untersuchung abgeschlossen ist!“, nickt Gabriel und blickt besorgt zu Marinette. Diese schenkt ihm nur ein trauriges Lächeln. Sie wollte nicht, dass so etwas passierte. „Scheisse und das nur weil irgendwer Lügen erzählt und verbreitet?“, keucht Nino. „Leider ja!“, nickt Gabriel. „Naja, solange Marinettes Grand-mère und ihr Onkel in Paris sind, würde doch zumindest Marinette zu diesen geschickt werden oder nicht?“, hackt Alya nach. „Es wäre möglich, muss aber nicht so sein!“, erwidert der Grauäugige. „Dann lieber zu meinem Onkel als zu Grand-mère!“, murmelt Marinette leise. „Aber Shanghai ist viel weiter weg als Italien!“, bemerkt Alya. „Ja, aber ich müsste nicht auf ein Internat, würde ich zu meinem Onkel geschickt werden. Grand-mère würde mich in ein Internat abschieben!“, erklärt die Blauhaarige schlicht. „Das würde sie sicher nicht tun!“, schüttelt Nino den Kopf. „Oh da täuscht du dich Nino. Du hast Gina heute morgen nicht erlebt. Sie hat Papa wegen dem Internat echt angeschnauzt. Sie will unbedingt, dass Marinette dorthin geht!“, erklärt Adrien leise. „Echt jetzt?“, hackt der Käppi Träger nach. „Sie hat geredet als würde ich nicht direkt neben ihr stehen und hat mich wie ein Kleinkind dargestellt und behandelt!“, nickt Marinette. „In wie fern?“, wundert Alya sich. „Sie meint, ich gehöre noch nicht wieder in die Schule und dass es nicht gut ist, wenn ständig Freund auf Besuch vorbeikommen. Sie meinte ich müsse erst den Verlust verarbeiten können. Aber wie sie sich das vorstellt hat sie nicht gesagt. Sie hat nur gesagt, was in ihren Augen nicht Richtig ist!“, hält die Blauäugige sich kurz. „Was hast du ihr gesagt?“, will Nino wissen. „Gar nichts, Monsieur Agreste hat sie angeschnauzt, weil sie seine Entscheidungen in Frage gestellt hat, dass wenn sie mit den Entscheidungen die er für mich trifft, nicht einverstanden wäre, sie das ganze vor Gericht ziehen könne, um zu versuchen ihm die Vormundschaft für mich wieder weg zu nehmen. Danach ist sie gegangen ohne ein weiteres Wort!“, beisst Marinette sich auf die Unterlippe. „Also er ist jetzt dein Vormund? Seit wann?“, will Alya wissen. „Nach dem ihr gestern weg wart, kamen die Frau vom Jugendamt, Onkel Wang, Ming und Grand-mère mit ihrer Freundin Irène vorbei. Da wurden die Dokumente für die Vormundschaft unterschrieben. Aber schon da hat Grand-mère direkt wieder mit dem Internat angefangen. Aber Madame Roux vom Jugendamt hat dann klar gesagt, dass sie und Onkel Wang Monsieur Agreste ihre Meinung mitteilen können, aber er es wäre der Schlussendlich die Entscheidungen trifft!“, zuckt Marinette die Schultern. „Naja, heisst das nicht, dass Monsieur Agreste die Rückendeckung vom Jugendamt hat, selbst wenn es zu einer Untersuchung kommt?“, wundert sich Nino. „Es ist möglich, kommt aber auf den oder die Beamte an, welche mit dem Fall betraut wird!“, erklärt nun Nathalie.

Als die Schule in Sicht kommt, bemerkt Gabriel sofort Caline, Gisèle, Bourbon, Wang Cheng, Ming, Gina, Irène Bustier, Madame Mendeleiev, Officer Raincomprix, die Couffaines, Jagged Stone, Penny Rolling, Chloé und Sabrina bei der Treppe vor dem Schulgebäude stehen. „Ein Empfangs Komitee!“, stellt Nathalie leise fest. „Gabriel!“, eilt Caline ihnen entgegen, als sie sie bemerkt. Schnell umarmt sie den Designer. „Gina ist echt stink sauer auf dich. Was hast du angestellt?“, will sie wissen und löst sich wieder von ihm. „Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht ihrer Meinung bin und ich als Mademoiselle Dupain-Chengs Vormund bestimme auf welche Schule sie geht und ob sie zur Schule geht oder nicht. Sie ist damit nicht zufrieden!“, erklärt er nur. „Papa ist auf dem Weg hier her. Sie will, dass er dafür sorgt, dass sie die Vormundschaft für Marinette bekommt. Monsieur Cheng ist damit nicht einverstanden, aber Papa hat noch nie einen Sorgerechtsprozess verloren!“, erklärt Caline eilig. „Diesen würde er verlieren. Tom und Sabin haben ein Testament hinterlassen. Darin steht, dass sie wollen, dass ich der Vormund ihrer Tochter werde, sollte ihnen etwas zustossen!“, schüttelt Gabriel den Kopf. Alya und Nino starren den Designer einen Moment sprachlos an. „Wirklich?“, kommt es da von Alya. „Ja, Sabrinas Vater hat das Testament in Grand-pères Haus gefunden und Madame Roux hat uns heute morgen eine Kopie davon gebracht!“, nickt Marinette. „Das ist gut!“, damit fällt Caline dem Designer wieder um den Hals und schmiegt sich eng an ihn. Sanft legt er seine Hand auf ihr Kreuz. „Hat Irène dich wenigstens in Ruhe gelassen?“, möchte er wissen. „Sie wollte mich schon wieder anschnauzen, aber Madam Na Wen hat ihr gesagt sie soll bloss die Klappe halten!“, lächelt Caline und Umarmt dann kurz Nathalie. „Dann sollten wir uns dem Problem wohl stellen oder ist sonst noch etwas?“, seufzt Nathalie. „Damocles telefoniert gerade mit dem Jugendamt. Wegen dem Artikel von Langdon, will er das Adrien und Marinette Medizinisch untersucht werden oder man sie nicht mehr in Gabriels Nähe lässt!“, nickt die Rothaarige. „Idiot!“, schnaubt Gabriel nur. „Das ist er definitiv. Ich hoffe er verliert deshalb seinen Job und Olga wird die neue Schulleiterin, es wäre viel besser!“, brummt Caline. „Streng aber Fair, das war sie schon zu unserer Schulzeit!“, bestätigt der Designer. „Du hattest sie doch nur ein Jahr lang!“, schüttelt Caline den Kopf und sie gehen zu den Anderen.
„Marinette, Adrien habt ihr die Zeitung heute gelesen?“, will sofort Sabrina wissen. „Welche? Die mit den Lügenmärchen von Langdon oder die mit dem Artikel von Monsieur Bourbon?“, möchte Marinette wissen. „Beide!“, verdreht Chloé die Augen. „Ja wir kennen beide schon. Und Papa weiss auch wer diese anonyme Quelle ist!“, bestätigt Adrien. „Nun dann soll ich gleich eine Anzeige gegen diese Person aufnehmen?“, möchte Rogers wissen. „Sie heisst Rin Hiratake. Sie lebte bis vor einem halben Jahr in Tibet. Kommt ursprünglich aber aus Japan, soweit ich es weiss!“, nickt Gabriel nur. „Hervorragend!“, nickt der Polizist. „Bevor ich es vergesse, Sabrina meinte sie würden die hier schon vermissen!“, damit hält er dem Designer eine Armbanduhr entgegen. „Vielen Dank Officer!“, nimmt der Grauäugige sie und überprüft kurz die Gravur, Für Gab von deiner zweiten Familie. R&G&T, bevor er sie mit einem erleichterten Lächeln einsteckt.
„Du solltest nicht so selbstgefällig Grinsen. Das wird dir vergehen, wenn du vor Gericht stehst!“, keift Gina ihn an. „Du glaubst also Langdons Lügen? Oder geht es dir nur darum, dass ich deine Enkelin nicht auf das Internat in Italien schicke, wo du sie so gerne hättest? Oder liegt dein Problem darin, dass ich dir vorher gesagt habe, was ich von deinem Verhalten halte?“, fragt er nach. „Deine Frau können wir ja schlecht fragen was nun stimmt!“, knurrt Gina. „Nun das stimmt. Allerdings mit ihrem Reisepass, den Daten der Tibetischen Botschaft und ihrer Krankenakte, kann ich sehr klar beweisen, dass ich nichts mit der Fehlgeburt zutun hatte!“, stellt er nur fest. „Das soll jemand glauben?“, knurrt Gina. „Du bist Wütend auf mich. Also ist dir gerade alles recht, was mich schlecht dastehen lässt. Eins vergisst du dabei aber. Deine Enkelin und Adrien sind diejenigen, die darunter am meisten leiden!“, seufzt er nur. Marinette schmiegt sich an Luka, der seine Arme sanft um sie gelegt hatte. Anarka hatte ihre Hände auf Adriens Schultern gelegt. „Du denkst ich glaube dir noch?“, will Gina wissen. „Madame Dupain, ob sie mir glauben wollen oder nicht, interessiert mich nicht mehr. Sie zweifeln an mir und meinen Worten, tun sie es. Es interessiert mich nicht. Diejenigen deren Meinungen mir wichtig sind, stehen voll und ganz hinter mir!“, kommt es kalt von Gabriel. Es tat ihm unglaublich weh, wie Gina gerade mit ihm umging, aber er würde Marinette beschützen. Gina war einmal eine der wichtigsten Personen in seinem Leben gewesen, darum tat es ihm nur um so mehr weh. „Gina du glaubst doch nicht wirklich diesen Mist? Mach die Augen auf, dann siehst du, dass es Marinette gut geht!“, bittet Wang. „Weisst du was ich sehe Wang? Das sie viel zu früh aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Das es noch viel zu früh für sie ist, um wieder zur Schule zu gehen. Dass sie keine Möglichkeit bekommt ihren Verlust zu verarbeiten!“, erwidert Gina schlicht. „Madame Dupain, Marinette bekommt diese Möglichkeit. Nicht jeder geht mit einem Verlust gleich um. Wenn Marinette ihre Freunde braucht um es zu verarbeiten, warum sollte sie dann nicht wieder zur Schule gehen?“, versucht es Penny. „Sie braucht ruhe und einen Therapeuten!“, schnauzt Gina nur. „Ich will aber zu keinem verdammten Therapeuten!“, entkommt es da Marinettes Lippen. „Du weisst überhaupt nicht was du da sagst. Du bist viel zu Jung um solche Entscheidungen zu treffen!“, erklärt Gina ihrer Enkelin. „Darum treffe ich diese Entscheidung für sie und sage ihnen jetzt noch ein Mal. Wenn es ihnen nicht passt, dann zerren sie mich vor Gericht um mir die Vormundschaft weg zu nehmen. Nur kann ich ihnen jetzt schon sagen, dass sie verlieren werden!“, stellt Gabriel klar. „Ich bin ihre Grossmutter. Welches Gericht würde sich gegen mich stellen?“, will sie wissen. „Keines Gina!“, erklingt da eine Männerstimme. Bernard Bustier tritt neben die Grauhaarige. „Das sehen sie falsch Monsieur Bustier. Kein Gericht würde sich gegen den letzten Willen von Tom und Sabine Dupain-Cheng stellen. Somit hat Madame Dupain keine Chance die Vormundschaft für ihre Enkelin zu bekommen!“, kommt es Eiskalt von Gabriel. „Wovon redest du?“, will Gina wissen. „Officer Raincomprix hat im Haus von Roland Dupain das Testament von Tom und Sabine gefunden. Madame Roux wurde es bereits vorgelegt!“, erklärt er einfach nur. „Was steht in dem Testament?“, will Bustier wissen. „Das mein“, fängt Marinette an. „Dich habe ich nicht gefragt. Kinder haben den Mund zu halten, wenn Erwachsene reden!“, schnauzt Bustier sie sofort an. „Nun, dann werden sie diese Information wohl erst vor Gericht erhalten!“, stellt Gabriel klar.

„Officer Raincomprix, jemand vom Jugendamt befindet sich auf dem Weg hier her. Auch ein Arzt, der Adrien Agreste und Marinette Dupain-Cheng auf Missbrauch untersuchen soll, sollte bald hier eintreffen!“, erklingt die Stimme von Damocles da. „Ich verlange, dass sie die beiden ins Krankenzimmer begleiten. Monsieur Agreste darf nicht mehr in die Nähe der beiden, bis alles geklärt ist. Sie Monsieur Agreste sollten sehen, dass sie verschwinden!“, spuckt er den letzten Satz regelrecht aus. „Adrien, Marinette jeder von euch kann nach offiziellem Recht eine Person frei wählen, die bei der Untersuchung dabei ist. Damit ihr euch sicher genug fühlt!“, wendet Gabriel sich direkt an die beiden Jugendlichen. „Ich werde bei Marinettes Untersuchung dabei sein!“, schnauzt Gina. „Nur wenn sie das wünscht!“, erwidert Gabriel. „Ich will Grand-mère nicht dabeihaben. Mir währen Nathalie, Tante Ming oder Madame Bustier am liebsten!“, erklärt Marinette schnell. Gabriel nickt erst nur. „Der Arzt wird sicher nichts einzuwenden haben, wen Ming und Caline dabei sind. Nathalie steht mir zu Nahe, ihr wird es nicht gestattet werden!“, lächelt er sie schwach an. Marinette nickt nur und tritt direkt zu Ming. „Monsieur Cheng, wäre es für sie in Ordnung, wenn sie bei mir dabei wären?“, möchte Adrien von dem Chinesen wissen. „Aber natürlich Adrien, nur ich oder soll sonst noch jemand dabei sein?“, lächelt Wang ihn an. „Ich weiss nicht. Eigentlich Papa, aber wenn Nathalie bei Marinette vermutlich nicht dabei sein darf, nehme ich nicht an, dass er bei mir dabei sein darf!“, erklärt Adrien schlicht. „Nun, dann Adrien, Marinette, Madame Na Wen, Madame Bustier, Monsieur Cheng, wenn sie bitte mitkommen würden? Monsieur Agreste sie dürfen selbstverständlich vor dem Krankenzimmer warten. Niemand, auch Direktor Damocles nicht, kann ihnen verbieten hier zu bleiben. Es gibt bisher keinerlei Beweise, dass sie eine Strafftat begangen haben!“, nickt Raincomprix dem Designer zu.
Schon die ganze Zeit werden sie von anderen Schülern, Passanten und Reportern aus einigem Abstand genau im Auge behalten. Gabriel wartet bis die Gruppe um Raincomprix verschwunden ist, bevor er mit Nathalie, Gisèle, den Couffaines, Jagged, Penny, Chloé, Sabrina, Alya, Nino, Madame Mendeleiev und Monsieur Bourbon hinein geht. Gina, Irène, deren Mann und Damocles folgen schnell.
„Wenn du sie angerührt hast, bringe ich dich um!“, knurrt Gina, als sie mit etwas Abstand vor dem Krankenzimmer stehen bleiben. Diese Aussage von Gina treibt Gabriel beinahe die Tränen in die Augen. Dachte sie wirklich so enorm schlecht von ihm? Er legt einfach nur seinen Arm um Nathalies Taille und schweigt. Gerne schmiegt Nathalie sich direkt an den Designer. Nur zu deutlich spürt er ihr leichtes Zittern. „Würdest du dich lieber setzen mon Bijou?“, möchte er sanft von ihr wissen. „Nein, aber halt mich bitte einfach fest!“, murmelt sie zurück. „Natürlich mon Bijou!“, küsst er sie sanft auf die Stirn. Gina beobachtet das völlig baff. Sie verstand gerade nicht was los war. Was hatte sie bitte verpasst? Warum wirkten Gabriels Augen so wässrig und war da Besorgnis und Angst in seinem Blick? Wovor hatte er Angst?
„Madame Dupain, haben sie beide Artikel gelesen oder nur den von Langdon?“, möchte da Gisèle sanft von Gina wissen. „Was sollte ein zweiter Artikel ändern!“, will Gina wissen. „Sie sollten ihn lesen!“, bittet Alya und hält der Grauhaarigen die entsprechende Zeitung entgegen. „Was genau ist das für ein Artikel?“, will Gina hören. „Der Artikel ist von Gisèle und mir. Ob sie glauben, was darin steht ist ihnen überlassen, aber sie sollten ihn wirklich lesen!“, erklärt Bourbon schlicht. „Warum sollte ich?“, verweigert Gina es immer noch. „Sieh dir doch wenigstens die Bilder an!“, seufzt Gabriel nur. Verwirrt blicken Gina, Irène, Bernard und Damocles zu dem Designer. Warum sollte sie sich bitte Bilder ansehen? Denkt sich Gina. Alle anderen schienen den Artikel zu kennen. Brummend richtet Gina ihren Blick auf die Zeitung und beginnt den Artikel zu lesen. Schon nach dem ersten Absatz setzt sie sich auf eine Bank an der Wand. Immer wieder runzelt sie die Stirn. Doch dann läuft eine einsame Träne über ihre Wange. Aus einer werden Zwei, dann Drei und irgendwann laufen sie nur noch in Strömen über ihre Wangen. Als die Grauhaarige die Zeitung sinken lässt, nimmt Irène sie ihr sofort ab um sie mit ihrem Mann auch zu lesen.
„Das Bild, das hast du doch damals am Sommerfest gemacht. Kurz bevor Marinette gestorben ist. Sie war so Glücklich, dass sie dort sein konnte. Aber dieses dumme Gewitter, hätte es damals doch bloss nicht geregnet!“, lächelt Irène traurig. Gina versucht sich die Tränen weg zu wischen und nickt nur. Gerne hätte Gabriel die Ältere einfach in seine Arme geschlossen, aber sie würde es sowieso nicht zulassen, also machte er sich nicht die Mühe es zu versuchen. Sanft festigt er seinen Griff um Nathalie.
„Hey, alles wird gut. Adrien und Marinette geht es gut!“, versucht Nathalie den Designer zu beruhigen als sie spürt wie sein Griff sich festigt. „Ich weiss nicht Nathalie. Um Adrien mache ich mir da auch nicht gross sorgen. Aber Marinette? Je nach Arzt, kann das für sie sehr unangenehme werden!“, murmelt er leise. Doch Gina hatte ihn gehört, da sie auf ihn und Nathalie zugetreten war. Eigentlich hatte sie den Jüngeren umarmen wollen. Auch wenn sie nicht sicher war, dass er es zulassen würde. Was in dem Artikel stand, erschütterte sie zu tiefst. „Ich weiss noch nicht mal, ob Marinette mit Sabine schon mal bei einem Frauenarzt war!“, bemerkt Gina und bleibt stehen. Sofort schiesst Gabriels Blick zu ihr. Noch ein Grund für ihn sich zu sorgen. „Gab“, fängt Gina an zu sprechen. „Ich denke nicht, dass es angemessen ist sich zu Duzen Madame Dupain!“, wehrt er nur ab. Es tat ihm unglaublich weh, so mit ihr um zu gehen, aber er wollte sich schützen. Noch mehr Ablehnung würde er vermutlich nicht verkraften, vor allem von ihr nicht. „Du glaubst doch nicht, ich würde dich mit Monsieur Agreste ansprechen. Ich kenne dich seit deiner Geburt!“, schnappt Gina aufgebracht. „Madame beruhigen sie sich doch. So wie ich das sehe, möchten sie und Monsieur Agreste genau das gleiche. Nämlich das es Marinette gut geht. Nur sollten sie dafür vielleicht zusammenarbeiten und nicht gegeneinander!“, versucht Bourbon zu besänftigen. „Er verhält sich wie ein“, fängt sie an. „Beruhigen sie sich. Gabriel du beruhigst dich bitte auch. Es bringt niemandem etwas, wenn ihr beiden euch an die Kehle geht!“, seufzt Gisèle und tritt auf die linke Seite des Designers. Vorsichtig legt sie ihre Hand auf seinen Rücken. Besorgt mustert sie seine Haltung.
„Wissen sie Damocles, das ganze Theater hätten sie sich auch sparen können. Ihnen ist schon bewusst, dass ich ausgebildet bin um Missbrauch zu erkennen oder?“, will Mendeleiev vom Direktor wissen. „Es gibt mehr als genug Hinweise auf Missbrauch gerade bei Adrien!“, beharrt Damocles. „Was denn? Das er bevor er her kam Zuhause unterrichtet wurde? Das ist kein Hinweis auf Missbrauch!“, schnaubt die Brillenträgerin. „Natürlich ist es ein Hinweis darauf. Warum sonst hätte Adrien Zuhause unterrichtet werden sollen?“, will Damocles wissen. „Weil Emilie darauf bestanden hat. Ich konnte wählen ihn Zuhause unterrichten zu lassen oder zulassen, dass sie ihn auf ein Internat in Amerika schickt!“, verdreht Gabriel die Augen. Nathalie richtet ihren Blick auf den Boden. Sie hatte gewusst, dass Emilie Adrien eigentlich auf ein Internat hatte schicken wollen. Aber das es in Amerika gewesen wäre, hatte sie nicht gewusst. „Was? Das kann nicht der Ernst deiner Frau gewesen sein!“, entkommt es Gina. „Doch das war ihr Ernst. Sie war der Meinung, dass die Schulen in Frankreich nicht gut genug währen. Die einzige Schule in Paris auf die sie ihn gehen liess wurde geschlossen als er acht war. Diese bescheuerte Elite Schule auf der anderen Seite der Seine. Sie erinnern sich sicher an diese Schule Madame Dupain!“, erwidert Gabriel schlicht. „Wie könnte ich nicht, Tom und du habt euch jede Woche mindestens einmal mit Schülern dieser Schule geprügelt!“, brummt Gina.

„Warum müssen wir uns hier von einem Arzt untersuchen lassen? Mir wäre lieber, es wäre nicht hier!“, murmelt Marinette als sie sich auf eines der Betten gesetzt hatte. „Das kann ich verstehen Marinette. Ich wünschte es wäre überhaupt nicht nötig. Damocles wird deswegen auch noch mit Konsequenzen rechnen müssen. An sich hat er ein Recht es zu verlangen. Aber normalerweise nicht ohne die Behörden. Doch er erzwingt es einfach!“, erklärt Raincomprix verständnisvoll. „Marinette wir sind da!“, versichert Caline ihrer Schülerin. „Das stimmt Marinette wir sind nicht allein. Mir wäre zwar auch lieber, Papa dabei zu haben, aber wir schaffen das!“, lächelt Adrien vom anderen Bett. „Hoffen wir Gina bekommt sich ein, sobald der Arzt diese dummen Behauptungen wiederlegt hat!“, nickt Wang und setzt sich zu Adrien. Ming setzt sich zu Marinette und zieht sie in ihren Arm. „Gabriel sorgt sich um euch. Er wird niemals zulassen, dass man ihm euch wegnimmt. Er wird darum kämpfen euch bei sich zu haben, wenn nötig!“, lächelt Ming.
„Madame Roux war heute morgen noch bei uns. In Grand-pères Haus wurde das Testament von Mama und Papa gefunden!“, versucht Marinette sich abzulenken. „Steht etwas wichtiges darin?“, möchte Wang wissen. „Ja, zumindest für den Fall das Grand-mère die Vormundschaft für mich vor Gericht einklagen will. Mama und Papa haben klar festgelegt, dass mein Pate mein Vormund wird, sollte ihnen etwas passieren!“, erklärt die Blauhaarige. „Das ist aber schlecht, das bedeutet Monsieur Agreste kann die Vormundschaft für dich nicht behalten!“, kommt es traurig von Wang. „Doch das kann er. Er wusste es bis heute morgen auch nicht, aber Mama und Papa haben ihn zu meinem Paten gemacht!“, lächelt Marinette schwach. „Wirklich? Aber das hätte er doch mit einer Unterschrift bestätigen müssen!“, wundert Wang sich. „Papa hat ihm das Dokument wohl zwischen Tür und Angel zum Unterschreiben hingehalten und er hatte keine Zeit es wirklich zu lesen. Er hat Papa einfach vertraut!“, nickt Marinette. „Schade wusste Gabriel es nicht früher. Er hätte sich damals sicher schon riesig gefreut. Wie hat er reagiert?“, möchte Ming sanft wissen. „Er war überwältigt davon. Papa musste wirklich ein paar Tränen wegblinzeln!“, grinst Adrien. „Das kann ich mir vorstellen. Nur warum hat Tom es ihm nicht gesagt?“, schüttelt Caline den Kopf und setzt sich auf Marinettes freie Seite. „Keine Ahnung, ich wusste noch nicht einmal, dass ich einen Paten habe!“, zuckt Marinette die Schultern. „Meine Patin sitzt da neben dir!“, grinst Adrien und deutet zu Ming. Überrascht blickt Marinette kurz zu dieser und lächelt dann. „Ach darum wirst du also der Ringträger!“, gluckst die Blauhaarige da. „Ja darum wollte ich Adrien als Ringträger!“, nickt Ming. Danach verfallen sie in ein unangenehmes Schweigen.

„Guten Tag!“, tritt Madame Roux in Begleitung eines Arztes und einer Krankenschwester zu ihnen. Auch alle Schüler von Caline und Madame Mendeleiev sowie diverse Reporter kommen dazu. Gabriel erkannte den Arzt. Es erleichterte ihn, denn so konnte er sicher sein, dass Marinette nicht genötigt werden würde, sondern ihr die Zeit gelassen werden würde, die sie brauchte. „Madame Roux!“, grüsst er freundlich. „Monsieur Agreste, schön sie wieder zu sehen. Wo sind Marinette und Adrien?“, möchte die Beamte besorgt wissen. „Im Krankenzimmer auf Anweisung von Direktor Damocles. Officer Raincomprix, Caline Bustier, Ming Na Wen und Monsieur Cheng sind bei ihnen. Adrien möchte Monsieur Cheng bei der Untersuchung dabeihaben und Mademoiselle Dupain-Cheng möchte Caline und Ming dabeihaben!“, erklärt er freundlich. „Ich verlange bei der Untersuchung meiner Enkelin dabei zu sein!“, schnappt da Gina. „Nun ich werde erst mit den beiden reden. Sollte ihre Enkelin ihre Anwesenheit wünschen, werden sie dazu geholt!“, erklärt der Arzt. „Sie ist noch nicht volljährig. Sie kann so etwas nicht entscheiden!“, schnauzt Gina den Arzt an. „Sind sie der Vormund?“, hackt der Arzt nach. „Ich bin Mademoiselle Dupain-Chengs Vormund und sie möchte Madame Dupain nicht dabeihaben. Von den drei Personen die sie dabeihaben will, sind zwei bei ihr und die Dritte wird aufgrund dessen, dass sie mit mir zusammen ist wohl nicht dabei sein dürfen!“, erklärt Gabriel sofort. „Das Mädchen hat eine gute Beziehung zu ihrer Partnerin?“, möchte der Arzt wissen. „Dem ist so Dr. Jenkins!“, nickt Gabriel schlicht. „Nun dann sehe ich kein Problem. Sollte ihr Sohn sie dabei haben wollen Monsieur Agreste sehe ich auch darin kein Problem!“, erklärt Jenkins. „Wie bitte? Dieser Mann hat die beiden missbraucht!“, schnappt Damocles. „Haben sie Beweise? Wenn nicht halten sie den Mund!“, rümpft Jenkins die Nase. „Dr. Jenkins ich bin Olga Mendeleiev. Ich bin darauf ausgebildet worden Missbrauch zu erkennen. Weder bei Adrien noch Marinette gibt es Anzeichen auf Missbrauch. Das Einzige was ich die letzten Wochen festgestellt habe, war das Adrien von einer anderen Schülerin Sexuell belästigt und bedrängt wurde. Aber der Direktor hat mir nicht zugehört. Auch Marinette hat sich verändert, aber dies hat seinen Ursprung wohl darin, dass ihren Eltern nahegelegt worden war sie auf eine andere Schule zu schicken. Das wollte Marinette aber nicht, so wie ich es mitbekommen habe!“, erklärt die Stellvertretenden Schulleiterin. „Vielen Dank Madame Mendeleiev. Ich erinnere mich an sie. Sie waren mit diesem Mädchen bei mir. Iris, sie war auch ein Opfer von Aaron Grassette, nicht wahr?“, schenkt der Arzt der Lehrerin ein Lächeln. „Ja, ich war damals mit Iris bei ihnen. Der junge Monsieur Grassette hatte sie mir empfohlen!“, nickt Mendeleiev nur. „Gab, natürlich. Er war so ein lieber Junge!“, nickt der Arzt. „Woher kennen sie Gab?“, will Gina wissen. „Weil ich ihn regelmässig verarztet habe. Nach dem sein Onkel ihn missbraucht hatte. Aber er brachte auch andere Opfer zu mir. Er hat so viel versucht um seinen Onkel hinter Gitter zu bringen und weitere Opfer zu verhindern. Es ist bedauerlich, dass erst Philippe Bustier sich umbringen musste, damit endlich jemand ihm zugehört hat!“, erwidert Jenkins. „Er war bei ihnen? Warum hat er ihnen etwas gesagt, aber mir und meinem Mann nicht?“, fordert Gina zu hören. „Dann müssen sie Gina sein. Gab hat viel von ihnen gesprochen. Sie schienen eine wichtige Bezugsperson für ihn zu sein. Aber warum er mit ihnen nicht geredet hat, kann ich nicht beantworten. Aber selbst wenn er nie etwas gesagt hätte. Die Spuren des Missbrauchs waren nur zu deutlich, wenn er zu mir kam, um zusammengeflickt zu werden!“, seufzt der Arzt. „Wie oft“, fängt Gina an. „Reden sie selber mit ihm. Es steht mir nicht zu ihnen mehr zu erzählen. Nun sollte ich wohl Adrien und Marinette untersuchen, damit wir das alles hinter uns haben. Wollen sie bei Marinette und sie bei Adrien mit dabei sein?“, möchte er dann von Nathalie und Gabriel wissen. „Wenn wir wirklich dürfen!“, nickt Nathalie. „Nein!“, schnauzt Damocles. „Ich verbiete, dass diese beiden das Krankenzimmer betreten!“, schwellt Damocles die Brust. „Sie haben Marinette doch gehört?“, will Nathalie von Damocles wissen. „Sie könnten sie genauso missbraucht haben wie Monsieur Agreste!“, knurrt der Schulleiter. Das schockte Nathalie zu tiefst. Da spürt sie auch wieder diesen furchtbaren Hustenreiz und wie ihre Beine drohen unter ihr nachzugeben. Kaum beginnt sie zu Husten schlingt sich Gabriels Arm wieder um ihre Taille und er zieht sie sanft an seine Brust. „Ganz ruhig Nathalie, alles wird gut. Ich bin da!“, nuschelt er ihr ins Ohr und drückt sie einfach an sich. Ihre Hände krallen sich in seine Oberarme. „Beide haben jemanden bei sich. Je schneller es vorbei ist, desto besser für sie!“, wendet Gabriel sich an Jenkins. „Natürlich!“, nickt dieser und deutet der Krankenschwester mit ihm das Krankenzimmer zu betreten.

„Sie sind der Arzt?“, will Raincomprix von dem hereintretenden wissen. „Ja ich bin Dr. Jenkins und das ist die Krankenschwester Mademoiselle Kingsley. Wir sind hier um Adrien Agreste und Marinette Dupain-Cheng auf Missbrauch zu untersuchen!“, nickt der Arzt. „Marinette, deine Grossmutter wäre wohl gerne bei der Untersuchung dabei. Möchtest du das?“, wendet Jenkins sich sofort an das Mädchen. „Nein!“, kommt es hart über die Lippen der Blauhaarigen. „Okay, dann bleibt sie draussen. Adrien ich würde gerne mit dir anfangen. Gibt es hier noch einen zusätzlichen Raum? Es wäre für die Jugendlichen angenehmer!“, wendet er sich an Caline. „Nicht wirklich, sollen wir mit Marinette vor der Tür warten?“, möchte Caline wissen. „So erhitzt wie die Gemüter da draussen sind, ich empfehle es ihnen nicht!“, lächelt er. „Darf ich zu Nathalie und Monsieur Agreste bis sie Adrien untersucht haben? Bitte?“, bittet Marinette den Arzt. „Ja, geh zu den beiden. Wenn jemand etwas sagt, ignorier ihn oder sie einfach!“, nickt der Arzt. So verlassen Marinette, Ming und Caline den Raum, damit Adrien untersucht werden kann.
„Also Adrien, hast du irgendwelche Verletzungen? Einfach um auszuschliessen das sie von deinem Vater stammen!“, möchte Jenkins sanft wissen. „Naja, am linken Oberarm habe ich blaue Flecken. Lila klammert sich immer so an mich, dass ich davon blaue Flecken bekomme. Ich habe sie schon öfter gebeten, dass sie damit aufhören soll, aber sie ignoriert es. Marinette versucht mir immer zu helfen, aber die Anderen aus unserer Klasse unterstellen ihr dann immer, sie wäre es, die mich Sexuell belästigt und bedrängt. Nur stimmt es nicht. Marinette will mir nur Helfen, dass Lila sich nicht immer an mich klammert oder sich sogar auf meinen Schoss setzt!“, haspelt Adrien unruhig. „Ganz ruhig, ich bin nicht hier um dich auszuschimpfen oder dir weh zu tun!“, lächelt der Arzt. „Du magst es nicht, wenn diese Lila, diese Dinge tut?“, möchte der Arzt wissen. „Nein, ich empfinde ihre Berührungen als unangenehm, schmerzhaft und auch ekelig!“, erklärt Adrien leise. „Okay, dann würdest du dich Obenrum ausziehen?“, bittet Jenkins sanft. Schnell folgt Adrien der Aufforderung. „Mhm, wann hat diese Lila sich zuletzt an dich geklammert?“, möchte der Arzt hören. „Das müsste Donnerstag gewesen sein!“, überlegt Adrien. „Donnerstag? Bekommst du schnell blaue Flecken?“, wundert der Arzt sich. „Nein eigentlich nicht. Klar nach dem Fechten hab ich schon auch mal welche, aber sonst eigentlich kaum!“, schüttelt der Grünäugige den Kopf. „Dann packt diese Lila ja heftig zu. Sieht so aus wie bei Gab damals, als Céline ihm beinahe den Arm abgerissen hatte!“, brummt der Arzt verstimmt. „Dann kannst du dich oben wieder anziehen und dich unten ausziehen!“, nickt er ihm zu und murmelt der Krankenschwester einige Dinge zu, die sie aufschreibt. „Nicht erschrecken ja, ich werde dir sowohl an deine Hoden als auch deinen Penis fassen und auch dein After muss ich überprüfen. Es gehört leider dazu!“, erklärt Jenkins bevor er diese Dinge tut. Dann Prüft er noch Adriens Beine. „Kannst dich wieder ganz anziehen. Kingsley, nicht im geringsten Anzeichen von Missbrauch festzustellen. Nur die Sexuelle Belästigung durch eine Klassenkameradin ist zu vermerken!“, nickt er nachdenklich. „Dann darfst du Marinette hereinbitten und draussen warten!“, deutet Jenkins.

Chapter 40: Kapitel 39; Untersuchung

Chapter Text

Kapitel 39; Untersuchung

„Wurdest du schon untersucht? Das ging aber schnell!“, will Gina von Marinette wissen, als diese aus dem Krankenzimmer kommt. Doch Marinette eilt nur zu Nathalie und Gabriel. Nathalie schliesst sie sofort in ihre Arme. Gabriel, dessen Arm immer noch um Nathalie liegt, legt seine Hand vorsichtig an Marinettes Oberarm. Da Marinette ihre Arme eng um Nathalie schlingt und ihr Gesicht an ihrer Brust verbirgt. „Nein Gina, der Arzt untersucht erst Adrien, aber es gibt keinen separaten Raum wo er dies tun könnte. Darum hat er uns gebeten hier draussen zu warten!“, erklärt Ming. Caline tritt zu ihrer Partnerin Gisèle und lässt sich von dieser in den Arm nehmen. „Marinette du solltest“, fängt Gina an zu reden. „Gina, lass Marinette in Ruhe!“, unterbricht Ming sie einfach. „Ming, ich weiss das du Gabriel schon lange kennst, aber mit der im Raum stehenden Missbrauchsvermutung, sollte sie nicht in seine Nähe!“, stellt Gina klar. „Ganz ehrlich Gina, glaubst du wirklich er würde Adrien oder Marinette anfassen? Hast du nicht mehr alles Tassen im Schrank? Bisher habe ich mich sehr zurückgehalten. Aber gerade überspanst du den Bogen gewaltig. Gabriel würde so etwas niemals tun!“, stellt Ming klar.
„Er soll seine dreckigen Pfoten von Marinette nehmen!“, schnauzt da Kim. „So jetzt reicht es. All ausser Marinette gehen jetzt ins Klassenzimmer. Jeder von euch schreibt mir einen Aufsatz darüber, warum es falsch ist, jemand ohne Beweise einer Straftat zu bezichtigen und was es für diese Person und auch einen selber für Konsequenzen haben kann!“, stemmt Caline ihre Hände in die Hüften. „Warum sollten wir das tun? Kim hat recht dieses perverse Schwein soll seine Finger von Marinette nehmen!“, schnappt Max. „Nun Max, sollte Marinette die Berührung unangenehm sein, kann sie das wohl selber sagen oder nicht?“, will die Rothaarige von dem Schüler wissen. „Wenn sie zu viel Angst hat?“, will Kim wissen. „Gehen sie ins Klassenzimmer. Alya du darfst den anderen den Zeitungsartikel von Henry, Gisèle und dir vorlesen. Von dir, Nino, Juleka, Rose, Chloé und Sabrina erwarte ich das ihr euch ruhig beschäftigt, ihr braucht keinen Aufsatz schreiben, da ihr euch im Gegensatz zu den Anderen nicht durch Lügen beeinflussen lassen habt!“, erklärt Caline. „Für meine Schüler gilt dasselbe wie für Calines. Luka du bist befreit und wenn du den Zeitungsartikel dahast, kannst du ihn deinen Mitschülern während ihrer Aufgabe vorlesen!“, verschränkt Madame Mendeleiev die Arme vor der Brust. So verschwinden die Schüler murrend zu ihren Klassen.
„Das kann nicht ihr Ernst sein!“, schnappt Damocles. „Doch kann es!“, schnauzen beide Frauen ihn an. „Sie sollten wohl die Klappe halten!“, bemerk Bourbon an den Direktor gewandt. „Bourbon, was stellen sie sich eigentlich auf die Seite von Agreste?“, fragt da ein anderer anwesender Reporter. „Hätten sie meinen Artikel gelesen, wüssten sie es. Ich bin ehrlich. Ich habe schon vor dem Interview einiges an Recherche betrieben. Je mehr ich recherchierte, desto weniger konnte ich Langdons Gewäsch glauben. Solltet ihr wohl auch mal versuchen!“, brummt Bourbon.
„Mein Gewäsch? Was soll das, Bourbon? Warum schreiben sie so einen Mist. Agreste als armes kleines Opfer? Wer soll das bitte glauben. Er ist ein eiskaltes Arschloch und ein Vergewaltiger. Alles andere sind Lügen!“, erklingt da die Stimme von Langdon der mit Céline Leclerq und Lila Rossi dazu kommt. „Plötzlich gibst du zu, dass du deine Sekretärin Fickst Grassette?“, höhnt Céline sofort. Gabriel würdigt die Frau keines Blickes, sondern wirft Caline einen besorgten Blick zu. Schnell tritt diese auf seine linke Seite und legt ihre Hand an seinen unteren Rücken. „Oh die Lehrerin deines Sohnes vögelst du auch gleich noch?“, spottet Céline sofort. „Noch etwas worüber ich einen Artikel schreiben kann. Gabriel Agreste, der jede Frau in sein Bett lässt!“, grinst Langdon. „Wissen sie Langdon, sie hören noch von meinen Anwälten. Sie werden sich wegen Verleumdung vor Gericht verantworten müssen!“, erwidert Gabriel. „Langdon, wissen sie. Ich bin nicht mehr bereit ihnen ein Interview zu geben. Sie können ihre Lügen schreiben, aber kommen sie nie wieder in meine Nähe!“, wirft da Jagged ein. „Monsieur Stone, wie muss ich das verstehen?“, will Langdon wissen. „Genau wie ich es gesagt habe. Jemand wie sie, mit dem rede ich nicht. Sonst drehen sie alles was ich sage noch so wie es ihnen gerade passt. Plötzlich heisst es dann ich wäre ein Kinderschänder oder ein Zoophiler. Nein danke!“, knurrt Jagged. „Aber Monsieur Stone, dass stimmt doch nicht. Es gibt drei Aussagen gegen Monsieur Agreste. Sie sind nicht mit diesem Monster zu vergleichen!“, will Langdon den Mann beruhigen. „Darum haben sie ja auch in ihrem Artikel vor zwei Tagen geschrieben das Jagged eine Katze hat oder? Weil sie das ja so eingängig geprüft habe oder? Ihnen ist schon klar, dass Jagged hoch allergisch auf Katzen ist oder? Also wieso schreiben sie etwas, das gar nicht stimmt?“, löst Marinette sich von Nathalie und tritt neben den Musiker. „Wie bitte?“, bringt Langdon hervor. „Es scheint, sie überprüfen ihre Quellen nicht richtig. Jagged hat ein Haustier. Ein Krokodil namens Fang. Auf Grund seiner Tierhaarallergie, fallen sämtliche pelzigen Tiere als Haustiere weg!“, verschränkt die Blauhaarige die Arme vor der Brust. „Würden sie dem Ladyblogg folgen, wüssten sie das. Alya hat es in ihrem Bericht zur Akumatisierung von Jagged erwähnt. Aber niemand scheint es gelesen zu haben. Ich weiss, dass Lila erzählt, dass sie ein Kätzchen vor einem Flugzeugtriebwerk gerettet hat und es nun in der Obhut von Jagged ist. Aber als Ex-Freundin von Jaggeds Sohn, weiss ich von seiner Tierhaarallergie!“, lächelt sie zuckersüss. Sofort legt Jagged seinen Arm um ihre Schulter. „Meine kleine, süsse Nichte. Sogar sie könnte ihren Job besser machen, als sie selber es tun Langdon!“, grinst Jagged. „Nichte?“, schnappt Lila. „Ja Nichte, auch wenn wir nicht Blutsverwandt sind, sehe ich Marinette als meine Nichte an. Sie ist für mich Familie!“, strahlt Jagged. Nathalie schmiegt sich enger an Gabriel. Sie war so froh, bekam Marinette so viel Unterstützung. Auch Gabriel war erleichtert. Zum einen, weil Marinette gerade einen Reporter blamierte und zum anderen, weil sie so viel Unterstützung hatte. Er hatte Stone schon immer leiden können, aber je länger er wegen seinem kleinen Schmetterling mit dem Mann und seiner Familie zu tun hatte, desto mehr sah er sie als Freunde an. „Wie bitte? Stimmt es wirklich was die Kleine sagt? Sie haben keine Katze?“, will Langdon hören. „Nein habe ich nicht. Wie sie sagte, ich bin hoch allergisch. Ausserdem mag ich Katzen auch nicht wirklich. Naja, Cat Noir vielleicht ein bisschen, aber sonst? Nicht so!“, rümpft der Musiker die Nase. Marinette lehnt sich gegen den Musiker und wirft Lila einen Blick mit gehobener Augenbraue zu.

„Marinette du bist dran!“, verhindert Adrien weitere Diskussionen. Marinette verschwindet mit Caline und Ming im Krankenzimmer. Adrien, Wang und Raincomprix treten zu Gabriel, Nathalie und Gisèle. „Dr. Jenkins konnte bei Adrien keine Spuren von Missbrauch oder Misshandlung feststellen!“, erklärt Rogers laut. „Bei Marinette wird er dasselbe feststellen!“, ist Wang sich sicher. Gabriel nickt den beiden Männern mit einem leichten Lächeln zu. „Bezüglich der Behauptung in Langdons Artikel, sie hätten ihre Frau Misshandelt. Niemand kann es beweisen. Es ist die Aussage dieser Frau und ihres Onkels, gegen ihre Aussage. Es könnte zu einer entsprechenden Untersuchung führen. Nur das sie es wissen!“, merkt Raincomprix an. „Damit hatte ich gerechnet. Was habe ich zu erwarten?“, möchte Gabriel hören und legt seinen Arm um Adrien, da dieser sich dicht neben ihn gestellt hatte. Nathalie stand auf der anderen Seite von Adrien. „Wenn es Zeugen gäbe, die die Behauptung widerlegen könnten. Es wäre hilfreich!“, erklärt der Officer. „Sie können Amelie Fathom sicher befragen. Sie wäre wohl die Erste, die bemerkt hätte, wenn ich ihre Schwester geschlagen hätte. Nathalie und auch Ming Na Wen können ihnen sicher auch einiges erzählen. Tomoe Tsurugi war eine Freundin von Emilie. Audrey Bourgeois war auch eine Freundin von Emilie. Ihr Frauenarzt Dr. Wagner hätte es sicherlich auch bemerkt!“, zählt Gabriel auf. „Hervorragend, damit kann ich Arbeiten. Noch zu dieser Rin Hiratake. Können sie mir noch etwas zu dieser Frau sagen?“, möchte Raincompix hören. „Woher haben sie diesen Namen?“, schnappt Langdon. „Todesengel, dass hätten sie in ihrem Artikel nicht schreiben sollen. Nur Rin besitzt die Frechheit mich so zu nennen!“, blickt Gabriel zu dem Reporter. „Was?“, schnappt dieser nach Luft. „Warum nennt diese Frau dich den so?“, will da Gina wissen. „Das werden sie Rin fragen müssen. Schon bei unserem ersten Treffen nannte sie mich so. Sie fand immer ich würde nicht zu Emilie passen und wäre nicht gut genug für sie!“, stellt Gabriel klar. „Kannst du damit aufhören so abweisend zu sein?“, will Gina leise wissen. Gabriel reagiert nicht auf diese Frage.

„Also Marinette, setz dich bitte. Wir fangen mit ein paar Fragen an. Ist das für dich okay?“, möchte Jenkins wissen als die Tür hinter Marinette, Ming und Caline ins Schloss fällt. „Ja!“, hält Marinette sich kurz und setzt sich auf das Bett. „Gut du bist Vierzehn?“, fragt er nach. Marinette nickt nur. „Hast du deine Periode schon und wenn ja, seit wann etwa?“, möchte er wissen. „Ja ich hatte meine erste Periode vor etwa sechs Monaten!“, nickt Marinette. „Wie lange dauert sie jeweils und wie regelmässig hast du sie?“, fragt er weiter. „So alle dreissig bis vierzig Tage für fünf bis sechs Tage!“, murmelt Marinette. „Das ist für dein Alter völlig normal. Hattest du schon mal Sex?“, fragt er weiter. „Nein“, schüttelt Marinette den Kopf. „Warst du schon mal bei einem Frauenarzt?“, ist die nächste Frage. „Nein, Mama meinte, dass ich vor Achtzehn nicht zu einem muss!“, erklärt Marinette unsicher. Caline setzt sich neben sie und legt vorsichtig ihren Arm um Marinettes Schulter.
„Okay, ich teile die Meinung deiner Mutter nicht. Du solltest in den nächsten Monaten mal zu einem ersten Termin bei einem Frauenarzt. Die Jährlichen Kontrollen sind sehr wichtig. Da du noch nie bei einem warst, wird die Untersuchung für dich vermutlich auch sehr unangenehm sein!“, erklärt der Arzt. Marinette nickt nur unsicher. „Hast du irgendwelche Verletzungen oder blauen Flecken und wenn ja von was stammen die?“, möchte Jenkins hören. „Mein linkes Knie ist bandagiert. Ich hatte am Montag Pech und bin auf der Treppe gestürzt. Da habe ich mir das linke Schulterblatt geprellt, rechts die untersten Rippen auch. Am linken Knie hatte ich die Kniescheibe ausgerenkt und das rechte Fussgelenk ist verstaucht. Zudem wurde ich beim Angriff der Sphinx verletzt. Die beiden untersten Rippen rechts sind gebrochen und wurden mit einer Metalplatte fixiert. Links hatte ich einen tiefen Schnitt, der genäht wurde!“, erklärt sie leise. „Gut, Kingsley haben sie alles aufgeschrieben?“, hackt er nach und die Krankenschwester nickt nur. „Dann müsstest du dich obenrum frei machen. Auch den BH musst du ausziehen!“, bittet Jenkins sanft. Zögernd kommt Marinette der Aufforderung nach.
„Nicht erschrecken, wenn ich dich berühre, meine Hände sind recht kalt!“, lächelt der Arzt. Kurz tastet er sie ab. „Alles wie es sein soll!“, merkt er leise an. „Du darfst dich oben wieder anziehen und dann untenherum frei machen. Ich sehe mir erst deine Beine und dann deinen Intimbereich an!“, erklärt er weiter. Langsam zieht Marinette sich ihren BH und ihr Oberteil wieder an. Zögernd und unsicher streift sie ihre Hosen ab, schlingt dann aber ihre Arme um sich.
„Ich will das nicht!“, bringt sie zitternd hervor. „Das verstehe ich, nur ist es leider notwendig!“, lächelt er schwach. „Aber setz dich erst mal, dann sehe ich mir deine Beine erst an, ja? Darf ich den Verband lösen und mir dein Knie ansehen?“, versucht er ihr Sicherheit zu vermitteln. Zitternd setzt sie sich auf die Bettkante und wartet stumm. Sofort setzt Caline sich wieder zu ihr und legt ihren Arm um sie. Ming tritt auf ihre andere Seite und streicht ihr über den Schopf. Vorsichtig entfernt Jenkins den Verband und tastet das Knie ab.
„Mhm, die Bänder sind überdehnt. Hast du irgendwelche Probleme damit?“, möchte er wissen. „Naja, Nathalie meinte heute morgen es würde sich instabil anfühlen. Ich versuche es einfach nicht zu sehr zu belasten!“, erklärt Marinette leise. „Der Verband ist wichtig. Du solltest das Bein die nächsten zwei bis drei Wochen Bandagiert haben!“, nickt Jenkins. „Meine Grand-mère meint der Verband reicht nicht. Sie hat Nathalie gesagt ich müsste eine Knieschiene tragen!“, flüstert die Blauhaarige leise. „Nicht zwingend, ein guter Stützverband ist besser als eine Schiene, in deinem Fall!“, lächelt er sie sanft an. „Keine sonstigen Verletzungen an den Beinen!“, bemerkt er noch zu Kingsley. „Sie haben nichts gefunden, können wir es nicht dabei belassen?“, möchte Marinette wissen. „So gerne ich ja sagen würde, das kann ich nicht. Ich muss die Untersuchung vollständig durchführen. Zieh bitte deine Unterhose aus. Lehn dich ans Kopfende vom Bett und spreiz die Beine!“, bittet er sanft. „Marinette wir sind da. Dir passiert nichts!“, ermuntert Caline sie. Langsam und ängstlich tut Marinette wie verlangt. Caline hält sanft ihre linke Hand und Ming ihre rechte Hand.
„Ich erkläre dir was ich mache. Erst taste ich nur deinen Bauch ab. Jetzt werde ich dich zwischen den Beinen, an den äusseren Schamlippen berühren. Nun spreize ich sie. Das hier ist ein Gleitmittel ich mache es auf meine Finger um dich in der Scheide abzutasten und dir dabei so wenig weh zu tun wie möglich!“, erklärt er schrittweise was er tut. Als er seine Finger in Marinette schiebt, wimmert diese auf und versucht weg zu kommen.
„Ich weiss, es ist sehr unangenehm und es kann auch weh tun. Aber ich muss das machen. Wenn du stillhältst, bin ich schnell fertig!“, keine Minute später zieht er seine Finger aus ihr zurück. „Schon fertig. Kingsley es gibt keine Spuren von Missbrauch oder Misshandlung!“, sagt er zu der Krankenschwester. „Marinette, du hast das wirklich gut gemacht. Du darfst dich wieder anziehen!“, lächelt er diese sanft an. Marinette beeilt sich wieder in ihre Kleider zu komme, bevor sie sich am Kopfende des Bettes zusammenkauert. Caline zieht sie ganz vorsichtig in ihre Arme und hält sie fest. Ming streicht ihr behutsam über den Rücken.
„Ich werde Officer Raincomprix das Ergebnis der Untersuchung mitteilen!“, erklärt der Arzt. „Möchtest du deine Grossmutter bei dir haben?“, hackt er nach. „Nein“, schüttelt Marinette ihren Kopf. So verlassen Dr. Jenkins und Kingsley das Zimmer.
„Nimm dir die Zeit, die du brauchst!“, lächelt Caline sie an. „Es ist alles okay!“, wehrt Marinette ab. „Du brauchst uns nichts vor zu machen. Du musst auch nicht am Unterricht teil nehmen heute. Geh mit Gabriel, Adrien und Nathalie nach Hause!“, bittet Caline sanft. „Adrien will sicher in den Unterricht. Er und Juleka haben heute Nachmittag auch noch ein Fotoshooting. Nathalie begleitet die beiden. Gabriel wollte mit mir Shoppen gehen. Er braucht schliesslich Stoff für die ganzen Kleider für Mings Hochzeit!“, lächelt Marinette ihre Lehrerin an. „Ach wirklich, dann geniess das. Du kannst morgen wieder in den Unterricht kommen!“, lächelt Caline. „Aber wenn du von Kleidern redest. Ich sollte nicht vergessen Gabriel das Kleid zurück zu geben, was er mir gestern geliehen hat!“, steht die Rothaarige auf. Auch Marinette richtet sich auf und tritt mit Ming und Caline aus dem Krankenzimmer.

Nach einigen Momenten löst Adrien sich wieder von seinem Vater.
„Darf ich schon zu den Anderen in den Unterricht oder soll ich auf Marinette warten?“, möchte der Grünäugige wissen. „Wenn du willst, geh nur. Es kann aber sein, dass Marinette sich entscheidet heute nicht am Unterricht teil zu nehmen!“, schenkt Gabriel seinem Sohn ein Lächeln. „Heisst ihr geht nicht erst nach dem Mittag Shoppen, sondern direkt!“, grinst Adrien. „Wenn sie möchte!“, bestätigt Gabriel. „Bin ich froh, habe ich ein Fotoshooting und muss nicht mit!“, grinst der Blonde. Schnell umarmt er seinen Vater und Nathalie noch, bevor er zu seinem Klassenzimmer verschwindet. Nathalie tritt sofort wieder zu Gabriel. Sanft legt er seinen Arm um ihre Taille und zieht sie dicht an sich.
„Adrien ist unmöglich!“, schüttelt die Jüngere leicht den Kopf. „Geht Adrien nicht gerne Shoppen?“, wundert sich Anarka. „Das kommt darauf an, was geshoppt wird. Und heute geht es darum den Stoff für Mings Hochzeitskleid, die Brautjungfernkleider und die Anzüge für Bräutigam, Ringträger und Trauzeugen zu kaufen. Das ist etwas, womit man Adrien jagen kann!“, schmunzelt Gabriel. „Aber das Brautkleid von Ming Na Wen wird doch von MDC gefertigt?“, wundert sich Bourbon. „Ja, aber er hat gerade keine Zeit, weil er an einem Auftrag sitzt. Zudem die Brautjungfernkleider und die Anzüge für den Ringträger und den Trauzeugen von Ming nähe ich. MDC kümmert sich um das Brautkleid und den Anzug des Bräutigams!“, erklärt Gabriel schlicht.
„MDC? Wer genau ist dieser MDC?“, möchte da plötzlich Lila wissen. „Ein aufstrebendes Talent in der Fashionwelt. Seine Entwürfe sind atemberaubend. Auch ich darf an Mings Hochzeit eins seiner Designes tragen. Ein wunderschönes Kleid im Bias-Schnitt!“, schwärmt Nathalie sofort. „Bias-Schnitt? Ist das nicht etwas unmodisch?“, rümpft ein Reporter die Nase. „Wie bitte? Der Bias-Schnitt ist absolut Zeitlos. Es kommt nur darauf an, die richtigen Farben und Accessoires zu nutzen!“, hebt Gabriel eine Augenbraue. „Hier kommt die Modeniete, das Kleid, das du Caline gestern geliehen hattest. Was hatte das für einen Schnitt?“, wundert sich Gisèle. „Also zum einen habe ich Caline das Kleid nicht geliehen, es gehört jetzt ihr. Und es ist ein Maxidress im Empire-Schnitt mit Karre-Ausschnitt und kurzen Puffärmeln, aber warum ist das jetzt relevant?“, hebt er eine Augenbraue. „Nur so, weil ich meine Partnerin in dem Schnitt echt verdammt Sexy finde!“, grinst Gisèle. „Was habe ich verpasst? Worum genau geht es gerade?“, will Bourbon wissen. „Oh, weisst du Gabriel hat uns gestern noch ins La Boeuf zum Essen eingeladen. Caline meinte sie könne nicht in ihren Alltagskleidern ins La Boeuf. Du kennst mich Pragmatikerin. Also hat Gabriel ihr ein Kleid gegeben, dass er rumhängen hatte. Und Gott ich hätte Caline am liebsten an Ort und Stelle vernascht, als sie umgezogen aus dem Bad kam!“, grinst Gisèle. „Na da bin ich froh hast du es unterlassen!“, bemerkt Gabriel. „Warum, weil wir sonst zu spät zum Essen gekommen wären, oder weil du sehr unfreiwillig Zeuge geworden wärst?“, stichelt Gisèle. Damit bringt sie Penny und Anarka zum Lachen, während Jagged versucht es sich zu verbeissen.
„Aber das Kleid steht Madame Bustier wirklich hervorragend!“, bemerkt Anarka. „Aber auch Marinettes Kleid war echt atemberaubend!“, nickt Penny. „Eine ihrer eigenen Kreationen!“, merkt Gabriel an. „Unsere kleine, süsse und talentiert Marinette!“, stahlt Jagged. Das lässt Gabriels Blick zu der Tür des Krankenzimmers wandern.
„Du machst dir schon wieder zu viele Sorgen!“, stellt Nathalie leise fest. Gabriel lehnt nur seine Wange an ihren Schopf, sagt aber nichts.
„Caline und Ming sind bei ihr. Sie passen auf Marinette auf!“, versucht Nathalie ihn etwas zu beruhigen. Gabriel nickt nur knapp.
„Ach haben sie Angst, dass herauskommt, dass sie das Mädchen angefasst haben?“, will Langdon herablassend wissen. „Wie gesagt, sie werden noch von meinen Anwälten hören Langdon!“, ist Gabriels einzige Erwiderung. „Gabriel, las dich von dem Idioten bloss nicht provozieren!“, bemerkt Gisèle und legt ihre Hand auf seinen Rücken. „Gisèle hat recht!“, stimmt Anarka sofort zu. Wieder nickt Gabriel nur. Immer wieder landet sein Blick auf der Tür zum Krankenzimmer.
„Meine Güte, ich hoffe du warst kein solches Nervenbündel, als deine Frau in den Wehen lag!“, schüttelt Gina den Kopf. „Warum hätte ich das sein sollen. Vom Einsetzen der Wehen bei Emilie bis Adrien da war ging es gerade mal drei Stunden. Da fand ich es schlimmer als ich mit Amelie im Kreissaal war!“, verdreht Gabriel die Augen. „Warum warst du bei deiner Schwägerin mit im Kreissaal?“, wundert sich die Grünäugige. „Weil Adrien gerade etwas über einen Monat alt war und Emilie deshalb nicht mitwollte. Da Félix sieben Wochen zu früh kam, war Colt nicht da um bei ihr zu sein. Hätte ich sie das allein durchstehen lassen sollen?“, kommt es nur kalt von Gabriel zurück. „Sieben Wochen zu früh?“, hackt nun Irène nach. „Ja sieben Wochen zu früh. Félix wurde am Tage nach Marinette geboren. Sabine und Amelie waren auch im selben Zimmer, nach der Geburt!“, nickt Gabriel nur. „Gab es Komplikationen?“, wundert Gina sich unsicher. „Was spielt das gerade für eine Rolle?“, wehrt er einfach ab. Bevor Gina noch mal fragen kann klingelt Gabriels Handy. Überrascht lässt er Nathalie los, zieht es hervor und blickt auf die Nummer. Es war wieder die Nummer, von der Nacht als Nathalie niedergeschlagen wurde.
„Wieder diese Frau?“, will Nathalie wissen. „Es ist dieselbe Nummer!“, nickt er. „Die von der Nacht als Mademoiselle Sancoeur niedergeschlagen wurde?“, will sofort Raincomprix wissen. Gabriel nickt nur.
„Wovon reden sie da?“, will Gina wissen auch die Reporter, Irène, deren Mann, Gisèle, Wang, Anarka, Penny, Jagged, Lila, ihre Tante, Damocles und Mendeleiev blicken verwirrt.
„Stellen sie auf Lautsprecher ich zeichne das Gespräch auf!“, weisst Roger an. Gabriel tut wie geheissen.
„Agreste?“, nimmt er ab. „Wie hat dir der Artikel von Langdon gefallen? Mhm, war meine Aussage nicht herzzerreissend?“, lacht die Frau, die ihn nun schon zum dritten Mal anrief. „Rin Hiratake, was verschafft mir den diese zweifelhafte Ehre?“, möchte er einfach wissen. „Ich werde dich vernichten!“, erklingt es aus dem Lautsprecher von Gabriels Telefon. „Nett!“, merkt er nur an. „Ist das alles was du dazu zu sagen hast? Willst du nicht darum betteln, dass ich deine Liebsten in Ruhe lassen soll? Wie war es eigentlich so, als Aaron am Freitag versucht hat deine süsse, kleine Assistentin zu vergewaltigen. Hattest du Angst? Und Sonntagnacht, wie war es, als er dir seinen Schwanz in den Rachen gerammt hat? Tat es schön weh? Das war gerade einmal der Anfang. Ich werde dich vernichten. Am Ende wirst du auf Knien angekrochen komme und mich anflehen das ich dich erlöse. Und eine Sache solltest du bei all diesen Dingen nie vergessen. Emilie ist dafür verantwortlich was ich dir und jedem der dir nahesteht antun werde. Sie hat mich betrogen, sie hat mich verraten und hintergangen. Sie habe ich schon getötet und nun werde ich dich vernichten!“, erklärt Rin arrogant. Gina presst sich die Hand auf den Mund um nicht auf zu keuchen.
„Darum diese billige Aussage in Langdons Artikel?“, will er nur wissen. „Oh Langdon ist ein nützliches Spielzeug. Er hat für mich keinen Wert. Aber diese Céline, sie scheint dich ja zu hassen. Und dieser Idiot Langdon frisst ihr aus der Hand. Als ob ausgerechnet du dazu fähig wärst eine Frau zu vergewaltigen. Du hast es ja nicht einmal geschafft dich gegen Emilie zu wehren, wenn sie sich genommen hat was sie wollte!“, lacht Rin. „Sonst noch etwas? Ich habe besseres zu tun, als mir dein Gewäsch anzuhören!“, bringt er gleichgültig über die Lippen. „Hat dir gefallen, was ich mit deinem Freund Tom Dupain gemacht habe? Wie war es für dich seine Leiche so zu finden?“, kichert Rin. „Es war nicht wirklich kreativ!“, erwidert der Designer kühl. Nathalie sah ihm an, dass er sich zusammen nehmen musste um nicht direkt zu kotzen.
„Gefiel dir was ich Emilie angetan habe denn besser? Wie war es, als diese naive kleine Bloggerin deinem Sohn das Bild von Emilies Leiche gezeigt hat? Leider standst du mit dem Rücken zu mir. Ich konnte deine Gesichtszüge leider nicht sehen!“, knurrt Rin. „War das dann alles?“, will Gabriel wissen. „Du willst nicht mitspielen? Naja du warst schon immer ein Spielverderber, was hatte ich auch erwartet. Ich werde einige Wochen weg sein, keine Angst also, bis Ende Julie vielleicht auch länger wird es keine Angriffe mehr geben, danach werde ich aber um so härter zuschlagen. Ich werde mir holen was mein ist. Es gibt niemanden der mich aufhalten könnte. Ich werde Paris in Schutt und Asche legen. Alle Miraculous werden mir gehören. Die alte Baba Jaga ist zu alt um sich mir in den Weg zu stellen. Die Hüter sind zu schwach nur eine oberste Wächterin oder ein oberster Wächter könnte mir etwas anhaben. Wenn du Ladybug siehst, richte ihr aus, dass ich mir ihre Schatulle holen werde!“, nach diesen Worten hatte die Frau aufgelegt. Roger Raincomprix hatte alles mit seinem Handy aufgezeichnet. Die meisten Anwesenden waren blass geworden. Jagged hält Anarka und Penny fest. Bourbon hatte Gisèle an sich gezogen. Gina weiss nicht wie sie mit dem Gehörten umgehen soll. Wang hatte ihr seine Hand auf den Rücken gelegt.
„Diese Rin Hiratake ist also für die letzten Angriffe verantwortlich und sie hat zwei Morde zugegeben!“, brummt der Polizist. „Wenn sie Tom getötet hat, wird sie auch Roland und Sabine getötet haben!“, stellt Gabriel nüchtern fest. Schnell steckt er sein Handy wieder weg und zieht die zitternde Nathalie behutsam an sich.
„Also vier Morde, die Verantwortung für all diese Angriffe und vermutlich auch der Einbruch bei ihnen und der Angriff letzte Woche Dienstagnacht auf Nathalie, dazu Anstiftung zu Straftaten!“, seufzt Raincomprix. „Es würde mich nicht wundern, wenn sie es war, die Aaron aus dem Knast geholt hat!“, schnaubt Gabriel. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“, will Gina entgeistert von Gabriel wissen. „Was soll ich ihrer Meinung nach sonst tun Madame Dupain? Vielleicht ein Amoklauf oder ein Anruf bei Hawk Moth damit er mich Akumatisiert?“, will der Designer spottend wissen. „Dir Sorgen machen? Sie bedroht nicht nur dich, sondern jeden der dir nahesteht!“, schüttelt die Grauhaarige ihren Kopf. „Also nur weil ich nicht wie ein Kopfloses Huhn durch die Gegend renne, mache ich mir also keine Sorgen? Sehr merkwürdige Ansicht!“, stellt Gabriel nur fest. „Die Frau hat gesagt, dass sie Aaron am Freitag auf Nathalie angesetzt hatte! Du weisst wozu er fähig ist!“, braust Gina auf. „Im Gegensatz zu ihnen Madame Dupain, weiss ich nur zu gut, wozu Aaron fähig ist!“, knurrt Gabriel nun. „Verdammt noch mal Gabriel hörst du endlich damit auf mich so anzuschnauzen? Schiesse ja ich habe heute morgen nicht gerade den besten Ton angeschlagen, aber verdammt noch eins. Kannst du aufhören mich zu behandeln, als wäre ich dein Feind?“, will Gina mit Tränen in den Augen wissen.

„Officer Raincomprix, auch bei Mademoiselle Dupain-Cheng gibt es nicht die geringsten Spuren auf Misshandlung oder Missbrauch. Von mir aus sind es nur haltlose Behauptungen und nichts mehr!“, erklärt Jenkins dem Polizisten, als er aus dem Krankenzimmer kommt. „Das ist gut zu hören. Wie geht es Marinette?“, möchte Raincomprix wissen. „Die Situation ist ihr unangenehm. Sie ist aber auch Wütend. Gerade ihre Grossmutter schient gerade ein schlechtes Thema zu sein!“, lächelt Jenkins schief. „Wie bitte?“, will Gina wissen. „Was erwarten sie Madame Dupain, würde es nach ihnen gehen, würde ihre Enkelin sich auf dem Weg in das Internat in Italien befinden! Soll sie vor Freude durch die Gegend hüpfen?“, bringt Gabriel hervor. Madame Roux zieht ihre Augenbraue hoch.
„Verdammt noch mal, kannst du aufhören es mir vorzuhalten? Verdammt muss ich vor dir auf Knien herumrutschen, damit wir wieder normal reden können?“, will Gina aufgebracht wissen.

„Wäre vielleicht ein Anfang. So wie du heute Früh mit ihm umgegangen bist, solltest du dir davon aber nicht zu viel erhoffen!“, stellt Marinette fest, die mit Caline und Ming gerade das Krankenzimmer verlassen hatte. „Marinette“, fängt Gina an. „Was auch immer du sagen willst, spar es dir. Du bekommst zumindest für heute deinen Willen. Ich werde nicht in den Unterricht gehen, weil Madame Bustier es für besser hält, wenn ich erst morgen wieder daran teilnehme!“, damit läuft Marinette zu Gabriel und stellt sich links neben ihn. „Entschuldige, darf ich fragen, was du damit meinst Marinette. Warum sollte deine Grand-mère nicht wollen, dass du am Unterricht teilnimmst?“, mischt Madame Roux sich ein. „Weil sie denkt, es würde mir schaden. Aus mehreren Gründen. Erstens weil sie denkt, dass ich sowieso nicht mehr auf diese Schule gehen sollte, weil ich ja auf einem Internat für Straffällige Jugendlich besser aufgehoben wäre. Zudem kann ich ja nicht um meine Eltern trauern, wenn meine Freunde versuchen für mich da zu sein und ich mit ihnen zur Schule gehe. Ich sollte mich wohl einfach nur in mein Zimmer einschliessen. Ausserdem würde es ja meiner Gesundheit schaden, da ich viel zu früh aus dem Krankenhaus entlassen wurde!“, verschränkt Marinette die Arme vor der Brust. „Auf so ein Internat gehörst du ja auch, nachdem wie du mich behandelst. Nach dem du mich einfach eine Treppe runtergestossen hast!“, schnappt Lila. „Ich bin sicher, Madame Bustier hätte nichts dagegen das Video von Montag der Polizei zu übergeben. Dann dürfen sie sich für Körperverletzung vor einem Richter verantworten Mademoiselle Rossi. Und eine Anzeige wegen sexueller Belästigung und sexuellen Bedrängens meines Sohnes kassieren sie obendrauf auch noch!“, stellt Gabriel klar. „Das Video wurde gelöscht!“, schnauzt Damocles. „Nun dann kassieren sie eben auch eine Anzeige. Kindswohlgefährdung, Vertuschung einer Straftat, vorsätzliche Körperverletzung und Missachtung der Sorgfaltsplicht einer Schutzbefohlenen gegenüber!“, lächelt Gabriel den Schulleiter an. „Damit verlieren sie ihren Job definitiv!“, fügt der Designer noch an. „Sie haben keine Beweise!“, knurrt Damocles. „Aber mehr als genug Zeugen. Alya Césaire, Amelie Fathom, Félix Fathom, Caline Bustier und natürlich Marinette Dupain-Cheng!“, zählt Gabriel auf. „Das Video kann ich Officer Raincomprix geben. Damocles hatte mich zwar angewiesen es zu löschen, aber ich habe es nicht gelöscht!“, verschränkt Caline die Arme vor der Brust. „Darf ich fragen wovon hier gerade die Rede ist. Was für ein Video?“, will Madame Roux wissen. „Ein Video das Mademoiselle Césaire gemacht hat. Es zeigt wie Mademoiselle Rossi, Mademoiselle Dupain-Cheng die Treppe runtergestossen hat!“, dabei deutet Gabriel zu entsprechender Treppe. „Bitte was? Wurde das Mädchen bestrafft?“, will die Beamte wissen. „Der Schulleiter meinte zwei Wochen Dispens vom Unterricht wären ausreichend. Madame Bustier hat das Mädchen zusätzlich von der Reise nach New York ausgeschlossen!“, erklärt Nathalie nun. „Die Schule hätte diesen Zwischenfall anzeigen müssen!“, wendet Roux sich an den Direktor. „Nun wir haben auch als Mademoiselle Dupain-Cheng, Mademoiselle Rossi die Treppe runtergestossen hat und sie ebenfalls bestohlen hat, auf eine Anzeige verzichtet. Für alle Schüler gilt das Gleiche!“, brüstet Damocles sich. „Nur dass es keine Beweise gibt, dass Marinette etwas von den Dingen getan hat. Lila hat schon häufiger gelogen, also warum nicht auch bei diesen Dingen?“, will Caline wissen. „Madame Bustier, wenn sie ihren Job behalten wollen“, fängt Damocles an. „Jetzt reicht es. Sie sind freigestellt. Madame Mendeleiev sie sind vorübergehend die Schulleiterin. Monsieur Agreste, da Damocles auf die Anzeige verzichtet hat, steht es ihnen als Marinettes Vormund natürlich zu, dies selber zu tun!“, stellt Roux klar.
„Du hast mich heute Morgen angelogen?“, will Gina von Marinette wissen. „Ja, wie du zu Monsieur Agreste gesagt hast. Ich bin eine Notorische Lügnerin. Warum sollte ich ausgerechnet dir die Wahrheit sagen. Damit du einen Grund hast, mich nach Italien zu zerren? Nein danke!“, faucht Marinette nun. „Nicht in diesem Ton!“, bemerkt Gabriel sanft. „Natürlich, entschuldigen sie Monsieur Agreste!“, nickt Marinette. „Dann nehme ich die Anzeige auf?“, möchte Raincomprix wissen. „Fügen sie noch Verleumdung hinzu. Schliesslich behauptet das Mädchen ich hätte sie angefasst. Nur das ich weder an kleinen Mädchen, noch Knochengestellen gefallen finde!“, murrt der Designer. Damit bringt er Jagged, Anarka, Penny, Gisèle und Bourbon zum Lachen. „Natürlich, das ist alles notiert. Madame Bustier, wenn sie das Video an mich senden könnten?“, wendet er sich an die Lehrerin. „Natürlich!“, zieht diese ihr Handy hervor und schickt dem Polizisten das Video. „Dann ich sollte zu meiner Klasse. Gabriel, bleibt Adrien hier oder nimmst du ihn mit nachhause?“, möchte sie vom Designer wissen. „Adrien möchte am Unterricht teilnehmen. Er und Mademoiselle Couffaine haben heute Nachmittag noch ein Fotoshooting. Nathalie wird die beiden dann am Mittag abholen!“, nickt er der Rothaarigen zu. „Okay, Marinette wir sehen uns vermutlich morgen. Du gibst mir einfach Bescheid, wenn du merkst, dass sie morgen nicht am Unterricht teilnehmen kann!“, lächelt sie genannte an und blickt dann zu Gabriel. Dieser nickt nur.
„Nathalie, bis zum nächsten Mal!“, nickt Caline dieser noch zu. Dann küsst sie Gisèle kurz und verschwindet zu ihrer Klasse.

„Sicher, dass du mit den beiden zum Shooting willst? Ich kann sie sonst wieder begleiten!“, bietet Penny an. „Ja sehr sicher, sonst muss ich mit Gabriel und Marinette die Stoffe kaufen gehen. Und ganz ehrlich, da stelle ich mich sogar lieber in die Küche und koche, als mit ihm Stoffe kaufen zu gehen. Ich will nicht wirklich fünf bis sechs Stunden in einem Laden mit Stoff und Nähzubehör verbringen!“, grinst Nathalie zurück. Damit bringt sie Penny, Anarka, Jagged, Ming, Wang und Gisèle zum Lachen. „So schlimm?“, will Jagged wissen. „Schlimmer!“, feixt Nathalie. Gabriel hebt nur eine Augenbraue an.
„Wer hat eigentlich gesagt, wir würden nur in einen Laden gehen?“, will er dann wissen. Nathalie blickt nur kurz zu ihm.
„Wie gesagt, gut bin ich heute Nachmittag bei dem Shooting dabei!“, lächelt die Schwarzhaarige. Gabriel schüttelt nur den Kopf und wendet sich dem Ausgang der Schule zu. Marinette folgt ihm sofort.
„Dann sehen wir uns heute Abend mon Bijou!“, merkt Gabriel noch über die Schulter an. „Wie jetzt du lässt mich hier einfach stehen ohne einen Kuss!“, empört sie sich. „So sieht es aus Nathalie. Ich wünsche ihnen allen noch einen angenehmen Tag!“, hören alle ihn noch sagen, bevor er und Marinette aus der Tür sind.
„Die beiden haben uns einfach stehen lassen?“, blinzelt Gina. „Oh das macht Gabriel sehr gerne. Vor allem bei Reportern, Leuten die er nicht mag und bei anderen Designern von denen er nicht viel hält. Da hier mehr als genug Reporter sind, das war nicht gegen dich gerichtet. Was Marinette betrifft, sie hat sich wohl schon das ein oder andere von ihm abgeschaut!“, gluckst Ming vergnügt. „Das ein oder andere? Wenn du von Kaffee Konsum, ungesunden Schlafgewohnheiten und der Starrköpfigkeit redest, ja da haben die beiden einiges gemeinsam!“, bemerkt Nathalie. „Ungesunden Schlafgewohnheiten?“, bringt Langdon hervor. „Ja! Beide sind da absolute Katastrophen. Bei Gabriel bin ich es mittlerweile gewohnt, dass er morgens um zwei oder drei aufsteht und sich in sein Arbeits- oder Nähzimmer verkriecht. Aber Marinette belagert dann die Küche. Den ersten Morgen habe ich mich gefragt ob ich ausversehen in einer Bäckerei eingeschlafen bin!“, seufzt Nathalie. „Gab hat Roland und mir früher oft früh morgens in der Bäckerei geholfen, wenn er nicht mehr schlafen konnte. Meistens hatte ich noch nicht mal den Kaffee fertig, wenn er aus Toms Zimmer kam. Nach dem Kaffee kam er dann immer mit in die Backstube. Er war noch nie ein Langschläfer. Ich glaube er war Dreizehn, als er uns das erste Mal geholfen hat!“, seufzt Gina. „Wir sollten wohl auch gehen Gina, du wolltest mit mir doch noch einiges Besprechen!“, merkt Monsieur Bustier an. „Ja, du hast recht Bernard. Nathalie ich komme heute Abend vorbei. Bis dahin hat Gabriel sich ja wohl wieder eingekriegt!“, verabschiedet Gina sich und geht mit Irène und Bernard Bustier. „Wir sollten dann auch!“, verabschieden sich Anarka, Jagged und Penny. „Kaffee?“, will Nathalie von Ming und Wang wissen. „Matcha Latte!“, korrigiert Ming. „Gisèle kommst du mit?“, wendet Nathalie sich an diese. „Die Arbeit ruft. Aber wir sehen uns. Caline und mich werdet ihr so schnell nicht mehr los!“, gluckst Gisèle. „Wie auch, wenn ihr Gabriel zum Paten eurer Zwillinge macht!“, zwinkert die Schwarzhaarige und verlässt mit Ming und Wang die Schule ebenfalls.

Chapter 41: Kapitel 40; Schmerzhafte Wahrheiten

Chapter Text

Kapitel 40; Schmerzhafte Wahrheiten

„Weg hier!“, murmelt Gabriel auf der Treppe vor der Schule. „Absolut deiner Meinung!“, nickt Marinette und hängt sich bei ihm ein. „Willst du deine Sachen noch ins Anwesen bringen?“, fragt er nach. „Ja!“, nickt sie. So laufen sie zusammen zum Anwesen.
„Nehmen wir die Entwürfe mit?“, möchte Marinette kurz vor dem Anwesen wissen. „Ja, ich muss den von Nathalies Kleid einfach noch kurz drucken!“, nickt er schlicht. „Erst einkaufen oder erst das andere?“, möchte Marinette wissen. „Ich weiss es nicht. Aber vermutlich wäre erst das Andere besser. Placide braucht sicher zwanzig Minuten bis er da ist. Reicht die Zeit?“, überlegt er. „Ich bin nicht sicher. Aber vermutlich eher weniger!“, seufzt Marinette. „Setzen wir uns ins Arbeitszimmer und dann rufe ich Placide an, wenn wir das Andere erledigt haben. Wegen der Entwürfe für die Herbstkollektion, sie müssen nächste Woche Freitag fertig sein!“, erinnert er sich an die Kollektion. „Kriegen wir hin!“, nickt Marinette. So betreten sie das Anwesen und gehen direkt ins Arbeitszimmer.

„Nooroo, Duusu?“, ruft Marinette die Kwamis als sie mit Gabriel auf einem der Sofas sitzt. „Ja“, schweben die Kwamis zu ihr und dem Designer. Tikki schwebt auch sofort zu den beiden.
„Es gibt noch einige Dinge, über die wir reden sollten. Gabriel und ich sind uns einig, dass Nathalie und Adrien vorerst nichts davon wissen sollten. Sondern erst wenn wir alle Informationen wirklich zusammen haben. Plagg ist auch dieser Meinung!“, erklärt Marinette den Kwamis. „Was für Dinge?“, verlangt Tikki zu wissen. „Hauptsächlich alles was Emilie betrifft!“, erklärt Gabriel. „Von allem was ich bisher gehört habe, kann es noch schlimmer werden?“, will Tikki von Nooroo und Duusu wissen. „Ja, leider kann es das!“, blickt Nooroo zu Boden. „Scheisse!“, brummt Tikki. „Das kannst du laut sagen!“, nuschelt Marinette. Vorsichtig legt Gabriel den Arm um sie.
„Nooroo, Duusu wir müssen wirklich alles wissen. Alles was Emilie getan hat, könnte Adrien, Nathalie und Marinette in grosse Gefahr bringen!“, bittet Gabriel sanft. „Naja, sie hat die Brosche oft ausgezogen. Vor allem dann, wenn sie mit dieser Rin geredet hat. Sie hat sie eigentlich nur getragen, wenn sie hier war und wenn sie sie gebraucht hat. Sie hat selten wirklich mit mir geredet und wenn sie es getan hat, dann um mir ihr Leid zu klagen!“, erklärt Duusu. „Okay, Duusu, was hat sie dir denn erzählt. Was für Leid hat sie dir geklagt?“, möchte Marinette wissen. „Naja, dass sie mit Adrien nicht gut zurechtkommt, dass sie eine schlechte Mutter ist. Das Gabriel sie nicht wirklich unterstützen oder lieben würde. Das er immer nur erwarte, dass sie seinen Wünschen und Vorstellungen gerecht wird. Wie sehr sie sich gefangen fühlte. Wie sehr sie sich Freiheit und liebe wünschen würde. Sich wünschen würde, dass er sie wieder auf ihre Reise begleiten würde!“, erklärt der blaue Kwami leise. „Sie hat dich Manipuliert. Das hat sie gerne mit Leuten gemacht!“, schnaubt Nooroo. „Was weisst du? Was hast du mitbekommen?“, hackt Marinette nach. Gabriel versucht einfach ruhig zu bleiben und nicht in Tränen aus zu brechen.
„Leider sehr viel. Der Meister hat das Miraculous seit er es hat, eigentlich immer getragen. Auch wenn er es kaum oder gar nicht benutzt hat. Ich habe Emilie oft beobachtet und belauscht. Sie war ein Monster!“, seufzt der violette Kwami. „Warum hast du Gabriel nicht gewarnt?“, möchte Marinette hören. „Ich habe es versucht, aber er hat mir damals nicht zugehört. Auch die Warnung der Alten Baba hat er nicht ernst genommen. Und dann kam der Punkt wo ich Angst hatte etwas zu sagen. Angst es würde meinen Meister zerstören die Wahrheit zu kennen!“, erklärt Nooroo ohne seinen Blick vom Boden zu heben. Gabriel starrt den kleinen Kwami mit Tränen in den Augen an.
„Es tut mir so leid Nooroo!“, nuschelt er. Sofort klebt der Kleine an Gabriels Wange und schmiegt sich dagegen.
„Nooroo kannst du uns genauer sagen, was du alles mitbekommen hast? Es ist wirklich wichtig!“, bittet Marinette den Kwami sanft. „Sie hat den Meister nur für ihre Zwecke benutzt. Kurz nach dem der Meister die Miraculous gefunden hatte, begann sie damit Nachforschungen über ihn anzustellen. Sie wusste von Aaron Grassette. Sie war auch mehrfach bei ihm im Gefängnis. Sie hat den Meister auch nur geheiratet, weil sie dachte es würde ihr einen Vorteil verschaffen. Als sie ihre Schwangerschaft bemerkte, wollte sie eigentlich direkt abtreiben. Aber der Meister hat den Test gesehen und sie dachte dann, sie könnte das Kind benutzen um ihn noch mehr ihrem Willen zu unterwerfen und ihn zu Manipulieren. Schon da war für sie klar, dass sie sich Unterbinden lassen wollte. Sie war wütend, als er darauf bestand Tibet zu verlassen. Noch wütender war sie, als er Amelie dann anbot, ihre Schwangerschaft hier zu sein, damit sie nicht alleine mit allem fertig werden musste. Sie war genervt, dass sie sich zurücknehmen musste und der Meister sich mehrfach schützend vor Amelie gestellt hat. Auch von Adrien war sie nur genervt. Vor allem als der Meister mit Amelie im Krankenhaus war. Sie hat sogar überlegt, Adrien zu ersticken. Ich konnte den Kleinen beschützen!“, kommt es sehr leise von dem Kwami. Nach dieser Offenbarung kann Gabriel die Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Sie hat dem Meister auch immer etwas in den Tee gemischt. Wenn sie nicht da war, hatte das Kindermädchen die Aufgabe das zu machen. Es war etwas, wodurch sie den Meister besser Manipulieren konnte. Sie hat dem Kindermädchen auch gesagt, sie dürfe Adrien schlagen. Es war kein Zufall, dass der Meister es gesehen hat. Es war das erste Mal, dass sie es getan hat, wenn er zuhause war. Das habe ich genutzt!“, erklärt Nooroo weiter. „Weisst du was genau sie mir in den Tee getan hat?“, bringt Gabriel leise hervor. „Nein, aber in ihrem Souvenir Zimmer, da müsste noch davon sein. Sie hat euch auch nie wirklich geliebt. Weder euch Meister noch Adrien. Euch wollte sie nur benutzen und Adrien war ein leidiges Übel, das sie halt ertragen musste. Auch Nathalie war für sie nur ein nützliches Werkzeug. Auch wenn, sie begann Nathalie wirklich zu hassen, als diese hierblieb. Sie dachte Nathalie würde eine Bedrohung darstellen. Darum auch die Unterstellung, ihr hättet sie mit Nathalie betrogen!“, klärt der Kwami seinen Meister und Marinette auf. „Sollten wir direkt nachsehen, was sie dir in den Tee gemischt hat oder machen wir das, wenn wir vom Einkaufen zurück sind?“, möchte Marinette wissen. „Müssen wir mehr über Emilie hören oder reicht uns das?“, stellt der Ältere eine Gegenfrage. „Also mir reicht es aus. Würde sie noch leben, würde ich sie selber Umbringen!“, brummt Marinette und drückt sich enger an Gabriel. „Gut, dann gehen wir erst Einkaufen. Alles andere hat Zeit. Ich muss das erst irgendwie sacken lassen!“, seufzt Gabriel leise. „Okay, das ist verständlich!“, nickt die Blauäugige. „Rufst du Placide an und dann besprechen wir noch das wegen der Herbstkollektion?“, möchte sie dann leise wissen. „Das können wir so machen. Ich kann auch das Zeichen Tablet mitnehmen, dann können wir am Mittag schon etwas daran arbeiten!“, schlägt er vor. „Das klingt gut!“, nickt die Jüngere. Schnell hatte Gabriel Placide Bescheid gegeben.

„Das ganze Theater war für Marinette sicher nicht gut!“, seufzt Ming, als sie sich mit Wang und Nathalie in ein Kaffee nahe der Francoise Dupont setzt. „War es für sie wirklich so schlimm? Adrien schien nicht wirklich Probleme damit zu haben!“, hackt Wang besorgt nach. „Adrien wird damit weniger Probleme gehabt haben, weil er Modelt. Er kennt es, dass Leute an ihm herum zupfen und seine Kleider richten und solche Dinge!“, seufzt Nathalie. „Auch ist er vom Charakter ganz anders als Marinette. Zudem Marinette war bisher noch nicht einmal beim Frauenarzt. Der Arzt meinte, dass es für sie weniger schlimm wäre, wenn sie schon mal bei einem Frauenarzt gewesen wäre!“, nickt Ming. Da kommt der Kellner zu ihnen und sie bestellen ihre Getränke.
„Sie war noch nie beim Frauenarzt?“, versichert Nathalie sich. „Ja, anscheinend war ihre Mutter der Meinung, sie müsse vor Achtzehn nicht zu einem!“, nickt Ming. „Sabine ist da wohl durch ihre Grossmutter geprägt gewesen. Sie war die einzige Weibliche Bezugsperson für sie. Ich habe Sabine fast völlig alleine Grossgezogen, nach dem Tod ihrer Eltern. Damals war sie acht!“, seufzt Wang. „Du kannst nichts dafür Wang. Aber wir wissen es jetzt. Also können wir uns darum kümmern!“, küsst Ming ihren Verlobten sanft. „Ich rede heute Abend mit ihr darüber!“, seufzt Nathalie.
„Worüber redest du heute Abend mit Marinette?“, erklingt da Ginas Stimme hinter Nathalie. „Gina, gibt es etwas?“, wundert Wang sich. „Dürfen wir uns dazu setzen?“, bittet diese nur. Die Bustiers waren noch bei ihr. „Wenn es sein muss!“, brummt Ming. Gina setzt sich ans Kopfende zwischen Nathalie und Ming. Irène setzt sich auf Nathalies andere Seite und ihr Mann setzt sich zwischen sie und Wang.
„Also Nathalie, worüber redest du heute Abend mit Marinette?“, möchte Gina noch mal wissen. Da kommt der Kellner und bringt die Getränke von Ming, Wang und Nathalie. Bei den Anderen nimmt er die Bestellung auf.
„Ich werde mit ihr darüber reden, dass sie in näherer Zeit mal einen ersten Besuch beim Frauenarzt machen sollte. Ming meinte, sie hat dem Arzt gesagt, dass sie noch nie bei einem war!“, erklärt Nathalie schlicht. „Zum Glück bist du da. Ich denke nicht das Gabriel sich darüber Gedanken machen würde!“, seufzt Gina. „Wie kommst du darauf? Er war es, der mich daran erinnert hat, dass ich für Marinette zur Sicherheit Damenhygiene Produkte besorgen und in ihr Bad legen sollte!“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Wirklich?“, wundert sich Gina. „Ja, wirklich. Er meinte, es könnte unangenehm für sie sein uns danach zu fragen!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Gabriel ist da sehr unkompliziert. Er hat auch schon öfter für Models Damenhygieneprodukte besorgt, wenn diese direkt vor einer Show oder einem Shooting ihre Tage bekommen haben. Damit hatte er noch nie Probleme. Schon als er noch mein Attaché war, ist er die Sachen kaufen gegangen, ohne dass ich ihn hätte bitten müssen!“, erklärt Ming einfach. „Mhm, ich erinnere mich, dass er für Caline auch mal welche kaufen gegangen ist. Philippe hat immer ein Drama gemacht, wenn wir ihn darum gebeten haben. Aber Gab, der hatte kein Problem damit!“, erinnert Irène sich. „Oh, das wusste ich nicht. Naja, es scheint viel zu geben, was ich nicht wusste und auch heute noch nicht weiss. Zumindest dem Zeitungsartikel nach zu urteilen!“, blickt Gina auf ihre Hände. „Gina, was genau willst du. Du bist sicher nicht nur aus purem Zufall hier!“, seufzt Wang. „Damit hast du recht. Ich wollte mit Nathalie reden!“, nickt Gina. Da werden auch die letzten Getränke gebracht.
„Und warum wolltest du mit mir reden?“, will Nathalie nach einem Schluck Kaffee wissen. „Es scheint, dass ich mit dir vernünftig reden kann. Bei Gabriel scheint das momentan nicht zu funktionieren!“, erklärt Gina. „Nun, so wie ich es sehe, würde es sehr wohl Funktionieren. Nur das Gabriel dich wieder siezt, heisst nicht, dass ein vernünftiges Gespräch nicht möglich ist!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Tatsächlich? Ich habe nicht den Eindruck. Er blockt mir gegenüber völlig ab. Seine Haltung mir gegenüber ist komplett ablehnend!“, seufzt Gina. „Was bitte erwartest du Gina? Gabriel hat dir gestern schon gesagt, dass er Marinette nicht auf dieses Internat schicken wird. Heute Morgen war es fast das Erste, dass du angesprochen hast. Du hast so getan, als würde Marinette nicht direkt neben dir sitzen. Gabriel hat dich darauf hingewiesen und du hast es ignoriert. Du hast jede seiner Entscheidungen in Frage gestellt. Was erwartest du? Das er auf die Knie fällt und sich dafür entschuldigt, was er dir an den Kopf geknallt hat? Da wirst du lange warten können. Er wird sich nicht dafür entschuldigen dir die Wahrheit gesagt zu haben. Auch für die Art wie er es gesagt hat, wird er sich nicht entschuldigen!“, schüttelt die Blauäugige ihren Kopf. „Ich möchte einfach das er wieder vernünftig mit mir redet. Mehr möchte ich doch nicht!“, erwidert Gina. „Was heisst für dich vernünftig?“, hackt die Schwarzhaarige nach. „Das er mich wieder Gina nennt und nicht sofort abblockt, wenn ich versuche mit ihm zu reden. Ich will nicht vor Gericht um die Vormundschaft für Marinette streiten. Ich möchte das wir zusammenarbeiten, damit es Marinette gut geht!“, versucht die Grauhaarige zu erklären. „Nun dann solltest du nicht jede seiner Entscheidungen kritisieren. Vor allem dann nicht, wenn du die Hintergründe nicht kennst. Gabriel hat Marinette erst am Montag wieder in die Schule gelassen. Sie wollte schon am Tag nach ihrer Entlassung, aus dem Krankenhaus, wieder in die Schule. Das hatte er ihr verboten. Montag war der Kompromiss, zudem er bereit war ihn einzugehen. Hätte er gedacht, dass es ihr nicht gut genug geht, hätte er sie sicherlich noch eine weitere Woche zuhause behalten!“, erklärt Nathalie völlig ruhig. „Sie wollte letzte Woche schon wieder zur Schule?“, keucht Gina geschockt. „Von wo sie diesen Sturschädel nur hat!“, brummt Wang. „Tom war auch ein Sturschädel!“, seufzt Gina. „Ja sie wollte letzte Woche schon wieder zur Schule. Und was deine Kritik am Besuch ihrer Freunde angeht. Auch im Krankenhaus hätten ihre Freunde sie besucht. Nur hätte da jeder zu ihr gekonnt, auch Leute, die Marinette nicht hätte sehen wollen. Gabriel hat Adrien gegenüber sofort klargestellt, dass nur Freunde auf Besuch kommen dürfen, mit denen Marinette einverstanden ist. Hätte jemand sich danebenbenommen, hätte Gabriel die Person auch sofort rausgeschmissen!“, erklärt Nathalie diesen Punkt. „Aber ihr Onkel oder Gina hätten dem Personal im Krankenhaus doch auch sagen können, wer zu Marinette darf und wer nicht!“, wirft Bernard Bustier ein. „Nun das mag sein. Aber es gab letzte Woche Montag schon einen Zwischenfall mit einer Klassenkameradin, die Marinette nicht sehen wollte. Das war dann auch einer der Hauptgründe, warum sie entlassen werden wollte!“, erläutert die Schwarzhaarige einfach. „Stimmt Monsieur Agreste hatte etwas davon gesagt. Sie hatte sich mit diesem Mädchen gestritten oder?“, hackt Wang nach. „Ja, ein ziemlich heftiger Streit. Gabriel und ich sind genau in den Streit reingerannt als wir nach Marinette sehen wollten. Marinette ging es danach wirklich nicht gut. Sie hat sich so sehr an Gabriels Hand geklammert, selbst als sie eingeschlafen war, konnte er sich nicht aus ihrem Griff befreien!“, nickt Nathalie. „Was waren die anderen Gründe?“, möchte Gina wissen. „So wie ich es verstanden habe, fühlte sie sich im Krankenhaus allein und einsam. Anscheinend ist sie nachts auch häufig wach geworden und es war dann halt niemand da. Im Anwesen, kann sie jeder Zeit zu Adrien, aber auch zu mir und Gabriel kommen. Das weiss sie auch!“, seufzt die Blauäugige. „Aber es sind doch Krankenschwestern und Ärzte im Krankenhaus da!“, blinzelt Gina. „Wildfremde Menschen Gina. Sie ist Vierzehn, da möchte man in so einer Situation keine Wildfremden Menschen um sich haben. Sondern jemanden dem man Vertraut, der einem nahe steht. Darum hat Gabriel ihr ja angeboten ins Anwesen zu kommen. Weil er wusste wie nahe Adrien ihr steht!“, verneint Nathalie. „Damit wirst du recht haben, aber es hätte so viel passieren können!“, murmelt Gina. „Lass mich raten, dass sie versucht sich mit Tabletten umzubringen? Gabriel hat mich schon auf dem Weg nachhause darum gebeten ihre Tabletten wegzuschliessen. Sie hat keinen freien zugriff darauf. Gabriel oder ich geben sie ihr!“, stellt Nathalie eine Vermutung an. „Er hat zwei Mal versucht sich mit Tabletten umzubringen. Aber es gibt auch noch anderes. Was wenn die Nähte aufgerissen wären? Was wenn, sie innere Blutungen bekommen hätte? Oder eine Thrombose oder Sepsis?“, hackt Gina nach. „Beim geringsten Anzeichen auf eine Verschlechterung ihres Zustandes wäre er sofort mit ihr ins Krankenhaus gefahren. So sehr Gabriel Krankenhäuser hasst, er hätte nicht gezögert mit ihr dahin zu gehen, wenn es nötig gewesen wäre!“, stellt Nathalie klar. „Bis er mit ihr dort gewesen wäre, hätte es zu spät sein können!“, kommt es besorgt von Gina. „Gina, Marinette geht es momentan gut. Ja die Untersuchung war für sie absolut unangenehm, aber es geht ihr gut!“, seufzt nun Ming. „Nun, ich denke nicht, dass Caline sie nachhause geschickt hätte, würde es ihr gut gehen!“, brummt Irène. „Caline? Sie meinen Marinettes Lehrerin? Sie hat Marinette nachhause geschickt ja. Aber es ging ihr eher darum, dass Marinette sich nach diesem Ereignis nicht direkt ihren Klassenkameraden stellen muss!“, murmelt Ming. „Gabriel hätte es Marinette sicher freigestellt, ob sie in den Unterricht will oder nicht. Vermutlich sind er und Marinette schon beim Stoffe Shoppen!“, nickt Nathalie. „Vermutlich hast du recht. Es ist doch schön, wenn sie spass hat, ihn da zu begleiten!“, lächelt Ming. „Oh sie hat sich schon seit er ihr Montag gesagt hat, dass sie ihn begleiten kann, darauf gefreut. Ich bin froh muss ich nicht mit. Wäre sie nicht mit, hätte ich ihn begleiten müssen, da MDC keine Zeit hat. Mit seinen Verletzungen kann er schlecht alleine einkaufen gehen!“, seufzt Nathalie. „Aber sie sollte ihr Knie schonen!“, kommt es sofort von Gina. „Das sollte sie, aber sie ist da wie Gabriel. Viel zu Stur dafür!“, verdreht Nathalie die Augen. „Wie kommst du darauf?“, will Gina wissen. „Oh eine Schulfreundin von Marinette war gestern bei dem Interview auch dabei. Als Marinette erwähnt hat, dass du Gabriel jegliche Schmerzmittel verboten hast, meinte das Mädchen nur, dass es unmöglich wäre. Das er mit den Schmerzen nur noch ein zusammengekauertes Häufchen Elend sein sollte. Weil es bei ihrer Schwester so war, als sie die Schulter ausgerenkt hatte und ihre Schmerzmittel vergessen hatte. Im Gegensatz zu Gabriel, bekommt Marinette wegen der Gebrochenen Rippen noch Schmerzmittel!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Um so schlimmer, dann wird sie das Knie viel zu sehr belasten!“, stellt Gina klar. „Gabriel wird sicher darauf achten, dass sie genau das nicht tut!“, verneint Nathalie.
„Wir sollten wohl zum Grund dafür kommen, dass Gina, Irène und ich, uns wirklich zu ihnen gesetzt haben!“, bemerkt Monsieur Bustier bevor Gina noch etwas sagen kann. „Das wäre?“, will Wang wissen. „Auch wenn bei der Untersuchung ihrer Nichte kein Missbrauch festgestellt wurde. Es heisst nicht, dass Monsieur Agreste unschuldig ist. Cèline Leclerq und ihre Nichte wurden von ihm vergewaltigt. Es wäre besser sie und Gina würde gemeinsam vor Gericht darum kämpfen, dass Marinette in Ginas Obhut kommt!“, erklärt der Anwalt. „Warum sollte ich? Ich vertraue Monsieur Agreste. Ich glaube nicht, dass er eine der Frauen Vergewaltigt hat!“, erklärt Wang. „Was Lila Rossi angeht. Gabriel kann sie nicht angefasst haben, da er nie alleine mit ihr in einem Raum war. Es waren immer Bob Ross, ich oder sonst jemand dabei. Zudem sie scheint sehr nach ihrer Tante Cèline Leclerq zu kommen. Mademoiselle Rossi ist wütend, weil Gabriel ihren Vertrag gekündet hat. Sie belästigt Adrien schon seit einiger Zeit und versucht alles um Marinette schlecht zu machen und ihr zu schaden. Ihre Eltern haben bei diversen ihrer Aussagen bestätigt, dass sie gelogen hat!“, erklärt Nathalie ruhig. „Das Mädchen, gegen das vorher Anzeige erstattet wurde? Das ist das Mädchen aus dem Artikel?“, wundert sich der Anwalt. „Ja, das ist sie. Lila ist ein sehr unangenehmer Mensch. Sie wollte Gabriel auch davon überzeugen, dass Marinette ein schlechter Einfluss für Adrien wäre, aber Gabriel hat sie weggeschickt und ihr nicht zugehört!“, nickt die Blauäugige schlicht. „Ich weiss nicht, aber Cèline“, fängt der Anwalt an. „Cèline war schon immer ein Miststück, das weisst du Bernard. Sie wollte etwas von Gab, aber er war damals mit Caline zusammen und hatte nicht im geringsten Interesse an Cèline!“, seufzt Gina. „Gina du solltest dich wirklich nicht auf die Seite dieses Mannes stellen, wenn du die Vormundschaft für Marinette möchtest. Hättet ihr diese Dokumente nicht unterschrieben wäre es kein Problem aber so, so musst du kämpfen und darfst nicht mit ihm sympathisieren, sonst hast du keine Chance!“, erklärt der Anwalt Gina. „Selbst wenn es so wäre, Marinette würde lieber zu ihrem Onkel gehen, als zu ihrer Grossmutter. Kein Gericht würde diesen Wunsch missachten!“, merkt Nathalie an. „Hat sie das wirklich gesagt?“, bringt Gina unter Tränen hervor. „Ja, sie will nicht zu dir Gina. Der Grund ist einfach. Sie weiss, dass du sie auf das Internat schicken würdest. Sie will nicht dorthin. Also geht sie lieber nach Shanghai. Auch wenn, das Allerliebste wäre ihr, hier bleiben zu dürfen!“, nickt Nathalie einfach. „Sie ist bei uns immer willkommen!“, lächelt Ming sanft.
„Gabriel hat heute Morgen etwas über ein Testament gesagt!“, merkt Gina an. „Ja!“, hält Nathalie sich kurz. „Was für ein Testament?“, möchte nun Monsieur Bustier wissen. „Um genau zu sein sind es Zwei. Das von Roland Dupain. Das haben wir noch nicht gelesen. Dann das von Sabine und Tom Dupain-Cheng. Madame Roux hat es gelesen und wir haben es kurz überflogen!“, bleibt sie wage. „Was steht in dem Testament von Tom und Sabine?“, bittet Gina zu hören. „Das hätte Marinette euch heute Morgen sagen wollen, aber es wurde ihr ja verboten. Gabriel sagte doch, dass ihr den Inhalt erst vor Gericht erfahren werdet!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Nathalie bitte, ich möchte doch nur wissen, was Tom und Sabine für Marinette gewollt hätten!“, fleht Gina nun schon fast. Nathalie schweigt nur.
„Ganz einfach Gina. Weder du noch ich würden vor Gericht das Sorgerecht zugesprochen bekommen. Tom und Sabine haben Marinettes Paten als Vormund bestimmt, sollte ihnen etwas zustossen!“, seufzt Wang. „Dann ist die Vormundschaft von Monsieur Agreste nicht rechtskräftig!“, kommt es Triumphierend von Bustier. „Ich weiss gar nicht, wer Marinettes Pate ist!“, murmelt Gina leise. „Ich schon. Ihr Pate ist Gabriel Agreste. Somit würde er auch ohne unsere Unterschriften zu ihrem Vormund werden!“, kommt es schlicht von Wang. „Gab ist Marinettes Pate?“, hackt Gina nach. „Das hat Marinette gesagt, ja!“, nickt Ming. „Nur weil das Mädchen es sagt, muss es nicht stimmen. Gina du selbst hast gesagt, sie würde viel Lügen!“, bemerkt der Anwalt. „Aber wenn es wirklich stimmt. Ich möchte mich nicht gegen den letzten Willen von Tom und Sabine stellen. Und eigentlich möchte ich gar nicht gegen Gabriel vor Gericht ziehen. Ich möchte, dass er wieder vernünftig mit mir Redet und mir auch zuhört, warum ich denke, dass Marinette auf das Internat sollte. Ich will nicht gegen ihn, sondern mit ihm zusammenarbeiten!“, seufzt Gina. „Dann brauchst du mich ja nicht!“, verschränkt Bustier die Arme vor der Brust. „Bernard, ich brauche dich als guten Freund mehr, als ich dich als Anwalt brauche!“, seufzt Gina. „Nun, wir scheinen im Haus Agreste aber nicht willkommen zu sein!“, stellt Irène fest. „Wenn sie sich so benehmen wir Gestern. Ja dann sind sie unwillkommen. Caline zählt für Gabriel zur Familie und er beschützt seine Familie. Egal zu welchem Preis, er tut alles um seine Familie zu beschützen. Wenn sie sich zusammenreissen und Caline und Gisèle in Ruhe lassen können, dann wird er ihre Anwesenheit Gina zu liebe dulden. Auch wenn er gerade sehr auf Abstand zu Gina geht, auch sie zählt er eigentlich zur Familie!“, seufzt Nathalie und richtet ihren Blick in die Ferne. Sie kannte Gabriel lange genug um das zu wissen. Er versuchte mit seinem Verhalten nur sich selbst davor zu schützen von Gina noch mehr verletzt zu werden. Aber auch Marinette und Adrien wollte er schützen. Er wollte ihnen Leid jeglicher Art ersparen.
„Er sieht mich als Familie? So wie er mich gerade behandelt, kann ich das nicht glauben!“, flüstert Gina heisser. „Würde er dich nicht als Familie sehen, würde er sich nicht so verhalten. Er würde gar nicht mehr mit dir reden und dich auch nicht mehr in Marinettes nähe lassen. Er hätte dir eine Karte seiner Anwälte gegeben und gesagt, dass Kommunikation nur noch über diese stattfinden wird. Er würde sich nicht mehr die Mühe machen dich vernünftig zu behandeln. Es mag dich verletzen, dass er dich Madame Dupain nennt. Aber es ist trotzdem eine Bekundung seines Respekts. Dir wird es nicht aufgefallen sein, aber als du den Artikel gelesen hattest und Geweint hast, da hätte er dich nur zu gern in den Arm genommen, aber er hatte Angst du würdest es nicht zulassen!“, immer noch starrt Nathalie bei ihren Worten einfach in die Ferne. Sie hatte deutlich das Zittern Gabriels gespürt, auch wie sein Griff sich verfestigt hatte. Sie wusste wie viel Kraft es ihn gekostet hatte nicht einfach zu Gina zu gehen und sie in seine Arme zu reisen.
„Nein, es war mir nicht aufgefallen, aber ich hatte heute Morgen teilweise das Gefühl, er würde wieder als vierzehn, fünfzehn Jähriger vor mir stehen. Er wirkte irgendwie völlig verloren!“, seufzt die Grauhaarige. Dabei erinnert sie sich an die wässrigen Augen des Designers und wie er sich schon regelrecht an Nathalie geklammert hatte.
„Was erwartest du Gina? Denkst du wirklich all diese Anschuldigungen lassen ihn kalt? Verdammt noch mal. Du weisst gar nicht, was er alles durchgemacht hat. Nicht nur was sein Onkel ihm angetan hat, sondern auch sonst. Emilie hat das Kind damals nicht einfach verloren. Sie hat es selber getötet, weil sie es nicht haben wollte. Dass sie sich deswegen eine Sepsis zugezogen hat, hat sie sogar benutzt um zu begründen, warum sie sich die Gebärmutter hat entfernen lassen!“, schnappt Nathalie. „Was?“, bringt Ming geschockt hervor. Gina starrt Nathalie einfach nur geschockt an. Wang muss bei diesen Worten gegen die Tränen ankämpfen. Er hatte den Artikel gelesen, schon dieser hatte ihm und Ming heute Morgen die Tränen in die Augen getrieben. Aber das, das war noch schockierender.
„Das ist ein schlechter Scherz von ihnen!“, bringt Irène leise hervor. „Nein ist es nicht. Es ist die Wahrheit. Gabriel hat damit auch heute noch stark zu kämpfen!“, kommt es knapp von Nathalie. „Wieso hat seine Frau das getan?“, will Gina leise wissen. „Ich weiss es nicht. Damals habe ich noch nicht für die beiden gearbeitet. Aber ich weiss, dass Emilie mehrere Liebhaber hatte. Ich bin mir nicht mal sicher ob es wirklich Gabriels Kind war. Er beharrt zwar darauf. Vom Zeitpunkt her, war Adrien gerade ein halbes Jahr alt als sie, kurz vor ihrer ersten Reise nach seiner Geburt, schwanger geworden sein müsste. Zumindest nach dem was die Ärzte Gabriel damals gesagt haben. Aber da die Dorfheilerin, in dem Tibetischen Dorf in das Emilie viel reiste, Gabriel geraten hat einen Vaterschaftstest zu machen, als Emilie damals mit Adrien schwanger war, würde ich annehmen, dass sie schon da ihre Liebhaber hatte!“, erklärt Nathalie leise. „Das stand im Artikel. Aber er hat es nie hinterfragt!“, merkt Gina leise an. „Er wollte es nicht hinterfragen. Er hat sie geliebt. Er hat alles für sie getan. Er wollte nicht glauben, dass sie ihn hätte betrügen können!“, murmelt Nathalie und nimmt einen Schluck von ihrem Kaffee. „Blind vor Liebe!“, seufzt Irène. „Das hat er wohl ganz von seiner Mutter. Ginny hat alles für Alain aufgegeben. Was hat sie dafür bekommen? Einen gewalttätigen Arsch, der sie mit allem alleine gelassen hat!“, schnaubt Bernard Bustier. „Bernard du weisst, dass es nicht so war. Nur mit Marinettes Krankheit, es war einfach zu viel für beide. Sie konnten damit nicht umgehen. Zudem musste er so viel arbeiten. Ginny konnte doch kaum etwas mit ihren Händen. Ja Alain war Temperament voll, aber Gab meinte, dass er es nie gewagt hat Ginny, Marinette oder ihn selber zu Schlagen!“, murmelt Gina leise. „Bist du dir sicher?“, hackt Bernard nach. „Sehr sicher, Gab hätte mich in diesem Punkt nie belogen!“, versichert Gina.
„Nathalie ich möchte das Ganze mit Gabriel wirklich klären. Aber wenn er mich so abweisend behandelt, geht das nicht. Denkst du, du könntest mit ihm reden? Damit ich heute Abend, wenn Marinette und Adrien im Bett sind, in aller Ruhe mit ihm reden kann?“, bittet Gina vorsichtig. „Gina, wenn du mit ihm reden willst, dann komm vorbei. Aber ich werde ihn nicht zu etwas überreden, was er überhaupt nicht will. Er hat in seiner Ehe mit Emilie genug unter solchen Dingen gelitten. Ich werde niemals wie diese Frau mit ihm umgehen!“, erwidert Nathalie erklärend. „Wozu hat sie ihn den überredet, was er gar nicht wollte?“, hackt Gina nach. „Das beste Beispiel wäre wohl das Kindermädchen. Er war dagegen, meinte er würde es auch ohne schaffen Arbeit und Adrien unter einen Hut zu bekommen. Sie bestand aber darauf, dass wenn sie mich an ihrer Seite hat auf ihren Reisen, er ein Kindermädchen für Adrien brauche!“, erklärt Nathalie. Sie hatte eine Diskussion der beiden darüber mitbekommen und auch dass Gabriel am Schluss nachgegeben hatte. „Er ist stur, ich bezweifle“, fängt Gina an. „Oh glaub mir, Emilie wusste sehr genau wie sie ihn Manipulieren konnte. Nach allem, was in den letzten Wochen über sie ans Tageslicht gekommen ist, habe ich nicht im Geringsten bedauern mit ihr. Sie hätte einen weitaus schlimmeren Tod verdient gehabt!“, schnaubt Nathalie. „So schlimm?“, wagt es Irène zu fragen. „Wo soll ich anfangen? Bei ihren Liebhabern, bei dem Mord an ihrem Ungeborenen? Oder eher bei ihrer Art mit Gabriel umzugehen? Vielleicht damit, dass sie ihm unterstellt hat, er hätte das Kindermädchen entlassen um mit mir Vögeln zu können? Oder damit, dass sie nicht mal an ihren eigenen Hochzeitstag gedacht hat? Vielleicht, dass ich sie zu jedem Geburtstag ihres eigenen Sohnes zerren musste? Was ich tat, weil ich wusste wie viel es Gabriel bedeutet hat, dass sie an Adriens Geburtstag da ist. Das sie ihm immer nur billigen Ramsch geschenkt hat und wenn er einmal nicht das Teuerste oder Neueste für sie gekauft hat, sie gleich eingeschnappt war und behauptet hat er würde sie nicht mehr wirklich lieben?“, beginnt Nathalie aufzuzählen. Natürlich hatte sie gewisse Dinge mitbekommen, auch wenn Gabriel es nicht wusste. Aber sie hatte immer gedacht, dass jede Ehe Höhen und Tiefen hätte. Und oft hatte sie wirklich nur die Höhen gesehen. Hatte gesehen wie sehr Gabriel Emilie geliebt hatte und was er alles für sie getan hatte. Hatte das perfekte Bild für die Öffentlichkeit gesehen, dass die beiden gespielt hatten.
„Aber wieso ist er dann bei ihr geblieben? Warum hat er sie nicht verlassen?“, wundert Bernard Bustier sich. „Ich weiss es nicht. Caline hat gestern die Vermutung geäussert, dass es auch in gewissem Masse Trotz war, weil sein Grossvater sie als nicht gut genug für ihn gesehen hat. Er hat Gabriel wohl sehr klar gesagt, was er von Emilie hält!“, zuckt Nathalie die Schultern. Caline hatte ihr und Marinette auf dem Weg zum Le Boeuf von dieser Vermutung erzählt.
„Gabriel hat früher eigentlich immer sehr viel Wert auf Andrès Meinung gelegt. Gut ich weiss nicht wirklich wie ihr Verhältnis nach dem Prozess gegen Aaron war!“, seufzt Gina. „Gabriel würde auch heute noch viel Wert auf seine Meinung legen. Ich denke eher, dass Trotz sehr wohl eine Rolle gespielt hat, aber auf eine andere Art. Er sah es wohl anfangs als Herausforderung. Was auch immer er in ihr gesehen hat, dass er sich schlussendlich wirklich in sie Verliebt hat, es war von ihr vermutlich ein gut inszeniertes Schauspiel!“, murmelt Nathalie und löffelt den Milchschaum von ihrem Macchiato. „Herausforderungen mochte er schon immer!“, seufzt Ming. „Das ist es ja. Sie hat ihm anfangs die kalte Schulter gezeigt, das wird seinen Ehrgeiz geweckt haben. Das Amelie dann auch noch wirklich versucht hat, die beiden zu verkuppeln, hat es sicher nicht besser gemacht!“, brummt Nathalie nachdenklich.

Chapter 42: Kapitel 41; Besorgte Mütter und ein Mantel

Chapter Text

Kapitel 41; Besorgte Mütter und ein Mantel

„Seit wann sind Gabriel und du eigentlich zusammen? Und war ich wirklich so blind, dass ich es vor heute Morgen nicht gesehen habe?“, fragt Gina nach einigen stillen Momenten nach. „Wir sind noch nicht wirklich lange zusammen. Gabriel wollte es auch nicht an die grosse Glocke hängen. Gut wir haben es auch nicht wirklich versteckt. Aber du wirst es heute in so gut wie jeder Zeitung lesen können und in den Nachrichten wirst du es auch zu sehen bekommen. Als wir gestern im Le Boeuf waren, hat Adrien es schon regelrecht durch das ganze Restaurant geschrien und es waren unzählige Reporter da. Er und Marinette wissen es seit einigen Tagen!“, seufzt Nathalie. „Was heisst, er wollte es nicht an die grosse Glocke hängen?“, will Ming wissen. „Genau das. Er wollte keine grosse Sache daraus machen. Zumal er sich auch sehr unsicher war, was Adrien denkt. Mittlerweile weiss er, dass es für Adrien völlig in Ordnung ist und er sich für uns Freud. Bevor er mit Adrien darüber geredet hatte, da hat Gabriel es auch nicht so offen gezeigt. Jetzt wo er weiss, dass es für Adrien okay ist, gibt es für ihn keinen Grund es nicht offen zu zeigen!“, erklärt Nathalie. „Dachte er wirklich, dass es für Adrien ein Problem sein könnte?“, wundert Ming sich. „Er war sich da sehr unsicher. Vor allem auch weil Emilies Leiche letzten Mittwoch gefunden wurde. Er wusste nicht wirklich wie Adrien mit dem definitiven Tod von Emilie zurechtkommt. Darum wollte er es ihm eigentlich auch nicht direkt sagen. Aber Samstagnacht kam es zur Sprache. Die beiden hatten einen ziemlichen Streit. Adrien war wütend, weil er dachte Gabriel würde nicht um Emilie trauern. Gabriel ist dann mitten in dem Streit geflüchtet. Er war mit Adriens Wut und den Vorwürfen in dem Moment extrem überfordert. Gabriel hat für sich auch schon vor einigen Wochen endgültig damit abgeschlossen, dass Emilie nicht zurückkommen würde. Was natürlich für Adrien nicht so einfach zu verstehen war. Marinette war es dann, die ihn beruhigen konnte und ihn dazu gebracht hat ruhig und sanft noch mal mit Gabriel darüber zu reden!“, erklärt Nathalie leise. „Samstagnacht? Hat Gabriel die beiden nicht ins Bett geschickt nach dem ich weg war?“, wundert sich Gina. „Doch natürlich. Nur etwa eine Stunde später bin ich aufgestanden, um ihm ein Schmerzmittel zu holen wegen der Verletzung an der Schulter, die er da schon hatte. Die Schmerzen waren so schlimm, dass er sich kaum bewegen konnte, ohne vor Schmerzen zu wimmern. Als ich auf dem Gang war, da kam dann Marinette aus Adriens Zimmer. Adrien wollte in der Nacht nicht alleine sein und hatte sie gebeten bei ihm im Zimmer zu schlafen. Sie hatte einen ziemlich schlimmen Albtraum. Gabriel hat die beiden gehört und kam auch auf den Gang. Wir haben uns dann in die Küche gesetzt und irgendwie kam es dann zu dem Streit!“, seufzt Nathalie. „Was für ein Albtraum?“, möchte Wang wissen. „Es ist jetzt etwa vier Wochen her, da wurde Adrien bei einem Akuma angriff schwer verletzt. Marinette war dabei, konnte ihm aber nicht helfen. In ihrem Traum wurden Adrien, Gabriel und ihre Eltern von dem Akuma zerstückelt!“, erfindet Nathalie eine Halbwahrheit. „Oh Gott!“, flüstert Irène. „Ja, zudem hat Marinette Gabriel an dem Tag vermutlich das Leben gerettet. Der Kerl, der akumatisiert wurde, hat nach dem Ladybug den Akuma gereinigt hatte, Gabriel eine Schere in die Schulter gerammt. Marinette hat den Kerl zu Fall gebracht und ihm die Hände mit ihrem Schal auf den Rücken gebunden!“, fügt Nathalie erklärend an. „Wie lange war Gabriel danach im Krankenhaus?“, will Gina wissen. „Solange bis die Wunder behandelt worden war. Er wollte sofort danach entlassen werden. Tom und Marinette hatten ihn ins Krankenhaus gebracht. Während Sabine und ich Adrien beruhigt haben!“, erwidert Nathalie. „Sturer Bock!“, seufzt Gina nur. „Er mag Krankenhäuser nicht!“, zuckt Nathalie die Schultern, als sie wieder das Brennen in den Lungen und ihrem Hals spürt. Sofort hält sie sich die Hand vor den Mund und wendet ihr Gesicht zur Seite, als sie schon beginnt zu Husten.
„Nathalie der Husten hört sich überhaupt nicht gut an. Warst du damit schon bei einem Arzt?“, möchte Gina wissen, als Nathalies Husten sich beruhigt hat. „Ja war ich. Sie wissen nicht was es ist und können nichts machen. Gabriel hat in anderthalb Wochen einige Termine in New York. Da Adrien und Marinette dann mit ihrer Klasse in New York sein werden, begleite ich ihn. Er hat dort schon einen Termin bei einem Lungenspezialisten für mich ausgemacht!“, versucht Nathalie abzuwimmeln. „Es wurde nichts gefunden?“, hackt Gina nach. „Nur das meine Lungenleistung verringert ist, aber sie wissen nicht warum!“, seufzt Nathalie. „Warum fliegt die Klasse von Adrien und Marinette nach New York?“, möchte da Wang wissen. „Sie sind zur Amerikanisch-Französischen Freundschaftsfeier in New York eingeladen. Gabriels Termine wären ursprünglich in den Sommerferien gewesen, aber da Adrien und Marinette mit ihrer Klasse etwas über eine Woche in New York sein werden, hat er die Termine vorverlegt. So kann er in den Ferien mehr Zeit mit Adrien und auch Marinette verbringen!“, erklärt Nathalie dem Chinesen. „Aber er hätte sie auch in den Ferien mitnehmen können!“, bemerkt Irène. „An sich ja, aber zu den Terminen hätte er sie nicht mitnehmen können. Wegen meiner Gesundheit, dachte er aber, es wäre besser die Zeit zu nutzen die sie sowieso in New York sind!“, nickt Nathalie nur. „Damit hat er auch recht. Wie lange geht das mit dem Husten schon? Am Freitag und auch heute Morgen hast du auch sehr heftig gehustet!“, fragt Gina nach. „Seit einigen Monaten. Mal ist es schlimmer, mal besser!“, murmelt Nathalie einfach. „Was heisst mal ist es schlimmer?“, will Gina wissen. „Momentan ist es eigentlich nicht so schlimm. Vor einigen Wochen war es so schlimm, dass ich bei jedem Hustenanfall weggekippt bin!“, nuschelt Nathalie leise. „Darum wirkte Gabriel so besorgt!“, seufzt Gina. „Es erinnert ihn an Emilies Krankheit. Vermutlich auch an die Krankheit seiner Schwester. Als es bei Emilie damals angefangen hat, hat er sie sofort zu einem Onkologen gezerrt. Er dachte es könnte Leukämie oder Lungenkrebs sein. Als es bei mir angefangen hat, dachten wir erst an eine Lungenentzündung, als es keine war hat er mich auch zu einem Onkologen geschickt, ohne Ergebnis!“, erklärt Nathalie leise. „Haben die Ärzte herausgefunden was seine Frau hatte?“, möchte Bernard wissen. „Nein, kein Arzt fand den Grund für ihre Symptome. Es fing bei ihr mit Husten an, dann begannen ihr immer wieder die Beine zu versagen. Teilweise konnte sie Tag lang nicht einen Schritt gehen. Dann drei oder vier Wochen vor ihrem Verschwinden fing sie an Blut zu Husten. Gabriel hat versucht, dass vor Adrien zu verstecken. Adrien hatte auch so schon genug Angst um Emilie. Emilie wollte eigentlich zu einem Heilkundigen in Tibet, von dem sie sich eine Heilung erhoffte. Gabriel wollte sie begleiten, aber bevor er alle Vorbereitungen treffen konnte, verschwand sie mitten in der Nacht. Wir nahmen an, sie wollte alleine nach Tibet. Gabriel ist so bald er konnte zu dem Heilkundigen gereist. Aber Emilie war nie bei dem Mann angekommen. Im ersten Jahr nach ihrem Verschwinden ist Gabriel vier Mal nach Tibet gereist, um nach ihr zu suchen, aber sie war wie vom Erdbodenverschluckt. Es gab von dem Zeitpunkt an, als sie die Grenze zu Tibet überschritten hatte keine Spuren mehr. Alles verlief sich an der Grenze!“, erklärt Nathalie leise und starrt in ihre fast leere Tasse. „Du bist bei Adrien geblieben, wenn er nach Tibet gereist ist?“, wundert Wang sich. „Drei Mal ja. Es war die dritte Reise nach Tibet, auf die Adrien und ich ihn begleitet haben. Gabriel wollte Adrien das Dorf zeigen, in das er und Emilie vor Adriens Geburt oft gereist sind. Emilie ist auch nach Adriens Geburt zumindest einmal im Jahr dort hin. Ich blieb mit Adrien in dem Dorf, während Gabriel in den Bergen nach Emilie gesucht hat. Er hoffte sie dort zu finden. Selbst wenn es nur ihre Leiche gewesen wäre. Er wusste wie sehr sie es geliebt hatte Erkundungstouren und Schatzjagten in den Bergen zu unternehmen!“, seufzt Nathalie leise. „Er hat wirklich erst nach einem Jahr die Hoffnung sie zu finden aufgegeben?“, will Gina wissen. „Nein, er hatte die Hoffnung da noch nicht aufgegeben. Ich weiss nicht genau wann er die Hoffnung aufgegeben hat. Aber länger als zwei oder drei Monate kann es nicht her sein. Ich bin mir nicht sicher, aber da hat sein Verhalten angefangen sich zu verändern!“, kommt es der Schwarzhaarigen resigniert über die Lippen. „Was für Veränderungen?“, möchte Gina leise wissen. „Er hat wieder angefangen selber zu Kochen. Hat auch wieder angefangen zusammen mit Adrien und mir zu essen. Seit dem Akuma, der Adrien angegriffen hat, arbeitet er auch weniger und versucht mehr Zeit mit Adrien zu verbringen. Er war nach dieser Sache sogar einige Mal in der Bäckerei, bevor der Sphinx Angriff war. Er schottet sich auch deutlich weniger ab. Nach Emilies verschwinden hat er das Haus nur verlassen, wenn es sein musste. Aber vor etwa zwei Monaten hat er angefangen wieder mehr raus zu gehen. Er lacht auch wieder deutlich mehr!“, fast Nathalie zusammen, was ihr aufgefallen war. „Ihr verschwinden hat ihn so sehr beeinflusst?“, hackt Wang nach. „Das hat es. Vor Emilies Verschwinden war er es, der Adrien auf eine normale Schule schicken wollte. Emilie wollte das nicht. Nach ihrem Verschwinden, hatte er solche Angst Adrien auch noch zu verlieren, dass er ihn weiter Zuhause hat Unterrichten lassen. Adrien und ich haben es erst letzten Sommer, als wir ihn nach Tibet begleitet haben, geschafft ihn davon zu überzeugen, Adrien an die Francois Dupont zu schicken!“, nickt Nathalie. „Diese Angst ist sehr nachvollziehbar!“, bemerkt Irène leise. „Das ist es absolut!“, nickt Bernard.
Nathalie blickt kurz auf ihre Uhr. Sie wollte nicht zu spät sein um Adrien und Juleka abzuholen.
„Ich muss langsam los!“, seufzt sie und winkt den Kellner heran. „Schon so spät!“, murmelt Gina mit Blick auf ihre Uhr. „Ja und ich muss noch das Auto holen um mit Adrien und Juleka zum Fotoshooting zu fahren!“, nickt Nathalie.
„Alles zusammen?“, fragt der Kellner als er an den Tisch tritt. „Ja!“, reicht Nathalie ihm ihre Karte. „Vielen Dank und noch einen schönen Tag!“, reicht er ihr die Karte zurück. „Dann ist es okay, wenn ich heute Abend vorbeikomme?“, will Gina wissen. „Natürlich, rechne einfach nicht damit, dass Gabriel sich auf irgendwelche Diskussionen einlässt. Erst recht nicht solange Marinette dabei ist!“, erhebt Nathalie sich. Auch alle anderen stehen vom Tisch auf.
„Ich möchte das Ganze einfach geklärt haben!“, nickt Gina. „Du kannst es versuchen!“, nickt die Schwarzhaarige. „Also wir sehen uns!“, verabschiedet Nathalie sich und geht Richtung Anwesen um das Auto zu holen.

„Ich drucke eben noch den Entwurf für Nathalies Kleid!“, erhebt Gabriel sich schwerfällig. „Ja, ich hole eben eine Tasche, damit wir die Entwürfe und das Tablet mitnehmen können. Dann sehe ich eben auch noch nach dem Heilmittel!“, nickt Marinette und verschwindet aus dem Arbeitszimmer. Gabriel druckt den Entwurf für Nathalies Kleid, schnappt sich die anderen Entwürfe und das Tablet und geht ins Foyer. Nooroo, Duusu und Tikki hatten es sich bereits in seiner rechten Brusttasche bequem gemacht. Marinette kommt bereits mit einer Umhängetasche die Treppe runter.
„Hier!“, reicht der Designer ihr die Sachen und sie packt sie schnell ein. So verlassen sie das Anwesen. Im Hof wartet Placide bereits auf sie. Schnell steigen beide ein und Placide fährt los. Gabriel informiert ihn noch eben zu welchem Stoffladen sie zuerst gehen.
„Ich nehme an wir kaufen zu den Stoffen auch gleich die passenden Garne?“, fragt Marinette nach einigen Minuten leise nach. „Natürlich, für Mings Kleid müssen wir auch noch die Korsagen Stäbe kaufen. Auch Vlieseinlagen müssen wir kaufen. Ich bin mir nämlich nicht sicher was ich davon noch habe!“, nickt Gabriel zustimmend. „Die Schnittmuster machen wir selber, oder kaufen wir welche?“, möchte Marinette wissen. „Wir machen die Schnittmuster selber. Für die Anzüge müsste ich sogar schon einen Grundschnitt haben. Auch ein normales Empire-Schnittmuster sollte ich noch haben!“, erklärt er ihr. Als Placide auf dem Parkplatz hält blickt er über den Spiegel fragend zu Gabriel. „Du kannst Kaffee trinken gehen, ich ruf an, wenn wir bezahlt haben!“, lächelt Gabriel dem Bodyguard zu. Dann steigen er und Marinette aus.
„Ich nehme an wir brauchen einen Einkaufswagen?“, fragt Marinette beim Betreten des Ladens. „Ja das werden wir definitiv brauchen. Ich nehme stark an, wir finden noch wesentlich mehr Sachen, die wir kaufen werden, als nur das geplante. So ist es meistens!“, zwinkert er ihr einfach zu. Marinette kann nur den Kopf schütteln und schnappt sich einen Wagen. Gemütlich schmökern die Zwei durch den Laden. Für die Hochzeitskleidung finden sie keine passenden Stoffe. Dafür aber für ein Projekt, dass Marinette gerade im Kopf hatte. Auch Gabriel findet einige Stoffe, die ihm gefallen und so verlassen sie den Laden mit gut gefüllten Einkaufstaschen gegen dreizehn Uhr wieder.
„Gehen wir essen!“, seufzt Gabriel als Marinette die Taschen im Kofferraum verstaut hat. „Können wir machen!“, nickt Marinette. So gehen sie in ein kleines Bistro, wo sie auf der Terrasse gemütlich Platz nehmen. Kaum hatte der Kellner ihre Bestellung aufgenommen, zieht Marinette schon das Zeichen Tablet hervor.
„Also dann, womit fangen wir an?“, fragt sie leise nach. „Ein Mantel fehlt in der Kollektion noch!“, überlegt Gabriel. „Welche Art von Mantel hattest du dir gedacht?“, möchte die Blauäugige wissen. „Ein klassischer Trenchcoat, über die Knie reichend. Farblich einen Rot- oder Grünton. Der Schnitt Figurbetont, die Knöpfe schwarz, das Innenfutter ein oder zwei Nuancen heller als der Aussenstoff!“, überlegt Gabriel halblaut. „Mhm, was hältst du von Burgunder für den Aussenstoff und Mahagoni für das Innenfutter?“, überlegt Marinette und färbt ihre Skizze so ein. „Das Innenfutter dunkler? Irgendwie hat es was. Machen wir so!“, nickt der Designer es ab. Placide auf der anderen Seite des Tisches grinst nur in sein Glas. Da kommt auch schon ihr Essen. Schnell verräumt Marinette das Tablet wieder und sie Essen. Danach fahren sie zu einem Riesigen Stoff- und Handarbeitsladen.
„Also wenn wir den Stoff hier nicht finden, dann weiss ich auch nicht was wir falsch machen!“, grinst Marinette. „Also wenn wir hier nichts finden, bleiben uns nicht mehr viele Möglichkeiten!“, seufzt Gabriel. So gehen sie in den Laden. „Das sieht doch vielversprechend aus!“, stellt Marinette fest als sie vor einer Auswahl an Violetten Seidenstoffen zum Stehen kommen.
„Kann ich ihnen behilflich sein?“, tritt sofort eine Verkäuferin mit kurzen schwarzen Haaren zu ihnen. „Ja, wir brauchen einige Stoffe!“, nickt Gabriel. „Wozu brauchen sie die Stoffe, dann kann ich ihnen etwas passendes empfehlen!“, bittet die Verkäuferin. „Oh wir wissen sehr genau was wir brauchen. Ich bin Schneider. Wir suchen nach Dupion oder Habotai Seide, Seiden Organza würde auch gehen wäre aber nicht unsere erste Wahl!“, erklärt der Designer. „Nun dann stehen sie schon bei den richtigen Stoffen. Welche Farbe benötigen sie?“, möchte die Dame mit den kurzen schwarzen Haaren wissen. „Nun wir brauchen sicher die Farben Amethyst und einen schönen Lavenderton. Von beidem sicher zehn, eher fünfzehn Meter. Dann brauchen wir Delicate Rose sicher zwanzig Meter, Königsviolette fünfzehn Meter, Schwarz zwanzig Meter, dann noch Persian Purple sicher dreissig Meter. Das währen mal die Seidenstoffe die wir brauchen!“, zählt Gabriel auf. Die Schwarzhaarige sucht die genannten Farben heraus und legt sie auf den Einkaufswagen.
„Was brauchen sie sonst noch?“, hackt die Verkäuferin mit leuchtenden Augen nach. „Was für ein Seidenmischgewebe würden sie für Hemden empfehlen?“, hackt er nach. „Reine Seide wäre möglich, aber auch ein Seiden-Leinen Mischgewebe eignet sich sehr gut!“, schlägt sie vor. „Haben sie das Seiden-Leinen Mischgewebe in Lavender und Delicate Rose? Davon bräuchten wir je fünfzehn Meter. Dann brauchen wir auch noch passendes Näh- und Stickgarn für alle Stoffe. Zudem ein Leinen als Innenstoff für eine Korsage Naturfarben oder ein dezentes Lavender. Sicher sechs Meter!“, zählt der Designer langsam auf. Die Verkäuferin sammelt genannte Stoffe auch sofort ein und Notiert sich die jeweilige Menge.
„Darf ich fragen wofür sie die ganzen Stoffe brauchen?“, wundert sich die Verkäuferin. „Ein Hochzeitskleid, zwei Brautjungfernkleider und drei Anzüge!“, erklärt Marinette lächelnd. „Einiges an Arbeit. Dann würde ich ihnen die Stoffe zuschneiden, wenn wir alle haben. Danach zeige ich ihnen die Garne und alles was sie sonst noch brauchen sollten!“, lächelt die Frau. „Wir brauchen noch einen Pastellfarbenen Violettton und diverse Rose und Violette töne, da reichen aber Reststücke, da damit nur die Schmetterlinge für den Rock des Hochzeitskleides gemacht werden. Vom Pastellton brauchen wir allerding sicher zwei Meter!“, überlegt Marinette. „Schmetterlinge? Jemand der ein Kleid, ähnlich dem MDC-Design für Ming Na Wens Kleid haben möchte?“, hackt die Verkäuferin nach und nimmt einen Pastellstoff und legt ihn zu den Anderen. „Nein, es ist für Ming Na Wens Kleid. Die Kleider ihrer Brautjungfern, die Anzüge von Bräutigam, Trauzeuge und Ringträger!“, lächelt Marinette. „Was?“, keucht die Verkäuferin. „Ja MDC hat keine Zeit wegen eines anderen Auftrages, darum begleite ich Monsieur Agreste!“, grinst Marinette. Gabriel war gerade durch einen Stoff abgelenkt.
„Marinette, was hältst du von dem Farbverlauf?“, will er über die Schulter wissen, bevor die Verkäuferin etwas auf Marinettes Worte sagen kann. „Für Nathalies Kleid?“, hackt Marinette nach. „Genau das hatte ich im Kopf!“, nickt Gabriel. „Mhm, was ist es für Stoff?“, hackt die Jüngere nach. „Das ist ein Seiden-Leinen Mischgewebe. Es ist sehr sanft fliesend. Aber nicht für jeden Schnitt geeignet!“, erklärt die Verkäuferin. „Für einen Bias-Schnitt müsste er sich eignen oder?“, möchte Gabriel wissen. „Ja Bias und auch Empier funktionieren wirklich wundervoll damit!“, nickt die Frau. „Dann nehmen wir gleich alles davon mit!“, wirft er den Stoff in den Wagen. „Sie haben auf den Preis gesehen?“, will die Verkäuferin wissen. „Ja und ich habe schon deutlich teurere Stoffe gekauft!“, nickt Gabriel nur. „Nun, dann lassen sie uns die Stoffe ab längen und ich helfe ihnen alles Weitere zu finden!“, führt die Verkäuferin sie zu einem Messtisch.
„Also Garn zum Nähen und Sticken haben wir hier!“, führt sie die Verkäuferin hin und hilft ihnen die Richtigen Garne zu finden. „Was brauchen sie noch?“, möchte sie wissen. „Schwarzes Schrägband, am besten auch Seide. Schwarzes Seidenband für die Korsagen Schnürung, Korsagen Stäbe, Vlieseinlagen, Knöpfe und Reisverschlüsse!“, zählt Gabriel auf. So sammeln sie all diese Dinge zusammen.
„Dann wollten sie sich noch bei den Stoffresten umsehen, die währen hier!“, lächelt die Verkäuferin und deutet auf drei Wühltische. „Wenn sie noch etwas brauchen, sagen sie es nur!“, damit verschwindet sie. Schnell haben die Beiden einen Stapel passender Reststücke im Wagen liegen
„Schmökern wir noch etwas?“, möchte Gabriel wissen. „Sehr gerne!“, strahlt Marinette. „Es ist echt toll, dass wir Knöpfe in Schmetterlingsform gefunden haben!“, merkt Marinette an als sie einige Restposten Stoffe ansehen. „Ja, Ming wird quietschen wie ein kleines Kind, wenn sie die sieht!“, schmunzelt Gabriel. Dann muss er sich an einem der Tische abstützen, weil ein stechender Schmerz durch seine Schulter jagt.
„Gabriel was ist?“, fragt Marinette besorgt und tritt direkt zu ihm. „Es geht schon, die Schmerzen sind nur gerade wieder schlimmer!“, seufzt der Grauäugige. „Dann sollten wir zur Kasse und nachhause!“, stellt Marinette fest. „Ja!“, nickt der Designer ergeben und so gehen sie zur Kasse. Auf dem Weg zum Auto zieht Gabriel seine Uhr kurz aus der Tasche um nach der Uhrzeit zu sehen.
„Auch schon fast halb Sechs!“, murmelt er. „Oh, dann werden Adrien und Nathalie sicher schon zuhause sein!“, bemerkt Marinette. Placide nimmt ihr grinsend die Taschen ab und packt sie in den Kofferraum. Schnell steigen sie ein und machen sich auf den Heimweg. Doch kaum waren sie losgefahren klingelt Gabriels Telefon.
„Agreste“, nimmt er ab. „Guten Abend Monsieur Agreste hier ist Raincomprix“, erklingt die Stimme des Polizisten. „Officer was kann ich für sie tun?“, möchte Gabriel wissen. „Könnten sie zu ihrem Atelier kommen? Also da wo der Zwischenfall Sonntagnacht war?“, möchte Officer Raincomprix wissen. „Natürlich, darf ich fragen warum?“, hackt Gabriel nach. „Es gibt noch einige offene Fragen, danach wäre der Tatort auch wieder freigegeben!“, erklärt der Polizist. „In zehn Minuten?“, will Gabriel nur wissen. „Perfekt in zehn Minuten dort!“, bestätigt der Polizist.
„Placide ich muss noch kurz zu meinem alten Atelier, nahe der Dupain-Cheng Bäckerei!“, bittet Gabriel den Bodyguard. Dieser nickt nur.
„Was möchte Officer Raincomprix?“, kommt es besorgt von Marinette. „Es gibt wohl noch einige Fragen, aber es sollte nicht lange dauern!“, erklärt der Grauäugige. „Sicher, dass es dir nicht zu viel wird?“, möchte Marinette besorgt wissen. „Dasselbe könnte ich dich, wegen deinem Knie fragen!“, gibt er nur zurück. „Es ist besser als heute Morgen, habe ich das Gefühl!“, wehrt sie einfach ab. „Besser ich erledige das mit Officer Raincomprix direkt, als es vor mich her zu schieben!“, erwidert Gabriel nur. „Das stimmt wohl!“, seufzt Marinette und blickt aus dem Fenster. „Du kannst mit Placide im Auto bleiben, wenn es dir lieber ist!“, bietet der Designer an. „Nein ich komme mit!“, stellt die Blauäugige sofort klar.

Nathalie war etwas zu früh bei der Schule. So lehnte sie am Auto und wartete auf Adrien und Juleka. Als sie angekommen war, hatte sie noch schnell mit den Anwälten telefoniert und sie auf Langdon angesetzt. Damit Gabriel sich nicht darum kümmern musste.
„Mademoiselle Sancoeur?“, wird sie plötzlich von der Seite angesprochen. Überrascht blickt sie zu der Person und sieht Nadja Chamack, Manon, Madame Lahiffe, Chris, Madame Césaire, Ella und Etta auf sich zu kommen.
„Guten Tag zusammen!“, nickt Nathalie nur. „Dürfen wir sie fragen, wie es Monsieur Agreste geht? Die beiden Artikel von Langdon und Bourbon sind schon sehr extrem!“, fragt Nadja besorgt nach. „Langdon wird noch von Gabriels Anwälten hören. Mademoiselle Rossi wurde bereits wegen Verleumdung angezeigt, auch gegen die anonyme Quelle hat Gabriel bereits Anzeige erstattet. Damocles ist seinen Posten als Schulleiter los!“, zuckt Nathalie ihre Schultern. „Warum ist der Schulleiter seinen Posten los?“, wundert sich Ninos Mutter. „Weil er auf Grund von Langdons Artikel Marinette und Adrien dazu gezwungen hat, dass sie sich heute Morgen von einem Arzt hier in der Schule auf Missbrauch untersuchen lassen mussten!“, erklärt Nathalie. „Ich nehme an, es wurden keine Hinweise darauf gefunden oder?“, möchte Alyas Mutter besorgt wissen. „Nicht im Geringsten. Trotzdem hat er mit seinen falschen Anschuldigungen nicht aufgehört. Ausserdem wäre er wohl dazu verpflichtet gewesen den Zwischenfall vom Montag zur Anzeige zu bringen, was er nicht getan hat!“, bestätigt Nathalie. „Es beantwortet aber nicht die Frage wie es Monsieur Agreste geht!“, bemerkt Nadja. „Langdons Artikel hat ihn hart getroffen. Vor allem das so viele den Inhalt glauben. Was Bourbons Artikel angeht, wie er schreibt, hat er Gabriel für den Artikel Interviewt. Auch wenn, Gabriel hat den Artikel heute Morgen erst gelesen. Er hatte nicht damit gerechnet, auf welche Art Bourbon den Interviewinhalt in dem Artikel verwendet hat!“, seufzt Nathalie und erinnert sich an die Besorgnis in Gabriels Blick. „Es sind einige sehr schwierige Dinge in dem Artikel. Wussten sie vor dem Interview über diese Dinge Bescheid?“, möchte Nadja wissen. „Ja ich wusste diese Dinge vor dem Interview schon. Auch wenn es einiges gibt, dass ich nicht wirklich lange vorher erfahren habe!“, nickt Nathalie. „Was ist mit Adrien und Marinette? Wussten sie davor schon, dass Monsieur Agreste versucht hatte sich umzubringen oder von der Fehlgeburt von Adriens Mutter?“, möchte Nadja vorsichtig wissen. „Ja die beiden wussten davon. Noch nicht wirklich lange, aber sie wussten es. Auch was sein Onkel ihm angetan hatte, wussten sie im groben!“, seufzt Nathalie. „Wie ist es für die beiden?“, fragt Madame Césaire nach. „Mit dem Artikel haben beide kein Problem. Die Untersuchung heute Morgen, für Adrien war es wohl kein Problem. Marinette hatte mehr Mühe damit. Sie ist auch nicht im Unterricht. Gabriel hat sie mitgenommen um Stoffe kaufen zu gehen. Damit sie auf andere Gedanken kommt!“, erklärt Nathalie. „Was denken Marinettes Onkel und ihre Grossmutter?“, kommt es von Ninos Mutter. „Monsieur Cheng glaubt nicht ein Wort von Langdons Artikel und steht hinter Marinette und ihrer Entscheidung. Gina ist schwieriger. Sie und Gabriel sind heute Morgen recht heftig aneinandergeraten, noch bevor einer von ihnen die Zeitungen gelesen hat. Gina will eigentlich nur das Beste für Marinette, versteht gerade aber nicht warum Gabriel gewissen Entscheidungen so getroffen hat, wie er es nun mal hat. Gerade der Punkt, dass sie Marinette auf dieses Internat schicken will, ist sehr schwierig. Gabriel hat dafür null Verständnis!“, gibt Nathalie ehrlich zu. „Gut das mit dem Internat fand ich schon bescheuert als Sabine mir das gesagt hat!“, brummt Nadja. „Marinette will nicht dorthin. Gabriel findet es absolut unnötig sie auf dieses Internat zu schicken. Gina will es aber erzwingen. Als Gabriel gehört hat, dass Marinettes Eltern sie auf ein Internat in Italien schicken wollten, hatte er schon kein Verständnis dafür. Natürlich besorgt es ihn, dass es Probleme gibt. Aber ein Internat im Ausland würde er nie in Betracht ziehen. Er meinte, wenn die Situation sich nicht ändert, wird er mit Marinette sehen welche Schulen in Paris alternativ für sie in Frage kämen!“, nickt Nathalie. „Also würde er einen Schulwechsel nicht ausschliessen? Aber ist das wirklich klug? Sie von ihren Freunden weg zu reisen?“, möchte Madame Césaire besorgt wissen. „Wenn es sich vermeiden lässt, wird Marinette die Schule nicht wechseln. Aber wenn sich an der Situation nichts ändert, wird er mit Marinette über einen Schulwechsel reden. Denn die ganze Situation macht ihr zu schaffen und sie kann ihre Freunde auch ausserhalb der Schule sehen. Gabriel möchte, dass es ihr gut geht und wenn sich nichts ändert, schadet es ihr an der Schule zu bleiben. Gut mit Madame Mendeleiev als Schulleiterin sieht es vermutlich schon ganz anders aus. Aber das wird sich erst noch zeigen!“, erklärt Nathalie freundlich. „Hoffen wir es!“, nickt Nadja.

„Nathalie!“, kommt da Adrien schon angerannt. Hinter ihm folgen Luka, Juleka und Madame Bustier. Auch Alya und Nino kommen in ihre Richtung. „Adrien, Juleka, Luka, Caline!“, grüsst Nathalie die vier zuerst. „Mademoiselle Césaire, Monsieur Lahiffe!“, grüsst sie die beiden danach. „Hallo!“, bringt Alya hervor. „Sind Papa und Marinette schon beim Shopping?“, will Adrien von Nathalie wissen. „Ich denke es. Sie könnten aber auch gerade beim Mittagessen sitzen!“, zuckt Gefragte die Schultern. „Du Adrien, dürfen wir heute wieder mit zu dir kommen?“, will da Manon wissen. „Weisst du Manon ich muss zu einem Fotoshooting und Papa und Marinette sind auch unterwegs also wird das nicht funktionieren!“, kniet Adrien sich vor die Kleine. „Aber wir möchte doch so gerne wieder mit den Heldenpuppen spielen!“, bettelt Manon. „Nathalie?“, wendet der Blonde sich hilfesuchend an Nathalie. „Naja, heute sollte das Shooting nicht so lange gehen. Sonst können Mademoiselle Césaire und Monsieur Lahiffe nach dem Shooting mit den Vier zum Anwesen kommen. Gabriel wird es sicher nicht stören!“, schlägt Nathalie vor. „Wirklich!“, strahlt Manon sofort. „Dürfen wir!“, betteln Alyas Schwestern sofort. „Mademoiselle Sancoeur das ist wirklich lieb von ihnen. Aber wir wollen ihnen keine Umstände bereiten. Die Vier könne ein anderes Mal wieder mit den Puppen spielen, das muss nicht heute sein!“, kommt es sofort von Alyas Mutter. „Mama du hast doch heute frei. Du könntest doch mitkommen und das Abendessenkochen. Adrien meinte das sonst immer sein Vater kochen würde und Mademoiselle Sancoeur das nicht gerne macht. Ich bin sicher das wäre sogar hilfreich!“, wirft Alya ein. „Also die Idee finde ich hervorragend. Vor allem weil Ming, Wang und Gina sicher auch zum Abendessen da sein werden!“, grinst Nathalie sofort. „Also wenn es nicht stört, kommen Gisèle und ich gegen Abend auch gerne noch vorbei!“, schmunzelt Caline. „Ihr seid immer willkommen!“, lächelt Nathalie. „Also ich kann sonst auch kochen!“, bietet da Nadja an. „Okay, dann schreibt Adrien Alya und Nino, wenn das Shooting vorbei ist? Dann gehen wir schon mal einkaufen und kommen dann zum Anwesen!“, ergibt Alyas Mutter sich. „Das hört sich perfekt an!“, strahlt Nathalie. „Mit wie vielen Personen soll ich rechnen?“, seufzt Alyas Mutter. „Grob geschätzt Dreissig? In letzter Zeit kommen gerne unangemeldete Gäste dazu!“, erklärt Nathalie. „Okay ich kaufe genug ein, den Rest könne sie dann ja einfrieren. Ist Boeuf Bourguignon für sie in Ordnung?“, möchte Madame Césaire wissen. „Ich hoffe sie machen ein verdammt gutes Boeuf Bourguignon. Gabriel und ich sind da etwas sehr verwöhnt von Früher als André noch gelebt hat. Ich hatte nie wieder so ein perfektes Boeuf Bourguignon wie seins, nach seinem Tod!“, schwärmt Caline. „Du bist da wohl schlimmer als Gabriel. Ich habe selten erlebt, dass er ein Boeuf Bourguignon hat zurückgehen lassen!“, lacht Nathalie. „Mama mach es einfach, dein Boeuf Bourguignon ist besser als das im Le Boeuf also wird es sicher allen schmecken!“, lächelt Alya ihre Mutter an. „Besser als im Le Boeuf?“, hebt Juleka eine Augenbraue. „Also ich fand das im Le Boeuf nicht so toll!“, erklärt Alya einfach. „Nun dann werden wir das heute Abend selber probieren können. Aber Juleka, Adrien wir müssen los!“, öffnet Nathalie die Tür des Autos. „Adrien du schreibst mir?“, will Nino wissen. „Klar!“, nickt der. „Nathalie schreibst du mir dann? Dann komme ich auch direkt zum Anwesen!“, lächelt Caline. „Mache ich!“, nickt Nathalie.

Chapter 43: Kapitel 42; Er ist kuschelig

Chapter Text

Kapitel 42; Er ist kuschelig

„Geschafft!“, entkommt es Adrien als er wieder in seiner normalen Kleidung mit Juleka und Nathalie auf einer Parkbank sitzt. „Und es ist erst drei Uhr. Schreib Nino, ich schreib schnell Caline. Juleka, du und deine Familie seid auch herzlich eingeladen ins Anwesen zu kommen!“, erklärt Nathalie und zieht ihr Handy hervor. „Dann ruf ich Luka schnell an und dann können wir los!“, damit entfernt Juleka sich etwas. „Darf ich Kagami auch einladen?“, möchte Adrien wissen und schickt die Nachricht an Nino ab. „Natürlich!“, lächelt Nathalie und schickt die Nachricht an Caline ab. Als Juleka zu ihnen zurückkommt, gehen sie sofort zum Auto und fahren los. Als sie aus dem Auto steigen, hören sie schon die vier Wirbelwinde. Adrien geht schnell zum Tor und öffnet es wieder, während Nathalie die Haustür öffnet. Nicht nur Alya, Ella, Etta, Madame Césaire, Nino, Chris, Madame Lahiffe, Anarka, Luka, Nadja, Manon, Penny, Jagged und Kagami kommen durch das Tor. Auch Ming, Wang, Gina, Irène und Bernard treten zu Adrien.
„Hallo Adrien“, lächelt Gina den Jungen an. „Hallo Gina!“, nickt er nur. „Adrien es ist Okay, Gina wollte noch mal mit deinem Vater reden du kannst sie und die Bustiers reinlassen!“, ruft Nathalie ihm von der Tür aus zu. So lässt Adrien sie auch herein.
„Kommt Caline heute auch noch?“, möchte Gina besorgt wissen, als sie zu Nathalie tritt. „Sie und Gisèle sollten in einer halben Stunde auch kommen!“, nickt Nathalie. „Soll ich mich um das Abendessen kümmern?“, möchte Wang wissen. „Das ist wirklich lieb Monsieur Cheng, aber Madame Césaire wird heute für uns Kochen. Ich hatte auch schon damit gerechnet, dass ihr kommt und zum Essen bleibt!“, lächelt Nathalie und führt die Gäste zum Wohnzimmer. „Wo ist die Küche? Das Boeuf Bourguignon muss schön lange köcheln können!“, fragt Alyas Mutter nach. „Adrien zeigst du Madame Césaire bitte die Küche und wo alles ist?“, bittet Nathalie. „Mach ich!“, nickt dieser und verlässt mit Alyas Mutter das Wohnzimmer wieder. „Sollen wir schon im Esszimmer eindecken?“, möchte Luka von Nathalie wissen. „Wenn ihr mögt sehr gerne!“, nickt diese nur. „Kagami, Juleka kommt ihr?“, winkt er die beiden mit sich. „Wann werden Gabriel und Marinette zurück sein?“, möchte Gina wissen. „Kein Ahnung, wenn Gabriel Stoff kaufen geht, kann man nie sagen wie lange er braucht!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Dürfen wir mit den Puppen spielen?“, will da Manon von Nathalie wissen und deutet zum Korb mit den Superheldenpuppen. „Aber natürlich!“, lächelt Nathalie die Kleine an. „Danke!“, strahlt Manon und ist mit Ella, Etta und Chris schon bei den Puppen. Die Erwachsenen, Alya und Nino setzen sich auf die Sofas und Sessel.
„Darf ich Tee oder etwas anderes anbieten?“, möchte Nathalie wissen. „Nathalie am besten bringst du einfach Tee, Wasser und Saft oder so her, dann kann jeder sich einfach selber bedienen!“, lächelt Ming. „Damit hast du wohl recht!“, nickt die Blauäugige und verschwindet aus dem Raum. Gerade als Nathalie mit den Getränken, Gläsern und Tassen zurück ins Wohnzimmer kommt, klingelt es an der Tür.
„Das werden dann wohl Caline und Gisèle sein!“, seufzt die Schwarzhaarige, stellt alles ab und verschwindet wieder aus dem Raum. Schnell öffnet sie das Tor und die Haustür. Caline, Gisèle, Amelie und Félix kommen ihr entgegen.
„Amelie, Félix, schön euch zu sehen!“, lächelt Nathalie und lässt die Vier eintreten. „Ist Gabriel da? Ich müsste kurz mit ihm reden!“, erklärt Amelie direkt. „Er und Marinette sind noch unterwegs, aber setzt euch doch zu uns ins Wohnzimmer. Ihr dürft auch gerne zum Essen bleiben!“, bietet Nathalie an. „Danke Nathalie!“, nickt Amelie. So gehen Nathalie und die Neuankömmlinge ins Wohnzimmer. Luka, Juleka, Kagami und Adrien sitzen auch schon wieder im Wohnzimmer.
„Hey Félix, Tante Amelie, Gisèle, Madame Bustier!“, grüsst Adrien sofort. Félix setzt sich sofort zu seinem Cousin. Amelie lässt sich neben Ming nieder und Caline und Gisèle setzen sich mit Nathalie auf ein freies Sofa. Wobei Caline von Nathalie links und Gisèle rechts flankiert wird.
„So, das Boeuf Bourguignon simmert schön vor sich her!“, kommt auch Alyas Mutter wieder ins Wohnzimmer. „Es gibt Boeuf Bourguignon zum Abendessen?“, fragt Ming nach. „Ja, warum?“, möchte Alyas Mutter wissen und setzt sich zu Nadja. „Ich habe schon ewig keins mehr gegessen. Das letzte Mal war glaub ich vor drei oder vier Jahren. Damals hat Gabriel es gemacht. Ein Traum wirklich. Ich habe nie ein besseres Boeuf Bourguignon gegessen als seins!“, lächelt Ming. „Gabriel wird es sicher nach Andrés Rezept machen!“, bemerkt Gina. „Nun, dann hoffe ich mein Boeuf Bourguignon genügt ihren Ansprüchen!“, erklärt Madam Césaire. „Nun, ich kannte auch das Boeuf Bourguignon von André Grassette, aber das von Gabriel ist besser. Und sie sollten sich nicht zu grosse Gedanken machen. Jeder hat seine eigene Art es zuzubereiten. Ich bin sicher ihre Version ist auch vorzüglich!“, lächelt Ming Alyas Mutter an. „Gabriels Bourguignon ist besser als das von André?“, will Gina von Ming wissen. „Das Stimmt. Ich habe auch einmal das Bourguignon im Grassettes probiert. Aber an das von Gabriel kommt es einfach nicht ran!“, nickt auch Amelie. „Dann wird Gabriel uns wohl bekochen müssen, sobald seine Verletzungen verheilt sind!“, grinst Caline. „Das wird er sicher mit Freuden tun!“, lächelt Nathalie.
„Kocht dein Dad wirklich so gut?“, wundert sich Nino. „Solange er keine Pancakes macht ja!“, grinst Adrien. Mit dieser Aussage bringt er Nathalie zum Lachen.
„Was ist an Adriens Worten so witzig?“, will Luka wissen. „Es entspricht leider den Tatsachen. Gabriel kocht hervorragend, aber seine Pancakes sind absolut ungeniessbar. Ich bin immer noch völlig überrascht, dass Marinette sie stilschweigend gegessen hat. Adrien und ich entsorgen sie immer unbemerkt, wenn Gabriel nicht hinsieht!“, erklärt Nathalie glucksend. „Marinette wollte wohl nicht unhöflich sein!“, schmunzelt Juleka. „Nicht unhöflich sein? Gabriels Pancakes sind wirklich absolut ungeniessbar. Die Dinger könnte man benutzen um eine Wand zu tapezieren, aber essbar sind sie definitiv nicht!“, schaudert es Amelie. „Soll ich Monsieur Agreste mal ein anderes Rezept geben?“, schmunzelt Alyas Mutter. „Ja bitte!“, kommt es von Adrien und Nathalie wie aus einem Mund. Das bringt wirklich jeden zum Lachen.
„Macht er den immer Pancakes zum Frühstück?“, hackt Nino nach als er sich beruhigt hat. „Meistens, obwohl letzte Woche hat er sogar einmal Waffeln gemacht. Papas Waffeln sind himmlisch, aussen kross und innen fluffig. Und dank Marinette hat er letzte Woche kaum Frühstück gemacht, weil sie öfter Croissants gebacken hat!“, grinst Adrien. „Stimmt letzte Woche Dienstag meinte dein Vater zu mir, er könnte sich daran gewöhnen durch den Geruch frisch gebackener Croissants geweckt zu werden. Auch wenn er wohl fürchtet häufiger Sport treiben zu müssen!“, lacht Luka. „Als ob ihn das wirklich stören würde. Früher hat er eigentlich Täglich vierzig Minuten bis eine Stunde trainiert!“, schüttelt Nathalie schmunzelnd den Kopf. „Was heisst früher?“, will Gina wissen. „Als Emilie krank wurde, hat er nicht mehr so regelmässig trainiert und seit ihrem Verschwinden trainiert er eigentlich kaum noch!“, erklärt Nathalie. „Dafür hat er aber einen durchaus ansehnlichen Oberkörper!“, gluckst Gina. „Seit zwei oder drei Monaten trainiert er auch wieder zwei Mal die Woche. Nicht so intensive wie früher, aber er hat eigentlich wieder angefangen!“, nickt Nathalie. „Was heisst er hat einen ansehnlichen Oberkörper?“, möchte da Nadja wissen. „Als die Ansätze eines Sixpacks sind durchaus zu erahnen und seine Oberarme sind ein absoluter Traum. Wäre ich so zwanzig Jahre jünger, ich würde ihn nicht von der Bettkante stossen!“, grinst Gina. „Naja, Gab war schon immer gut gebaut. Nicht um sonst wollten ihn die Mütter aller Mädchen als Schwiegersohn haben!“, lacht Caline. „Das Stimmt, keine Mutter hätte nein gesagt, wenn ihre Tochter ihn nachhause gebracht hätte. Er sah schon damals gut aus, besass gute Umgangsformen, konnte nähen, kochen, waschen, putzen und sogar backen. Welche Frau möchte bitte keinen solchen Mann haben? Mal abgesehen von meiner eigenen Tochter, die lieber eine andere Frau hat!“, schwärmt Irène. „Oh, komm die Zeit die ich mit ihm zusammen war, konntest du dich wirklich nicht beschweren. Und auch danach hat er immer noch alles getan, um das du ihn gebeten hast. Zumindest bis zu Philippes tot!“, verdreht Caline die Augen. „Hättest du nicht mit ihm Schlussgemacht, wäre er jetzt mein Schwiegersohn!“, verschränkt Irène die Arme vor der Brust. „Das wirst du mir wohl wirklich bis zu deinem Tod nachtragen!“, brummt Caline nur.
„Er konnte schon in seiner Jugend kochen, backen, nähen, waschen und putzen? Ich wünschte Nino könnte nur die Hälfte dieser Dinge vernünftig!“, schnaubt Ninos Mutter. „Mama!“, empört Nino sich sofort. „Gut vieles musste Gabriel früh lernen, weil seine Mutter es nicht mehr konnte. Nach dem Unfall, da waren die Meisten dieser Dinge für sie nahezu unmöglich zu machen. Gabriel war Fünf, als er mich fragte ob ich ihm nähen beibringen würde. Alain hat zwar die kaputten Kleider meistens repariert. Aber nach einer Zwölfstundenschicht in der Fabrik, war es für ihn nur ein leidiges Übel. Gabriel wollte seinem Vater das abnehmen. Kochen hat er von André gelernt. Er war Sechs als André angefangen hat ihn im Grassettes mit einzubinden. Backen hat er bei mir und Roland gelernt, da war er Zehn oder Elf. Immer wenn er bei Tom übernachtet hat, wurde er wach, wenn Roland und ich unseren Kaffee getrunken haben, bevor wir in die Backstube sind. Er kam zu uns, hat eine heisse Schokolade getrunken und ist dann mit uns in die Backstube gekommen!“, lächelt Gina traurig. „Papa hatte also schon da nicht die Gesündesten Schlafgewohnheiten?“, blinzelt Adrien. „Gabriel war noch nie ein Langschläfer. Von klein auf ist er früh aufgestanden. Wegen Ginnys Unfall musste er auch sehr früh sehr selbstständig werden!“, nickt Gina. „Hatte er dann überhaupt eine wirkliche Kindheit?“, wundert sich Alya. „So gut es halt ging. Gabriel und Marinette waren von klein auf oft bei uns in der Bäckerei. Gerade mittags, morgens und nachmittags waren sie auch oft bei André und Lydia!“, erklärt Gina. „Hat Monsieur Agrestes Mutter denn gearbeitet?“, wundert sich Penny. „Ja, Ginny hat eigentlich immer gearbeitet. Gut nach dem Unfall war sie anderthalb Jahre Zuhause. Sie und Alain haben sich über die Arbeit kennengelernt. Er hat in der alten Kleiderfabrik gearbeitet und sie war Feinmechanikerin für einen Nähmaschinenhersteller. Sie hat in der Fabrik die Nähmaschinen gewartet und ist dann mit Alain zusammengestossen. Sie hat auch nach der Geburt von Gabriel und auch nach Marinettes weiter als Feinmechanikerin gearbeitet. Dann nur noch fünfzig Prozent. Nach dem Unfall konnte sie es nicht mehr. Da hat sie in einer Wäscherei halbtags gearbeitet!“, erzählt Gina. „Caline und Philippe waren mittags auch meistens bei Gina und Roland. Ich habe damals schon im Grassettes gearbeitet!“, bemerkt Irène. „Das heisst Papa ist mit Marinettes Papa und Madam Bustier von klein auf zusammen aufgewachsen?“, fragt Adrien nach. „Ja, Tom, Philippe, Marinette, Caline und Gabriel waren auch nahezu unzertrennlich. Für Marinette und Caline ist beinahe eine Welt untergegangen, als die Jungs in die Schule kamen und sie nicht mitdurften. Es war auch von Anfang an so, dass Tom und Gabriel die Wilden und Ungestümen waren. Philippe war immer etwas der Ruhigere und Besonnenere. Caline war fast so schlimm wie Tom und Gabriel, die beiden waren ihre grossen Vorbilder. Marinette hingegen war ruhig, immer fröhlich und sanft, sie hing oft an Philippe. Auch wenn, Tom war es, der eine Zeitlang völlig in Marinette verschossen war!“, lächelt Gina. „Marinettes Papa war in meine Tante verschossen?“, kommt es überrascht von Adrien. „Ja, ich glaub angefangen hat es als er Elf und sie Neun war. Eigentlich dachten wir damals alle, dass sie zusammenkommen würden, wenn sie älter wären. Aber Marinette ist dann ja leider gestorben!“, seufzt Gina. „Marinette und Adrien hätten also Cousin und Cousine sein können, wenn Adriens Tante nicht gestorben wäre?“, wundert sich Nino. „Es ist wie es ist, was passiert ist, kann niemand ändern!“, lächelt Nathalie schwach. Nach diesen Worten ist es einige Momente Still und nur das Lachen der vier Kleinen, die von dem Gespräch nicht wirklich Notiz genommen hatten, ist zu hören.

„Officer!“, grüsst Gabriel als er aus dem Auto steigt und Marinette die Tür offenhält. „Monsieur Agreste, Marinette, danke für ihre Zeit!“, lächelt Raincomprix. „Officer Raincomprix!“, grüsst auch Marinette freundlich. „Wir gehen am besten hoch, es muss nicht jeder zuhören!“, erklärt Roger Raincomprix und deutet zur Tür des Gebäudes. Auch Placide folgt den Anderen nach drinnen. Im Atelier sieht Gabriel sich kurz um.
„Es sollte alles so sein, wie Sonntagnacht. Es wurden nur das Blut, die Handschellen, ihre Uhr und die Kamera entfernt!“, erklärt Roger. „Danke!“, nickt Gabriel nur. „Nicht doch, nun muss ich sie noch einige Dinge fragen!“, wehrt der Polizist ab. „Dann fragen sie!“, seufzt Gabriel und tritt an das Fenster, welches repariert worden war. „Da auf der Kamera kein Ton ist, was hat ihr Onkel zu ihnen gesagt?“, möchte Roger wissen. „Im Grunde nur das ich mich nicht wehren soll, weil er sich sonst an Adrien, Marinette oder Nathalie vergehen würde!“, bringt Gabriel brüchig über die Lippen. Nur mit Mühe kann er ein Würgen bei der Erinnerung zurückhalten.
„Sonst noch etwas?“, will Roger wissen. „Anweisungen was er wollte, dass ich tue!“, murmelt der Designer. „Verstehe, ich muss noch wissen wie das Kinderschänder auf seine Stirn kam!“, seufzt der Polizist. „Das kann ich ihnen nicht sagen. Cat Noir und Ladybug haben sich um ihn gekümmert und Mayura hat mich von den Handschellen befreit und mich dann irgendwie aufrecht gehalten. Aber was zwischen Ladybug, Cat Noir und Aaron passiert ist habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Ich hatte solche Schmerzen, dass ich mir wirklich Mühe geben musste Mayura nicht über ihr Kleid zu kotzen!“, erklärt Gabriel. „Verständlich!“, nickt Roger. „Sie können hier wieder ein und ausgehen wie sie möchten. Ich würde ihnen einfach empfehlen die Schlösser austauschen zu lassen!“, erklärt Roger und wendet sich zum Gehen. „Vielen Dank Officer Raincomprix!“, bedankt Gabriel sich. „Nicht doch!“, winkt der Polizist ab und schliesst hinter sich die Tür. So waren Placide, Marinette und Gabriel alleine in dem Atelier.
„Wir sollten nachhause!“, bemerkt Marinette nach einigen stillen Minuten. „Ja, du hast recht, ich möchte nur gerade noch einige Sachen mitnehmen. Ich weiss nämlich nicht ob ich das Atelier wirklich behalten will oder nicht!“, murmelt der Designer und geht zu einem Schrank. „Wie kann ich dir helfen?“, möchte Marinette wissen. „Wenn du die Fotoalben aus dem Regal einpacken würdest?“, reicht Gabriel ihr eine Tasche und deutet zu dem besagten Regal. Mit einem Nicken nimmt Marinette die Tasche und kommt der Bitte nach.
„Placide, könntest du die Nähmaschine schon ins Auto bringen?“, bittet Gabriel den Bodyguard und deutet auf eine alte Industrienähmaschine. Mit einem Nicken nimmt Placide diese und verschwindet aus dem Raum. Als die Tür zu ist, sackt Gabriel erst mal auf einen Stuhl.
„Gabriel?“, fragt die Blauäugige besorgt und tritt direkt neben ihn. „Alles gut!“, nuschelt er und fährt sich durchs Haar. „Sicher? Du bist wirklich blass!“, stellt sie fest. „Mir schwirrt nur der Kopf. Eigentlich hänge ich wirklich sehr hier ran, aber nach Sonntagnacht. Ich weiss wirklich nicht was ich damit tun soll!“, seufzt er leise. „Du musst es doch auch nicht jetzt entscheiden. Und du musst es ja auch nicht verkaufen. Du kannst es auch einfach leerräumen und vermieten!“, schlägt Marinette vor. „Es ist eine Überlegung wert!“, stimmt er zu und hievt sich wieder auf die Beine. Schnell packt auch er noch einiges zusammen. Einige Bücher, Stoffe und vieles mehr landen in zwei weiteren Taschen.
„Ist das alles oder muss sonst noch etwas mit?“, fragt Marinette und schultert die Taschen. „Ich glaube für den Moment ist es alles. Du solltest mit deinem Knie die Bücher nicht tragen. Gibt mir die Taschen mit den Büchern!“, seufzt Gabriel. „Es geht schon!“, lehnt Marinette ab und beeilt sich aus der Tür zu kommen. Seufzend löscht Gabriel das Licht und Schliesst die Tür ab, bevor er Marinette zum Auto folgt. Placide hatte die Taschen schon verstaut und Marinette hält dem Designer die Tür auf. Ergeben setzt Gabriel sich einfach ins Auto und schnallt sich an. Marinette setzt sich auf der anderen Seite auf die Rückbank und Placide fährt los.

„Ich sehe mal nach dem Essen!“, durchbricht Alyas Mutter die Stille und verlässt das Wohnzimmer. „Caline?“, wendet Bernard sich an seine Tochter. „Ja Vater?“, möchte diese wissen was er will. „Stimmt es was in dem Artikel steht? Du bist Schwanger?“, möchte er wissen. „Ja“, hält sie sich kurz. „Wie weit bist du denn und wann soll es zur Welt kommen?“, fragt ihr Vater vorsichtig nach. „Ich bin in der dreizehnten Woche und der ET wäre der 8. Dezember!“, erwidert die Rothaarige schlicht. „Am selben Datum, an dem du deine letzte Fehlgeburt hattest, soll dein Baby zur Welt kommen?“, will Irène wissen. „Es ist nur der ET. Da es Zwillinge werden, werden sie vermutlich etwas früher zur Welt kommen. Mein Arzt meinte das es meistens so ist, bei Zwillingschwangerschaften!“, zuckt Caline die Schultern. „Das kann ich bestätigen. Luka und Juleka sind auch in der 38 Woche auf die Welt gekommen!“, nickt Anarka zustimmend. „Ella und Etta sind in der 36 Woche zur Welt gekommen!“, kommt es von Alya. „Denkst du nicht, es wäre nach der Fehlgeburt letzten Dezember besser gewesen, dir mehr Zeit zu nehmen, bevor ihr es wieder versucht?“, möchte Bernard wissen. „Ich habe das getan, wozu mein damaliger Arzt mir geraten hat. Mein jetziger Arzt meinte auch, ein grösserer Abstand wäre besser, aber es ist nun wie es ist und Gisèle und ich freuen uns auf die Babys!“, ist alles was Caline sagt. Dann lehnt sie sich gegen ihre Partnerin, welche ihren Arm sofort um Caline schlingt und sie festhält.
„Du hast den Arzt gewechselt in der Schwangerschaft?“, blinzelt Bernard überrascht. „Ich hatte meine Gründe und Gabriels Frau und seine Schwägerin waren damals bei meinem jetzigen Arzt!“, erklärt Caline. „Aber du warst doch bei einem Arzt der sich auf Künstliche Befruchtung und die entsprechende Betreuung spezialisiert hatte?“, hackt Bernard nach. „Das wurde uns gesagt. Nur wie gesagt, ich hatte meine Gründe zu Dr. Wagner zu wechseln!“, schnaubt Caline. „Wagner? So hiess Sabines Arzt glaube ich auch!“, murmelt Gina. „Ich und Juleka sind auch bei Dr. Wagner und wir sind sehr zufrieden!“, merkt Anarka an. „Sabine hatte ihn mir damals auch empfohlen als mein Arzt in Pension ging!“, nickt Nadja. „Wagner ist gut, ich bin auch bei ihm!“, nickt Nathalie zustimmend. Kurz beisst sie sich auch auf die Unterlippe. Sie hatte am Samstag kurz daran gedacht, dass sie und Gabriel nicht Verhütet hatten und jetzt kam ihr der Gedanke wieder. Was wenn sie schwanger war? Sie waren sich doch einig, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war. Aber war es dann ihre Schuld? Schliesslich hatte auch er nicht daran gedacht. Oder dachte er vielleicht, dass sie ein Verhütungsmittel einnahm? Sie musste unbedingt mit ihm darüber reden. Aber wie und wann sollte sie das tun?
„Du weisst aber noch nicht ob es Jungen oder Mädchen werden?“, will Irène wissen. Damit wird Nathalies Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch gelenkt.
„Nein das weiss ich noch nicht. Ich werde es vermutlich bei meinem Termin in dreieinhalb Wochen erfahren!“, zuckt die Rothaarige ihre Schultern. Einige Momente herrscht wieder Stille. So vertiefen sich die Anwesenden in Grüppchen in Gespräche.

„Langsam sollten Papa und Marinette zurück sein!“, bemerkt Adrien mit einem Blick auf die Uhr, die 18:35 Uhr anzeigte. „Es wäre gut, das Boeuf Bourguignon ist eigentlich fertig!“, nickt Alyas Mutter, die gerade wieder eingetreten war. „Sollten wir uns Sorgen, weil sie noch nicht zurück sind?“, fragt Nadja. „Nicht wirklich. Gabriel und Stoffe kaufen, das kann einige Zeit dauern. Wenn er weniger als zwei Stunden in einem Stoffladen verbringt, dann hat er es verdammt eilig und steht unter Zeitdruck. Sonst kann er auch ohne weiteres bis zu acht Stunden mit Stoff kaufen verbringen!“, seufzt Nathalie. „Ist er wirklich so schlimm?“, blinzelt Gina. „Ja!“, schnappen Adrien und Nathalie synchron. „Naja, Sabine meinte mal Marinette könnte man auch Tagelang in einem Stoffladen lassen und es würde sie nicht stören!“, seufzt Gina. „Dann scheinen sich da wohl zwei gefunden zu haben!“, kichert Ming. „Du bist nicht besser!“, seufzt Wang. „Ich habe nie gesagt ich wäre da besser. Ich weiss, dass ich so schlimm bin wie Gabriel und Marinette!“, gluckst die Chinesin mit funkelnden Augen. „Also so eine Designer Sache?“, will Luka wissen. „Ich würde jetzt nicht ausschliesslich Designer sagen. Schneider sind da genauso schlimm. Gabriel war nämlich noch in seiner Ausbildung zum Schneider, als er mich damals als mein Attaché nach Shanghai begleitet hat!“, lächelt Ming.
„Danke Placide“, erklingt da die Stimme von Gabriel durch die offene Tür. „Scheint als wären sie zurück!“, seufzt Gina.
„Soll ich beim Tragen der Sachen helfen?“, hören sie da Marinette fragen. Woraufhin Gabriels Lachen erklingt.
„Also den Blick kannst du dir bei mir sparen!“, hören sie da Marinette motzen. „Kann ich das? Du scheinst mindestens so Stur und Dickköpfig wie Gabriel zu sein!“, erklingt eine tiefe grummelige Stimme. Adrien klappt daraufhin nur der Mund auf. Hatte Placide gerade wirklich mit Marinette geredet und sie dann auch noch aufgezogen?

„Bringst du die Sachen ins Nähzimmer? Die beiden Taschen mit den Büchern kannst du ins Arbeitszimmer stellen!“, bittet Gabriel als sie aus dem Auto gestiegen sind. „Ich nehme die Büchertaschen!“, kommt es sofort von Marinette und sie nimmt sie dem Bodyguard aus den Händen. So nimmt Placide die Nähmaschine und zwei andere Taschen. Gabriel öffnet die Tür und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Marinette bringt die zwei Taschen schnell ins Arbeitszimmer. Als sie wieder zu Gabriel tritt kommt Placide die Treppe wieder herunter.
„Danke Placide!“, seufzt Gabriel. Er war gerade völlig durch. Am liebsten würde er sich einfach direkt ins Bett legen.
„Soll ich beim Tragen der Sachen helfen?“, möchte Marinette von dem Bodyguard wissen. Dieser wirft ihr nur einen Blick mit gehobener Augenbraue zu und schüttelt den Kopf. Gabriel kannte diesen Mahnenden blick nur zu gut und kann sich das Lachen nicht verkneifen.
„Also den Blick kannst du dir bei mir sparen!“, verschränkt Marinette die Arme vor der Brust. „Kann ich das? Du scheinst mindestens so Stur und Dickköpfig wie Gabriel zu sein!“, stellt Placide fest und deutet auf ihr Knie. „Was willst du mir damit bitte sagen Placide?“, verlangt Marinette zu wissen. „Das du wie er zu Stur bist, dich richtig zu schonen. Ich bring die Sachen ins Nähzimmer fertig!“, brummt Placide und verschwindet aus der Tür. „Versuch gar nicht erst mit Placide zu Diskutieren. Das ist etwas was ich schon vor Jahren aufgegeben habe!“, lächelt Gabriel die Blauhaarige an. „Sonst ist er nicht so gesprächig!“, bemerkt Marinette. „Das kommt immer darauf an wer in der Nähe ist. Du solltest in mit Amelie erleben oder als Félix und Adrien noch klein waren. Placide hat seine Probleme mit Fremden, aber für jemanden der ihm nahesteht, würde er alles tun!“, schmunzelt Gabriel. Marinette hebt nur eine Augenbraue.
„Dich scheint er zu mögen, sonst hätte er auf deinen Kommentar ganz anders reagiert!“, legt er seinen Arm um ihre Schultern. „Sollten Nathalie und Adrien nicht schon von dem Shooting zurück sein?“, wundert Marinette sich, dass die genannten noch nicht in Sicht sind. „Eigentlich ja, vermutlich sitzen sie im Wohnzimmer!“, erwidert Gabriel schmunzelnd.
„Monsieur Agreste!“, wird da schon gequietscht und als Gabriel zur Wohnzimmertür blickt, rennen Manon, Ella und Etta auf ihn zu. Seufzend lässt er sich auf ein Knie sinken und die drei Mädchen fallen ihm lachend um den Hals.
„Manon, Ella, Etta nicht so stürmisch. Ihr wisst doch, dass Monsieur Agreste eine verletzte Schulter hat!“, bittet Marinette die Mädchen. „Schon gut!“, lächelt Gabriel zu Marinette hoch und legt seinen Arm vorsichtig um Manon und Ella. Etta klebte an seiner linken Seite.
„Ella, Etta, Manon ab zurück ins Wohnzimmer!“, weisst Alyas Mutter von der Wohnzimmertür aus an. „Aber Mama!“, kommt es von den Zwillingen. „Wir können auch einfach den Nachtisch streichen!“, verschränkt Madam Césaire die Arme. „Ihr solltet wohl auf sie hören, bevor sie uns den Nachtisch wirklich streicht!“, raunt Gabriel den Kleinen zu. Sofort lassen sie ihn los und rennen wieder ins Wohnzimmer. Gabriel richtet sich schnell wieder auf.
„Madame Césaire!“, grüsst er die Dame in der Wohnzimmertür freundlich. „Monsieur Agreste, verzeihen sie, aber die Drei scheinen einen ziemlichen Narren an ihnen gefressen zu haben!“, seufzt Alyas Mutter. „Nicht doch, es ist völlig in Ordnung!“, winkt Gabriel ab. Gemeinsam mit Marinette läuft er zur Wohnzimmertür. Alyas Mutter verschwindet wieder im Wohnzimmer. Gabriel lässt Marinette den Vortritt und bleibt selber einen Moment in der Tür stehen. So schnell würde er wohl keine Ruhe bekommen, so voll wie es in seinem Wohnzimmer gerade war. Marinette begrüsst schon ihre Freunde und die anderen Anwesenden.
„Habt ihr passende Stoffe gefunden?“, möchte Nathalie wissen. Seufzend geht Gabriel zu ihr und lässt sich neben ihr auf den freien Platz auf dem Sofa sinken.
„Ja wir haben passende Stoffe gefunden. Und auch alles andere was MDC und Monsieur Agreste zum Nähen der Kleidung brauchen werden!“, lächelt Marinette und setzt sich vor Gabriel auf den Fussboden. „Durch wie viele Läden hat Papa dich geschleift?“, möchte Adrien glucksend wissen. Gabriel hebt nur kurz eine Augenbraue, bevor er sich zu Nathalie lehnt um ihr einen Kuss zu geben.
„Wir waren in zwei Läden. Im Ersten haben wir nicht gefunden was wir gesucht haben. Trotzdem sind wir mit vollen Einkaufstaschen rausgelaufen. Dann waren wir Mittagessen und im Zweiten haben wir dann alles gefunden. Die Knöpfe für die Anzugsjacken sind ein absolutes Highlight!“, schwärmt Marinette. „Wirklich, was habt ihr denn für Knöpfe dafür ausgesucht?“, möchte sofort Ming wissen. „Knöpfe in Schmetterlingsform!“, strahlt Marinette. „Oh, wirklich?“, strahlen die dunklen Augen der Chinesin. „Ja, wirklich. Sie sind aus Hämatit gefertigt!“, lächelt Gabriel. Nathalie hatte sich an ihn gelehnt und er hatte seinen Arm um ihre Taille geschlungen. Müde lehnt er seine Wange an ihren Schopf.
„Will ich wissen wie viel ihr ausgegeben habt?“, möchte Nathalie wissen. „Naja, der Stoff für dein Kleid war definitiv der Teuerste!“, grinst Marinette. „Was?“, blinzelt Nathalie. „Stoffe mit Farbverlauf sind immer relativ teuer!“, nickt Ming. „Ich hätte nicht gedacht, dass ihr da etwas findet. Ich habe schon damit gerechnet das Gabriel und MDC den Stoff selber einfärben müssen!“, fügt sie noch an. „Was für ein Kleid wird Mademoiselle Sancoeur denn tragen?“, möchte Gisèle neugierig wissen. „Das hier!“, zieht Marinette die Skizze aus der Tasche und reicht sie zu Madam Bustier, die sie ihrer Partnerin hinhält. „Wow, das sieht ja Hammer aus!“, entkommt es Gisèle. „Ein Original MDC-Design!“, schmunzelt Gabriel. „Dürfen wir es auch sehen?“, will da Penny wissen. So wird die Skizze herumgereicht.
„Atemberaubend, Ginny hat auch immer Kleider in diesem Schnitt getragen!“, erinnert Irène sich. „Stimmt, wenn sie den mal eins getragen hat, dann eigentlich immer in diesem Schnitt!“, lächelt Caline. „Wirklich? Gibt es Bilder von Grossmutter in so einem Kleid?“, wundert sich Adrien und blickt zu seinem Vater. „Bist du so lieb und holst die Tasche mit den Fotoalben? Da wird sicher ein Bild zu finden sein!“, bittet Gabriel an Marinette gewandt. „Natürlich!“, springt Marinette auf und verlässt den Raum. „Tasche mit den Fotoalben?“, will Nathalie wissen. „Wir wären früher zurück gewesen, wenn Officer Raincomprix nicht noch angerufen hätte. Es gab noch einige offene Fragen. Ich dachte mir dann, wenn ich eh dort bin, kann ich die Fotoalben auch gleich mit hernehmen. Adrien wollte schliesslich mehr Bilder von seinen Grosseltern sehen!“, erklärt Gabriel einfach. „Verstehe!“, nickt Nathalie und schmiegt sich mehr an den Designer. „Dürfen wir alle einen Blick in die Alben werfen?“, möchte Amelie wissen. „Wenn du möchtest!“, nickt Gabriel einfach nur.
„So da haben wir die ganzen Fotoalben!“, stellt Marinette die Tasche auf Adriens Beine und setzt sich wieder vor Gabriel auf den Boden. „Verdammt, sind da Ziegelsteine drin?“, will Adrien wissen und schiebt die Tasche von seinen Beinen. Dann Räumt er die Bücher aus der Tasche und legt sie auf den Salontisch. Es waren sicher dreissig Alben.
„Sind die alle von dir?“, blinzelt der Grünäugige zu seinem Vater. „Dein Urgrossvater und Gina waren leidenschaftliche Hobbyfotografen!“, schmunzelt Gabriel nur. „Wir dürfen wirklich auch in die Alben rein sehen?“, grinst Jagged und greift schon nach einem. „Nur zu!“, erwidert Gabriel. „In welchem Album finde ich am ehesten ein Bild von Grossmutter in einem Kleid?“, will Adrien wissen. „Versuch es mit dem Dunkelblauen mit der silbernen Verzierung!“, rät Gabriel. Das war das Album mit den Hochzeitsbildern seiner Tante. Der Schwester seiner Mutter. Katharina war acht Jahre jünger als Ginny gewesen. Er selber war neun, gewesen als seine Tante geheiratet hatte. Vierzehn als seine Cousine Elena zur Welt gekommen war. Aber er hatte kaum Kontakt mit ihnen. Sie lebten zwar in Paris, aber wegen Emilie und einiger anderer Dinge war der Kontakt fast abgebrochen.
„Das ist ein wunderschönes Hochzeitskleid!“, lenkt die Stimme von Juleka seine Aufmerksamkeit wieder zu Adrien. „Wessen Hochzeit war das?“, wundert sich Adrien. „Die Hochzeit meiner Tante Katharine. Die jüngere Schwester deiner Grossmutter!“, erklärt Gabriel. Alle von Adriens Freunden und auch Nadja und die Mütter von Alya und Nino blicken mit in das Album.
„Sie war wunderschön!“, entkommt es Alya. „Ist das, Grossmutter?“, fragt Adrien und dreht seinem Vater das Album zu. Dabei zeigt er auf eine blonde Frau mit grünen Augen und einem dunkelvioletten, knielangen, langärmligen Kleid im Bias-Schnitt. „Ja das ist deine Grossmutter!“, nickt Gabriel. „Sie hatte dieselbe Augenfarbe wie du Adrien!“, bemerkt Kagami. „Stimmt, woher hast du dann die grauen Augen Papa?“, blinzelt der Blonde. „Von meinem Grossvater. André hatte auch graue Augen. Dein Grossvater hatte seine blauen Augen von seiner Mutter!“, erklärt Gabriel schlicht. „Grossmutter war wunderschön!“, lächelt Adrien. „Ja Ginny war eine wunderschöne Frau!“, lächelt Gina.
„Wer ist denn diese Maus?“, kommt es da von Jagged und er dreht das Album, damit alle das Bild sehen können. Zu sehen ist ein Vierzehnjähriger Gabriel mit einem Baby auf dem Arm. „Elena, meine Cousine!“, lächelt Gabriel. „Du hast eine Cousine?“, kommt es überrascht von Nathalie. „Ja“, hält Gabriel sich kurz. „Gibt es auch Bilder von ihr, wo sie älter ist?“, möchte Amelie wissen. Seufzend löst Gabriel sich von Nathalie, steht auf und verlässt das Wohnzimmer.
„Nicht in diesen Alben, wie es scheint!“, schmunzelt Caline. Schnell ist Gabriel zurück mit dem Hochzeitsalbum von Emilie und ihm. Katharina und Elena waren ausser Ming und seinem Lehrmeister Gilbert die Einzigen, die er zu seiner Hochzeit hatte einladen können. Emilie hatte niemand von den Anderen dabeihaben wollen. Es war auch sehr kurzfristig gewesen. Zudem hatten sie auf Emilies Wunsch hin in London geheiratet. Ming war auch nur dank Colt rechtzeitig dagewesen.
„Hier“, hält er Amelie das geöffnete Album hin. Als sie es genommen hat, setzt er sich wieder zu Nathalie.
„Das Mädchen, das war doch die Ringträgerin an eurer Hochzeit!“, wundert Amelie sich. „Ja, Elena war an Emilies und meiner Hochzeit die Ringträgerin. Ein aktuelleres Bild habe ich von ihr nicht!“, nickt Gabriel nur. „Wie alt war sie da?“, möchte Adrien wissen, der seiner Tante das Album abgenommen hatte. „Sie war Sieben!“, erwidert Gabriel. „Hast du noch Kontakt mit ihr?“, will sein Sohn wissen. „Nicht wirklich!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Schade!“, murmelt der Blonde. „Gabriel ich müsste dann mit dir noch über etwas reden. Aber es reicht auch wenn wir das morgen Nachmittag machen!“, bittet Amelie ihren Schwager. „Ja, morgen Nachmittag sollte kein Problem sein. So gegen vierzehn Uhr?“, nickt Gabriel. Amelie bestätigt nur mit einem einfachen Nicken. So schmökern Adrien und die Anderen weiter durch die Alben. Nathalie hatte sich wieder an ihn gelehnt. Marinette lehnte neben Gabriels Beinen an der Armlehne und beobachtet die Anderen. Müde lehnt Gabriel seine Wange an Nathalies Schopf. Als Manon, Ella und Etta ihre Chance nutzen um zu dem Designer zu kommen und auf seinen und Nathalies Schoss zu klettern. Manon und Ella schmiegen sich eng an Gabriel während Etta sich an Nathalie kuschelt. Caline und Gisèle können nicht anders als zu schmunzeln.
„Wir sollten vielleicht Abendessen, bevor die Vier uns einschlafen!“, seufzt Marinette mit einem Blick auf Gabriel und die Mädchen. Verwundet blicken alle zu Marinette, nur um dann ihrem Blick zu folgen und zu sehen, dass Gabriel die Augen zugefallen waren und auch die Mädchen Mühe hatten sie offen zu halten.
„Sieht wohl ganz so aus und danach wird es wohl auch Zeit, dass wir nachhause gehen!“, lächelt Nadja. „Ella, Etta kommt es gibt essen!“, tritt Alya zu dem Sofa und hält ihnen ihre Hände entgegen. Murrend krabbeln beide runter.
„Manon komm bitte!“, hält Marinette dieser ihre Hand hin. „Nein!“, kommt es laut von Manon. „Süsse nicht so laut!“, murmelt Gabriel nur und öffnet die Augen wieder. „Entschuldigung!“, nuschelt Manon und schlingt ihre Arme um seinen Hals. „Manon, bitte!“, versucht Marinette es nochmal. „Nein!“, kommt es nun leiser von Manon. „Warum nicht? Hast du etwa keinen Hunger?“, fragt Gabriel und ändert leicht seine Position. „Doch aber du bist so kuschelig!“, brummt sie in seine Halsbeuge. Damit bringt sie alle zum Lachen.
„Manon du kannst nach dem Essen oder das nächste Mal wieder mit ihm kuscheln. Aber jetzt gibt es essen!“, seufzt Marinette. „Ich will ihn aber nicht loslassen!“, murmelt die Kleine. „Soll ich dich ins Esszimmer tragen?“, möchte Gabriel sanft wissen. „Ja!“, erwidert sie sofort. „Dann halt dich mal fest!“, seufzt der Designer und hievt sich auf die Beine und legt seinen Arm dann um Manon. Nathalie kann nicht anders als zu lächeln, bei diesem Anblick. So gehen sie ins Esszimmer. Jagged und Anarka helfen Alyas Mutter das Essen aus der Küche zu holen.

Chapter 44: Kapitel 43; Internat und Angst

Chapter Text

Kapitel 43; Internat und Angst

„Sie können mich auch einfach Marlena nennen. Sie müssen wirklich nicht förmlich sein!“, sagt Alyas Mutter zu Anarka, als sie mit dieser und Jagged ins Esszimmer kommt. Als alles auf dem Tisch steht, schöpft Marlena allen das Essen auf die Teller.
„Ich wünsche einen guten Appetit!“, setzt sie sich, als alle mit Essen versorgt sind, vor ihren eigenen Teller. „Danke gleichfalls!“, kommt es Mehrstimmig zurück. Stumm wird mit Essen begonnen. Gabriel kann nicht anders als zu lächeln. Das Boeuf Bourguignon schmeckte genauso wie bei seinem Grossvater. Er erinnerte sich, die letzte Lehrtochter die André gehabt hatte, hatte Marlena geheissen. Sie hatte ihre Ausbildung abgeschlossen als Gabriel fünfzehn gewesen war.
„Das schmeckt ja genauso wie bei André!“, stellt Caline mit Tränen in den Augen fest. „Das stimmt, es schmeckt wirklich genau wie bei André!“, lächelt auch Bernard. „Madam Césaire, das Essen ist ein Traum!“, lächelt Gina diese an. „Oh nennen sie mich doch Marlena!“, lächelt diese nur. „Dann bin ich für dich Gina!“, erwidert diese sofort. Marlena nickt nur leicht.
„Ich habe dir doch gesagt, dass alle es lieben werden Mama!“, lächelt Alya. „Du hattest wirklich recht Alya, es schmeckt besser als im Le Boeuf!“, bemerkt Juleka. „Sie verwenden Zimt nicht wahr?“, möchte Gabriel von Marlena wissen. „Ja, woher wissen sie das?“, blinzelt Marlena den Designer überrascht an. „Grossvater hat immer Zimt benutzt. Aber es war eine der Zutaten, die er keinem seiner Köche verraten hat. Nur seiner letzten Lehrtochter hat er dieses Geheimnis verraten!“, lächelt Gabriel. „Ich wusste doch, dass er mir nie alle Zutaten verraten hat!“, brummt nun Irène. „Mein Lehrmeister hat auch immer Zimt benutzt. Dann hat er beim Wein halb Pinot Noir und halb Lambrusco benutzt, damit es süsslicher wurde!“, lächelt Marlena. „Du benutzt doch auch zwei verschiedenen Weine, wenn du Boeuf Bourguignon machst!“, blickt Nathalie verwundert zu Gabriel. „So wie Grossvater!“, lächelt Gabriel. „Aber dein Boeuf Bourguignon schmeckt nicht so wie das im Grassettes schmeckte oder das hier. Was machst du anders?“, will Amelie wissen. Gabriel schweigt nur lächelnd.
„Können sie sagen in wie fern es anders Schmeckt? Dann könnte man die Zutaten schon eingrenzen!“, erklärt Marlena freundlich. „Wie soll ich das beschreiben. Das hier ist wirklich sehr süsslich, Gabriels hat mehr säure!“, versucht Amelie zu beschreiben. „Nun das kann am Wein liegen, oder an einem zusätzlichen Gewürz. Ein Koch mit dem ich mal zusammengearbeitet habe, hat immer Sumach hinein gemacht. Ein anderer einen kleinen schluck Balsamico!“, überlegt Marlena. „Umeboshi, also fermentierte Ume-Pflaumen, sie werden in Japan häufig verwendet!“, lächelt Gabriel zwischen zwei bissen. „Fermentierte Pflaumen?“, blinzelt Marlena. „Jetzt weiss ich warum Mutter immer so viel davon holt, wenn wir in Japan sind!“, grinst Kagami. „Ich muss zugeben ich kenne diese Umeboshi nicht. Wie schmecken die? Und wie werden sie gemacht?“, möchte Marlena wissen. „Umeboshi sind Salzig-Sauer. Dafür werden die ganzen, noch grün geernteten Früchte mit Salz in Holzbottichen geschichtet. Dann wird zur Beschwerung ein Holzbrett aufgelegt. Nach zwei Monaten Fermentierung, werden die Früchte dann vier bis sieben Tage getrocknet. Dann werden sie mit roten Sihso-Blättern wieder in den bei der Fermentierung entstandenen Sud gegeben. Nach einer Woche werden die Früchte und Blätter aus dem Sud genommen und kommen in Fässer, in denen sie für etwa zwei Jahre reifen!“, erklärt Kagami. „Das hört sich interessant an!“, murmelt Marlena. „Wenn sie möchten kann ich Alya mal ein Glas Umeboshi-paste geben, dann können sie es selber probieren!“, bietet Kagami an. „Das wäre wirklich lieb!“, strahlt Marlena.
So wird bei angenehmen Gesprächen weiter gegessen. Manon ist als erstes fertig und steigt sofort von ihrem Stuhl nur um dann auf Gabriels Schoss zu krabbeln und sich an ihn zu schmiegen.
„Manon, setz dich wieder an deinen Platz!“, bittet Nadja ihre Tochter als sie es bemerkt. Doch Manon war schon eingeschlafen.
„Sie scheint eingeschlafen zu sein!“, schmunzelt Gabriel. „Du kannst ja gar nicht weiter essen!“, stellt Adrien fest. Gabriel hebt nur die Augenbraue, denn er hatte seinen Teller schon leer gegessen.
„Da der Teller deines Vaters leer ist, ist es wohl kein Problem!“, lächelt Nathalie.
„Ich kümmere mich dann mal um den Abwasch!“, erhebt Gina sich. „Ich helfe dir!“, kommt auch Irène auf die Beine. „Ich bring euch das Geschirr in die Küche!“, erhebt auch Gisèle sich. Gina und Irène verschwinden direkt während Gisèle die Teller zusammen stapelt.
„Ich helfe ihnen!“, schnappt Ming sich einen Stapel und macht sich schon auf den Weg zur Küche. Alle anderen unterhalten sich noch etwas. Adrien, Juleka und Marinette über ihre Hausaufgaben, Luka und Kagami über eine Japanische Band. Alya und Nino knutschen. Ella, Etta und Chris diskutieren über die Helden von Paris. Die Erwachsenen reden über unterschiedliches. Nur Gabriel ist still und nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Seine Wange lehnt an Manons Schopf und sie drückt ihr Gesicht in seine rechte Halsbeuge. Sein Arm liegt locker um ihre Taille, damit sie nicht von seinem Schoss fallen konnte.
„So alles abgewaschen und die Küche ist auch Sauber!“, kommen Gina, Ming, Irène und Gisèle wieder ins Esszimmer. „Vielen Dank!“, lächelt Nathalie die Vier an. „Oh wie süss!“, entkommt es Ming, als sie bemerkt das Gabriel eingeschlafen war. Überrascht folgen alle ihrem Blick.
„Er schläft?“, blinzelt Jagged überrascht. „Er wäre vorher sicher schon im Wohnzimmer eingeschlafen, wenn wir noch länger sitzen geblieben wären!“, zuckt Marinette die Schultern. „Dann wird es für uns wohl wirklich Zeit zu gehen!“, erhebt Nadja sich. „Ja damit hast du recht!“, lächelt Ninos Mutter. „Aber was ist mit dem Nachtisch?“, kommt es da von Ella. „Welcher Nachtisch?“, will Alya wissen. „Mama hat vorher was von Nachtisch gesagt, als Marinette und Monsieur Agreste gekommen sind!“, erklärt Etta sofort. „Es gibt keinen. Ihr könnt zuhause noch eine heisse Schokolade haben!“, seufzt Marlena. „Du hast geflunkert?“, will Ella wissen. „Ja!“, nickt ihre Mutter ergeben. „Das macht man nicht!“, brummt Etta sofort. „Nicht so laut, sonst weckt ihr die beiden noch!“, deutet Marinette zu Gabriel und Manon. „Aber“, fängt Ella an. „Nichts aber. Es sollten noch Macarons da sein. Ihr könnt davon welche auf den Heimweg haben!“, erhebt Marinette sich und verschwindet in der Küche. Schnell kommt sie mit einer Kartonschachtel mit Macarons zurück und reicht sie Alya. Nadja unterdessen versucht Manon von Gabriels Schoss zu heben. Aber scheitert kläglich.
„Hat jemand eine Idee wie ich Manon von ihm runter bekomme?“, fragt sie hilflos. „Warten sie ich mach das!“, lächelt Amelie und tritt neben Nadja. Sanft greift sie nach Manon. „Gabriel sie muss ins Bett!“, sagt sie dann leise zu ihrem schlafenden Schwager. Sie wusste schliesslich wie leicht sein Schlaf meistens war. Das war schon früher so gewesen. Dieser öffnet müde und murrend die Augen.
„Amelie?“, murmelt er nur. „Lässt du die Kleine los? Ihre Mutter möchte nachhause!“, lächelt Amelie ihren Schwager sanft an. Sofort löst sich sein Griff. Kaum hatte Amelie Manon hochgehoben, ändert Gabriel seine Position und streicht sich durch die Haare.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragt er dann leise. „Nicht lange!“, lächelt Nathalie ihn an und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. Seufzend steht Gabriel auf. Im Foyer verabschieden Marinette, Adrien, Nathalie und Gabriel sich von ihren Gästen. Am Schluss sind nur noch sie vier und Gina da.

„Gabriel ich würde gerne noch mit dir Reden!“, bittet Gina den Designer. „Marinette, Adrien, geht euch Bettfertig machen!“, bittet er die beiden. Schnell verschwinden sie die Treppe nach oben. Dann richtet Gabriel seinen Blick auf Gina und deutet in Richtung seines Arbeitszimmers.
„Ich mache uns noch einen Tee!“, bemerkt Nathalie. Dann küsst sie Gabriel kurz und verschwindet in der Küche. Da Gina sich nicht im Geringsten von der Stelle gerührt hat, geht Gabriel einfach zu seinem Arbeitszimmer und hält die Tür offen. Mit hängenden Schultern folgt Gina ihm und tritt durch die Tür. Erst danach tritt auch Gabriel ein und schliesst die Tür hinter sich. Gina steht einfach im Raum und weiss nicht wirklich wie sie anfangen soll.
„Nehmen sie doch Platz!“, deutet Gabriel auf das umlaufende Sofa, zu dem Teil, welcher mit dem Rücken zur Tür ist. Selbst setzt er sich auf die andere Seite des Laufsteges auf das Sofa. Gina ignoriert wo Gabriel hingedeutet hat und setzt sich am Kopf des Laufsteges auf das Sofa. Dabei verschränkt sie abwehrend die Arme vor der Brust. Der Grauäugige lässt die Frau nicht aus den Augen und wartet ab was sie zu sagen hat.
„Wegen heute Morgen“, beginnt Gina stockt aber. Gabriel hebt nur eine Augenbraue an.
„Wie meintest du, dass wir dir keine Möglichkeit gegeben hätten zu trauern?“, bringt Gina unsicher hervor. „Genau wie ich es gesagt habe. Ihr habt mich nach Vaters Tod direkt am nächsten Morgen regelrecht aus dem Haus geschmissen. Ihr habt mich nicht mal gefragt wie es mir geht. Nach Mutters Tod bin ich auch am nächsten Morgen wieder zur Arbeit gegangen. Was Marinette betrifft, da traf euch keine Schuld. Da war es Aaron der mich dazu trieb zu flüchten. Trotzdem habt ihr mir gesagt, ich müsste lernen mit dem Verlust klar zu kommen!“, schnaubt er leise. „Aber du warst doch bei Marinette als sie starb und konntest dich verabschieden, genauso bei Alain. Bei Ginny verstehe ich es ja, du hast sie Tod gefunden und konntest dich nicht verabschieden!“, versucht Gina ihre Gedanken zu klären als Nathalie mit dem Tee hereinkommt. Schnell schenkt sie drei Tassen ein und setzt sich dann rechts neben Gabriel und sitzt somit zwischen ihm und Gina. Sofort schlingt er seinen Arm um ihre Taille und zieht sie dicht an sich.
„Weil ich bei Marinette und Vater war als sie starben, hatte ich kein Recht um sie trauern zu dürfen?“, kommt es fassungslos von Gabriel. Nathalie schmiegt sich eng an den Designer.
„Ich dachte, dass du schon vor ihrem endgültigen Tod damit abschliessen konntest, weil du eben wusstest, dass sie sterben werden!“, erklärt Gina. „Du hattest von mir erwartet, dass ich deswegen nicht um sie trauern würde? Aber Mama und Papa durften trauern? Mama durfte wochenlang weinend zuhause im Bett liegen und Vater durfte sich wochenlang nach jeder Schicht betrinken. Aber ich, ein damals Vierzehnjähriger, von mir hattest du erwartet, dass ich schon vor ihrem Tod damit abgeschlossen habe? Soll ich jetzt von Marinette erwarten, dass sie nicht trauert, weil sie sich mit Tom und Sabine die letzten Wochen nur gestritten hatte?“, will der Grauäugige wissen. Gina starrt nur auf ihre zitternden Hände. Nathalie legt sanft ihre Hand auf Gabriels Oberschenkel und drückt leicht zu.
„Dachtest du wirklich, ich hätte in den zwei Tagen, nach dem Unfall, um Vater trauern können? Ich musste für Mutter stark sein, weil sie es nicht konnte. Ich sass von dem Moment an, als man zu ihm durfte bis zu seinem letzten Atemzug an seinem Bett. Habe versucht ihn von seinen Schmerzen abzulenken. Stark zu sein, nicht zu weinen und ihm zu sagen das alles wieder gut wird. Wo bitte hätte ich da trauern können? Weisst du wann ich die erste Träne nach seinem Tod vergossen habe? Das war als Caline mit mir zu euch kam. Erst als du mich in den Arm genommen hast, habe ich begonnen zu realisieren was in den rund 52 Stunde davor passiert war. Erst da begriff ich, dass Papa nie wieder nachhause kommen würde!“, kommt es brüchig und zittrig über Gabriels Lippen, während er gegen die Tränen kämpfen muss. Gina starrt ihn bei diesen Worten einfach völlig geschockt an. Nathalie lehnt ihren Kopf sanft an seine Brust und legt ihre rechte Hand vorsichtig über sein Herz. Sie wollte Gabriel Sicherheit geben und ihm zeigen, dass er nicht allein war.
„Aber du wirktest so gefasst. Du hast dich doch auch so schnell wieder beruhigt gehabt!“, haucht sie verzweifelt. „Auch nach Ginnys Selbstmord, als ich dich vom Krankenhaus abgeholt habe, wirktest du so ruhig und gefasst!“, fügt sie an. „Weil ich es bei Mutter auch war. Jeden Morgen, wenn ich das Haus verliess rechnete ich damit, sie nicht lebend wiederzusehen. Ich wusste, dass sie Papas Tod nicht verkraften konnte. Sie hatte schon mit Marinettes Tod so sehr zu kämpfen. Dann noch Papa zu verlieren. Ich wusste es würde sie ins Grab treiben. Nach ihrem Tod, da wollte ich ja auch selber zur Arbeit, auch wenn Gilbert mir gesagt hatte ich solle einige Tage zuhause bleiben!“, erklärt Gabriel leise. „Warum hast du uns nicht gesagt, dass du dich so um Ginny gesorgt hast? Ich hätte doch häufiger nach ihr gesehen, wenn ich gewusst hätte, dass du solche Angst um sie hattest!“, bringt Gina nun unter Tränen hervor. „Selbst wenn ich etwas gesagt hätte, es hätte nicht verhindert, dass sie sich umbringt!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Aber nach Alains Tod“, beginnt Gina leise. „Ich war nicht gefasst, wie du es nennst. Ich wusste einfach selber nicht wie ich damit umgehen sollte. Und war dankbar Caline, Tom, Roland und dich bei mir zu haben. Ich hatte bei euch nicht das Gefühl mich verstellen zu müssen. Darum hat Caline mich ja auch zu euch gebracht. Sie wusste, dass ich vor Mutter, Grossmutter und auch Grossvater meine Gefühle nicht hätte zeigen können. Vor Grossvater hätte ich es wohl noch am ehesten gekonnt. Aber vor Mutter und Grossmutter niemals. Mutter hätte damit nicht umgehen können und Grossmutter wäre wohl wütend geworden!“, schüttelt Gabriel den Kopf. Sanft festigt er seinen Griff um Nathalie und drückt sie enger an sich.
„Warum hast du damals nichts gesagt?“, will die Grauhaarige leise wissen. „Ich wusste nicht wie Gina. Nach Marinettes Tod, ich war einfach nur so dankbar bei euch sein zu können, nicht bei Aaron sein zu müssen. Nach Papas Tod, ich wusste einfach nicht damit umzugehen. Wollte eigentlich irgendwie für Mama da sein, aber Aaron war so oft da. Ich zwang mich oft dazu, die Nächte zuhause zu verbringen, weil ich Angst um Mama hatte. Dass obwohl ich wusste, was er mir antun würde. Als es nach Mutters Tod dann hiess, ich müsse zu Aaron, da fühlte sich alles nur noch irgendwie dumpf und unwirklich an!“, bringt Gabriel hervor und nun laufen auch ihm die Tränen über die Wangen. Sofort hebt Nathalie ihre Hand von seiner Brust und legt sie behutsam an seine linke Wange. Drückt sich etwas höher um ihren Kopf in seine Halsbeuge zu lehnen. Daraufhin lehnt Gabriel seine Wange gegen ihren Schopf. So gerne hätte Nathalie mehr getan, als Gabriel nur fest zu halten. Gina versucht alle Gedanken in ihrem Kopf irgendwie zu sortieren. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie viel sie von Gabriel damals verlangt hatte. Erst jetzt wo er es ihr aufgezeigt hatte, begriff sie, was sie verlangt hatte. Das sie zu viel verlangt hatte.
„Es tut mir so leid. Ich habe nicht realisiert wie viel wir von dir verlangt hatten. Du hast recht, wie hättest du einfach damit abschliessen können, wenn deine Eltern es nicht konnten. Ich hätte mir mehr Zeit nehmen sollen, mit dir wirklich über das Passierte zu sprechen. Hätte nicht einfach annehmen dürfen, dass du zu mir kommen würdest, wenn du das Bedürfnis zu reden hättest!“, blickt Gina traurig zu dem Jüngeren. Gabriel kann nur nicken, mehr schaffte er gerade einfach nicht.
„Trotzdem gibt es noch etwas anderes, über das wir reden müssen!“, seufzt die Grünäugige. Einen Moment wartet sie auf Gabriels Reaktion, doch da er weiterhin still bleibt, beginnt sie wieder zu sprechen.
„Ich weiss du möchtest davon nichts mehr hören, aber wir müssen vernünftig über Marinettes Zukunft sprechen. Ich will nicht vor Gericht um ihr Wohlergehen kämpfen müssen. Ich möchte gemeinsam mit dir eine vernünftige Lösung finden!“, erklärt Gina langsam. „Du hast zugestimmt, dass ich ihr Vormund werde. Damit hast du auch zugestimmt die Entscheidungen, die ich für Marinette treffe, zu respektieren oder sie zumindest zu akzeptieren!“, erwidert Gabriel. „Ich habe zugestimmt, weil ich das Beste für sie möchte. Das heisst nicht, dass ich jede deiner Entscheidungen einfach so akzeptiere. Sie ist meine Enkelin!“, kommt es wieder schärfer von Gina. „Du willst das Beste für sie? Warum willst du sie dann von ihren Freunden wegreisen?“, seufzt der Designer. „Sabine und Tom hielten es für besser. Vor allem Sabine dachte, dass etwas nicht stimmt. Marinette hat sich seit Beginn des Schuljahres stark verändert!“, erklärt Gina. „Welche Veränderung meinst du? Dass sie es sich nicht mehr gefallen lässt, wenn andere sie schlecht behandeln? Dass sie mehr Selbstvertrauen hat? Dass sie mehr Freunde hat? Dass sie sich für andere einsetzt und für die Dinge und Menschen kämpft, die ihr wichtig sind?“, will Gabriel wissen. „Das sind auch Veränderungen, die sie durchlebt hat. Woher weisst du von ihnen?“, möchte Gina wissen. „Weil ich nicht blind bin. Adrien geht seit Anfang des Schuljahres mit ihr in die Klasse. Ich stand oft mittags in der Nähe der Schule und habe alles beobachtet, weil ich mich um ihn gesorgt habe. Marinette ist mir schon am ersten Tag aufgefallen. Wie scheu, zurückhalten und unsicher sie war. Das Jahr über hat sie sich stark verändert ja. Sie ist mutiger, selbstbewusster und offener geworden. Aber ich habe die letzten Wochen vor dem Zwischenfall mit der Sphinx auch viel mit Tom geredet. Er hat mir erzählt wie schwer sie es bis zu diesem Schuljahr hatte. Wie sehr er sich gefreut hatte, dass es sich zum Positiven geändert hat!“, erzählt Gabriel ehrlich. „Tom hat dir nichts von den anderen Dingen erzählt?“, will Gina wissen. „Welche Dinge?“, will er nur wissen. „Ihre ständige Müdigkeit. Dass sie sich nachts rausgeschlichen hat. Dass sie tagsüber immer wieder verschwunden war. Gerade die letzten Monate wurde es wirklich schlimm. Es hat wohl schon kurz nach Schuljahresbeginn angefangen. Aber anfangs dachten Sabine und Tom es wäre normal. Du und Tom habt euch ja auch mal rausgeschlichen und wart für zwei, drei Stunden verschwunden. Aber bei Marinette hat es wirklich extreme Ausmasse angenommen. Sogar ihre Freundin Alya war deswegen bei Sabine. Auch weil Marinette angefangen hat sich merkwürdig zu benehmen. Dann hat Sabine einige Male Stoffe in ihrem Zimmer gefunden, die sie mit ihrem Taschengeld niemals hätte bezahlen können. Marinette hat sogar angefangen ihr Zimmer abzuschliessen, vor allem nachts!“, versucht Gina zu erklären. „Wegen dem abschliessen ihres Zimmers, sie ist ein Teenager! Adrien schliesst teilweise sein Zimmer auch ab. Sie sind nun mal in einem Alter, wo sie nicht immer wollen, dass Eltern alles mitbekommen. Gott ich bin sicher Tom hat sein Zimmer auch abgeschlossen, wenn er gewisse Dinge gemacht hat!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Was für Dinge meinst du?“, runzelt Gina die Stirn. „Gina, Teenager fangen irgendwann an sich für ihren Körper zu interessieren und gewisse Dinge zu tun!“, seufzt er resigniert. „Du meinst Marinette hat angefangen sich selber zu befriedigen?“, kiekst Gina. „Vielleicht, vielleicht hat sie auch nur Videos geschaut und Texte gelesen, die in diese Richtung gehen. Egal was, da möchte man nicht, dass plötzlich Mama oder Papa in der Tür stehen!“, schüttelt er nur den Kopf. „Ja gut, nachvollziehbar, aber die anderen Dinge?“, will Gina wissen. „Also fangen wir mit Mademoiselle Césaire an. Ja in letzter Zeit war es zwischen den beiden schwierig. Das hat aber mehrere Gründe. Zum einen hat sie sich immer wieder in Marinettes leibesleben eingemischt und zum anderen hat sie liebend gern die Lügen von Mademoiselle Rossi geglaubt. Was die Müdigkeit betrifft, sie ist ein Teenager. Müdigkeit und Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen sind nichts allzu Ungewöhnliches. Denk an Tom, er hat seinen Hintern auch kaum vor zehn Uhr selbständig aus dem Bett gekriegt! Zudem wird sie sicher gerne abends noch an ihren Skizzen oder Nähprojekten gearbeitet haben. Wo wir bei den teuren Stoffen wären. Ich weiss, von Adrien, dass sie immer wieder Kommissionsarbeiten hatte. Leute haben bei ihr Dinge in Auftrag gegeben. Vermutlich wird sie eine gewisse Anzahlung verlangt haben, um die Materialien bezahlen zu können. Das habe ich in ihrem Alter auch gemacht!“, fängt Gabriel an. „Gut das kann möglich sein, aber warum hat sie es Sabine und Tom dann nicht gesagt?“, will Gina wissen. „Ich weiss es nicht. Aber Sabine hat ihr anscheinend gesagt, dass sie aufhören soll zu träumen und sich für einen richtigen Beruf entscheiden solle!“, sagt Gabriel was er weiss. Daraufhin bleibt Gina still.
„Was das Rausschleichen angeht. Adrien tut das auch. Er denkt zwar, ich weiss es nicht. Aber es gibt sogar ein deutliches Muster. Nach Emilies verschwinden, da war es schwierig zwischen uns. Dass ist es jetzt teilweise noch. Wenn wir aneinandergeraten sind, hat er seit Anfang des Schuljahres angefangen sich öfter raus zu schleichen. Er sieht in Marinette eine wirklich gute und enge Freundin. Vermutlich hat sie sich für ihn rausgeschlichen, um für ihn da zu sein!“, seufzt der Designer. „Aber das hätte sie Tom und Sabine doch sagen können. Du warst bei uns immer willkommen. Adrien wäre ihnen sicher auch immer willkommen gewesen!“, schüttelt Gina den Kopf. „Damit hast du recht, nur konnte sie es nicht wissen. Vermutlich hatte sie Angst, Angst dass sie ihr verbieten würden sich mit ihm zu treffen. Oder dass ihre Eltern mehr darin sehen würden als Freundschaft. Ich kann es dir nicht sagen, aber sie wird ihre Gründe gehabt haben!“, versucht Gabriel zu erklären. Eigentlich wollte er Gina nicht belügen. Aber er konnte ihr auch nicht sagen, dass ihre Enkelin Ladybug und sein Sohn Cat Noir waren. Das ging einfach nicht. Also war das Einzige was er konnte, einfach so nah als möglich an der Wahrheit zu bleiben.
„Und das Verschwinden tagsüber?“, seufzt die Grauhaarige. „Das kann viel Gründe haben. Ein Nebenjob zum Beispiel. Ich habe auch mit dreizehn angefangen zwei Nachmittage die Woche zu Arbeiten. Nebst dem, dass ich da schon so gut wie jeden Abend im Grassettes ausgeholfen habe. Oder sie hat einen Freund und wollte es ihren Eltern und Freunden noch nicht sagen. Es gibt unzählige Gründe. Vielleicht hat Ladybug ihr ja auch ein Miraculous gegeben. Wer weiss das schon!“, seufzt Gabriel. „Einen Nebenjob? Damit könnte man auch die teuren Stoffe erklären. Aber ich weiss nicht. Es ist so viel, was wenn es alles nicht so harmlos ist?“, will Gina wissen. „Dann werden wir es früher oder später erfahren Gina!“, seufzt er. „Gabriel sie hat regelmässig gelogen. Woher weisst du, dass sie dich nicht auch belügt?“, kommt es vehement von der Älteren. „Ich weiss nicht ob sie mich belügen würde oder es sogar schon tut. Aber wie hat sie Sabine und Tom belogen?“, fragt er nach. „Naja, sie hat oft gesagt sie würde sich mit Alya oder Nino treffen. Aber wenn Sabine sie nicht erreichen konnte und bei den beiden angerufen hat, dann sagten sie ihr, dass sie nicht mit ihr verabredet waren und nicht wüssten wo sie ist!“, erklärt Gina. „Ein Nebenjob, ihre Kommissionsarbeiten, aber auch ein Freund oder dass sie sich mit Adrien getroffen hat, könnten eine Erklärung sein!“, beharrt Gabriel. „Gabriel ganz ehrlich, es kommen so viele Dinge zusammen. Ich verstehe, dass du ihr Vertrauen möchtest. Nur kann das sehr schief gehen. Bitte lass uns noch mal vernünftig über das Internat reden!“, bittet Gina. „Du kannst sagen was du zu sagen hast. Aber erwarte nicht, dass ich zustimme!“, brummt Gabriel. Sanft drückt er Nathalie einen Kuss auf den Schopf. Nathalie hörte einfach nur stumm zu und schmiegte sich an Gabriel. Sie wollte ihn damit nicht allein lassen. Deutlich spürte sie sein Zittern und wie verkrampft er gerade war. Vorsichtig legt sie ihre rechte Hand wieder über sein Herz.
„Sabine und Tom wollten, dass Marinette nach Italien auf das Internat geht. Hätte Marinette die Anmeldeunterlagen nicht zerrissen, wäre sie angemeldet. Das Internat ist auf schwierige Jugendliche spezialisiert. Sie helfen ihnen wieder auf den richtigen Weg zurück zu kommen!“, versucht Gina zu erklären. „Mit was für Methoden?“, will Gabriel wissen. „Kontaktverbot, Strafarbeiten und sicher noch andere Dinge. Ja ein Kontaktverbot ist hart, aber es ist oft die beste Möglichkeit!“, erklärt Gina. „Noch andere Dinge? Du meinst den Rohrstock? Demütigung? Anderer Gewalt und Blossstellung, vielleicht auch Zwangsarbeit?“, hackt er einfach nach und starrt ins Leere. „Nicht das ich wüsste!“, schüttelt Gina den Kopf. „Wie heisst das Internat?“, knurrt Gabriel. „St. Septimia Mädcheninternat für schwierige und Straffällige Mädchen von elf bis achtzehn!“, seufzt Gina. Gabriel wird kreide weiss als er das von Gina hört. Er hatte schon von diesem Internat gehört. Ein Mitarbeiter hatte seine Tochter dorthin geschickt, nachdem sie ein anderes Mädchen beinahe Todgeprügelt hatte. Dort wurde nicht zimperlich mit den Mädchen umgegangen. Er hatte die Verletzungen gesehen, die das Mädchen dort zugefügt bekommen hatte.
„Seid ihr wahnsinnig geworden? Hatten Sabine und Tom nicht mehr alle Tassen im Schrank!“, will Gabriel völlig geschockt wissen. „Wie bitte kommst du darauf?“, wundert Gina sich. „Ist das nicht das Internat, wo Gino seine Tochter hingeschickt hatte. Nach diesem Zwischenfall?“, wundert sich Nathalie. Gino hatte ihr nur gesagt, dass er Cleo nicht mehr dahin schicken würde.
„Ja, genau dort hatte er sie hingeschickt!“, nickt Gabriel leise und blass. „Hat er dir etwas zu dem Internat gesagt?“, möchte Nathalie wissen. Sie hatte das Mädchen als sie zurückgekommen war einmal gesehen. Sie hatte wirklich furchtbar ausgesehen! „Ja hat er. Gina du kannst vergessen, dass ich zulasse, dass du Marinette dorthin schickst. Essensentzug über mehrere Tage als Bestrafung, ist das Harmloseste was sie tun. Ich habe Ginos Tochter gesehen als sie für die Ferien Nachhause kommen durfte. Zwangsarbeit, Essensentzug, Schläge mit dem Rohrstock, das sind noch die harmlosen Straffen. Das Mädchen wurde zur Bestrafung mit kochendem Wasser verbrannt, ihr wurde der Kopf rasiert. Denn lange Haar sind Sinnlich und eine Sünde. Sinnlichkeit ist eine Schande in den Augen der Nonnen dort, weil nur Keusche Mädchen, auch gute Mädchen sein können. Teilweise wird sich dort anscheinen auch an den Mädchen vergangen. Solltest du auch nur noch einmal von mir Verlangen, dass ich Marinette dahin schicke, dann wirst du sie nie wieder in deinem Leben sehen, das schwöre ich dir bei meinem Leben!“, bringt Gabriel beherrscht über die Lippen. Es kostet ihn all seine Kraft die Ältere nicht einfach sofort aus seinem Haus zu werfen. Nathalie spürt wie Gabriel sich noch mehr verkrampft. Gina war bei seinen Worten kalk weiss geworden und starrte ihn nun völlig geschockt an.
„Aber mir wurde das Internat empfohlen. Ich war auch dort um es mir anzusehen. Alle Mädchen sagten, was für ein Segen es für sie doch wäre, dass sie auf dem Internat aufgenommen wurden!“, flüstert Gina. „Ein Segen?“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Du kannst mir deine Meinung gerne mitteilen. Aber dieses Internat kommt nicht in Frage, hast du das verstanden!“, will der Grauäugige wissen. „Ja“, nickt Gina. „Gabriel“, fängt sie dann nochmal an. „Gina es war ein sehr langer Tag. Ich denke, die wichtigen Dinge wurden gesagt!“, wehr Gabriel ab. Er war wirklich erschöpft. „Natürlich, dann sollte ich wohl gehen!“, erhebt Gina sich. „Ich bring dich eben noch zur Tür!“, erhebt auch Nathalie sich und begleitet Gina zur Tür.
„Stimmt es was er gesagt hat? Ich meine wegen diesem Mädchen und dem Internat?“, fragt Gina nach. „Ich weiss das Ginos Tochter dort war, aber er hat sie nach dem ersten Jahr nicht wieder geschickt. Die Gründe kenne ich nicht. Aber ich kann ihm deine Nummer geben und ihm sagen, dass er sich bei dir melden soll!“, bietet Nathalie an. „Danke Nathalie, soll ich morgen früh kommen und euch Frühstück machen?“, möchte Gina wissen. „Das wird nicht Nötig sein. Gib Gabriel etwas Zeit. Komm doch morgen gegen Abend vorbei!“, schlägt Nathalie vor. „Dann sehen wir uns morgen Abend!“, nickt Gina und verlässt das Anwesen.

Schnell verschwinden Adrien und Marinette in Marinettes Zimmer, nach dem Gabriel sie weggeschickt hatte.
„Was machen wir jetzt? So wie Grand-mère ihn heute Morgen schon angeschnauzt hat?“, fragt Marinette besorgt. Sofort nimmt Adrien die Dunkelhaarige in den Arm. „Keine Sorge Nathalie ist bei Papa und du hast ihn heute Morgen doch gehört. Er kann sich gegen sie wehren!“, versucht er sie zu beruhigen. „Aber es hat ihm doch heute Morgen schon so weh getan, wie sie mit ihm umgegangen ist!“, flüstert Marinette unter Tränen. „Ich weiss, aber Nathalie ist bei ihm und wird ihm den Rücken stärken. Glaub mir, Nathalie willst du nicht wütend erleben. Papa übrigens auch nicht. Glaub mir, so sehr Gina Papa verletzen könnte mit ihren Worten. So sehr wird er uns beschützen. Er wird niemals zulassen, dass du auf ein Internat gehen musst, wenn du es nicht willst!“, verspricht der Grünäugige sanft. „Okay!“, nuschelt Marinette und drückt sich von ihm weg. „Gehst du dich umziehen? Dann könntest du mir noch etwas mit dem Heilmittel für Nathalie helfen, solange wir auf Nathalie und deinen Vater warten!“, bittet Marinette. „Klar mach ich. Bis gleich!“, nickt er und verschwindet. Marinette nimmt sich ihre Schlafsachen und verschwindet im Bad. Schnell zieht sie sich um und Putzt sich die Zähne. Dann verlässt sie ihr Bad wieder und setzt sich auf ihr Bett. Einige Minuten später kommt Adrien umgezogen zurück.
„Also wobei kann ich dir helfen?“, möchte Adrien wissen und setzt sich neben sie. „Mich noch mal in den Arm nehmen?“, fragt Marinette leise. „Aber natürlich, komm her!“, öffnet der Blonde einfach seine Arme. Sofort ändert Marinette ihre Position. Schlingt ihre Arme um seine Taille und drückt ihr Gesicht an seine linke Schulter. Vorsichtig schlingt Adrien seine Arme um ihren zierlichen Körper und zieht sie sanft auf seinen Schoss und dichter an seine Brust.
„So okay?“, möchte er sanft von ihr wissen. „Ja“, schnieft sie und klammert sich noch mehr an ihn. „Hey alles gut. Ich bin da und Nathalie und Papa sind nur unten. Sie kommen sobald Gina weg ist sicher zu uns!“, verspricht er ihr. Doch rinnen immer mehr Tränen über ihre Wangen und sie kann das Schluchzen nicht zurückhalten.
„Schschsch, alles ist gut. Du bist bei uns und niemand wird dich von uns wegholen. Papa wird das nicht zulassen, für ihn gehörst du doch zur Familie. Du bist seine Patentochter. Er wird alles tun um dich zu beschützen. Und Nathalie und ich auch!“, redet der Grünäugige beruhigend auf sie ein. „Stimmt und Tikki, Nooroo, Duusu, die Anderen und ich, wir beschützen dich doch auch!“, verspricht Plagg und drückt sich in ihre Halsbeuge. „So ungern ich Plagg recht gebe, weil es sein Ego immer so aufbläst. Er hat recht, wir beschützen euch alle!“, verspricht auch Tikki und setzt sich auf Adriens Schopf. „Siehst du? Wenn sogar Tikki Plagg recht gibt, dann wird alles gut. Du wirst bei uns bleiben können. Gina wird sich beruhigen und Papa wird sie überzeugen!“, beginnt Adrien seine Freundin etwas vor und zurück zu wiegen. „Was wenn Grand-mère es doch vor Gericht zeiht und gewinnt? Wenn ich zu ihr muss? Wer wird dann Ladybug sein? Und wer der Hüter? Ich würde alle meine Erinnerungen verlieren, wenn ich die Schatulle an jemand andern gebe. Ich würde mich nicht mal mehr erinnern warum meine Eltern tot sind. Ich wüsste nicht, warum ich auf dieses Internat für Straffällige Jugendliche geschickt werden würde. Ich würde dich vergessen und Nathalie und Gabriel. Die Kwamis würde ich auch vergessen. Alles was im letzten Jahr passiert ist, es wäre als ob nichts davon passiert wäre!“, flüstert Marinette zitternd. „Das wird nicht passieren. Du bleibst bei uns!“, verspricht Adrien sanft. Einige Minuten sitzen die beiden einfach so da.
„Wir sollten uns dem Heilmittel zuwenden!“, drückt Marinette sich von Adrien weg. So hilft Adrien Marinette die nächsten Schritte am Heilmittel auszuführen. Plagg hatte es sich auf Marinettes Schulter bequem gemacht und Tikki sass immer noch auf Adriens Kopf. Die anderen Kwamis schweben um sie herum und beobachten was sie machen.
„Marinette, wann gibst du Nathalie das Pfauen-Miraculous wieder? Ich vermisse sie so sehr und möchte wieder bei ihr sein!“, möchte Duusu wissen, als Marinette und Adrien sich wieder auf Marinettes Bett setzen. Nebeneinander lehnen sie am Kopfteil des Bettes. Adriens rechter Arm liegt um Marinettes Taille und sie kuschelt sich eng an ihn. „Ich denke, dass ich es ihr nachher geben kann. Ich sollte deine Hilfe für das Heilmittel jetzt nicht mehr brauchen!“, lächelt Marinette. Sie und Gabriel mussten noch über die Informationen reden, die sie erhalten hatten. Aber sie würden nicht mehr mit Duusu reden müssen.
„Danke!“, drückt der blaue Kwami sich an Marinettes Wange.
„Deine Grand-mère ist weg. Der Meister und Nathalie sollten gleich zu euch kommen!“, schwebt Nooroo in Marinettes Zimmer. „Wie geht es Papa?“, möchte Adrien besorgt wissen. „Er ist völlig erledigt!“, erklärt Nooroo sanft. „Dann sollten wir vielleicht zu ihm und Nathalie gehen!“, überlegt Marinette. „Ja, lass und zu ihnen gehen!“, damit steht Adrien auf und hält Marinette seine Hand hin.

Chapter 45: Kapitel 44; Wie konnten wir das vergessen?

Chapter Text

Kapitel 44; Wie konnten wir das vergessen?

Völlig erschöpft sackt Gabriel etwas in sich zusammen, als Gina und Nathalie das Arbeitszimmer verlassen hatten. Es hatte ihn gerade wirklich den letzten Rest seiner Kraft gekostet, dieses Gespräch mit Gina zu führen. Sein Schädel brummte und seine Sicht verschwamm ihm immer wieder. Müde zieht er sich die Brille ab und legt sie neben die unberührte Teetasse. Dann lehnt er sich wieder zurück und massiert mit Daumen und Zeigefinger seine Nasenwurzel. Immer wieder fragte er sich, wie Gina, Tom und Sabine nur hatten denken können, es wäre eine gute Idee Marinette auf dieses Internat zu schicken. Warum hatte Tom ihm nur von den positiven Veränderungen erzählt gehabt? Er hatte ihn zu Marinettes Paten gemacht, aber nicht mit ihm über diese Dinge gesprochen. Woran hatte es gelegen? Tom hätte ihn jeder Zeit kontaktieren können. Ja er war als Emilie nicht mehr reiste viel weniger in der Bäckerei gewesen, aber er wäre doch immer dagewesen, wenn Tom ihn gebraucht hätte. Was hatte sein Freund sich dabei nur gedacht? Als sich etwas an seine Wange schmiegt öffnet er seine Augen. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er sie geschlossen hatte.
„Nooroo?“, murmelt er leise. „Ihr habt das richtige getan Meister. Sie musste wissen, was mit den Mädchen auf diesem Internat geschieht!“, schwebt der violette Kwami vor ihn. „Ich weiss, aber das Gespräch hat gerade wieder so viele Fragen aufgeworfen!“, seufzt der Designer. „Ihr solltet morgen darüber nachdenken Meister, jetzt gehört ihr ins Bett. Marinette und Adrien warten sicher auch noch, dass ihr und Nathalie zu ihnen kommt!“, bittet Nooroo. „Ich weiss, aber ich brauche noch einen Moment!“, seufzt Gabriel. „Soll ich schon zu ihnen?“, fragt der Kwami sanft. „Bitte, sag ihnen wir kommen nachher!“, nickt Gabriel. Als sich die Tür öffnet. Nooroo fliegt an Nathalie vorbei aus dem Raum. Diese blickt dem Kwami verwundert hinterher. Aber schnell zieht sie die Tür hinter sich zu und geht zu Gabriel. Vorsichtig setzt sie sich wieder rechts neben ihn.
„Wie geht’s dir?“, fragt die Blauäugige sanft. „Müde, aufgewühlt und tausend Fragen!“, murmelt Gabriel und schliesst wieder seine Augen. Er war gerade wirklich völlig am Ende. Sanft umfasst Nathalie Gabriels Hand mit ihren.
„Es war ein langer und sehr Kräfte zehrender Tag!“, erwidert Nathalie. Gabriel nickt nur. „Wir sollten nach Marinette und Adrien sehen!“, bemerkt Nathalie. „Das sollten wir!“, nuschelt Gabriel.
„Papa?“, erklingt es da von der Tür. Gabriel und Nathalie blicken zur Tür, wo Adrien und Marinette stehen. Gabriel versucht sich an einem Lächeln. Schnell kommen Adrien und Marinette zu dem Designer und seiner Assistentin. Adrien setzt sich zwischen seinen Vater und Nathalie, während Marinette sich auf Gabriels linke Seite setzt.
„Wie war das Gespräch mit Marinettes Grand-mère?“, fragt Adrien unsicher. „Anstrengend. Aber ich denke, ich konnte sie davon überzeugen, die Idee mit dem Internat zu vergessen!“, erklärt der Grauäugige. „Wirklich!“, entkommt es Marinette voller Hoffnung. „Ich denke es. Aber wir werden es die nächsten Tage sicher erfahren!“, schenkt er der Blauhaarigen ein sanftes Lächeln. „Danke!“, bringt Marinette unter Tränen hervor und umarmt den Designer vorsichtig. Behutsam legt Gabriel seine rechte Hand an ihren linken Oberarm.
„Das ist nichts wofür du dich bedanken musst. Ehrlichgesagt, jetzt wo ich weiss, welches Internat es ist. Würde Tom noch leben, würde ich ihm den Kopf zurechtrücken. Ich kann nicht verstehen wie er auch nur daran denken konnte, dich auf dieses Internat schicken zu wollen!“, seufzt der Grauäugige traurig. „Du kennst das Internat wo sie Marinette hinschicken wollten?“, will Adrien wissen. „Ja, Ginos Tochter, Cleo war ein Jahr auf dem Internat!“, nickt er. „Was hat sie zu dem Internat gesagt?“, möchte Adrien wissen. „Du erinnerst dich, sie hatte doch fast hüftlange schwarze Locken. Im Internat haben sie ihr den Kopf rasiert. Das machen sie wohl bei allen Mädchen. Dann waren die Strafen auch nicht, nennen wir es Zeitgemäss!“, versucht er es zu erklären. „Nicht Zeitgemäss?“, blinzelt Adrien. „Ich habe in einem Forum gelesen, dass die Schülerinnen geschlagen werden, dass sie teilweise tagelang kein Essen bekommen, als Bestraffung!“, erzählt Marinette. „Das und wohl noch schlimmeres!“, murmelt Gabriel müde. Marinette schmiegt sich einfach enger an den Grauäugigen.
„Es ist spät, ihr gehört ins Bett!“, bemerkt Nathalie. „Aber Nathalie!“, versucht Adrien zu widersprechen. „Adrien, Nathalie hat recht. Ich werde auch zu Bett gehen. Morgen habe ich Termine und ihr habt Schule!“, unterbricht Gabriel seinen Sohn sanft. „Okay, Papa. Ich habe dich lieb, schlaf gut!“, umarmt Adrien seinen Vater. Gabriel drückt ihm einen Kuss auf den Schopf.
„Ich hab dich auch lieb Adrien. Schlaf schön!“, murmelt er in das blonde wuschelige Haar des Jüngeren. „Gute Nacht Gabriel!“, nuschelt Marinette an der Brust des Grauäugigen. „Gute Nacht Marinette, schlaf schön!“, drückt er auch ihr einen Kuss auf den Schopf. Vorsichtig löst Marinette sich von Gabriel und schenkt ihm ein Lächeln.
„Gute Nacht Nathalie!“, wendet sie sich dann an diese. „Gute Nacht Marinette, den Verband wechseln wir dann morgen früh, ja?“, lächelt diese. „Ja, ist gut!“, nickt die Blauhaarige nur. „Schlaf gut Nathalie!“, umarmt Adrien die Schwarzhaarige. „Du auch Adrien!“, erwidert sie die Umarmung. So verlassen die beiden Jugendlichen das Arbeitszimmer wieder.

„Du gehörst auch ins Bett!“, seufzt Nathalie und stellt die Tassen wieder auf das Tablett zur Teekanne. „Ich weiss!“, nickt Gabriel bewegt sich aber nicht. „Ich bringe die Sachen noch in die Küche. Gehst du schon hoch?“, möchte Nathalie wissen. „Ich versuche es!“, nickt er nur und möchte nach seiner Brille greifen. Doch verschwimmt ihm da wieder die Sicht und er beugt sich mit geschlossenen Augen vornüber.
„Gabriel, was hast du?“, kniet Nathalie sofort neben ihm. „Mir ist nur etwas Schwindelig!“, nuschelt der Designer. „Okay, ich bring die Sachen schnell in die Küche und dann gehen wir zusammen hoch!“, seufzt Nathalie und streicht ihm kurz über den Rücken. „Ich warte!“, nuschelt Gabriel. Schnell verlässt Nathalie den Raum und kommt wenige Minuten später zurück. Gabriel hatte es geschafft seine Brille wieder anzuziehen. Vorsichtig hilft Nathalie ihm auf die Beine. Gabriel legt sofort seinen Arm um ihre Schultern, um sich an ihr abstützen zu können. Nathalie schlingt ihren Arm um seine Taille, um ihn stützen zu können. So gehen sie zu Gabriels Schlafzimmer.
„Ist dir immer noch schwindelig?“, möchte die Schwarzhaarige wissen als Gabriel sich auf der Bettkante niederlässt. „Es ist weniger schlimm!“, murmelt er leise. „Okay, dann helfe ich dir dich umzuziehen und dann gehe ich mich schnell umziehen?“, möchte sie wissen. „Ja“, nickt der Blonde nur. So schnappt Nathalie sich Gabriels Schlaf Sachen und legt sie neben ihm aufs Bett. Schnell holt sie noch das Verbandsmaterial, welches sie ihm Bad bereitliegen hatte. Dann kniet sie sich vor ihn, hilft ihm aus dem Jackett, der Orthese und seinem Hemd. Schnell zieht sie das Pflaster an seiner Schulter ab und überprüft die Nath, bevor sie ein neues Pflaster aufklebt.
„Es sieht schon viel besser aus. Wie ist es mit den Schmerzen?“, möchte Nathalie besorgt wissen. „Die Schmerzen gehen gerade. Am Nachmittag hatte ich ein oder zwei Mal Schmerzschübe!“, nuschelt Gabriel müde. „Das heisst?“, möchte Nathalie besorgt wissen. „Das eine Mal musste ich mich festhalten, um nicht um zu kippen!“, murmelt er ehrlich. „Hat Marinette das mitbekommen?“, hackt Nathalie nach. „Ja, danach hat sie auch darauf bestanden, dass wir zur Kasse gehen und dann nachhause!“, nickt Gabriel. „Darum hat sie dich immer wieder so prüfend gemustert. Warum habt ihr nichts gesagt? Du hättest nicht zu uns ins Wohnzimmer sitzen müssen. Auch hättest du Gina doch bitten können, das Gespräch auf Morgen zu verschieben!“ seufzt Nathalie. „Was erledigt ist, ist erledigt Nathalie!“, murmelt er. Mit einem Nicken zieht Nathalie ihm die Handgelenksschienen aus und entfernt die Wundkompressen, mit denen sie die Wunden abgedeckt hatte.
„Mhm, ich weiss nicht. Es sieht nicht wirklich besser aus. Wie ist es mit den Schmerzen in den Handgelenken?“, will sie von ihm erfahren. „Solange ich sie ruhig halte geht es. Bei Bewegung zieht es unangenehm. Je nach dem ist auch ein stechender Schmerz da. Aber sonst ist es eigentlich okay!“, erwidert er schlicht. „Dann warten wir noch ein oder zwei Tage, aber wenn es dann nicht besser ist, musst du damit zu einem Arzt!“, nickt Nathalie. Vorsichtig streicht sie eine Wundsalbe auf die Verletzungen und legt die neue Wundkompresse darum, bevor sie ihm die Schienen wieder überstreift.
„Was sind das eigentlich für Termine die ich morgen früh habe?“, möchte Gabriel wissen, als Nathalie ihm in sein Schlafanzugsoberteil hilft. Er hatte momentan einfach wirklich keinen Überblick über seine Termine. Es war gerade einfach immer so viel ungeplantes.
„Zuerst mit Lacroix und einigen anderen Designern wegen dieser Charity-Modenshow. Hast du die Designes eigentlich fertig?“, erklärt Nathalie. „Ich bin nicht sicher, aber ich dachte eigentlich ja!“, seufzt der Designer. „Der zweite Termin ist im Schneideratelier. Irgendwas war wegen einer der Nähmaschinen!“, erklärt Nathalie. „Wann wurde der Termin gemacht?“, runzelt Gabriel die Stirn. „Eigentlich wäre er schon letzten Mittwoch gewesen, aber nach dem Emilies Leiche gefunden wurde, da habe ich mit Jasmin abgesprochen, wie wichtig es ist und sie meinte es reicht, wenn du diese Woche mal vorbeikommst!“, erzählt Nathalie und fixiert seinen linken Arm wieder mit der Orthese. „Sollte Jasmin nicht schon im Mutterschutz sein? Sie müsste doch jetzt in der 36 Woche sein oder irre ich mich?“, wundert Gabriel sich. „Sie meinte, sie würde erst in den Mutterschutz gehen, wenn die Wehen einsetzen oder der ET überschritten ist!“, setzt Nathalie sich neben ihn. „Und dann sagst du mir immer wie Stur ich bin!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Da werde ich morgen mit ihr schimpfen müssen!“, fügt er resigniert an. „Auf dich hört sie vielleicht!“, nickt Nathalie. Vorsichtig legt Gabriel seinen rechten Arm um sie und zieht sie an sich.
„Was ist los? Du warst vorher bei dem Gespräch mit Gina schon so still!“, möchte er sanft wissen. Nathalie schmiegt sich eng an ihn. „Naja, ich…“, doch bricht sie ab und beisst sich auf die Unterlippe. „Nathalie, egal was es ist. Du kannst mir alles sagen!“, bittet er sie. „Gina hat heute Morgen schon mal mit mir geredet. Sie meinte, dass es anscheinend nicht möglich wäre vernünftig mit dir zu reden und sie darum mit mir reden wolle!“, fängt sie unsicher an zu erklären. „Was hast du ihr gesagt?“, fragt er nach. „Dass es nicht so ist. Dass ein vernünftiges Gespräch sehr wohl möglich ist. Ich…, irgendwie ist mir dann auch rausgerutscht, dass Emilie das Kind nicht verloren hat, sondern dass sie dafür gesorgt hat es zu verlieren!“, wird sie gegen Ende immer leiser. Stumm beginnen Tränen über ihre Wangen zu laufen. „Ach Nathalie, alles gut. Es…, es ist okay!“, drückt Gabriel die Jüngere sanft an sich. „Aber wenn sie es Adrien oder Marinette sagt!“, flüstert Nathalie. „Das wird sie nicht, zumindest nicht absichtlich!“, beruhigt Gabriel sie behutsam. „Es tut mir so leid!“, schluchzt sie leise. „Hey, dass muss es nicht. Sieh mich bitte an!“, bittet er sie sanft. Unsicher kommt Nathalie der Bitte des Designers nach.
„Alles ist gut. Gina wird klar sein, dass Adrien und Marinette das nicht wissen. Sonst nehme ich sie Morgen zur Sicherheit bei Seite, wenn sie vorbeikommt!“, streicht er ihr sanft über den Schopf. Nathalie nickt nur und schmiegt sich enger an ihn. Sie wusste nicht wie sie das Andere ansprechen sollte, was ihr heute Nachmittag nochmals bewusst geworden war.
„Da ist noch mehr, sagst du mir was noch ist? Oder lieber nicht?“, fragt der Grauäugige sanft nach. „Naja, also… Wie soll ich…“, murmelt Nathalie unsicher. „Mon Bijou, was bedrückt dich so sehr?“, küsst er sie sanft auf die Stirn. „Ich weiss nicht wie… wie ich das sagen soll!“, nuschelt Nathalie unsicher. „Sage es einfach mon Bijou!“, bittet er sie behutsam. „Wir haben nicht Verhütet, als wir miteinander geschlafen haben!“, haucht Nathalie kaum hörbar. Gabriel hatte ihre Worte nur knapp verstanden. Er braucht auch einen Moment, um zu begreifen was Nathalie ihm da gerade gesagt hatte. Jetzt wo sie es sagte, ja er hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht. Selbst wenn, er hätte keine Kondome dagehabt. Bei Emilie hatte er sich keine Sorgen darüber machen müssen, da sie ja nicht mehr hatte schwanger werden können. Und davor, am Anfang hatte er sehr penibel darauf geachtet immer ein Kondom zu benutzen. Das Zittern von Nathalie lässt seine Gedanken wieder ins hier und jetzt zurückkehren. Besorgt blickt er zu ihr. Stumme Tränen rinnen über ihr wunderschönes Gesicht. Deutlich konnte er die Unsicherheit und Angst in ihrem Gesicht sehen.
„Mon Bijou, alles gut!“, flüstert er sanft. „Aber ich…“, doch bricht ihr die Stimme direkt wieder. „Ganz ruhig Nathalie. Es ist okay. Es ist nicht dein Fehler. Ich hätte daran denken müssen. Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, dass du vermutlich kein Verhütungsmittel einnimmst!“, seufzt er. „Ich hätte daran denken müssen!“, flüstert sie heiser. „Die Schuld liegt nicht bei dir. Ich bin genauso verantwortlich dafür. Du denkst, du könntest schwanger sein?“, beruhigt er sie und fragt behutsam nach. „Ich weiss es nicht. Ich wolle Sonntag zur Sicherheit eigentlich in der Apotheke die Pille danach holen, aber irgendwie ging es vergessen!“, flüstert sie unsicher. „Nathalie alles ist gut. Wann sollte deine nächste Periode anfangen?“, möchte er wissen. „Achte oder Neunte, müsste ich sie wieder bekommen!“, nuschelt Nathalie. „Wann war deine letzte Periode?“, fragt er weiter nach. „Vom Elften bis Sechzehnten Mai!“, überlegt die Schwarzhaarige. „Okay, weisst du ungefähr wann du deinen Eisprung hast?“, hackt er nach. „Nein, es war nie wichtig!“, nuschelt sie wieder. „Das ist okay. Dann warten wir erst mal ab. Ein Schwangerschaftstest zeigt erst an, wenn du eigentlich deine Periode haben solltest. Vorher bringt es also nichts, wenn wir uns Sorgen machen!“, lächelt Gabriel sanft und streichelt über Nathalies Oberarm. „Was dann?“, will sie wissen. „Wenn du deine Periode bekommst, bist du wahrscheinlich nicht Schwanger. Dann sollten wir einfach auf die Verhütung achten, ausser natürlich du möchtest Schwanger werden. Wenn deine Periode ausbleibt, dann machst du einen Test!“, erklärt er liebevoll. „Du bist nicht böse deswegen? Und es wäre für dich okay, wenn ich Schwanger wäre oder werden würde?“, flüstert sie und starrt ihn an. „Warum sollte ich deswegen böse sein. Nathalie, der Fehler liegt nicht bei dir. Wir haben beide nicht daran gedacht. Hör bitte auf dir die Schuld zu geben. Und wenn du Schwanger bist, dann ist es so. Es ist deine Entscheidung, ob du in diesem Fall das Kind möchtest oder nicht!“, flüstert er und muss beim letzten Teil gegen die Tränen kämpfen. Geschockt starrt Nathalie den Designer an. Er überlies ihr die Entscheidung, ob sie das Baby wollte oder nicht, sollte sie wirklich Schwanger sein.
„Gabriel!“, haucht sie und legt sanft ihre rechte Hand an seine linke Wange. Unsicher lehnt Gabriel sich in die Berührung. Er wusste, wie denkbar schlecht der Zeitpunkt für eine Schwangerschaft war, trotzdem war da dieser Funke Hoffnung in seinem Herzen. Hoffnung darauf ein Baby mit Nathalie zu bekommen. Schon allein der Gedanke daran, ließ sein Herz schneller schlagen.
„Das stimmt nicht. Es ist nicht meine Entscheidung. Wenn, dann ist es unsere Entscheidung. Du wärst schliesslich der Vater!“, flüstert sie zitternd. „Es ist dein Körper Nathalie. Ausserdem, du meintest es wäre nicht der richtige Zeitpunkt. Wenn du dich gegen ein Baby entscheidest, dann ist es so!“, flüstert er. Sie sollte sich nicht zu etwas gezwungen fühlen, was sie nicht wirklich wollte. Sofort schüttelt Nathalie den Kopf.
„Natürlich ist es nicht der beste Zeitpunkt, aber ich könnte das nicht einfach so entscheiden. Vor allem dann nicht, wenn meine Entscheidung dich verletzen würde!“, bringt sie heiser über die Lippen. „Nathalie“, murmelt er leise. „Gabriel, wenn ich wirklich Schwanger bin, dann ist es eine Entscheidung, die wir gemeinsam treffen, ob wir es bekommen oder nicht!“, schmiegt sie sich enger an den Blonden. „Wenn es das ist, was du möchtest!“, flüstert er und küsst sie sanft auf den Schopf. „Ja, das möchte ich!“, nickt sie nur. Eine Weile hält Gabriel die Jüngere noch an sich gedrückt.
„Wir sollten ins Bett!“, drückt Nathalie sich müde von Gabriel. „Ja!“, nickt er nur. Schnell hilft Nathalie ihm noch in seine Schlafanzugshosen zu wechseln. „Dann gehe ich mich schnell umziehen und bin sofort zurück!“, küsst sie ihn sanft. „Natürlich mon Bijou!“, lächelt er sanft. So verschwindet Nathalie aus dem Zimmer.

„Nooroo, hast du mal wieder gelauscht?“, möchte Gabriel wissen und verschwindet im Bad. Der kleine Kwami, der sich hinter einem Kissen versteckt hatte, schwebt seinem Meister schnell hinterher.
„Ja Meister, bitte verzeiht mir!“, bittet Nooroo. „Das wohl kein Gespräch in diesem Haus mehr ungehört bleibt, daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Es bist ja nicht nur du, der herumschwebt und zuhört, wenn er kann. Haben Tikki, Duusu oder Plagg etwas mitbekommen?“, seufzt Gabriel und schnappt sich seine Zahnbürste. „Nein, die drei sind bei Adrien und Marinette. Marinette ist wegen dem Internat immer noch besorgt. Sie hat wirklich riesige Angst deswegen!“, schüttelt Nooroo den Kopf. „Also werde ich mit Adrien und Nathalie mit Marinette wohl mal ein intimeres und ernsteres Gespräch zum Thema Verhütung führen müssen. Und wir müssen Marinette fragen ob sie schon mal bei einem Frauenarzt war und wenn nicht mit ihr zu einem gehen. Damit sie, wenn nötig, ein Verhütungsmittel bekommt!“, seufzt Gabriel. „Nathalie vielleicht auch!“, gluckst der Kwami. „Sehr witzig Nooroo. Ich weiss wie Kondome benutzt werden. Bei Marinette ist es wichtig, dass sie doppelt geschützt ist. Sie ist noch viel zu jung für Kinder und ungeplante Schwangerschaften. Und ich bin definitiv zu jung um Grossvater zu werden. In Zehn Jahren vielleicht aber früher eher nicht!“, murmelt Gabriel die letzten zwei Sätze mehr zu sich selber. „Adrien würde sich sicher freuen, wenn Nathalie wirklich schwanger sein sollte!“, gluckst der Kwamie. „Bei Caline konntest du es spüren!“, murmelt Gabriel. „Ja, ich kann es aber erst dann spüren, wenn der Herzschlag eingesetzt hat. Also frühestens ab der sechsten Woche. Erst dann kann wirklich von Leben gesprochen werden!“, erklärt Nooroo und setzt sich auf Gabriels Schulter. „Verstehe!“, nickt Gabriel.
„Aber denkt ihr nicht, es wäre schlecht, wenn sie jetzt Schwanger wäre oder Schwanger werden würde? Nathalie ist immer noch krank, ich weiss nicht ob sie das Heilmittel einnehmen kann, wenn sie schwanger ist. Eine Schwangerschaft könnte sie vielleicht töten!“, bemerkt Nooroo ernster. Gabriel kann den Kwami nur geschockt anstarren. Daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Wäre Nathalie wirklich schwanger, könnte es sie vielleicht ihr leben kosten. Was wenn sie deswegen das Heilmittel nicht nehmen könnte oder wenn die Einnahme das Baby töten würde? Aber stopp so durfte er nicht denken. Es war ja noch nicht mal sicher ob sie wirklich schwanger war. Aber wenn doch? Was dann? Würde sie sterben oder das Kind verlieren oder beides?

„Würdest du heute Nacht bei mir schlafen? Ich möchte nicht alleine sein!“, nuschelt Marinette, als sie und Adrien die Treppe hoch gehen. „Natürlich!“, legt der Blonde sanft seinen Arm um Marinette. „Danke!“, flüstert Marinette. In Marinettes Zimmer kuscheln sie sich zusammen unter die Decke und Adrien schlingt seine Arme sanft um Marinette.
„So okay für dich?“, möchte er sanft wissen. „Ja“, schmiegt sie sich enger an ihn. „Du machst dir immer noch sorgen oder?“, möchte Adrien wissen. „Ja, auch wenn dein Vater sagt, er konnte Grand-mère überzeugen. Ich habe trotzdem Angst, dass sie mich weiterhin dorthin schicken will!“, nickt Marinette. „Papa wird das niemals zulassen. Ich verstehe, dass du Angst hast. Aber ich verspreche dir, wir lassen nicht zu, dass du auf das Internat musst. Wir werden dich beschützen!“, lächelt Adrien sanft und drückt Marinette einen Kuss auf die Stirn. „Danke Adrien!“, nuschelt sie leise.
„Marinette ich weiss, seit dem Angriff der Sphinx war sehr viel los. Aber es gibt da etwas worüber wir reden sollten!“, murmelt Adrien nach einigen stillen Momenten. „Der Wunsch?“, fragt Marinette nach. „Ja gut, darüber sollten wir wohl auch reden, aber eigentlich war es nicht das was ich meinte!“, seufzt der Blonde. „Was dann?“, murmelt Marinette und starrt auf die Brust des Blonden. „Naja, als Plagg sagte, dass du Ladybug bist, da hast du gefragt ob ich enttäuscht bin, dass es nur du bist. Wie kommst du auf so etwas? Warum sollte ich enttäuscht sein?“, möchte er wissen. „Cat Noir, du bist er. Er hat Ladybug so oft gesagt, dass er sie liebt. Aber ich bin Ladybug. Nur ich, nur ein tollpatschiges, ungeschicktes, schüchternes, naives, normales Mädchen!“, nuschelt die Blauäugige. „Nur du? Marinette was redest du da? Ja du bist tollpatschig und ungeschickt, aber du bist auch mutig, hilfsbereit, talentiert, grosszügig und so vieles mehr. Ich bin froh, dass du es bist. Dass du Ladybug bist!“, lächelt er sie sanft an. Überrascht blickt Marinette in die grünen Augen von Adrien auf.
„Wirklich?“, bilden sich Tränen in ihren Augen. „Marinette ich könnte nicht Glücklicher sein. Die beiden Mädchen, in die ich mich Verliebt habe, sind ein und dieselbe Person!“, lächelt er sie sanft an. „Du liebst mich, nicht nur Ladybug?“, haucht Marinette und eine Träne löst sich aus ihren Augen. „Ja ich habe mich hoffnungslos in dich verliebt!“, haucht er und legt seine Lippen auf ihre. Unsicher und zögernd erwidert Marinette den Kuss kurz, doch dann dreht sie ihr Gesicht weg.
„Marinette?“, fragt Adrien leise. Marinette schüttelt nur den Kopf.
„Prinzessin, bitte rede mit mir. Habe ich etwas falsch gemacht? Oder ist es wegen diesem anderen Jungen. Liebst du ihn immer noch?“, möchte Adrien enttäuscht wissen. Marinette rinnen unaufhörlich die Tränen über die Wangen. Adrien liebte sie, er hatte wirklich gesagt, dass er sie liebte.
„Chaton, dieser andere Jung. Das warst du, das bist du. Adrien Agreste!“, flüstert Marinette und drückt ihr Gesicht in seine Brust. „Ich, die ganze Zeit hätten wir zusammen sein könne? Wie konnte ich so blind sein? Aber seit wann?“, nuschelt Adrien und streicht sanft über Marinettes Haar. „Seit der Sache mit dem Regenschirm!“, nuschelt Marinette. „Was? Aber warum hast du nichts gesagt?“, möchte Adrien wissen. „Ich, das stotternde Elend, dass keinen vernünftigen Satz zustande bringt, wenn sie versucht mit dir zu reden?“, schluchzt Marinette. „Aber seit, also sicher seit der Sache mit dem Typen der Papa die Schere in die Schulter gerammt hat, da war es doch kein Problem!“, blinzelt der Grünäugige. „Weil ich es aufgegeben hatte. Ich dachte du könntest dich nie in jemanden wie mich verlieben. Dass zwischen uns nie mehr als Freundschaft sein kann!“, nuschelt Marinette. „Och Marinette, ja du bist meine aller beste Freundin. Aber ich liebe dich auch!“, wieder legt er seine Lippen an ihre Stirn. Marinette klammert sich an ihn und verbirgt ihr Gesicht weiterhin an seiner Brust.
„Ich liebe dich auch!“, haucht Marinette nach einigen Momenten. Sofort drückt Adrien den zierlichen, zitternden Körper von Marinette enger an sich.
„Es tut mir so leid, dass ich dich nicht vor Lila beschützt habe!“, murmelt Adrien nach einigen Minuten in Marinettes Haar. Marinette beisst sich nur auf die Unterlippe.
„Weisst du, Lila hat mir gesagt, sie würde dich in Ruhe lassen, wenn ich mache was sie von mir will!“, gibt Adrien leise zu. „Was?“, haucht Marinette. „Ja, sie hat mir auch gesagt, wenn ich nicht mache, was sie will, dass sie Papa davon überzeugen würde mich von der Schule zu nehmen. Ich hatte solche Angst davor. Weisst du, seit Mama weg ist, da war es so schwierig zwischen Papa und mir. Naja, eigentlich hat es schon etwas angefangen, als Maman krank wurde. Aber da war sie halt da. Ich weiss nicht, es war alles so merkwürdig von da an, als Maman krank wurde. Darum dachte ich auch, Papa würde Lila eher glauben als mir. Ich weiss nicht. Früher da hatten wir so ein gutes und enges Verhältnis, aber als Maman krank wurde, da hat sich so viel verändert. Papa hat sich so verändert!“, flüstert Adrien und muss gegen die Tränen ankämpfen. „Es war für ihn sicher nicht leicht!“, nuschelt Marinette. „Nein, war es nicht. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern sie je wirklich Streiten gehört zu haben. Aber als Maman krank war, als sie nicht mehr reisen konnte. Da habe ich immer wieder gehört, wie sie Papa angeschrien hat. Ich konnte meistens nicht verstehen, was sie sagte. Aber sie war so laut und so wütend. Oft habe ich Papa dann weinend gefunden. In seinem Nähzimmer, seinem Arbeitszimmer oder der Küche. Er meinte immer nur, ich soll mir keine Sorgen machen. Dass wenn Maman wieder Gesund wäre, alles wieder gut werden würde!“, murmelt der Grünäugige und erinnert sich an die vielen Male, als er seinen Vater so aufgelöst gesehen hatte. „Weisst du Adrien, ich verstehe, dass du sie zurück möchtest. Dass du möchtest, dass es wieder so wird, wie bevor sie Krank wurde. Nur hat sie deinen Vater da auch schon oft und stark Verletzt. Du hast es nur nie gemerkt!“, erklärt Marinette leise. „Wie meinst du das?“, murmelt Adrien. „Naja weisst du, ich habe mit ihm viel über sie geredet. Als er Ladybug um das erste Treffen gebeten hatte. Da hat er mir von ihr erzählt. Da dachte ich noch was für ein wundervoller Mensch sie gewesen sein musste. Aber nach dem ich mit Duusu geredet habe, da geriet dieses Bild bedrohlich ins Wanken. Und als dein Vater und ich in meinem Zimmer auf der Chaiselongue sassen. Wie er mit jedem Satz, von dem was Duusu mir erzählt hatte, weiter in sich zusammengesackt ist. Die Tränen, die ihm einfach über die Wangen liefen. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte und dann, was er mir erzählt hat. Glaub mir Adrien, sie war sich mehr als nur bewusst, in was für eine Gefahr sie euch gebracht hat. Sie war bereit euch einer Gefahr auszusetzen, nur um ein Leben voller Abenteuer leben zu können!“, flüstert Marinette. „Maman war sich all dessen bewusst?“, hackt Adrien nach. „Ja, sie war sich dessen bewusst. Duusu hatte ihr gesagt was passiert, wenn sie nicht aufhört das Miraculous zu benutzen. Sie kannte das Risiko. Verdammt eigentlich sollte ich dir das jetzt nicht sagen. Dein Vater hat mich gebeten es dir vorerst noch nicht zu sagen, aber deine Mutter hat ihm irgendetwas verabreicht. Wir wissen noch nicht was, aber Nooroo hat es immer wieder beobachtet. Wie sie es in seinen Tee gemacht hat. Auch dass sie es vom Kindermädchen verlangt hat, wenn sie nicht da war!“, bringt die Blauäugige zitternd über die Lippen. „Was? Sie hat ihm etwas verabreicht? Aber warum, was wollte sie damit erreichen?“, murmelt Adrien heiser. „Wir wissen es nicht. Nooroo hat sehr viele Dinge mitbekommen. Viele Dinge, mit denen deine Mutter deinem Vater weh getan oder ihm geschadet hat. Wusstest du, dass sie eigentlich fast keine Designes von ihm getragen hat. Das sie ihm gesagt hat, sie wären zu langweilig und solche Sachen?“, fragt Marinette unsicher nach. „Papa hat ihr so viele, so schöne Kleider genäht. Aber ich habe sie nie eines davon tragen gesehen. Ich wollte ihr mit Papas Hilfe auch mal eins nähen. Sie hat es im Nähzimmer gesehen. Sie dachte es wäre von Papa. Sie hat ihn gefragt für wen er diesen hässlichen Lumpen nähen würde. Es tat so weh, das zu hören. Als sie weg war, da hat Papa mich gefragt ob ich es fertig machen möchte. Ich wollte nicht. Aber er hat es trotzdem fertig gemacht und dann hatte Nathalie es den einen Abend für diese Gala an. Ich war so glücklich. Sie fand das Kleid schön!“, murmelt Adrien und Tränen laufen ihm über das Gesicht.
„Nathalie war immer für euch da oder?“, möchte Marinette wissen. „Ich war Fünf, als sie aufhörte mit Maman zu reisen. Aber ich mochte sie schon davor sehr gern. Sie war immer so fröhlich und freundlich. Ich habe es immer geliebt mit ihr etwas zu machen. Maman hatte immer wenig Zeit, auch wenn sie hier war. Aber Nathalie und Papa, sie hatten immer Zeit für mich!“, lächelt Adrien immer noch weinend. „Willst du sie wirklich zurück? Du hast doch Nathalie und deinen Vater. Die beiden lieben dich über alles!“, lächelt Marinette und legt ihre Hand an Adriens Wange. „Ich weiss es nicht. Ich möchte das Papa wieder Glücklich ist. Er hat Angst, dass Maman dich wegschicken könnte. Oder dass sie Nathalie wegschicken würde!“, murmelt Adrien. „Unabhängig vom Preis. Könntest du damit leben, wenn deine Maman Nathalie wegschickt?“, möchte Marinette wissen. „Nein, Papa liebt Nathalie. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr so Glücklich gesehen wie mit Nathalie im Arm. Und dich will ich auch nicht verlieren!“, schüttelt Adrien den Kopf. „Willst du den Preis noch wissen oder hast du dich schon entschieden?“, fragt Marinette sanft. „Ich will Maman nicht zurück. Ich will das Papa und Nathalie glücklich sind und dass du bei uns bist. Ich will keinen von euch verlieren!“, schluchzt Adrien und klammert sich an Marinette fest. Sanft hält sie den Blonden in ihren Armen. Immer wieder streicht sie ihm sanft durchs Haar bis er eingeschlafen ist. Auch als er eingeschlafen ist, hört sie nicht auf. Starrt stumm vor sich her.

„Prinzessin bist du okay?“, will Plagg da wissen. Er, Tikki und Duusu hatten alles von dem Gespräch mitbekommen. „Ich weiss es nicht Plagg. Ich habe Adrien von Sachen erzählt, die er noch nicht wissen sollte. Gabriel hat Angst, es könnte ihn zerstören, wenn er erfährt was Emilie alles getan hat!“, äussert Marinette ihre Sorgen. „Tikki und Nooroo haben es mir erzählt. Er musste diese Dinge hören. Er muss verstehen, was diese Frau für ein Monster war!“, seufzt Plagg und wischt mit seiner Pfote eine Träne von Marinettes Wange. „Ist Nooroo bei Gabriel und Nathalie?“, möchte Marinette wissen. „Ja, er will auf Gabriel aufpassen. Er sorgt sich um ihn. Aber er denkt auch, dass Gabriel alles tun wird um Nathalie, Adrien und dich zu beschützen!“, erklärt der Katzenkwami sanft. „Ich hoffe das Adrien und Nathalie die Dinge verkraften werden, die Emilie getan hat. Gabriel hat schon so sehr damit zu kämpfen. Ich wünschte ich könnte mehr tun, um ihnen zu helfen!“, murmelt die Blauäugig. „Du tust schon so viel für sie Prinzessin. Aber vielleicht solltet ihr Chloé noch einige Dinge mehr sagen. Sie will euch auch helfen. Aber ihr müsst es zulassen!“, seufzt Plagg. „Ich werde mit Gabriel darüber reden. Aber erst am Wochenende. Er hat morgen Termine. Freitag müssen wir seine Herbstkollektion fertig machen!“, erklärt Marinette. „Jetzt solltest du schlafen!“, nickt Plagg und schmiegt sich an Adrien. Schnell kugelt der Kwami sich zusammen und döst weg. Tikki die alles stumm beobachtet hatte, schmiegt sich an den schwarzen Kwami. „Schlaf schön Tikki!“, murmelt Marinette und schliesst die Augen. „Du auch Marinette!“, erwidert der rote Kwami und war schon eingeschlafen. Marinette wälzt sich einfach von einer Seite auf die Andere.

Schnell geht Nathalie zu ihrem Zimmer. Schlüpft in ihre Schlafsachen und schnappt sich frische Kleidung für den nächsten Morgen. Nach dem sie ihre Zähne geputzt hat und ihre Haare zu einem einfachen Zopf geflochten hat, verlässt sie ihr Zimmer mit den frischen Kleidern auf dem Arm, um zu Gabriel zurück zu gehen. Gabriels Schlafzimmer war wieder einmal Leer. Seufzend legt Nathalie ihre Kleider auf die Kommode neben der Badezimmertür. Vorsichtig klopft sie an die Tür und schiebt sie dann auf. Gabriel steht am Waschbecken und Nooroo sitzt mit besorgtem Blick auf jenem.
„Gabriel, ist alles in Ordnung?“, fragt Nathalie vorsichtig. Ein kaum merkliches Kopfschütteln ist die einzige Antwort. Besorgt tritt Nathalie zu dem Designer.
„Sind die Schmerzen wieder schlimmer?“, möchte sie wissen und legt ihre Hand an seinen Rücken. Wieder nur ein Kopfschütteln.
„Gabriel, wenn ich nicht weiss was ist, dann kann ich dir nicht helfen!“, seufzt die Schwarzhaarige. „Es ist meine Schuld. Ich habe etwas gesagt, dass ich nicht hätte sagen sollen!“, kommt es leise von Nooroo. Überrascht blickt Nathalie zu dem Kwami.
„Was hast du gesagt?“, will sie wissen. „Ich habe gesagt, dass ich nicht weiss, ob du das Heilmittel bedenkenlos einnehmen kannst, solltest du Schwanger sein!“, druckst der Kwami herum. „Nooroo!“, kommt es tadelnd von Nathalie. Doch dann wendet sie sich Gabriel wieder zu.
„Gabriel hör bitte auf dir Sorgen zu machen. Wir wissen es nicht wirklich. Weder ob ich Schwanger bin, noch wie sich das auf das Heilmittel auswirken könnte!“, bittet Nathalie sanft. Vorsichtig fängt sie an mit der rechten Hand über Gabriels Oberarm zu streichen und die Linke liegt an seinem Rücken.
„Darum mache ich mir ja sorgen!“, bringt Gabriel erstickt hervor. „Ach Gabriel!“, seufzt Nathalie. „Mon Bijou!“, nuschelt Gabriel und dreht sich der Jüngeren zu. Schnell schlingt er seinen Arm um ihre Taille und zieht sie dicht an sich. Vorsichtig legt Nathalie ihre Arme um Gabriels Hals.
„Wir sollten uns schlafen legen!“, bittet sie sanft. Gabriel vergräbt nur sein Gesicht in ihren Haaren.
„Gabriel ich meine es ernst. Wir sollten schlafen. Gedanken machen können wir uns morgen noch mehr als genug!“, bittet sie erneut. „Du hast wohl recht, allerdings sollten wir eben noch über etwas anderes reden!“, bringt Gabriel brüchig über die Lippen und löst sich von Nathalie. „Worüber?“, möchte Nathalie wissen. „Adrien schläft wohl schon wieder bei Marinette im Zimmer. Ich denke wir sollten mit den beiden über Verhütung reden. Einfach als Sicherheit!“, erklärt Gabriel leise. „Da gebe ich dir recht. Ming meinte auch, Marinette hat dem Arzt heute gesagt, dass sie noch nie bei einem Frauenarzt war. Darüber muss ich mit ihr eh reden, dann kann ich Verhütung und Intimität auch gleich ansprechen. Redest du dann mit Adrien?“, nickt Nathalie. „Natürlich, ich habe nicht vor mich von ihm jetzt schon zum Grossvater machen zu lassen!“, grummelt der Blonde. Nathalie kann nicht anders als zu lachen.
„Ja, das wäre wirklich etwas früh!“, nickt sie und küsst ihn sanft. „Selbst wenn die beiden noch Wochen oder Monate brauchen. Sie sollen sicher sein und sie sollen wissen, dass es auch okay ist. Dass wir uns da nicht einmischen, aber wollen, dass sie vernünftig verhüten. Sollten sie dann doch mal ein Missgeschick haben, kommen sie dann eher zu uns. Vor allem ist mir auch wichtig, dass sie beide wissen, dass beide einverstanden sein müssen und sie sich zu nichts drängen lassen müssen. Dass sie jedes recht haben Nein zu sagen!“, legt er seine Stirn an ihre. „Das stimmt und ich denke, dass wird vor allem bei Marinette sehr wichtig sein. Du redest mit Adrien und ich mit Marinette. Sollte es dann noch etwas brauchen, sehen wir das!“, küsst sie ihn wieder. „Dann lass uns schlafen gehen. Morgen Nachmittag können wir mit ihnen reden!“, zieht Nathalie den Designer ins Schlafzimmer. Gemeinsam legen sie sich ins Bett. Nathalie kuschelt sich eng an Gabriel und ist nach kurzer Zeit eingeschlafen. Der Designer hingegen, findet einfach keinen Schlaf. Eine Weile beobachtet er einfach jede Regung im Gesicht seiner Liebsten. Doch irgendwann löst er sich frustriert von ihr. Müde steht er auf, deckt sie wieder richtig zu und schnapp sich seinen Morgenmantel. Mit diesem um die Schultern verlässt er das Schlafzimmer. Zuerst geht er in sein Arbeitszimmer und sammelt sein Tablet ein, bevor er in die Küche geht. Dort legt er das Zeichen Tablet auf die Kücheninsel und macht sich erstmal einen Kaffee.

Chapter 46: Kapitel 45; Entwürfe und Zweifel

Chapter Text

Kapitel 45; Entwürfe und Zweifel

„Krieg ich auch einen?“, möchte Marinette wissen als sie Gabriel in der Küche an der Kaffeemaschine antrifft. Sie hatte sich hin und her gewälzt und einfach keinen Schlaf gefunden. Gabriel blickt über die Schulter zu der Blauhaarigen, die mit einem Skizzenbuch an die Brust gedrückt in der Küchentür lehnt. Genau sieht er wie müde, aber auch besorgt sie wirkt.
„Du findest auch keinen Schlaf?“, möchte er wissen und nimmt eine zweite Tasse hervor. „Nein, und da ich Adrien, Tikki, Duusu und Plagg nicht wecken wollte, dachte ich, ich setze mich einfach in die Küche!“, nuschelt sie nur. „Warum schläfst du nicht?“, möchte sie dann vom Grauäugigen wissen. „Ich finde gerade einfach keine Ruhe und wollte Nathalie nicht wecken!“, murmelt Gabriel und stellt Marinettes Tasse auf die Kücheninsel. Dann holt er seinen und setzt sich damit hin.
„Das wird doch sicher einen Grund haben. Liegt es an dem Gespräch mit Grand-mère?“, möchte Marinette besorgt wissen und setzt sich rechts neben Gabriel. „Nicht wirklich!“, seufzt Gabriel resigniert. „Aber was hält dich wach?“, versucht er von sich abzulenken. „Adrien wollte noch über Samstagnacht reden!“, nuschelt Marinette. „Samstagnacht? Was genau von Samstagnacht?“, legt Gabriel sanft seinen Arm um die Jüngere. Hatte sein Sohn mit Marinette über den Wunsch gesprochen? Wollte er den Preis erfragen?
„Darüber das ich ihn gefragt habe, ob er enttäuscht ist, dass ich Ladybug bin!“, murmelt Marinette. „Ist er enttäuscht?“, fragt Gabriel sanft nach. Er glaubte zwar nicht, dass Adrien darüber enttäuscht war, aber man konnte nie wissen. Marinette schüttelt nur den Kopf.
„Marinette was für einen Grund hattest du überhaupt zu glauben, dass Adrien darüber enttäuscht sein könnte?“, möchte der Designer sanft wissen. „Er ist Cat Noir!“, kommt es leise von ihr. „Was hat das damit zu tun?“, seufzt der Grauäugige. „Cat Noir liebt Ladybug. Und ich bin Ladybug. Nur ich, das tollpatschige, ungeschickte, unsichere, schüchterne, naive Bäckermädchen!“, haucht Marinette mit Tränen in den Augen. „An deinem Selbstwertgefühl müssen wir wirklich arbeiten Marinette. Ja es stimmt, dass du ungeschickt, unsicher und schüchtern bist. Aber du bist noch so viel mehr. Du bist hilfsbereit, freundlich, respektvoll, kreativ, talentiert und du kannst auch mutig, schlagfertig und beschützend sein. Und warum klingt es so abfällig, wenn du sagst das du ein Bäckermädchen bist. Du bäckst wundervoll und daran ist auch nichts negatives!“, drückt Gabriel sie sanft an sich. „Das hat Adrien auch gesagt!“, bringt Marinette leise hervor. „Kleiner Schmetterling, da ist noch mehr oder?“, möchte er sanft erfahren. „Ich“, doch bricht sie ab und Tränen rinnen über ihre Wangen. „Kleiner Schmetterling, du kannst mit mir über alles reden, wenn du das möchtest. Es ist aber auch in Ordnung, wenn du lieber mit Nathalie reden möchtest!“, drückt der Designer ihr einen Kuss auf den Schopf. „Es ist…, seit Monaten Flirtet er als Cat Noir mit mir, oder eher mit Ladybug!“, nuschelt sie leise. „Du bist Ladybug und du bist auch Marinette. Zwei Seiten einer Medaille, zwei Hälften eines Ganzen. Ohne dich gäbe es Ladybug nicht!“, versucht er ihr begreiflich zu machen. „Ich habe die ganze Zeit versucht es zu trennen. Hatte Angst was passiert, wenn jemand davon erfährt. Er wollte schon vor Monaten wissen wer Ladybug wirklich ist. Aber ich hatte solche Angst, dass Cat Noir enttäuscht wäre, dass es nur ich bin. Und auch Angst, dass unsere Familien in Gefahr geraten könnten!“, flüstert sie. „Es ist verständlich, dass du deine Familie und deine Freunde beschützen wolltest!“, nickt Gabriel. „Ich habe ihn mit meiner Ablehnung in den letzten Monaten so sehr verletzt. Ich habe es nicht verdient, dass er mich noch liebt!“, haucht sie kaum hörbar. „Sieh mich bitte an, kleiner Schmetterling!“, bittet Gabriel. Zögernd ändert Marinette ihre Position und blickt in das Gesicht des Designers auf.
„Liebe ist nichts, das man sich verdienen muss. Liebe bekommt man geschenkt. Sie ist bedingungslos!“, fängt er sanft an zu erklären. „Egal was andere dir sagen. Du hast jedes Recht darauf glücklich zu sein. Geliebt, beschützt und behütet zu werden. Wenn Adrien dich liebt, nimm es einfach an. Du musst seine Gefühle nicht auf dieselbe Art erwidern. Wenn du dir nicht sicher bist, was du fühlst, nimm dir die Zeit die du brauchst, um dir darüber klar zu werden. Wenn er dich wirklich aufrichtig und von Herzen liebt, dann gibt er dir die Zeit, die du brauchst!“, blickt er ihr genau in die Augen während er spricht. Diese Worte lassen die Tränen noch ungehemmter über Marinettes Wangen rinnen.
„Aber was ist, wenn ich nicht gut genug für ihn bin. Wenn ich ihm nur schade?“, haucht Marinette. „Nicht gut genug? Marinette, du bist mehr als nur gut genug. Adrien ist der blinde Idiot. Ich dachte schon ich müsse ihm einen Tritt in den Hintern verpassen, damit er merkt, was für eine Chance er sich entgehen lässt, wenn er nicht langsam in die Gänge kommt und seine Gefühle für dich erkennt! Marinette du bist ein wundervolles Mädchen, ein wundervoller Mensch. Ich könnte mir niemanden vorstellen, denn ich lieber an der Seite meines Sohnes sehen würde!“, seufzt Gabriel. Marinette schlingt einfach ihre Arme um den Hals des Designers und drückt sich schluchzend an ihn. Sanft legt auch Gabriel seinen rechten Arm um sie und streicht sachte über ihren Hinterkopf. Vorsichtig lehnt er seine Wange an ihren Schopf. Es tat ihm weh zu sehen, wie sehr sein kleiner Schmetterling an sich selbst zweifelte. Aber er würde einfach nur da sein, da sein und sie beschützen, sie unterstützen. Und sollte sein Sohn sie verletzen, würde er ihm die Leviten lesen.
„Entschuldige!“, nuschelt Marinette als sie sich nach einigen Momenten von Gabriel löst. Es tat gut, zu wissen, dass Gabriel einfach da war. Sie war so dankbar, hier bei ihm, Nathalie und Adrien sein zu dürfen.
„Hör auf dich immer zu entschuldigen!“, bittet er sanft. Marinette nickt nur und setzt sich wieder richtig an die Kücheninsel. Seufzend streicht Gabriel ihr noch einmal über den Schopf, bevor er sein Zeichen Tablet zu sich zieht.
„Lässt die Herbstkollektion dich nicht schlafen?“, möchte Marinette wissen. „Nein, das ist es nicht. Aber ich sollte bei dem Termin mit Lacroix eigentlich sechs Entwürfe präsentieren. Ich weiss das seit drei Monaten, aber Nathalie hat mich erst mit der Sommer- und dann mit der Herbstkollektion so in den Wahnsinn getrieben, dass es fast vergessen ging. Dann mit allem was die letzten paar Wochen passiert ist, bin ich erst recht nicht dazu gekommen!“, murmelt Gabriel und geht die Entwürfe durch die er hat. Marinette hatte auch eins ihrer Skizzenbücher mit in die Küche genommen.
„Warum musst du Lacroix Entwürfe präsentieren?“, wundert Marinette sich. „Es wird eine Charity-Fashionshow geben. Lacroix kam mit der Idee. Es geht darum Spenden für das Necker Kinderkrankenhaus zu sammeln. Seine älteste Enkelin wurde dort behandelt. Sie hatte akute Leukämie. Er möchte damit auf die Arbeit des Krankenhauses aufmerksam machen und auch auf Leukämie und wie wichtig es ist einen passenden Stammzellspender zu finden. Die Kleider sollen zu Gunsten des Krankenhauses am Ende der Show versteigert werden!“, erklärt Gabriel. „Wirklich, seine Enkelin hatte Leukämie?“, will Marinette wissen. „Ja, sie ist wohl auch diejenige, die das Thema für die Designes ausgewählt hat. Die Helden von Paris!“, lächelt der Designer. „Wirklich, darf ich sehen was du schon für entwürfe hast? Wie viel musst du denn haben und wie viele fehlen dir noch?“, möchte Marinette wissen. „Ich brauche sechs Entwürfe, drei habe ich. Leider fehlt der Wichtigste!“, murmelt er nur. Sanft schiebt Gabriel ihr das Tablet zu.
„Das Kleid ist wunderschön. Es erinnert mich an Pigella!“, lächelt Marinette. Es war ein hellrosa Kleid im Empire-Schnitt. Die Ärmel reichen zu den Ellenbogen und über den knielangen Rock zieht sich das Muster von Pigellas Heldenanzug.
„Das soll es auch!“, nickt Gabriel. Als nächstes sieht Marinette einen Entwurf einer Hosen- und Blusen-Kombination. Die Hose war Schwarz mit kleinen goldenen Drachen Stickereien. Die Bluse rot, mit kleinen goldenen Drachen Stickereien am Kragen und den Ärmelsäumen.
„Ryuko!“, lächelt Marinette. „Ja!“, nickt Gabriel. Zum Schluss ist ein Business-Kostüme zu sehen. Ein oranger über die Knie reichender Rock mit schwarzem Saum, eine weisse Bluse und ein oranger Blaser mit schwarzen Ärmeln.
„Rena Rouge? Warum Rena?“, möchte Marinette unsicher wissen. Das Business-Kostüme bracht die Erinnerung an Alyas verhalten, während dem Kampf gegen die Sphinx, wieder hoch. Es kostete Marinette auch so schon viel kraft, nicht vor Alya in Tränen auszubrechen. Es hatte sie so sehr verletzt.
„Das sie während dem Kampf gegen die Sphinx einfach gegangen ist, damit hat sie dich wirklich stark verletzt?“, seufzt Gabriel, als Marinette mit Tränen in den Augen auf den Entwurf starrt. Marinette nickt nur. Sanft legt Gabriel seinen Arm wieder um sie.
„Würde dir ein besseres Designe einfallen?“, möchte er leise wissen. Er wollte nicht, dass sein Designe diese schlechten Erinnerungen immer wieder hoch holte.
„Naja man könnte ein Queen Bee Designe daraus machen!“, überlegt Marinette. „Dann mach das!“, bittet Gabriel. „Wirklich?“, wundert sie sich. „Ja, wirklich!“, nickt er nur. Schnell nimmt Marinette den Tablet-Stift zur Hand und löscht die Farben aus dem Designe. Den Rock färbt sie erst Gelb ein, dann zeichnet sie mit Schwarz das V-Muster von Queen Bees Anzug darauf. Die Bluse lässt sie weiss. Der Blaser wird gelb mit schwarzen Ärmeln. Die Ärmelsäume macht sie Gelb.
„Wie findest du es so?“, beisst sie sich auf die Unterlippe. „Gut, dann fehlen nur noch drei komplette Entwürfe!“, seufzt Gabriel und nimmt einen Schluck Kaffee. „Was hältst du von dem?“, fragt Marinette scheu nach und schlägt eine Seite in ihrem Skizzenbuch auf.
„Purpel Tigress!“, murmelt Gabriel sofort. Der Entwurf zeigt einen Jumpsuit. Die Beine sind locker und bordeauxrot, das enganliegende V-Ausschnitt Oberteil ist weiss mit dem dunklen V-Muster von Tigress Anzug. Die Ärmel, welche locker und knapp über die Ellenbogen reichen sind auch wieder bordeauxrot.
„Es sieht aus, als würde Tigress es tragen um auf ein Date zu gehen!“, schmunzelt der Designer. „Soll ich es auf dein Tablet übertragen?“, fragt Marinette. „Danke kleiner Schmetterling!“, drückt er ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Setz deine Signatur dazu. Lacroix kann ruhig wissen, dass die Entwürfe nicht ausschliesslich von mir sind!“, bittet er. „Okay!“, murmelt Marinette und setzt am Ende MDC darunter. Dann blättert sie in ihrem Skizzenbuch und zeigt Gabriel einen weiteren Entwurf. Ein schwarzes Kleid im Bias-Schnitt, mit Spagettiträgern, einem Schlitz auf der rechten Seite bis zur Mitte des Oberschenkels. Die grünen Pfoten Abdrücke fallen dem Designer sofort auf. Bei genauem Hinsehen erkennt er auch schwarze Pfoten Abdrücke auf dem schwarzen Stoff.
„Cat Noir. Wie hattest du dir das mit den Pfoten Abdrücken vorgestellt?“, möchte er wissen. „Gestickt!“, erklärt Marinette. Und fängt schon an es auf das Tablet zu übertragen.
„Brauchst du die Vorlage oder kann ich es durchblättern?“, fragt er nach. „Blätter es nur durch!“, lächelt Marinette. „Als kleines Detail, füg oben am Schlitz noch ein Glöckchen an, so wie Cat es um den Hals hat!“, zwinkert der Blonde verschmitzt. Damit bringt er Marinette zum Lachen. Behutsam blättert Gabriel durch die Seiten. Als er bei einem Hochzeitskleid stoppt.
„Mayura!“, nuschelt er. „Sie wirkt immer so elegant, da musste ich einfach an eine Braut denken!“, erklärt Marinette und setzt das MDC unter das Cat Noir Kleid. „Es ist atemberaubend schön!“, lächelt Gabriel die junge Künstlerin an. „Danke!“, lächelt Marinette. Der Entwurf zeigt ein dunkelblaues, midcalf, A-Linienkleid. Der Rock vermittelt den Eindruck als wäre er aus Pfauenfedern genäht. Das Oberteil hat einen V-Ausschnitt der von Pfauenfedern umrahmt ist. Die enganliegenden Ärmel enden knapp unterhalb des Ellenbogens. Die Pfauenfedern sind in türkis, hellblau, einem kräftigen Rosa und dunkelblau gehalten. So wie in Mayuras Fächer. Dazu ein schulterlanger Schleier aus hellblauem Tüll.
„Dann übertrage ich das Kleid auch noch. Dann hast du die sechs Entwürfe zusammen. Oder wäre etwas anderes besser?“, lächelt Marinette und beginnt sehr zögerlich damit es abzuzeichnen. „Da Lacroix wollte, dass ich das Herzstück designe, ist es absolut perfekt. Unter das Kleid setzt du aber nicht die MDC-Signatur. Unter dieses Kleid schreibst du deinen Namen!“, stellt Gabriel klar. „Was? Aber wer würde ein Kleid kaufen, von einer völlig unbekannten Designerin. MDC ist vielen mittlerweile ein Begriff, auch wenn es nur wegen Mings Kleid ist. Was ja noch nicht mal genäht ist. Die Leute kennen nur den Entwurf!“, wundert Marinette sich. „Lacroix soll sehen, was er für einen Fehler gemacht hat. Ausserdem, es wird ja als Designe der Marke Agreste Präsentiert. Und der Name der Designerin lautet dann Marinette Dupain-Cheng!“, erklärt Gabriel. „Kann man auch nur Marinette als Namen dazu setzen? Nicht dass plötzlich jemand bemerkt wofür MDC steht!“, nuschelt Marinette unsicher. Sie wollte nicht, dass jemand herausfand, dass sie MDC war.
„Natürlich!“, lächelt Gabriel sanft. So macht Marinette den Entwurf auf dem Tablet fertig und setzt ihre alte Signatur ‘Marinette’ darunter. Danach lehnt sie sich gegen Gabriel, dessen Arm wieder um sie liegt.
„Müde?“, möchte er wissen. „Ja, irgendwie schon!“, murmelt sie leise. „Es ist kurz vor Zwei, wenn wir uns jetzt hinlegen, kriegen wir knappe vier Stunden Schlaf!“, seufzt Gabriel. „Dann werde ich das wohl machen!“, murmelt Marinette. „Oder auch nicht, weil ich Adrien garantiert aufwecke, wenn ich wieder ins Bett krabble!“, nuschelt sie hinterher. „So tief wie sein Schlaf ist, bezweifle ich das!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Na komm!“, damit steht er auf. Seufzend steht auch Marinette auf und nimmt ihr Skizzenbuch. Gemeinsam laufen sie zu Marinettes Zimmer. Gabriel begleitet sie rein. Kaum liegt Marinette wieder neben Adrien zieht dieser sie in seine Arme.
„Mhm, Prinzessin!“, nuschelt der Blonde im Schlaf. Gabriel kann darüber nur lächeln. Sanft drückt er seinem Sohn und Marinette je einen Kuss auf den Schopf.
„Schlaf schön!“, murmelt er und richtet sich wieder auf. „Du auch!“, hört er sie nuscheln und verschwindet aus dem Zimmer.

Nathalie weiss nicht was sie geweckt hatte, aber sie fühlte sich alleine. Unsicher tastet sie nach Gabriel, findet ihn aber nicht. Zögernd setzt sie sich auf und macht das Nachtlicht an. Das Bett war bis auf sie selber leer. Wo war Gabriel? Warum war er nicht bei ihr. Kurz geht ihr Blick zur Badezimmertür, doch ist sie offen und im Bad kein Licht. Wieso hatte Gabriel sie allein gelassen? Langsam rutscht sie zum Bettrand und setzt ihre Füsse auf den Boden. War er nicht bei ihr, weil sie ihm gesagt hatte, dass sie Schwanger sein könnte? Wollte er doch keine Kinder mit ihr? Schliesslich hatte er Adrien und Caline trug an sich ja auch seine Kinder unter dem Herzen. Warum hatte er sie allein gelassen? Liebte er sie doch nicht? Unsicher steht sie auf und will zur Zimmertür laufen, doch nach dem ersten Schritt ist da wieder dieses Brennen in ihren Lungen. Als der Husten anfängt, geben ihre Beine einfach nach. Unsanft landet sie auf dem Boden. Warum bekam sie kaum Luft? Wo war Gabriel? Als der Husten nachlässt, kann Nathalie das Schluchzen nicht zurückhalten. Zusammengekugelt und schluchzend liegt sie einfach auf dem Boden vor dem Bett.

Langsam läuft Gabriel zu seinem Schlafzimmer. Als er die Tür öffnet, hört er ein Schluchzen. Gabriel braucht einige Sekunden um Nathalies Gestalt vor dem Bett auf dem Boden zusammengekauert zu finden.
„Nathalie, was hast du?“, schliesst er die Tür und eilt zu ihr. Vorsichtig kniet er sich zu ihr und beginnt behutsam über ihren Rücken zu streichen.
„Gabriel?“, bringt Nathalie kaum hörbar heraus. Mühsam schafft sie es sich etwas hoch zu drücken. Doch zittern ihre Arme unter dem Gewicht ihres Körpers.
„Mon Bijou, langsam!“, bittet Gabriel und ändert seine Position. Vorsichtig legt er seinen Arm um die Taille der Jüngeren, um ihr zu helfen sich ganz aufzurichten. Sofort schlingt Nathalie ihre Arme um den Hals des Designers und verbirgt ihr Gesicht an seiner rechten Schulter. Sanft drückt Gabriel den zitternden und bebenden Körper seiner Liebsten an sich.
„Schschsch, ich bin da. Mon Bijou, warum bist du nicht mehr im Bett. Was ist los?“, möchte er sanft wissen. „Ich bin wach geworden und du warst nicht da!“, bringt Nathalie schluchzend heraus. „Schsch, alles gut. Jetzt bin ich da. Ich bin da und ich halte dich fest!“, flüstert Gabriel in das Haar der zitternden Frau. „Warum hast du mich alleine gelassen und wo warst du?“, will die Schwarzhaarige wissen. „Ich konnte nicht schlafen und wollte dich nicht wecken, mon Bijou. Ich war nur in der Küche und bin die Entwürfe für die Charity-Show durchgegangen!“, erklärt er sanft. Nathalie drückt sich zitternd noch enger an den Grauäugigen. Sie spürt ihre Beine kaum.
„Mon Bijou, warum bist du hier auf dem Boden und nicht im Bett?“, fragt Gabriel nochmal als Nathalie nichts sagt. „Du warst nicht da, ich wollte sehen wo du bist. Aber der Husten und dann sind meine Beine einfach weggesackt!“, nuschelt Nathalie in seine Halsbeuge. „Hast du Schmerzen?“, möchte er wissen. „Nein, aber es fällt mir gerade so schwer sie zu bewegen!“, murmelt sie unsicher. „Denkst du, wenn ich dir helfe, schaffst du es aufzustehen?“, bietet Gabriel an. „Ich weiss nicht!“, wimmert sie unsicher. „Es ist okay, alles gut. Ich bin da, du bist nicht allein!“, drückt der Grauäugige seine Lippen auf ihren Schopf. Wieder entkommt Nathalie ein Schluchzen.
„Nathalie, mon Bijou da ist doch noch mehr, sagst du mir bitte was?“, vergewissert Gabriel sich vorsichtig. „Du warst nicht da!“, nuschelt sie nur. „Mon Bijou, hattest du Angst, weil ich nicht da war?“, wundert Gabriel sich. Unsicher mustert er die Jüngere. Er hatte das Gefühl, dass ihr Zittern schlimmer geworden war. Nathalie wusste nicht wie sie Gabriel erklären konnte was in ihr vorging. Wie sollte sie ihm sagen, dass sie Angst davor hatte, dass er sie doch nicht liebte. Oder dass sie Angst hatte, dass er sie wegschicken würde, wäre sie wirklich Schwanger. Kein Wort kommt über Nathalies Lippen und sie drückt sich einfach noch enger an den Designer.
„Ach mon Bijou, halt dich fest!“, bittet er sanft. Vorsichtig festigt er seinen Griff um ihre Taille etwas und zieht sie mit sich auf die Beine. Dann scheibt er die Jüngere zum Bett. Als Nathalie auf der Bettkante sitzt, lässt Gabriel sich vor ihr auf die Knie sinken.
„Mon Bijou, bitte rede mit mir!“, fleht er schon nahezu. „Ich… du warst einfach nicht da. Ich war allein. Ich wusste nicht warum du nicht da bist!“, nuschelt Nathalie unsicher. „Mon Bijou, was ist da noch?“, fragt er unendlich sanft und legt seine Hand an ihre Wange. Unaufhörlich rinnen Tränen über Nathalies Gesicht.
„Du hast mich alleine gelassen!“, wiederholt sie nur. Sie wusste nicht wie sie ihre Ängste aussprechen sollte. Gerade hatte sie das Gefühl, als würde jemand oder etwas ihr die Brust abschnüren.
„Mon Bjiou, ich war nur unten in der Küche. Ich würde dich niemals alleine lassen. Ich liebe dich und kann mir mein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Meine grösste Angst ist es dich zu verlieren, egal auf welche Art, sollte Adrien sich wirklich für den Wunsch entscheiden!“, redet Gabriel sanft auf die Jüngere ein. Nathalie kann den Designer nur überfordert anstarren.
„Mon Bijou, du, Adrien und Marinette seid das Wichtigste in meinem Leben!“, versichert er ihr. „Aber Emilie und was ist mit Caline und den Babys?“, bringt Nathalie heisser hervor. „Ich will Emilie nicht zurück. Denn würde sie zurückkommen, würde ich dich verlieren. Ich liebe sie nicht mehr, ich liebe Dich!“, haucht er und küsst sie sanft. „Aber“, fängt Nathalie an, doch legt Gabriel seinen Daumen auf ihre Lippen. „Nathalie, ich liebe dich. Was Caline betrifft, sie ist für mich wie eine Schwester. Das war sie schon, als wir uns damals trennten. Wegen der Babys, Caline und Gisèle sind die Eltern. Ich werde nur der Pate der beiden sein. Allerdings, falls Caline und Gisèle etwas passiert, möchten sie, dass ich die beiden zu mir nehme. Ich habe ihnen Versprochen, dass ich das tun würde. Ich hoffe auch, dass du mich darin unterstützen wirst. Das ändert aber nichts daran, dass ich dich über alles liebe!“, erklärt der Grauäugige eindringlich. „Wirklich?“, haucht Nathalie. „Du schickst mich auch nicht weg, wenn ich wirklich Schwanger bin?“, bringt sie kaum hörbar heraus. „Niemals, Nathalie wie kommst du denn auf so etwas?“, keucht Gabriel geschockt. „Weil…, vorher als ich zu dir ins Bad kam“, nuschelt sie unsicher. „Mon Bijou, was hat das damit zu tun? Was Nooroo gesagt hat, hat mir Angst gemacht. Angst ich könnte dich verlieren. Ich würde dich niemals wegschicken. Nichts in der Welt könnte mich dazu bringen, dich weg zu schicken. Ich liebe dich, ich brauche dich und ich will dich bei mir wissen!“, bringt der Designer mit Tränen in den Augen hervor. Sofort lehnt Nathalie sich zu ihm herunter, legt ihre Hände an seine Wangen und presst ihre Lippen auf seine. Gabriel erwidert den Kuss sofort und legt seine Hand in ihren Nacken. Nach einigen Momenten rutscht Nathalie von der Bettkante und setzt sich auf Gabriels Schoss. Eng schmiegt sie sich gegen ihn, ohne ihre Lippen von seinen zu lösen. Als Gabriel Nathalies Unterlippe sanft zwischen seine Lippen saugt, entlockt er ihr damit ein erregtes Keuchen. Begierig presst sie ihre Scham gegen seinen Schritt.
„Langsam Nathalie, langsam!“, nuschelt der Blonde und löst den Kuss. „Ich will dich!“, murmelt sie nur und presst ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Ihre Arme schlingt sie um seinen Oberkörper. Gabriel muss leer schlucken. Nur mit Mühe kann er die Bilder von Sonntagnacht zurückhalten.
„Nathalie, langsam bitte!“, bittet er leise. Nathalie spürte deutlich das unterdrückte Zittern ihres Liebsten. Unsicher hebt sie den Kopf, um ihm wieder ins Gesicht zu blicken.
„Gabriel, was“, fängt sie an. „Ich brauche Zeit Nathalie, nach Sonntagnacht, es ist einfach noch zu frisch. Aber ich zeige dir gerne auf eine andere Art wie sehr ich dich liebe!“, unterbricht er sie sanft und küsst sie wieder. „Entschuldige ich“, beginnt Nathalie unsicher. „Es gibt nichts wofür du dich Entschuldigen musst. Mon Bijou, lass mich dir einfach zeigen wie sehr ich dich liebe!“, beginnt er ihren Hals zu küssen. „Gabriel, was hast du vor?“, murmelt Nathalie und schliesst geniessend die Augen. „Das wirst du schon merken!“, schmunzelt er an ihrem Hals. Ganz sanft beisst er sie neckend in die Halsbeuge.
„Ahh“, entkommt es ihr nur. Vorsichtig löst Gabriel seine Hand von ihrem Nacken und lässt sie nach vorne gleiten um ihr Oberteil zu öffnen. Sanft streichelt er ihre nackten Brüste.
„Setz dich auf die Bettkante zurück!“, fordert er sanft und lässt seine Finger in den Bund ihrer Hose und ihres Höschens gleiten. Als Nathalie sich hochdrückt, zieht er ihr die Hose und das Höschen nach unten.
„Gabriel was“, fängt Nathalie wieder an. Doch entweicht ihr ein Stöhnen als Gabriel beginnt an einem ihrer Nippel zu saugen. Zart streicht Gabriel mit seiner rechten Hand über ihren Bauch.
„Lehn dich zurück und geniess einfach was ich tue!“, bittet Gabriel. Mit einem Nicken zieht Nathalie die Kissen vom Kopfende zu sich und lehnt sich in dies zurück. Gabriel beginnt sich von ihren Brüsten entlang über ihren Bauch hinunter zu ihrer glatten Scham zu küssen.
„Gabriel!“, nuschelt Nathalie erregt. Dieser lässt einfach seine Zunge zwischen ihre Schamlippen gleiten.
„Ahhh“, entlockt er ihr damit. Sanft leckt der Designer über ihre Perle.
„Oh, ja!“, murmelt Nathalie. Das bringt Gabriel zum Lächeln. Vorsichtig spreizt er mit den Fingern ihre Schamlippen, um seine Lippen sanft um ihre Perle zu schliessen. Zärtlich beginnt er daran zu Saugen.
„Fuck, Gabriel!“, keucht die Blauäugige. Das Gefühl war einfach nur unglaublich. Doch lässt der Designer sich nicht beirren. Schiebt seinen Arm unter ihrem Oberschenkel durch und lässt seine Hand an ihrer Seite zu ihrer Brust hoch gleiten. Behutsam umfasst er diese und beginnt sie zu massieren.
„Oh, ja!“, drückt Nathalie ihren Rücken durch und krallt ihre Hände in die Lacken. „Mehr bitte!“, fleht sie schon fast. Kurz zögert Gabriel, beginnt dann aber stärker zu saugen und ihren Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger zu stimulieren.
„Oh fuck ja. Gabriel ja!“, stöhnt Nathalie, genauso fühlte es sich für sie einfach nur perfekt an. Das lässt den Grauäugigen dunkel in ihre Scham lachen.
„Oh Fuck, Gabriel bitte ich will dich in mir haben. Bitte nimm mich!“, wimmert sie flehend. Sie wollte ihn, sie brauchte ihn. Sie wollte spüren, wie sein grosser, praller Schwanz sich tief in ihr versenkte.
„Nathalie ich weiss nicht“, unterbricht er sein tun unsicher. „Gott Gabriel ich will dich in mir!“, verlangt sie. Gabriel spürt deutlich seine pochende Erektion. Es erregte ihn sie so zu sehen und zu hören. Zu hören wie sehr sie seine Erektion in sich spüren wollte. Unsicher drückt er sich an der Bettkante in eine aufrecht kniende Position. Nathalie drückt sich auch wieder in eine sitzende Position. Sanft presst Nathalie ihre Lippen auf seine und schlingt ein Bein um seine Hüften. Ihre Hände vergräbt sie in seinem Haar. Der Druck von Nathalies Scham an seiner Erektion lässt Gabriel in den Kuss stöhnen.
„Bitte nimm mich!“, haucht sie in sein Ohr und lässt eine Hand vorsichtig in seine Hose gleiten, um ihn sanft zu umfassen. Gott fühlte es sich gut an seine pochende Erektion in der Hand zu halten. Zu spüren wie sehr er sie auch wollte. Trotzdem ist sie sanft und vorsichtig, sie wollte keine schlechten Erinnerungen wecken oder ihm gar weh tun.
„Ahhha“, entflieht es Gabriel und er drückt sich ihr entgegen. Presst seine Erektion mehr in ihre Hand hinein und fester an ihre Scham.
„Mon Bijou“, nuschelt er, um sein Einverständnis zu geben und sie befreit seine pochende Erektion aus dem Stoff. Die Kühle der Luft an seiner Erektion lässt wieder ein Stöhnen über seine Lippen kommen. Zielsicher dirigiert sie ihn zu ihrem Eingang. Gabriel lässt sich nicht zwei Mal bitten und dringt sanft in ihre heisse, feuchte Enge ein.
„Oh, ja“, stöhnt sie in sein Ohr. Gabriel verbirgt sein Gesicht an ihrer Schulter und schiebt sich sanft tiefer in ihre Enge. Als er sich vollständig in ihr versenkt hat, wartet er einige Momente ab, bevor er sanft beginnt sich in ihr zu bewegen. Er wollte es so schön für sie machen wie nur möglich und nicht bei der ersten Bewegung gleich Kommen. Aber sie war so unglaublich Eng. Nicht unangenehm eng, aber eng genug um ihn fast direkt zum Kommen zu bringen.
„Du fühlst dich so gut an, so gross und prall!“, murmelt die atemberaubende Frau in sein Ohr. „Du bist so eng!“, nuschelt er in ihre Halsbeuge. Seine Hand gleitet von ihrer Seite zu ihrem Kreuz, um sie dichter an sich zu drücken.
„Oh fuck, ja. Ja, tiefer!“, entkommt es ihr. Ohne mit der Bewegung aufzuhören hebt Gabriel unsicher seinen Kopf von ihrer Schulter, um wieder in ihre wunderschönen himmelblauen Augen zu blicken.
„Nathalie ich liebe dich!“, flüstert er und legt seine Lippen behutsam auf ihre. „Ich liebe dich auch, Gabriel. Oh ja, genau da, etwas schneller!“, haucht sie, als sich ihre Lippen trennen. Vorsichtig steigert Gabriel das Tempo etwas.
„So mon Bijou?“, möchte er wissen und lehnt seine Stirn an ihre. „Ja, genau so, das ist perfekt!“, lächelt sie sanft. „Gabriel, kannst du bitte wieder meine Perle streicheln?“, fragt sie sanft. Gerne kommt Gabriel dieser bitte nach und lässt seine Hand über ihre Hüfte zu ihrer Scham gleiten, wo er seinen Daumen behutsam auf die gewünschte Stelle legt und beginnt mit leichtem Druck zu kreisen.
„Mhm, ja!“, seufzt Nathalie und schliesst die Augen. Ihre Stirn immer noch an seiner. Gabriel versucht jede Regung in ihrem Wunderschönen Gesicht wahr zu nehmen, als er spür wie ihr Enge sich um ihn zusammenzeiht. Das entlockt ihm ein überraschtes Keuchen und er versucht sich tiefer in sie zu drängen. Nathalie schlingt auch ihr zweites Bein um seine Hüfte um ihn noch tiefer in sich zu spüren. Schwer keuchend sackt ihre Stirn auf seine Schultern. Erst als ihr Orgasmus abgeebbt ist, beginnt Gabriel sanft sich wieder zu bewegen, es hatte ihn viel Selbstbeherrschung gekostet, selbst nicht zu kommen. Doch kaum drei Stösse später kommt Nathalie mit einem Aufschrei ein zweites Mal. Dieses Mal heftiger und auch länger. Gabriel muss sich wirklich zusammenreissen um selbst nicht sofort zu kommen. Schwer atmend drückt er sein Gesicht in ihr Haar, welches über ihren Hals und ihre Schulter nach vorne fällt.
„Oh Gott, Gabriel“, entkommt es Nathalie keuchend als ihr Orgasmus abgeklungen ist. Das lässt ihn gegen ihren Hals lächeln. Vorsichtig hebt er seine Hand, um ihr Haar von ihrer rechten Schulter und dem Hals nach hinten zu ziehen und ihren Hals sanft mit Küssen zu übersähen. Er spürt wie sie völlig erschöpft gegen ihn sackt. Behutsam schlingt er seinen Arm um ihre Taille, um sie sicher fest zu halten.
„Mon Bjiou, alles in Ordnung?“, möchte er besorgt wissen. „Es, das war so intensive!“, murmelt sie. „Soll ich aufhören?“, möchte er, immer noch bewegungslos in ihr verharrend, wissen. „Ich weiss nicht!“, gibt sie zu und beginnt seinen Nacken mit einer Hand zu kraulen. Damit entlockt sie ihm ein Schnurren. Nach Sekunden dieser zarten Liebkosung, spür Gabriel wie er selbst kommt und drängt sich mehr in die Enge der zierlichen, sanften und atemberaubende Frau, die er mit einem Arm an sich drückt. Keuchend atmet er in ihre Halsbeuge.
„Oh verdammt Nathalie“, nuschelt er heisser. „Habe ich da eine empfindliche Stelle gefunden?“, kichert Nathalie und lehnt ihre Wange gegen Gabriels Kopf. Sein Gesicht immer noch in ihrer rechten Halsbeuge verborgen nickt der völlig erschöpfte Mann schlicht. Das war für ihn gerade selbst völlig überraschend gewesen. Nathalie hört nicht auf und krault den Designer weiter im Nacken, was diesen weiter schnurren lässt.
„Wir sollten wohl versuchen noch etwas schlaf zu bekommen!“, hebt Gabriel seinen Kopf nach Minuten, um nicht doch noch in dieser Position einzuschlafen. „Mhm?“, kommt es von der schon fast eingeschlafenen Frau. „Nathalie, wir sollten uns hinlegen. Wenn du so einschläfst, wirst du mit Schmerzen aufwachen. Gerade kann ich dich nicht einfach hochheben, um dich richtig ins Bett zu legen!“, seufzt er entschuldigend. „Es ist okay. Weisst du wo meine Hose ist? Nur falls Adrien oder Marinette plötzlich zu uns wollen sollten!“, drückt sie sich erschöpft leicht von ihm weg. Vorsichtig rutscht Gabriel von ihr weg und auch seine erschlaffte Erektion rutscht nun aus Nathalie heraus.
„Mhm“, brummt Nathalie über die plötzliche Leere in sich. „Hier!“, hebt Gabriel das Gewünschte vom Boden auf. „Danke!“, nickt Nathalie und schlüpft in ihre Hose. Schwerfällig kommt Gabriel auf die Füsse. Schnell lässt er seinen Freund wieder dort verschwinden, wo er hingehört. Nathalie richtet unterdessen die Kissen wieder. Langsam umrundet Gabriel das Bett, um sich erst mal auf die Bettkante zu setzten.
„Gabriel alles okay?“, kniet die Schwarzhaarige sich hinter ihn und schlingt ihre Arme vorsichtig um ihn. Erschöpft lehnt Gabriel sich leicht gegen sie.
„Ja, mir schwirrt nur gerade wieder so viel durch den Kopf!“, murmelt er. „Willst du mir davon erzählen?“, fragt Nathalie vorsichtig und legt ihr Kinn auf seiner rechten Schulter ab. „Als ich in der Küche war, da kam Marinette dazu. Sie war aufgewühlt. Adrien wollte wohl noch über Samstagnacht reden!“, seufzt der Designer. „Über den Wunsch?“, nuschelt Nathalie und spürt ein leichtes brennen in den Augen. Wollte Adrien, Emilie wirklich so sehr zurückhaben?
„Darüber haben wir nicht geredet, aber ich denke es war auch ein Thema. Es ging aber wohl eher darum, dass Marinette ihn gefragt hatte, ob er enttäuscht wäre. Enttäuscht, dass nur sie es ist, die sich hinter der Maske von Ladybug verbirgt?“, erklärt der Grauäugige. „Ihr Selbstwertgefühl ist wirklich mies!“, seufzt die Blauäugige. „Das ist es. Daran müssen wir mit ihr arbeiten. Sie ist so unsicher. Sie glaubt, sie wäre nicht gut genug für Adrien!“, nickt Gabriel nachdenklich. „Wie bitte kommt sie auf diesen Unsinn?“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Dir ist sicher auch nicht entgangen, wie Cat Noir mit Ladybug flirtet oder?“, möchte er einfach wissen. „Natürlich nicht. Offensichtlicher ging es nicht mehr!“, verdreht sie die Augen. „Sie denkt, weil sie ihn als Ladybug zurückgewiesen hat, hätte sie ihn verletzt!“, erklärt Gabriel. „Bitte? Sie hat vollkommen richtig gehandelt. Das sollte Adrien auch klar sein. Zumindest hoffe ich das. Als Held nach der grossen Liebe zu suchen ist Idiotisch. Er hätte schon viel früher anfangen sollen, als Adrien nach der Richtigen zu suchen. Ganz ehrlich, von allem was ich gehört habe. Vermutlich empfindet er schon wesentlich länger, als ich dachte, etwas für Marinette. Er hat sich wohl nicht getraut es ihr als Adrien zu zeigen. Darum wohl auch die häufigen Besuche als Cat Noir bei ihr!“, brummt Nathalie mürrisch. Gabriel lehnt einfach vorsichtig seinen Kopf an ihren.
„Wir werden wohl bald erfahren, ob er es endlich begriffen hat und auch ob er den Mut findet es ihr wirklich zu sagen. Aber ich fürchte, sie könnte ihm nicht glaube. Sie wirkte so zerrissen, als wir vorher geredet haben. Sie liebt ihn, daran besteht kein Zweifel, aber mit ihrer Angst nicht gut genug für ihn zu sein. Das könnte wirklich zu Problemen führen!“, murmelt er resigniert. „Dann sind wir da, Gabriel. Wenn sie ihn liebt und er sie auch, dann helfen wir ihnen. Dafür sind wir da!“, lächelt Nathalie. „Aber jetzt sollten wir uns wirklich hinlegen!“, fügt sie an. „Ja!“, nickt er. Vorsichtig löst Nathalie sich von ihm und rutscht nach Hinten. Seufzend ändert Gabriel seine Position und zieht ein Bein aufs Bett um sich etwas mehr in die Mitte zu hieven. Dann lässt er sich auf seine rechte Seite in die Kissen sinken. Nathalie beobachtet das und zieht sanft die Decke über ihren Geliebten. Dann nimmt sie ihm die Brille ab und legt sie auf den Nachttisch zu ihrer. Mit einem Klick löscht sie das Licht und kuschelt sich dann eng an Gabriel. Dieser murrt wegen der Schmerzen in seiner linken Schulter kurz und dreht sich auf den Rücken.
„Alle okay?“, fragt sie besorgt nach. „Die Position war nur unangenehm!“, nuschelt er und schlingt seinen Arm um Nathalies Taille, um sie dicht und eng an sich zu ziehen. „Okay!“, murmelt Nathalie. Kurz stemmt sie sich noch hoch und legt ihre Lippen kurz auf Gabriels. Dann bettet sie ihren Kopf auf seine Brust, legt ihren rechten Arm um seine Taille und schlingt ihr rechtes Bein vorsichtig um seins. Gabriel legt seine Hand sanft an ihren Kopf.
„Ich liebe dich mon Bijou, schlaf schön!“, nach diesen gemurmelten Worten, war der Designer schon im Land der Träume versunken. Nathalie spürt wie seine Atmung tiefer und ruhiger wird. Erleichtert schmiegt sie sich noch enger an ihn.
„Ich liebe dich auch mon Papillon Noir!“, lächelt sie sanft und driftet auch in den Schlaf ab.

Chapter 47: Kapitel 46; Kleeblatt

Chapter Text

Kapitel 46; Kleeblatt

Ein schrilles Piepen lässt Nathalie wach werden. Brummend drückt sie ihr Gesicht mehr in die Schulter ihres Liebsten. Als sie spürt wie etwas durch ihr Haar streicht. Gerne lässt sie sich diese sanfte Liebkosung gefallen.
„Mon Bijou, wir sollten aufstehen. Ich weiss, es war eine wirklich kurze Nacht, aber Marinette und Adrien müssen zur Schule und wir haben wichtige Termine!“, erklingt eine dunkle schlaftrunkene Stimme von etwas oberhalb. Nur am Rand nimmt sie das Öffnen der Tür wahr.
„Mhm, fünf Minuten noch bitte!“, nuschelt sie. Gabriel kann nicht anders als sanft zu lächeln. Dann blickt er zu Marinette und Adrien die zum Bett getreten sind. Genau sieht er das sanfte Lächeln auf Marinettes Lippen und das Spitzbübische Grinsen seines Sohnes
„Nathalie aufstehen sofort!“, erklingt da Adriens Stimme. Gabriel muss sich zusammenreissen, um nicht los zu lachen. Trotzdem spürt Nathalie das leichte Beben von Gabriels Brustkorb.
„Adrien?“, dreht Nathalie sich seufzend in die Richtung der Stimme. Erstaunt stellt sie fest, dass Adrien und Marinette schon Angezogen sind.
„Ich muss doch noch deinen Verband wechseln!“, blinzelt Nathalie das Mädchen an. „Die Brötchen sind eh noch zu heiss. Soll ich in meinem Zimmer warten?“, lächelt Marinette. Nathalie stemmt sich in eine sitzende Position hoch.
„Ja, gib mir einen Moment, damit ich mich fertigmachen kann und um Gabriel zu helfen, dann komme ich sofort!“, lächelt Nathalie. „Ich geh dann schon mal Kaffee machen?“, kommt es fragend vom Grünäugigen. „Das wäre sehr lieb von dir Adrien. Könntest du mir einen vierfachen Espresso machen? Mit Sahne und Zucker?“, bittet Gabriel seinen Sohn und lehnt sich an das Kopfende des Bettes. Sofort wird Adriens blick besorgt und er krabbelt an Nathalie vorbei zu seinem Vater.
„Bist du dir sicher?“, nuschelt der Jüngere und drückt sich an seinen Vater. „Ich habe nicht wirklich viel Schlaf bekommen. Mein Kopf wollte mir die Ruhe nicht gönnen!“, seufzt Gabriel und legt seinen Arm vorsichtig um seinen Sohn. Marinette setzt sich unsicher neben Nathalie und beobachtet Vater und Sohn.
„Aber du hast heute doch Termine? Schaffst du das denn?“, will Adrien besorgt wissen. „Das wird schon gehen. Der Termin mit Lacroix ist nur eine Besprechung. Da wird der Termin, in der Schneiderei, mit Jasmin schlimmer. Schliesslich muss ich noch mit ihr Schimpfen, weil sie noch immer arbeitet und nicht im Mutterschutz ist!“, lächelt Gabriel. „Stimmt, wann sollte sie das Baby denn eigentlich bekommen?“, blinzelt Adrien. „Sie müsste in der 36sten oder 37sten Woche sein!“, lächelt Nathalie. „Oh, dann ist ja noch etwas Zeit oder?“, wunder der Grünäugige sich. „Trotzdem, es gilt für alle Angestellten der Mutterschutz ab dem ersten Tag der 36sten Woche. Es geht um die Gesundheit der Mütter und ihrer Ungeborenen!“, seufzt Gabriel. „Haben sie so strenge Regeln? Ich dachte erst zwei Wochen vor der Geburt und mindestens acht Wochen nach der Geburt sind verpflichtend?“, wundert Marinette sich. „Theoretisch wäre es so. Eigentlich hat jede Frau Anrecht auf sechzehn Wochen. Sechs vor und zehn nach der Geburt. Vom Gesetz verpflichtend sind aber nur zwei vor und acht nach der Geburt. Aber es ist sicher schon seit zehn Jahren so, dass alle Frauen, die für die Marke Agreste arbeiten, spätestens am ersten Tag der 36sten Woche in den Mutterschutz müssen und nach der Geburt sind es sechs Monate. Ich weiss selber wie anstrengen ein Neugeborenes ist. Zehn Wochen nach der Geburt sind ein schlechter Witz!“, erklärt Gabriel schlicht. „Sechs Monate?“, blinzelt Marinette überrascht. „Ja, ich will sicher sein, dass es den Müttern gut geht und sie wirklich wieder Gesund und fit sind, bevor sie wieder anfangen zu Arbeiten. Vor zehn Jahren konnte ich es durchsetzen. Schon davor habe ich auf drei Monate nach der Geburt bestanden!“, nickt Gabriel. „Die meisten Firmen geben nur das Gesetzliche Minimum, gerade in der Modebranche. Ich habe mir schon von einigen Firmen die Verträge und Beilagen durchgelesen!“, nickt Marinette lächelnd. „Bei Maje sind es nach der Geburt vier Monate. Vor der Geburt schreiben sie mindestens zwei Wochen vor!“, nickt Gabriel. „Stimmt, das hatte ich gelesen und es hat mich sehr erstaunt!“, nickt Marinette. „Lacroix hat darauf bestanden, dass sie es anpassen. Seine älteste Tochter hatte nach der Geburt wohl einige Probleme und weil sie nach zehn Wochen nicht wieder Arbeiten konnte und ihr Arzt ein Arschloch war, verlor sie ihren Job. Ihr Arbeitgeber war wohl auch ein Arsch. Lacroix wollte nicht, dass andere Frauen so etwas auch durchmachen müssen, darum hat er solange gekämpft, bis Maje es angepasst hat. Er wollte in diesem Punkt wirklich ein Vorbild für die Branche sein!“, erklärt Gabriel. „Oh, dann ist er wohl doch nicht so ein Frauenfeindliches Arschloch, wie ich dachte!“, entkommt es der Jüngeren. Als sie realisiert, was sie gesagt hat schlägt sie sich sofort die Hände vor den Mund.
„Lacroix kann durchaus sehr angenehm sein. Aber man muss ihn dafür wirklich gut kenne. Von ihm als Designer und Geschäftsmann halte ich nicht so viel, das habe ich dir schon gesagt. Aber als Mensch im Privaten ist er eigentlich sehr angenehm, hilfsbereit und kann auch führsorglich sein!“, schmunzelt Gabriel. „Ich kenne ihn nur von dem Bewerbungsgespräch und halt von Samstag!“, nuschelt Marinette. „Du konntest es nicht wissen. Genau so wenig wie, dass er vier Töchter und einen Sohn hat. Die meisten seiner Enkelkinder sind glaube ich auch Mädchen. Vor allem zur Ältesten hat er wohl eine sehr enge Beziehung. Darum auch die Charity-Fashionshow für das Necker Krankenhaus!“, lächelt der Grauäugige sanft. Marinette nickt nur lächelnd.
„Dann sollten wir wohl gehen, damit ihr euch fertig machen könnt!“, steht sie vom Bett auf und geht zur Tür. „Adrien kommst du?“, möchte Marinette wissen. „Ja, komme!“, nuschelt dieser. Drückt seinem Vater noch einen Kuss auf die Wange und schon waren die Jugendlichen aus der Tür.
„Eine kurze Dusche?“, möchte Nathalie wissen. „Das hört sich sehr gut an!“, schiebt er die Beine aus dem Bett. „Wie geht es dir? Hast du irgendwelche Schmerzen?“, möchte er dann wissen, als Nathalie zu ihm tritt. „Nein, keine Schmerzen. Ehrlichgesagt fühle ich mich sogar sehr gut!“, lächelt sie ihn sanft an. Langsam kommt Gabriel auf die Beine.
„Bist du sicher? Als ich in der Nacht zurückkam, da hast du mich beinahe zu Tode erschreckt!“, gibt Gabriel besorgt zu. Sanft schlingt Nathalie ihre Arme um seinen Hals und küsst ihn kurz.
„Entschuldige ich wollte dir keine Angst machen, aber ja, da ging es mir wirklich nicht gut. Nur jetzt fühle ich mich sehr gut. Ich weiss nicht, aber auch die letzten Mal, wenn wir in der Nacht miteinander geschlafen haben, ging es mir am Morgen danach und eigentlich den ganzen Tag wirklich sehr gut!“, lächelt sie sanft. Unsicher sucht Gabriel nach einem Anzeichen für Lügen in ihren Augen, findet aber keine. Erleichtert lässt er die Schultern hängen.
„Das ist schön zu hören. Jetzt sollten wir uns aber wohl beeilen!“, murmelt er und küsst sie kurz. „Du hast recht, ich sollte Marinette nicht warten lassen!“, seufzt Nathalie und blickt zum Wecker, der 05:40 anzeigt. Schnell duschen die Beiden. Dann hilft Nathalie dem Designer mit dem Abtrocknen, wechselt das Pflaster an seiner Schulter. Legt frische Wundkompressen auf seine Handgelenke, bevor sie ihm die Schienen wieder überzieht. Dann hilft sie ihm in seine Kleidung und die Orthese.
„Danke Nathalie!“, küsst er sie und wendet sich dem Zähneputzen zu, während Nathalie sich selber anzieht. „An meine Zahnbürste habe ich natürlich nicht gedacht!“, murmelt Nathalie und bindet ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Schnell öffnet Gabriel den Spiegelschrank und zieht eine neue Zahnbürste hervor um sie Nathalie zu reichen.
„Danke!“, lächelt sie und küsst ihn kurz auf die Wange. „Da drüben müssten auch noch Haarbänder und Spangen jeglicher Art sein!“, deutet er auf eine Schublade des Waschtisches. „Wirklich?“, wundert sie sich. „Emilie hatte Unmengen davon, da ich ihre Sachen seit ihrem Verschwinden nicht wirklich angerührt habe, sind sie noch da!“, nuschelt er nur. „Vielleicht sollten wir uns nächste Woche mal darum kümmern, ihre Sachen zu sortieren. Vielleicht gibt es noch Dinge, die Adrien, Amelie oder du gerne behalten würdet. Denn Rest sollten wir dann entsorgen!“, seufzt Nathalie. „Ja, vielleicht!“, bestätigt er. Gemeinsam verlassen sie kurz darauf das Bad. Nathalie hatte das Haarband wieder herausgenommen und ihre Haare mit einer dunkelroten Haarklammer hochgenommen. Schnell schnappt Gabriel sich noch sein Handy, sein Portemonnaie, die Schlüssel und die obligatorischen Stofftaschentücher. Nathalie befestigt das Miraculous und bindet ihm die Krawatte, dann verlassen sie gemeinsam das Zimmer. Als sie Marinettes Zimmer erreichen klingelt es an der Tür.
„Ich geh schon!“, küsst der Designer seine Liebste sanft und eilt zur Treppe. „Adrien ich geh schon!“, ruft er noch.
Auf dem Display neben der Tür sieht er, dass ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren, in rosanen Kleidern am Tor steht. Er erinnerte sich, dass sie letzte Woche Dienstag da gewesen war. Besorgt bemerkt er die eingesunkene Haltung und die sichtbaren Tränenspuren. Schnell drückt er den Öffner für das Tor und öffnet die Tür.
„Mademoiselle!“, grüsst er das Mädchen als sie vor ihn tritt. Er konnte sich gerade nicht an ihren Namen erinnern.
„Guten Morgen Monsieur Agreste. Ist Marinette da?“, kommt es sehr leise von dem Mädchen. Gabriel lässt sie erst eintreten und schliesst die Tür hinter ihr.
„Sie ist noch oben. Nathalie wechselt noch den Verband an ihrem Knie!“, lächelt er sanft. „Oh, ich wollte nicht“, fängt die Blonde sofort an. „Sie stören nicht im Geringsten. Darf ich fragen, sie wirken aufgewühlt, stimmt etwas nicht oder ist etwas passiert?“, bittet Gabriel zu wissen. „Ich, also“, fängt sie wieder an. „Rose, was machst du denn hier?“, kommt Adrien da dazu. Als es auch schon wieder klingelt.
„Die Couffaines, Mademoiselle Césaire und Monsieur Lahiffe!“, seufzt Gabriel mit Blick zum Display. Doch das Schluchzen der Blonden lässt ihn sofort zu ihr sehen. Sie hatte ihre Arme um sich selber geschlungen und wirkte völlig verzweifelt.
„Adrien, kümmere dich bitte um die Vier. Sag Marinette, dass sie bitte ins Wohnzimmer kommen solle, ja?“, bittet er seinen Sohn und legt vorsichtig seinen Arm um das Mädchen. „Natürlich Papa!“, nickt Adrien.

Adrien wartet bis sein Vater mit Rose im Wohnzimmer verschwunden ist, bevor er den Anderen öffnet.
„Adrien ist Rose hier?“, will Juleka sofort, schon fast panisch wissen. „Ganz ruhig Juleka, ja Rose ist hier. Aber was ist los? Sie wirkt völlig aufgelöst?“, hackt Adrien nach. „Wir haben gestritten und dann ist sie einfach weggerannt. Wir wollten sie zuhause abholen. Weil Alya und Nino uns aufgegabelt haben, waren wir viel früher als normal. Rose meinte nur, sie komme heute nicht zur Schule. Auf meine Frage warum das, wollte sie mir nicht Antworten!“, flüstert Juleka unter Tränen. „Juleka, dafür gibt es sicher eine Erklärung. Lasst uns in die Küche gehen. Papa ist mit Rose im Wohnzimmer und anscheinend wollte sie zu Marinette!“, versucht der Blonde die Brünette zu beruhigen. „Aber was, wenn sie wieder Krank ist? Was wenn es die Krankheit ist, die sie schon mal hatte? Sie meinte sie könnte wieder kommen, aber hat mir immer noch nicht gesagt, was es genau war!“, haspelt Juleka. Sofort zieht Adrien sie in seine Arme und führt sie sanft zur Küche.
„Ich bin sicher, dass sie Marinette oder Papa sagen wird was ist!“, versichert er auf dem Weg sanft. Alya und Nino folgen den beiden sofort. Luka schliesst noch die Tür, bevor er auch zur Küche geht. Dort sitzt Juleka schon an der Kücheninsel und Adrien deckt noch für fünf Leute mehr ein.
„Danke Adrien!“, lächelt der Blauhaarige ihn an. „Ach was, das ist selbstverständlich und Papa meinte ich soll mich um euch kümmern, damit er sich auf Rose konzentrieren kann!“, winkt Adrien ab. Danach wird es still in der Küche.
Nach kurzem kommen Nathalie und Marinette dazu.
„Wo ist dein Vater?“, wundert Nathalie sich. „Im Wohnzimmer mit Rose. Marinette er hat gebeten, dass du zu ihm und Rose kommst!“, erklärt Adrien. „Okay, hat er gesagt warum?“, möchte Marinette wissen. „Rose und ich haben gestritten und sie ist Weggelaufen. Als wir herkamen, war sie schon mit Monsieur Agreste im Wohnzimmer!“, kommt es leise von Juleka. „Darf ich fragen warum ihr gestritten habt?“, hackt Marinette nach. „Naja, wir wollten sie abholen, aber sie hat gesagt, dass sie heute nicht zur Schule kommt. Ich wollte wissen warum, aber sie hat nur gesagt, dass es mich nichts angeht!“, raunt Juleka unsicher. „Wirklich? Dann sollte ich wohl mal ins Wohnzimmer!“, versucht Marinette zu lächeln und verlässt die Küche wieder.

„Setzen sie sich!“, bugsiert Gabriel das Mädchen auf ein Sofa. Er lässt sie aber nicht los und setzt sich neben sie. Rose schnieft und drückt sich enger an den Designer.
„Darf ich fragen, was ist? Oder möchten sie lieber auf Marinette warten und mit ihr reden?“, fragt der Designer sanft. Kurz löst er seinen Griff um das Mädchen, damit er ihr ein Taschentuch reichen kann. Doch dann legt er seinen Arm wieder sanft um ihre schmale Gestalt.
„Ich hatte Juleka gestern gesagt, dass sie mich heute nicht abholen soll. Ich kann wegen einem Termin heute nicht zur Schule!“, nuschelt Rose unsicher. Gabriel wartet und gibt dem Mädchen Zeit. Unsicher spielt sie an dem Taschentuch herum.
„Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich heute nicht in der Schule bin. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen macht!“, folgt eine genauere Erklärung. „Denken sie nicht, ihre Freundin hätte sich nur noch mehr Sorgen gemacht, wenn sie einfach nicht in der Schule erschienen wären?“, möchte der Grauäugige wissen. „Ich weiss nicht, Madame Bustier weiss, dass ich heute nicht zur Schule komme. Sie hätte es Juleka und den Anderen sicher erklärt!“, überlegt Rose. „Weiss Caline denn, warum sie nicht zum Unterricht kommen?“, hackt Gabriel nach. „Sie weiss, dass es wegen einem Treffen mit meinem Grand-père ist. Oh verdammt, ich sollte schon längst bei ihm sein!“, entkommt es der Blonden panisch und sie will aufspringen. „So werde ich sie nirgendwo hin gehen lassen!“, lässt Gabriel sie nicht aufstehen. „Was?“, blinzelt Rose. „So aufgewühlt wie sie gerade sind, könnte ihnen sonst was passieren. Alleine verlassen sie das Anwesen nicht, solange sie sich nicht komplette beruhigt haben!“, erklärt er streng. „Aber Grand-père. Er wird sich so unglaubliche sorgen machen!“, flüstert Rose, als auch schon ihr Handy anfängt zu klingeln. Schnell zieht sie es hervor.
„Das ist er!“, murmelt sie ängstlich. „Nehmen sie ab, erklären sie ihm einfach was los ist!“, ermuntert der Designer die Blonde. „Okay!“, nuschelt diese. Zögernd nimmt sie ab und drückt den Lautsprecher.
„Grand-père?“, fragt sie unsicher.
„Gott sei Dank. Rose wo bist du? Deine Maman meinte, du müsstest schon vor zwanzig Minuten bei mir angekommen sein!“, erklingt eine Männerstimme. Gabriel hebt nur eine Augenbraue, er kannte diese Stimme nur zu gut.
„Entschuldige Grand-père. Ich habe mich mit Juleka gestritten und es war mir einfach zu viel. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass du auf mich wartest!“, schnieft Rose.
„Ach Rose, warum habt ihr den gestritten?“, seufzt die Stimme von Lacroix.
„Wegen dir. Wegen diesem scheiss Termin, von dem du mir immer noch nicht gesagt hast, was es genau ist. Was ist so wichtig, dass ich nicht in die Schule kann!“, kommt es wütend von der Blonden.
„Rose, das soll doch eine Überraschung sein. Aber warum hast du dich deswegen mit ihr gestritten?“, möchte Lacroix von seiner Enkelin wissen.
„Weil sie jetzt denkt, dass ich wieder Krank bin und mich dazu drängt mit ihr zu reden!“, schnappt Rose schluchzend.
„Rose, warum sagst du ihr dann nicht, dass es wegen mir ist. Dass ich eine besondere Überraschung für dich habe und du darum heute nicht im Unterricht bist?“, möchte Lacroix wissen.
„Wie soll ich das bitte machen? Sie kennt dich nicht und könnte denken ich belüge sie!“, kommt es schwach von Rose. Vorsichtig beginnt Gabriel über den Oberarm der Blonden zu streichen. Als die Tür sich leise öffnet blickt er über die Schulter und sieht Marinette mit besorgtem Blick dastehen. Mit einem Lächeln und einem Kopfnicken deutet er ihr, dass sie dazu kommen kann.
„Rose, wo bist du? Ich komme dich abholen, dann können wir vernünftig und in ruhe reden. Auch mit deiner Freundin, wenn sie sich solche Sorgen macht!“, bietet Lacroix an.
„Ich bin bei Marinette!“, nuschelt Rose nur, da genannte sich gerade neben sie gesetzt hatte. Sanft umschliesst die Blauhaarige die freie Hand ihrer Schulfreundin mit ihren eigenen Händen.
„Marinette?“, kommt es verwirrt aus dem Telefon.
„Sie ist bei mir im Anwesen. Sie wollte zu Mademoiselle Dupain-Cheng!“, erklärt Gabriel dem Älteren.
„Agreste? Dupain-Cheng? Das Mädchen, deren Eltern bei dem Sphinx Angriff ums Leben gekommen sind? Rose woher kennst du das Mädchen?“, wundert Lacroix sich.
„Ich und Marinette gehen in dieselbe Klasse! Nach dem Streit mit Juleka wusste ich nicht, zu wem ich sonst hätte gehen sollen!“, murmelt Rose. Immer noch laufen stumme Tränen über ihre Wangen.
„Ich bin in etwa zehn Minuten da!“, seufzt Lacroix.
„Nein!“, kommt es vehement von Rose.
„Was? Rose ich möchte sicher sein, dass es dir gut geht!“, erklärt Lacroix besorgt.
„Ich will aber nicht das du herkommst! Ich will auch nicht bei diesem Termin dabei sein. Ich will zur Schule. Ich will nicht das meine Freunde sich Sorgen um mich machen!“, flüstert Rose.
„Rose bitte, es ist mir wirklich wichtig, dich heute bei diesem Termin dabei zu haben!“, bittet der Designer auf der anderen Seite der Leitung.
„Dann sag mir, was das für ein Termin ist!“, verlangt Rose.
„Es soll doch eine Überraschung sein meine kleine Blume!“, versucht Lacroix ihr verständlich zu machen.
„Darf ich?“, fragt Marinette sanft und deutet auf das Handy. Sofort gibt Rose es ihr. Marinette schaltet den Lautsprecher aus und nimmt das Handy ans Ohr.
„Monsieur Lacroix, hier ist Marinette Dupain-Cheng. Ich kann verstehen, dass sie Rose mit der Überraschung eine Freude machen wollen. Da ich weiss worum es geht, kann ich ihnen sagen, dass Rose sich sicherlich sehr darüber freuen wird. Aber es wäre für Rose einfacher, wenn sie wüsste was es für ein Termin ist, um Juleka erklären zu können warum sie nicht zur Schule kommt!“, erklärt die Blauhaarige sanft. Rose drückt sich eng an die Seite des Designers und zieht ihre Knie an die Brust. Auch versucht sie mit dem Taschentuch die Tränen von ihrem Gesicht zu wischen. Behutsam legt Gabriel seine Hand an Rose Schopf und drückt sie leicht an sich.
„Mademoiselle Dupain-Cheng, ihren Worten entnehme ich, dass sie Gabriels Entwürfe schon sehen durften. Es ist für mich wirklich wichtig, dass Rose heute zu dem Termin kommt. Natürlich will ich nicht, dass ihre Freunde sich um sie sorgen. Schliesslich soll es doch etwas Gutes, positives und schönes sein. Etwas was Rose glücklich macht!“, seufzt Lacroix.
„Wenn sie erlauben sagen Monsieur Agreste und ich, Rose was es für ein Termin ist und dann kann sie es Juleka sagen. Ich bin sicher Monsieur Agreste und Nathalie werden Rose gerne direkt zu dem Termin mitnehmen. Dann müssen sie sich keine unnötigen Sorgen machen!“, bietet Marinette an.
„Wenn Gabriel einverstanden ist, würde ich trotzdem gerne vorbeikommen. Aber ja, dann erklären sie Rose worum es geht. Vermutlich ist es auch gut, ist Gabriel dabei. Sie liebt seine Designes. Oder zumindest hat sie sie geliebt, als sie damals im Krankenhaus war. Ich habe bei jedem meiner Besuche die Modemagazine mit ihr durchgesehen und es waren immer seine Designes, die sie so sehr geliebt hat. Ich habe ihr unzählige seiner Kleider gekauft. Darum wollte ich auch, dass er es ist, der das Brautkleid designet!“, erklärt Lacroix. Marinette beisst sich kurz auf die Unterlippe, das mit dem Brautkleid würde sie mit Gabriel noch besprechen müssen.
„Natürlich einen Moment. Wir können es Rose erzählen, er würde aber gerne herkommen!“, wendet Marinette sich an Gabrie. „Natürlich, er ist herzlich eingeladen. Du wirst sicher mehr als genug Brötchen gebacken haben!“, lächelt Gabriel sanft. „Sie dürfen gerne vorbeikommen!“, lächelt Marinette in das Telefon.
„Dann werde ich zusammen mit Leonard in etwa zehn Minuten da sein!“, bestätigt Lacroix und legt auf.
„Er kommt in Begleitung von diesem Leonard!“, erklärt sie dem Designer sofort und zieht das Handy vom Ohr. Dieser kann nicht anders als die Augen zu verdrehen.
„Was auch immer Lacroix an dem Stümper findet!“, seufzt Gabriel. „Hey! Es ist nicht nett, dass sie so über den Verlobten meines Onkels reden!“, nuschelt Rose. „Das erklärt einiges!“, murmelt Gabriel. „Was soll das heissen?“, will Rose wissen und blickt zu Gabriel auf. „Lacroix will eigentlich unbedingt, dass ich den Burschen unter meine Fittiche nehme. Aber aus diversen Gründen habe ich es Abgelehnt!“, erklärt Gabriel ehrlich. „Was für Gründe?“, will Rose wissen. „Nun der wichtigste Grund sitzt da neben ihnen!“, nickt Gabriel zu Marinette. Rose blickt kurz zu Marinette und dann zurück zu Gabriel.
„Wie meinen sie das?“, wundert die Blonde sich. „Lacroix ist damit kurz vor dem Zwischenfall mit der Sphinx das erste Mal an mich herangetreten. Aber erst am Tag nach Mademoiselle Dupain-Chengs Entlassung aus dem Krankenhaus, hat er mir gesagt was er genau erwartet und will!“, seufzt Gabriel. „Und Marinette und ihr wohlergehen waren ihnen da gerade wichtiger und sind es auch jetzt noch!“, fragt Rose vorsichtig nach. Gabriel nickt nur.
„Und die anderen Gründe?“, möchte Rose wissen. „Ehrlich gesagt, ich bin von den Entwürfen, die ich gesehen habe auch nicht wirklich überzeugt. Es gibt andere Designer, zu denen der Style von Leonard deutlich besser passen würde!“, gibt Gabriel ehrlich zu. „Aber darum müssen sie ihn nicht als Stümper bezeichnen!“, bemerkt Rose. „Sie haben recht, meine Wortwahl war unangebracht!“, nickt der Blonde schlicht.
„Dann sollten wir dir wohl sagen, was das für ein Termin ist!“, ändert Marinette das Thema. „Du weisst davon und auch worum es geht?“, wundert Rose sich. „Naja, da Monsieur Agreste auch bei dem Termin sein wird!“, lächelt Marinette. „Wirklich!“, schauen grosse blaue Augen den Designer an. „Ja, ich werde bei dem Termin auch dabei sein. So wie noch vier weitere Namhafte Designer!“, nickt Gabriel. „Worum genau geht es denn?“, blinzelt die Blonde. „Darum das Lacroix auf ein wichtiges Problem aufmerksam machen möchte. Darauf, dass immer wieder Kinder und Erwachsene sterben, weil kein passender Stammzellenspender gefunden wird!“, lächelt Gabriel sanft. „Er will auf Leukämie und fehlende Stammzellenspender aufmerksam machen?“, kommt es baff von Rose. „Das will er. Darum hat er mich und die anderen vier Designer gebeten jeweils sechs Designes zu entwerfen. Einzelstücke die bei einer Charity-Fashionshow präsentiert und versteigert werden sollen. Der Erlös der Versteigerung soll vollumfänglich dem Necker Kinderkrankenhaus zugutekommen. Insbesondere der Kinderkrebsstation!“, erklärt Gabriel sanft. Schon laufen wieder Tränen über Rose Wangen. Plötzlich ändert sie ihre Position, schlingt ihre Arme um den Hals des Designers und drückt ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Vorsichtig legt Gabriel seinen Arm um das Mädchen.
„Danke, danke, tausend dank!“, nuschelt die Blonde am Hals des Designers. „Nichts wofür sie sich bedanken müssten. Aber ich will ehrlich sein. Ich habe selbst nur drei Entwürfe zustande gebracht. Zwei der Entwürfe die ich zeigen werde stammen von MDC und der wichtigste der Entwürfe stammt von Mademoiselle Dupain-Cheng!“, drückt der Grauäugige den kleinen Körper sanft an sich. Vorsichtig drückt Rose sich von dem Designer weg.
„Der wichtigste Entwurf ist von Marinette?“, wundert Rose sich. „Naja, Lacroix wollte unbedingt, dass ich das Brautkleid designe. Nur kam mir leider einiges dazwischen!“, lächelt Gabriel entschuldigend. „Wie kam es denn, dass Marinette das Brautkleid designet hat?“, wundert Rose sich. „Ich hatte schon einen passenden Entwurf und Monsieur Agreste wirkte letzte Nacht sehr verzweifelt, weil er keinen hatte. Da habe ich ihm halt meine Skizze gezeigt. Das Thema der Show sollen die Helden von Paris sein!“, lächelt Marinette. „Wirklich, dann ist es um so toller, dass gerade du das Brautkleid designet hast. Schliesslich bist du doch unsere Alltags-Ladybug!“, strahlt Rose und fällt Marinette um den Hals. Diese hat Mühe die Tränen zurück zu halten und klammert sich zitternd an Rose. Gabriel streicht dem blonden Mädchen sanft über den Schopf und schenkt Marinette ein sanftes Lächeln.
„Das ist einfach wow!“, löst Rose sich wieder von Marinette. Dann wendet sie sich wieder Gabriel zu und umarmt ihn noch mal sanft. Gabriel legt seine Hand vorsichtig zwischen die Schulterblätter des Mädchens. Da klingelt es an der Tür.
„Oh das wird Grand-père sein!“, nuschelt Rose. „Nehmen sie sich die Zeit, die sie brauchen und kommen dann einfach in die Küche!“, schiebt Gabriel die Blonde wieder in Marinettes Arme und erhebt sich lächelnd. Schnell drückt er beiden Mädchen noch einen schnellen Kuss auf den Schopf und verschwindet aus dem Raum. Rose starrt dem Designer völlig perplex hinterher.
„Hat er das gerade wirklich gemacht?“, wundert Rose sich. „Er scheint dich zu mögen!“, bemerkt Marinette nur. „Wie kommst du darauf?“, wundert Rose sich. „Naja, er hat deine Umarmung erwidert. Das macht er nicht bei jedem. Selbst bei Jagged fällt es ihm teilweise schwer und Jagged meinte sie kennen sich schon einige Jahre!“, murmelt Marinette. „Oh, hätte ich das also nicht machen sollen?“, kommt es leise von Rose. „Es ist wohl okay, sonst hätte er es nicht erwidert. Vermutlich erinnerst du ihn auch etwas an seine Schwester. Sie hatte auch Leukämie!“, seufzt Marinette. „Woher weisst du das ich Leukämie hatte?“, kommt es unsicher von der Blonden. „Monsieur Agreste meinte, dass Lacroix die Charity-Sohw wegen seiner ältesten Enkelin macht. Weil sie Leukämie hatte!“, erklärt Marinette leise. „Wirklich? Grand-père muss das auch jedem sagen. Naja, weisst du, ich weiss noch nicht einmal, wer derjenige ist, dem ich mein Leben verdanke. Damals war das sehr komisch. Maman und Papa haben verboten, dass ich den Stammzellenspender jemals kennenlerne. Ich durfte mich nicht bedanken. Ich wüsste so gern wem ich mein Leben zu verdanken habe. Grand-père sucht seit damals nach dem Spender. Ich wüsste so gerne wer es ist. Ich weiss nur, dass es ein Mann war!“, erzählt Rose. „Das ist schade. Aber vielleicht findest du ihn irgendwann!“, lächelt Marinette. „Vielleicht, ich hatte wirklich Glück. Monsieur Agrestes Schwester ja leider nicht. In dem Artikel von Monsieur Bourbon stand nichts, ob es einen Spender gegeben hätte!“, murmelt Rose. „Das weiss ich auch nicht. Dazu hat Monsieur Agreste nichts gesagt!“, nickt Marinette schlicht. „Lass uns in die Küche gehen, wir müssen Frühstücken. Sonst sind wir nachher noch zu spät!“, erhebt Marinette sich.

„Ich geh schon Nathalie!“, lächelt Gabriel die Schwarzhaarige an, welche aus der Küchentür tritt. „Sagst du Adrien, dass noch zwei Gäste mehr kommen und würdest für mich noch die Designes für den Termin gleich drucken?“, bittet Gabriel sanft. „Natürlich, was ist mit Marinette und Rose?“, möchte Nathalie wissen. „Sie kommen gleich auch in die Küche!“, lächelt Gabriel. „Okay!“, verschwindet Nathalie wieder in der Küche. Als Gabriel den Toröffner drückt, flitzt Nathalie schon ins Arbeitszimmer. Sofort zieht der Designer die Tür auf.
„Die Herren!“, grüsst er Lacroix und dessen Begleiter. „Gabriel, ich glaube Leonard und du kennt euch noch nicht wirklich!“, deutet der Ältere zu seinem Begleiter. Gabriel nickt diesem nur zu.
„Kommt rein, ihr hattet sicher auch noch kein Frühstück!“, lächelt Gabriel freundlich und deutet zur Küche. „Danke, wo ist Rose? Und heilige, siehst du mies aus!“, möchte Lacroix wissen. „Bei Marinette im Wohnzimmer, aber sie kommen auch gleich in die Küche. Wir sollten ihnen die nötige Zeit geben. Ich fühl mich auch etwa so, wie ich aussehe!“, lächelt der Grauäugige. „Danke!“, nickt der Ältere nur und geht zur angedeuteten Tür.

„Monsieur Lacroix?“, kommt es verwundert von Adrien als dieser mit Leonard, gefolgt von Gabriel eintritt. „Guten Morgen Adrien, die Damen und Herren!“, grüsst Lacroix schlicht. „Guten Morgen zusammen!“, grüsst Leonard. „Guten Morgen!“, grüssen die Jugendlichen im Chor. „Eren Tee?“, möchte Gabriel wissen und nimmt schon eine Tasse hervor. „So wie immer gern!“, nickt der gefragte. „Und für sie?“, möchte der Grauäugige von Leonard wissen. „Kaffee bitte!“, nickt dieser. So stellt Gabriel eine Tasse unter die Kaffeemaschine.
„Deine Entwürfe!“, kommt Nathalie wieder in die Küche und legt diese und das Tablet neben Gabriels Kaffee. „Danke mon Bijou!“, lächelt Gabriel sanft. „Monsieur Lacroix?“, bemerkt Nathalie verwundert dessen Anwesenheit. „Mademoiselle Sancoeur!“, nickt dieser nur. Gabriel reicht Leonard den Kaffee.
„Milch und Zucker!“, deutet er zu genanntem. „Vielen Dank!“, nickt der Jüngere einfach und bedient sich. „Dein Tee!“, reicht Gabriel dem anderen Designer genanntes und lässt sich dann an seinem Platz nieder. Kurz lehnt er sich zu Nathalie, die links von ihm Sitzt, um ihr einen Kuss zu geben. Als er sich von ihr löst, streicht Nathalie eine wirre Haarsträhne aus seiner Stirn.
„Was ist mit Rose und Marinette?“, wagt Adrien zu fragen. „Sie werden sich sicher gleich zu uns gesellen!“, seufzt Gabriel und nimmt einen Schluck von seinem Kaffee. „Was hat Rose ihnen gesagt?“, möchte Juleka leise wissen. „Das sie mit ihnen gestritten hat!“, murmelt der Designer. „Mehr nicht?“, will Juleka wissen. „Mademoiselle Couffaine, trinken sie ihren Kaffee und beruhigen sie sich erst mal!“, bittet Gabriel. Mit einem Blick bemerkt er wie Rose und Marinette hereinkommen. Kurz schenkt er den beiden ein Lächeln.

„Hey“, grüsst Rose leise in die Runde und setzt sich zwischen Lacroix links und Juleka rechts von sich. „Rose, ich habe mir Sorgen gemacht! Wieso bist du einfach weggerannt?“, möchte Juleka wissen. „Weil du mir eh nicht zugehört hättest!“, schnaubt Rose leise. Marinette tritt zu Gabriel.
„Haben wir Litschi Saft da? Und vielleicht Dosenpfirsich?“, nuschelt Marinette ihm leise zu. „Setz dich und iss, ich hole die Sachen!“, nickt Gabriel und erhebt sich. Marinette folgt ihm aber. So reicht er ihr einfach die Pfirsiche. Selbst nimmt er den Saft. Marinette schüttet schnell die Flüssigkeit aus der Dose und die Pfirsiche kippt sie in eine Schüssel die sie mit einer Gabel und einem Glas vor Rose stellt. Gabriel schenkt den Saft ein und stellt die Packung dann auf den Tisch, bevor er und Marinette sich setzen.
„Vielen Dank!“, strahlt Rose die Zwei an. Gabriel nickt nur und hat schon wieder seine Kaffeetasse an den Lippen, um einen grossen Schluck zu trinken.
„Bist du mit deiner Kaffeetasse verheiratet?“, hebt Lacroix eine Augenbraue. „Nein, aber ich will dich sehen mit weniger als drei Stunden Schlaf!“, verneint Gabriel. „Drei Stunden? Was bitte machst du anstatt zu schlafen?“, will Lacroix anzüglich wissen und schielt kurz zu Nathalie. „Kaffee trinken. Viel mehr kann ich momentan nicht wirklich machen!“, kommt es nur resigniert vom Grauäugigen. „Das soll ich dir glauben?“, will Lacroix wissen. Grinsend wandert sein Blick noch mal zu Nathalie und dann wieder zu Gabriel. Das entgeht natürlich niemandem.
„Glaub was du willst!“, ist Gabriels einzige Erwiderung. Als Marinette ihm ein geschmiertes Brötchen auf den Teller legt.
„Bequem sich so bedienen zu lassen!“, stichelt der Ältere Designer. „Sollte ich jetzt lachen?“, brummt Gabriel und beisst in sein Holunderblütengele Brötchen. „Besser nicht, sonst erstickst du noch an deinem Essen!“, schmunzelt Lacroix. Gabriel hebt nur eine Augenbraue.
„Was musst du so sticheln?“, will Rose von ihrem Grossvater wissen. „Ach der verträgt das schon. Der Küchenjunge hat schon deutlich schlimmeres von mir zu hören bekommen!“, grinst Lacroix und legt seinen Arm um Rose. Gabriel zwinkert er frech zu.
„Küchenjunge? Die Marke Agreste ist erfolgreicher als Maje!“, schnaubt Rose nur. „Das musst du mir auch mitten ins Gesicht knallen was?“, schüttelt er den Kopf. „Ja, wegen dir hatte ich Streit mit Juleka. Wegen dir und diesem Termin zu dem du mich schleifen willst!“, verschränkt Rose die Arme vor der Brust. Alya starrt die Blonde nur mit aufgeklapptem Mund an.
„Alya mach den Mund zu es zieht!“, entkommt es da Marinettes Lippen. Prompt verschluckt Gabriel sich an seinem Kaffee. Sofort klopft Marinette dem hustenden Designer grinsend auf den Rücken.
„Rose du weisst schon neben wem du da sitzt, oder?“, bringt Alya hervor. „Neben meinem Grossvater!“, zuckt Rose die Schultern. „Was!“, kommt es Synchron von Juleka, Alya, Nino, Adrien und Luka. „Hört auf mich anzustarren als hätte ich einen zweiten Kopf bekommen!“, murrt Rose. „Schlechter Witz!“, stellt Adrien fest. „Lacroix ist dein Grossvater?“, hackt der Blonde zur Sicherheit nach. „Ja“, nickt Rose nur. „Wow“, murmelt Juleka nur. „Aber was hat er damit zu tun, dass du heute nicht zur Schule kommst!“, fragt Juleka unsicher. „Das er mich unbedingt bei irgendeinem Termin dabeihaben will, zu dem er mir nichts sagt!“, erklärt Rose schlicht. „Aber das wird doch sicher einen Grund haben. Du hättest uns doch auch einfach sagen können, dass du wegen deinem Grossvater nicht zur Schule kommst. Dann hätten wir uns keine Sorgen gemacht!“, bemerkt Nino. „Das soll ich glauben? Ich kann mich nicht mal verschlucken ohne das ihr Panik schiebt. Mal abgesehen von Marinette, sie ist wohl die Einzige von euch, die mich nicht behandelt als wäre ich aus Glas oder Todkrank!“, schnaubt Rose. „Entschuldige, dass du uns wichtig bist und wir uns deshalb um dich sorgen. Es ist gerade mal ein paar Wochen her, dass du von der Schulkrankenschwester ins Krankenhaus geschickt wurdest!“, schnappt Juleka. „Ja und? Ich lebe. Mir geht es gut. Es war nichts schlimmes!“, seufzt Rose. „Du wurdest ins Krankenhaus geschickt!“, wiederholt Juleka. „Mein Gott Juleka. Mir geht es gut. Es war nur eine leichte Anämie. Das ist nichts Ungewöhnliches. Das hatte ich davor auch schon mal!“, schüttelt Rose den Kopf. „Rose, sie meint es doch nur gut!“, mischt sich Leonard ein. „Ja, das weiss ich. Aber es reicht mir, wenn Maman und Papa mich behandeln als wäre ich aus Glas oder noch schlimmer ein kleines Kind!“, zischt die Blonde nur. „Leonard kann nichts dafür. Das Isabella und Louis übertreiben, das wissen wir doch!“, lächelt Lacroix sanft. „Ja, aber dann müssen meine Freunde nicht auch noch so anfangen!“, brummt Rose. „Dann rede mit uns!“, verlangt Juleka. „Was wollt ihr denn hören!“, will Rose wissen. Gabriel beobachtet alles ruhig. Nathalie hatte ihre Hand auf seinen Oberschenkel gelegt und beobachtete auch einfach still. Marinette isst in aller Ruhe ihr Frühstück.
„Du könntest damit anfangen uns zu sagen, was das für eine Krankheit ist, die du hattest. Von der du sagtest, sie könnte wieder kommen. Auch wie alt du warst!“, schlägt Alya vor. „Ich war Sechs als ich die Diagnose akute Leukämie bekam. Nicht ganz anderthalb Jahre später habe ich eine Stammzellenspende bekommen. Seither bin ich offiziell in Remission!“, seufzt Rose. „Leukämie?“, keucht Adrien geschockt. „Sieben Jahre ohne Anzeichen? Die Wahrscheinlichkeit auf einen Rückfall ist bei weniger als vier Prozent!“, bemerkt Gabriel. „Weniger als vier Prozent? Was bedeutet das?“, will Adrien wissen. „Das bei hundert Patienten, die auf dieselbe Art wie Mademoiselle Lavillant behandelt wurden, etwa vier Stück nach sieben Jahren Remission noch einen Rückfall erleiden!“, seufzt der Grauäugige. „Also ist es möglich, dass Rose keinen Rückfall erleidet?“, kommt es unsicher von Juleka. „Die Wahrscheinlichkeit, wird mit jedem Jahr in Remission geringer!“, lächelt Lacroix. „Wirklich? Aber da wird es doch noch mehr Faktoren geben?“, wundert Alya sich. „Eines der wichtigsten Kriterien ist auf welche Art die Stammzellen für die Spende gewonnen wurden. Über das Knochenmark des Spenders oder über das Blut des Spenders. Heute werden Stammzellen meistens über das Blut entnommen. Nur in speziellen Fällen werden die Stammzellen direkt aus dem Knochenmark entnommen. Allerdings ist die Rückfallquote bei einer Entnahme über das Blut gerade bei jüngeren Empfängern höher!“, seufzt Gabriel. Er kannte die Prozedur schliesslich. Er hatte schon zwei Mal gespendet. Einmal über das Blut und einmal über eine Knochenmarkentnahme.
„Woher weisst du das alles?“, wundert Adrien sich. „Weil ich schon eine Knochenmarkentnahme für eine Stammzellspende hinter mir habe!“, seufzt Gabriel. „Was? Wann?“, entkommt es Adrien völlig perplex. Auch die Anderen blicken den Designer überrascht an. Lacroix hebt verwundert eine Augenbraue an. Damit hätte er nicht gerechnet, obwohl Gabriel sofort als Erster für die Charity-Show zugesagt hatte.
„Das müsste sieben Jahre her sein, vielleicht auch etwas mehr. Aber nicht mehr als siebeneinhalb Jahre!“, erwidert Gabriel. „Vor sieben Jahren und drei Monaten habe ich die Spende bekommen!“, lächelt Rose. „Echt, wer war der Spender?“, möchte Alya wissen. „Ich weiss es nicht. Maman und Papa wollten es nicht wissen und sie haben auch verboten, dass ich es erfahre. Bevor ich Achtzehn bin, habe ich eigentlich keine Möglichkeit es zu erfahren!“, lächelt die Blonde traurig. „Wieso wollten deine Eltern denn nicht wissen wer der Spender ist?“, wundert sich Nino. „Wenn wir das wüssten. Ich weiss bis heute nicht warum Isabella und Louis sich so quer gestellt haben. Ich würde dem Spender auch gerne danken. Gut ich habe ihm damals über die Onkologin ein kleines Geschenk zukommen lassen, aber im Vergleich zu dem was er uns mit seiner Spende geschenkt hat, war es mickrig!“, seufzt Lacroix. „Sicher, dass es an deiner Tochter und ihrem Mann lag? Es gibt auch Spender die einfach Anonym bleiben möchten!“, wirft Gabriel ein. „Kennst du die Person, für die du gespendet hast?“, will Lacroix wissen. „Nein, ihre Eltern wollten es nicht. Ich habe das Mädchen einmal kurz gesehen, ohne dass ihre Eltern es wussten. Aber sie hat geschlafen!“, erwidert Gabriel leise. „Warum wollten ihre Eltern es nicht?“, hackt Lacroix nach. „Ich weiss es nicht. Aber ich habe kein Recht die Entscheidung der Eltern in Frage zu stellen!“, schüttelt der Grauäugige den Kopf. Er hatte dem Mädchen damals eine Kette auf ihren Nachttisch gelegt. Die Onkologin, sie hatte damals schon Marinette behandelt, hatte es ihm erlaubt. Aber nur sehr kurz, gerne wäre er länger am Bett des Mädchens geblieben. Es war eine schlichte Kette mit einem vierblättrigen Kleeblatt als Anhänger, die er ihr geschenkt hatte. Zwischendurch fragte er sich, was wohl aus dem Mädchen geworden war. Aber er wusste es nicht und auch die Onkologin Dr. Kendricks, durfte ihm keine wirklichen Informationen geben. Er wusste nur, dass sie immer noch in Remission war und sie sonst Gesund war.

Chapter 48: Kapitel 47; Designer und geklaute Entwürfe

Chapter Text

Kapitel 47; Designer und geklaute Entwürfe

„Ich wüsste wirklich gerne wer der Spender war. Der einzige Hinweis auf ihn ist eine Kette. Meine Onkologin meinte, er hätte sie mir hingelegt. Sie hat mir auch erzählt, dass der Spender selbst einen geliebten Menschen durch Leukämie verloren hätte!“, damit zieht Rose eine Kette aus ihrem Ausschnitt hervor. Gabriel erkennt sie sofort. Das war die Kette, die er dem Mädchen hingelegt hatte. Also waren die Macarons damals von Lacroix gekommen. Stumm hebt er seine Tasse wieder an die Lippen.
„Ein schönes Stück!“, bemerkt Nathalie. Ihr kam die Kette bekannt vor, aber sie konnte sie nicht zuordnen. Sie war auch wirklich erstaunt. Sie hatte nicht gewusst, dass Gabriel Stammzellspender war.
„Ja das ist sie!“, lächelt Rose. „Ich war mit der Kette bei mehreren Juwelieren, keiner konnte mir sagen woher sie kommt!“, seufzt Lacroix. „Tibet!“, nuschelt Gabriel. „Was hast du gesagt?“, will Lacroix wissen. Doch Gabriel schüttelt nur den Kopf. Marinette und auch Nathalie hatten gerade so verstanden was Gabriel genuschelt hatte.
„Vielleicht findest du deinen Helden ja irgendwann doch noch!“, meint Leonard schlicht. „Ich hoffe es!“, murmelt Rose nur.
„Monsieur Lacroix, darf ich fragen, was das für ein Termin ist, wegen dem Rose nicht zur Schule kommt?“, möchte Juleka dann leise wissen. „Naja, es sollte eigentlich eine Überraschung für Rose sein. Aber um sie zu beruhigen. Ich habe mit fünf anderen Designern, unter anderem Gabriel, etwas Besonderes in Planung. Wir möchten eine Charity-Fashionshow machen. Jeder von uns designet sechs Stücke. Am Ende der Show sollen alle versteigert werden und der Erlös soll dem Necker Kinderkrankenhaus zugutekommen!“, erklärt der ältere Designer freundlich. „Das ist ja Cool!“, merkt Nino an. „Die Show soll auch im Necker Krankenhaus stattfinden. Um so viele Menschen wie möglich dazu zu bewegen sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen!“, fügt Lacroix an. „Warum stand davon noch nichts in den Zeitungen?“, wundert sich Alya. „Weil ich keine reisserischen Artikel dazu will!“, erwidert der Designer. „Aber wie sollen die Leute dann davon erfahren?“, möchte Luka wissen. „Das weiss ich selber noch nicht!“, brummt Lacroix. „Versuch es mit Bourbon. Er und seine Partnerin und auch ihre Attachée geben sich recht grosse Mühe einen guten Job zu machen. Oder Madame Chamack, sie hat auch kein Interesse an reisserischen Berichten. Dann könntest du natürlich auch Audrey fragen. Sie würde sicher einen netten Artikel dazu machen!“, schlägt Gabriel vor. „Meinst du?“, will Lacroix wissen. „Hast du gestern Zeitung gelesen?“, will Gabriel wissen. „Ja, Langdon hat mal wieder nur Schiesse geschrieben!“, schnaubt der Ältere. „Denn andern Artikel?“, hebt Gabriel eine Augenbraue. „Nach Langdons Artikel habe ich keine Zeitung mehr angerührt!“, schnaubt Lacroix. „Ich habe den Artikel von Bourbon und Gisèle dabei!“, zieht Alya ihn sofort hervor und reicht ihn zu Lacroix. Dieser liest den Artikel stumm. Leonard lehnt sich zu dem Älteren, um mit zu lesen.
„Scheisse!“, entkommt es Lacroix als er mit dem Artikel fertig ist. „Das kannst du laut sagen!“, schluckt Leonard schwer. „Du hast denen wirklich dieses Interview gegeben? Das ist keine Lüge?“, blickt Lacroix zu Gabriel. „Würde ich ihn dir sonst empfehlen?“, hackt der Grauäugige nach. Lacroix kann den Jüngeren nur anstarren. Der Artikel schockte ihn wirklich gerade zutiefst. So bleibt es einige Momente einfach still.

„Was sind das eigentlich für Entwürfe Papa?“, fragt Adrien als ihm die Stille zu unangenehm wird. „Die Entwürfe für die Charity-Show!“, erwidert Gabriel nur. „Darf ich?“, fragt Lacroix und deutet zu den Entwürfen. Seufzend ergreift Gabriel sie und reicht sie dem Anderen. Lacroix nimmt sie und schiebt seinen Teller von sich weg. Dann legt er die Entwürfe vor sich ab.
„Das Kleid ist wunderschön!“, kommt es sofort von Rose, die sich zu ihrem Grossvater lehnte. „Das ist es. Pigella oder?“, will Lacroix wissen. „Wie Pigella?“, wundert Luka sich. „Damit die Designes aller sechs Designer etwas zusammenpassen, müssen sie etwas mit den Helden von Paris zu tun haben. Rose meinte vor einer Weile mal, dass es cool wäre eine Kollektion zu sehen, die durch die Helden von Paris inspiriert ist!“, lächelt Lacroix. Damit reicht er den Entwurf zu Juleka, damit sie und die Anderen ihn auch ansehen können.
„Aber Rose hat wirklich recht, das Kleid ist wunderschön!“, bemerkt Lacroix zu Gabriel. Dieser nickt nur. „Ryuko, ganz klar. Die Drachen sind so süss!“, strahlt Rose bei dem Entwurf. „Wüsste ich nicht, dass du Mings Attaché warst, würde ich mich fragen, wie du die Drachen so genial hinbekommen hast!“, stellt Lacroix fest und reicht auch den Entwurf zu Juleka. „Business Queen Bee!“, grinst Leonard beim dritten Entwurf. „Chloé wird es lieben. Ich wette sie überredet ihren Vater dafür zu bieten!“, grinst Rose. Auch dieser Entwurf wird weitergereicht.
„Wow, wen bitte will Tigress damit verführen?“, fragt Rose überrascht nach. „Mich interessiert mehr, warum da MDC’s Signatur drunter ist!“, hebt Lacroix eine Augenbraue. „Weil mir leider einiges dazwischenkam!“, brummt Gabriel nur. „Der Entwurf ist wundervoll!“, lächelt Rose. „Da muss ich dir recht geben. Also sind drei Entwürfe von MDC?“, hackt Lacroix nach. „Das wirst du schon sehen!“, erwidert Gabriel. „Was ist mit dem wichtigsten Stück?“, will der Ältere wissen. „Sieh es dir einfach an!“, seufzt Gabriel resigniert. Rose kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wusste sie doch schon, dass das Hochzeitskleid-Designe von Marinette kam. Seufzend reicht Lacroix auch den Jumpsuit Entwurf weiter.
„Heisse Katze!“, grinst Leonard. „Das passt absolut zu Cat Noir. Ich liebe die grünen Pfoten Abdrücke!“, strahlt Rose. „Gestickt oder?“, wundert Lacroix sich. „Ja“, nickt Gabriel nur. So wird auch dieser Entwurf weiter gereicht. Sprachlos starrt Lacroix auf den letzten Entwurf. Rose klappt der Mund auf und Leonard verschluckt sich an seinem Kaffee.
„So schlimm?“, nuschelt Marinette unsicher. „Bitte? Das ist einfach nur atemberaubend!“, bringt Leonard hervor. „Marinette, das ist einfach nur Perfekt!“, strahlt Rose ihre Freundin an. Lacroix blickt auf die Signatur. Nur um dann zu Marinette zu blicken.
„Der Entwurf stammt von ihnen?“, will er wissen. „Ja“, kommt es sehr leise von Marinette. „Rose und Leonard haben recht. Der Entwurf ist einfach unglaublich. Nicht das, was ich mir als Herzstück der Show vorgestellt hatte. Aber genau das macht es nur noch atemberaubender!“, erklärt Lacroix. Marinette beisst sich nur unsicher auf die Unterlippe.
„Dürfen wir es auch sehen?“, kommt es da schon von Juleka. Lacroix reicht den Entwurf zu der Fragenden. Adrien und Nathalie hatten sich zu Luka gestellt um die Entwürfe auch ansehen zu können. Gerade schauten sie noch auf das Cat Noir Designe. Doch lässt das nach Luft japsen von Juleka, Alya und Nino sie zu diesen Blicken.
„Was ist?“, wundert Luka sich. „Der Entwurf ist einfach unglaublich!“, erklärt Juleka und reicht das Blatt zu ihrem Bruder. „Mayura!“, entkommt es sofort Adriens Lippen. „Es ist unglaublich schön!“, bemerkt Luka lächelnd. „Ein Hochzeitskleid wie dieses sucht seines Gleichen!“, nickt Lacroix. „Hochzeitskleid?“, blinzelt Nino. „Das Herzstück einer jeden Kollektion ist eigentlich immer das Hochzeitskleid und eigentlich hatte ich Gabriel gebeten gehabt, das Herzstück zu Designen!“, erklärt Lacroix. „Aber sind Hochzeitskleider nicht immer weiss und lang?“, blinzelt Nino. „Nicht zwingen. Das Kleid in dem Ming Na Wen heiraten wird, ist auch nicht weiss!“, zuckt Lacroix die Schultern. „Marinette, wann hast du das Designe gemacht? Ich habe dich seit Wochen nicht mehr mit einem Skizzenbuch gesehen!“, fragt da Alya. „Ich weiss nicht, irgendwann vor einer Weile!“, zuckt Marinette die Schultern. Das Designe hatte sie schon vor einiger Zeit gemacht. Kurz nach dem Fu sie zur Hüterin gemacht hatte. Bei dem Kampf damals, da war ihr wirklich aufgefallen, wie wichtig Mayura für Hawk Moth war. Schon davor, hatte sie sich gefragt, warum Hawk Moth Mayura immer so sehr beschützt hatte, doch bei dem Kampf, da hatte sie gesehen, wie Mayura sich kaum hatte auf den Beinen halten können.
„In ihrem Skizzenbuch werden sie sich doch sicher ein Datum notiert haben!“, will Leonard wissen. „Kann sein!“, nuschelt Marinette nur aus ihren Gedanken gerissen. Gabriel merkt genau wie unangenehm der Blauhaarigen die Aufmerksamkeit ist. Vorsichtig legt er seine Hand auf ihren unteren Rücken.
„Kann sein? Wo bitte sind ihr Enthusiasmus und ihre Begeisterung hin? Als sie vor den Frühlingsferien, für das Bewerbungsgespräch für die Praktikumsstelle bei mir waren, da waren sie noch so voller Elan!“, wundert sich Lacroix verwirrt. „Wie sie mir sagten. Ich bin nicht gut genug um Designerin zu werden!“, ist alles was Marinette erwidert. Sie starrt einfach nur auf ihre Hände. Nathalie hebt verwundert ihren Blick von dem Kleid. Es war einfach nur unglaublich schön. Sie fragte sich selbst auch, wie Marinette Mayura als Inspiration für ein Hochzeitskleid hatte sehen können. Aber sie liebte es. Doch besorgte es sie, wie abwehrend Marinette gerade war. Sie vermutete zwar, dass es an Mademoiselle Césaires Anwesenheit lag, doch war sie sich nicht ganz sicher.
„Marinette, du weisst, dass das nicht stimmt. Deine Designes sind wunder schön, gerade das Hochzeitskleid zeigt das doch!“, kommt es sofort von Rose. „Ich bin sicher, dass Monsieur Agreste einen viel besseren Entwurf präsentiert hätte, würden seine Verletzungen ihn nicht am Zeichnen hindern!“, nuschelt Marinette nur. Lacroix sucht besorgt den Blick des Grauäugigen Designers. ‘Nachher’, formt Gabriel nur stumm mit den Lippen. Auch Nathalie sucht besorgt Gabriels Blick, doch schüttelt er nur kaum merklich den Kopf. Er war sich sehr sicher, wäre Mademoiselle Césaire nicht dabei, würde sie weniger abwehrend und abweisend sein. Es würde ihr wohl trotzdem schwerfallen das Lob anzunehmen, aber sie würde sich selbst nicht so klein machen.

„Leute wir müssen langsam los, sonst kommen wir zu spät zur Schule!“, bemerkt Luka mit einem Blick auf sein Handy. „Ich hole meine Sachen!“, damit war Marinette schon aus der Küche. „Habe ich nur das Gefühl oder benimmt Marinette sich komisch?“, möchte Juleka leise wissen. „Was erwartest du? Juleka nach allem was passiert ist, ist es da nicht verständlich, dass sie sich anders verhält?“, will Luka wissen. Er wusste nicht was er von Marinettes Verhalten halten sollte. Aber ihm war nicht entgangen wie Monsieur Agreste sich verhielt. Er war sich sehr sicher, dass der Designer sich um Marinette kümmern würde. Dass er ihr helfen würde. Auch hatte er schon gemerkt, wie sich Marinettes ganze Art änderte sobald Alya dabei war.
„So extrem wie gerade, war es die letzten Tage nicht!“, erwidert Juleka. „Was erwarten sie nach gestern?“, schnaubt Nathalie. „Juleka, das stimmt. Nach gestern ist es nur zu verständlich, dass Marinette sich so zurückhalten verhält!“, nickt Rose. Lacroix blickt Fragen zu Gabriel. Doch kommt nur wieder ein stummes ‘Nachher’, über seine Lippen.
„Adrien, hol deine Sachen. Monsieur Couffaine hat recht. Ihr müsst los!“, bittet Gabriel und nimmt die Entwürfe von Luka entgegen. „Ja Papa!“, nickt Adrien und verschwindet auch aus der Küche. „Wir sehen uns morgen früh!“, lächelt Rose Juleka an. „Ja, bis Morgen!“, umarmt Juleka die Blonde. Nathalie begleitet die vier Jugendlichen zur Tür, wo Marinette und Adrien schon warten.
„Bis heute Mittag Nathalie!“, lächelt Marinette sanft. „Bis heute Mittag. Wenn etwas ist, ruf an!“, bittet Nathalie und streicht Marinette den Pony aus den Augen. „Mach ich!“, nickt Marinette nur. So verlassen die Jugendlichen das Anwesen.

„Am Samstag wirkte sie nicht so!“, merkt Lacroix an, als die Küchentür zu ist. Nur noch er, Rose, Leonard und Gabriel sind in der Küche. Gabriel beginnt abzuräumen und Rose hilft ihm sofort.
„Es ist gerade nicht leicht. Ihre Grossmutter will unbedingt, dass sie auf ein Internat in Italien geht. Das macht ihr Angst!“, seufzt Gabriel. Es war ein Teil von allem.
„Warum ein Internat in Italien?“, blinzelt Leonard. „Ihre Eltern wollten es wohl. Aber solange ich die Vormundschaft für Mademoiselle Dupain-Cheng habe, wird sie nicht dorthin gehen. Ihre Grossmutter möchte das allerdings so nicht akzeptieren!“, erklärt der Grauäugige. „Aber es muss doch einen Grund geben?“, wundert sich Rose. „Die Probleme mit Mademoiselle Rossi!“, nickt Gabriel zurückhaltend. „Lila? Ich weiss nicht, seit sie an der Schule ist, hat sich so viel verändert. Alya und Marinette waren so gut befreundet und jetzt? Ich weiss nicht!“, lässt Rose die Schultern sinken. „Mademoiselle Césaires Verhalten hat Marinette sehr verletzt!“, nickt Gabriel und lehnt sich an die Küchenkombination. „Aber ich verstehe nicht wie es dazu kam?“, murmelt Rose. Sofort legt Lacroix seine Hände auf ihre Schultern.
„Mademoiselle Césaire will die Lügen von Mademoiselle Rossi glauben. Marinette hat darunter wohl sehr gelitten. Sobald Mademoiselle Césaire dabei ist, verhält Marinette sich auch vollkommen anders. Viel zurückhaltender und unsicherer!“, ist Gabriel ehrlich zu dem Mädchen. „Das ist nicht schön. Juleka hat mir erzählt, wie offen und fröhlich Marinette die letzten Male war, wenn sie und Luka hier waren. Auch wie vertraut Marinette mit ihnen umgeht!“, beisst Rose sich auf die Unterlippe. „Es kommt darauf an wer dabei ist!“, nickt Gabriel nur. „Wie meinst du das?“, will Lacroix genauer wissen. „Vor ihrer Grossmutter, Mademoiselle Césaire, Monsieur Lahiffe und einigen anderen ist sie sehr zurückhalten und förmlich. Wenn die Couffaines, Jagged, Mademoiselle Rolling, Chloé, die Tsurugis oder Ming und ihr Verlobter da sind, ist sie offener. Nicht bei allen gleichermassen, aber es ist ein riesiger unterschied!“, seufzt Gabriel. „Seit Lila in der Schule ist, da hatte ich das Gefühl, Marinette würde sich immer mehr von uns distanzieren!“, murmelt Rose. Da kommt Nathalie wieder in die Küche und tritt direkt zu Gabriel. Sanft legt er seinen rechten Arm um ihre Taille.
„Wir sollten Adrien sagen, dass Mademoiselle Césaire erstmal nicht mehr herkommen sollte. Marinette hat wieder völlig dicht gemacht!“, merkt Nathalie an, blickt dann aber unsicher zu Rose, Lacroix und Leonard. „Monsieur Agreste meinte schon, dass es vermutlich an Alya gelegen hat!“, nickt Rose. Nathalie nickt erst nur.
„Sobald dieses Mädchen da ist, ist es als würde Marinette sich völlig abschotten!“, seufzt Nathalie. „Warum sagt Marinette nichts?“, wundert Rose sich. „Wegen Adrien!“, erwidert Gabriel. „Weil Nino Adriens bester Freund ist und Nino und Alya ein Paar sind also?“, hackt Rose nach. Gabriel und Nathalie nicken nur.
„Darum hat sie letzte Woche Dienstag auch nichts gesagt. Sie wollte Adrien nicht verletzen!“, seufzt Rose. Gabriel kann nur nicken.
„Scheint als hättest du mit dem Mädchen alle Hände voll zu tun!“, bemerkt Lacroix. „Je nach Situation!“, wehrt Gabriel ab. „Aber dass sie so abwerten über ihre eigenen Entwürfe denkt, dass ist Besorgnis erregend!“, bemerkt Leonard. „Ihr Selbstvertrauen lässt sehr zu wünschen übrig. Aber es war für sie schon mal gut, zu hören, dass andere ihre Entwürfe schätzen!“, lächelt der Grauäugige. „Wäre Mademoiselle Césaire nicht da gewesen, hätte sie es sicher auch eher angenommen!“, fügt Nathalie an. „Aber es stimmt schon was Alya gesagt hat. Ich habe Marinette auch schon länger nicht mehr mit einem Skizzenbuch gesehen!“, bemerkt Rose. „Sie zeichnet immer mal wieder. Aber eigentlich nur, wenn ausser uns niemand da ist!“, erklärt Gabriel. „Stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Wenn andere hier sind, versteckt sie ihre Skizzenbücher auch immer in ihrem Zimmer!“, nickt Nathalie. „Vermutlich liegt das auch an Lila. Alya hat direkt nach den Frühlingsferien ein Skizzenbuch von Marinette zerrissen, weil Lila behauptet hat, dass Marinette ihre Designes klauen würde!“, fällt Rose da ein. „Damit haben sie auch ihre Erklärung warum es so ist. Marinette steckt sehr viel Arbeit und Leidenschaft in ihre Entwürfe. Wenn dann jemand Arbeiten von ihr zerstört, in die sie so viel investiert hat. Sie hat wohl Angst, dass so etwas noch mal passiert oder jemand ihre Designes kopiert und klaut!“, nickt Gabriel. „Wenn wir von geklauten Designes reden. Nach dem Termin gleich, muss ich dir noch ein Portfolio zeigen, dass bei mir eingereicht wurde!“, seufzt Lacroix. „Das hört sich nicht gut an!“, bemerkt Gabriel nur. „Da mehrere Designes definitiv von Mademoiselle Dupain-Cheng sind und mindestens eins eher sogar mehrere von dir. Ich war geschockt als ich es durchgeschaut habe!“, nickt Lacroix. „Das Portfolio von der Nichte dieses neuen Models?“, fragt Leonard nach. „Ja, aber wir sollten wohl los!“, seufzt Lacroix. „Das stimmt!“, nickt Nathalie. Schnell packt sie Gabriels Tablet und die Entwürfe in ihre Handtasche. So verlassen Rose, Lacroix, Leonard, Nathalie und Gabriel das Anwesen und machen sich auf den Weg zu Maje.

„Marinette bist du wirklich okay?“, möchte Alya wissen und versucht sich bei Marinette einzuhängen, als sie aus dem Tor sind. „Alles bestens!“, wehrt Marinette ab und entzieht sich Alyas Griff. „Warum bist du wieder so kalt zu mir? Gestern Abend warst du nicht so!“, merkt Alya an. „Wir sind keine Freunde mehr. Du hast mir die Freundschaft gekündet. Wenn Monsieur Agreste dabei ist, verhalte ich mich einfach nur neutral!“, erwidert Marinette und tritt zu Luka, der sofort seinen Arm um sie legt. „Marinette ich habe dir doch schon gesagt, es tut mir leid. Ich habe mich falsch verhalten, dass tut mir leid!“, bittet Alya. „Es macht es nicht ungeschehen. Du bist mit Lila befreundet. Ich mag Lila nicht. Also lass es einfach!“, wehrt Marinette ab. Sie war froh, war Adrien gerade von Nino und Juleka abgelenkt und bekam das Gespräch nicht mit.
„Marinette können wir nicht vernünftig darüber reden?“, möchte Alya wissen. „Wir müssen zur Schule!“, wehrt Marinette wieder ab. Den Rest des Weges ist nur das Scherzen von Adrien, Nino und Juleka zu hören.

„Eren, Gabriel, Nathalie!“, werden sie von Ming begrüsst, die mit drei weiteren Designern schon in dem Besprechungszimmer sitzen. „Ming schön dich zu sehen!“, lächelt Eren einfach. Dann zieht er Rose mit sich ans Kopfende des Tisches.
„Wenn ich euch allen meine Enkelin Rose vorstellen darf? Sie ist der Grund dafür, dass ich mit euch gemeinsam diese Charity-Show machen will!“, stellt Lacroix seine Enkelin voller Stolz vor. Nathalie reicht Gabriel bereits die Entwürfe. Lacroix setzt sich ans Kopfende des Tisches. Rose setzt sich rechts von ihm gegenüber von Leonard. Auf Rose folgt Gabriel gegenüber von Ming. Neben ihn setzt sich Nathalie gegenüber von Lagerfeld. Der Platz neben Nathalie ist schon von Bouchra Jarrar belegt und dieser gegenüber sitzt Thierry Mugler.
„Dieses bezaubernde Wesen, ist der Grund?“, grinst Mugler breit. „Ja Thierry, wie ich euch schon gesagt habe. Rose hatte Leukämie. Das sie jetzt hier bei uns ist, verdanken wir einem Mann, denn wir nicht kennen. Einem Stammzellspender!“, lächelt Lacroix. „Nun, wir alle denken, dass diese Charity-Show einfach nur eine wundervolle Idee ist. Also wir haben alle sechs Entwürfe dabei, was ist mit euch beiden?“, lächelt Lagerfeld. „Ich habe meine Sechs!“, gluckst Eren und zieht sie hervor. „Agreste?“, will Mugler wissen. „Mir kam einiges dazwischen. Ich konnte selber nur drei Entwürfe machen. Trotzdem habe ich Sechs dabei. Zwei stammen von MDC und ein weiterer Entwurf stammt von einer jungen, talentierten Dame, die mit Erens Enkelin zusammen in die Schule geht!“, erklärt Gabriel. „Ein aufstrebendes Designe Talent?“, möchte Mugler wissen. „Das ist sie ohne Zweifel. Sie braucht nur den richtigen Mentor und denn hat sie mit Gabriel wohl auch gefunden!“, nickt Lacroix. „Wirklich, kenne ich sie?“, möchte Ming wissen. „Da sie die Nichte deines Verlobten ist, ja du kennst sie!“, lächelt Gabriel verschmitzt. „Marinette?“, strahlt Ming. „Das Mädchen, deren Eltern bei dem Sphinx Angriff gestorben sind?“, hackt Mugler nach. „Ja, Marinettes Eltern sind bei dem Angriff ums Leben gekommen. Marinette möchte in Paris bleiben. Da Wang und ich wieder nach Shanghai gehen werden und ihre Grossmutter wieder nach Italien zurück geht, ist Gabriel seit Dienstag ihr Vormund!“, nickt Ming dem Anderen zu. „Das arme Ding!“, seufzt Lagerfeld. „Gina hat gestern als wir weg waren noch mit dir geredet oder? Konntest du sie von der Idee mit dem Internat abbringen?“, will Ming wissen. „Ich habe keine Ahnung Ming. Aber sollte sie Marinette immer noch auf dieses Internat schicken wollen, wird das Ganze vor Gericht landen und ich werde sie nicht mehr in Marinettes nähe lassen!“, seufzt Gabriel resigniert. „Internat?“, will Mugler wissen. „Ja, Gina möchte Marinette auf ein Internat in Italien schicken und anscheinend dachte sie, sie könnte Gabriel von der Idee überzeugen. Sonst hätte sie die Vormundschaftsdokumente wohl nicht Unterschrieben!“, seufzt Ming resigniert. „Warum soll das Mädchen auf ein Internat? Agreste kennst du die Hintergründe?“, will Lagerfeld wissen. „Es spielt keine Rolle. Ich werde es nicht zulassen. Marinette würde in dem Internat kaputt gehen!“, wehrt Gabriel einfach ab.

„Wir sollten zum eigentlichen Thema zurückkommen!“, räuspert der Grauäugige sich dann nach einem Moment. „Das stimmt, wessen Entwürfe sehen wir uns zuerst an?“, will Lagerfeld wissen. „Also da Agreste das Herzstück in seinen Entwürfen hat, werden wir seine zuletzt ansehen!“, grinst Lacroix. „Fangen wir doch mit deinen an!“, grinst Ming Lacroix an. „Können wir machen!“, nickt dieser. Leonard hatte bereits den Kameraprojektor vorbereitet, damit alle die Entwürfe dann auf der Wand am Ende des Raumes sehen können würden. Lacroix legt schnell seinen ersten Entwurf darauf. Alle blicken zur Wand wo das Bild erscheint.
„Was bitte soll das sein? Welchen Helden soll das darstellen?“, zieht Lagerfeld seine Augenbrauen zusammen. Zu sehe ist ein grünes Kleid mit Sechseckmuster.
„Carapace!“, stellt Rose fest. „Der Schildkrötenheld?“, hackt Mugler nach. „Ja, an ihn hatte ich bei dem Designe gedacht!“, nickt Lacroix. „Schlicht, aber okay!“, nickt Ming. Der nächste Entwurf zeigt einen Türkisen Hosenanzug, mit Schuppenmuster. Die Manschettenknöpfe haben die Form von kleinen Lyren
„Viperion!“, stellt Gabriel fest. „Genau!“, nickt der Schöpfer schlicht. Auf diese Entwürfe folgen noch ein Rena Rouge, ein Polymouse, ein Cat Noir und ein Ladybug Entwurf. Cat Noir als Anzug und die anderen als Kleider.
„War so klar, dass du ein Ladybugkleid machst!“, grinst Lagerfeld. „Was dagegen?“, brummt Lacroix. „Nein, hier sind meine Entwürfe!“, reicht Lagerfeld seine Entwürfe zu Lacroix. Es sind ein Miss Hound Jumpsuite, ein Rena Rouge Jumpesuit, ein Caprikid Hosenanzug, ein Minotaurus Anzug, ein Ladybug Business-Kostüme und ein King Monke Anzug.
„Ach du hast ja auch einen Ladybug Entwurf, Lagerfeld!“, bemerkt Ming. Mugler ist der Nächste der seine Entwürfe präsentiert. Er hatte ein Viperion Kleid, einen Carapace Anzug, ein Rooster Bold Anzug, ein Polymouse Pyjama, ein Ladybug Jumpsiut und einen Ledermantel.
„Für wenn steht der Ledermantel?“, will Rose verwundert wissen. „Den Entwurf habe ich gemacht, nach dem ich die Aufnahmen des Sphinx Angriffes gesehen habe. Auf dem Ladyblog steht, dass Howk Moth an dem Tag das Pferde-Miraculous benutzt hat. Sein Anzug hat mich dazu Inspiriert!“, erklärt Mugler. Gabriel hebt nur eine Augenbraue und mustert den Mantel genauer. Da, da waren sie, diese kaum wahrnehmbaren Prägungen, die auch der Heldenanzug gehabt hatte.
„Die Prägungen haben was!“, nickt er schlicht. Nathalie hatte nur ihr Handy hervorgeholt und ein Bild hervorgesucht.
„Mhm, also schlecht gebaut ist Hawk Moth ja nicht!“, schmunzelt sie. „Das stimmt, Alya hat da echt geile Bilder gemacht. Mayura ist schon fast zu beneiden. Hawk Moth hat schon was!“, grinst Rose. Gabriel muss sich zusammenreisen nicht Rot zu werden.
„Wäre ich nicht verlobt, den Hintern würde ich nie wieder aus meinem Bett lassen!“, grinst Leonard. „Er gehört aber Mayura!“, verschränkt Rose die Arme vor der Brust. „Hawk Moth ist Eigentum?“, blinzelt Gabriel. „Jeder Mann ist das Eigentum seiner Partnerin!“, grinst Ming verschmitzt. Damit bringt sie alle zum Lachen. Nathalie lehnt sich nur zu Gabriel und gibt ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Seufzend greift er nach ihrer Hand und verschränkt seine Finger mit ihren.
„Jarrar was hast du?“, bittet Lacroix. „Hier, ich habe aber alles mehr so alltags tauglich gemacht. Also Hosen und ein Oberteil. Halt mit einem an die Helden angelehnten Designe!“, erklärt diese und reicht ihm die Entwürfe. Es sind ein Cat Noir, ein Ladybug, ein Rena Rouge, ein Queen Bee, ein Mayura und ein Pigella Designe.
„Das Mayura Designe ist Cool. Elegant und Mysteriös, genau wie Mayura selbst!“, strahlt Rose. „Die Hotpants mit dem Bias-Oberteil sind verdammt gut. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Pigella so etwas in Zivil tragen würde!“, schmunzelt Nathalie. „Absolut!“, stimmt Rose zu.
„Ming?“, bittet Lacroix diese um ihre Entwürfe. „Bitte sehr!“, reicht sie ihm die Blätter. Das erste Designe ist ein knielanges Miss Hound inspiriertes Kleid. Darauf folgt ein durch Carapace inspirierter Zweiteiler, bestehen aus einem knielangen Rock und einer Bluse. Ein Ladybug Kleid im Rockabilly style. Ein Purple Tigress Kleid im Style der zwanziger Jahre. Dann kommt ein Rena Rouge inspirierter Smoking. Zuletzt folgt ein durch Ryuko inspiriertes traditionell chinesisches Kleid.
„Das Kleid ist unglaublich. Die Drachendetails sind so filigran!“, lächelt Gabriel. Er hatte erst auch so etwas entwerfen wollen. Aber mit dem Gedanken an Ming hatte er es gelassen. „Danke!“, lächelt Ming. „Na dann, zeig mal was du dabeihast!“, fordert Lagerfeld von Gabriel. Dieser reicht die Entwürfe nur zu Lacroix. Lacroix zeigt zuerst Gabriels eigene Entwürfe.
„Also das Empire Kleid ist genial und das Business-Kostüme ist unglaublich. Das Ryuko Outfit hat auch was!“, grinst Ming breit. „Tja, dann kommen wir zu den MDC-Entwürfen!“, legt Lacroix den Jumpsuit zuerst auf. „Tigress!“, stellt Lagerfeld fest. „Ich wüsste immer noch gerne, wen Tigress mit dem Outfit auf ein Date mitnimmt!“, gluckst Rose. „Viperion?“, überlegt Ming. Gabriel kann nur die Augen verdrehen.
„Was, wenn Tigress nicht auf Kerle steht?“, fragt er einfach. Ihm war die Nähe zwischen Rose und Juleka nicht entgangen.
„Wer weiss?“, kichert Nathalie. Da legt Eren das Cat Noir Kleid auf.
„Das Glöckchen ist ja putzig!“, grinst Lagerfeld. „Die Pfoten Abdrücke sind genial!“, bemerkt Mugler. „Warte, dann ist es das Herzstück, das Brautkleid, welches von diesem Mädchen Designet wurde?“, bemerkt Jarrar. „Ja und hier ist es!“, legt Lacroix es als Letztes auf. Allen die es noch nicht gesehen hatten, klappt der Mund auf.
„Das hat Marinette gemacht?“, flüstert Ming. „Ja, das ist von ihr!“, nickt Gabriel lächelnd. „Es ist Atemberaubend!“, stellt Lagerfeld fest. „Mayura als Inspiration zu nehmen war waghalsig, aber keiner von uns hätte etwas Perfekteres machen können!“, kommt es von Mugler. Gabriel kann nur lächeln. Er hatte gewusst, dass der Entwurf alle begeistern würde.
„Kennst du noch andere Designes von ihr?“, möchte Ming leise wissen. „Ich durfte zwei ihrer Skizzenbücher durchblättern. Sie hat Talent. Sie wird es sehr weit bringen!“, nickt Gabriel. „Ich kenne ihr Portfolio. Sie ist wirklich gut. Klar es gibt Dinge an denen sie noch arbeiten muss, aber sie ist gut!“, nickt Lacroix. „Darf ich ihr Portfolio mal sehen?“, möchte Ming wissen. „Ich würde es auch gerne sehen!“, kommt es von Jarrar. „Ich hole es nachher. Ich wollte Gabriel eh noch ein Portfolio zeigen. Eins, in dem geklaute Entwürfe sind!“, nickt Lacroix.
„Aber dann sind alle mit den Designes Einverstanden? Jeder lässt seine Entwürfe machen und dann brauchen wir noch ein Datum. Ich würde mich dann mit Gabriel um die PR und alles kümmern!“, kommt Eren aber zum Thema zurück. Leonard war schon aufgestanden um die beiden Portfolios zu holen.
„Ich würde es in den August setzen, dann könnte ich sicher auch dabei sein!“, schlägt Ming vor. „Ich hatte an den dritten Samstag im September gedacht. Es ist der Offizielle Welt Stammzellspender Tag!“, erklärt Gabriel. „Da wir darauf aufmerksam machen möchten, wäre es eine gute Idee!“, nickt Lagerfeld. Ming blättert in ihrem Kalender.
„Das könnte ich noch einrichten!“, nickt sie. „Dann der dritte Samstag im September, das wäre der 17. September!“, kommt es von Mugler. „Ja, machen wir es so!“, nickt Lacroix. „Also, wir brauchen noch zwei Designes, die wir als Teaser in Zeitungen und TV nutzen können!“, überlegt Eren. „Ich frage Marinette, sie hat sicher noch etwas passendes!“, kommt es sofort von Rose. „Was meint ihr?“, will Eren von den anderen Designern wissen. „Absolut, mit dem Brautkleid und dann kommen halt von Agreste in Kooperation acht Designes!“, nickt Mugler. „Perfekt, dann redest du mit ihr, Rose?“, möchte Lacroix zur Sicherheit wissen. „Natürlich Grand-père. Ich muss einfach einen passenden Moment erwischen!“, lächelt Rose. Da kommt Gabriel ein Gedanke.
„Wir könnten noch etwas mehr machen. Kennen sie die Superheldenpuppen, die Marinette für Manon genäht hat?“, will Gabriel von Rose wissen. „Ja, die sind Super süss!“, strahlt Rose. „Wie wäre es, wenn die Marke Agreste, dies Puppen herstellen würde und jedes Leukämiekranke Kind, sich in Zukunft eine aussuchen dürfte? Es müsste natürlich noch mit Marinette abgesprochen werden!“, lächelt Gabriel. „Das wäre wundervoll!“, strahlt Rose mit Tränen in den Augen. „Was für Heldenpuppen?“, wundert Lagerfeld sich. „Hier!“, reicht Nathalie ihr Handy zu Lacroix. Sie hatte ein Bild vom Montag offen. Darauf waren Gabriel und die vier Kleinen mit den Puppen zu sehen.
„Also die Idee ist toll, dann würde jedes dieser Kinder einen eigenen Helden bekommen!“, lächelt Jarrar. „Etwas das ihnen Mut gibt!“, lächelt Gabriel. „Die Idee ist wundervoll!“, nickt auch Mugler. „Die Puppen sind echt putzig und wie du mit den Kindern spielst. Wann wurde das Bild gemacht?“, grinst Lagerfeld. „Am Montag. Freunde von Adrien und Marinette waren den Nachmittag bei uns und einer hatte vergessen, dass er eigentlich Babysitten sollte. Aber da Marinette alle vier auch schon gebabysittet hatte, haben wir ihm gesagt, er soll die Vier einfach mitnehmen!“, erklärt Nathalie. „Das war so süss. Am Abend als Wang und ich zum Abendessen kamen, haben Gabriel und das grösste der Mädchen so süss aneinander gekuschelt geschlafen!“, strahlt Ming. „Stimmt Nino hat die Bilder gezeigt, es sah wirklich süss aus!“, schmunzelt Rose. „Dann redest du mit ihr über die Idee mit den Puppen?“, will Lacroix von Gabriel wissen. „Mache ich!“, nickt Gabriel.

„Hier sind die Portfolios!“, kommt Leonard da zurück. „Danke Leonard. Also für alle hier das Portfolio von Mademoiselle Marinette Dupain-Cheng!“, wirft Lacroix es in die Mitte des Tisches. Sofort schnappt Ming es sich und die Anderen Designer scharren sich um sie.
„Hier, das Portfolio mit den geklauten Entwürfen!“, reicht Lacroix dieses zu Gabriel. Seufzend schlägt er es auf. Das Erste was er sieht, ist das Kleid, welches Marinette Dienstagabend anhatte.
„Das hat sie doch am Dienstag getragen!“, bemerkt Nathalie. „Der ist von Marinette!“, nickt Gabriel. Als nächstes sieht er den Entwurf einer Jeans und eines Blazers. Beide mit Pfauenfedern verziert.
„Hey, das Mädchen stielt Entwürfe!“, kommt es da von Mugler. „Bitte?“, schnappt Ming. „Ich habe ein Portfolio mit genau dem Entwurf von einem Mädchen mit dem Namen Lila Rossi bekommen!“, erklärt Mugler. „Dann hast du dasselbe Portfolio bekommen wie ich. Aber ich habe das von Mademoiselle Dupain-Cheng früher erhalten!“, kommt es von Lacroix. „Das kann nicht sein!“, murmelt Gabriel als er den Entwurf für ein Sommerkleid sieht. Dieses Kleid hatte er für Emilie designet sie hatte es nie getragen. Sie hatte es zerrissen. Nur mit Mühe kann er die Tränen zurückhalten.
„Geiles Designe nicht war. Die kleine Rossi hat Talent!“, lacht Mugler, der zu ihm getreten war. „Das ist mein Designe. Das Kleid habe ich für Emilie designet kurz bevor sie Verschwand!“, kommt es erstickt von Gabriel. „Was?“, schnappt Mugler. „Ich erinnere mich du hast Tage damit verbracht es zu designen und zu nähen, sie hat es nie getragen!“, kommt es traurig von Nathalie. Das nächste Designe war das Kleid, was er für Marinettes sechsten Geburtstag genäht hatte.
„Das Kleid, was du für Marinette genäht hast!“, kommt es von Ming. Sie und die Anderen Designer waren auch zu ihm getreten. Am unteren Rand ist noch schwach Gabriels Signatur zu erkennen.
„Ihr wollt mir sagen, dass diese Lila Rossi die Entwürfe gestohlen hat?“, keucht Mugler. „Kopiert trifft es eher. Darum wohl auch der Zwischenfall, bei dem Marinettes Skizzenbuch zerstört wurde!“, murmelt Gabriel und blättert weiter. „Ist das nicht das Kleid, was Caline am Dienstagabend anhatte?“, blinzelt Nathalie. „Ja auch mein Designe!“, seufzt Gabriel. Als nächstes sieht er den Entwurf eines Bias-Kleides ähnlich dem was Nathalie für Mings Hochzeit bekommen sollte.
„Das sieht sehr nach MDC aus!“, seufzt Ming. „Es ist vermutlich von ihm!“, nickt Gabriel und legt das Portfolio ab. „Wer hat es eingereicht?“, möchte Gabriel wissen. „Wie Mugler sagte. Lila Rossi, sie ist die Nichte eines neuen Models!“, erklärt Lacroix. „Lila Rossi? Sie hat für die Marke Agreste gemodelt. Ich habe sie entlassen. Sie hat Adrien Sexuell bedrängt. Zudem tut sie alles um Marinette schlecht zu machen. Sie wollte mich vor Monaten sogar davon überzeugen, dass Marinette einen schlechten Einfluss auf Adrien hätte. Ich habe es als Eifersucht abgetan. Weil Adrien kein Interesse an ihr hatte!“, seufzt Gabriel. „Seit Lila an der Schule ist, hat Marinette Probleme. Lila hat behauptet, Marinette hätte sie bestohlen und sie die Treppe runtergestossen!“, kommt es leise von Rose. „Was machen wir?“, will Mugler wissen. „Das ist eine gute Frage!“, nickt Lacroix. „Sie ins Messer laufen lassen. Lade sie zu einem Gespräch ein. Sag ihr, sie ist in der engeren Auswahl und du stellst den drei Finalkandidaten eine Aufgabe. Sie soll in einer Woche ein Kleid designen und nähen!“, kommt es von Gabriel. „Was für ein Thema?“, will Lacroix wissen. Gabriel überlegt einen Moment. Er wollte Marinette nicht unnötig Arbeit machen.
„Empire-Kleid!“, murmelt Gabriel. „Warum Empire?“, will Lacroix wissen. Gabriel schlägt den ersten Entwurf des Portfolios auf. „Marinette hat das Kleid schon genäht. Ich sollte auch noch ein Kleid haben, du brauchst nur jemanden, denn wir als Bewerber ausgeben können!“, seufzt Gabriel. „Fei, sie kommt heute noch her. Wang hat sie gebeten her zu kommen, weil er sie nicht noch länger allein in Shanghai wissen wollte!“, erklärt Ming sofort. „Jemand unbekanntes perfekt!“, nickt Lacroix. „Sag ihr nächsten Donnerstag muss sie es präsentieren und es muss ein neues Designe sein. Ich sehe mit Marinette, dass sie ausversehen ein Designe liegen lässt, welches ihr alle natürlich vorher zu sehen bekommt!“, erklärt Gabriel. „Das ist ein Scherz!“, kommt es von Mugler. „Nein, es ist mein Ernst!“, knurrt Gabriel. „Du scheinst das Mädchen sehr zu hassen!“, seufzt Lagerfeld. „Sie behauptet ich hätte sie vergewaltigt!“, stellt Gabriel nur klar. „Das Mädchen aus Langdons Artikel, ist diese Lila Rossi!“, schnappt Mugler. Gabriel nickt nur.
„Ich kümmere mich darum und gebe dir dann bescheid. Was soll ich sagen, wer die zwei Anderen Finalkandidaten sind?“, will Lacroix wissen. „Nichts, sie erfährt es bei der Bewertung der Kleider!“, erklärt Gabriel. „Dann machen wir das!“, nickt Eren.

Chapter 49: Kapitel 48; Unerwartet kommt immer doppelt

Chapter Text

Kapitel 48; Unerwartet kommt immer doppelt

„Gabriel wir müssen los, sonst sind wir zu spät!“, bemerkt Nathalie da mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. „So spät schon!“, seufzt er und erhebt sich. „Dann hören wir uns!“, nickt Lacroix lächelnd. Schnell verabschieden Gabriel und Nathalie sich.
„Darf ich am Nachmittag vorbeikommen, um mit Marinette zu reden?“, möchte Rose noch scheu wissen. „Gegen 16:00 Uhr? Davor haben Marinette und Adrien noch Chinesisch Unterricht. Sie dürfen auch gerne zum Abendessen bleiben!“, lächelt Gabriel. „Vielen Dank!“, umarmt Rose den Designer, der es kurz und sanft erwidert. So verschwinden er und Nathalie.
„Wir sollten noch bei der Apotheke vorbei und dann wohl heute Abend mit den beiden reden!“, überlegt Nathalie, als sie das Gebäude verlassen. „Vermutlich hast du recht!“, nickt Gabriel. „Das Portfolio hat dich heftig erwischt!“, seufzt die Schwarzhaarige und hängt sich bei dem Blonden ein. „Das eine Kleid, es hat Erinnerungen hochgeholt!“, murmelt Gabriel. „Sie hat es nie getragen!“, beisst Nathalie sich auf die Unterlippe. „Sie hat es zerrissen, als ich es ihr geschenkt habe!“, ist alles was Gabriel dazu sagt. „Entschuldige!“, kommt es leise von Nathalie. „Woher hättest du es wissen sollen!“, erwidert er. Nach einem kurzen Abstecher in die Apotheke, wo Nathalie vier Packungen Kondome kauft, erreichen sie rechtzeitig das Schneideratelier. Drinnen herrscht ein Gewusel und herum Gerenne.

„Gabriel, Nathalie schön euch zu sehen!“, werden sie von einer sichtbar schwangeren Frau begrüsst. Strahlend kommt die Frau mit den kastanienfarbenen Haaren, den Rehbraunen Augen und dem prallen Bauch auf sie zu geeilt.
„Jasmin, mach bitte langsam. Wie geht es dir!“, lächelt Gabriel die Leiterin des Ateliers an. Jasmin arbeitete nun schon seit über zehn Jahren für ihn. Besorgt bemerkt er wie sie sich an den unteren Rücken fast und das Gesicht verzieht.
„Müde, genervt und immer noch schwanger!“, lächelt sie und umarmt den Designer sanft. Nathalie reicht sie nur die Hand.
„Du solltest doch schon im Mutterschutz sein!“, tadelt Gabriel sanft. „Ich weiss, aber ohne mich würde hier alles im Chaos versinken!“, stellt Jasmin fest. „Du solltest dich von deinem Partner zuhause verwöhnen lassen!“, stellt Nathalie fest. „Mhm, da war ja was. Ich bin seit drei Wochen offiziell von ihm geschieden!“, seufzt die Braunhaarige. „Was? Warum?“, will Nathlie leise wissen. „Schwierige und lange Geschichte. Kurz, er wollte kein Baby und als er mich zu einer Abtreibung nötigen wollte, habe ich ihn rausgeschmissen!“, zuckt sie die Schultern. „Oh nein!“, entkommt es Nathalie. „Ich bin ohne ihn vermutlich besser dran!“, lächelt Jasmin nur. Damit kann Gabriel ihr nur recht geben. Hatte Jasmin ihm doch grob gesagt, was los war. Auch wenn er mit Sicherheit nicht alles wusste.
„Also ihr seid wegen der Nähmaschine hier. Ich weiss wirklich nicht was ich noch versuchen soll. Sie will einfach nicht mehr!“, erklärt die Schwangere und führt sie zum Korpus Delikti. Gabriel setzt sich sofort davor und überprüft einige Dinge.
„Wann war die letzte Wartung?“, will er wissen. „Das ist es ja, seit da spinnt sie nur noch. Die Wartung war vor vier Wochen!“, seufzt die Schwanger und fast sich wieder an den unteren Rücken. „Du solltest dich setzen!“, bemerkt Gabriel. „Nein, dann sind die Rückenschmerzen nur noch schlimmer!“, schüttelt Jasmin den Kopf. Gabriel überprüft noch zwei weitere Ding und findet das Problem.
„Da haben wir es. Gib mir zehn Minuten und sie läuft wieder!“, lächelt er sie an. Doch da muss Jasmin sich am Tisch abstützen und verzieht stöhnend das Gesicht vor Schmerz. Sofort ist Gabriel auf den Beinen und legt seine Hand auf ihren unteren Rücken. Vorsichtig beginnt er mit dem Handballen mit leichtem Druck zu kreisen.
„AH, Gott das hilft!“, seufzt Jasmin als ein Plätschern ertönt. Gabriel blickt zu Boden und sieht die Flüssigkeit unter Jasmin.
„Das war dann wohl deine Fruchtblase, wie lange hast du die Wehen schon?“, blinzelt er. „Wehen? Das sind Wehen? Die Rückenschmerzen habe ich seit gestern Mittag. Aber seit etwa einer Stunde sind sie schlimmer. Solange ich mich irgendwie bewegt habe ging es!“, kommt es verwirrt von Jasmin. Alle hatten ihre Arbeit eingestellt und starrten zu dem Designer, Jasmin und Nathalie.
„Nathalie ruf bitte einen Krankenwagen. Dann brauche ich Handtücher und Stoffe die wir nicht mehr brauchen. Plastikclips und eine Schere. In Jasmins Büro!“, damit legt Gabriel seinen Arm um diese und führt sie in ihr Büro. „Das kann nicht sein!“, nuschelt Jasmin. „Ich erlebe nicht zum ersten Mal eine Geburt. Du wirst es wohl eher nicht ins Krankenhaus schaffen. Dein Baby will wohl hier zur Welt kommen!“, erklärt er ihr einfach ruhig. „Fuck, aha, das tut Weh!“, stöhnt Jasmin. Gabriel sieht sich kurz im Büro um, als Nathalie mit Handtüchern kommt.
„Halt dich mal eben fest!“, seufzt Gabriel und Jasmin stützt sich am Schreibtisch ab. Gabriel nimmt zwei Handtücher und legt sie vor dem Schreibtisch auf den Boden. Schnell streift er noch sein Jackett und die Krawatte ab und schmeisst es über den Schreibtisch.
„Nathalie krempelst du mir bitte den Ärmel hoch?“, bittet er die Schwarzhaarige und sie kommt dem nach. Dann tritt er wieder zu Jasmin und führt sie zu der Stelle wo die Handtücher liegen.
„Halt dich an mir fest, wie du es brauchst. Ich versuch zu helfen so gut ich kann!“, seufzt er. „Nathalie mach die Tür zu, es muss nicht jeder gaffen!“, bittet er diese noch. Jasmin schlingt ihre Arme einfach um Gabriels Nacken. Er löst schnell die Fixierung seines linken Armes und krempelt den Ärmel selber schnell zum Ellenbogen hoch. Dann legt er diese Hand an Jasmins Hüfte. Mit dem rechten Handballen beginnt er wieder über den unteren Rücken zu reiben.
„Oh, das hilft!“, seufzt Jasmin. „Willst du in die Hocke gehen?“, möchte Gabriel wissen. „Keine Ahnung. Fuck ich habe keine Ahnung. Gabriel, das ist meine erste Geburt und so hatte ich mir das nicht vorgestellt!“, kommt es völlig überfordert von der Schwangeren. „Okay, dann gehen wir jetzt vorsichtig in die Hocke. Dann werde ich dir aus deinem Höschen helfen. Sollte dir die Position aber irgendwie nicht angenehm sein, dann sag mir das bitte sofort. Aus meiner Erfahrung weiss ich, dass jede Frau das anders empfindet!“, nickt Gabriel. „Nathalie haben wir sterile Handschuhe da?“, will er wissen und geht langsam mit Jasmin in die Hocke. Dies ändert ihre Position so, dass sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf Gabriel abstützen kann und drückt ihr Gesicht in seine linke Schulter.
„Ja hier im erste Hilfe Kit!“, kommt es von Nathalie. „Dann zieh mir eben einen an!“, bittet Gabriel als er Jasmins Kleid auf ihre Oberschenkel hoch geschoben und sie von ihrer Unterwäsche befreit hat. Sofort kommt Nathalie dem nach. Sie konnte nicht fassen wie Ruhig Gabriel gerade war. Sie wäre am liebsten schreiend weggerannt. Schnell zieht sie dem Designer den Handschuh an.
„Jasmin ich fasse dir jetzt zwischen die Beine, ich will nur prüfen ob der Kopf schon zu spüren ist!“, erklärt Gabriel sanft. „Ohuuu, Okay!“, bringt Jasmin leise hervor. Nathalie streicht der Frau vorsichtig über den oberen Rücken.
„Kann ich irgendwas machen?“, will Nathalie wissen. „Leg deine Hand auf ihren unteren Rücken und kreise mit leichtem Druck!“, weist Gabriel sanft an. „Okay“, nickt Nathalie. Gabriel unterdessen fasst zwischen Jasmins Beine.
„Da hat es wohl jemand wirklich eilig, bei der nächsten Wehe, wird der Kopf vermutlich kommen!“, seufzt Gabriel. „Was!“, schreit Jasmin unter der Wehe. „Nicht schreien, du brauchst deine Kraft zum Pressen!“, bittet Gabriel. „Fuck, fuck“, murmelt Jasmin. „Nathalie du musst das Kleine greifen. Nicht ziehen nur halten, es wird schon von selber kommen!“, weisst Gabriel an und legt seine Hand wieder auf Jasmins unteren Rücken. Sofort positioniert sich Nathalie hinter Jasmin und schiebt deren Kleid hoch und steckt es am oberen Rückensaum fest, um etwas zu sehen.
„Ahhhh“, presst Jasmin wie angewiesen. „Genau so, das machst du wirklich gut!“, murmelt Gabriel sanft. Dabei ignoriert er die höllischen schmerzen in seiner Schulter.
„Der Kopf ist da!“, kommt es da von Nathalie. „Sobald die Schultern raus sind, wird es ganz rausrutschen. Halt es gut fest!“, bittet der Designer immer noch ruhig. „Fuck, Gabriel wie kannst du so ruhig bleiben!“, entweicht es Jasmin. „Oh, das ist noch recht angenehm. Emilie hat mich angeschrien, dass ich es nie wieder wagen soll zu versuchen meinen Schwanz in sie zu stecken!“, gluckst Gabriel. „Wirklich! Fuck ich wünschte ich hätte Jason die Eier abgeschnitten!“, presst Jasmin hervor. Damit bringt sie Gabriel zum Lachen.
„Du machst das gut Jasmin. Aber solltest du noch mal Schwanger werden, halt dich bitte an die Regeln für den Mutterschutz!“, seufzt Gabriel. Als auch schon die nächste Wehe kommt und das Kleine in Nathalies Hände flutscht und aus vollem Leib schreit.
„Kräftige Lungen hat sie schon mal!“, schmunzelt Gabriel mit Blick auf das Baby und schielt dann auf seine Uhr. „Sie?“, keucht Jasmin. „Du wusstest das Geschlecht nicht?“, wunder Nathalie sich und wickelt die Kleine in ein Handtuch. „Nein, sie wollte es nicht zeigen!“, keucht Jasmin wieder. „Oh fuck, warum werden die Schmerzen schlimmer!“, bringt sie hervor. Gabriel zieht die Augenbrauen zusammen.
„Sie werden schlimmer?“, hackt er nach. „Fuck, ja. Scheisse tut das weh!“, stöhnt die Braunhaarige. „Okay, einfach weiter atmen und wenn du das Gefühl hast pressen zu müssen, dann press!“, seufzt Gabriel dem nichts Gutes schwant. Wieder lässt er seine Hand zwischen die Beine der Frau gleiten.
„Was tust du?“, will Nathalie wissen. „Prüfen ob die Plazenta kommt. Eine Handlänge vom Bauch entfernt die Nabelschnur abklemmen, drei Finger davon entfernt den zweiten Clip und dann dazwischen durchschneiden!“, weist er an und lässt Zeige-und Mittelfinger in Jasmin gleiten. Wie er befürchtet hatte. Da war wohl noch ein Baby.
„Sieht so aus, als brauchen wir noch zwei Clips und noch ein Handtuch!“, seufzt Gabriel. „Was!“, keucht Jasmin unter der nächsten Wehe. „Da kommt noch eins!“, erklärt der Grauäugige. „Zwillinge! Mein Arzt hat nie von Zwillingen geredet!“, stöhnt Jasmin. „Das kriegst du hin!“, lächelt Gabriel sanft. „Nathalie, du kannst die Kleine hinlegen, vermutlich brauchen wir noch jemanden hier, hohl Gino und sick jemanden nach unten. Wo bleiben die Sanis!“, flüstert Gabriel Nathalie kurz zu. Besorgt blickt sie zu ihm.
„Du machst dir Sorgen!“, haucht sie zurück. „Das Zweite liegt wohl in Steisslage. Das wird für Jasmin nicht leicht, aber es ist schon im Geburtskanal!“, raunt er zurück und massiert wieder Jasmins unteren Rücken. „Okay!“, Nathalie eilt mit der Kleinen im Arm zur Tür. „Gino, wir könnten deine Hilfe brauchen. Jemand soll unten auf die Sanis warten und sie sofort hochholen!“, verlangt Nathalie von den Mitarbeitern die sie anstarren. „Nathalie stimmt etwas nicht?“, will der grosse Italiener Gino sofort wissen. „Es sind Zwillinge. Jasmin wusste das nicht. Wir brauchen einfach noch ein paar Hände mehr!“, erklärt Nathalie. „Stopp Jasmin bekommt jetzt ihr Baby oder besser ihre Babys? Warte und da ich schon Vater bin, hält Gabriel mich für die beste Hilfe? Der weiss schon, dass ich im Kreissaal umgekippt bin?“, schüttelt der Schwarzhaarige den Kopf.
„Wo warst du eigentlich als wir gekommen sind? Und wie konntest du zulassen das Jasmin noch arbeitet? Du bist ihr Stellvertreter!“, ruft Gabriel nur. „Ich war mit dieser Gina was trinken. Nathalie hatte mir heute Morgen ihre Nummer geschickt, mit der Bitte, mich mit ihr zu treffen. Zudem du kennst den Sturkopf der Chefin!“, tritt Gino mit Nathalie in den Raum und schliesst die Tür. Da hört man schon die Sirenen eines Krankenwagens.
„Na endlich!“, entkommt es Jasmin, als die nächste Wehe sie wimmern lässt. Dabei krallt sie ihre Hand in den Kragen von Gabriels Hemd, dass die obersten Knöpfe sich verabschieden und seine Halsbeuge freiliegt.
„Gino, du musst das Kleine auffangen. Es kommt mit dem Hintern zuerst!“, weisst Gabriel an. „Steisslage? Na halleluja!“, seufzt Gino. „Willst du tauschen?“, scherzt Jasmin und verbeisst sich bei der folgenden Wehe in Gabriels Halsbeuge. Das entlockt diesem ein Zischen, aber er massiert weiter den unteren Rücken der Gebärenden. Nathalie hatte sich mit dem ersten Baby im Arm daneben gekniet. Die Kleine tat ihr Unwohlsein deutlich und laut kund.
„Nimm sie an die Schulter und halt sie mit beiden Armen fest. Achte darauf, dass das Handtuch eng um sie liegt, der Clip nicht zu sehr an ihren Bauch gedrückt wird und immer eine Hand an ihrem Kopf ist. Sie wird trotzdem meckern, die Kleine hat sicher Hunger!“, lächelt Gabriel seine Liebste an. „Ich versuch es. Ich hab noch nie ein so kleines Baby im Arm gehabt!“, kommt es leise von Nathalie und sie kommt Gabriels Anweisung nach. „Wichtig ist, dass du den Kopf gut stützt!“, lächelt der Grauäugige. Das Bild, Nathalie mit einem Neugeborenen zu sehen, leis sein Herz höherschlagen.
„Hoppla, da hat es wer eilig. Fehlt nur noch der Kopf, noch eine Wehe!“, grinst da Gino völlig unbeholfen. „Einfach festhalten und prüf sofort wie die Nabelschnur liegt, wenn sie da ist!“, weisst Gabriel an. „Ja Herr Onkel Doktor!“, feixt Gino. „Du hast Glück brauch ich dich als Jasmins Vertretung!“, brummt Gabriel und bringt Gino und Jasmin zum Lachen. Als auch schon die nächste Wehe kommt und Jasmin winseln lässt. Dann ist auch schon ein leises wimmern zu hören.
„Oh, da ist sie!“, grinst Gino und legt die Kleine sanft ab um ein sauberes Handtuch zu greifen, in das er sie schnell einwickelt. „Nabelschnur abklemmen!“, weisst der Designer an. „Gabriel, die Position ist unangenehm. Es tut auf einmal so Weh!“, keucht Jasmin. „Wie möchtest du dich um positionieren?“, fragt er sanft. „Das ich mit dem Rücken anlehnen kann, glaube ich!“, bittet sie. „Nathalie nimm Gino die Kleine ab, ich brauch seine Hilfe!“, bittet er sanft. Schon hatte Nathalie beide Babys im Arm. Gino greift vorsichtig nach Jasmin. Gabriel setzt sich schnell an den Schreibtisch gelehnt hin. Dann winkelt er seine gespreizten Beine halb an. Mit Ginos Hilfe platziert er Jasmin dann zwischen diesen. Als sie mit dem Rücken an seine Brust lehnt, atmet sie erleichtert aus und lässt ihren Kopf an seine rechte Schulter sacken.
„Besser!“, murmelt sie. „Nathalie hilfst du ihr die Kleinen anzulegen? Sie werde sicher schon fast verhungern!“, bittet Gabriel. Gino beginnt schon etwas Ordnung zu machen und versucht nicht hin zu sehen, als Nathalie Jasmin dabei hilft ihre Brüste frei zu machen und die Babys anzulegen. Gabriel legt sofort um jedes der Kleinen einen Arm, um Jasmin zu helfen sie zu halten.
„Danke!“, murmelt die müde, frischgebackene Mutter. „Sicher nicht dafür Jasmin!“, drückt er ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Da geht die Tür des Büros auch schon auf. Vier Sanitäter treten mit ihren Taschen und der Liege in den Raum.
„Oh wir haben die Geburt verpasst?“, grinst die Frau, der Gruppe von Sanitätern. „Haben sie!“, nickt Gabriel. „Gut, also ihren Namen müssten wir wissen und dann welches war zuerst da?“, will die Frau wissen. „Jasmin Tisserand!“, lächelt Jasmin schwach. „Das mit dem Rosa Clip war zuerst da!“, kommt es von Nathalie. „Zeit?“, kommt die zweite Frage und die Frau kniet sich vor Jasmin. „11:08 Uhr, das Zweite war 11:19 Uhr da und eine Steissgeburt. Die Plazenta ist noch nicht draussen!“, erklärt Gabriel. „Sehr gut. Geschlecht?“, will die Sani wissen. Einer der Anderen schreibt alles mit.
„Beide Mädchen!“, lächelt Jasmin schwach. „Namen?“, ist die nächste Frage. „Ich wusste nicht, dass es Zwillinge werden. Mein Arzt hat immer nur von einem geredet. Ich habe nur einen Namen, Sakura!“, erklärt Jasmin. „Okay, das erste also Sakura. Keine Idee für einen zweiten Namen?“, lächelt die Sani als sie auch schon die Plazenta in der Hand hat. Während einer der Anderen Sanitäter ein Bändchen mit dem Namen und der Geburtszeit um Sakuras Handgelenk legt.
„Oh zwei Babys, eine Plazenta. Das ist selten!“, schmunzelt die Sani. „Nein keine Idee. Gabriel suchst du bitte einen Namen aus!“, bittet die erschöpfte Frau. „Ich?“, wundert er sich. „Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Ich möchte, dass du ihren Namen auswählst!“, bittet sie noch mal. „Was hältst du von Sayuri?“, kommt es unsicher von Gabriel und er streicht dem kleineren Baby über den Schopf. „Perfekt, der Name ist wundervoll. Sie soll Sayuri heissen!“, lächelt Jasmin. So bekommt auch Sayuri ein Armband mit Namen und Geburtszeit umgelegt.
„Sie sind der glückliche Vater?“, lächelt die Sani. „Nein, Gabriel ist mein Arbeitgeber und ein guter Freund. Und ich bin dankbar, war er gerade hier als meine Fruchtblase geplatzt ist. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft!“, erklärt Jasmin. „Nicht die erste Geburt bei der sie dabei waren?”, grinst die Sani den Designer an. „Nein die fünfte. Aber die Erste mit Zwillingen!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Alle so spektakulär?“, grinst die Sani und überprüft ob Geburtsverletzungen bestehen. „Nein, die von meinem Sohn war normal. Mein Neffe war ein Frühchen. Eine im Krankenwagen, auch eine Mitarbeiterin und eine in einem Hotelzimmer bei einem Model!“, schüttelt Gabriel den Kopf. „Tja, jetzt können sie der Liste sowohl Zwillinge als auch Steisslage anfügen!“, lacht die Sani herzhaft. „Also keine Geburtsverletzungen. Die Plazenta ist am Stück. Dann untersuchen und wiegen wir eben noch die Babys und machen sie dann für den Transport fertig!“, erklärt die Sani. So wird das gemacht, Sakura wird dann direkt wieder in Nathalies Arme gedrückt und als Jasmin auf der Trage ist und Gabriel wieder steht bekommt er Sayuri auf den Arm.
„Ihr Blutdrück sackt ab!“, kommt es alarmiert vom Jüngsten Sani. „Warten sie bitte draussen beim Krankenwagen. Es ist nicht unüblich, dass so etwas passiert, aber wir wollen kein Risiko eingehen!“, bittet die Frau unter den Sanis. Sofort kommen Gabriel und Nathalie dem in Begleitung von Gino und einem Sani nach. Draussen stehen schon duzende Reporter und Gabriel sieht sofort auch Adrien, Marinette, deren Klasse, Rose, Lacroix und Caline.
„Papa, Nathalie!“, kommt Adrien sofort zu ihnen. „Adrien was macht ihr hier?“, möchte Nathalie wissen. „Wir haben den Krankenwagen herfahren gesehen. Wir haben uns sorgen gemacht!“, erklärt Adrien. Er, seine Klasse, Caline und Lacroix waren zu ihnen gekommen und hielten so auch die Reporter ab.
„Uns geht’s gut. Auch wenn ich immer noch nicht glauben kann, dass das gerade passiert ist!“, seufzt Nathalie. „Warum habt ihr jeder ein Baby im Arm?“, will da Caline wissen. „Weil eine Mitarbeiterin, die zu stur war rechtzeitig in den Mutterschutz zu gehen, gerade in der Schneiderei ihre Zwillinge zur Welt gebracht hat!“, seufzt Gabriel. „Jasmin hat jetzt gerade“, klappt Adrien der Mund auf. „Ja, wir waren keine zwanzig Minuten hier, als ihr die Fruchtblase geplatzt ist!“, nickt Nathalie. „Wie süss sie sind!“, lächelt Marinette während sie Gabriels linken Arm wieder fixiert. „Das sind sie!“, strahlt Nathalie und Gabriel drückt Marinette die Kleine auf den Arm. Er hatte gerade Angst mit ihr im Arm umzukippen. Ganz sanft drückt Marinette das Baby an sich.
„Oh so herzallerliebst!“, strahlt Rose neben ihr. „Was ist mit Jasmin!“, will Adrien wissen. „Sie wird gerade für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet!“, erklärt Gabriel. „Langweilig wird dir wohl nie!“, grinst Caline. „Nein, Nathalie ich kümmere mich eben noch um das Problem mit der Nähmaschine!“, damit verschwindet Gabriel wieder rein. „Das ist nicht sein Ernst oder?“, kommt es von Alya. „Wir sind deswegen hier, also ja es ist sein Ernst!“, zuckt Nathalie die Schultern. „Waren die Sanitäter rechtzeitig da?“, will Lacroix wissen. „Nein, die Babys waren vor den Sanitätern da. Das Zweite kam sogar mit dem Hintern zuerst!“, seufzt Nathalie. „Oh, aber es war jemand da, der grob wusste was zu tun ist?“, will Caline hören. „Ja Gabriel. Ich bin ehrlich, ich war heillos überfordert. Er war die Ruhe selbst, sogar da als Jasmin ihn während einer Wehe gebissen hat!“, seufzt Nathalie und ändert die Position von Sakura in ihrem Arm. „Gebissen?“, kommt es von Lacroix. „Ja, ich glaube, dass sollte ich den Sanitätern noch sagen. Das sollte wohl verarztet werden!“, nickt Nathalie. „Wie konnte sie ihn beissen?“, will Alya wissen. „Naja, keine Ahnung. Ich weiss nur das sie es getan hat!“, kommt es von Nathalie. „Oh meine Frau hat mir bei Cleos Geburt damals drei Mittelhandknochen gebrochen. Und so ein Beissholz hat sie auch durchgebissen!“, bemerkt Gino. In der Hand hielt er eine verschlossene Colaflasche.
„Was?“, kommt es von Adrien. „Oh, die Ärzte meinten es wäre nicht ungewöhnlich. Also und da Jasmin ihr Gesicht in seine Halsbeuge gedrückt hatte. Sie wird wohl versucht haben so den Schmerz zu bewältigen!“, zuckt Gino die Schultern. „Hat Agreste wenigstens dafür gesorgt, dass sie in einer angenehmen Geburtsposition war?“, verschränkt Lacroix die Arme. „Ich glaube, aber ehrlich, ich habe keine Ahnung. Es war die erste Geburt bei der ich dabei war. Aber er war in der Hocke, sie auch und hat sich an ihm abgestützt und er hat ihren unteren Rücken massiert. Ob es angenehm war, müssten sie Jasmin fragen!“, haspelt Nathalie. Da kommt Gabriel wieder zu ihnen. Sein Jackett über dem Arm und die Krawatte über die rechte Schulter geworfen.
„Gino, die Maschine läuft wieder. Verstellt einfach nichts. Gebt vor der nächsten Wartung Bescheid. Die letzte war absolut Stümperhaft!“, erklärt der Designer seinem Mitarbeiter. „Trink mal was!“, hält Gino dem Designer nur die nun offene Colaflasche hin. Seufzend nimmt der Designer sie und trinkt sie in einem Zug leer. Dann gibt er Gino die Flasche wieder.
„Du solltest die Bisswunde noch von den Sanitätern ansehen lassen!“, bemerkt Nathalie. Überrascht blinzelt Gabriel und fast sich dann an die linke Halsbeuge unter das Hemd. Als er seine Finger wegnimmt, sind sie voll mit Blut.
„Oh, da hat sie aber ziemlich zugebissen. Ich habe gar nicht realisiert, dass sie mich so heftig gebissen hat!“, blinzelt er wieder. „Heilige scheisse Papa!“, entkommt es Adrien. „Fuck“, entflieht es Alya. „Er kippt um!“, kommt es von Chloé und Gino und Lacroix können den Designer gerade so noch ergreifen. „Jean hol mal einen verdammten Stuhl!“, weisst Gino einen der anderen Mitarbeiter an. Dieser rennt sofort los.
„Da hat sich wohl gerade das Adrenalin verabschiedet!“, seufzt Lacroix. Sein Arm lag um Gabriels Taille und dessen Hand krallt sich von hinten in Erens rechte Schulter.
„Sieht wohl so aus!“, nickt der Grauäugige einfach nur. „Hinsetzen!“, schiebt Gino den Stuhl in Gabriels Kniekehlen. Dieser lässt sich nur darauf sacken.
„Ist hier alles in Ordnung?“, kommt da die Sanitäterin zu ihnen. „Er ist uns nur gerade fast umgekippt. Und seinen Hals sollten sie sich ansehen. Jasmin hat ihn wohl recht heftig gebissen!“, seufzt Gino. „Gebissen?“, fragt die Sanitäterin nach. „Ja während einer Wehe, hat sie ihn gebissen!“, nickt Nathalie. „Oh, das ist neu. Das Frauen ihren Männern Knochen brechen ist ja nichts neues, aber beissen? Gut, eine hat ihrem Kerl beinahe den Schwanz abgerissen unter der Geburt!“, grinst die Sanitäterin und tritt zu Gabriel. Vorsichtig öffnet sie noch zwei Knöpfe und zieht das Hemd etwas bei Seite. Gabriel kann ein leichtes Zucken nicht verhindern. Er hatte wirklich Probleme damit, wenn jemand versuchte an seinen Hals zu fassen. Aber das verdankte er Aaron.
„Heilige Schiesse. Das nenn ich mal einen Biss. Wie laut hat er geschrien?“, gluckst die Sanitäterin an Nathalie gewandt. Dabei schiebt sie den Hemdkragen in die Orthese, um es zu fixieren und aus dem Weg zu haben.
„Gar nicht, er hat nur kurz gezischt!“, blinzelt Nathalie. „Bitte? Beeindruckend!“, schüttelt die Sani den Kopf und besieht sich die Wunde genauer. „Also ich hole eben alles um es zu verarzten. Brauchen sie ein Schmerzmittel?“, möchte sie wissen. „Ich laufe seit Sonntagnacht mit der Schulter rum, ohne Schmerzmittel. Was glauben sie?“, will Gabriel nur wissen. Kurz blinzelt die Sani und mustert die Orthese.
„Luxation?“, will sie wissen. „Ja“, nickt er nur schwach. „Ohne Schmerzmittel? Haben sie nicht mehr alle Tassen im Schrank oder sind sie ein Masochist?“, schüttelt die Sani den Kopf. „Meine Grand-mère hat ihm verboten welche zu nehmen. Sie hat ihm Gewalt angedroht, sollte er sich nicht daranhalten!”, kommt es scheu von Marinette. „Ist ihre Grossmutter Ärztin?“, will die Sani hören. „Nein, Krankenschwester!“, verneint Marinette. „Die Patienten Schänderin, wenn es ihnen was sagt!“, seufzt Gabriel. Er hatte das Gefühl, dass er die Sanitäterin schon mal gesehen hatte und vom Alter her, könnte es sein, dass sie Gina noch gekannt hatte.
„Sie meinen Gina Dupain? Die eine und einzig wahre Patienten Schänderin?“, schnappt die Sani. „Ja“, nickt Marinette. „Halleluja, nah dann gebe ich ihnen wohl mal was stärkeres! Ich hatte noch das Vergnügen in meiner Ausbildung zur Notärztin mit ihr zu Arbeiten!“, dreht die Sani sich um. „Patienten Schänderin!“, will da Alya wissen. Auch die anderen aus der Klasse wirken irritiert.
„Den Namen hat sie gekriegt, weil sie einem Mann den Schwanz abgeschnitten hat!“, seufzt Caline. Ihre Eltern hatten ihr die Geschichte mal erzählt.
„Was, das hat Grand-mère getan?“, keucht Marinette. So etwas hatte sie ihrer Grand-mère nicht zugetraut.
„Der Kerl hatte seine fünfjährige Tochter vergewaltigt!“, erklärt Gabriel leise. „Was?“, schnappen da alle Jugendlichen. „Ja das war heftig. Aber allgemein, Gina war wohl eine sehr rabiate, ruppige und direkte Krankenschwester!“, seufzt Caline. Da kommt die Notärztin, wie alle gehört hatten, wieder.
„Nur als Frage, sie vertragen alle Schmerzmittel?“, fragt sie zur Sicherheit nach. „Nein, geben sie mir Opioid haltige Medikamente und ich stehe die nächsten drei bis vier Tage nicht mehr auf!“, grinst Gabriel schief. Die Schmerzen machten ihn gerade echt wirr im Kopf.
„Sie vertragen also kein Morphium?“, hackt die Sani noch mal nach. „Das verträgt er überhaupt nicht. Wie er sagt, dann liegt er mehrere Tage flach!“, erklärt Nathalie. „Ja, dann nehmen wir das Andere. Ich hoffe wirklich, dass sie das vertragen. Ich hab nur Morphium und das da, die wirklich stark sind. Sind Spritzen ein Problem für sie?“, wendet die Ärztin sich wieder an Gabriel. „Sehe ich so aus? Ich bin es durch Gina gewohnt, die Spritzen einfach in den Arm oder andere Körperteile gerammt zu bekommen!“, wehrt Gabriel ab. „Halleluja. Na dann“, damit steckt die Spritze schon in Gabriels rechtem Handrücken. Gabriel starrt darauf. So sollte das nicht aussehen und sich auch nicht anfühlen.
„Sie haben die Vene verfehlt!“, blinzelt er. „Ja, das habe ich. Ist mir vorher auch noch nie passiert!“, zieht sie die Spritze wieder raus und setzt sie am Handgelenk korrekt. „So sieht es schon besser aus!“, seufzt sie und spritzt das Mittel. Dann beginnt sie damit die Wunde zu reinigen, zu nähen und mit einem Pflaster abzudecken.
„Sauber halten, nicht Baden für etwa zwei Tage, heute besser nicht Duschen und dann in zwei Wochen oder so beim Hausarzt Fäden ziehen lassen!“, weist die Ärztin an. Gabriel nickt nur schwach.
„Schwindel, Übelkeit oder sonstig Beschwerden?“, fragt sie dann noch. „Ich fühl mich als hätte ich vier Flaschen Whiskey intus!“, erwidert er nur. „Oh, das kann vom Schmerzmittel kommen. Dann vertragen sie es nicht wirklich gut. Solange ihnen nicht übel ist, ist gut. Sollte ihnen übel werden, sie sich Übergeben müssen oder sie enormen Schwindel empfinden, dann gehen sie bitte ins Krankenhaus. Ich habe ihnen 24 mg Dexamethason verabreicht. Ihre Mitarbeiterin sollte gleich verladen werden und dann bringen wir sie und die Babys ins Krankenhaus!“, dreht die Ärztin sich um. Da wird auch schon Jasmin auf der Trage rausgebracht.
„Nathalie, was ist mit Gabriel?“, will die Braunhaarige sofort besorgt wissen. „Oh, sein Kreislauf wollte gerade nicht mehr. Aber es geht schon wieder. Brauchst du irgendwas?“, möchte Nathalie beruhigend wissen. „Meine Kliniktasche, sie ist im Schlafzimmer. Würdest du sie mir holen und ins Krankenhaus bringen? Gabriel sollte einen Ersatzschlüssel für meine Wohnung haben!“, bittet Jasmin. „Natürlich ich bringe sie dir heute Nachmittag vorbei!“, nickt Nathalie. „Danke dir!“, nimmt Jasmin Sakura entgegen. Marinette kommt mit Sayuri auch dazu.
„Hier, die Kleine will auch wieder zu ihrer Mama!“, lächelt Marinette. „Danke!“, strahlt Jasmin und wird mit den Babys verladen. Dann fährt der Krankenwagen schon ab.
„Ich ruf Placide an, so läufst du mir nicht nachhause!“, seufzt Nathalie. „Dann sag ihm er soll den Ersatzschlüssel gleich mitbringen. Es liegt auf dem Weg ihre Sachen zu holen, dann musst du am Nachmittag keinen Umweg machen!“, kommt es schwach von Gabriel. Adrien stand rechts neben ihm und Gabriel lehnte sich einfach erschöpft gegen den Jüngeren.
„Gute Idee!“, zieht Nathalie ihr Telefon hervor. Schnell entfernt sie sich von der Gruppe um zu Telefonieren.
„Kinder Zeit das ihr nachhause geht!“, weisst Caline ihre Klasse da auch schon an. „Aber Madame Bustier!“, kommt es sofort von Alya. „Nein Alya, ihr geht jetzt nach Hause. Marinette, Rose und Adrien dürfen aus ersichtlichen Gründen bleiben. Der Rest nach Hause los!“, kommt es streng von Caline. Alya presst nur die Lippen zusammen. Chloé, Juleka und Sabrina treten schnell zu Marinette und Rose.
„Wir sehen uns Morgen!“, lächelt Marinette. „Wenn was ist, ruf an. Ich habe Felix zwar versprochen ihm die Stadt zu zeigen, aber wenn irgendwas ist, dann ruf einfach an!“, umarmt Chloé Marinette. „Mach ich Chloé, versprochen!“, nuschelt Marinette nur. „Sollte es Monsieur Agreste heute Abend auch noch so schlecht gehen, gib uns Bescheid. Dann sehe ich mit Mama, Papa und Penny, dass jemand für euch kochen kommt!“, lächelt Juleka. „Oh, Juleka das ist super lieb von dir, aber ehrlich. Ich glaube etwas ruhe würde ihm guttun. Er hat die letzte Nacht wirklich nicht viel geschlafen. Und das Theater mit Grand-mère macht ihm wirklich zu schaffen!“, lächelt Marinette entschuldigend. „Hey, dass wird alles irgendwie!“, umarmt Sabrina sie sanft. „Danke!“, lächelt die Blauhaarige. Caline hatte es geschafft die Schüler zu verscheuchen. Und tritt zu Gabriel.
„Du siehst echt mies aus Agreste. Ich lauf sonst mit Adrien, Rose und Mademoiselle Dupain-Cheng schon mal zu euch und kümmere mich um ein vernünftiges Mittagessen!“, stemmt Lacroix die Hände in die Hüften. „Danke Eren!“, ist alles was von Gabriel kommt. Lacroix blickt besorgt zu dem Designer.
„Adrien, ich warte mit deinem Vater und Nathalie. Lauft mit Monsieur Lacroix vor!“, bittet Caline den besorgt blickenden Jungen und legt ihre Hand auf seine Schulter. „Okay!“, damit drückt Adrien seinem Vater noch einen Kuss auf den Schopf und geht dann mit Lacroix zu Marinette und Rose.

„Papa möchte das wir schon nach Hause gehen. Monsieur Lacroix kommt mit und macht das Mittagessen!“, tritt Adrien gefolgt von genanntem zu Marinette und Rose. „Sollen wir es Nathalie noch sagen?“, möchte Marinette wissen. „Nein, das müssen wir nicht. Papa sagt es ihr. Madame Bustier bleibt bei den beiden bis Placide da ist!“, schüttelt der Blonde den Kopf. „Komm her!“, hält Marinette einfach die Arme auf. Sofort reist Adrien das zierliche Mädchen an sich.
„Fuck, ich hatte echt einen Moment so die Panik!“, murmelt er an ihre Schulter. „Ein Glück hatte er mir das Baby davor schon auf den Arm gedrückt, aber vermutlich hat er schon damit gerechnet, dass sein Kreislauf schlapp macht. So wenig wie er in letzter Zeit geschlafen hat und mit den ganzen Schmerzen ist es nicht verwunderlich!“, erwidert Marinette sanft. „Da hast du recht!“, löst Adrien sich von ihr. „Na kommt!“, legt Lacroix seine Hand auf Adriens Rücken. „Rose rufst du deine Maman an und sagst ihr, dass wir nicht zum Essen kommen? Sag ihr ich muss noch was mit Agreste besprechen. Mehr muss sie nicht wissen!“, bittet er seine Enkelin und die vier laufen langsam los. „Mach ich!“, nickt Rose und hängt sich bei Marinette ein. „Sie meinten gerade, Agreste würde in letzter Zeit nicht viel schlafen. Ich hatte heute Morgen angenommen, er meine nur die letzte Nacht. Wie lange ist das mit dem wenigen Schlaf schon?“, fragt Lacroix besorgt nach. „Ich weiss nicht. Letzte Woche waren es glaub ich zwei oder drei Nächte, in denen er mit mir in der Küche sass. Samstagnacht hat er fast gar nicht geschlafen. Sonntagnacht war auch eher kurz. Montagnacht hat er glaube ich recht viel Schlaf bekommen. Dienstagnacht war sehr kurz und Dienstag war auch ein recht aufwühlender Tag. Letzte Nacht hat er auch nicht viel geschlafen und ich weiss nicht, aber er wirkte gestern Abend sehr erledigt. Das Gespräch mit meiner Grand-mère und halt auch die Sache am Morgen. Das war nicht schön!“, überlegt Marinette leise. „Welche Sache gestern Morgen?“, hackt Lacroix nach. „Damocles hat wegen Langdons Artikel verlangt das Marinette und Adrien Medizinisch untersucht werden!“, erklärt Rose leise. „Bitte? Wie hat Gabriel das gehandhabt?“, will Lacroix wissen. „Papa hat klar gesagt, dass Marinette und ich entscheiden wen wir bei der Untersuchung dabeihaben wollen. Er war nicht glücklich damit, aber Damocles hat so ein Theater gemacht. Officer Raincomprix war da. Er meinte, dass Damocles es leider verlangen darf, aber so etwas üblicherweise nicht in der Schule, sondern in einem Krankenhaus stattfindet. Papa hatte ja eigentlich auch nichts zu befürchten, da Langdons Artikel eine Lüge ist. Trotzdem hat er sich gerade wegen Marinette sorgen gemacht!“, erklärt Adrien. „Verständlich, was für ein Arzt war da?“, will Lacroix wissen. „Ich kannte ihn nicht!“, zuckt Adrien die Schultern. „Der Arzt war okay. Er hat versucht es so schnell und unkompliziert wie möglich zu machen!“, murmelt Marinette. „Ich glaube Monsieur Agreste kennt den Arzt. Er wirkte erleichtert ihn zu sehen und hat ihn mit Dr. Jenkins angesprochen!“, merkt Rose an. „Jenkins? Das sagt mir was, den Namen habe ich schon gehört. Ich weiss nur nicht wo!“, seufzt Lacroix. „Also was ich von dem Arzt mitbekommen habe, war er recht nett. Er hat auch etwas davon gesagt, dass er viele der Opfer von Aaron Grassette behandelt hatte!“, bemerkt Rose. „Natürlich, Dr. Jenkins war der Arzt, der die Meisten der Missbrauchsfälle gemeldet hat. Er war damals in fast jeder Zeitung. Er war so wütend, dass Aaron Grassette nur in acht Fällen verurteilt wurde!“, seufzt Lacroix. „Ich bin immer noch geschockt, dass Gabriel auch ein Opfer war!“, fügt er viel leiser an. „Am Donnerstag stand er vor dem Anwesen. Papa wirkte danach so neben sich. Grassette hat ihm wohl gedroht mich und Marinette auch anzufassen!“, flüstert Adrien. Marinette greift sofort nach seiner Hand und Lacroix streicht ihm über den Rücken.
„Darum das, Sonntagnacht?“, hackt der Designer nach. „Ja, er wollte uns vor ihm Beschützen. Hätte Marinette nicht mitbekommen, was der Mann von Papa wollte und hätte es nicht Cat Noir gesagt, ich weiss nicht ob Papa es überlebt hätte!“, rinnt Adrien eine Träne über die Wange. „Das kann ich mir vorstellen. Du musst unglaubliche Angst um ihn gehabt haben!“, kommt es leise von Rose. „Ja die hatte ich. Als ich in der Nacht wach wurde und er nicht in seinem Schlafzimmer war, da dachte ich erst noch er ist bei Marinette in der Küche. Aber er war weg, einfach weg. Nathalie ist beinahe durchgedreht und als er mit Officer Raincomprix nachhause kam, da ist sie ihm fast an die Kehle gesprungen. Aber als sie seine Verletzungen gesehen hat, im ersten Moment dachte ich sie kippt uns um!“, nickt Adrien. „So schlimm?“, runzelt Lacroix die Stirn. „Da war so viel Blut!“, nickt Adrien nur. „Oh Shit!“, entkommt es Rose und ihrem Grossvater gleichzeitig. Der Rest des Weges verläuft stillschweigend und im Anwesen stellt Lacroix sich direkt an den Herd.

Chapter 50: Kapitel 49; Zwei normale Helden

Chapter Text

Kapitel 49; Zwei normale Helden

„Du bist wirklich echt blass!“, tritt Caline neben Gabriel. Dieser lehnt sich einfach direkt gegen sie.
„Ehrlich, ich fühl mich auch nicht gut. Du weisst, ich und Schmerzmittel passt nicht. Vor allem diese Starken vertrag ich kaum!“, murmelt Gabriel. „Wenn was ist, soll Nathalie einfach anrufen!“, streicht Caline dem Designer durchs Haar und beobachtet wie Adrien, Marinette und Rose mit Lacroix Richtung Anwesen laufen. „Caline, es wird schon irgendwie gehen. Du musst jetzt auf dich, deine Gesundheit und deine Babys achten!“, bittet Gabriel. „Es belastet mich aber nicht, euch zu helfen. Solange Mama keinen Stress macht, ist alles gut. Wie war eigentlich dein Gespräch mit Gina gestern noch. Maman meinte, dass sie Marinette unbedingt auf dieses Internat schicken will!“, seufzt Caline. „Ich kann es nicht einschätzen. Aber ich hoffe sie gibt es auf. Es belastet Marinette enorm. Sie hat so grosse Angst davor, auf dieses Internat zu müssen. Wenn Gina nicht aufhört, muss ich ihr den Kontakt zu Marinette untersagen und das möchte ich eigentlich nicht!“, bringt Gabriel leise hervor. „Hey, Gina kriegt sich schon wieder ein!“, lächelt die Rothaarige sanft. „Ich hoffe es sehr. Aber wenn du dich so sorgst Caline. Du und Gisèle seid immer willkommen!“, murmelt Gabriel. „Danke, es ist schön das zu wissen!“, lächelt Caline. „Du bist Familie. Du bist für mich wie eine Schwester!“, lächelt Gabriel zu ihr hoch. „So wie du für mich wie ein Bruder bist!“, lächelt sie sanft zurück. Gabriels blick fällt zu Nathalie, die immer noch am Telefon war.
„Du sorgst dich um sie?“, möchte Caline wissen. „Ja!“, nickt Gabriel. „Mama und Papa haben gestern als wir gegangen sind gefragt, ob ich wüsste wie lange Nathalie schon krank ist!“, murmelt Caline. „Darf ich fragen was sie genau hat?“, fragt sie weiter. „Wir wissen es nicht. Kein Arzt konnte bisher eine Diagnose stellen, so wie damals bei Emilie!“, haucht Gabriel. Er wollte Caline nicht belügen, aber da ging es nicht anders.
„Gibt es keine Möglichkeit ihr zu helfen?“, möchte Caline besorgt wissen. „Wir nutzen es, wenn Adrien und Marinette mit der Klass nach New York fliegen. Ich habe für Nathalie schon einen Termin bei einem Lungenspezialisten in New York gemacht!“, erklärt Gabriel. „Mama meinte, dass Nathalie so etwas gesagt hat. Ich weiss nur nicht wie das mit New York noch klappen soll. Damocles hat da echt scheisse gebaut. Aber wenn du und Nathalie fliegt, auch wenn wir nicht fliegen, dann nehme ich Adrien und Marinette so lange zu mir!“, lächelt Caline. „Was genau ist das Problem, dass du fürchtest ihr könnt nicht gehen?“, wundert Gabriel sich. „Damocles hat die Flüge storniert nach dem er gekündet wurde und da Olga nun Schulleiterin ist, kann sie nicht mit!“, seufzt die Lehrerin. „Sonst fliegt ihr mit mir und Nathalie. Wir nehmen den Privatflieger. Du und deine Klasse habt problemlos Platz!“, bietet Gabriel an. „Wirklich?“, strahlt Caline. „Natürlich und meine Termine sind alle eigentlich abends. Nur Nathalies Termin ist ein ganzer Morgen. Sonst können wir die Begleitpersonen mimen!“, lächelt Gabriel. „Tausend dank!“, drückt Caline ihm einen Kuss auf die Stirn als Nathalie zu ihnen tritt.
„Placide ist auf dem Weg. Alles okay?“, will die Schwarzhaarige wissen. „Gabriel hat nur gerade unsere New York reise gerettet!“, lächelt Caline. „Komm her!“, damit hält die Rothaarige ihre Arme auf. Seufzend tritt Nathalie zu ihr und lässt sich umarmen.
„Nathalie, wenn was ist, ruf einfach an. Gabriel ist für mich Familie, also bist du es auch!“, murmelt Caline der anderen ins Ohr. Sofort klammert Nathalie sich an die Ältere.
„Danke!“, seufzt sie nur. „Nicht doch. Egal was ist, ruf einfach an, ja?“, bittet Caline und drückt Nathalie von sich. „Mach ich, danke Caline!“, lächelt Nathalie sanft. „Wie geht’s dir Gabriel?“, will sie dann von diesem wissen. „Du weisst wie es mit diesen starken Schmerzmitteln bei mir ist. Aber es geht, mach dir keine Sorgen!“, bittet er und greift nach ihrer Hand. „Ich bin froh, dass Chloé realisiert hat, dass du umkippst. Sonst hätten Gino und Lacroix vermutlich nicht rechtzeitig reagieren können!“, kommt es leise von Nathalie. „Das stimmt. Kannst du dich darum kümmern, dass Caline und die Klasse mit uns nach New York und zurück, fliegen? Damocles hat wohl echt scheisse gebaut!“, bittet Gabriel. „Mache ich, wenn Amelie heute Nachmittag da ist. Ich wollte die Zeit wo Adrien und Marinette im Chinesisch sind und du mit Amelie redest eh nutzen. Es ist die letzte Woche einfach zu viel liegen geblieben!“, nickt Nathalie nur. „Danke mon Bijou, ich wüsste nicht wie ich das alles ohne dich schaffen sollte!“, lächelt Gabriel sanft. Nathalie lächelt nur unsicher zurück. Sie wusste gerade nicht wie sie mit der Vertrautheit zwischen Gabriel und Caline umgehen sollte. Sie wollte Gabriels Worten glauben, aber es war so schwer für sie. Gerade auch mit der Unsicherheit ob sie nun Schwanger war oder nicht. Unbewusst beisst die Schwarzhaarige sich auf die Unterlippe. Caline und Gabriel entgeht das natürlich nicht. Sofort zieht Caline die Jüngere wieder in ihre Arme.
„Hey, ich meins ernst Nathalie. Ich bin da, wenn etwas ist. Wenn du jemanden zum Reden brauchst auch!“, ermutigt die Rothaarige die Schwarzhaarige. Nathalie nickt nur schwach, aber schmiegt sich in die Umarmung hinein.
„Ich hoffe nur Gina macht heute Abend kein Theater. Gino hat wohl schon mit ihr geredet!“, entkommt es Nathalie da. „Gino, dieser grosse, hübsche Italiener? Warum sollte Gina mit ihm geredet haben?“, wundert Caline sich. Nathalie löst sich vorsichtig von ihr.
„Gino’s Tochter war ein Jahr auf dem Internat, auf das Gina Marinette schicken will. Sie war ein Frack als sie von dort zurückkam!“, antwortet Gabriel. „Was? Wie meinst du ein Frack?“, hackt Caline nach. „Das Internat ist speziell für Straffällige Mädchen von Elf bis Achtzehn. Cleo hatte ziemlich Mist gebaut. Aber was man auf dem Internat mit ihr gemacht hat. Ich habe sie einen Monat nach dem sie zurück war gesehen. Sie war so blas, ihre schönen langen Locken wurden ihr abgeschnitten. Sie war völlig traumatisiert!“, erklärt Nathalie leise. „Was? Auf so ein Internat wollte Tom seine Tochter schicken?“, keucht Caline. „Anscheinend. Ich verstehe es auch nicht. Vor allem, dass er nicht mit mir geredet hat. Er hat mich ohne es mir zu sagen zu ihrem Paten gemacht und hat wohl nicht einen Gedanken daran verschwendet mit mir zu reden oder mich um Hilfe zu bitten!“, bringt Gabriel leise hervor und muss gegen die Tränen kämpfen. „Scheisse! Marinette meinte, dass du ihr Pate bist und es nicht wusstest. Aber verdammt, warum hat Tom dich so aussenvor gelassen?“, schüttelt Caline den Kopf. „Ich weiss es nicht. Ich weiss gerade wirklich nicht mehr was ich noch denken soll!“, nach diesen Worten laufen ihm die Tränen über die Wangen. Gerade war er wirklich froh, hatte Gino die Reporter verjagt. Caline tritt sofort wieder neben ihn und zieht ihn gegen sich. Nathalie geht vor Gabriel in die Hock und nimmt seine Hand sanft in die ihren.
„Gabriel, alles ist gut. Marinette ist bei uns und niemand, nicht mal Gina, wird sie uns wegnehmen. Wir werden sie Beschützen!“, versichert Nathalie ihm sanft. „Nathalie hat recht. Notfalls rede ich mit Papa, du weisst wie sehr er dich immer mochte. Soll ich ihn anrufen und heute Abend mit ihm bei dem Gespräch mit Gina dabei sein?“, kommt es sanft von Caline. „Ich weiss es nicht Caline. Ich will nur, dass es Marinette gut geht. Sie gehört für mich zur Familie!“, flüstert Gabriel heisser. „Dann beschützen wir sie!“, verspricht Caline ihm. „Sie hat recht, wir beschützen sie. Sie gehört jetzt zu uns, zu unserer Familie!“, lächelt Nathalie sanft. „Danke!“, nuschelt Gabriel nur, als Placide mit dem Wagen hält.
„Siehst ja echt scheisse aus!“, stellt der Bodyguard nur fest. „Was erwartest du? Jasmin hat gerade ihre Zwillinge bekommen und Gabriel war quasi der Geburtshelfer!“, lächelt Nathalie den grossen Mann an. „Irgendwie platzen in deiner Nähe allen Frauen die Fruchtblasen!“, grinst der Grosse. „Sehr witzig Placide!“, seufzt Gabriel. Dann kommt er mit Calines Hilfe auf die Beine.
„Ich ruf Papa an und rede mit ihm. Dann gebe ich dir bescheid, ob wir heute Abend kommen. Sollte Gina übertreiben oder flippen, dann ruf sofort an!“, verlangt die Rothaarige. „Mache ich. Danke Caline!“, umarmt er sie fest. „Immer doch Gab!“, erwidert sie die Umarmung. „Nathalie pass auf, dass er sich etwas schont!“, bittet sie die Jüngere. „Mache ich Caline. Dann sehen wir uns hoffentlich heute Abend und sonst sicher am Wochenende!“, umarmt Nathalie die Rothaarige, während Placide Gabriel zum Auto hilft.

„Hast du den Schlüssel dabei?“, fragt Gabriel als Placide losgefahren ist. „Natürlich!“, nickt Placide nur. So fahren sie zu dem Haus in dem Jasmins Apartment liegt. Dort steigen Gabriel und Nathalie aus.
„Sicher, dass du mit nach oben willst?“, möchte Nathalie wissen. „Weisst du was sie braucht?“, will Gabriel nur wissen und drückt den Knopf um den Lift zu rufen. „Nur ihre Kliniktasche!“, erwidert Nathalie. „Ich komme mit!“, seufzt Gabriel. So gehen sie hoch.
„Okay, kannst du gleich mitschreiben? Jasmin ist nicht für Zwillinge ausgestattet!“, stellt Gabriel fest, als sie in die Wohnung kommen. „Was braucht sie?“, zieht Nathalie ihr Handy hervor. „Einen zweiten Tripp Trap mit Babyaufsatz. Einen anderen Kinderwagen. Der hier ist nicht zu gebrauchen! Dann eine zweite Wippe. Tragetücher die keinen Augenkrebs verursachen, die hier sind furchtbar!“, damit hebt er ein Tragetuch in grell Pink mit Regenbogen pupsenden Einhörnern hoch. „Das ist wirklich schlimm!“, nickt Nathalie. So gehen sie in das Kinderzimmer. „Das Bett geht für den Anfang, aber schreib Kinderbetten auf!“, seufzt er nur. Dann öffnet er den Schrank.
„Vernünftige Babykleider. Sobald meine Handgelenke verheilt sind bringen wir eine Baby- und eine Kinderlinie raus!“, schüttelt er den Kopf. In dem Schrank war alles wild zusammengewürfelt. Nichts passte zusammen und vieles wirkte abgetragen.
„Zahlen wir so schlechte Löhne?“, will er irritiert wissen. „Ich dachte eigentlich nicht. Wir zahlen besser als so gut wie jedes andere Label!“, murmelt Nathalie. „Dann muss ich mit Jasmin reden. Das Babybett sieht auch gebraucht aus. Der Kinderwagen auch und ich hätte sie nie für den Typ Rosa für Mädchen gehalten. Zumal sie ja meinte, sie hätte das Geschlecht nicht vorher gekannt!“, kommt es besorgt von Gabriel. Dann sucht er vier Kleidergarnituren aus dem Schrank, die halbwegs brauchbar sind. So verlässt er das Zimmer und geht zum Schlafzimmer. Auf dem Bett steht eine halb gepackte Tasche. Gabriel sieht kurz durch was da ist.
„Kannst du Placide bitten ein vernünftiges Tragetuch zu holen? Eins, dass sich auch für Zwillinge eignet?“, bittet er. Schon ruft Nathalie den Bodyguard an.
„Er holt eins. Ich habe ihm gesagt er soll eine neutrale Farbe nehmen!“, tritt sie wieder zu ihm und sieht wie er die Tasche packt. „Kannst du mir Unterwäsche von ihr geben? Still BHs sind hier aber keine Höschen. Eine lange Schalfanzugshose oder besser Zwei. Vier zum Stillen geeignete Shirts, Socken und ein Kleid!“, bittet er. Gerne holt sie ihm die Sachen vom Schrank.
„Sonst noch etwas?“, fragt sie sanft nach. „Ihr Necessaire aus dem Bad. Sieh das Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste und Haarbänder drin sind. Wenn sie schon Stilleinlagen da hat, pack die auch ein!“, bittet Gabriel. „Natürlich!“, verschwindet Nathalie im Bad und holt die Sachen. „Hier“, reicht sie ihm das gewünschte als sie zurückkommt. „Schlappen sind da, Duschzeug ist im Necessaire?“, fragt er nach. „Ja alles drin. Braucht sie sonst noch etwas?“, hackt Nathalie nach. „Ich glaube nicht. Gut vielleicht noch Schuhe und ein Jäckchen für wieder nachhause!“, überlegt er kurz. Sofort holt Nathalie auch diese Sachen. Dann schliesst sie die Tasche und nimmt sie.
„Schreib noch Wochenbetteinlagen auf die Einkaufsliste und Kühlkompressen. Windeln habe ich auch keine gesehen und Feuchttücher. Dann Fertiggerichte aus dem TK. Ich weiss nicht ob sie Autositze für die Kleinen braucht!“, murmelt Gabriel überlegend. So gehen sie wieder zum Auto.
„Hier!“, reicht Placide dem Designer das Tragetuch und noch eine Box. „Was ist das?“, hackt Gabriel nach. „Die Verkäuferin hielt mich für den glücklichen Vater. Sie meinte jeder vernünftige Mann müsse seiner Frau die hier nach der Geburt bringen. Sind wohl spezielle Kühl-und Wärmepacks für die Brüste!“, schmunzelt Placide. „Danke, den Kassenzettel kannst du Nathalie geben. Dann bekommst du es mit den Spesen zurück!“, lächelt Gabriel. „Ach was, ist mein Geschenk zur Geburt für sie!“, zwinkert Placide. Gabriel kann nur lachen. Er wusste wie sehr Placide Kinder mochte und auch dass er gefallen an Jasmin gefunden hatte.
„Danke Placide!“, nickt er ihm zu und steigt ein. „Ich kann ihr die Sachen direkt bringen, wenn ich euch abgesetzt habe. Ich sage ihr, ihr kommt Morgen vorbei!“, blickt der Bodyguard über den Spiegel zu Gabriel. „Danke Placide. Du kannst den Nachmittag frei machen. Adrien und Marinette können zum Chinesisch laufen!“, nickt Gabriel und erhält ein Grinsen von Placide. Kurz darauf wirft Placide sie vor dem Anwesen raus und fährt weiter zum Krankenhaus.

Nathalie und Gabriel betreten das Anwesen und hören sofort das Lachen von Adrien und Rose. Dem Geräusch folgend kommen sie ins Esszimmer. Dort albern Adrien und Rose herum, während Marinette und Lacroix am Tisch sitzen und über einigen Skizzen brühten.
„Na seid ihr fleissig?“, legt Gabriel der Blauhaarigen die Hand auf die Schulter. Sofort blickt Marinette zu ihm hoch.
„Die Zwei zusätzlichen Entwürfe haben wir. Wir wollten gerade noch das mit den Heldenpuppen besprechen. Den Entwurf wegen Donnerstag haben wir auch schon!“, lächelt sie. „Darf ich die Entwürfe sehen?“, bittet er. „Klar, setz dich dazu!“, nickt Lacroix. So zieht Gabriel sich einen Stuhl an die Tischecke zwischen die beiden. Nathalie gesellt sich zu Rose und Adrien.
„Also, Rose durfte entscheiden welche Helden als Vorlage für die Entwürfe dienen!“, reicht Lacroix Gabriel zwei Skizzen. Zuerst sieht er ein Traditionell Chinesisches Kleid mit dem Ladybug Muster. Das Kleid war Knielang und die Ärmel reichen zu den Ellenbogen. Alle Säume sind schwarz.
„Ming wird es lieben!“, schmunzelt Gabriel. „Absolut!“, nickt der andere Designer und Marinette lächelt scheu. Der zweite Entwurf macht Gabriel sprachlos. Das Designe war ganz klar basierend auf ihm als Nutzer des Fuchs-Miraculous.
„Rose hat für die Entwürfe noch mal den Ladyblog durchgeschaut und die Aufnehme von Dienstagabend gefunden. Sie war absolut begeistert und wollte unbedingt ein entsprechendes Designe!“, erklärt Marinette leise. „Machst dich echt gut als Superheld!“, grinst Eren und klopft ihm auf die Schulter. Der Entwurf zeigt ein Kleid im Empire-Schnitt. Es reicht bis zur Mitte der Wade und die Ärmel reichen über die Ellenbogen. Die Grundfarbe ist weiss. An den Ärmeln und am Rock ist die rote Farbe, wie beim Heldenanzug an Armen und Beinen, zu sehen. Auf dem Oberteil ist ein neunschwänziger Fuchs in Weiss und Rot mit schwarzen Out Lines zu sehen. Darum ist das verschlungene Muster, welches auch den Heldenanzug ziert und es zieht sich auch einmal unterhalb der Brust um den Brustkorb herum.
„Es ist wundervoll!“, nickt Gabriel. „Super, dann machen wir es so. Die beiden Designs müssen so schnell wie möglich für die PR vorbereitet werden!“, nickt Lacroix. „Darum kümmern wir uns entweder Morgen oder Montag sofort!“, nickt Gabriel. „Wegen der Puppen“, fängt Marinette dann an. Sofort blickt Gabriel zu ihr. „Ich habe ausser von Mayura, Hawk Moth und Kitsune alle Entwürfe in einem Skizzenbuch. Wie machen wir das dann?“, fragt sie vorsichtig. „Am Wochenende kannst du sie auf mein Tablet übertragen. Dann sehen wir es durch, ob es noch Änderungen braucht. Montag besprechen wir es dann mit Gino. Damit sie so schnell wie möglich mit der Produktion anfangen können!“, erklärt Gabriel. „Bekommen die Kinder denn sofort von den Puppen oder erst nach der Charity-Show?“, beisst Marinette sich auf die Unterlippe. „Sobald die Ersten hergestellt sind, bringen wir sie ins Necker Kinderkrankenhaus, direkt zu Dr. Kendricks. Sie ist die Leitende Onkologin der Kinderkrebsstation!“, lächelt Gabriel. „Du kennst Kendricks?“, wunder Eren sich. „Sie hat damals meine Schwester behandelt!“, lächelt Gabriel schwach. Adrien, Rose und Nathalie hatten sich dazu gesetzt und das Gespräch still verfolgt.
„Wirklich? Dr. Kendricks war auch meine Ärztin. Wenn sie die Puppen hinbringen, dürfte ich mitkommen? Ich würde gerne die Reaktion der Kinder sehen!“, bittet Rose. „Aber natürlich dürfen sie uns begleiten. Ich denke es wird irgendwann zu Beginn der Sommerferien so weit sein!“, nickt Gabriel. „Dann werde ich Kendricks schon über alles Informieren. Wie machen wir es wegen der Kosten für die Puppen?“, fragt Eren. „Die Marke Agreste schenkt diesen Kindern die Puppen. Das bezahle alles ich!“, erklärt Gabriel sofort. „Wirklich?“, hackt Eren nach. „Ja, wirklich. Diese Puppen sollen den Kindern Hoffnung schenken. Da sollen die Eltern oder das Krankenhaus nicht noch auf irgendwelchen Kosten sitzen bleiben. Ich weiss wie viele Eltern die Behandlungen nur mit Mühe und Not bezahlt bekommen!“, erklärt Gabriel. „Ja es ist happig, was die Eltern alles selber zahlen müssen. Gerade die Kinder die eine Perücke möchten. Ich habe bei so vielen Eltern mitbekommen, auf was sie alles verzichtet haben, um ihren Kindern diesen Wunsch zu erfüllen!“, nickt der ältere Designer. „Darum habe ich mir auch letztes Jahr die Haare abschneiden lassen und sie Gespendet!“, kommt es von Rose. „Sind es immer noch mindestens 25cm, die es braucht?“, möchte Gabriel wissen. „Ja 25cm. Ich überlege meine Haare wieder wachsen zu lassen und sie dann wieder zu spenden!“, lächelt Rose. „Ich bin sicher, damit machen sie einem kleinen Mädchen eine unglaubliche Freude!“, lächelt Gabriel. „Musste meine Tante auch eine Perücke haben?“, wundert sich Adrien. „Ja, nach der Chemo. Grossvater hat die Kosten dafür getragen!“, nickt Gabriel und blickt auf seine Hand. „Ich habe das bei Rose damals auch übernommen!“, nickt Eren. „Das Essen sollte jeden Moment fertig sein. Deckt ihr bitte den Tisch?“, damit steht der ältere Designer auf und verschwindet aus dem Raum. Adrien und Marinette stehen sofort auf um das Geschirr zu holen.

„Für ihre Schwester, wurde da kein Spender gefunden?“, fragt Rose vorsichtig. „Nein, es gab niemanden der gepasst hat. Hätte sie die Lungenentzündung nicht bekommen, hätte man vielleicht noch einen gefunden. Aber“, doch da bricht dem Designer die Stimme. Sofort tritt Rose zu dem Mann und umarmt ihn von hinten.
„Ich bin froh, dass Grand-père und sie wirklich auf dieses Problem aufmerksam machen möchten. Es wird die Leben von so vielen Kindern retten. Und die Idee mit den Heldenpuppen ist einfach nur wundervoll!“, murmelt sie. Gabriel legt vorsichtig seine Hand an Rose Unterarm.
„Sie sind der Grund, dass Eren das machen möchte!“, lächelt Gabriel. „Er hat uns vorher erzählt, wie sie ihn dabei unterstützt haben die anderen Designer zu überzeugen!“, erwidert sie. „Ach das, das ist nicht der Rede wert!“, schüttelt er den Kopf. „Doch das ist es. Marinette meinte, sie mochten das Heldenoutfit nicht, aber es passt zu ihnen. Zu dem wie ich sie kennen gelernt habe. Aber auch ohne ein Miraculous sind sie ein Held. Sie haben schon einem Kind mit einer Spende das Leben gerettet. Genau solche Helden, wie sie und Marinette, die brauchen wir viel mehr!“, damit drückt sie dem Designer einen Kuss auf die Wange und verschwindet auch aus dem Raum. Gabriel kann die Tränen nicht zurückhalten. Nathalie hatte alles stumm beobachtet. Schnell eilt sie zu Gabriel und umarmt ihn auch von hinten.
„Du hast mir nie gesagt, dass du Spender bist!“, lächelt sie sanft. „Emilie wollte es nicht. Sie hat mir gesagt, dass ich nicht spenden soll. Sie wollte es mir verbieten. Aber ich habe sie ignoriert und ich bin froh, habe ich es gemacht!“, lehnt er seinen Kopf an Nathalies. „Ich bin auch froh, hast du es ignoriert. Die Kette, die hast du ihr geschenkt. Du bist Rose Spender, nicht wahr?“, fragt Nathalie sanft nach. „Ja die Kette ist von mir. Baba Jaga hat sie mir damals bei meinem ersten Aufenthalt in Tibet gegeben. Sie meinte, sie würde mich beschützen. Die Kette hat mir immer Sicherheit gegeben. Das wollte ich dem Mädchen auch geben!“, schmiegt er sich an seine Liebste. „Das ist wundervoll. Sag es ihr!“, bittet Nathalie. „Ich kann nicht. Ich darf es nicht. Ihre Eltern wollten es nicht. Ich möchte diesen Wunsch respektieren. Zudem, musste ich dafür unterschreiben es ihr nie zu sagen, sie nie von mir aus zu kontaktieren!“, erklärt Gabriel sanft. Als sie das Öffnen der Tür hören.
„Papa?“, stellt Adrien die Teller vorsichtig auf den Tisch. „Alles gut, ich bin nur komplett erledigt!“, lächelt Gabriel seinen Sohn an. „Aber Tante Amelie kommt doch nachher noch und Gina kommt sicher heute auch noch oder?“, kommt es besorgt von Adrien, während er die Teller verteilt. Marinette und Rose kommen mit Gläsern und Besteck auch dazu.
„Wenn Amelie weg ist werde ich mich hinlegen. Gina ist mir heute so ziemlich egal!“, erwidert Gabriel. „Wenn sie einfach hier auftaucht, schicken wir sie weg. Sie kann sich auch angewöhnen vorher anzurufen. Sie wohnt nicht hier!“, bemerkt Marinette. Seufzend erhebt Gabriel sich und stellt den Stuhl wieder an seinen eigentlichen Platz zurück. Dann zieht er Nathalie sanft an sich und küsst sie kurz.
„Marinette hat recht!“, nickt Nathalie nur. „Hinsetzen das Essen kommt!“, erklingt da Erens Stimme. So setzen sie sich und essen gemeinsam. Danach machen Rose, Adrien und Marinette die Küche sauber. Eren, Nathalie und Gabriel setzen sich ins Wohnzimmer.
„Kurz noch, ich habe mit Mademoiselle Dupain-Cheng schon wegen den gestohlenen Entwürfen und der Aufgabe geredet. Sie ist einverstanden. Sie hat auch schon einen Entwurf gemacht, wie sie vorher ja erwähnt hat. Adrien hat ihn für mich kopiert. Im Übrigen hier das Portfolio von Mademoiselle Rossi, einfach das du eine Kopie davon hast. Ich nehme an, du wirst rechtliche Schritte gegen sie einleiten!“, fängt Eren an. „Danke, das werde ich. Aber erst nach Donnerstag!“, nickt Gabriel nur. „Nicht doch, ich sehe doch wie beschissen es dir geht. Du hast gerade mehr als genug im Kopf. Sie ist ein sehr liebes Mädchen und Rose mag sie wirklich sehr. Ich bereu auch wie ich mit ihr umgegangen bin. Aber ich will ehrlich sein. Ihre Mutter hatte mich gebeten all ihre Hoffnungen zu zerstören. Sie war zwei Tage vor dem offiziellen Gespräch bei mir!“, erklärt der ältere Designer. „Das hat Sabine getan?“, kommt es geschockt von Gabriel. „Ja, sie meinte, dass ihre Tochter so viele Probleme hätte und es besser ist, sie sucht sich etwas anderes!“, nickt Eren. Gabriel starrt den Anderen nur an. Er wusste gerade wirklich nicht mehr, was er noch denken sollte. Er hatte Sabine immer gemocht und sie nie so eingeschätzt.
„Pass gut auf sie auf!“, bittet Eren. „Das hatte ich vor!“, nickt Gabriel nur und zieht Nathalie enger an sich. Er brauchte gerade die Sicherheit durch ihre Nähe. Nathalie lehnt sich einfach gegen Gabriel und geniesst seine Wärme und Nähe.
„Wegen der PR, kannst du ein Treffen mit diesem Bourbon und vielleicht auch mit Madame Chamack organisieren?“, möchte Eren wissen. „Riecht es, wenn das Ende Monat stattfindet?“, möchte Gabriel wissen. „Ja sicher!“, nickt der Ältere. „Dann rede ich mit Gisèle und bitte Marinette mit Madame Chamack zu reden!“, nickt Gabriel einfach. „Gut!“, nickt Eren schlicht.
„Grand-père wir sind fertig!“, kommen Rose, Adrien und Marinette ins Wohnzimmer. „Dann können wir los!“, nickt dieser nur und erhebt sich. „Wir müssen auch los. Papa bis nachher!“, umarmt Adrien seinen Vater und Nathalie. „Bis nachher, pass auf Marinette auf!“, bittet Gabriel seinen Sohn. Auch Marinette verabschiedet sich lächelnd. Und so bleiben nur Nathalie und Gabriel zurück.

„Sobald Amelie da ist, verschwinde ich im Arbeitszimmer. Ich habe noch einiges was erledigt werden muss. Allen voran das mit den Flügen!“, schmiegt Nathalie sich mehr an Gabriel. „Das ist okay. Wenn Amelie weg ist, werde ich mich hinlegen gehen!“, küsst Gabriel sie auf den Schopf. „Wegen den Gesprächen mit Marinette und Adrien?“, möchte Nathalie wissen. „Wenn sie zurück sind oder nach dem Abendessen. Ansonsten morgen Nachmittag!“, seufzt Gabriel leise. „Okay!“, nickt Nathalie. Als es auch schon an der Tür klingelt.
„Bleib sitzen ich lasse sie eben rein!“, küsst Nathalie ihn kurz und ist aus dem Raum verschwunden. Schnell geht sie zur Tür. Auf dem Display sieht sie zu ihrem Erstaunen nicht nur Amelie, sondern auch Madame Césaire. Schnell macht sie den beiden auf.
„Amelie schön dich zu sehen. Gabriel ist im Wohnzimmer!“, begrüsst sie diese zuerst. „Danke Nathalie!“, geht die Blonde an ihr vorbei und verschwindet im Wohnzimmer.
„Ich möchte nicht stören, nur sollte ich kurz mit ihnen oder Monsieur Agreste reden!“, bittet Marlena freundlich. „Natürlich, kommen sie!“, führt Nathalie die Frau zur Küche. „Wie kann ich ihnen helfen?“, möchte die Schwarzhaarige wissen und macht Kaffee. „Wie soll ich das jetzt sagen. Schon mit Karin zu reden war nicht einfach!“, seufzt Marlena. „Fangen sie einfach an!“, schlägt Nathalie vor. „Alya und Nino sind ja gut mit Adrien und Marinette befreundet oder?“, möchte Alyas Mutter wissen. „Warum fragen sie?“, möchte Nathalie wissen. „Ich habe heute morgen ein Gespräch zwischen den beiden mitbekommen, weil Nino bei uns übernachtet hatte. Dabei ging es um Ladybug und diese Schmuckstücke, die den Helden ihre Kräfte geben!“, beginnt Marlena. „Was?“, blinzelt Nathalie. Was wussten Nino und Alya.
„Naja, das Chloé Queen Bee ist, ist ja bekannt. Aber wer die anderen Helden sind ist unbekannt. Nino meinte aber zu Alya, dass Ladybug sich beruhigen wir und sie dann wieder Rena Rouge sein könne!“, beisst die Frau sich auf die Unterlippe. „Sie haben Angst um ihre Tochter, weil sie das gehört haben?“, stellt Nathalie fest. „Riesige und ich habe mich gefragt ob Adrien oder Marinette es gewusst haben, so wie Nino und ob sie vielleicht auch Miraculous von Ladybug bekommen haben. Nino ist anscheinen Carapace!“, erklärt Marlena weiter. „Nicht das ich es wüsste, aber es würde einiges erklären, wenn Marinette ein Miraculous von Ladybug bekommen hätte. Ihre Grossmutter hat einige Dinge angesprochen, die sich damit erklären lassen würden!“, erklärt Nathalie überlegend und nutz das Ganze gerade zu ihren Gunsten. So konnte sie Marinette vielleicht beschützen.
„Wirklich?“, hackt Marlena nach. „Ihre Grossmutter meinte, dass Marinette ihren Eltern öfter gesagt hätte sie wäre mit Alya oder Nino zusammen, war es dann aber nicht. Wenn es auf die Zeiten der Akuma Angriffe fällt, ist sie sicher eine Derjenigen, die Ladybug hilft!“, überlegt Nathalie. „Ryuko vielleicht oder Tigress?“, überlegt Marlena. „Wir sollten uns keine Gedanken darüber machen. Sie werden ihre Gründe haben es uns nicht zu sagen, wenn es so ist!“, seufzt Nathalie leise. „Aber sie bringen sich damit in Gefahr!“, haucht Marlena. „Ich bin sicher, Ladybug wird sie beschützen!“, lächelt Nathalie aufmunternd. „Ich hoffe es!“, nickt die Andere. „Darf ich sie noch etwas anderes fragen?“, möchte Marlena wissen. „Natürlich!“, nickt die Schwarzhaarige einfach. „Heute Morgen, da habe ich Nino und Alya auch erwischt, wie sie miteinander schlafen wollten, ohne Verhütung. Eigentlich dachte ich, wir hätten Alya vernünftig Aufgeklärt, aber gerade zweifle ich. Karin meinte sie hätte dieses Gespräch mit Nino auch gehabt. Wie ist das bei Adrien und Marinette?“, möchte Marlena unsicher wissen. „Nun bei Marinette weiss ich es nicht. Grundlegend aufgeklärt im Sinne vom Biologieunterricht ist Adrien. Das ernste Gespräch wollte Gabriel heute oder Morgen mit ihm führen. Bisher hatte Adrien noch keine so ernste Beziehung. Da Adrien sich in den letzten Nächten aber öfter in Marinettes Bett geschlichen hat, hält Gabriel es für sehr nötig, da er nicht vor hat jetzt schon Grossvater zu werden. Mich hat er gebeten mit Marinette das Gespräch zu führen. Sie wissen ja was gestern Morgen für ein Theater an der Schule war, daher weiss ich auch, dass Marinette noch nie beim Frauenarzt war. Also wird das mit ihr ein längeres und auch intensiveres Gespräch werden!“, erklärt Nathalie. „Ich will auch noch nicht Grossmutter werden! Mit Nora habe ich keine solchen Probleme. Ich weiss nicht was ich machen soll!“, seufzt Marlena. „Kaufen sie ihr Kondome und schicken sie zum Frauenarzt für die Pille oder so. Wenn die zwei Sex wollen, werden wir sie nicht daran hindern können. Wir können nur dafür sorgen, dass sie sich schützen. Ich dachte auch erst daran Adrien einfach zu verbieten bei Marinette zu schlafen. Nur war Gabriel der Meinung, besser Marinette nimmt etwas zur Verhütung und Adrien weiss wie Kondome benutzt werden, als dass sie es heimlich ohne Verhütung machen und er Grossvater wird!“, schmunzelt Nathalie. „Ich soll meiner Tochter Kondome kaufen? Ich soll es unterstützen?“, hackt Marlena nach. „Besser das, als Grossmutter zu werden. Sie sind vierzehn, da fangen sie halt an solche Dinge zu machen. Es zu verbieten macht es nur interessanter!“, erklärt Nathalie. „Sie geben ihnen Kondome?“, will Marlena wissen. „Ich habe für jeden eine Packung in der Apotheke geholt. Und ich werde definitiv weniger Schräg angeschaut als die Kids. Ich denke zwar nicht, dass Adrien und Marinette die Dinger so schnell brauchen werden. Marinette ist viel zu schüchtern und unsicher. Aber Gabriel meinte ganz klar, ob sie heute in einem Monat oder einem Jahr auf die Idee kommen. Wenn sie es wissen und auch wissen, dass wir deswegen nicht böse sind, ist es einfach sicherer. Denn dann kommen sie auch bei einem Unfall oder einer Verhütungspanne eher zu uns!“, erklärt Nathalie. „Sie wollen ihnen einfach vertrauen?“, will Marlena wissen. „Es gehört zum erwachsen werden dazu. Jeder macht irgendwann seine ersten Erfahrungen!“, erklärt Nathalie und denkt an ihr erstes Mal mit Gabriel. „Aber sie sind vierzehn, bei Nora könnte ich es noch verstehen sie ist älter. Aber Alya, sie ist doch erst vierzehn!“, seufzt Marlena. „Es ist ihre Entscheidung, wie sie damit umgehen. Ich kann ihnen nur sagen was Gabriel und ich denken!“, lächelt Nathalie schwach. „Danke, ich sollte wieder!“, seufzt Marlena. Nathalie begleitet die Frau zur Tür und verschwindet dann im Arbeitszimmer, um einiges an Arbeit zu erledigen.

„Hallo Gabriel!“, grüsst Amelie ihren Schwager als sie die Wohnzimmertür hinter sich schliesst. „Amelie, schön dich zu sehen!“, lächelt Gabriel ihr vom Sofa zu. Amelie tritt zu ihm und setzt sich rechts neben ihn.
„Wie geht es deinen Handgelenken?“, möchte sie wissen. „Es geht, solange ich nicht versuche etwas anzuheben, geht es wirklich gut!“, lächelt er sie an. „Gut zu hören!“, nuschelt sie und blickt auf ihre Hände, die sie in ihren Schoss gelegt hatte. „Du wolltest mit mir reden, was gibt es?“, möchte er nach einer kurzen Stille wissen und legt seine Hand auf ihre. „Dieser Mann, er ist in der Stadt. Ich habe ihn gestern gesehen. Er ist direkt auf mich zu gekommen. Ich hatte solche Panik und bin weggerannt!“, erklärt sie leise. „Oh, Amelie. Das ist mein Fehler. Marinette hat ihn gezeichnet, nach Félix Beschreibung. Ich kenne ihn, aber ich bin nicht dazu gekommen es dir zu sagen!“, kommt es entschuldigend und besorgt von Gabriel. „Was? Du kennst den Mann?“, bilden sich Tränen in ihren Augen. „Ja und er hat wirklich nach Emilie gesucht. Vermutlich wollte er sich bei dir Entschuldigen. Ich habe mit ihm gesprochen. Die Verwechslung tut ihm unendlich leid. Er wusste nicht das Emilie als verschwunden galt und auch dass sie eine Zwillingsschwester hat, wusste er nicht!“, erklärt Gabriel sanft. „Was wollte er von ihr?“. schnieft Amelie. „Er ist Mönch in einem Tempel in Tibet. Emilie hat etwas aus dem Tempel entwendet, er sucht danach. Ich weiss aber nicht, was sie damit gemacht hat. Ich konnte ihm nichts dazu sagen. Nur dass sie Tod ist!“, drückt er behutsam ihre Hand. „Wie heisst er?“, möchte die Blonde wissen. „Er heisst Su Han. Er ist etwas mürrisch, aber eigentlich ganz nett. Du brauchst keine Angst mehr haben. Als er hier war, da hat Marinette ihn in Grund und Boden geschimpft, weil er dir solche Angst gemacht hat!“, lächelt Gabriel. Das lässt Amelie aufblicken.
„Marinette hat mit ihm geschimpft?“, wundert sie sich. „Er war gestern Morgen kurz hier, nachdem ich Marinette nach der Untersuchung wieder mit nachhause genommen habe!“, erklärt er. „Untersuchung?“, blinzelt Amelie. „Stimmt, du hast es ja nicht mitbekommen. Der Artikel gestern von Langdon. Der Schulleiter hat jedes Wort geglaubt und Adrien und Marinette mussten sich von einem Arzt auf Missbrauch untersuchen lassen!“, seufzt Gabriel. „Was!“, kommt es geschockt von Amelie.
„Langdons Artikel ist furchtbar. Ich habe ihn gelesen. Mir wurde gesagt den von diesem Bourbon soll ich auch lesen, aber ich konnte einfach nicht!“, seufzt die Grünäugige mit wässrigen Augen. „Ich müsste Nathalie kurz fragen ob wir ihn dahaben. Aber Bourbon hat mit mir geredet. Das Interview ist in dem Artikel!“, erklärt Gabriel. „Ich kann im Le Grand Paris nach dem Artikel fragen. Er ist also nicht gegen dich gerichtet?“, möchte sie leise wissen. „Nein ist er nicht. Aber die Sache mit Emilies Fehlgeburt steht darin und noch einiges mehr. Gina ist in Tränen ausgebrochen, als sie ihn gelesen hat!“, seufzt Gabriel. Sofort schlingt Amelie ihre Arme um den Jüngeren und drückt sich eng an ihn. Vorsichtig legt Gabriel seinen Arm um Amelie.
„Es tut mir so leid. Hätte ich mich nie eingemischt, ihr wärt nie zusammengekommen!“, schluchzt Amelie. „Schschsch, alles gut. Du hast keine Schuld. Ich war zu Blind zu sehen was ich für sie alles aufgegeben habe. Zu Blind vor Liebe. Auch nach ihrem Verschwinden war ich noch zu Blind. Erst seit ich mir meiner Gefühle für Nathalie wirklich bewusstgeworden bin, sehe ich was Emilie mir alles genommen hat!“, flüstert er ihr zu. „Aber ich war es doch, die Emilie immer und immer wieder in deine Richtung geschubst hat. Ich dacht du würdest ihr guttun, sie zum besseren verändern. Aber ich habe dir damit so viel aufgebürdet!“, haucht Amelie. „Es war meine Entscheidung. Ich habe mich in sie verliebt. Das ist nicht deine Schuld. Ohne sie gäbe es Adrien nicht. Ich liebe ihn über alles!“, seufzt der Designer. „Aber schon als sie dir den Antrag ruiniert hat oder diese überstürzte Hochzeit. Du konntest doch kaum jemanden einladen. Hätte Colt nicht alles dafür getan, dass Ming und dein Lehrmeister da sind. Es wäre niemand da gewesen. Für dich waren nur vier Leute da. Emilie hatte über hundert eingeladen!“, schnieft sie wieder. „Ich weiss und ich bin dir und Colt so unglaublich dankbar. Er wollte mich damals noch davon überzeugen sie nicht zu heiraten. Ich wollte nicht hören!“, murmelt er in ihr Haar. „Colt dachte sie würde dich kaputt machen. Er mochte dich wirklich sehr. Er war ein furchtbarer Ehemann und ein noch schlimmerer Vater. Aber er mochte dich und hat immer gesagt, wie sehr Emilie dir schadet!“, löst Amelie sich von ihm. „Er ist nicht mehr. Und ja, als dein Mann und Félix Vater hat er versagt. Ihr hättet etwas Besseres verdient gehabt. Ihr verdient noch heute etwas Besseres!“, legt Gabriel seine Hand an Amelies Wange. „Danke Gabriel. Es tut mir so leid, wie ich nach Emilies Verschwinden mit dir umgegangen bin. Aber trotz allem, war sie meine Schwester und ich habe sie geliebt. Ich möchte wirklich, dass wir wieder Freunde sind und ich wünsche dir und Nathalie nur das Beste. Sie ist eine wundervolle Frau und sie kümmert sich so liebevoll um Adrien. Ich hoffe du findest mit ihr das Glück, welches Emilie dir nie bieten konnte!“, lächelt Amelie immer noch mit tränennassen Wangen. „Danke Amelie, es bedeutet mir wirklich viel, das von dir zu hören. Du und Félix seid hier immer willkommen!“, lächelt er sanft. „Danke, Kleiner!“, lächelt sie. Gabriel muss auch lächeln, hatte Colt ihn doch immer nur Kleiner genannt. So sehr Colt ein Arschloch sein konnte, so sehr hatte er ihn leiden können. Aber Amelie hatte die Ehe mit ihm so sehr geschadet.
„Ich sollte wieder los, du wirkst so, als würdest du mir hier gleich einschlafen!“, erhebt Amelie sich. Sofort steht auch Gabriel auf.
„Ich werde mich auch hinlegen gehen. Ich muss mit Adrien nachher noch ein ernstes Gespräch führen!“, seufzt Gabriel. „Was für ein ernstes Gespräch?“, hebt Amelie eine Augenbraue. „Das Gespräch, das verhindert, dass ich in näherer Zukunft Grossvater werde!“, erklärt Gabriel. „Wieso ausgerechnet jetzt?“, blinzelt seine Schwägerin. „Weil Nathalie und ich ihn jetzt schon mehrfach morgens in Marinettes Bett gefunden haben. Ich denke zwar nicht, dass sie zu so etwas wirklich beriet wäre, aber darum ist es um so wichtiger mit Adrien zu reden. Ich möchte nicht, dass er sie zu irgendetwas drängt!“, erklärt Gabriel ehrlich. „Er schleicht sich nachts in ihr Bett?“, kommt es geschockt von Amelie. „Nicht so wirklich. Er fragt sie schon ob es okay ist und letzte Nacht wollte sie nicht alleine sein und hat ihn gebeten bei ihr zu schlafen. Trotzdem, er hat Gefühle für sie und ich bin wirklich nicht scharf darauf jetzt schon Grossvater zu werden. Und erst recht nicht von Gina kastriert zu werden, weil mein Sohn ihre Enkelin schwängert!“, erklärt Gabriel und begleitet sie zur Tür. Damit bringt er seine Schwägerin zum Lachen.
„Ich gebe dir recht. Besser du redest mit ihm vernünftig darüber und Nathalie mit Marinette. Damit sie, sollten sie Sex haben, vernünftig verhüten und sich der Risiken und Konsequenzen bewusst sind!“, nickt Amelie. Dann umarmt sie ihren Schwager noch einmal und verschwindet aus dem Anwesen. Gabriel schliesst seufzend die Tür und geht zum Arbeitszimmer.

Chapter 51: Kapitel 50; Frauengespräche

Summary:

Das ernste Gespräch damit Gabriel nicht so früh Grossvater wird. Oder wie Nino sagt, das peinliche, ernste Gespräch über Beinchen und Blümchen!

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 50; Frauengespräch

„Nathalie?“, fragt er vorsichtig in der Tür lehnend. Sie hebt nur die Hand als Zeichen das er kurz warten soll.
„Ja genau, eine Schulklasse fliegt mit uns mit. Ja beim hin und auch Rückflug. Es sind fünfzehn Jugendliche und ihre Lehrerin. Ja genau. Hervorragend vielen Dank Joel!“, nimmt Nathalie das Handy vom Ohr und blickt zu Gabriel.
„Also das mit dem Flug ist geklärt. Alle haben Platz und es wird entsprechend alles vorbereitet. Aber an der Flugzeit für den Hinflug kann ich nichts mehr ändern. Den Rückflug habe ich um drei Tage nach hinten verschoben. Dann passt es mit dem was Adrien uns an Infos gebracht hat!“, lächelt sie ihn an. „Danke Nathalie. Amelie ist gerade gegangen. Wenn es okay ist, gehe ich mich oben hinlegen!“, erklärt er ihr müde. Sofort steht Nathalie auf, umrundet ihren Schreibtisch und tritt vor ihn.
„Brauchst du noch irgendwas?“, möchte sie wissen. „Nein, ich wollte einfach, dass du es weisst. Nicht dass du, Adrien oder Marinette euch sorgen macht!“, erklärt er einfach. „Danke. Ich muss noch einige Anrufe machen. Wenn ich die schaffe bevor Adrien und Marinette zurück sind, komme ich nachher noch hoch. Was machen wir wegen dem Abendessen?“, lächelt sie und legt ihre Arme um seinen Hals. „Sushi?“, möchte er wissen und lehnt sich zu ihr herunter. „Soll ich also direkt bestellen?“, fragt sie, bevor er ihre Lippen mit seinen verschliesst. „Wenn das geht. Ich möchte dir nicht noch mehr Arbeit machen. Es ist schon so viel, was gerade nur an dir hängt. Es tut mir so leid!“, legt er seine Hand an ihren Rücken. Sanft drückt er sie mehr an sich.
„Es ist okay. Ich habe das Meiste was liegengeblieben war schon geschafft. Auch wenn Alyas Mutter noch da war. Sie hat ihre Tochter mit Nino wohl beim Sex erwischt. Ohne jegliche Verhütung!“, schmunzelt Nathalie sanft. „Ein Grund mehr wirklich heute noch mit ihnen das Gespräch zu führen!“, hebt er eine Augenbraue. „Sie hat auch ein Gespräch der beiden gehört. Sie weiss das Alya Rena Rouge war und Nino Carapace. Sie denkt Adrien und Marinette könnten es gewusst haben!“, erklärt Nathalie weiter. „Was hast du gesagt?“, möchte er wissen. „Das ich es nicht weiss. Aber dass es einiges erklären würde, wenn Marinette ein Miraculous von Ladybug bekommen haben sollte. Ich hoffe es war kein Fehler!“, erklärt sie. „Im aller schlimmsten Fall, regeln wir es mit dem Fuchs-Miraculous. Lassen Ladybug und Marinette am selben Ort sein. Und Adrien und Cat Noir auch. Um Chloé mache ich mir da mehr sorgen. Bei ihr weiss es jeder in Paris. Sie ist in dieser Hinsicht am Meisten in Gefahr!“, erklärt Gabriel. „Die Idee ist gut. Wir sollten es mit Marinette und Adrien absprechen!“, nickt Nathalie. Gabriel küsst sie einfach sanft.
„Dann gehe ich mich hinlegen!“, löst er den Kuss sanft. „Mach das!“, lächelt sie. Gabriel streicht ihr noch eine Haarsträhne hinter das Ohr und verschwindet dann. Müde lässt er sich im Schlafzimmer einfach auf das Bett sacken. Kaum lag er, war er auch schon eingeschlafen.

„Nathalie, wir sind wieder da!“, betreten Adrien und Marinette das Arbeitszimmer. Als sie zurückkamen, war ihnen die offene Tür zum Arbeitszimmer sofort aufgefallen.
„Wie war der Unterricht?“, lächelt Nathalie zu ihnen hoch. „Marinette braucht ihn definitiv!“, grinst Adrien. „Ich weiss, dass mein Chinesisch miserabel ist!“, verschränkt Marinette die Arme vor der Brust. „Wo ist Papa?“, wechselt Adrien das Thema. „In seinem Zimmer, er wollte sich hinlegen. Nach dem Gespräch mit Amelie war er wirklich erledigt!“, lächelt Nathalie. „Sollen wir uns um das Abendessen kümmern?“, möchte Marinette wissen. „Nein, ich hab schon was bestellt. Habt ihr noch Hausaufgaben?“, schüttelt Nathalie den Kopf. „Nein“, lächelt Marinette. „Dann seht ihr eben nach Gabriel? Ich muss das Mail eben noch fertig machen!“, bittet Nathalie. „Sollten wir ihn nicht schlafen lassen?“, kommt es besorgt von der Blauhaarigen. „Marinette hat recht. Lassen wir ihn schlafen!“, nickt Adrien. „Nein, dann schläft er heut Nacht wieder nicht. Geht ihn bitte wecken!“, erklärt die Schwarzhaarige. „Na gut!“, nicken beide und verschwinden.
„Nathalie hat eigentlich ja recht, aber er braucht die Ruhe momentan doch auch. Was wenn Grand-mère nachher wieder auftaucht?“, seufzt Marinette besorgt als sie mit Adrien die Treppen hoch geht. „Er braucht die Ruhe ja, aber Nathalie hat wirklich recht. Was deine Grand-mère angeht. Sollte sie heute hier aufschlagen, dann könnte es sein, dass ich sie mal Anschnauze!“, brummt Adrien. „Sie hat es gerade nicht besser verdient!“, nickt Marinette. Vorsichtig klopft sie an die Tür zu Gabriels Schlafzimmer, bevor sie die Tür aufschiebt.
„Er sieht so blass aus!“, seufzt Adrien und geht zum Bett. Marinette folgt ihm langsam.
„Papa, Nathalie möchte, dass du aufstehst!“, legt Adrien seinem Vater eine Hand auf die Schulter. Mit einem Ruck sitzt Gabriel aufrecht im Bett. Völlig orientierungslos blinzelt er.
„Ich wollte dich nicht erschrecken, entschuldige bitte!“, lächelt Adrien, als sein Vater zu ihm blickt. „Adrien, ihr seid zurück?“, lässt Gabriel sich wieder nach hinten sacken. Die Berührung hatte ihn gerade wirklich erschreckt. Aber das lag wohl an seinem ohnehin leichten Schlaf und seinen wirren Träumen.
„Nathalie wollte, dass wir dich wecken!“, erklärt Adrien. „Arbeitet sie immer noch?“, seufzt Gabriel. „Sie meinte sie muss noch ein Mail machen!“, setzt Marinette sich auf die Bettkante. „Wie war der Chinesisch Unterricht?“, möchte Gabriel wissen. „Naja, der Lehrer meinte er müsse mit mir wohl wirklich ganz vorne anfangen!“, lächelt Marinette schief. „So schlimm?“, hebt Gabriel die Augenbraue. „Naja, die Kanji lesen kann ich. Aber das Sprechen und das Verstehen von Gesprochenem ist mein grosses Problem. Maman hat mit mir nie wirklich Chinesisch geredet. Sie hatte immer anderes zu tun!“, zuckt Marinette die Schultern. „Ach das wirst du schnell lernen!“, grinst Adrien. „Wenn es dir hilft, können Adrien und ich ab und zu Chinesisch mit dir reden!“, bietet Gabriel an. „Danke!“, lächelt die Blauäugige.
„Was wollte Tante Amelie eigentlich genau?“, krabbelt Adrien über seinen Vater und legt sich neben ihn. „Su Han hat gestern wohl versucht mit ihr zu sprechen. Sie hatte Panik und wollte mir sagen, dass er hier ist. Ich habe ihr dann erklärt, dass es wirklich nur eine Verwechslung war. Dass er nach Emilie gesucht hat!“, erklärt Gabriel seinem Sohn. Dann rutscht er etwas mehr zu diesem damit Marinette sich auch dazu legen konnte, wenn sie wollte. Schnell streift Marinette ihre Schuhe ab und legt sich dazu.
„Wie hat sie es aufgenommen?“, möchte Marinette wissen. „Sie war erleichtert!“, erwidert der Grauäugige. „Das ist gut!“, lächelt die Blauäugige. „Was machen wir den Rest vom Tag?“, will da Adrien wissen. „Wir sollten wohl erst mal runter zu Nathalie!“, meint Gabriel, bleibt aber liegen. Adrien und Marinette kuscheln sich einfach an ihn.
„Nathalie kann auch einfach zu uns hochkommen!“, murmelt Adrien. Vorsichtig drückt Gabriel seinen Sohn etwas mehr an sich und legt seine Hand auf den blonden Schopf.
„Mhm!“, nuschelt Marinette nur und war schon eingeschlafen. „Ihre Nacht war wohl mal wieder sehr kurz!“, murmelt Adrien an der Brust seines Vaters. „War es. Wir sassen sicher bis kurz vor Zwei in der Küche und ihr seid dann noch früh aufgestanden!“, seufzt Gabriel. „Du Papa, warum ist bei den Designs eigentlich eins mit ihrem Namen und die anderen beiden mit MDC?“, will Adrien wissen. „Weil ich darauf bestanden habe, dass sie ihren Namen unter das Hochzeitskleid setzt. Sonst hätte sie MDC drunter geschrieben. Wir müssen wirklich an ihrem Selbstvertrauen arbeiten. Es war gut für sie zu hören, dass alle begeistert von dem Designe sind!“, erklärt Gabriel. Da spürt er wie Marinettes Hände sich an seinem Oberarm festklammern. Besorgt blickt er zu ihr und sieht wie ihr Kopf immer wieder leicht ruckt.
„Sie träumt wieder. Sie ist oft recht unruhig im Schlaf. Es hat mich wirklich gewundert, dass sie als wir hier geschlafen haben so ruhig war!“, seufzt Adrien. „Sie hat viel durchgemacht Adrien. Sie will stark sein, aber sie braucht gerade jetzt einfach auch die Möglichkeit schwach sein zu dürfen!“, nickt der Designer. „Ich versuche für sie da zu sein!“, nickt Adrien und drückt sich noch mehr an seinen Vater. „Das weiss ich Adrien. Gib ihr einfach Zeit, etwas Raum und die Gewissheit, dass du immer da bist. Damit hilfst du ihr am meisten!“, drückt Gabriel seinem Sohn einen Kuss auf den Schopf.
„Ihr solltet ihn wecken und nicht auch ein Nickerchen machen!“, hören die beiden da Nathalies Stimme von der Tür. Gabriel blickt zu ihr und sieht sie mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnen.
„Sie hat nicht viel geschlafen letzte Nacht, mon Bijou!“, erwidert er sanft. „Ich weiss. Aber ich muss noch ein Gespräch mit ihr führen. Erinnerst du dich?“, hebt sie eine Augenbraue. „Natürlich erinnere ich mich mon Bijou!“, nickt er. „Ein Gespräch? Worüber?“, will Adrien wissen. „Frauenthemen!“, hält Nathalie sich knapp. Adrien runzelt nur verwirrt die Stirn.
„Ich erkläre es dir nachher. Ich wollte mit dir auch noch über etwas reden!“, flüstert Gabriel seinem Sohn zu. „Okay!“, nickt Adrien. „Mon Bijou, machst du uns schon mal alles bereit. Ich wecke sie. Du wirst sicher in ihrem Zimmer mit ihr reden wollen oder?“, bittet Gabriel. „Mach ich, du redest mit Adrien in seinem Zimmer? Dann bringe ich euch Tee und alles!“, verschwindet Nathalie. „Und alles?“, will Adrien wissen. „Siehst du nachher!“, schmunzelt der Platinblonde. Dann befreit er sich von seinem Sohn.
„Geh schon in dein Zimmer, ich komme sofort nach!“, bittet er ihn. „Klar Papa!“, verschwindet der Grünäugige schnell.
„Marinette, aufwachen bitte!“, legt Gabriel seine Hand an ihre Schulter. Müde blinzelt Marinette ihn an.
„Nathalie möchte mit dir noch über etwas reden!“, erklärt er sanft. „Worüber?“, nuschelt Marinette. „Wegen gestern morgen. Ming hat Nathalie erzählt, was du dem Arzt gesagt hattest!“, erklärt er einfach. „Oh, aber warum will sie deswegen mit mir reden? Und warum allein?“, setzt Marinette sich auf. Gabriel bemerkt das Zittern ihrer Stimme.
„Keine Angst. Nathalie denkt einfach, dass es dir angenehmer währe mit ihr und vor allem ohne Adrien über solche Themen zu reden!“, erklärt Gabriel ihr. „Okay“, nickt sie zurückhaltend. „Geh in dein Zimmer, Nathalie kommt sofort zu dir, ja?“, bittet er. „Aber wenn Adrien“, kommt es unsicher von ihr. „Keine Sorge, ich halte ihn beschäftigt!“, zwinkert er ihr zu. Marinette braucht einen Moment bevor sie begreift was Gabriel meint, kann ein kichern dann aber nicht zurückhalten. So verlassen beide das Zimmer. Marinette verschwindet in ihrem und Gabriel bleibt vor Adriens stehen, da Nathalie gerade mit zwei Tablets die Treppe hochkommt.
„Ich hätte es schnell holen können!“, tadelt er sie sanft. „Schon gut“, reicht sie ihm ein Tablet und steckt ihm dann eine Packung Kondome in die Jacketttasche. „Viel Spass bei dem Gespräch. Ich weiss nicht wer den einfacheren Job hat!“, seufzt Nathalie und küsst den Designer noch kurz. „Ob einfach oder nicht. Wenn wir es erledigt haben, brauchen wir uns keine Sorgen mehr machen!“, löst er den Kuss und verschwindet dann in Adriens Zimmer.

Vorsichtig klopft Nathalie an Marinettes Tür und tritt dann ein.
„Wieder wach?“, fragt sie lächelnd. „Entschuldige, dass ich eingeschlafen war!“, kommt es scheu von Marinette. Nathalie stellt das Tablet mit Tee und Snacks auf den kleinen Couchtisch und setzt sich dann zu Marinette auf die Chaiselongue.
„Gabriel hat dir gesagt, dass wir über etwas reden sollten?“, möchte Nathalie wissen. „Er meinte Ming hat dir gesagt, dass ich noch nicht beim Frauenarzt war. Darum geht es oder?“, beisst Marinette sich auf die Unterlippe. „Unter anderem. Aber auch darum, dass du und Adrien die letzten Nächte oft beieinander geschlafen habt!“, nickt Nathalie. „Oh, ist das nicht okay?“, kommt es unsicher von Marinette. „Es ist völlig okay, Marinette. Wir werden es euch auch nicht verbieten. Darum geht es nicht. Wir wollen nur sicher sein, dass Gabriel nicht schon jetzt Grossvater wird. Wie er es so schön sagt!“, seufzt Nathalie und bringt Marinette damit zum Lachen. „Aber fangen wir mit dem Frauenarzt an. Du warst wirklich noch nie bei einem?“, fragt Nathalie nach. „Nein, Mama meinte ich sei noch viel zu Jung!“, erwidert Marinette. „Deine Periode hast du aber schon?“, fragt Nathalie nach. „Ja“, nickt Marinette. „Dann bist du nicht zu Jung. Normal sollte ein Mädchen innerhalb eines Jahres nach ihrer ersten Periode das erste Mal zu einem Frauenarzt!“, erklärt Nathalie. „Oh“, entkommt es der Jüngeren nur. „Wenn du einverstanden bist, würde ich morgen bei meinem Frauenarzt anrufen und einen ersten Termin für dich ausmachen. Ist das okay?“, schlägt Nathalie vor. „Ich weiss nicht. Was passiert bei dem Termin?“, beisst Marinette sich unsicher auf die Unterlippe. „Du kannst Fragen stellen und er beantwortet sie dir. Er wird dir auch sonst einiges erklären. Je nachdem wie sicher du dich fühlst, wird er dich auch untersuche oder einen weiteren Termin dafür mit dir ausmachen. Ich kann dich begleiten, wenn du möchtest oder du kannst eine Freundin mitnehmen!“, erklärt Nathalie ehrlich. „Wie funktioniert das mit der Untersuchung?“, kommt es unsicher von der Blauhaarigen. „Es sind zwei Teile. Zum einen wird er deine Brüste abtasten und dir beim ersten Mal auch erklären, wie du es selber machen kannst und sollst. Um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Er wird dir sicher auch empfehlen es ein bis zwei Mal im Monat selber zu machen. Dann ist die Vaginale Untersuchung. Gerade die ersten Male kann es sich sehr unangenehm anfühlen und auch etwas weh machen. Erst wird er deinen Bauch abtasten und deinen äusseren Genitalbereich auf Veränderungen prüfen. Dann wird er ein sogenanntes Spekulum in deine Scheide einführen und es spreizen. Das ist der unangenehmste Teil. Das finde ich auch heute noch unangenehm. Dann wird er einen Abstrich machen. Der ist um auf Krankheiten und andere Veränderungen zu Testen. Er wird auch in dich reinschauen, um zu sehen ob alles so ist wie es sein sollte!“, erläutert Nathalie ihr die Prozedur. „Der Arzt gestern hat nur seine Finger“, doch da bricht Marinette ab und Tränen schimmern in ihren Augen. „Er hat dich innerlich abgetastet? Das macht der Frauenarzt auch. Der Arzt gestern hatte nicht die entsprechende Ausrüstung für eine vollständige Vaginale Untersuchung. Es braucht dir nicht unangenehm sein darüber zu reden. Es ist vollkommen in Ordnung. Auch dass es dir sehr unangenehm war, ist absolut okay!“, legt Nathalie ihren linken Arm sanft um Marinette. Marinette lehnt sich gerne an die Ältere.
„Es war so, so unangenehm und demütigend!“, murmelt Marinette. „Deine Mama hat über so etwas noch nie mit dir geredet gehabt oder?“, hackt Nathalie nach. „Nein, sie meinte ich bin zu jung. Auch als wir in der Schule im Biologie Unterricht Aufklärung hatten, meinte sie ich wäre viel zu jung. Als ich meine Tage das erste Mal bekommen habe, hat sie mir einfach gesagt ich soll eine Binde und einen OB benutzen. Ich wusste nicht wie das geht, aber sie meinte es sei selbsterklärend!“, schüttelt Marinette ihren Kopf. „Ganz ehrlich, du bist nicht zu jung. Aufklärung ist wichtig. Ich finde es wichtig, dass du und Adrien auch über solche Themen offen mit uns reden könnt, ja? Und du kannst auch immer zu Gabriel mit solchen Dingen. Wir dachten einfach, dass es dir vielleicht lieber ist, wenn ich dieses Gespräch mit dir führe. Gabriel hat da wirklich auch kein Problem mit!“, erklärt Nathalie sanft. „Papa war da schlimm. Er konnte nicht mal Binden oder so für mich oder Mama kaufen gehen, ohne sich zu schämen!“, seufzt Marinette. Damit bringt sie Nathalie zum Lachen.
„Da brauchst du dir bei Gabriel keine Sorgen machen. Bei Adrien bin ich mir nicht so sicher. Aber wenn er nach seinem Vater kommt, wird er auch kein Problem damit haben. Gabriel hat für Emilie und auch mich schon oft diese Einkäufe erledigt. Auch für Models ist er schon öfter mal eben in die nächste Apotheke gegangen. Er ist da sehr unkompliziert. Er meinte ein Mal, wenn er Kondome kaufen kann, kann er auch Damenhygieneprodukte kaufen gehen. Es komme aufs selbe raus!“, schmunzelt Nathalie. „Wirklich? Mama meinte immer. Männer würden von so Frauensachen nichts verstehen!“, murmelt Marinette. „Nicht jeder Mann ist so. Ich war auch mal kurz mit einem Kerl zusammen, der hat sich vor der Periode geekelt. Er hat mich während meiner Periode nicht mal an der Hand berührt!“, erklärt Nathalie. „Mama hat mal gesagt, während der Periode dürfe eine Frau nicht mit ihrem Mann schlafen. Auch dass man sich nicht selber anfassen darf, hat sie mir klar gesagt. Sie meinte es wäre unanständig und ekelhaft!“, nuschelt Marinette unsicher. „Schwachsinn!“, kommt es sofort. „Ob du während deiner Periode Sex hast oder nicht. Das ist eine Entscheidung, die vor allem du triffst. Klar es gibt Männer, die das nicht möchten. Was okay ist. Aber allen voran ist es deine Entscheidung. Möchtest du es, tu es. Möchtest du es nicht, hat dein Partner es zu akzeptieren. Zudem solltest du OB’s oder andere Hygieneprodukte, die du einführst vor dem Sex rausnehmen. Wenn nicht kann das unschön werden!“, kommt es klar von der Brillenträgerin. „Das andere, hast du dich schon mal selber berührt?“, möchte Nathalie wissen. „Nein. Mama war da sehr klar? Alya hat mal versucht mich anzufassen. Weil sie meinte meine Mama würde dummes Zeug erzählen und ich müsste wissen wie das alles funktioniert!“, nuschelt Marinette unsicher. „Du wolltest nicht, dass sie dich anfasst?“, hackt Nathalie nach. „Nein, ich wollte es nicht und es hat auch einfach nur weh getan!“, rinnt eine Träne über Marinettes Wange. „Hast du ihr gesagt, dass du es nicht willst und sie aufhören soll?“, möchte Nathalie wissen. „Ich…, ich habe es versucht. Aber sie wollte nicht aufhören. Mama kam da plötzlich ins Zimmer. Danach hat Alya es nicht mehr versucht!“, murmelt Marinette. „Deine Mama hat nicht geklopft? Hat sie es mitbekommen?“, fragt Nathalie nach. „Früher hat sie immer geklopft, aber seit den Frühlingsferien nicht mehr. Der Zwischenfall war direkt am Ende der Ferien. Aber sie hat nichts mitbekommen. Sie meinte nur wir sollen das Licht löschen und schlafen!“, erzählt Marinette. „Es war nicht okay, dass deine Mama nicht geklopft hat. Aber auch was Alya gemacht hat war nicht in Ordnung. Nein heisst nein. Das darfst du auch durchsetzen. Wenn du etwas nicht möchtest oder nicht magst darfst du es ganz klar sagen!“, erklärt Nathalie. Marinette nickt nur.
„Was das sich selber berühren angeht. Es gehört auch zum erwachsen werden. So kannst du deinen Körper besser kennenlernen. So kannst du herausfinden was du magst und was nicht. So kannst du auch einem Partner sagen was du magst und was nicht. Es kann auch helfen Stress los zu werden oder Periodenschmerzen zu verringern. Es ist etwas völlig normales!“, versucht Nathalie Marinette klar zu machen. „Aber ich weiss doch gar nicht wie ich das machen müsste!“, nuschelt Marinette. „Das kann dir niemand sagen. Jeder mag es anders. Aber du kannst anfangen es auszuprobieren. Du kannst dich mit deinen Fingern einfach erkunden und sehen wie dein Körper auf welche Berührungen reagiert. Ob du es magst einfach nur deine Brüste oder deine Klitoris zu berühren oder ob du das Gefühl magst deine Finger oder ein Spielzeug in dir zu haben. Am Anfang benutz erst mal nur deine Finger. Wenn du dann mal ein Spielzeug ausprobieren willst, ich kenne da einen Laden in den wir mal reinschauen können!“, schlägt Nathalie vor. „Woher weiss ich, ob ich es richtig mache?“, fragt Marinette. „Da gibt es kein richtig oder falsch. Nur ein du magst es oder du magst es nicht. Du kannst auch verschiedene Bewegungen, mehr oder weniger Druck und auch andere Positionen ausprobieren. Auch unter der Dusche. Ich mag den Massagestrahl, aber nicht zu dicht dran!“, zwinkert Nathalie. Damit bringt sie Marinette zum Lachen.
„Dafür kann man den auch benutzen?“, wundert sie sich. „Ja, durch aus. Eine Sache, schliess am besten ab. Nicht das Adrien einfach reinplatzt. Gabriel und ich klopfen an, solange es kein Notfall ist, aber Adrien vergisst es gerne mal!“, rät Nathalie noch. „Werde ich mir merken!“, nickt Marinette. „Aber was, wenn ich es nicht mag?“, kommt es leise von Marinette. „Das erfährst du nur wenn du es ausprobierst. Aber auch wenn du es momentan nicht magst, ist das okay!“, lächelt Nathalie. „Darf… darf ich fragen wann du… also wann du dich zum ersten Mal selber berührt hast und wie es so war?“, nuschelt Marinette unsicher. „Natürlich darfst du fragen. Darum führen wir dieses Gespräch doch. Ich war etwa in deinem Alter. Und naja, es war unbeholfen würde ich sagen. Mit der Zeit lernt man, was man mag und was nicht. Es kann auch sein, dass du jetzt gewisse Dinge nicht magst, wenn du sie an dir machst, die du mit einem Partner aber sehr geniesst!“, erklärt Nathalie. „Was zum Beispiel?“, wundert Marinette sich. „Naja, ich mochte keine Dildos oder Vibratoren in mir. Alle meinten da nur ich müsse nur mehr Gleitgel benutzen, aber ich mochte es nicht. Es fühlte sich nicht gut an, es hat mir weh getan. Ich mochte nur äusserliche Stimulation!“, ist Nathalie ehrlich. „Mit einem Partner magst du es aber? Also wenn er seinen Penis in dich schiebt?“, kommt es sehr unsicher und zögerlich von Marinette. „Ja, da geniesse ich es sogar sehr!“, nickt Nathalie. Marinette kaut unsicher auf ihrer Unterlippe herum.
„Du darfst fragen. Und zwar alles. Ich versuche wirklich ehrlich zu antworten!“, lächelt Nathalie ermutigend. „Wie war dein erstes Mal? Also mit einem Mann?“, haucht Marinette scheu. „Wunderschön. Gut es hat auch kurz weh getan, als das Jungfernhäutchen gerissen ist. Mein Arzt meinte auch, dass es recht dick ist und sehr schmerzhaft sein könnte. Er hat mir auch gesagt, dass ich Dildos und Vibratoren deswegen als unangenehm empfinden könnte. Er hatte mir auch angeboten es aufzuschneiden, wenn ich meinen ersten Freund hätte oder es einfach wolle. Aber ich dachte er übertreibt!“, erklärt Nathalie. „Und sonst wie war es und wie war er?“, fragt Marinette etwas mutiger. „Naja, er war wirklich sehr zärtlich. Er hatte vor mir auch schon andere Freundinnen mit denen er geschlafen hat. Er war also nicht so unerfahren wie ich. Er hat sehr viel Rücksicht auf mich genommen, auch wenn er erst während dem Sex erfahren hat, dass ich noch Jungfrau war. Etwas womit er wirklich nicht gerechnet hatte. Ich hatte mein erstes Mal recht spät. Also nach dem ich Zwanzig war. Nicht das es etwas Schlechtes ist. Manchmal ist es besser etwas länger zu warten. Viele meiner Freundinnen haben mir erzählt wie furchtbar ihr erstes Mal war. Einfach weil sie nicht wussten was sie mögen und die Kerle einfach nur auf sich selber geachtet haben. Ich hatte wirklich Glück einen so rücksichtsvollen und sanften Partner für mein erstes Mal zu haben. Aber es ist halt auch wichtig mit dem Partner wirklich offen sein zu können!“, versucht Nathalie so ehrlich wie möglich zu sein und denkt dabei auch an Gabriel. „Du redest jetzt von Gabriel oder? Wegen dem was sein Onkel ihm angetan hat?“, fragt Marinette nach. „Auch, aber nicht nur. Sagen wir es ist nicht ganz so einfach für Gabriel. Er reagiert auf gewisse Sachen sehr empfindlich und schreckt dann auch zurück. Oder es kostet ihn sehr viel Überwindung Gewisses zu zulassen!“, nickt Nathalie. Sie wollte Marinette nicht belügen, aber auch nicht explizit werden.
„Alya meinte mal, dass Nora ihr erzählt hat. Dass ein Freund wollte, dass sie seinen Schwanz in den Mund nimmt. Aber Nora wollte es nicht. Der Kerl hat versucht ihn ihr rein zu zwingen!“, erinnert Marinette sich. „Die Aufnahme, die Officer Raincomprix auf der Kamera Sonntagnacht gefunden hat, hat auch so etwas gezeigt!“, flüstert Marinette. Sofort zieht Nathalie sie enger an sich.
„Wenn es mit Gewalt passiert ist es nicht schön. Aber es kann, wenn beide Partner es möchten, schön sein sich Oral zu befriedigen. Nicht nur sie ihn, sondern auch er sie. Aber ganz klar nur wenn beide es möchten und jeder sollte wirklich sagen was geht und was nicht und der Andere muss es akzeptieren. Denn es sollte immer für beide schön sein. Es kann sein, dass man etwas neues ausprobiert und es auch durchzieht. Aber es eigentlich nur einem gefallen hat. Aber so etwas sollte immer eine seltene Ausnahme und nie die Regel sein!“, kommt es eindringlich von Nathalie. Marinette nickt nur.
„Es kann auch schön sein sich gegenseitig mit den Händen zu befriedigen. Oder wenn du nicht magst, kannst du es trotzdem schön finden ihn mit den Händen oder dem Mund zu befriedigen. Genauso, wenn er mal keinen hoch kriegt, kann er dich mit Fingern, Lippen, Zunge oder sogar einem Spielzeug befriedigen!“, lächelt die Schwarzhaarige sanft und streicht sich eine lose rote Strähne zurück. Marinette kaut einige Momente auf ihrer Unterlippe herum.
„Ist es normal, wenn es da unten heiss und nass wird? Ich bin schon ein paarmal nachts wach geworden und mein Höschen war völlig durchweicht. Ich habe mich nicht getraut mit Mama oder sonst wem darüber zu reden. Ich wusste auch nicht, ob ich wirklich Online nach Antworten suchen sollte!“, blickt Marinette unsicher in Nathalies Gesicht. „Das ist völlig normal. Sei froh ist es dir bisher nur nachts passiert. Das waren dann wohl auch sehr Intime und heisse Träume. Wenn du erregt bist, wirst du ‘Feucht’, das ist völlig normal. Das braucht es auch, wenn du Sex möchtest. Damit es besser flutscht. Wenn du nicht feucht genug bist, kann es schmerzhaft und unangenehm sein. In solchen Fällen kann Gleitgel helfen. Auch mehr Stimulation, also ein längeres Vorspiel, kann dafür sorgen, dass du feuchter wirst. Manchmal reichen aber schon nur Gedanken aus um einen zum Triefen zu bringen. Es ist nicht so toll, wenn du völlig spitz am Schreibtisch sitzt und Arbeiten solltest. Dann noch jemand anderes im Raum ist, aber du es eigentlich wirklich absolut nötig hättest, diesem Problem Abhilfe zu schaffen!“, seufzt Nathalie. Das war ein Problem was sie nur zu gut kannte. Wenn sie Arbeiten sollte, Gabriel dastand und ihre Gedanken nur um seinen Schritt oder seine Lippen kreisten und sie Angst haben musste, dass nicht nur ihr Höschen, sondern auch ihre Hose durchweicht wurden. Marinette muss wegen diesen Worten lachen.
„Du findest es lustig, in der Situation ist es das aber nicht. Glaub mir, so spitz zu sein ist Horror. Vor allem wenn die andere Person dich dann noch um zich Dinge bittet und du an ihr vorbeimusst und mit den Brüsten seinen Rücken streifst und dir ein Stöhnen verkneifen musst. Ich hatte Tage da war ich kurz davor einen gewissen Kerl seiner Hose zu entledigen ihn auf den Boden zu schmeissen und einfach zu vögeln!“, seufzt Nathalie. „Und dann heulen die Kerle immer wie arm sie dran sind!“, merkt Marinette an. „Sicher nicht alle sind so arm dran. Gut da wäre dann wohl auch Gabriel der bessere Gesprächspartner. So viele feste Freunde hatte ich nicht und Sexpartner noch wesentlich weniger!“, schmunzelt Nathalie. Aber Gabriel war auch das eine oder andere Mal, nach dem sie ihn ausversehe gestreift hatte aus dem Raum verschwunden. Gerade in den letzten paar Monaten auch häufiger. Viellicht hatte sie ihn ja unbewusst heiss gemacht. Aber sie hatte die Paar Minuten immer genutzt um sich Abhilfe zu verschaffen und er hatte sie nie dabei erwischt.
„Kim sagt immer wie unfair wir Mädchen sind. Er hat sich auch mal einfach gegen meinen Hintern gepresst, als ich an ihm vorbei musste. Da war etwas sehr Hartes, was sich wirklich unangenehm angefühlt hat!“, murmelt Marinette. „Er hatte also einen Ständer und fand es geil ihn an dich zu pressen? Dafür darfst du ihm eine scheuern, sollte er es noch mal mache. Wenn ein fester Partner so etwas tut um dir zu zeigen wie spitz er grad auf dich ist, okay. Aber ein Random Typ? Das geht gar nicht. Klar kann sowas auch mal unabsichtlich passieren, aber dann entschuldigt man sich!“, kommt es klar von Nathalie. „Er hat mir zugeraunt, dass ich ihn doch unbedingt in meinem Arsch haben wolle, so wie ich mich an ihn presse. Dabei hat er meine Hüften festgehalten und sich an mich gepresst!“, kommt es erstickt von Marinette. „Wie bitte? Wenn er so was noch mal macht, dann sagst du es sofort Caline. Das geht gar nicht. Das ist Sexuelle Belästigung, wenn nicht sogar schon Nötigung. Und den mit in den Arsch. Es gibt wohl Frauen und Männer die es mögen. Aber das heisst nicht, dass jede Frau es mag oder will. Mich schreckt der Gedanke ab. Ich finde es abturnend!“, erklärt Nathalie. Marinette nickt nur und drückt sich an Nathalie.
„Hey, alles gut. Wenn so etwas wirklich noch mal passiert, dann geh damit sofort zu Caline oder auch Madame Mendeleiev. Gabriel scheint sie sehr zu schätzen. Oder du schreist aus vollem Hals. Wenn jemand versucht dich anzufassen und du es nicht willst, dann kannst du immer schreien. Die Meisten ergreifen dann die Flucht und wenn nicht, hast du die Aufmerksamkeit anderer und kannst um Hilfe bitten. Sag auch immer direkt laut, dass du das nicht möchtest und er oder sie aufhören soll. Seine Hände wegnehmen soll, dich in Ruhe lassen soll. Niemand hat das Recht dich zu berühren, wenn du es nicht möchtest, auch ein Partner nicht. Wenn du etwas nicht hundert Prozent möchtest, dann sag nein. Alles was ohne deine Zustimmung passiert ist ein Übergriff!“, erklärt Nathalie sanft aber bestimmt. „Aber wenn ich mit demjenigen zusammen bin und er möchte, dann muss ich doch auch wollen oder?“, kommt es unsicher von Marinette. „Nein, nein. Wenn du nicht willst, nicht magst, du einfach keine Lust hast, es dir einfach gerade nicht gut geht, dann musst du nicht, auch mit einem Partner nicht. Nur weil er spitz ist und seinen Schwanz irgendwo rein rammen will, musst du das in dem Moment nicht auch wollen. Dann kann er es sich selber machen oder ein Spielzeug benutzen. Du darfst auch zu einem Partner nein sagen. Auch beim Frauenarzt darfst du das. Einfach weil es dir vielleicht nicht gut geht. Oder auch wenn der Arzt für dich nicht okay ist. Du musst auch nicht zu meinem Frauenarzt, wenn es sich für dich falsch anfühlt. Wenn es nicht passt, suchen wir dir einen anderen Arzt oder eine Ärztin!“, schnappt Nathalie. „Wirklich?“, fragt Marinette. „Ja wirklich Marinette. Wenn du etwas nicht willst, dann musst du nicht. Gerade wenn es um solche Dinge geht. Du solltest dich auch nicht zu etwas drängen und überreden lassen. Du solltest aber auch nie jemanden zu etwas drängen oder überreden. Wenn du etwas tun möchtest, was dein Partner nicht will. Dann frag wo das Problem ist, vielleicht gibt es eine Lösung, aber ein Nein bleibt ein Nein solange das Gegenüber nichts anderes sagt!“, erklärt Nathalie. „Hast du das schon mal gehabt. Also das dein Partner etwas wirklich nicht wollte?“, kaut Marinette auf ihrer Unterlippe herum. „Jein, es ist nicht so einfach. Aber ich versuche es dir zu erklären. Mit Gabriel ist es wirklich nicht einfach, wegen der Sache mit seinem Onkel. Aber auch mit Emilie hat er wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Daher sind gewisse Sachen für ihn wirklich schwierig und kosten ihn viel Überwindung. Gerade wenn er sich unter Druck gesetzt fühlt. Das ist für ihn wirklich unglaublich schwierig. Wir hatten eine Situation, etwas was er sagte, er könne es nicht. Was spielt keine Rolle. Jedenfalls, habe ich nach den Gründen gefragt und danach habe ich ihn gebeten, dass wir es einfach probieren. Natürlich ganz klar mit der Möglichkeit, für ihn, jeder Zeit zu sagen es geht nicht, dann hätten wir oder ich sofort aufgehört. Dass ist auch wichtig. Mal etwas für den Partner zu probieren, solange der Partner akzeptiert, wenn es halt doch nicht geht. Das ist völlig okay und braucht es manchmal auch. Aber es darf kein Zwang sein!“, erklärt Nathalie sanft. Marinette schmiegt sich einfach noch mehr an Nathalie.
„Hast du in diese Richtung gerade noch Fragen? Wenn nicht würde ich mal etwas weiter gehen und Verhütung ansprechen!“, fragt Nathalie nach einigen Minuten des Schweigens. „Ich wiess nicht, ich kann jeder Zeit zu dir oder auch Gabriel, wenn noch Fragen auftauchen?“, möchte Marinette unsicher wissen. „Also nicht gerade um Mitternacht, aber ja. Du kannst mit deinen Fragen und allem anderen immer zu uns kommen!“, lächelt Nathalie. „Um Mitternacht ist wohl eher Gabriel ansprechbar!“, gluckst Marinette. „Da hast du recht. Hoffen wir, dass ihr beide bald wieder halbwegs normal schlaft!“, seufzt Nathalie ergeben. „Dann kommen wir zur Verhütung. Wie genau ein Baby entsteht habt ihr in der Schule ja gelernt!“, grinst Nathalie. Die Bio Stunde war mit Adrien wirklich schlimm gewesen. Er war einfach nur eine stumme, rote Tomate gewesen.
„Ja das Biologische an dem Ganzen hatten wir in der Schule!“, nickt Marinette. „Also ich will ehrlich sein, Verhütung funktioniert nicht immer wie man es sich vorstellt. Darum sitze ich hier. Ich war ungeplant und bin trotz Verhütung entstanden. Trotzdem ist es wichtig zu verhüten, gerade in deinem Alter. Du bist zu Jung um Mutter zu werden. Darum ist Aufklärung so wichtig!“, fängt Nathalie an. Marinette nickt nur.
„Bei Verhütung reden wir aber nicht nur davon zu verhindern Schwanger zu werden. Es geht auch um Krankheiten. Das ist in einer festen Beziehung weniger wichtig, als in einer neuen Beziehung oder bei einer einmaligen Sache. Um sich vor Krankheiten zu Schützen gibt es auch nur einen Weg, Kondome. Obwohl, kein Sex würde auch schützen, aber das lassen wir aussen vor. Verhütung ist auch keine reine Frauensache. Das musste ich mir auch von Gabriel anhören. Denn bis zu ihm, hat sich nie ein Kerl darum geschert. Verhütung geht beide etwas an. Klar haben Frauen mehr Möglichkeiten. Männer haben eigentlich nur zwei Optionen. Kondome oder Sterilisation. Wobei letzteres erst dann Sinn macht, wenn es keinen Kinderwunsch mehr gibt!“, beginnt Nathalie zu erklären. „Gabriel war wirklich der Erste, der es nicht auf dich abgewälzt hat?“, wundert sich Marinette. „Ja. Darum hatte ich auch nicht viele Sexpartner. Weil ohne Gummi habe ich nicht mitgemacht. Ausreden alla meiner ist zu gross, da passt kein Gummi, dann passte es für mich eben auch nicht. Einer hatte eine Latexallergie. Ich wusste aber zu seinem Leidwesen, dass es latexfreie Kondome gibt. Also wurde daraus auch nichts. Männer sind genauso verantwortlich. Auch später, wenn Hormonell verhütet wird. Sie können ihre Partnerin unterstützen in dem sie sie daran erinnern. Und auch damit halt einen Gummi zu benutzen, sollte sie das Mittel mal vergessen haben. Oder durch andere Dinge die Wirkung beeinträchtigt sein könnte!“, nickt Nathalie. Marinette nickt aufmerksam.
„Hormonell gibt es einige Verhütungsmethoden. Gewisse werden aber eher älteren Frauen empfohlen. Die Hormonspirale und auch die Kupferspirale werden meist älteren Frauen empfohlen. Auch die Sterilisation wird eher älteren Frauen empfohlen. Solchen die schon Kinder haben oder wirklich sagen sie wollen keine Kinder. Die Spiralen sind je nachdem welche drei oder fünf Jahre sicher. Mit der Sterilisation musst du dir nie mehr Gedanken mache. Kannst aber auch nur noch über künstliche Befruchtung schwanger werden. Oft wird jungen Frauen davon abgeraten. Dann gibt es die Pille in zich Versionen. Sie wird 21 Tag genommen dann 7 Tage nicht und dann wieder die 21 Tage. Es gibt auch einige die durchgehend genommen werden, aber bei den Meisten ist die Einnahmepause. Wo man dann die Periode bekommt. Dann gibt es noch das Pflaster. Drei Wochen das Pflaster, dann eine Woche Pause. Beim Ring dasselbe. Den setzt du in die Scheide ein, dass er um den Zugang zur Gebärmutter sitzt. Dann gibt es noch das Stäbchen, das wird unter die Haut gesetzt und schützt drei Jahre. Dann ist die Drei Monats Spritze. Da musst du einfach alle drei Monate zum Arzt um die Spritze zu bekommen. Aber darüber weiss ich kaum etwas. Das Diaphragma ist noch so ein Sonderfall. Das wird mit einer speziellen Creme eingeschmiert und dann in die Scheide vor den Zugang zu Gebärmutter gesetzt. Die Creme soll die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigen. Es muss kurz vor dem Sex eingeführt und spätestens 24 Stunden danach wieder entnommen werden. Aber frühestens sechs Stunden danach. Auch etwas, wo ich keine wirkliche Erfahrung habe. Eine Bekannte hat es benutzt. Aber mir wäre es zu aufwändig!“, zählt Nathalie die Verhütungsmittel auf. „Über Verhütungsmittel kann der Frauenarzt dir auch noch mehr sagen und dir helfen das Richtige für dich zu finden. Was ich wichtig finde, gerade in deinem Alter. Solltest du Sex haben, verlass dich nicht auf ein Verhütungsmittel allein. Benutz immer Kondome und etwas Zusätzliches. Wenn mir und Gabriel eine Panne passiert und ich Schwanger werde ist es weniger dramatisch, als wenn es dir passieren würde. Wir sind Erwachsen und kennen die Konsequenzen und sind uns dieser auch bewusst!“, seufzt Nathalie.
„Aber was ist mit deiner Krankheit?“, erklingt es da von Nooroo. „Nooroo, was machst du hier?“, hebt Nathalie eine Augenbraue. „Mich langweilen!“, brummt der Kwami. „Warum fragts du wegen der Krankheit Nooroo? Das Heilmittel wird in etwa drei Wochen fertig sein!“, legt Marinette den Kopf schief. „Wenn die beiden eine Panne haben, bevor es fertig ist? Was dann?“, will Nooroo nur wissen. „Du denkst auch immer nur an das Schlimmste!“, merkt Tikki an. „Da hat Tikki recht, du bist ein Pessimist!“, verschränkt Duusu die Arme. „Wenn es ihn so sehr besorgt, ich kann schnell ins Buch sehen!“, damit steht Marinette auf und holt das Buch. Damit setzt sie sich wieder zu Nathalie.
„Mhm, es steht hier nichts explizit in Zusammenhang von dem Heilmittel und einer Schwangerschaft. Also sollte es da keine Probleme geben. Was hier steht ist; Wenn eine schwangere Frau ein beschädigtes Miraculous benutzt, wird es dem Ungeborenen schaden und kann im schlimmsten Fall zu seinem Tod führen. Was zu einer schweren Fehlgeburt, die den Tod der Frau zur Folge haben kann, führt. Also könnte Emilie das Baby verloren haben, weil sie das Miraculous benutzt hat!“, überlegt Marinette nachdenklich. „Es ist möglich. Also Nooroo, selbst wenn Gabriel und ich eine Panne haben sollten, kann ich das Heilmittel nehmen. Ob es sich auf meine Gesundheit bis dahin auswirkt, wäre noch die andere Frage!“, seufzt Nathalie. „Es steht hier nichts dazu!“, zuckt Marinette die Schultern.
„Gut kommen wir zum eigentlichen Thema zurück. Eben du bist wirklich noch zu Jung um Schwanger zu werden. Also wenn du denkst du möchtest mit einem Jungen schlafen. Benutz die hier und rede mit uns, dann können wir auch noch ein anderes Verhütungsmittel für dich besorgen!“, hält Nathalie ihr die Packung Kondome entgegen. „Du hast Kondome für mich gekauft?“, wundert sich Marinette. „Ja, ich bin heute Morgen eben noch in die Apotheke marschiert und habe Kondome gekauft!“, grinst Nathalie sie an. „Muss ich dir zeigen wie sie benutzt werden?“, möchte Nathalie wissen. „Nein, da gibt es sicher ein Video auf YouTube dazu!“, grinst Marinette. „Marinette, sollte es trotzdem mal zu einer Panne kommen, dann komm damit sofort zu uns. Ob das Kondom gerissen ist oder etwas anderes. Wenn du dir unsicher bist, ob etwas schief gegangen ist, komm zu uns. Dann gibt es die Pille Danach oder im aller schlimmsten Fall eine Abtreibung als Möglichkeiten. Nichts von beidem soll Ersatz für vernünftige Verhütung sein, aber für den aller schlimmsten Fall, gibt es diese Optionen!“, blickt Nathalie der Jüngeren fest in die Augen. Marinette nickt zögerlich.
„Ihr werdet auch nicht wütend, wenn so etwas mal passiert?“, möchte Marinette leise wissen. „Nein, solange es erstens eine Ausnahme bleibt und zweitens ihr ehrlich seid und es uns sofort sagt, werden wir nicht wütend. Wenn ihr es verheimlicht und es deswegen dann zu spät ist, oder es regelmässig der Fall ist, dann könnten wir wütend werden. Ihr seid zu jung für Kinder. Du bist zu jung für eine Schwangerschaft. Damit könntest du dir deine Zukunft ruinieren. Seid einfach vorsichtig und ehrlich zu uns! Auch wenn du das Gefühl hast, das etwas nicht gut ist, nach dem du Sex hattest oder es sich für dich nicht gut anfühlt, komm damit zu uns!“, bittet Nathalie.
„Also hast du noch irgendwelche Fragen? Egal welche, es gibt keine dummen oder falschen Fragen!“, möchte Nathalie wissen. „Mhm, ja also zu Damehygieneprodukten hätte ich noch Fragen!“, nuschelt Marinette zögerlich. „Welche?“, möchte Nathalie wissen. „Naja, Mama hat mir das nie wirklich erklärt, daher habe ich immer nur Binden benutzt. OB’s machen mir irgendwie auch Angst. Ich weiss auch nicht gibt es noch andere Möglichkeiten?“, fragt die Blauhaarige unsicher. „Also jedes Mädchen fängt eigentlich mit Binden an, weil es am einfachsten ist. Und viele Mädchen sich auch ekeln, während ihrer Periode da hin zu fassen. Zu OB’s gibt es auch noch Alternativen. Aber fangen wir mit dem OB an. Das ist eigentlich nur Watte, die in Form gepresst ist und das Blut aufsaugt. Du solltest die nicht zu lange drin lassen. Mehr als sechs Stunden ist nicht gut. Es trocknet da Unten aus und kann dich anfälliger für Pilzinfekte machen. Ich mag OB’s auch nicht. Ich benutze eine sogenannte Menstruationstasse, wenn du möchtest hole ich sie eben und zeige sie dir!“, fängt Nathalie an zu erklären. „Gerne!“, nickt Marinette. „Gut ich bin sofort wieder da!“, damit verschwindet Nathalie kurz.

„So da haben wir sie!“, reicht Nathalie sie der Jüngeren. „Das ist Plastik?“, blinzelt Marinette. „Nicht Plastik, Silikon. Es gibt verschiedene Modelle. Es gibt für fast jeden Körperbau eine passende. Ich musste nur Zwei Modelle testen um eine passende zu finden. Sie sind in der Anschaffung etwas Teurer mit 10-40 Euro. Du kannst sie aber fünf Jahre sicher benutzen. Theoretisch brauchst du nur eine einzige für die Zeit. Ich habe Zwei einfach als Sicherheit. Das hier ist die Merula. Aber es gibt zich verschiedene Anbieter. Grössere, kleinere, schmalere, flachere, bauchigere, alle möglichen Formen sind vertreten. Von der Nutzung, du setzt sie unterhalb des Muttermunds ein. Es braucht etwas Übung, damit es wirklich gut klappt. Wenn du zur Toilette gehst, lehrst du sie in die Toilette aus, spülst sie mit Wasser aus oder wischt sie mit Toilettenpapier aus und setzt sie wieder ein. Am Ende deiner Periode kochst du sie zehn Minuten aus. Ich benutze gerne noch eine Slipeinlage, einfach falls sie mal nicht hundertprozentig sitzt. Es gibt mir einfach Sicherheit. Aber damit brauchst du keine dicken Binden mehr. Auch nachts ist es kein Problem. Bis zu zwölf Stunden sollte sie eigentlich dichthalten. Klar, wenn du extrem starke Blutungen hast, dann musst du sie öfter leeren!“, erklärt Nathalie. „Das ist cool, wo bekommt man die?“, möchte Marinette wissen. „In der Drogerie, der Apotheke aber auch im Sexshop. Einige Supermärkte bieten sie auch an. Wenn du willst können wir mal zusammen schauen gehen und du kannst dir eine aussuchen und testen!“, bietet Nathalie an. „Mhm, es klingt weniger unheimlich als OB’s!“, lächelt Marinette. „Dann brauch ich dir ja keine OB’s mehr ins Bad legen. Ich wusste nicht was du nutzt, also habe ich einfach mal die gängigen Sachen reingemacht!“, schmunzelt Nathalie. „Aber du benutzt sie nicht, woher hattest du sie?“, blinzelt Marinette. „Gabriel hat in den Gästetoiletten unten auch Damenhygieneprodukte. Er meint immer, man kann nie wissen. Wenn ein Gast oder eine Kundin unerwartet die Periode bekommt oder nichts zum Wechseln da hat, also ist da immer etwas vorrätig!“, lächelt Nathalie. „Das ist wirklich zuvorkommend!“, lächelt Marinette.
„Du Nathalie, ist es eigentlich auch normal Schmerzen zu haben. Also während der Periode?“, möchte Marinette nach einem kurzen Moment wissen. „Viele Frauen haben Schmerzen während ihrer Periode. Dazu zähle ich auch. Während meiner Periode bin ich immer froh, wenn ich abends einfach nur ins Bett kann. Sitzen geht auch, da sind die Schmerzen nicht so schlimm. Aber an Tagen, an denen ich durch die Gegend rennen muss, weil Gabriel zich Termine hat. Ich könnte Sterben vor Schmerzen! Es ist aber so, es kann auch ein Zeichen für eine Erkrankung sein. Also wenn die Schmerzen wirklich enorm schlimm sind!“, seufzt Nathalie. „Hast du Schmerzen, wenn du deine Periode hast?“, möchte Nathalie dann wissen. „Nicht so schlimm, es ist nur so ein leichtes Stechen. Mama meinte ich soll froh sein. Sie hat immer extreme Schmerzen gehabt!“, nuschelt Marinette. „Hast du mal Wärmepflaster probiert? Ich würde meine Periode ohne nicht überleben!“, fragt die Schwarzhaarige. „Nein die kenne ich nicht!“, schüttelt Marinette den Kopf. „Weisst du wann du deine nächste Periode bekommen solltest? Dann sehe ich, dass welche da sind. Dann kannst du es mal probieren!“, schlägt die Brillenträgerin vor. „In drei bis acht Tagen. Es ist nicht immer ganz gleich. Aber in dem Zeitraum müsste ich sie bekommen!“, nuschelt Marinette. „Das ist okay. In deinem Alter waren sie bei mir auch noch unregelmässig!“, nickt Nathalie.
„Da wir Hygieneprodukte angesprochen haben. Allgemeine Intim Hygiene sollten wir wohl auch noch besprechen!“, meint Nathalie da. „Wie meinst du das?“, möchte Marinette wissen. „Naja, Hygiene ist wichtig, man kann es aber auch übertreiben. Im Intimbereich solltest du zum Beispiel keine normale Seife benutzen. Eigentlich reicht lauwarmes Wasser aus. Aber es gibt auch Seife extra für den Intimbereich. Wenn du dich damit wohler fühlst. Ich persönlich benutze sie während der Periode. Einfach weil ich mich damit sauberer fühle!“, erklärt Nathalie. „Okay, das hat Mama mir nie gesagt!“, nickt Marinette. „Ich nehme an, Behaarung im Intimbereich war bei euch auch schon Thema? Also bei dir und deinen Freundinnen. Oder vielleicht hat mal einer der Jungs einen Spruch gemacht?“, möchte Nathalie wissen. „Ja schon. Also Beine und Achseln rasieren ist glaub ich so normal. Alya meinte im Intimbereich muss es auch Glatt sein, aber ist das wirklich so?“, wundert Marinette sich unsicher. „Rasieren, Waxen, Laser, da gibt es verschiedene Methoden. Und nein du musst nicht Glattrasiert sein, wenn du es nicht möchtest. Es empfiehlt sich aber, die Haare im Schritt immer mal wieder einzukürzen. Es ist angenehmer und Hygienischer sie auf einer sauberen Länge zu haben. Ich persönlich mag die Haare auch nicht. Darum habe ich es Lasern lassen, damit ich nicht immer Rasieren oder Waxen muss. Du musst das aber für dich entscheiden. Ich mag es auch nicht, wenn Männer da einen reinen Wildwuchs haben. Das zeigt oft schlechte Hygiene!“, erklärt Nathalie lächelnd. „Tut Waxen weh?“, fragt Marinette. „Etwas, an manchen Stellen mehr als an anderen. Emilie wollte immer, dass ich ihr mit dem Waxen helfe. Also wenn du es mal probieren willst. Warm und Kaltwax kenne ich beides!“, ist die Schwarzhaarige ehrlich. „Ein Mädchen aus einer anderen Klasse meinte mal, sie würde ihren Schambereich immer Parfümieren. Ist das normal?“, hackt Marinette nach. „Das sollte man auf gar keinen Fall tun. Auch mit Salben, Bodylotion und so Sachen solltest du vorsichtig sein. Das kann zu Reizungen und Entzündungen führen. Und solltest du mal nicht feucht genug sein, dann benutzt wirklich Gleitgel und nicht Vaseline oder sonst was. Achtet auch darauf, dass es Gleitgel ist, das für Kondome geeignet ist. Das ist sehr wichtig. Am besten benutzt ihr Wasserbasierte Gleitgele!“, erklärt Nathalie. „Danke Nathalie!“, lächelt Marinette sie an.
„Sonst noch Fragen?“, möchte Nathalie wissen. „Ich glaub gerade nicht wirklich. Aber so eine Tasse würde ich wirklich gerne mal probieren!“, nickt Marinette. „Gut, wir können wegen einer Tasse und den Pflastern morgen, wenn Adrien im Fechten ist, mal in die Apotheke gehen. Dann lass uns mal runter gehen und sehen ob Adrien und Gabriel auch schon fertig sind!“, erhebt Nathalie sich. „Ja, ich pack die noch weg!“, geht Marinette zum Nachttischchen.

Notes:

Wie fandet ihr es? To much or perfect?
Was meint ihr zu Nooroo?
Wenn ich was vergessen habe, das noch zu dem Thema gesagt werden muss, lasst es mich wissen. Da kommt später (so in Kap. 84ig oder so) noch ein Kapitel zum Todlachen. Vielleicht hat es da dann noch platz drin. ;)